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Die Erfindung betrifft ein Zielfernrohrmontagesystem nach dem Oberbegriff des Anspruches 1.
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Bei Jagdwaffen ist die Verwendung eines Zielfernrohres üblich, welches auf der Jagdwaffe gleichgerichtet mit dieser festgelegt wird. Derartige Zielfernrohre umfassen meist eine Zieleinrichtung, wie zum Beispiel ein Fadenkreuz, wobei das Fadenkreuz auf den Punkt eingestellt ist, den ein aus der Jagdwaffe abgefeuertes Projektil durchschlagen soll. Mit Hilfe des Zielfernrohres ist es somit möglich, z. B. ein Wild oder eine Zielscheibe mit der Jagdwaffe anzuvisieren und zielgenau zu treffen.
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Bei manchen Gelegenheiten ist es notwendig, das Zielfernrohr von der Jagdwaffe zu trennen, so zum Beispiel für eine Wartung oder Revision der Jagdwaffe oder bei einem Transport. Um eine reproduzierbare Montage des Zielfernrohres auf der Jagdwaffe zu ermöglichen, haben sich Montagesysteme für die Zielfernrohre durchgesetzt. In der Regel weisen sowohl das Zielfernrohr als auch die Jagdwaffe mechanische Schnittstellen als Komponenten des Montagesystems auf, die die reproduzierbare Montage erlauben. Allerdings ist dabei zu beachten, dass die Montage des Zielfernrohres hochgenau erfolgen muss, da Änderungen von Bruchteilen von Millimetern oder Graden bereits zu einer derart starken Verschiebung der Parallelität von Zielfernrohr und Jagdwaffe führen kann, dass der durch das Fadenkreuz definierte Punkt und der Durchschlagpunkt weit auseinander liegen.
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Bei den Montagesystemen für Zielfernrohre ist die so genannte Suhler Einhakmontage als traditionelle Lösung bekannt, welche das Zielfernrohr über zwei Schnittstellen mit der Jagdwaffe verbindet. Die eine Schnittstelle ist dabei als ein Schwenkgelenk ausgebildet, welches ein Einhaken und Zuschwenken des Zielfernrohrs in einer von dem Lauf und dem Zielfernrohr gemeinsam gebildeten Schwenkebene ermöglicht. Die andere Schnittstelle wird durch einen Arretierfuß gebildet, welcher in einer Arretieraufnahme eingesteckt und in dieser arretiert wird.
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Eine bereits verbesserte Suhler Einhakmontage ist in dem Gebrauchsmuster
DE 20 2010 000 947 des Anmelders ausführlich beschrieben.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, weitere Verbesserungen an einem Zielfernrohrmontagesystem umzusetzen.
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Diese Aufgabe wird durch ein Zielfernrohrmontagesystem mit den Merkmalen des Anspruches 1 gelöst. Bevorzugte oder vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen, der nachfolgenden Beschreibung sowie den beigefügten Figuren.
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Gegenstand der Erfindung ist somit ein Zielfernrohrmontagesystem für eine Feuerwaffe zur Montage eines Zielfernrohrs auf der Feuerwaffe. Bei dem Zielfernrohr kann es sich bevorzugt um ein optisches System, insbesondere ausgestattet mit einem Fadenkreuz, handeln. Alternativ kann das Zielfernrohr als ein elektronisches System ausgebildet sein.
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Die Feuerwaffe dient zum Abschuss eines Projektils und ist bevorzugt als eine Jagdwaffe, insbesondere als ein Gewehr, realisiert.
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Besonders bevorzugt weist das Zielfernrohrmontagesystem ein Schwenkgelenk auf, welches ein Einhaken und Einschwenken des Zielfernrohrs in einer gemeinsamen Schwenkebene mit dem Lauf der Feuerwaffe ermöglicht. In einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist das Zielfernrohrmontagesystem als ein Schwenksystem ausgebildet und insbesondere so realisiert, wie es in der eingangs benannten
DE 20 2010 000 947 des Anmelders beschrieben ist.
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Das Zielfernrohrmontagesystem umfasst eine Arretierschnittstelle, welche vorzugsweise beabstandet zu dem zuvor beschriebenen Schwenkgelenk angeordnet ist, soweit dieses vorhanden ist. Das Zielfernrohrmontagesystem, insbesondere die Arretierschnittstelle, umfasst eine Arretieraufnahme, die an der Feuerwaffe festlegbar und einen Arretierfuß, der an dem Zielfernrohr anbringbar ist. Im Sinne einer Umkehr ist es auch möglich, dass die Arretieraufnahme an dem Zielfernrohr und der Arretierfuß an der Feuerwaffe festlegbar sind. Festlegbar bzw. anbringbar bedeutet, dass bei einer Demontage des Zielfernrohrs von der Feuerwaffe die Arretieraufnahme an der Feuerwaffe und der Arretierfuß an dem Zielfernrohr, gegebenenfalls mit der Zwischenschaltung von weiteren Bauteilen, verbleiben.
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Die Arretieraufnahme weist einen Schieber, insbesondere einen Riegel, als einen ersten Arretierpartner und der Arretierfuß eine Schieberaufnahme als einen zweiten Arretierpartner auf. Das Zielfernrohrmontagesystem ist konstruktiv so ausgelegt, dass bei einer Arretierung der Schieber in eine Schieberichtung, welche vorzugsweise parallel zur Ausrichtung der Feuerwaffe und/oder des Zielfernrohrs ausgerichtet ist, um eine Schiebelänge in die Schieberaufnahme eingeführt wird, um den Arretierfuß in der Arretieraufnahme zu arretieren. Insbesondere bildet der Schieber ein Formschlusselement, welches den Arretierfuß formschlüssig in der Arretieraufnahme hält und eine Bewegung des Arretierfußes von der Feuerwaffe weg verhindert.
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Dem einen Arretierpartner ist eine Gleitfläche und dem anderen Arretierpartner eine Lauffläche zugeordnet, wobei zur Arretierung die Lauffläche und die Gleitfläche gegenseitig kontaktierend relativ zueinander verschoben werden. Bei der Arretierung, das heißt im arretierten Zustand, kontaktieren Gleitfläche und Lauffläche in einem Kontaktbereich.
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Erfindungsgemäß wird vorgeschlagen, dass bei der Arretierung, also im arretierten Zustand, die Gleitfläche in einem Bereich, der die Lauffläche, insbesondere kontaktierend, überfahren hat, frei übersteht. Es ist also vorgesehen, dass zumindest ein Bereich der Gleitfläche während des Arretiervorganges die Lauffläche kontaktiert, diese überfährt und hinter der Lauffläche nach dem Überfahren frei übersteht. Das Überfahren ist als eine Relativbewegung von Gleitfläche und Lauffläche zu verstehen, so dass es möglich ist, dass zur Arretierung die Gleitfläche oder die Lauffläche bewegt wird.
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Alternativ oder ergänzend kann vorgesehen sein, dass das Flächenmaß der Kontaktfläche zwischen Gleitfläche und Lauffläche beim oder während des Einführens des Schiebers dem Flächenmaß des Kontaktbereichs im arretierten Zustand entspricht. Das Flächenmaß entspricht der Fläche in der sich die Gleitfläche und die Lauffläche berühren. Beispielsweise wird zunächst die Kontaktfläche zwischen der Gleitfläche und der Lauffläche gemessen, wenn der Schieber während des Einführens in einer Zwischenposition und noch nicht in seiner Endposition ist. Dann wird die Fläche des Kontaktbereichs zwischen Gleitfläche und Lauffläche gemessen, wenn der Schieber in seiner Endposition ist. Beide Flächen sind gleich groß. Vorzugsweise wird auch beansprucht, dass das Flächenmaß der Kontaktfläche während der Einführbewegung des Schiebers nach Erreichen des Flächenmaßes des Kontaktbereichs stets gleich groß ist.
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Die Erfindung kann alternativ oder ergänzend auch so dargestellt werden, dass die Lauffläche in der Schieberichtung kürzer als die Schiebelänge und/oder als die Gleitfläche ausgebildet ist.
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Der Erfindung liegt dabei die Überlegung zugrunde, dass durch eine Verkleinerung der Lauffläche im Vergleich zu der Gleitfläche die Reproduzierbarkeit der Arretierung und damit der Justage des Zielfernrohres auf der Feuerwaffe deutlich verbessert werden kann. Dadurch, dass die Lauffläche deutlich kleiner als die Gleitfläche ist, wird insbesondere erwartet, dass Effekte, welche auf Haftreibung oder Gleitreibung zwischen den Funktionsflächen beruhen, deutlich verringert werden.
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Die Erfindung kann alternativ oder ergänzend auch so dargestellt werden, dass die Lauffläche und/oder die Gleitfläche in einem Längsschnitt parallel zu der Schieberichtung gekrümmt ausgebildet ist. Durch die Krümmung von einem oder von beiden Flächen wird der Kontaktbereich verkleinert. Die Krümmung kann als ein Radius mit einem gleichmäßigen Krümmungsverlauf ausgebildet sein. Alternativ hierzu ist die Krümmung als eine Freiformkrümmung ausgebildet, wobei der Krümmungsverlauf sich in Schieberichtung ändert. Besonders bevorzugt ist die Krümmung konvex und/oder bauchig und/oder nach außen gewölbt ausgebildet
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Versuche mit dem neuen Zielfernrohrmontagesystem haben gezeigt, dass durch die erfindungsgemäße Modifikation insbesondere die Schußpräzision hinsichtlich der Reproduzierbarkeit des Schussverhaltens deutlich gesteigert werden kann. Auch der Streukreisdurchmesser einer Schussserie wird durch den Einsatz des erfindungsgemäßen Zielfernrohrmontagsystems verbessert. Unter dem Streukreis wird die örtliche Verteilung von Durchschlagspunkten des Projektils im Bereich eines Zieles verstanden, wobei ein Streukreis verbessert ist, wenn die Durchschlagspunkte enger zusammen stehen bzw. der Streukreisdurchmesser kleiner ist. Durch die geänderte konstruktive Ausführungsform der Funktionsflächen Gleitfläche – Lauffläche ist die Reproduzierbarkeit des Schussverhaltens deutlich verbessert.
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Bei einer möglichen konstruktiven Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, dass die Lauffläche in der Schieberichtung, insbesondere im Mittel oder als Maximallänge, eine Länge kleiner als 3 mm, vorzugsweise kleiner als 2 mm und insbesondere kleiner als 1 mm aufweist. Vergleicht man dies mit einer typischen Schiebelänge und/oder Gleitflächenlänge in Schiebrichtung von mehr als 2 mm, vorzugsweise von mehr als 3 mm und insbesondere von mehr als 4 mm, so wird deutlich, dass die Lauffläche nur einen geringen Flächenanteil der Gleitfläche bei der Kontaktierung einnehmen kann.
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Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist der Kontaktbereich als ein Linienbereich realisiert. Der Linienbereich verläuft bevorzugt senkrecht zur Schieberichtung. Aufgrund der so genannten Hertzschen Pressung kann der Linienbereich bei der Arretierung auch in einen verbreiterten Linienbereich entartet sein. Es ist zu unterstreichen, dass der Kontaktbereich bei der Einführbewegung des Schiebers ebenfalls als ein Linienbereich ausgebildet sein kann.
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Durch die Ausbildung des Kontaktbereichs als Linienbereich und/oder bei der Ausbildung der Gleitfläche und/oder der Lauffläche mit einer Krümmung in einem Längsschnitt parallel zu der Schieberichtung kann auch erreicht werden, dass die Arretierung tolerant gegenüber einer Winkelabweichung des Zielfernrohrmontagesystems in einer gemeinsamen Ebene des Zielfernrohrs mit dem Lauf der Feuerwaffe ist. Die Winkelabweichung manifestiert sich als eine geringe Verdrehung der Arretieraufnahme zu der Arretieraufnahme um einen Bereich, in dem der Kontaktbereich liegt oder zumindest benachbart zu diesem ist. Die Winkeltoleranz wird dadurch erreicht, dass die Arretieraufnahme relativ zu der Schieberaufnahme um den Linienbereich ausgleichend schwenken kann und/oder über die Krümmung ausgleichend abrollen kann, ohne dass Instabilitäten bei der Arretierung auftreten.
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Bei einer bevorzugten konstruktiven Ausführungsform nach Anspruch 1 oder nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 der Erfindung ist die Lauffläche in einem Längsschnitt parallel zu der Schieberichtung gekrümmt ausgebildet. Die Krümmung kann beispielsweise in dem genannten Längsschnitt teilkreisförmig oder freiformförmig realisiert sein. Durch die gekrümmte Lauffläche und die vorzugsweise ebene Gleitfläche kann z. B. der Linienbereich als Kontaktbereich gebildet werden.
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Bei einer anderen Ausführungsform der Erfindung ist der Kontaktbereich als ein flächiger Bereich ausgebildet. In dieser Ausführungsform ist der Kontaktbereich sowohl in Schieberichtung als auch senkrecht dazu ausgedehnt. Insbesondere ist der Kontaktbereich als ein Rechteckbereich realisiert.
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Bei einer möglichen konstruktiven Ausgestaltung ist die Lauffläche im Längsschnitt parallel zu der Schieberichtung, eben und insbesondere parallel zu der Gleitfläche ausgebildet.
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In den genannten Ausführungsformen wird durch die Form der Lauffläche sichergestellt, dass der Kontaktbereich eine definierte, begrenzte Fläche und die Kontaktfläche insbesondere während der Einführbewegung ein konstantes Flächenmaß aufweist.
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Bei einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist die Gleitfläche eben ausgebildet und in einem Längsschnitt parallel oder nahezu parallel zur Schieberichtung mit einem Schiebewinkel gewinkelt zu der Schieberichtung realisiert. Insbesondere ist die Gleitfläche als eine Keilfläche ausgebildet. Durch diese Ausgestaltung wird bei einer Relativverschiebung von Lauffläche und Gleitfläche eine Kraft in radialer Richtung stetig mit der Schiebelänge erhöht, so dass der Arretierfuß in Richtung der Feuerwaffe gepresst oder gezogen wird.
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Bei einer bevorzugten konstruktiven Ausgestaltung der Erfindung ist der Schiebewinkel größer als 2 Grad, vorzugsweise größer als 3 Grad und insbesondere mit 4 Grad bemessen. Dieser steile Schiebewinkel erlaubt es, auch auf kurzem Weg eine starke und reproduzierbare Fixierung des Arretierfußes in der Arretieraufnahme zu erreichen.
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Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist die Gleitfläche auf dem Schieber und die Lauffläche durch eine Ausformung auf der Schieberaufnahme gebildet. Prinzipiell wäre es auch möglich, dass die Lauffläche auf dem Schieber und die Gleitfläche auf der Schieberaufnahme angeordnet sind. Jedoch haben Versuche oder Abschätzungen ergeben, dass die erstgenannte Verteilung das Streuverhalten bzw. das Streubild positiv beeinflusst.
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Bei einer möglichen Ausgestaltung der Erfindung ist die Ausformung als ein Flachsteg oder ein Plateau ausgebildet, dessen Erstreckung senkrecht zu der Schieberichtung verläuft und dessen Oberseite parallel zur Gleitfläche ausgebildet ist. Durch den Flachsteg ist der Kontaktbereich als ein flächiger Bereich ausgebildet.
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Bei einer anderen konstruktiven Ausgestaltung ist die Ausformung als ein Halbrundsteg ausgebildet, dessen Längserstreckung senkrecht zu der Schieberichtung verläuft. In dieser Ausgestaltung ist der Kontaktbereich als ein Linienbereich realisiert.
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Bei einer besonders bevorzugten Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass der Schieber bei der Arretierung endanschlagsfrei positioniert ist. Der Anpressdruck des Schiebers auf die Schieberaufnahme wird somit durch die Schiebekraft in Schieberichtung definiert. Konstruktiv kann vorgesehen sein, dass der Schieber durch eine elastische Einrichtung, insbesondere eine Federeinrichtung, in Richtung der Schieberaufnahme vorgespannt ist, so dass dieser selbsttätig schließt.
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Weitere Merkmale, Vorteile und Wirkungen der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels der Erfindung sowie den beigefügten Figuren. Dabei zeigen:
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1 einen schematischen Längsschnitt durch eine Feuerwaffe mit Zielfernrohr und einem Zielfernrohrmontagesystem als ein Ausführungsbeispiel der Erfindung;
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2 eine schematische dreidimensionale Darstellung einer Arretierschnittstelle des Zielfernrohrmontagesystems in der 1;
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3 einen Längsschnitt durch die Arretierschnittstelle in der 2;
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4 das Detail B in der 3 in einer ersten möglichen Ausführungsform der Erfindung;
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5 das Detail B in der 3 in einer weiteren Ausführungsform der Erfindung.
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Die 1 zeigte eine Feuerwaffe 1, wie zum Beispiel ein Gewehr, insbesondere ein Jagdgewehr, auf das ein Zielfernrohr 2 mit Hilfe eines Zielfernrohrmontagesystems 3 montiert wird. Das Zielfernrohrmontagesystem 3 umfasst ein Schwenkgelenk 4 und ein Arretiergelenk 5 als Arretierschnittstelle, welches beabstandet zu dem Schwenkgelenk 4 angeordnet ist. Bei der Montage wird das Zielfernrohr 2 zunächst in das Schwenkgelenk 4 eingehakt und in einem nächsten Schritt um das Schwenkgelenk 4 gemäß Pfeil A so geschwenkt, dass das Arretiergelenk 5 das Zielfernrohr 2 auf der Feuerwaffe 1 arretiert. Prinzipiell ist eine derartige Montage des Zielfernrohrs 2 auf der Feuerwaffe 1 als die Suhler Einhakmontage bekannt.
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Die 2 zeigt in einer schematischen dreidimensionalen Darstellung das Arretiergelenk 5 der 1. Das Arretiergelenk 5 umfasst einen Arretierfuß 6, welcher an dem Zielfernrohr 2 festgelegt ist und eine Arretieraufnahme 7, die an der Feuerwaffe 1 festlegbar ist. Die Festlegung der Komponenten an der Feuerwaffe 1 bzw. des Zielfernrohrs 2 kann über weitere Zwischenelemente erfolgen.
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Die 3 zeigt das Arretiergelenk 5 in einem schematischen Längsschnitt, um den inneren Aufbau besser illustrieren zu können. Der Arretierfuß 6 weist einen Hakenabschnitt 8 auf, welcher bei der Montage des Zielfernrohrs 2 auf der Feuerwaffe 1 in die Arretieraufnahme 7 eingefahren wird. Insgesamt weist der Arretierfuß 6 sogar zwei Hakenabschnitte 8 auf, welche voneinander getrennt, in der Ansicht der 3 jedoch deckungsgleich angeordnet sind und die in zwei separate Schlitze in der Arretieraufnahme 7 eingefahren werden. Alternativ hierzu ist eine Abwandlung mit nur einem Hakenabschnitt möglich. Die Hakenabschnitte 8 sind zu einem Schieber 9 in der Arretieraufnahme 7 geöffnet ausgerichtet. Der Schieber 9 ist in einer Schieberichtung S in der Arretieraufnahme 7 verschiebbar gelagert und kann nach dem Einfahren der Hakenabschnitte 8 in die Arretieraufnahme 7 um eine Schiebelänge L (4 und 5) in die Hakenabschnitte 8 eingefahren werden, die damit eine Schieberaufnahme bilden. Neben der Funktion als Schieberaufnahme bilden die Hakenabschnitte 8 formschlüssige Anschläge, die auf nicht dargestellten Anschlagsflächen der Arretieraufnahme aufliegen und dadurch das Schwenken des Zielfernrohrs 2 gemäß Pfeil A in Schwenkrichtung formschlüssig begrenzen. In diesem Zusammenhang ist nochmals die Toleranz der Arretierung hinsichtlich Winkelabweichungen zu unterstreichen: Diese Toleranz führt dazu, dass eine reproduzierbare Arretierung auch dann gelingt, wenn die Schieberaufnahme um die Anschlagflächen leicht verschwenkt arretiert werden muss.
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Der Schieber 9 ist federbelastet, so dass dieser selbsttätig in die Hakenabschnitte 8 einfährt. Zum Lösen der Arretierung ist der Schieber 9 seitlich mit zwei Griffstücken 17 gekoppelt – wie das in der 2 zu erkennen ist –, die manuell gegen die Schieberichtung S bewegt werden können, um auf diese Weise den Schieber 9 aus den Hakenabschnitten 8 herausziehen.
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Die 4 zeigt das Detail B in der 3 in einer starken Vergrößerung. Dieser Darstellung ist zu entnehmen, dass auf der Unterseite des Schiebers 9 eine Gleitfläche 10 und auf der Oberseite, am freien Randbereich des Hakenabschnitts 8 eine Lauffläche 11 angeordnet ist. In dem dargestellten, arretierten Zustand des Arretiergelenks 5 kontaktieren Gleitfläche 10 und Lauffläche 11 in einem Kontaktbereich 12.
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Zur Arretierung fährt der Schieber 9 mit der Gleitfläche 10 in der Schieberichtung S soweit über die Lauffläche 11, so dass ein freier Bereich 13 der Gleitfläche 10 in Schieberichtung S über die Lauffläche 11 und den Kontaktbereich 12 frei übersteht. Um diese geometrischen Gegebenheiten zu erhalten, weist der Hakenabschnitt 8 an seinem freien Ende einen Flachstegbereich 14 auf, welcher sich in der Längserstreckung senkrecht zu der Schieberichtung S erstreckt. Die Erstreckung des Flachstegbereiches 14 in Schieberichtung S beträgt etwa 0,5 mm. Die Oberseite des Flachstegbereiches 14 bildet die Lauffläche 11, welche parallel zu der Gleitfläche 10 ausgerichtet ist und diese vollflächig kontaktiert. In Schieberichtung S hinter dem Flachstegbereich 14 ist die Oberseite des Hakenabschnitts 8 zurückgesetzt, so dass sich der freie Bereich 13 ergibt.
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Mit der dargestellten Geometrie ist der Kontaktbereich 12 somit auf die räumliche Erstreckung des Flachstegbereiches 14 mit der Lauffläche 11 begrenzt. Bei einem Schließen des Schiebers 9 wird folglich der Kontaktbereich 12 nicht stetig vergrößert, sondern ist begrenzt.
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Die Gleitfläche 10 ist bezogen auf die Schieberichtung S um einen Schiebewinkel α von ca. 4 Grad geneigt, so dass bei einem Zuschieben des Schiebers 9 der Druck des Schiebers 9 auf den Hakenabschnitt 8 in radialer Richtung zu der Feuerwaffe 1 hin stetig erhöht wird.
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Die 5 zeigt eine alternative Ausführungsform der Kontaktgeometrie, wobei statt eines Flachstegbereiches 14 ein Halbrundstegbereich 15 zum Einsatz kommt, der in dem dargestellten Längsschnitt eine Rundung mit einem Radius R aufweist, so dass sich als Kontaktbereich 12 nur ein Linienkontakt senkrecht zur Schieberichtung S ergibt. Der Halbrundstegbereich 15 ist an einem freien Ende des Hakenabschnitts 8 angeformt, so dass sich sowohl im freien Bereich 13 ein Spalt zwischen Hakenabschnitt 8 und Schieber 9 als auch ein weiterer Spalt 16 in dem Randbereich des Hakenabschnitts 8 ergibt. Der weitere Spalt 16 ist von Vorteil, da die Belastung durch den Kontaktbereich 12 nicht unmittelbar im Randbereich des Hakenabschnitts 8, sondern nach innen versetzt eingeleitet werden. Diese Auslegung hat den Vorteil, dass Winkelabweichungen zwischen der Arretieraufnahme 7 und dem Arretierfuß 6 toleriert werden.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Feuerwaffe
- 2
- Zielfernrohr
- 3
- Zielfernrohrmontagesystem
- 4
- Schwenkgelenk
- 5
- Arretiergelenk
- 6
- Arretierfuß
- 7
- Arretieraufnahme
- 8
- Hakenabschnitte
- 9
- Schieber
- 10
- Gleitfläche
- 11
- Lauffläche
- 12
- Kontaktbereich
- 13
- freier Bereich
- 14
- Flachstegbereich
- 15
- Halbrundstegbereich
- 16
- Spalt
- 17
- Griffstücke
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 202010000947 U [0005, 0010]