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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Gurtschloss für ein Sicherheitsgurtsystem in einem Kraftfahrzeug, mit einem Gehäuse, mit einer in dem Gehäuse angeordneten Verriegelungsmechanik für eine in das Gurtschloss einsteckbare Schlosszunge und mit einer Taste zum Betätigen der Verriegelungsmechanik, sowie mit einer Beleuchtung für das Gurtschloss, wobei die Beleuchtung mindestens eine erste Lichtquelle umfasst, die zur Emission von Licht eingerichtet ist.
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Ein Gurtschloss mit den vorgenannten Merkmalen ist jeweils aus
DE 39 04 125 A1 und
DE 10 2007 047 704 A1 bekannt. Bei diesen Gurtschlössern ist die Lichtquelle zur Energieversorgung an den Stromkreis des Kraftfahrzeuges angeschlossen, der die Innenbeleuchtung des Kraftfahrzeuges mit Energie versorgt. Ob die Beleuchtung des Gurtschlosses betrieben wird, hängt also davon ab, ob die Innenbeleuchtung des Kraftfahrzeuges eingeschaltet ist oder nicht. Ein solches Gurtschloss zeigt mit Hilfe der Beleuchtung nicht an, ob die Schlosszunge in das Gurtschloss eingesteckt ist oder nicht.
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Es ist zudem bekannt, dass in dem Gurtschloss mehrere Lichtquellen angeordnet sind, die Licht unterschiedlicher Farbe emittieren. Diese Lichtquellen sind an den LIN-Bus des Kraftfahrzeuges angeschlossen, so dass die Fahrzeugsteuerung die Farbe steuern kann, mit welcher das Gurtschloss beleuchtet wird. Hierbei ist insbesondere vorgesehen, dass die Beleuchtungsfarbe durch Mischung des von den unterschiedlichen Lichtquellen emittierten Lichts kontinuierlich geändert werden kann. Hieran ist nachteilig, dass die Fahrzeugsteuerung eines Fahrzeugs zum Ansteuern der Beleuchtung des Gurtschlosses und zum Ändern der Farbe des Lichts eingerichtet sein muss.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, die mit Bezug zum Stand der Technik geschilderten Probleme zu lösen und insbesondere ein Gurtschloss anzugeben, das ohne Anpassung der Fahrzeugsteuerung in ein Fahrzeug eingebaut werden kann und das gleichzeitig optisch seinen Schließzustand anzeigt.
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Gelöst wird die Aufgabe durch ein Gurtschloss mit den Merkmalen des unabhängigen Anspruchs. Vorteilhafte Weiterbildungen des Gurtschlosses sind in den abhängigen Ansprüchen und in der Beschreibung angegeben, wobei einzelne Merkmale der vorteilhaften Weiterbildungen in technologisch sinnvoller Weise beliebig miteinander kombinierbar sind.
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Gelöst wird die Aufgabe insbesondere durch ein Gurtschloss mit den eingangs genannten Merkmalen, wobei in dem Gehäuse des Gurtschlosses ein Sensor zur Detektion der in das Gurtschloss eingesteckten und insbesondere von der Verriegelungsmechanik verriegelten Schlosszunge sowie eine Schaltung zum direkten Ansteuern der mindestens einen Lichtquelle angeordnet sind, wobei der Sensor und die Schaltung so eingerichtet sind, dass durch einen Leuchtzustand der Beleuchtung angezeigt wird, ob die von dem Sensor detektierbare Schlosszunge in das Gurtschloss eingesteckt ist oder nicht.
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Mit der Erfindung ist der Vorteil verbunden, dass das Gurtschloss lediglich zur Stromversorgung an ein Stromnetz des Kraftfahrzeuges angeschlossen werden muss, wobei bei Vorliegen der von dem Kraftfahrzeug bereitgestellten Versorgungsspannung die Beleuchtung des Gurtschlosses in Abhängigkeit des durch den Sensor feststellbaren Schließzustandes erfolgt. Der Leuchtzustand zeigt also an, ob die Schlosszunge in das Gurtschloss eingesteckt ist oder nicht. Die elektronische Steuerung des Kraftfahrzeuges muss daher nicht zur Steuerung der in dem Gehäuse des Gurtschlosses angeordneten Beleuchtung eingerichtet werden.
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Der Sensor und die Schaltung sind so eingerichtet, dass bei Bereitstellung einer Betriebsspannung von dem Kraftfahrzeug sich die Beleuchtung in dem ersten Leuchtzustand befindet, wenn die Schlosszunge nicht in das Gurtschloss eingesteckt ist, und sich die Beleuchtung in dem zweiten Leuchtzustand befindet, wenn die Schlosszunge in das Gurtschloss eingesteckt ist und insbesondere verriegelt ist. Durch das Vorliegen der durch die Kraftfahrzeugsteuerung bereitgestellten Betriebsspannung wird vorgegeben, ob die Beleuchtung des Gurtschlosses aktivierbar ist, während der Leuchtzustand der Beleuchtung alleine durch den Sensor und die Schaltung in dem Gurtschloss vorgegeben wird. Die Beleuchtung des Gurtschlosses muss also nicht über insbesondere den LIN-Bus von der Steuerung des Kraftfahrzeuges angesteuert werden. Hierzu ist insbesondere vorgesehen, dass die Schaltung ausschließlich mittels einer Gleichspannung betreibbar ist und nicht dazu eingerichtet ist, auf die Gleichspannung aufmodulierte Steuersignale zu empfangen.
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Der Sensor kann insbesondere ein Hall-Effekt-Sensor sein.
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Alternativ umfassen der Sensor und die Schaltung einen mechanischen Schalter, insbesondere Schiebeschalter, durch den die Beschaltung der Beleuchtung änderbar ist. Bei der Ausbildung genau einer Lichtquelle kann der Schalter die von dem Kraftfahrzeug bereitgestellte Betriebsspannung in Abhängigkeit der eingesteckten oder nicht eingesteckten Schlosszunge unterbrechen. Bei der Ausbildung von zwei (sich in der Farbe des emittierten Lichts unterscheidenden) Lichtquellen kann der Schalter die von dem Kraftfahrzeug bereitgestellte Betriebsspannung in Abhängigkeit der eingesteckten oder nicht eingesteckten Schlosszunge entweder an die erste Lichtquelle oder an die zweite Lichtquelle anlegen.
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Insbesondere umfasst der Schiebeschalter einen Halter und einen entlang des Halters mittels der Schlosszunge bewegbaren Schieber, wobei an dem Halter drei jeweils mit einer Leiterbahn verbundene elektrische Kontakte ausgebildet sind und wobei der Schieber einen Kontaktarm aufweisenden elektrischen Leiter umfasst, der bei eingesteckter Schlosszunge zwei der elektrischen Kontakte des Halters elektrisch leitend miteinander verbindet und bei nicht eingesteckter Schlosszunge zwei andere elektrische Kontakte des Halters elektrisch leitend miteinander verbindet. Der Halter erstreckt sich im Wesentlichen entlang der Längsachse des Gurtschlosses, wobei der Schieber in Richtung der Öffnung für die Schlosszunge in geeigneter Weise federvorgespannt ist. In dieser federvorgespannten Stellung ist ein erster Kontaktarm mit demjenigen Kontakt des Halters verbunden, welcher mit der ersten Lichtquelle der Beleuchtung verbunden ist. Ein zweiter Kontaktarm ist mit einem zweiten Kontakt des Halters verbunden, der über Leiterbahnen und Kabel mit der Versorgungsspannung des Kraftfahrzeuges verbunden ist. Somit wird der Stromkreis für die erste Lichtquelle geschlossen. Wird nun die Schlosszunge in das Gurtschloss eingesteckt, so wird der Schieber durch die Schlosszunge verschoben, wobei der erste Kontaktarm mit dem zweiten Kontakt des Halters in Berührung kommt und der zweite Kontaktarm des Schiebers mit einem dritten Kontakt des Halters in elektrischen leitenden Kontakt kommt. Der dritte Kontakt des Halters ist über Leiterbahnen und gegebenenfalls über Kabel mit der zweiten Lichtquelle verbunden, so dass in dieser Stellung der Stromkreis für die erste Lichtquelle unterbrochen ist und für die zweite Lichtquelle geschlossen ist. Bei eingesteckter Schlosszunge leuchtet somit die zweite Lichtquelle.
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In einer Ausführungsform kann vorgesehen sein, dass die Beleuchtung in einem ersten Leuchtzustand Licht emittiert und in einem zweiten Leuchtzustand kein Licht emittiert. Die Beleuchtung ist also beispielsweise bei eingesteckter Schlosszunge ausgeschaltet und bei nicht eingesteckter Schlosszunge eingeschaltet.
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In einer weiteren Ausführungsform kann vorgesehen sein, dass die Beleuchtung in einem ersten Leuchtzustand Licht mit einer ersten Farbe und in einem zweiten Leuchtzustand Licht mit einer zweiten Farbe emittiert. Die Beleuchtung emittiert also beispielsweise bei eingesteckter Schlosszunge blaues Licht und bei nicht eingesteckter Schlosszunge rotes Licht.
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Hierzu ist insbesondere vorgesehen, dass die Beleuchtung eine erste Lichtquelle, die zur Emission von Licht mit einer ersten Farbe eingerichtet ist, und eine zweite Lichtquelle umfasst, die zur Emission von Licht mit einer zweiten, sich von der ersten Farbe unterscheidenden Farbe eingerichtet ist.
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Die Lichtquellen der Beleuchtung sind insbesondere LEDs, die insbesondere Licht unterschiedlicher Farbe emittieren. Beispielsweise emittiert die erste Lichtquelle blaues Licht und die zweite Lichtquelle rotes Licht. Die Farborte des von den Lichtquellen emittierten Lichts im CIE-Farbdiagramm sind also unterschiedlich und deutlich voneinander getrennt. Beispielsweise liegt der Farbort des Lichts der zwei Lichtquellen nicht innerhalb einer 7-SDCM-MacAdam-Ellipse im CIE-Farbdiagramm des Farbortes des Lichts der ersten Lichtquelle. Die Farborte weisen im CEE-Farbdiagramm also einen solchen Abstand auf, dass nicht farbenblinde Menschen einen Unterschied in der Farbe erkennen. Anders ausgedrückt ist der Unterschied in der aus der Farblehre bekannten dominanten Wellenlänge der beiden Lichtquellen mindestens 10 nm (Nanometer), bevorzugt mindestens 25 nm.
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Bevorzugt ist auch, dass die beiden Lichtquellen unmittelbar nebeneinander, insbesondere auf einer gemeinsamen Leiterplatte, angeordnet sind, und dass das Gurtschloss so eingerichtet ist, dass das von beiden Lichtquellen emittierte Licht in den gleichen Lichtleiter einkoppelbar ist. Lichtleiter zur Verteilung des von den Lichtquellen emittierten Lichts in Gurtschlössern sind bereits bekannt. Es muss also lediglich sichergestellt werden, dass das Licht beider Lichtquellen in den Lichtleiter eingekoppelt werden kann.
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Die Farbe des von der mindestens einen Lichtquelle emittierten Lichts kann beispielsweise Blau, Grün, Gelb, Rot oder auch Weiß sein. Das Licht der zwei Lichtquellen muss sich lediglich in seiner Farbe unterscheiden.
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Die Erfindung sowie das technische Umfeld werden im Folgenden anhand der Figuren beispielhaft erläutert. Es zeigen schematisch:
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1: Eine Perspektivansicht eines Gurtschlosses ohne Schlosszunge,
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2: eine Perspektivansicht des Gurtschlosses bei eingesteckter Schlosszunge,
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3: einen Schieber eines Sensors,
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4: einen Halter des Sensors und
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5: ein schematisches Schaltbild mit dem Sensor und der Beleuchtung.
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Das in den 1 und 2 dargestellte Gurtschloss 1 umfasst ein Gehäuse 2, in welchem eine Verriegelungsmechanik 3 ausgebildet ist, die eine in das Gurtschloss 1 einsteckbare Schlosszunge 12 in dem Gurtschloss 1 verriegelt. Zur Betätigen der Verriegelungsmechanik 1 ist eine Taste 4 vorgesehen.
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In dem Gehäuse 2 ist ferner eine Beleuchtung 5 angeordnet. Die Beleuchtung 5 umfasst eine in der 5 dargestellte erste Lichtquelle 6 und eine zweite Lichtquelle 7, die mit einer Schaltung 9 verbunden sind. Das Licht der Lichtquellen 6, 7 kann in einen Lichtleiter eingekoppelt werden, welcher das Licht zu einer von außerhalb des Gurtschlosses 1 sichtbaren Beleuchtungsfläche leitet. In dem Gehäuse 2 ist ferner ein Sensor 8 angeordnet, der detektiert, ob die Schlosszunge in das Gurtschloss 1 eingesteckt ist.
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Der Sensor 8 und die Schaltung 9 sind so eingerichtet, dass bei Vorliegen einer Betriebsspannung die erste Lichtquelle 6 Licht emittiert, wenn die Schlosszunge 12 in das Gurtschloss 1 eingesteckt ist, und dass bei Vorliegen einer Betriebsspannung die zweite Lichtquelle 7 Licht emittiert, wenn die Schlosszunge 12 nicht in das Gurtschloss 1 eingesteckt ist. Da sich die Farbe des Lichts der ersten Lichtquelle 6 von der Farbe des Lichts der zweiten Lichtquelle 7 unterscheidet, wird der Schließzustand des Gurtschlosses 1 durch die Farbe des Lichtes angezeigt, ohne dass die Beleuchtung 5 des Gurtschlosses 1 über einen LIN-Bus an die Fahrzeugsteuerung angeschlossen werden muss.
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Der Sensor 8 umfasst einen in dem Gehäuse 2 fixierten Halter 10 und einen entlang des Halters 10 verschiebbaren Schieber 11. Während der Schieber 11 in der in 1 dargestellten Stellung in Richtung der Taste 4 vorgespannt ist, wird der Schieber 11 beim Einstecken der Schlosszunge 12 entlang des Halters 10 verschoben. Wie aus 3 hervorgeht, weist der Schieber 11 eine elektrische Leiter 15 mit Kontaktarmen 16 auf.
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Aus 4 geht hervor, dass der Halter 10 drei elektrische Kontakte 14 aufweist, die jeweils über eine Leiterbahn mit Kabeln verbunden sind.
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Wie aus der schematischen Schaltungsdarstellung der 5 hervorgeht, ist der Halter 10 mit der Versorgungsspannung des Kraftfahrzeuges verbunden. Zudem sind auf einer Leiterplatte der Beleuchtung 5 zwei unter einer gemeinsamen Harzkuppel angeordnete Lichtquellen 6 und 7 angeordnet. Die Leiterplatte der Beleuchtung 15 ist einerseits ebenfalls an ein Pol der Versorgungsspannung angeschlossen und über zwei Kabel mit dem Halter 10 verbunden und andererseits mit einen Pol der Versorgungsspannung. Eine der Lichtquellen 6 und 7 einerseits ist jeweils mit einem der Kabel mit dem Halter 10 bzw. dessen Leiterbahnen verbunden und andererseits mit einem Pol der Versorgungsspannung verbunden.
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Befindet sich der Schieber 11 aufgrund der in das Gurtschloss 1 eingesteckte Schlosszunge 12 in der in 5 dargestellten Stellung, so kontaktieren die Kontaktarme 16 des Schiebers 11 den in den Figuren links dargestellten Kontakt 14 und die anderen Kontaktarme 16 den in den Figuren mittleren Kontakt 14. Dadurch wird der Stromkreis für die erste Lichtquelle 6 geschlossen.
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Ist die Schlosszunge 12 hingegen nicht in das Gurtschloss 1 eingesteckt, so würde sich der Schieber 11 in der in 5 dargestellten Darstellung auf der rechten Seite befinden, wobei der elektrische Leiter 15 mit den Kontaktarmen 16 des Schiebers 11 den in den Figuren rechts dargestellten Kontakt 14 mit dem mittleren Kontakt 14 elektrisch leitend verbinden würde, wodurch der Stromkreis für die zweite Leuchtquelle 7 geschlossen würde.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Gurtschloss
- 2
- Gehäuse
- 3
- Verriegelungsmechanik
- 4
- Taste
- 5
- Beleuchtung
- 6
- erste Lichtquelle
- 7
- zweite Lichtquelle
- 8
- Sensor
- 9
- Schaltung
- 10
- Halter
- 11
- Schieber
- 12
- Schlosszunge
- 13
- Leiterbahn
- 14
- elektrischer Kontakt
- 15
- elektrischer Leiter
- 16
- Kontaktarm
- 17
- Versorgungsspannung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 3904125 A1 [0002]
- DE 102007047704 A1 [0002]