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Die
Erfindung betrifft ein Sitzmöbel, vorzugsweise für
Caravaning, mit den Merkmalen im Oberbegriff des Hauptanspruchs.
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Für
Caravaning, d. h. Wohn- und Reisemobile, Wohnwagen, Caravans oder
dgl., ist es bekannt, Sitzmöbel zu Liegen oder Betten umzubauen.
Hierfür werden Zusatzpolster neben die Sitzfläche
auf einen absenkbaren Tisch oder einen anderen Unterbau gelegt,
wodurch zusammen mit der Sitzfläche eine Liege- und Schlaffläche
entsteht. Die Lehnenteile des Sitzmöbels bleiben an ihrem
Platz. Dies schränkt den zum Schlafen verfügbaren
Raum und insgesamt die Raumnutzung des Wohnmobils oder dgl. ein.
In der Praxis werden bisweilen die als lose Polsterelemente ausgebildeten
Lehnenteile entfernt, wobei dann allerdings ein Unterbringungsproblem
entsteht. Dies kann auch Schwierigkeiten mit der Freihaltung der
Verkehrswege im Innenraum des zum Schlafen hergerichteten Wohnmobils
mit sich bringen.
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Bekannt
sind außerdem Sitzmöbel mit einem hohen Rückenlehnenteil,
welches schwenkbar mit dem Sitzteil verbunden ist und beim Ausziehen
des Sitzteils zur Bildung einer Liegefläche mitgenommen und
abgeklappt werden kann. Hierbei entsteht eine unterbrochene Liegefläche
mit gemindertem Liegekomfort. Außerdem behindert eine hohe
Lehne in aufrechter Stellung die Sicht und eignet sich nur für Sitze,
die in Fahrtrichtung oder gegen diese ausgerichtet sind.
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Die
DE 84 09 330 U1 zeigt
eine herausnehmbare Wohnmobileinrichtung für einen VW-Kleinbus. Die
Rückenlehne einer hinteren Sitzbank ist am oberen Ende schwenkbar
gelagert und kann hochgeklappt werden, um eine zweite höhere
Schlafebene zu bilden. Unter der hochgeklappten Rückenlehne entsteht
ein Stauraum für Bettzeug, wobei hier auch das Fußende
einer unteren Schlafebene gebildet werden kann.
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Andere
schwenkbare Rückenlehnen zur Bildung einer weiteren Schlafebene
sind aus der
DE 76 13
986 U ,
AT 259
389 B und
US
4,054,956 A bekannt. Die in Sitzstellung aufrechte Rückenlehne
wird dabei umgeklappt und nimmt in Schlafstellung eine horizontale
Lage ein, wobei die Sitzfläche überdeckt wird.
Hierdurch wird der Freiraum und Bewegungsraum über der
Sitz- bzw. Liegefläche deutlich eingeschränkt
und der Komfort gemindert. Die Rückenlehne muss eine zum
Liegen und zum Sitzen geeignete Formgebung und Polsterung haben,
wobei Kompromisse geschlossen werden, die den Komfort weiter einschränken.
Ein Problem ist auch die Sicherheit, die mechanische Stabilität
und die Abstützung sowie Führung der schwenkbare
Rückenlehne in ihrer Liegestellung, insbesondere bei Caravaning
mit gewichts- und dämmungsoptimierten Leichtbauwänden.
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Bei
der
US 2008/0036239
A1 wird ein höhenverstellbares Bett in einem Wohnmobil
als Ganzes gehoben und gesenkt. Die
US 6,231,114 B1 offenbart ein Lenkersystem
mit zwei Gasfedern zum Heben und Senken eines Bettrahmens.
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Die
US 1,358,784 A befasst
sich mit einem Fahrzeug, bei dem mittels verstellbarer Sitzflächenteile
und einem anhebbaren Zwischenteil im rückwärtigen
Fußraum eine Liegefläche gebildet wird und der Passagier
die Füße unter der anhebbaren Rückenlehne
des Vordersitzes durchstrecken kann.
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Die
DE 102 51 083 B4 zeigt
Sitzecken in den Sitzgruppen von Wohnwagen und Reisemobilen, bei denen
ein Rückenlehnenteil zur Optimierung der Sitzposition in
der Neigung verstellt werden kann.
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Es
ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine bessere komfortable
Umrüstmöglichkeit für ein Sitzmöbel
zum Liegen oder Schlafen aufzuzeigen.
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Die
Erfindung löst diese Aufgabe mit den Merkmalen im Hauptanspruch.
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Das
Sitzmöbel kann durch eine Höhenverstellung seines
heb- und senkbar angeordneten Rückenlehnenteils von einer
Sitzgelegenheit in eine Schlafgelegenheit mit ausreichender Liegebreite
auf einfache und bequeme Weise umgebaut werden. Das höhenverschiebbare
und vom Sitzteil trennbare Rückenlehnenteil kann in eine
angehobene und arretierbare Position gebracht werden, wobei darunter ein
Freiraum zur Bildung einer Liege- und Schlaffläche für
eine oder mehrere Personen auf dem Sitzteil entsteht.
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Das
angehobene Rückenlehnenteil befindet sich in einer definierten
Position, wo es nicht stört und einen ohnehin beim Schlafen
nicht benötigten Raum im Wohnmobil einnimmt. Es kann beim
Heben und Senken seine Ausrichtung und Seitenlage im wesentlichen
beibehalten, so dass der Raum über der Liegefläche
frei bleiben kann, wobei das Rückenlehnenteil den Zugang
zur Liegefläche und die Bewegungsmöglichkeiten
der liegenden Person nicht behindert. Das Rückenlehnenteil
braucht keine weitere Schlafebene zu bilden und kann für
seine Lehnenfunktion in der Formgebung und Polsterung optimiert werden.
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Die
Sitzfläche kann sich bis unter das Rückenlehnenteil
erstrecken, wobei in der angehobenen Schlafstellung des Rückenlehnenteils
das Sitzteil in voller Breite benutzbar ist und eine entsprechend
vergrößerte und komfortable Liegefläche
ergibt. Andererseits kann das Sitzteil bei abgesenkter Lehne eine
komfortable und nicht allzu große Sitztiefe aufweisen.
Das Rückenlehnenteil kann eine entsprechende Dicke haben,
die auch der Polsterung und dem Sitzkomfort zugute kommt. Das Sitzmöbel kann
somit nach beiden Kriterien zum Sitzen und Liegen bzw. Schlafen
optimiert werden. Außerdem kann im Innenraum des Wohnmobils
Platz gespart werden. Der Innenraum lässt sich optimal
ausnutzen.
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Durch
die doppelte Nutzung des vom Sitzmöbel eingenommenen Raumes
erzielt man einen Platzgewinn im Wohn- oder Reisemobil. Während
die Sitzgruppe genutzt wird, benötigt man kein Bett im Fahrzeug.
Andererseits bliebe in der Nacht die Sitzgruppe ungenutzt. Der so
gewonnene Raum kann anderen Baugruppen im Reisemobil zugefügt
werden oder die Fahrzeuglänge kann reduziert werden.
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Für
das Rückenlehnenteil kann eine Führung zur Höhenverstellung
sowie ein Hebemechanismus vorhanden sein, der ggf. die Handkräfte
unterstützt. Die Hebe- und Senkbewegung kann definiert
ablaufen, wobei in der angehobenen Schlafstellung eine Arretiereinrichtung
für den sicheren Halt sorgen kann.
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Die
Höhenverstellung kann manuell oder ggf. mit Unterstützung
eines Antriebs erfolgen. Hierbei ist auch eine Fernsteuerung für
maximalen Komfort möglich. Die Führung und der
Hebemechanismus können verborgen angebracht sein. Hierfür
ist es außerdem günstig, wenn das Rückenlehnenteil ein
stabiles Stützteil für die Verbindung mit der
Führung und dem Hebemechanismus und ein darauf angeordnetes
Polsterteil für den Sitzkomfort aufweist.
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Das
Rückenlehnenteil kann nach dem Sitzkomfort optimiert sein
und eine entsprechende Höhe und Dicke sowie ggf. auch eine
dem Rücken ergonomisch günstig angepasste Vorderseitenkontur
haben. Die Höhe kann z. B. wie bei einem Sofapolster relativ
niedrig sein. Hierdurch kann das Rückenlehnenteil auch
unter einem Fenster angebracht sein. In der angehobenen Schlafstellung
ergibt sich außerdem eine Sperr- und Barrikadenfunktion
vor dem Fenster, was unter Sicherheitsaspekten günstig
ist.
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Das
Sitzmöbel kann an beliebiger Stelle im Wohnmobil angeordnet
sein. Es kann auch eine beliebige Erstreckung haben. Insbesondere
kann es eine abgewinkelte Form zur Bildung einer Eckbank besitzen.
Hierbei können zwei oder mehr Rückenlehnenteile
getrennt oder gemeinsam in der Höhe verstellt werden. Das
Sitzmöbel kann dadurch auch im Bereich von Fahrzeugwänden
mit Fenstern ohne Beeinträchtigung der Sicht montiert sein.
Bei angehobenem Rückenlehnenteil ergibt sich außerdem
der Vorteil, dass die Randbereiche des Sitzmöbels zu Reinigungs-
und Pflegezwecken gut zugänglich sind.
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Weitere
Vorteile liegen in der einfachen und wirtschaftlichen Bauweise der
Höhenverstellung und ihrer Teile. Die Führung
und der Hebemechanismus sowie ggf. die Arretiereinrichtung können
an stabilen Fahrzeugteilen, z. B. an den Seitenwänden oder auch
am Fahrzeugboden abgestützt sein.
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In
den Unteransprüchen sind weitere vorteilhafte Ausgestaltungen
der Erfindung angegeben.
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Die
Erfindung ist in den Zeichnungen beispielsweise und schematisch
dargestellt. Im einzelnen zeigen:
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1:
einen schematischen Grundriss eines Wohnmobils mit einem zu einer
Liege umbaubaren Sitzmöbel,
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2:
eine Seitenansicht des Sitzmöbels mit einem Rückenlehnenteil
in Sitzstellung,
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3:
die Anordnung von 2 mit einem angehobenen Rückenlehnenteil
in Schlafstellung und
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4:
eine andere Anordnung eines Sitzmöbels in Sitz- und Schlafstellung.
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Die
Erfindung betrifft ein Sitzmöbel (5), das zu einer
Liege (12) umgebaut werden kann. Die Erfindung betrifft
auch ein Verfahren zum Umrüsten des Sitzmöbels
(5) von einer Sitzstellung (10) in eine Schlafstellung
oder Liegestellung (11). Gegenstand der Erfindung ist ferner
ein Wohnmobil (1) mit einem Sitzmöbel (5).
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Das
Sitzmöbel (5) ist bevorzugt für Caravaning
vorgesehen. Unter Caravaning werden alle Arten von Fahrzeugen zu
Wohnzwecken und ggf. auch Reisezwecken verstanden. Dies können
z. B. Kraftfahrzeuge, insbesondere motorisierte Wohn- oder Reisemobile
(1), Mobil Homes oder dgl. sein. Alternativ kann es sich
um nicht motorisierte Anhänger, z. B. Wohnwagen, Caravans
oder dgl. handeln. Das Sitzmöbel (5) kann alternativ
in stationären Räumen eingesetzt werden. Nachfolgend
ist die Erfindung am Ausführungsbeispiel eines motorisierten
Wohnmobils (1) beschrieben.
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In 1 ist
ein schematischer Grundriss eines motorisierten Wohnmobils (1)
dargestellt. Es besitzt einen Innenraum (2), der von Außenwänden
(3) umschlossen ist, wobei von den Außenwänden
(3) mindestens eine Türe und ein oder mehrere
Fenster (21) angeordnet sind. Im Innenraum (2)
können eine oder mehrere weitere Wände (4),
z. B. Querwände, vorhanden sein. Der Innenraum (2)
gliedert sich in verschiedene Bereiche, z. B. einen Sanitärbereich (24),
einen Schlafbereich (25) und Wohnbereich (26). Auch
ein Küchenbereich kann vorhanden sein. Die Bereiche (24, 25, 26)
können bei großen Innenräumen (2)
wie im gezeigten Ausführungsbeispiel getrennt voneinander
angeordnet sein. Sie können bei kleineren Wohnmobilen (1)
auch ineinander übergehen. Es kann auch multifunktionale
Bereiche geben, wobei z. B. der Wohnbereich (26) zu einem
Schlafbereich (25) umgerüstet werden kann.
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Im
Wohnmobil (1) bzw. im Innenraum (2) befindet sich
mindestens ein Sitzmöbel (5), welches zu einer
Liege (12) umgebaut werden kann. Das Sitzmöbel
(5) ist z. B. als Sofa ausgebildet. Es kann eine gerade
oder eine abgewinkelte Form oder eine beliebige andere Erstreckung
haben. In 1 ist z. B. Sitzbank dargestellt.
Die anderen Zeichnungen zeigen Varianten mit einer einfachen geraden
Bankform.
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Das
Sitzmöbel (5) besitzt ein Sitzteil (6),
welches z. B. als Sitzpolster ausgebildet und auf einem Unterbau
(23), z. B. einem kastenförmigen Gestell oder
dergleichen, angeordnet sein kann. Ein Lattenrost kann untergebaut
sein. Das Sitzteil bietet eine Oberfläche, die als Sitz-
und Liegefläche benutzt werden kann. Das Sitzteil (6)
kann einstückig oder mehrstückig ausgebildet sein.
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Das
Sitzmöbel (5) weist ferner ein Rückenlehnenteil
(7) auf, welches gegenüber dem Sitzteil (6) in
der Höhe verstellt und nach oben geschoben werden kann. 2 und 3 zeigen
dies beispielhaft in einer Seitenansicht mit der abgesenkten Sitzstellung
(10) und der angehobenen Schlafstellung (11). Das
höhenverschiebbare Rückenlehnenteil (7)
ist getrennt vom Sitzlehnenteil (6) angeordnet und kann unabhängig
von diesem gelagert sein. Es kann alternativ mit dem Sitzteil (6)
lösbar verbunden sein, z. B. durch einen Klettverschluss
oder dergleichen.
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Das
Rückenlehnenteil (7) kann eine ergonomisch günstige
Formgebung und ggf. Polsterung haben. Es kann insbesondere in der
Seitenansicht eine keilartige Form gemäß 2 und 3 besitzen oder
alternativ eine gewölbte Form haben und ggf. auch eine
Lordosenstütze bieten.
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Das
Sitzteil (6) kann sich gemäß 2 und 3 bis
unter das Rückenlehnenteil (7) erstrecken. Das
Sitzteil (6) hat dadurch in der Schlafstellung (11) eine
zum Liegen oder Schlafen ausreichende Breite von z. B. 90 bis 100
cm und kann bis zur Wand (3) oder zu einer vorgebauten
Konsole (22) reichen. Bei abgesenktem Sitzlehnenteil (7)
kann das Sitzteil (6) eine zum Sitzen angenehme Tiefe von
z. B. ca. 40 bis 50 cm aufweisen. Das Sitzlehnenteil (7)
kann hierfür eine entsprechende Dicke besitzen.
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Je
nach Form und Ausbildung des Sitzmöbels (5) kann
das Sitzteil (6) für sich allein als Liege (12)
genügen. Es ist andererseits möglich, ein oder mehrere
Zusatzteile (13), z. B. die in 1 und 3 gestrichelt
angedeuteten Liegenpolster auf einem Unterbau, z. B. einem absenkbaren
Tisch, aufzulegen und dadurch die Liegefläche zu vergrößern.
Es kann insbesondere bei der in 1 gezeigten
Eckbanklösung zu einer besonders großen Liegefläche in
der Größe eines Doppelbettes führen.
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Das
Sitzmöbel (5) kann an beliebiger Stelle im Innenraum
(2) angeordnet sein. Üblich sind Anordnungen im
Bereich der Innen- oder Außenwand (3, 4).
Die Sitzfläche (6) kann sich hierbei in Fahrtrichtung
und/oder quer dazu erstrecken.
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Das
Sitzmöbel (5) kann eine zum Sitzen geeignete und
optimierte Form und Höhe aufweisen. Das Sitzlehnenteil
(7) kann z. B. mit seiner Oberkante einen ergonomisch günstigen
Bodenabstand von ca. 60 bis 100 cm haben, wie dies bei Sofas oder
dergleichen anderen Sitzmöbeln in Wohnungen üblich
und angenehm ist. Die Lehnenhöhe kann insbesondere an die
Einbauerfordernisse im Wohnmobil (1) angepasst sein. Wie 4 verdeutlicht,
kann z. B. das Sitzmöbel (5) unter einem Fenster
(21) montiert sein, wobei die Lehnenoberkante an oder unter
dem Fenster (21) verläuft. Die Fenstersicht ist
dadurch frei und ungehindert.
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Das
Rückenlehnenteil (7) ist in der vorerwähnten
Weise oberhalb des Sitzteils (6) und höhenverstellbar
angeordnet. In der in ausreichender Höhe und mit Abstand über
der Sitzfläche angehobenen Schlafstellung (11)
entsteht unter dem Rückenlehnenteil (7) ein Freiraum
(14), in dem sich eine liegende Person frei bewegen und
sich auch aufsetzen kann.
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Bei
der Höhenverstellung kann das Rückenlehnenteil
(7) seine vorhandene, insbesondere aufrechte Lage oder
Ausrichtung gemäß 2 und 3 im
wesentlichen beibehalten. Es kann auch seine Seitenposition, z.
B. gegenüber der benachbarten Wand (3, 4),
behalten. Es wird lediglich aus seiner Lage in Sitzstellung nach
oben verschoben und kann dabei eine im wesentlichen senkrechte Hub-
oder Schiebebewegung ausführen. Zur Einnahme der Sitzstellung
wird das Rückenlehnenteil (7) auf umgekehrten
Wege wieder abgesenkt.
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Das
Rückenlehnenteil (7) kann eine Führung (15)
für die Höhenverstellung aufweisen. Die Führung
(15) kann in beliebiger Weise ausgebildet und angeordnet
sein. Bevorzugt befindet sie sich an einer Wand (3, 4)
des Wohnmobils (1). Aus optischen Gründen ist
eine verborgene Anordnung, z. B. hinter einem Wandvorsprung oder
dergleichen günstig. Die Führung (15)
kann z. B. entsprechend der gezeigten Ausführungsbeispiele
als Schiebeführung, insbesondere als Schienenführung
ausgebildet sein. Alternativ ist eine andere Führungsart,
z. B. eine Lenkerführung, z. B. mit Parallelogrammlenkern,
möglich.
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Bei
der Höhenverstellung kann das Rückenlehnenteil
(7) in einer Hubbewegung exakt vertikal verstellt werden.
Wo die Platzverhältnisse es erlauben, kann auch eine zusätzliche
Seitenbewegung, z. B. im Zuge einer Hubschwenkbewegung stattfinden, die
den Freiraum (14) noch weiter vergrößert.
In der angehobenen Schlafstellung (11) kann sich z. B.
gemäß 4 das Rückenlehnenteil
(7) vor einem Fenster (21) befinden und eine Barriere
bilden, die z. B. die Einspruchssicherheit erhöhen kann
oder auch einen Sitzschutz darstellt.
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In
der gezeigten Ausführungsform besteht die Schienenführung
(15) aus ein oder mehreren Führungsschienen (18),
z. B. wie die in 4 gezeigten zwei vertikalen
und am Lehnenrand angeordneten Führungsschienen (18).
In den Führungsschienen (18) sind eine odere mehrere
Führungsschuhe (19) höhenverstellbar
geführt. Die Führungsschienen (18) können
z. B. in oder an einer Wand (3, 4) angeordnet
sein, wobei sich der Führungsschuh (19) am Rückenlehnenteil
(7) und insbesondere an dessen Rückseite befindet.
Die Anordnung kann auch umgekehrt sein. Ferner ist eine über
Eck versetzte Schienenanordnung möglich.
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Wie 2 bis 4 verdeutlichen,
kann das Rückenlehnenteil (7) ein mechanisch stabiles
Stützteil (8), z. B. das gezeigte umlaufende rahmenartige Gestell,
eine Platte, Einzelstreben oder dgl. aufweisen, an dem ein Führungsteil,
z. B. der Führungsschuh (19), angeordnet sein
kann. Auf dem üblicherweise rückseitig angeordneten
Stützteil (8) kann frontseitig ein Polsterteil
(9) mit einer zum Sitzen günstigen Formgebung
angeordnet sein. Es kann z. B. die in 2 und 3 gezeigte
Keilform oder eine andere sitzgünstige Form aufweisen.
Beispielsweise kann die Vorderseite des Polsterteils (9)
gerundet oder mit Knöpfen versehen sein. Nachdem das Rückenlehnenteil
(7) nicht als Liegenteil verwendet werden muss, kann es
nach sitztechnischen, optischen oder sonstigen Erfordernissen ausgerichtet
und optimiert sein.
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Für
die Höhenverstellung des Rückenlehnenteils (7)
kann das Sitzmöbel (5) einen Hebemechanismus (16)
aufweisen. Dieser kann beliebig ausgebildet und angeordnet sein.
Der Hebemechanismus (16) kann einen Antrieb (20)
aufweisen. Er kann auch eine Arretiereinrichtung (17) besitzen.
Der Hebemechanismus (16) kann bei ausreichender Stabilität
auch die Führungsfunktion für das Rückenlehnenteil
(7) übernehmen und die Führung (15)
bilden.
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In
der gezeigten Ausführungsform ist der Antrieb (20)
z. B. als Zylinder oder als Gasdruckfeder ausgebildet, die in der
ausgefahrenen und angehobenen Stellung blockiert und das Lehnengewicht
abstützt. Beispielsweise kann die gezeigte Gasfeder (20)
an ihren Enden gelenkig an der Konsole (22) und mit dem
Stützteil (8) verbunden sein. Sie kann eine Schräglage
einnehmen und eine Totpunktkinematik bieten. In der abgesenkten
Sitzstellung (10) ist z. B. der in 4 linke
stationäre und insbesondere konsolenseitige Anlenkpunkt
oberhalb des rechten Anlenkpunktes am Stützteil (8)
angeordnet, so dass in dieser Schräglage die Gasfeder (20)
das Rückenlehnenteil (7) nach unten drückt.
Die Verbindung mit dem Stützteil (8) kann z. B. über
eine vom oberen Rahmenträger nach unten abstehende Flanschplatte erfolgen.
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Beim
manuellen Anheben des Rückenlehnenteils (7) wird
eine horizontale Totpunktlage überschritten, wobei anschließend
die Gasfeder (20) wieder ausfährt und das Rückenlehnenteil
(7) nach oben in die angehobene Schlafstellung (11)
drückt. Das längenveränderliche Antriebselement
bzw. die Gasfeder nimmt dabei wiederum eine Schräglage
ein.
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In
Abwandlung der gezeigten Ausführungsform kann der Hebemechanismus
(16) eine Ratschenführung ähnlich wie
bei verstellbaren Sofalehnen aufweisen. Es ist auch ein Spindeltrieb
oder ein Kurbeltrieb möglich. Auf einen die Handkraft unterstützenden
Hebemechanismus (16) kann alternativ verzichtet werden,
wobei das Anheben und Senken des Rückenlehnenteils (7)
nur mit Handkraft erfolgt und eine Arretiereinrichtung (17)
die angehobene Stellung ggf. auch die abgesenkte Position sichert.
In weiterer Abwandlung kann der Hebemechanismus (16) einen
anderen Antrieb (20), insbesondere einen Motor, z. B. einen
Elektromotor, aufweisen. Dieser kann zur Kraftübertragung
einen geeignetes Treibelement, z. B. einen Zahnstangen- oder Spindeltrieb aufweisen.
Der Hebemechanismus (16) kann auch eine Fernsteuerung mit
Wandschalter oder eine drahtlose Fernbedienung oder dergleichen
aufweisen.
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In
einer besonders einfachen Ausführungsform kann das höhenverstellbare
Rückenlehnenteil (7) auch ohne eine Führung
(15) auskommen und wird z. B. mit Schlaufen in der angehobener
Schlafstellung (11) in Wandhaken oder dergleichen eingehängt.
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Die
Verfahrensaspekte betreffen ein Verfahren zum Umbau eines Sitzmöbels
(5) mit einem Sitzteil (6) und einem Rückenlehnenteil
(7) in einem Wohnmobil (1) oder anderem Caravaning
von einer Sitzgelegenheit in eine Schlafgelegenheit, wobei das Rückenlehnenteil
(7) vom Sitzteil (6) getrennt und von einer unteren
Sitzstellung (10) in eine arretierbare Schlafstellung (11)
angehoben wird. Ferner kann das das Rückenlehnenteil (7)
bei der Höhenverstellung geführt und ggf. durch
einen Hebemechanismus (16) unterstützt werden.
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Abwandlungen
der gezeigten und beschriebenen Ausführungsformen sind
in verschiedener Weise möglich. Das Rückenlehnenteil
(7) kann mehrstückig ausgebildet sein, wobei die
Stücke einzeln oder gemeinsam beweglich und ggf. geführt und/oder
mit einem Hebemechanismus (16) verbunden sind. Insbesondere
bei der gezeigten Eckbank kann es sinnvoll sein, die Rückenlehnenteile
(7) an den verschiedenen Schenkeln eigenständig
verstellbar zu machen. Ferner ist es möglich, ein Sitzmöbel (5)
auch in einem potenziellen Schlafbereich (25) unterzubringen,
wobei der Bettenumbau der Regelfall ist. Das Sitzmöbel
(5) kann ferner eine runde Form oder Bogenform haben. Das
Sitzteil (6) kann seinerseits beweglich und entnehmbar
sein. Ferner sind konstruktive Änderungen an der Ausgestaltung
der Sitzmöbelteile und der Mechanismen für Führung, Heben
und Arretieren möglich. Ferner kann das Sitzmöbel
(5) für andere Formen von Caravaning oder für stationäre
Räume vorgesehen sein.
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- 1
- Wohnmobil
- 2
- Innenraum
- 3
- Wand,
Außenwand
- 4
- Wand,
Querwand
- 5
- Sitzmöbel
- 6
- Sitzteil,
Sitzpolster
- 7
- Rückenlehnenteil,
Rückenpolster
- 8
- Stützteil,
Gestell
- 9
- Polsterteil
- 10
- Sitzstellung
- 11
- Schlafstellung
- 12
- Liege
- 13
- Zusatzteil,
Liegenteil
- 14
- Freiraum
- 15
- Führung
- 16
- Hebemechanismus
- 17
- Arretiereinrichtung
- 18
- Führungsschiene
- 19
- Führungsschuh
- 20
- Antrieb,
Gasfeder, Zylinder
- 21
- Fenster
- 22
- Konsole
- 23
- Unterbau,
Gestell
- 24
- Sanitärbereich
- 25
- Schlafbereich
- 26
- Wohnbereich
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 8409330
U1 [0004]
- - DE 7613986 U [0005]
- - AT 259389 B [0005]
- - US 4054956 A [0005]
- - US 2008/0036239 A1 [0006]
- - US 6231114 B1 [0006]
- - US 1358784 A [0007]
- - DE 10251083 B4 [0008]