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Die Erfindung betrifft Brausevorrichtungen gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
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Brausevorrichtungen, die zum Einbau in abgehängten Decken oder in vorgelagerten Wänden vorgesehen sind, sind bekannt. Bei Deckenbrausen dient üblicherweise der hydraulische Anschluss zwischen Wassereinlass und Hausanschluss auch zur mechanischen Verbindung der Brause mit der wasserführenden Konstruktion. Bei großformatigen Deckenbrausen sind dazu auch große Anschlussgeometrien notwendig, um die auftretenden Gewichtskräfte und dynamischen Belastungen aufnehmen zu können. Außerdem ist durch die Position des Anschlussrohrs auch die Position der Deckenbrause festgelegt.
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Weiterhin sind Decken- oder Seitenbrausen bekannt, die annähernd bündig mit der Deckenunterseite oder der Wandoberfläche montiert werden. Die Decken oder Wände sind in diesem Fall zweischalig ausgebildet, so dass der Wasseranschluss und das Gehäuse der Brause an einer Unterkonstruktion von außen nicht sichtbar befestigt, beispielsweise verschraubt werden können. An der Deckenunterseite oder der Wandoberfläche ist üblicherweise nur ein Rahmen oder eine Rosette festgelegt. Eine derartige Konstruktion ist beispielsweise aus der
US 2007/0228189 A1 bekannt.
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Bei großen Abmessungen der Deckenbrausen und dem damit verbundenen Gewicht ist eine aufwändige Unterkonstruktion notwendig, um eine sichere Befestigung der Brausevorrichtung zu gewährleisten.
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Vor diesem Hintergrund besteht die Aufgabe der Erfindung darin, eine Brausevorrichtung vorzusehen, die von der Unterseite einer abgehängten Decke oder von der Vorderseite einer zweischaligen Wand einfach montiert werden kann.
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Die Aufgabe wird durch eine Brausevorrichtung mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen sind Gegenstand von Unteransprüchen.
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Mit der Erfindung wird eine Brausevorrichtung mit einem Wasseranschluss, einer scheibenförmigen Strahlbildnereinheit und einer Befestigungsvorrichtung bereitgestellt, mittels der die Brausevorrichtung an einer flachen Platte mit einer für die Brausevorrichtung vorgesehenen Aussparung gehalten ist. Eine Strahlbildnereinheit umfasst dabei einen Brauseboden, einen Strahlbildner und ein Oberteil. Der Brauseboden, der aus einem Hartteil besteht, weist Öffnungen auf, durch die die am Strahlbildner, der aus einem Weichteil oder einer Silikonplatte besteht, angeformten Düsen hindurch treten. Oberhalb des Strahlbildners ist eine Wasserverteilkammer mit einer geringen Höhe vorgesehen, die von dem Oberteil, das somit als Deckel der Strahlbildnereinheit dient, begrenzt wird. Die Abmessungen der Brausevorrichtung sind so vorgesehen, dass diese im Einbauzustand die Aussparung der Platte überdeckt. Hierzu kann der Brauseboden einen über Strahlbildner und Oberteil überstehenden Rand aufweisen. Alternativ dazu kann die Strahlbildnereinheit in einem Rahmen angeordnet sein. In diesem Fall übernimmt der Rahmen die Tragfunktion für die Brausevorrichtung.
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Weiterhin liegt die Brausevorrichtung mit einem Teil der Innenseite der Strahlbildnereinheit oder mit der Innenseite des Rahmens, in dem die Strahlbildnereinheit angeordnet ist, an der Unterseite bzw. der Außenseite der Platte, beispielsweise einer abgehängten Decke oder einer Vorwandkonstruktion, an.
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Die Befestigungskonstruktion der Brausevorrichtung umfasst dabei wenigstens ein Halteelement mit einer oder mehreren Federklemmen zur kraftschlüssigen Verbindung der Brausevorrichtung mit der Platte. Dabei sind die Halteelemente fest mit der Strahlbildnereinheit verbunden und jede Federklemme weist wenigstens einen Schenkel mit einem freien Ende auf, der im Einbauzustand der Brausevorrichtung unter Vorspannung auf der Platteninnenseite oder an einer Aussparungskante der Platte anliegt, derart, dass die Brausevorrichtung senkrecht zur Platte festgelegt ist.
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Derartige Federklemmen können beispielsweise aus Federdraht vorgesehen sein.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung sind die Federklemmen schwenkbar an den Halteelementen gelagert. Somit können die Federklemmen während der Montage so positioniert werden, dass die Brausevorrichtung mit den Halteelementen in die Aussparung der Platte geschoben werden kann. Für den Einbau der Brausevorrichtung werden dann die Federklemmen oder die Schenkel der Federklemmen verdreht, so dass sie zur Anlage an die Platteninnenseite und/oder der Aussparungskante der Platte zur Anlage gelangen. Die Platteninnenseite und/oder die Aussparungskante der Platte dienen somit als Widerlager für die Federklemme.
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Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass die Brausevorrichtung Federklemmen mit zwei Schenkeln aufweist, die unter einem Winkel α (alpha) zueinander angeordnet sind. Weiterhin ist es von Vorteil, wenn die Schenkel der Federklemmen unterschiedliche Längen aufweisen.
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Eine Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass die Drehachse der Federklemme im Bereich des Scheitelpunkts der beiden Schenkel vorgesehen ist. Vorteilhafterweise sind die Federklemmen aus einem bandförmigen Material vorgesehen, so dass sich bei der Anlage an der Platte eine linienförmige Auflagersituation für die Schenkel der Federklemmen ergibt. Weiterhin können die Federklemmen aus Kunststoff vorgesehen sein. Beim Einführen der Brausevorrichtung in die Aussparung der Platte ragen beide Schenkel der Federklemme nach oben.
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Währenddessen beim Einbauvorgang der längere Schenkel der Federklemme in oder hinter die Aussparung der Platte gleitet, stützt sich der kleinere Schenkel der Federklemme zunächst an der Unterseite oder Außenseite der Platte ab. Sobald der Druck auf die Brausevorrichtung verstärkt wird, gleitet der kürzere Schenkel jedoch in die Aussparung und stützt sich schließlich in seiner Endposition an der Aussparungskante der Platte ab. Der längere Schenkel der Federklemme gelangt zur Anlage an der Platteninnenseite. In der Endposition sind die beiden Schenkel der Federklemme derart aufgespreizt, dass sie im elastischen Bereich verformt sind und nach der Verformung einen Winkel β (beta) einschließen, der größer als der ursprüngliche Winkel α (alpha) ist. Durch die Aufspreizung der Schenkel der Federklemme wird die notwendige Vorspannung zur Befestigung der Brausevorrichtung an der Platte erzeugt.
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Durch die Ausbildung und Anordnung der Federklemme wird die Gewichtskraft der Brausevorrichtung in eine Komponente senkrecht zur Platte und eine Komponente in Plattenebene zerteilt und somit eine kraftschlüssige Verbindung zwischen Platte und Brausevorrichtung erzeugt.
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Vorteilhafterweise ist pro Federklemme ein Halteelement an der Brausevorrichtung vorgesehen. Je nach Form der Brausevorrichtung können jedoch auch Halteelemente vorgesehen sein, die zwei Federklemmen aufweisen, die jeweils an den beiden Enden der Halteelemente angeordnet sind. Bei runden Brausevorrichtungen können Halteelemente und die zugehörigen Federklemmen und deren Schenkel in radialer Richtung angeordnet sein. Bei runden Brausevorrichtungen kann zudem auch ein einziges zylindrisches Halteelement vorgesehen werden, an welchem mehrere Federklemmen befestigt sind.
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Eine Ausgestaltung der Erfindung sieht zudem vor, dass zur Verbindung des Wasseranschlusses der Brausevorrichtung mit einem Hausanschluss oder einer Mischwasserleitung eine flexible Leitung vorgesehen ist. Dies bietet gegenüber starren Verbindungsstutzen einen erheblichen Montagevorteil, da im Rohbauzustand selten exakte Einbaumaße für die Brausevorrichtung eingehalten werden können. Bei der vorliegenden Erfindung ist somit der mechanische Anschluss zur Befestigung der Brausevorrichtung völlig vom hydraulischen Anschluss getrennt. Die flexible Schlauchleitung ermöglicht zudem, den Anschlussstutzen in der Decke oder in der Wand, je nachdem wo die Brausevorrichtung eingebaut werden soll, von der Einbaustelle entfernt anzuordnen, da die Länge der flexiblen Leitung bzw. des Schlauches variabel ist.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im Folgenden näher beschrieben. In den Zeichnungsunterlagen bezeichnen gleiche Bezugszeichen gleiche Funktionsteile. Es zeigt in der Zeichnung die
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1 eine perspektivische Ansicht des Sichtbereichs einer erfindungsgemäßen Brausevorrichtung;
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2 eine perspektivische Ansicht des im Einbauzustand verdeckten Bereichs einer erfindungsgemäßen Brausevorrichtung;
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3 eine Draufsicht auf die erfindungsgemäße Brausevorrichtung aus den 1 und 2;
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4 einen Schnitt durch die Brausevorrichtung aus 3 entlang der Linie IV-IV;
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5 einen Schnitt durch einen Teil der Brausevorrichtung entlang der Linie V-V;
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6 den Schnitt entsprechend 5 im Einbauzustand der Brausevorrichtung;
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7 eine perspektivische Ansicht einer zweiten Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Brausevorrichtung von oben.
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In der Zeichnung sind gleiche oder entsprechende Elemente mit jeweils gleichen Bezugszeichen versehen.
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1 zeigt eine perspektivische Ansicht eines Sichtbereichs einer erfindungsgemäßen Brausevorrichtung, im vorliegenden Fall eine Deckenbrause. 4 zeigt einen Schnitt durch die Brausevorrichtung. Diese weist eine scheibenförmige Strahlbildnereinheit 1 auf, die einen Brauseboden 11, einen Strahlbildner 12 und einen Deckel 13 umfasst, wobei zwischen Strahlbildner 12 und Deckel 13 eine Wasserverteilkammer mit sehr geringer Höhe angeordnet ist, so dass sich insgesamt eine sehr flache Strahlbildnereinheit ergibt. Der Brauseboden 11, der aus einem harten Kunststoff oder Metall besteht, weist Öffnungen auf, aus welchen die Düsen des Strahlbildners 12 mit ihren Wasseraustrittsöffnungen 121 hervortreten. Im gezeigten Ausführungsbeispiel weist der Brauseboden 11 eine quadratische oder eckige Form auf, während der Strahlbildner 12 rund und somit auch der Brausestrahlquerschnitt rund ist. Der Brauseboden 11 steht über den Strahlbildner 12 und den Deckel 13 der Brausevorrichtung über, so dass er mit seiner Innenseite an der Außen- oder Unterseite einer Platte (nicht dargestellt), an welcher die Brausevorrichtung befestigt werden soll, anliegen kann. Weiterhin weist die Brausevorrichtung eine flexible Leitung 3, vorzugsweise einen Schlauch auf, der zur Verbindung der Strahlbildnereinheit 1 mit einer Mischwasserleitung oder einer Sanitärarmatur mit einem Mischventil dient.
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2 zeigt die Deckenbrause aus 1 von der im Einbauzustand verdeckten Seite. 3 zeigt die zugehörige Draufsicht. An der Oberseite der Strahlbildnereinheit 1 ist ein Wasseranschluss 8 vorgesehen, an welchem die flexible Leitung 3 mittels einer Mutter 31 befestigt ist. Am anderen Ende der Leitung 3 ist ein Anschlusskonus mit Drehgelenk 32 vorgesehen, der zur verwindungsfreien Montage der flexiblen Leitung 3 dient.
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Die einzelnen Teile der Strahlbildnereinheit 1, Brauseboden 11, Strahlbildner 12 und Deckel 13, sind mittels Schrauben 5 miteinander verbunden. Zur Aussteifung der Strahlbildnereinheit 1 sind am Deckel 13 radiale Rippen 131 und konzentrisch zum Wasseranschluss 8 angeordnete Rippen 132 vorgesehen.
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Zur Befestigung der Deckenbrause an einer abgehängten Decke (nicht dargestellt) sind vier Befestigungsvorrichtungen 4 vorgesehen, die radial angeordnete Haltelemente 41 umfassen. Die winkelförmigen Halteelemente 41 sind mittels Schrauben 45 am Deckel 13 der Strahlbildnereinheit 1 befestigt. Die Halteelemente 41 sind einteilig hergestellt und weisen Seitenwände und Rippen auf, die ihre beiden Schenkel aussteifen und verbinden.
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5 zeigt einen Schnitt durch eine Befestigungsvorrichtung 4 aus 3. Am freien Schenkel der Halteelemente 41 ist jeweils eine Drehachse 42 angeordnet, an welcher eine Federklemme 43 gelagert ist. Die Federklemmen 43 besitzen zwei unterschiedlich lange Schenkel 431, 432, die im unbelasteten Zustand einen Winkel α (alpha) einschließen.
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Im unbelasteten Zustand hängen die Schenkel 431, 432 der Federklemme 43 nach unten. 6 zeigt einen Schnitt durch eine Befestigungsvorrichtung 4 im Einbauzustand. Aus der Figur wird deutlich, dass unterhalb einer Betondecke 6 eine flache Platte 7 angeordnet ist, an der die Deckenbrause oder Brausevorrichtung befestigt wird. Die Platte 7 weist eine Aussparung auf, die im Wesentlichen der Form des Deckels 13 der Strahlbildnereinheit 1 entspricht. Die Halteelemente 41 der Befestigungsvorrichtung 4 ragen in die Aussparung der Platte 7, während die Innenseite des Brausebodens 11 der Strahlbildnereinheit 1 an der Unterseite der Platte 7 zur Anlage gelangt.
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Zum Montieren der Deckenbrause werden die Federklemmen 43 so verdreht, dass sie nach oben stehen und ein geöffnetes „V” bilden. Beim Einführen der Deckenbrause in die Aussparung der Platte 7 gleiten die längeren Schenkel 431 der Federklemme 43 durch die Aussparung der Platte 7 hindurch, während die kürzeren Schenkel 432 zunächst an der Außenseite der Platte 7 zur Anlage kommen.
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Sobald weiterer Druck auf die Deckenbrause in Richtung der Platte 7 ausgeübt wird, gleiten die kürzeren Schenkel 432 der Federklemmen 43 an der Außenseite der Platte 7 entlang bis sie an der Aussparungskante 72 der abgehängten oder vorgelagerten Platte 7 zur Anlage gelangen.
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Dabei wird die Federklemme 43 insgesamt aufgespreizt und der Winkel zwischen den beiden Schenkel 431, 432 vergrößert. Der kürzere Schenkel 432 der Federklemme 43 weist zudem eine Kröpfung auf. Hierdurch liegt der Schenkel 432 flächig an der Aussparungskante 72 an. Aufgrund der Materialelastizität der Federklemme 43 und der Federkraft, die somit von innen auf die Platte 7 ausgeübt wird, kommt es zur kraftschlüssigen Verbindung zwischen Deckenbrause und der Platte 7.
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Die gekröpfte Form des Schenkels 432 ermöglicht zudem eine Demontage der Brausevorrichtung ohne die Federklemmen zu zerstören.
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7 zeigt eine alternative Ausführungsform der Brausevorrichtung und der Befestigungsvorrichtungen 4. Die Strahlbildnereinheit 1 ist in einem Rahmen 2 angeordnet, der eine entsprechende Aussparung aufweist. Die Halteelemente 41 sind mittels Schrauben an der Strahlbildnereinheit 1 befestigt. An den Halteelementen 41, die parallel zu den Außenkanten des Rahmens 2 angeordnet sind, sind jeweils zwei Federklemmen 43 vorgesehen. Die Federklemmen 43 bestehen aus Federdraht und weisen nur einen freien Schenkel 431 auf, während der andere Schenkel 432 an dem Haltelement 41 befestigt ist. Die Vorspannung der Federklemme 43 wird durch das Verschwenken des freien Schenkels 431 erhöht. Beim Einführen der Deckenbrause in eine Aussparung einer vorgelagerten Platte schnappen die Federklemmen 43 in ihre Ausgangsposition zurück. Die freien Schenkel 431 der Federklemme 43 wirken dann auf die Innenseite der Platte 7 und legen die Deckenbrause mittels des über die Aussparung überstehenden Rahmens 2 somit gegen die Platte 7 fest.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Strahlbildnereinheit
- 11
- Brauseboden, Hartteil
- 12
- Strahlbildner, Weichteil
- 121
- Wasseraustrittsöffnungen
- 13
- Deckel
- 131
- radiale Rippe
- 132
- konzentrische Rippe
- 2
- Rahmen
- 3
- flexible Leitungen, Schlauch
- 31
- Mutter
- 32
- Anschlusskonus mit Drehgelenk
- 4
- Befestigungsvorrichtung
- 41
- Halteelement
- 42
- Drehachse
- 43
- Federklemme
- 431
- langer Schenkel
- 432
- kurzer Schenkel
- 45
- Schraube
- 5
- Schraube
- 6
- Betondecke
- 7
- Platte
- 71
- Platteninnenseite
- 72
- Aussparungskante
- 8
- Wasseranschluss
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- US 2007/0228189 A1 [0003]