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Die
Erfindung betrifft ein Zielfernrohrmontagesystem für eine
Feuerwaffe zur die Montage eines Zielfernrohrs auf der Feuerwaffe
in einer Sollposition, wobei die Feuerwaffe und/oder das Zielfernrohr
in der Sollposition in einer axialen Richtung ausgerichtet sind,
mit einem Schwenkfuß, der an dem Zielfernrohr anbringbar
ist, und mit einer Schwenkaufnahme, die an der Feuerwaffe festlegbar
ist, wobei Schwenkfuß und Schwenkaufnahme gemeinsam ein Schwenkgelenk
bilden, welches bei der Montage eine Schwenkung des Zielfernrohrs
um einen Schwenkwinkel in einer Ebene, die durch das Zielfernrohr
und die axiale Richtung der Feuerwaffe gebildet wird, um einen Schwenkbereich
ermöglicht, mit einer Anlagefläche, die an der
Schwenkaufnahme angeordnet ist, und mit einer Klemmfläche,
die an dem Schwenkfuß angeordnet ist, und die im montierten
Zustand einen Kontaktbereich mit der Anlagefläche bildet,
so dass der Schwenkfuß in der axialen Richtung festgelegt,
insbesondere geklemmt ist.
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Bei
Feuerwaffen, insbesondere Gewehren, werden oftmals Zielfernrohre
verwendet, die als ein Fernrohr mit einer in der Optik integrierten
Zieleinrichtung ausgebildet sind. Die Zieleinrichtung und die Feuerwaffe
müssen zueinander justiert (eingeschossen) werden, damit
sichergestellt ist, dass mit der Zieleinrichtung ein tatsächlicher
Durchschlagpunkt eines mit der Feuerwaffe abgefeuerten Projektils
anvisiert ist.
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Aus
Praxisgründen ist es allerdings manchmal notwendig, Zielfernrohr
und Feuerwaffe voneinander zu trennen. Diese Notwendigkeit kann
sich beispielsweise bei einem Transport, bei der Lagerung etc. ergeben.
Um nach einem Abnehmen eine reproduzierbare Montage des Zielfernrohrs
auf der Feuerwaffe ohne neuerliches Einschießen zu erreichen, werden
Zielfernrohrmontagesysteme eingesetzt, die eine einfache Trennung
und Wiedermontage des Zielfernrohres auf der Feuerwaffe in der eingeschossenen
Position ermöglichen.
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Im
Bereich der Jagdfeuerwaffen sind mindestens zwei verschiedene Arten
von Zielfernrohrmontagesystemen bekannt:
So betrifft beispielsweise
die Druckschrift
DE 9406408 ein
Montagesystem für eine sogenannte Schwenk-Drehmontage eines
Zielfernrohrs, wobei ein vorderer Drehzapfen des Montagesystems
in einen vorderen Sockel einer Feuerwaffe eingesetzt und das Zielfernrohr
um 90° eingeschwenkt wird. Ein hinterer Zapfen wird bei
der Drehbewegung in eine seitliche Ausfräsung eingefahren
und mittels eines Handhebel verriegelt. Ein ähnliches Montagesystem ist
auch in der Druckschrift
DE 10 2005 005232 A1 offenbart.
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Eine
sehr traditionelle Art der Montage ist die sogenannte Suhler Einhakmontage
(SEM). Bei der Suhler Einhakmontage wird der am Objektivkopf des Zielfernrohres
angebrachte Montagefuß in eine vordere Fußplatte
auf der Feuerwaffe eingehakt. Nach kurzem, kräftigen Niederdrücken
rastet der hintere, am Mittelrohr des Zielfernrohrs befestigte Montagefuß in
eine hintere Montageplatte ein. Um das Zielfernrohr wieder abzunehmen,
muss ein an der hinteren Fußplatte angebrachter, gefederter
Schieber zurückgezogen werden, worauf die Verriegelung
des Hinterfußes aufgehoben ist und das Zielfernrohr ausgehakt
werden kann. Die Suhler Einhakmontage gilt als eine der aufwändigsten
Zielfernrohrmontagen, da diese sehr aufwändige Passarbeiten
verlangt. Jede einzelne Passfläche muss separat und manuell nachbearbeitet
werden, so dass ein genauer Sitz des Zielfernrohres in einer Sollposition
gegeben ist. Auf die Suhler Einhakmontage wird beispielsweise in
der Druckschrift
DE
29802854 U1 verwiesen, die dadurch als nächstkommender
Stand der Technik angenommen wird.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Zielfernrohrmontagesystem
zu schaffen, welches eine hohe Lagereproduzierbarkeit von Zielfernrohr und
Feuerwaffe auch bei mehrmaligen Auf- und Abnahmevorgängen
umsetzt.
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Diese
Aufgabe wird durch ein Zielfernrohrmontagesystem mit den Merkmalen
des Anspruches 1 gelöst. Bevorzugte oder vorteilhafte Ausführungsformen
der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen, der
nachfolgenden Beschreibung sowie den beigefügten Figuren.
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Im
Rahmen der Erfindung wird ein Zielfernrohrmontagesystem für
eine Feuerwaffe, insbesondere für eine Jagd- und/oder Sportwaffe,
vorgeschlagen, die zur Montage eines Zielfernrohres auf der Feuerwaffe
ausgebildet ist. Das Zielfernrohr kann als ein optisches Fernrohr,
jedoch auch als eine beliebig andere Abbildungseinrichtung ausgebildet
sein.
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Das
Zielfernrohrmontagesystem ist so beschaffen, dass das Zielfernrohr
in einer Sollposition montierbar ist, wobei die Sollposition die
Position beschreibt, bei der das Zielfernrohr in einer gewissen Entfernung
einen Durchschusspunkt eines aus der Feuerwaffe abgeschossenen Projektil
erfasst. Insbesondere ist die Sollposition die in Fachkreisen als durch
ein Einschießen bestimmte Position zu sehen. Zum Zwecke
der Beschreibung wird die Ausrichtung der Feuerwaffe und/oder des
Zielfernrohres nachfolgend als axiale Richtung bezeichnet, eine
radiale Richtung in der Beschreibung bezieht sich relativ zu dieser
axialen Richtung.
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Das
Zielfernrohrmontagesystem baut vorzugsweise auf der Einhakmontage
oder der Kontra-Einhakmontage auf, wobei ein vorderer oder ein hinterer
Fuß des Zielfernrohrmontagesystems – nachfolgend
Schwenkfuß genannt – in einer Schwenkaufnahme,
die an der Feuerwaffe festlegbar ist und/oder festgelegt ist, eingehakt
wird. Auch eine Vice-Versa Ausführung ist im Rahmen der
Erfindung denkbar, wobei der Schwenkfuß an der Feuerwaffe und
die Schwenkaufnahme an dem Zielfernrohr anbringbar ist. Der Schwenkfuß und
die Schwenkaufnahme bilden im eingehakten Zustand gemeinsam ein
Schwenkgelenk, wobei bei der Montage das Zielfernrohr betragsmäßig
um einen Schwenkwinkel und positionsmäßig um einen
Schwenkbereich geschwenkt wird. Ein weiterer Fuß – auch
Arretierfuß genannt – wird an einer weiteren Aufnahme
an der Feuerwaffe festgelegt.
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Die
Ebene der Schwenkung wird durch die Ausrichtung des Zielfernrohres
und die Ausrichtung der Feuerwaffe definiert, wobei in einer Projektionsrichtung
Feuerwaffe und Zielfernrohr bei der Montage stets deckungsgleich
sind. Soweit ähnelt das Zielfernrohrmontagesystem der bekannten
Suhler Einhakmontage.
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Betrachtet
man die Schwenkaufnahme etwas genauer, so zeigt diese eine Anlagefläche,
die grob in radialer Richtung ausgerichtet ist, insbesondere aber
auch gekrümmt und/oder gewinkelt etc. sein kann. Der Schwenkfuß weist
eine Klemmfläche auf, die ähnlich ausgerichtet
ist, und die im montierten Zustand einen Kontaktbereich mit der
Anlagefläche bildet, so dass der Schwenkfuß in
der axialen Richtung festgelegt, insbesondere geklemmt ist. Insbesondere
verhindert der Kontaktbereich ein Verschieben des Zielfernrohrmontagesystems
in Richtung des Arretierfußes. Der Kontaktbereich bildet
somit einen Formschluss und/oder ein Festlager für das Zielfernrohrmontagesystem
in axialer Richtung oder auch Laufrichtung und zwar in Richtung
des Arretierfußes.
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Erfindungsgemäß wird
vorgeschlagen, dass in der Sollposition der Kontaktbereich in radialer
Ausrichtung und/oder in Richtung zu dem Zielfernrohr hin beabstandet
zu einem Rand der Anlagenfläche angeordnet ist. Die Anlagefläche
erstreckt sich somit in radialer Ausrichtung weiter als der Kontaktbereich, so
dass der Kontaktbereich in einem Innenbereich der Anlagefläche
positioniert ist.
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Diese
konstruktive Änderung begründet zwei mögliche
technische Verbesserungen:
Zum einen wird der Randbereich der
Anlagefläche entlastet. Durch die Entlastung des Randbereiches ist
es möglich, die Anzahl der Aufsetzvorgänge und Abnahmevorgänge
ohne Nacharbeitung des Zielfernrohrmontagesystems deutlich zu erhöhen.
Während bei der Suhler Einhakmontage meist nur 10 bis 20
Wechsel möglich waren, haben Experimente gezeigt, dass
mit dem erfindungsgemäßen Zielfernrohrmontagesystem
mehr als 100, sogar mehr als 200 Wechsel ohne Nachbearbeitung des
Kontaktbereichs erreichbar waren. Die Wartungsintervalle für das
Zielfernrohrmontagesystem werden somit gegenüber der ursprünglichen
Suhler Einhakmontage drastisch erhöht.
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Eine
zweite technische Wirkung ist darin zu sehen, dass der Kontaktbereich
bei einer kleinen Änderung des Schwenkwinkels, zum Beispiel
bei einem Aufklappen von der Sollposition um bis zu +/–1° oder um
bis zu +3° beabstandet zu dem Rand der Anlagefläche
bleibt, so dass eine Toleranz hinsichtlich des Schwenkwinkels gegeben
ist. Die Festlegung des Schwenkwinkels bei der Sollposition erfolgt über
den anderen Fuß, wobei jedoch eine Überdefinition
des Schwenkwinkels – wie es bislang bei der Suhler Einhakmontage
oftmals üblich war – nicht mehr gegeben ist.
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Der
Kontaktbereich kann als ein Linienkontakt oder als ein Kontaktpunkt
ausgebildet sein. Selbstverständlich sind das idealisierte
Annahmen, über die Herzsche Pressung werden diese geometrischen
Grundformen üblicher Weise verbreitert oder in Druckellipsen
gewandelt. Denkbar ist auch, dass der Schwenkfuß an der
Feuerwaffe und die Schwenkaufnahme an dem Zielfernrohr anbringbar
ist und/oder angebracht ist.
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Konstruktiv
betrachtet erkennt man den erfindungsgemäßen Abstand
z. B. dadurch, dass in der Sollposition zwischen der Anlagefläche
und der Klemmfläche, ausgehend von dem Kontaktbereich, ein
sich in radialer Ausrichtung nach außen öffnender Spalt
oder ein Kommaspalt oder ein Spalt mit unparallelen Wänden
vorgesehen ist. In einem Längsschnitt durch oder parallel
zu der axiale Erstreckung ist die Spaltbreite in radialer Richtung
monoton oder sogar streng monoton steigend. Insbesondere ändert sich
die Spaltbreite stetig.
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Zur
Erzeugung des Spalts kann vorgesehen sein, dass in dem genannten
Längsschnitt die Anlagefläche und/oder die Klemmfläche
gekrümmt ist. Verschiedene Möglichkeiten sind
hierbei denkbar: Zum einen kann die Anlagefläche gekrümmt
und die Klemmfläche konvex oder vice versa ausgebildet sein.
Statt einer geraden Erstreckung kann eine Fläche auch eine
weitere konvexe Krümmung einnehmen, so dass zwei konvexe
Flächen aneinanderstoßen. Es kann sogar eine konkave
Krümmung mit einer konvexen Krümmung verwendet
werden, welche jedoch so gewählt sind, dass sich der sich öffnende Spalt
in radialer Richtung nach außen bildet. Die Art der Krümmung
kann teilkreisförmig, parabelförmig oder einer
beliebigen Freiform entsprechen.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsart der Erfindung sind Klemmmittel
vorgesehen, die ausgebildet sind, eine Klemmkraft auf den Schwenkfuß in axialer
Richtung aufzubringen, so dass der Schwenkfuß in der Schwenkaufnahme
klemmend gehalten ist. Durch das Klemmmittel wird der Schwenkfuß in
der Schwenkaufnahme in axialer Richtung vorgespannt. Das Klemmmittel
kann in dem Schwenkfuß und/oder in der Schwenkaufnahme
angeordnet sein.
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Bei
einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Schwenkkraft
in einem Schwenkwinkelbereich von z. B. kleiner als 5° um
die Sollposition, insbesondere ausschließlich in Aufschwenk-Richtung,
konstant oder nahezu konstant ist. Mit dieser Weiterbildung wird
nochmals unterstrichen, dass die Festlegung des Schwenkfußes
in axialer Richtung unabhängig oder quasi unabhängig von
kleinen Änderungen des Schwenkwinkels aus der Sollposition
bzw. gegebenenfalls von kleinen Änderungen der Position
des Kontaktbereiches auf der Anlagefläche ist. Besonders
bevorzugt ist das Zielfernrohr durch das Montagesystem in mehreren
Positionen in dem Schwenkwinkelbereich um die Sollposition selbsthaltend
eingespannt. Bei einer bevorzugten Ausführungsform ist
der Schwenkfuß in der Schwenkaufnahme bezüglich
des Schwenkwinkels anschlagfrei angeordnet.
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Für
die Wahl des Schwenkbereiches gibt es unter anderem die folgenden
Möglichkeiten:
Zum einen kann ein Auflagepunkt bzw.
Auflagebereich des Schwenkfußes auf der Schwenkaufnahme den
Schwenkbereich bilden. Der Auflagepunkt bzw. -bereich kann an einer
dem Zielfernrohr zugewandten Außenseite oder auf einer
davon abgewandten Innenseite der Schwenkaufnahme angeordnet sein. Denkbar
ist auch, dass der Auflagepunkt bzw. Auflagebereich auf einem Boden
der Schwenkaufnahme angeordnet ist.
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Bei
einer konstruktiven Realisierung der Erfindung ist vorgesehen, dass
die Schwenkaufnahme als eine Montageplatte ausgebildet ist, die
vorzugsweise in eine Schwalbenschwanzführung der Feuerwaffe
einführbar ist.
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Es
ist zudem bevorzugt, dass der Schwenkfuß einen Hakenabschnitt
aufweist, der eine Einhakmontage in die Schwenkaufnahme ermöglicht.
Insbesondere dieses Merkmal zeigt nochmals die Ähnlichkeit
mit der berühmten Suhler Einhakmontage.
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Bei
einer Weiterbildung der Erfindung umfasst der Schwenkfuß mindestens
einen oder mehrere vorzugsweise genau zwei Hakenabschnitte, die bevorzugt
beabstandet zueinander angeordnet sind. In dieser Ausgestaltung ähnelt
der erfindungsgemäße Schwenkfuß dem klassischen
Schwenkfuß stark. Der Einsatz von zwei Hakenabschnitten
unterstützt eine verkippungsfreie Montage des Zielfernrohrmontagesystems.
Es ist darauf hinzuweisen, dass der oder die Hakenabschnitte einen
Teil des Schwenkgelenks bilden und somit einen Doppelfunktion einnehmen.
Bevorzugt sind die Hakenabschnitte zu der Seite geöffnet,
die dem anderen Fuß abgewandt ist.
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Bei
einer möglichen Ausbildung der Erfindung weist der Schwenkfuß und/oder
die Schwenkaufnahme in dem Längsschnitt eine Kreisabschnittskontur
auf, die einen Teil des Schwenkgelenks bildet. In diesem Fall ist
es bevorzugt, dass der Schwenkbereich des Schwenkgelenks im Mittelpunkt
des Kreisabschnitts angeordnet ist. Es ist denkbar, dass die Schwenkaufnahme
einen konvexen Kreisabschnitt in dem Längsschnitt aufweist,
der beispielsweise durch einen Stift gebildet ist, und an dem sich
der Hakenabschnitt des Schwenkfußes abstützt bzw.
einhakt. Auf der anderen Seite kann auch vorgesehen sein, dass der
Schwenkfuß in dem Längsschnitt eine konvexe Kreisabschnittskontur
aufweist, mit der sich der Schwenkfuß in eine dazu passende
Aufnahmekontur der Schwenkaufnahme abstützt. Bei beiden
Fällen kann vorgesehen sein, dass die Aufnahmekontur hinsichtlich
ihres Öffnungswinkels elastisch nachgiebig ausgebildet
ist, so dass dadurch das Klemmmittel gebildet wird.
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Bei
einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung
zeigt der Schwenkfuß in dem Längsschnitt eine
Aufnahmegabel, welche einen Bereich der Schwenkaufnahme umgreift.
Die Aufnahmegabel ist hinsichtlich des Öffnungswinkels der
beiden Gabelenden elastisch und/oder nachgiebig ausgebildet, so
dass das Klemmmittel durch die Aufnahmegabel gebildet ist. Dies
hat den Vorteil, dass das Klemmmittel zielfernrohrseitig angeordnet ist
und so bei einem Nachlassen der elastischen Eigenschaften leichter
ausgetauscht werden kann. Die Elastizität kann beispielsweise
durch eine erweiterte Aussparung in dem Schwenkfuß erreicht
werden, welche in einen Bereich zwischen den Gabelenden eingebracht
wird und welche größer dimensioniert ist als dies
aus Störkonturgründen bei der Schwenkung notwendig
wäre.
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Bei
dieser Ausführungsform ist es zudem bevorzugt, wenn der
Schwenkbereich durch einen Auflagepunkt eines der Gabelabschnitte
auf der Schwenkaufnahme definiert ist. Eine bevorzugte Ausführungsform
sieht vor, dass der Auflagepunkt zwischen der dem Zielfernrohr benachbarten
Gabelende und einer dem Zielfernrohr zugewandten Fläche
der Schwenkaufnahme, vorzugsweise auf der Oberseite der Schwenkaufnahme
gebildet ist. Eine andere Ausführungsform sieht vor, dass
der Auflagepunkt zwischen der zu dem Zielfernrohr entfernten Gabelende
und einer dem Zielfernrohr zugewandten Fläche der Schwenkaufnahme,
vorzugsweise auf einer Bodenfläche der Schwenkaufnahme
gebildet ist.
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Bei
einer möglichen Ergänzung der Erfindung umfasst
das Zielfernrohrmontagesystem den Arretierfuß, wobei der
Arretierfuß als ein Festlager in Querrichtung und als ein
Loslager in axialer Richtung ausgebildet ist.
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Bei
einer möglichen Weiterbildung der Erfindung ist der Arretierfuß so
gestaltet, dass dieser in verschiedenen Winkelpositionen um mindestens eine
Schwenkachse relativ zu der Feuerwaffe arretierbar ist. Der Arretierfuß ist
somit winkeltolerant und kann folglich auch ohne Nacharbeit eingesetzt
werden, wenn der Schwenkfuß und der Arretierfuß nicht fluchtend
oder verdreht zueinander angeordnet sind. Insbesondere erlaubt der
Arretierfuß eine sichere Arretierung auch bei Abweichungen
hinsichtlich eines Nick-, Gier- und/oder Rollwinkels des Arretierfußes. Besonders
bevorzugt sind Winkeltoleranzen von mindestens 0,01°, vorzugsweise
mindestens 0,1° und insbesondere von mindestens 0,4° möglich.
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Weitere
Merkmale, Vorteile oder Wirkungen der Erfindung ergeben sich aus
der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele
der Erfindung. Dabei zeigen:
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1a,
b in seitlicher Ansicht eine Montage eines Zielfernrohrs auf einer
Feuerwaffe als ein Ausführungsbeispiel der Erfindung;
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2a den
Schwenkfuß des Zielfernrohrmontagesystems in den 1a,
b;
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2b die
Schwenkaufnahme auf der Feuerwaffe des Zielfernrohrmontagesystems
der 1a, b;
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3 die
vordere Aufnahme des Montagesystems in den 1a, b;
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4 eine
schematische Längsschnittdarstellung im Bereich des Schwenkgelenks
des Zielfernrohrmontagesystems als eine erste mögliche Ausführungsform
der Erfindung;
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5 in ähnlicher
Darstellung wie die 4 einen zweite Ausführungsform
der Erfindung;
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6 in
gleicher Darstellung wie die 4 und 5 eine
dritte Ausführungsform der Erfindung;
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7 in
gleicher Darstellung wie die vorhergehenden Figuren eine vierte
Ausführungsform der Erfindung.
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Einander
entsprechende oder gleiche Teile sind jeweils mit einander entsprechenden
oder gleichen Bezugszeichen versehen.
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Die 1a und 1b zeigen
in einer schematischen Schnittansicht eine Feuerwaffe 1,
ausgebildet als ein Jagdgewehr, auf die ein Zielfernrohr 2 montiert
wird. Zur Kopplung des Zielfernrohrs 2 mit der Feuerwaffe 1 ist
ein Zielfernrohrmontagesystem 3 vorgesehen, welches einen
vorderen Befestigungsbereich 4 und einen hinteren Befestigungsbereich 5 aufweist.
Bei der Montage wird das Zielfernrohr 2 in Richtung des
Pfeils A im vorderen Befestigungsbereich 4 zunächst
eingehakt und dann mittels einer Schwenkbewegung um den vorderen
Befestigungsbereich 4 gemäß Pfeil B um
einen Schwenkwinkel geschwenkt, so dass der hintere Befestigungsbereich 5 arretiert
ist. Die Schwenkung erfolgt dabei in Blattebene der 1a,
b, in der sowohl die axiale Erstreckung der Feuerwaffe 1 als
auch die axiale Erstreckung der Zielfernrohr 2 liegt.
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In
den 2a, b und 3 sind in
schematischen dreidimensionalen Darstellung jeweils Einzelteile
des vorderen Befestigungsbereiches 4 dargestellt.
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Die 2a zeigt
einen Schwenkfuß 6, welcher an dem Zielfernrohr 2 festgelegt
ist, die 2b zeigt eine Schwenkaufnahme 7 in
Form einer Montageplatte, welche auf der Feuerwaffe 1 durch
eine Schwalbenschwanzführung und/oder mittels Schrauben
festgelegt ist. Der Schwenkfuß 6 ist als ein Ringsegment
ausgebildet und weist zwei Haken 8 auf, welche zueinander
beabstandet angeordnet sind und welche in korrespondierende Schlitze 9 der
Schwenkaufnahme 7 eingeführt werden können.
Bei der Montage werden die Haken 8 eingeführt
und eingehakt und bilden so gemeinsam mit der Schwenkaufnahme 7 ein
Schwenkgelenk, welches die Schwenkung des Zielfernrohrs 2 in
Richtung des Pfeils B erlaubt. Die Haken 8 sind bei der Montage
von dem hinteren Befestigungsbereich 5 weg orientiert.
Auf der dem hinteren Befestigungsbereich 5 zugewandten Seite
tragen die Haken 8 jeweils eine Klemmfläche 10,
welche eine Fixierung und Klemmung des Schwenkfußes 6 und
damit des Zielfernrohres 2 in axialer Richtung ermöglicht.
Die Funktion der Klemmfläche 10 wird nachfolgend
noch erläutert. Die Seitenflächen der Haken 8,
welche in Umlaufrichtung um das Zielfernrohr 2 orientiert
sind, werden von den Schlitzen flächig und passgenau aufgenommen,
so dass sich durch die Seitenflächen insgesamt vier oder
mindestens zwei Führungsflächen bilden. Über die
Seitenflächen ist die Position des Schwenkfußes 6 in
Querrichtung zu der axialen Richtung festgelegt.
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Die 3 zeigt
in einer schematischen dreidimensionalen Darstellung den vorderen
Befestigungsbereich 4 des Zielfernrohrmontagesystems 3 mit
zeichnerisch unterdrückter Feuerwaffe 1 und Zielfernrohr 2.
Der Schwenkfuß 6 ist hier in die Schwenkaufnahme 7 eingehakt
und in Sollposition gebracht. Zur Aufnahme des Zielfernrohrs 2 ist
in Umlaufrichtung eine tallspange angeschraubt, die zusammen mit
dem Schwenkfuß 6 eine mechanische Aufnahme für
das Zielfernrohr 2 bildet. Bei anderen Ausführungsformen
kann das Zielfernohr 2 auch eine in Laufrichtung ausgerichtete
Schiene aufweisen, wobei der Schwenkfuß 6 an der
Schiene befestigt ist.
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In
den 4, 5, 6 und 7 sind jeweils
verschiedene Ausführungsformen der Erfindung in einem Längsschnitt
durch einen der Haken 8 dargestellt. Bei den Darstellungen
sind sowohl Variationen bei dem Einhakmechanismus als auch bei der Klemmfläche 10 vorgenommen,
wobei weitere Ausführungsbeispiele durch eine beliebige
Mischung dieser Variationen offenbart sind.
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Die 4 zeigt
einen Haken 8, der für das Einhaken einen in dem
gezeigten Längsschnitt kreisabschnittsförmigen
Hakenkopf 11 mit Radius R1 als Haken 8 aufweist,
der in eine korrespondierend dazu ausgebildete Lagerstelle 12 der
Schwenkaufnahme 7 eingreift und dort schwenkbar um den
Mittelpunkt M des Hakenkopfes 11 gelagert ist, so dass
das Zielfernrohr 2 die Schwenkung gemäß Pfeil
B in der 1 durchführen kann.
Die Ausbildung der Lagerstelle 12 kann statt durch die
hier gezeigte komplementäre, konkaven Form auch nur durch
zwei Stützbereiche gebildet werden. Die Klemmfläche 10 des Hakens 8 liegt
an einer radial ausgerichteten Anlagefläche 13 in
einem Kontaktbereich 14 linienförmig an.
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In
der 4 ist die Solllage des Schwenkfußes 6 und
somit des Zielfernrohrs 2 gezeigt. In dieser Solllage ist
der Kontaktbereich 14 von einem Randbereich 15 der
Anlagefläche 13 entfernt. Beispielsweise beträgt
die Entfernung mehr als 0,5 mm, vorzugsweise größer
als 1 mm und im Speziellen größer als 1,5 mm.
Bei einer Variation des Schwenkwinkels um die Solllage bleibt der
Kontaktbereich 14 stets beabstandet von dem Randbereich 15.
Insbesondere erstreckt sich in radialer Richtung ein Spalt 16,
der durch die Klemmfläche 10 und due Anlagefläche 13 gebildet
ist und welcher sich ausgehend von dem Kontaktbereich 14 stetig öffnet.
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Durch
den verbleibenden Bereich der Anlagefläche 13 zwischen
Kontaktbereich 14 und Randbereich 15 wird eine
Abnutzung des Randbereiches 15 vermieden, sodass mit dem
Montagesystem 3 eine häufiges Aufsetzen und Abnehmen
des Zielfernrohrs 2 ohne Überarbeitung des Montagesystems 3 möglich
ist. Wird in dem gezeigten Ausführungsbeispiel der Radius
R2 der Klemmfläche 10 so gewählt, dass
diese dem Abstand zwischen Kontaktbereich 14 und Drehpunkt
M entspricht und zudem der gleiche Radius für die Krümmung
verwendet, so wandert der Kontaktbereich 14 bei geringen
Variationen des Schwenkwinkels, zum Beispiel von kleiner als 1° oder von
kleiner als 0,5°, überhaupt nicht.
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Ähnliche
Effekte können jedoch auch erzielt werden, wenn die Klemmfläche 10 eben
ausgebildet ist und die Anlagefläche 13 dagegen
gekrümmt ist. Auch können beide Flächen
gekrümmt sein, wobei zum einen an eine gegensinnige Krümmung
und zum anderen auch an eine gleichsinnige Krümmung mit unterschiedlichen
Krümmungsradien zu denken ist. All diese Ausführungsbeispiele
können so ausgelegt werden, dass der Kontaktbereich 14 in
der Solllage sicher beabstandet von dem Randbereich 15 ist
und eine gewisse Winkeltoleranz hinsichtlich des Schwenkwinkels
aufweist.
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Um
eine Vorspannung in axialer Richtung oder eine Klemmung in axialer
Richtung zu erreichen, können Klemmmittel 17 vorgesehen
sein, welche zum einen die Anlagefläche 13 in
Richtung des Hakens 8 drücken, zum anderen die
Lagerstelle 12 in Richtung des Hakens 8 pressen
und/oder die in dem Haken 8 angeordnet sind und sich in
axialer Richtung gegen Lagerstelle 12 und Anlagefläche 13 abstützen.
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Die 5 zeigt
ein zweites Ausführungsbeispiel der Erfindung, welches
sich von dem Ausführungsbeispiel in der 4 im
wesentlichen dadurch unterscheidet, dass die Lagerstelle 12 als
ein Stift ausgebildet ist, der zum Beispiel gehärtet und
geschliffen sein kann, und der als Teil der Schwenkaufnahme 7 ausgebildet
ist. In diesem Fall weist der Haken 8 eine Stiftaufnahme 18 auf,
sodass der Haken 8 um den Mittelpunkt M, welcher sich nun
im Zentrum des Stiftes befindet, schwenken kann. Auch hier können
die einzelnen Bereiche wieder mit Klemmmitteln 17 ausgestattet
sein. Die Stiftaufnahme 18 kann in der gezeigten Schnittdarstellung
auch als eine V-förmige Aufnahme ausgebildet sein. Ausreichend
könnten auch Bauteile beschränkt auf die Funktionsflächen
sein, so dass statt eines Stiftes ein zylindrischer Abschnitt oder
sogar nur mehrere Zylindermantelflächenabschnitte als Lagerstelle
eingesetzt wird.
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Die 6 zeigt
ein drittes Ausführungsbeispiel der Erfindung, wobei der
Haken 8 ähnlich zu der Ausführungsform
in der 4 ausgebildet ist, so dass auf die Beschreibung
dort verwiesen wird. Die Schwenkaufnahme 7 ist jedoch anders
realisiert. Hier wird zur Aufnahme des Hakenkopfes 11 ein
Maul 19 gebildet, welches den Hakenkopf 11 bei
der Schwenkbewegung führt. Das Maul 19 kann in
gewissen Grenzen elastisch ausgeführt sein, so dass es
sich bei Belastung in axialer Richtung durch den Hakenkopf 11 aufweiten
kann und auf diese Weise das Klemmmittel 17 bildet. Alternativ
oder ergänzend können wieder weitere Klemmmittel
vorgesehen sein.
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Die 7 zeigt
eine nächste Ausführungsform der Erfindung, wobei
der Haken 8 ein Hakenmaul 20 aufweist, welches
einen stationären Bereich 21 der Schwenkaufnahme 7 umgreift.
Das Hakenmaul 20 liegt mit einem Auflagebereich 22 auf
einer Oberseite des stationären Bereiches 21 auf,
wobei der Auflagebereich 22 zugleich einen Schwenkpunkt oder
einen Schwenkbereich für die Schwenkbewegung des Schwenkfußes 6 bzw.
des Zielfernrohrs 3 bildet. Auch hier sind das Hakenmaul 20 und
der stationäre Bereich 21 so ausgebildet, dass
sich ein Klemmmittel 17 ausbildet, welches eine Vorspannung
des Hakens 8 in axialer Richtung gegen die Anlagefläche 13 umsetzt.
In dem gezeigten Ausführungsbeispiel ist der Kontaktbereich 14 zwar
näher an den Randbereich 15 in der Solllage gerutscht, jedoch
verbleibt nach wie vor der Spalt 16, sodass der empfindliche
Randbereich 15 in der Solllage nicht beansprucht wird und
damit verschleißen kann. In Detailansicht ist dieser Bereich
somit so ausgebildet, wie die in den vorhergehenden Figuren dargestellt. Es
ist noch darauf hinzuweisen, dass zwischen dem Schwenkfuß 6 und
der Schwenkaufnahme 7 in einem Bereich angrenzend an den
Randbereich 15 ein in Querrichtung verlaufender Spalt 18 ausgebildet
ist, so dass aus der Solllage heraus der Schwenkfuß 6 in Aufklapp-
aber auch in Schließrichtung ohne mechanischen Endanschlag
bewegt werden kann.
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Alle
gezeigten Ausführungsbeispiele haben gemeinsam, dass auch
bei einer mäßigen Variation des Schwenkwinkels
von zum Beispiel kleiner als 1° insbesondere kleiner als
0,5° der Kontaktbereich 14 beabstandet von dem
Randbereich 15 bleibt, so dass auch verschiedene Positionen
neben der Sollposition verschleißarm oder verschleißfrei
eingestellt werden können. Durch das Klemmmittel 17 ist
dabei die für die Schwenkung benötigte Kraft in
dem genannten Schwenkwinkelbereich nahezu konstant. Zudem ist der
Schwenkfuß 6 derart klemmend angeordnet, dass
das Zielfernrohr 2 selbsthaltend in den Schwenkwinkelbereichen
ist. Insbesondere ist auch die Vorspannkraft zwischen der Klemmfläche 10 und der
Anlagefläche 13 innerhalb des genannten Schwenkwinkelbereichs
konstant oder nahezu konstant, d. h. mit einer maximalen Abweichung
von 20% der Vorspannkraft in der Soll-Lage.
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Konzeptionell
betrachtet setzt der vordere Bereich 4 ein Festlager in
axialer Richtung und in Querrichtung um und bildet ein Loslager
für den Schwenkwinkel. Dagegen ist der hintere Bereich 5 als
ein Festlager in Querrichtung und in der Höhe ausgebildet,
so dass der Schwenkwinkel definiert ist, und in Axialrichtung als
Loslager realisiert. Insbesondere wird das Zielfernrohr 2 durch
das Montagesystem 3 verspannungsfrei gehalten.
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- 1
- Feuerwaffe
- 2
- Zielfernrohr
- 3
- Zielfernrohrmontagesystem
- 4
- vorderer
Befestigungsbereich
- 5
- hinterer
Befestigungsbereich
- 6
- Schwenkfuß
- 7
- Schwenkaufnahme
- 8
- Haken
- 9
- Schlitze
- 10
- Klemmfläche
- 11
- Hakenkopf
- 12
- Lagerstelle
- 13
- Anlagefläche
- 14
- Kontaktbereich
- 15
- Randbereich
- 16
- Spalt
- 17
- Klemmmittel
- 18
- Spalt
- 19
- Maul
- 20
- Hakenmaul
- 21
- stationärer
Bereich
- 22
- Auflagebereich
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
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-
Zitierte Patentliteratur
-
- - DE 9406408 [0004]
- - DE 102005005232 A1 [0004]
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