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Die Erfindung betrifft ein Stiftausziehwerkzeug zum Entfernen eines Einschlagstiftes aus einer Verankerungsstruktur, wobei der Einschlagstift mindestens einen länglichen Stiftschaft und einen diesen seitlich überragenden Stiftkopf aufweist, der mit einem Befestigungselement verbunden sein kann, und wobei das Ausziehwerkzeug einen stabförmigen stabilen Werkzeugschaft aufweist, an dessen vorderen Ende ein sich quer zu diesem erstreckendes gabelförmiges Angriffsstück zum Hintergreifen des Stiftkopfes seitlich absteht und auf dem ein diesen umgebender Gleithammer angeordnet ist, der zwischen zwei Begrenzungsanschlägen axial bewegbar ist.
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Gleithammerausziehwerkzeuge sind aus dem Stand der Technik in vielfältigen Ausführungsformen zum Lösen unterschiedlichster verankerter Objekte bekannt, die mittels eines Presssitzes mit einem anderen Gegenstand verbunden sind. Auch für das Entfernen eines Einschlagstiftes aus einer Verankerungsstruktur sind spezielle gattungsgemäße Stiftausziehwerkzeuge bekannt, die auf einfache Art und Weise das Ausschlagen eines Einschlagstift ermöglichen, der einen länglichen Stiftschaft und einen diesen seitlich überragenden Stiftkopf ausweist. Beispielhaft wird auf die Gebrauchsmusterschrift
DE 20 2006 016 520 U1 verwiesen, die ein Gerät zum Entfernen von Rohrschellen aus einem Mauerwerk offenbart. Derartige Rohrschellen weisen üblicherweise einen Einschlagstift zum Eintreiben der Rohrschelle in eine Verankerungsstruktur, wie z. B. in ein Mauerwerk auf, sowie eine mit dem Stiftkopf verbundene Befestigungsschale für die Aufnahme eines Rohres.
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Das vorstehend bezeichnete Gebrauchsmuster lehrt ein Stiftausziehwerkzeug mit einem stabilen Bolzen als Werkzeugschaft und mit einem diesen umgebenden Gleithammer, der als Zylinder mit axialer Bohrung ausgebildet ist und der zwischen zwei Begrenzungsanschlägen entlang dem Bolzen axial bewegbar ist. An der Spitze des Bolzens ist eine Kralle als Angriffsstück für die Rohrschelle angeordnet, die insbesondere an dem Stiftkopf der Rohrschelle angreift. Die Kralle ist gabelförmig ausgebildet und steht seitlich in einer Richtung von dem Bolzen ab. Alle für das Gerät verwendeten Teile sind aus Volleisen gefertigt. Die Handhabung dieses Gerätes ist einfach. Zum Herauslösen der Rohrschelle aus dem Mauerwerk wird ohne größere Kraftanstrengung der Zylinder ruckartig betätigt bis er an dem der Kralle fernen Ende des Bolzens an dem dort angeordneten Begrenzungsanschlag anschlägt. Damit wird eine Zugkraft erzeugt, die dazu führt, dass die an dem Bolzen angebrachte Kralle, die den Stiftkopf mit der daran angeordneten Befestigungsschale hintergreift, die Rohrschelle aus der Wand bzw. dem Mauerwerk zieht.
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Bei diesen Stiftausziehwerkzeug wird als Nachteil angesehen, dass der Einschlagstift nicht in Verlängerung des dem Gleithammer tragenden Werkzeugschaftes dem Werkzeugschaft in axialer Richtung gegenüberliegend positionierbar ist. Dies ist dadurch bedingt, dass sich die Kralle von dem Bolzen nur in einer Richtung radial weg erstreckt. Somit führt jeder Schlag des Gleithammers auf den hinteren Begrenzungsanschlag zu einem Kippmoment des Ausziehwerkzeuges, was für den Benutzer des Werkzeuges beim Entfernen der Rohrschelle aus der Tragstruktur hinderlich ist. Bei festen Schlägen kann dies sogar dazu führen, dass sich die Kralle von der Rohrschelle löst und für den nächsten Schlag neu angesetzt werden muss.
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Ausgehend von dem Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Möglichkeit vorzuschlagen, die die vorstehend genannten Nachteile ausschließt, indem die Achse des Werkzeugschaftes des Stiftausziehwerkzeuges fluchtend zu der Achse des Stiftschaftes des Einschlagstiftes ausrichtbar ist.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Stiftausziehwerkzeug mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen sind den Unteransprüchen zu entnehmen.
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Bei dem erfindungsgemäßen Stiftausziehwerkzeug zum Entfernen eines Einschlagstiftes aus einer Verankerungsstruktur erstreckt sich das Angriffsstück für den Stiftkopf in entgegengesetzten Richtungen über den Querschnitt des Werkzeugschaftes hinaus quer zu dem Werkzeugschaft. Das Angriffsstück, das an dem stabförmigen stabilen Werkzeugschaft an einem vorderen Ende angeordnet ist, ist gabelförmig mit einer Aufnahmenut zur Aufnahme des Stiftschaftes ausgebildet und kann somit den Stiftkopf und ggf. ein mit dem Stiftkopf fest verbundenes Befestigungselement, beispielsweise eine Befestigungsschale für ein Rohr oder dgl., hintergreifen.
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Die Aufnahmenut des Angriffsstücks ist wie üblich einseitig offen und verläuft quer zu dem Werkzeugschaft. Sie erstreckt sich vorzugsweise in Längsrichtung beidseits über den Querschnitt des Werkzeugschaftes hinaus. Vorteilhafterweise ist dadurch der Stiftschaft in der Aufnahmenut in Verlängerung des Werkzeugschaftes positionierbar.
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Bei exakt in der Achse des Einschlagstiftes ausgerichteten Werkzeugschaft wird die von dem Gleithammer ausgehende, über den hinteren Begrenzungsanschlag auf den Werkzeugschaft und damit auf das mit dem Werkzeugschaft verbundene Angriffsstück übertragene Ausziehkraft ausschließlich in Richtung der Achse des Einschlagstiftes in den Stiftkopf eingeleitet. Ein seitliches Verbiegen des Stiftschaftes, eines seitliche Aufweitung des Aufnahmeloches der Verankerungsstruktur sowie das Auftreten eines Kippmoments bei dem Stiftausziehwerkzeug sind damit vollständig ausgeschlossen. Da der Einschlagstift und das Aufnahmeloch für den Stiftschaft beim Entfernen oder teilweise Herausziehen des Einschlagstiftes aus der Verankerungsstruktur nicht verformt oder beschädigt werden, können diese mehrfach benutzt werden.
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Bei einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist das Angriffsstück ausgewogen an dem Werkzeugschaft befestigt. Unter ausgewogen wird in diesem Zusammenhang verstanden, dass der Schwerpunkt des Angriffsstückes in der Achse des Werkzeugschaftes angeordnet ist. Dies unterstützt die achsparallele Übertragung der Ausziehkraft des Gleithammers des Stiftausziehwerkzeuges über den Stiftkopf auf den Stiftschaft des Einschlagstiftes.
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In einer weitern bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Stiftausziehwerkzeugs weist das Angriffsstück einen Aufnahmeraum für den Stiftkopf und ggf. für einen mit dem Stiftkopf verbundenen Teilabschnittes des Befestigungselementes auf. Der Aufnahmeraum ist zwischen einem Fußabschnitt, mit dem das Angriffsstück mit dem Werkzeugschaft verbunden ist, und einem Kopfabschnitt, der die Aufnahmenut für den Stiftschaft des Einschlagstiftes aufweist, angeordnet. Dabei kann das Angriffsstück quer zu der Achse des Werkzeugschaftes nur in einer Raumrichtung, in zwei sich entgegengesetzt erstreckenden Raumrichtungen oder in drei orthogonoal zueinander verlaufenden Raumrichtungen offen sein. Abhängig von der Anzahl der offenen Seiten des Angriffsstückes können unterschiedlich große Stiftköpfe und/oder mit den Stiftköpfen verbundene unterschiedlich große Befestigungselement zumindest teilweise aufgenommen werden. In und quer zu der Richtung der Achse des Werkzeugschaftes ist der Aufnahmeraum an die diesbezügliche Geometrie des Stiftkopfes und ggf. zusätzlich an den aufzunehmenden Teilabschnitt des Befestigungselementes des Einschlagstiftes angepasst. Idealerweise ist der Aufnahmeraum nur einseitig von einer seitlichen Wandung des Angriffsstückes begrenzt.
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Vorzugsweise ist bei einer Ausführungsform der Erfindung der Fußabschnitt des Angriffsstückes derart ausgebildet, dass es ein Widerlager für Stiftkopf des Einschlagstiftes bildet, der ein Einschlagen des Einschlagstiftes mit dem Ausziehwerkzeug ermöglicht. Auf diese Weise kann das Stiftausziehwerkzeug nicht nur zum Entfernen des Einschlagstiftes aus der Verankerungsstruktur sondern vorteilafterweise auch zum Setzen oder Nachsetzen des Einschlagstiftes an der Verankerungsstruktur verwendet werden.
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Demnach ist das erfindungsgemäße Stiftausziehwerkzeug beispielsweise zum Ausziehen und Einschlagen von Nägeln, Bolzen, Kloben, Reibriegeln von Fensterläden und Türen sowie von Rohrschappeln geeignet, ohne dass Beschädigungen der Verankerungsstruktur, z. B. eines Mauerwerkes einer Fassade oder von Verkleidungen des Mauerwerkes zu befürchten sind. Als wesentlicher Vorteil des erfindungsgemäßen Stiftausziehwerkzeugs wird dabei angesehen, dass sich der einzuschlagende bzw. auszuziehende Gegenstand nahezu exakt in der axialen sowie in der vertikalen Achse des Gleithammers positionieren lässt.
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Nachfolgend wird die Erfindung anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung des Ausführungsbeispiels der Erfindung in Verbindung mit den Ansprüchen und der beigefügten Zeichnung. Die einzelnen Merkmal können für sich allein oder zu mehreren bei unterschiedlichen Ausführungsformen der Erfindung verwirklicht sein.
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Es stellen dar:
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1 ein erfindungsgemäßes Stiftausziehwerkzeug in Seitenansicht; und
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2 eine Draufsicht auf das Kopfende des Angriffsstückes aus 1.
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1 zeigt ein erfindungsgemäßes Stiftausziehwerkzeug 1 zum Entfernen eines Einschlagstiftes 2 aus einem in der Zeichnung nicht dargestellten Verankerungstruktur, das einen stabförmigen stabilen Werkzeugschaft 3 mit einem vorderen Ende 4 und einem hinteren Ende 5 aufweist. An dem vorderen Ende 4 ist ein Angriffsstück 6 zum Ansetzen an dem Einschlagstift 2 angeordnet, das sich in entgegengesetzte Richtungen, in diesem Ausführungsbeispiel in allen Richtungen, über den Querschnitt 7 des Werkzeugschaftes 3 hinaus quer zu dem Werkzeugschaft 3 erstreckt. Das Angriffsstück 6 ist im Wesentlichen mit einer quaderförmigen Außenkontur ausgebildet und umfasst einen Fußabschnitt 8, einen Kopfabschnitt 9 und einen zwischen diesen angeordneten Aufnahmeraum 10 zur kopfseitigen Aufnahme des Einschlagstiftes 2.
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Auf dem Werkzeugschaft 3 ist ein zylinderförmiger Gleithammer 12 angeordnet, der zwischen zwei an den Enden 4, 5 vorgesehenen Begrenzungsanschlägen 13, 14 axial bewegbar ist. Der hintere Begrenzungsanschlag 13 ist als separater Ringbund ausgebildet, während der vordere Begrenzungsanschlag 14 der Fußabschnitt 8 des Angriffsstücks 6 ist.
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Das Angriffsstück 6, mit dem sich das Stiftausziehwerkzeug 1 an dem Einschlagstift 2 mit dem Kopfabschnitt 9 angreift, ist mit dem Fußabschnitt 8 mit dem Werkzeugschaft 3 starr verbunden. Wie die 1 veranschaulicht, sind der Kopfabschnitt 9 und der Fußabschnitt 8 über eine einzige Seitenwandung 11 des Angriffsstückes 6 miteinander verbunden, so dass der Aufnahmeraum 10 nach drei Seiten radial offen ist und eine das Angriffsstück 6 quer durchsetzende Aufnahmeausnehmung bildet.
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Wie der 2 entnehmbar ist, weist das Angriffsstück 6 eine quer zu dem Werkzeugschaft 3 verlaufende einseitig offene Aufnahmenut 15 zur Aufnahme eines Endabschnittes des Stiftschaftes 16 auf, die sich in Längsrichtung beidseitig über den Querschnitt 7 des Werkzeugschaftes 3 hinaus erstreckt. Der Einschlagstift 2 ist in der Aufnahmenut 15, wie die 1, 2 zeigen, mit seinem Stiftschaft 16 und seinem Stiftkopf 17 in axialer Verlängerung des Werkzeugschaftes 3 positionierbar. Dabei ist der Stiftschaft 16 in der Aufnahmenut 15 und der Stiftkopf 17 in dem Aufnahmeraum 10 aufgenommen.
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Beim Ausziehen des Einschlagstiftes 2 aus der in der Zeichnung nicht dargestellten Verankerungsstruktur ist der Stiftkopf 17 an dem Kopfabschnitt 9 des Angriffsstück 6 in Anlage, während beim Eintreiben des Anschlagstiftes 2 in die Verankerungsstruktur der Stiftkopf 17 an dem Fußabschnitt 8 (in der Zeichnung nicht dargestellt) in Anlage ist. Der Fußabschnitt 8 bildet für das Einschlagen des Einschlagstiftes 2 in die Verankerungsstruktur ein Widerlager für den Stiftkopf 17 des Einschlagstiftes 2.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 202006016520 U1 [0002]