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Die
Erfindung befasst sich mit einer Steuerung für einen Walzenantrieb,
wobei die ”Steuerung” als Gegenstand (Schaltungsanordnung
oder Einrichtung) und als Verfahren im Sinne der Tätigkeit
des Steuerns des Walzenantriebs aufgefasst werden soll. Explizit
ist ein Verfahren zur Drehzahlsteuerung (Ansprüche 20,
21 sowie 30) erfasst. Es geht dabei um zwei bewegte Körper,
welche sich berühren (Anspruch 21) und beide Körper
können Walzen sein, so dass die Bewegung eine Drehbewegung
ist. Es geht aber auch darum, dass eine drehende Walze und eine
längs-bewegte Bahn miteinander in Berührung stehen.
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An
der so umschriebenen Berührstelle von zwei Walzen oder
von einer Walze und einer linear bewegten Bahn herrscht eine elastische
Verformung, weil einer der beiden Körper eine elastomere
Schicht trägt, also an der Oberfläche elastisch
ist. Diese Elastizität wird meist so umschrieben, dass
es sich um eine ”elastische Walze” handelt und
eine ”elastische Bahn”, aber nicht zwingend soll
die gesamte Walze elastisch sein und auch nicht zwingend soll die
gesamte Bahn elastisch ausgebildet sein, sondern zumindest an der
Oberfläche einen in die Tiefe reichenden Abschnitt aufweisen,
der elastisch ausgebildet ist.
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An
der Berührstelle gelten also andere Bedingungen während
der Bewegung, als wenn zwei nicht nachgiebige Körper miteinander
drehen und an der Berührstelle unelastisch aneinander anliegen.
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Nachdem
diese Situation zumeist von Druckmaschinen verwendet wird, bevorzugt
einer Rasterwalze und einer Auftragswalze, wobei die Auftragswalze
die elastisch nachgiebige Schicht trägt, geht man im Stand
der Technik davon aus, dass diese Situation bekannt ist und die
Auftragswalze prinzipiell langsamer zu drehen hat.
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Eine
physikalische Analyse gegenüber nicht-elastomer beschichteten,
sich ebenfalls berührenden Walzen ergibt zunächst
ein anderweitiges Ergebnis. Geht man davon aus, dass an der Berührstelle
gleiche Umfangsgeschwindigkeiten herrschen müssen, weil
kein Schlupf vorhanden sein darf, würde sich bei nicht
verformbaren Walzen die Drehzahl (auch: Winkelgeschwindigkeit) der
einen nicht verformbaren Walze über das Verhältnis
der Radien oder Durchmesser der beiden Walzen auf die Winkelgeschwindigkeit
der anderen Walze übertragen. Sinkt jetzt der Radius (oder
Durchmesser) durch das Eindrücken in eine elastomere Schicht
der Auftragswalze, reduziert sich der wirksame Radius und bei gleich
anzunehmender Winkel-Geschwindigkeit an der Berührstelle
müsste sich die Umfangs-Geschwindigkeit der Auftragswalze
(derjenigen, welche an der Oberfläche elastisch verformbar
ist) erhöhen. So liegt das praktische Ergebnis indes nicht.
Diese Überlegung trifft für ein Eindrücken
der oberflächlichen Schicht nicht zu. Tatsächlich
ergibt sich der gegenteilige Effekt. Die Auftragswalze dreht langsamer,
um die Angleichung der Umfangsgeschwindigkeiten in dem Sinne zu
erreichen, dass beide Umfangsgeschwindigkeiten an der eingedrückten
Berührstelle gleich sind (wiederum aus der Überlegung
heraus, dass kein Schlupf an der Berührstelle von Rasterwalze
und Auftragswalze bestehen soll und das Druckbild unverzerrt zu übertragen
ist).
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Fachleute
erklären diesen Effekt durch Analyse des Verhaltens der
elastischen Gummioberfläche so, dass die Gummischicht im
Kontaktbereich (der Berührstelle) der Walzen durch den
einwirkenden Druck der Rasterwalze zusammengepresst wird und gelängt
wird.
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Obwohl
sich das elastomere Material außerhalb der Berührstelle
wieder elastisch rückverformt, ergibt sich dennoch eine
Verlängerung des effektiv wirksamen Walzenumfangs und damit
eine anzunehmende Vergrößerung des Radius (oder
des Durchmessers).
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Bei
einer physikalischen Annahme, dass sich der Radius der Auftragswalze
an der Eindrückstelle praktisch vergrößert,
kann demzufolge die Geschwindigkeit der Auftragswalze reduziert werden. Tatsächlich
dreht die Auftragswalze dann langsamer und nicht schneller, um die
Umfangsgeschwindigkeiten (die Geschwindigkeit an der Berührstelle)
anzugleichen (ohne Schlupf).
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Dieses
Phänomen der praktischen Realisierung wurde bislang dadurch
erfasst, dass die Reduzierung der Geschwindigkeit der Auftragswalze
in Abhängigkeit von der Andruckkraft im Zentrum der Berührstelle
verändert würde, vgl. dazu
DE 32 39 114 A (Dahlgren),
US 2,036,835 A (Sites,
Interprint) und korrespondierend
DE
625 327 (vom 17. Februar 1936), dort Seite 1, rechte Spalte,
Zeilen 35 bis 52 sowie
DE
43 35 282 A (Wifag), dort Anspruch 1, Merkmal (b). Berücksichtigt
man die Kraft als Meßgröße, muss zwingend
auch der Härtegrad der elastomeren Schicht (als Shore-Härte)
mit berücksichtigt werden. Werden Kennlinien zur Steuerung
als Drehzahl-Faktoren – abhängig von der gemessenen
Andruckkraft – verwendet, werden für verschiedene Härtegrade
verschiedene Kennlinien notwendig.
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Die
Erfindung geht von der Aufgabe aus, die an sich bekannte Reduzierung
der Drehzahl der elastomer beschichteten Walze einfacher, zuverlässiger und
letztendlich auch genauer vornehmen zu können, und dies
bei einer Berücksichtigung weniger messtechnisch zu erfassender
Parameter, insbesondere an der Berührstelle. Auch sollen
weniger geometrische Daten der Mechanik notwendig sein.
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Gelöst
wird die Aufgabe mit einem der unabhängigen Ansprüche
(Anspruch 1, Anspruch 20, Anspruch 21 oder Anspruch 30).
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Dabei
wird – anders als im Stand der Technik – die Kraft
an der Berührstelle nicht gemessen. Gleichwohl ergibt sich
ein verbessertes Ergebnis für die Angleichung der Umfangs-Geschwindigkeiten
an der Berührstelle. Ausgegangen wird dabei von zwei drehbaren
Wälzen (Anspruch 1) oder in allgemeinerer Betrachtungsweise
von zwei bewegten Körpern (Anspruch 21), wobei die Geschwindigkeit
an der Berührstelle von einem der Körper auch
eine lineare Geschwindigkeit sein kann, wenn dieser Körper
eine längs-bewegte Bahn ist. Normalerweise ist bei einer Druckmaschine
eine Rasterwalze vorgesehen, die an der Berührstelle in
die oberflächlich elastomer ausgebildete Auftragswalze
eindrückt, und diese Auftragswalze überträgt
das empfangene Druckbild auf eine lineare Bahn, an welcher Stelle
ebenfalls eine Berührstelle entsteht, welche sich durch
Eindrücken der (nicht elastischen) Bahn in die Elastomerschicht der
Auftragswalze verformt. Diese beiden möglichen Berührstellen
sind demnach eine Berührstelle Walze/Walze und eine Berührstelle
Walze/Bahn.
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Wenn
im Folgenden die Steuerung erläutert wird, ist immer beides
im Blickwinkel zu halten. Auch die Bahn hat einen Antrieb, der sie
längs-bewegt.
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Beide
Walzen werden angetrieben und besitzen einen Sollwert für
die Drehzahl. Die zwei drehbaren Walzen berühren sich an
der Berührstelle und die eine Walze drückt die
Elastomerschicht der anderen Walze an der Berührstelle
zusammen. Während der Drehbewegung (auch: Rotationsbewegung)
wirkt sich das Eindrücken im Sinne der elastischen Verformung
auf eine Umfangsveränderung der mit der Elastomerschicht
versehenen Walze aus. Diese elastische Verformung der Elastomerschicht
ergibt ein Auswalzen und damit eine Längung an der Berührstelle,
wobei sich das Elastomermaterial außerhalb der Berührstelle
(umfänglich) wieder zusammenzieht, aber das Druckbild zuvor
bereits übertragen worden ist.
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Eine
Regel- oder Steuereinrichtung ist vorgesehen, die als gegenständlich
angesehen werden kann, oder als wirkungsmäßig
im Sinne eines Verfahrens zur Einflussnahme auf die Drehzahl der
mit der Elastomerschicht versehenen Walze. Terminologisch wird sie
als ”erste” Walze angesehen (Anspruch 1, Anspruch
20, 21), was nichts über ihre Reihenfolge oder Position
in der sie enthaltenden Einrichtung aussagt, sondern nur begrifflich
einen Namen definiert.
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Zur
Angleichung der Umfangsgeschwindigkeit beider Walzen reduziert die
Regel- oder Steuereinrichtung die Geschwindigkeit der ersten Walze. Diese
wird gesteuert herabgesetzt (als Verfahren) oder sie ist gesteuert
herabsetzbar (als gegenständlicher Einrichtungsanspruch),
und diese Veränderung des Sollwertes für die erste
Walze ist abhängig von einer Eindrücktiefe der
nicht nachgiebigen Walze (terminologisch der ”zweiten” Walze)
in die Elastomerschicht der ersten Walze.
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Die ”zweite” Walze
wird auch als andere der beiden Walzen benannt, wenn Anspruch 1
von zwei drehbaren, sich an einer Berührstelle berührenden Walzen
ausgeht.
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Die
Veränderung der Eindrücktiefe kann gemessen werden
und ergibt einen Faktor, mit dem die Geschwindigkeit der ersten
Walze beeinflusst wird. Die Kraft wird nicht gemessen. Auch sind
keine spezifischen Kennlinien oder Materialparameter erforderlich.
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Diese
Geschwindigkeit wird von der ”zweiten” Walze abgeleitet,
und wäre normalerweise ein Faktor, der sich über
das Radiusverhältnis der beiden Walzen einstellt, jetzt
zusätzlich beeinflusst durch zumindest die Eindrücktiefe
der zweiten Walze in die Elastomerschicht der ersten Walze.
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Die
entsprechenden Zusammenhänge ergeben sich analog für
das Abrollen einer elastischen Walze auf einer planen, harten Oberfläche,
beispielsweise einer bewegten Bahn, die auch eine Holzplatte sein
kann. Auch das Abrollen einer nicht elastischen Walze auf einem
elastischen Bahnmaterial, beispielsweise einer bewegten Gummimatte,
ist so erfassbar (Anspruch 2). Der elastomer beschichtete Körper
ist langsamer zu steuern, wird also in seiner Bewegung gesteuert
herabgesetzt, wobei die Bewegung eine lineare Geschwindigkeit oder
eine Umfangsgeschwindigkeit sein kann. Dies bringt ein allgemeinerer
Anspruch (Anspruch 21) zum Ausdruck. Hier wurde zusätzlich
berücksichtigt, dass nur einer der beiden bewegbaren (längs-
oder umfangs-bewegten) Körper mit einer elastomeren Schicht
an der Oberfläche versehen ist, und der andere der Körper in
diese Schicht durch elastisches Verformen der Elastomerschicht eindrückt.
Geregelt oder gesteuert kann ebenfalls so verallgemeinert gesehen
werden, dass der eine an der Oberfläche nicht elastisch
verformte Körper schneller bewegt wird, während
der elastisch verformbare Körper, insbesondere die erste Walze
(Anspruch 1) keine Geschwindigkeitsveränderung erfährt.
Oder anders herum, letzterer elastisch verformbarer Körper
eine Reduzierung der Bewegung erfährt und der nicht elastisch
verformbare Körper seine Bewegung unverändert
beibehält (als gleich bleibende Geschwindigkeit am Umfang,
respektive Drehzahl bei einer Walze und Lineargeschwindigkeit bei
einer Bahn).
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Die
unveränderte Geschwindigkeit kann sich aus der Nenndrehzahl
des die Walze antreibenden Motors ergeben, die nicht heraufgesetzt
werden kann, wenn der Antrieb gut ausgelegt ist, was aber nur eines
von mehreren Beispielen darstellt.
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Die
gesteuerte Veränderung (Anspruch 1) wird in einer allgemeineren
Betrachtungsweise (Anspruch 21) zu einer gesteuerten Herabsetzung
oder zu einer gesteuerten Heraufsetzung, jeweils bezogen auf den
einen oder anderen Körper. Sinngemäß ergibt
sich das Ergebnis, welches Anspruch 2 mit Bezug auf Anspruch 1 zum
Ausdruck bringt.
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In
einer Betrachtung nur der Eindrückstelle als Berührstelle
ergeben sich zwei Geschwindigkeiten. Nur diese Stelle herausgegriffen
und bei einem angenommenen großen Radius, liegen zwei bewegte
Körper aneinander an, deren Geschwindigkeiten miteinander
in ein bestimmtes Verhältnis gesetzt werden müssen.
Das Eindrücken des einen Körpers in den anderen
Körper führt zu einer Veränderung der Geschwindigkeit
des eingedrückten Körpers im Sinne einer Reduzierung
der Umfangs-Geschwindigkeit, so dass beispielsweise ein Druckbild
für eine Druckmaschine ohne Verzerrung auf die elastisch
nachgiebige Oberfläche übertragen werden kann.
Das Druckbild wird dann über die elastomer beschichtete Walze
bevorzugt auf die gegenüberliegende Seite bewegt und dort
in analoger Weise auf eine Bahn umgesetzt, erneut unter Anwendung
der Grundregel der Reduzierung der Geschwindigkeit, aber hier findet
keine Messung der Tiefe statt, weil von einer gleichen Tiefe (Eindrücktiefe)
ausgegangen wird, wie bei der Erstübertragung des Druckbildes
von der zweiten Walze auf die erste Walze.
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Naturgemäß kann
diese Walze an zwei Stellen ihres Umfangs, meist gegenüberliegend,
keine unterschiedlichen Geschwindigkeiten annehmen. Das Druckbild
wird dann verzerrungsfrei übertragen, wenn das Eindrücken
der oberflächlich nicht verformten Walze gleich tief ist,
wie das Eindrücken der Bahn an der bevorzugt gegenüberliegenden
Umfangsstelle als zweite Berührstelle.
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Letzteres
ist indes eine Folge, die sich naturgemäß ergibt,
wenn abhängig von der Eindrücktiefe an der ersten
Berührstelle eine Veränderung der Bewegung eines
der beiden bewegbaren Körper erfolgt.
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Wird
die Überlegung der Anpassung der Bewegung durch das Eindrücken
an der ersten Berührstelle an einem Verhältnis
von Drehzahlen oder Umfangsgeschwindigkeiten orientiert, ergibt
sich ein Proportionalitätsfaktor (Anspruch 20). Die Walze
mit der Elastomerschicht wird um einen ermittelten Proportionalitäts-Faktor
langsamer als die andere Walze gedreht, was zum Ausdruck bringt,
dass beide Walzen von je einem Antriebsstrang angetrieben werden,
welcher jeweils einen Motor speist, der die Drehzahl der jeweiligen
Walze festlegt. Auch hier ist die gesteuerte Anpassung über
eine Veränderung eines Sollwerts erfolgt, wobei der Sollwert
des einen Antriebs gleich bleiben kann und der Sollwert des anderen
Antriebs über den Faktor reduziert wird. Der Sollwert ist
im Wesentlichen (oder: zumindest) abhängig von einer Eindrücktiefe,
wobei die genaue Formel der Einflussnahme auch mehrere Abhängigkeiten
von anderen festen Größen haben kann, wie weiter
unten näher erläutert ist.
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Das
Verhältnis der Umfangsgeschwindigkeiten muss nicht tatsächlich
gebildet werden, um die Steuerung vorzunehmen, sondern es kann übertragend
so entstanden gedacht werden, dass eine Steuerung in der einen oder
anderen Weise daran bemessen wird, dass sich die Geschwindigkeit
der mit der Elastomerschicht versehenen Walze nach abwärts verändert,
und ein Verhältnis der Geschwindigkeiten dies zum Ausdruck
bringt.
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Eine
Steuerung, bei der das Verhältnis der Umfangsgeschwindigkeiten
oder Drehzahlen zueinander so gesteuert angepasst wird, dass die
Walze mit der Elastomerschicht um einen ermittelten Proportionalitätsfaktor
langsamer als die andere Walze dreht, erfordert mithin nicht, dass
ein Verhältnis tatsächlich in der Steuerung errechnet
oder gebildet wird, sondern dass eine erfolgende Veränderung
der Geschwindigkeit über das Verhältnis (der Sollwerte oder
der realen Drehzahlen) bewertet werden kann. Relevant ist insoweit,
dass die ”gesteuerte Anpassung des Verhältnisses” einer
Veränderung entspricht, die abhängig von der Eindrücktiefe
der zweiten Walze in die erste Walze ist (in der Terminologie des
Anspruchs 1).
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Eine
Umschreibung über einen Gesamtfaktor der Geschwindigkeit
nimmt Anspruch 30 vor. Der Faktor kann GA oder fx heißen.
Hier ist die an ihrem Walzenumfang nachgiebigere Walze um einen
Gesamtfaktor langsamer, als die andere Walze (mittleres Merkmal),
wobei die Anpassung der Sollwerte von der genannten Eindrücktiefe
der anderen Walze in die an ihrem Walzenumfang nachgiebigere Walze ist
(letztes Merkmal). Der Faktor und die Angabe, dass der Sollwert
der einen Walze im Verhältnis zur anderen Walze eine langsamer
drehendere nachgiebigere Walze ergibt, erfasst auch den Zustand,
dass die nicht nachgiebige Walze schneller dreht.
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Auch
hier ist der bestimmte Faktor der Relation der beiden Sollwerte
nicht so zu verstehen, dass er in der Regelschaltung tatsächlich
berechnet wird. Er kann natürlich in der Regel- und der
Steuereinrichtung berechnet werden, um die Anpassung vorzunehmen,
aber der Wortlaut der unabhängige Ansprüche soll
auch solche Änderungen von Drehzahlen erfassen, bei denen
keine Berechnung des Verhältnisses der Drehzahlen erfolgt,
aber die angegebene Richtung der Änderung abhängig
von der Eindrücktiefe der einen in die andere Walze sich
ergibt.
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Bevorzugt
ist die erste Walze eine Auftragswalze (Anspruch 3) und sie trägt
an ihrem Umfang eine Elastomerschicht. Diese macht sie an der Oberfläche
nachgiebiger, als die Rasterwalze (Anspruch 4), welche auf ihrer
Oberfläche keine nachgiebige Schicht oder Lage trägt.
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Die
Auftragswalze wird in ihrer Drehzahl abhängig von der Eindrücktiefe
herabgesetzt (Anspruch 5), was eine bevorzugte Ausgestaltung ist.
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Der
physikalische Vorgang des Eindrückens tritt an der Berührstelle
als Kontaktbereich auf (Anspruch 6). Durch die einwirkende Kraft
der Rasterwalze (Anspruch 4) wird die Elastomerschicht zusammengedrückt.
Die Entspannung der Elastomerschicht außerhalb der Berührstelle,
hier der ersten Berührstelle zwischen den beiden Walzen ”Auftragswalze” und ”Rasterwalze”,
sorgt gleichwohl dafür, dass die Oberfläche der
Auftragswalze an der Berührstelle gelängt wird.
Insbesondere ist das eine Verlängerung des effektiven Walzenumfangs
der Auftragswalze (Anspruch 3) oder wirkungsmäßig
gesprochen eine Verlängerung oder Vergrößerung
des Durchmessers oder Radius' der Auftragswalze.
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Die
genannten Ansprüche 3 bis 6 sind Ausführungsformen
des allgemeineren Anspruchs 1.
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Die
Eindrücktiefe wird bevorzugt gemessen. Die Eindrücktiefe
wird dabei an der tiefsten Stelle eines gebildeten Eindrückprofils
in die Elastomerschicht gemessen (Anspruch 7). Die Eindrücktiefe
reduziert sich von ihrer tiefsten Stelle zu beiden Seiten hin. Alternative
Bestimmungen können über den Abstand der Walzenachsen
erfolgen (Anspruch 31).
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Nähere
Angaben zu der mathematischen Funktion, welche die Einflussnahme
der Veränderung der Bewegung vornimmt, finden sich in den
Ansprüchen 8 bis 12.
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Diese
Ansprüche beanspruchen physikalische Zusammenhänge,
keine mathematisch hochgenauen Funktionen, und gehen natürlich
von einigen Näherungen aus, die bei der Steuerung der Bewegungsveränderung
abhängig von der Eindrücktiefe gemacht werden.
Der Rechenaufwand und der Betrachtungsaufwand werden so angemessen
herabgesetzt, bei gleichzeitig voll funktionsfähiger praktischer
Realisierung.
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Der
genannte Gesamtfaktor, welcher die erste Drehzahl der ersten Walze
(welche die elastomere Schicht am Umfang trägt) beeinflusst,
kann in drei hauptsächliche Komponenten zerlegt werden.
Eine mathematische Funktion bleibt gleichwohl bestehen (Anspruch
8), wenn die drei Hauptkomponenten dieses Gesamtfaktors als Unterkomponenten
oder ”Faktoranteile” benannt werden (Anspruch
9).
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Rechnerisch
kann dabei von einem Sollwert ausgegangen werden, welcher der zweiten
Walze (derjenigen, welche an der Oberfläche nicht elastomer
verformbar ist) vorgegeben wird. Ein Regler und ein Stellglied,
wie auch ein Motor sowie ein mechanisches Getriebe bilden den ganzen
Antriebsstrang. Ein vergleichbares System findet sich auch bei der genannten
ersten Walze, welche die Elastomerschicht am Umfang trägt.
Dieser Strang soll ”erster Strang” genannt werden,
passend zu der ersten Walze, hingegen wird der die nicht elastomer
verformbare Walze betreibende Antriebsstrang ”zweiter Antriebsstrang” genannt,
obwohl von ihm der Grundsollwert der Drehzahl ausgeht.
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Der
Sollwert dieses zweiten Antriebsstrangs wird durch zwei, bevorzugt
drei Anteile des Gesamtfaktors beeinflusst und steuert dann den
ersten Antriebsstrang an (Anspruch 9).
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Ein
Faktoranteil hängt von der Eindrücktiefe in die
Elastomerschicht ab (Anspruch 9, erstes Merkmal, Anspruch 1). Mit
dem Faktoranteil, der zumindest vorhanden ist, wird der Einfluss
der effektiven Umfangsänderung der ersten Walze berücksichtigt. Dieser
Faktoranteil ist abhängig von der Stärke der Elastomerschicht
und der Eindrücktiefe. Er kann auch gegenüber ”1” angegeben
werden, beispielsweise als Faktoranteil f1 = [1 – r1/S].
Er erreicht schnell größere Werte, durch die er
auch schnell einflussreicher wird, beispielsweise im Vergleich zum zweiten
Faktoranteil.
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Der
genannte Faktoranteil wirkt mit Bezug auf die Drehzahl der ersten
Walze entgegengesetzt zu einem dritten Faktoranteil, der weiter
unten erläutert ist.
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Der
zweite Faktoranteil (zweites Merkmal, Anspruch 9) ist ein Verhältnis
der Radien der beiden Walzen (oder das Verhältnis der Durchmesser
der beiden Walzen). Dieses Basisverhältnis bestimmt die Drehzahl
jeder der beiden Walzen im Wesentlichen und ergibt sich aus dem
an sich fixen Verhältnis der Radien. Dieser zweite Faktoranteil
würde zur Steuerung der sich an der Berührstelle
berührenden Walzen ausreichen, wenn keine der beiden Walzen
in der Berührstelle nachgiebig wäre. Nachdem dies
nicht der Fall ist, wird der genannte erste Faktoranteil zusätzlich
verwendet, der dazuhin vorteilhaft von der Eindrücktiefe
abhängig ist. Bei einer prozentualen Angabe ist es ein
Verhältnis der Eindrücktiefe zur unveränderten,
also nicht eingedrückten Stärke der Elastomerschicht
außerhalb der Berührstelle als Bezugsgröße.
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Ein
bevorzugt noch hinzuzunehmender dritter Faktoranteil (Anspruch 9,
drittes Merkmal) berücksichtigt eine Radiusveränderung
der ersten Walze durch das Eindrücken in die Elastomerschicht
dieser ersten Walze (veranlasst durch die genannte zweite Walze).
Die Eindrücktiefe der zweiten Walze in die Elastomerschicht
der ersten Walze bewirkt eine Reduzierung des wirksamen Radius'
der ersten Walze. Dieser Faktoranteil verursacht eine Erhöhung
der erforderlichen Drehzahl der ersten Walze, um die Umfangs-Geschwindigkeiten
(also die Bahngeschwindigkeiten) an der Berührstelle) gleich
zu halten (kein Schlupf soll auftreten).
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Die
Auswirkungen dieses dritten Faktoranteils auf die Drehzahl sind
indes nur gering, weil die Eindrücktiefe in Relation zum
Radius der ersten Walze klein ist, kann also in erster Näherung
auch als ”Eins” angesetzt werden, ist aber bevorzugt
ebenfalls ein Faktoranteil, welcher den Gesamtfaktor bestimmt, der
nach Anspruch 1 zumindest von der Eindrücktiefe der anderen
der beiden Walzen in die Elastomerschicht der ersten Walze bestimmt
wird.
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Eine
genaue Bestimmung dieses Faktoranteils liegt in einer Relativangabe
des Radius' dividiert durch die Differenz aus Radius und Eindrücktiefe, welche
Differenz im Wesentlichen dem Radius entspricht, wenn dieser groß gegenüber
der Eindrücktiefe ist. Daraus ergibt sich in erster Näherung
das Verhältnis von Eins.
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Eine
nähere Umschreibung der einzelnen Faktoranteile findet
sich in den Ansprüchen 10 bis 12.
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Der
zweite Faktoranteil steht im Zähler des Gesamtfaktors GA
oder fx oder wirkt multiplikativ auf den
Gesamtfaktor ein, welcher die gesteuerte Herabsetzung als Veränderung
des Sollwertes für die erste Walze bewirkt. Dies gilt auch
für die Eindrücktiefe des ersten Faktoranteil,
der den Haupteinfluss durch das elastische Verformen im Bereich
der Berührstelle kompensiert (Anspruch 10).
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Die
Eindrücktiefe ist beim dritten Faktoranteil ist im Nenner
angesiedelt (Anspruch 11), wobei er keinen großen Einfluss
auf die gesteuerte Veränderung der Drehzahl über
den Sollwert der ersten Walze bewirkt. Er ist nahezu ”Eins”.
Er ist ein zusätzlich möglicher Faktor, kein zwingend
notwendiger Faktor. Er verbessert das durch Verwendung des ersten
Faktoranteils erhaltene Ergebnis, hingegen würde nur die
Verwendung des ersten Faktoranteils auch zur grundsätzlichen
Kompensation des Einflusses des Eindrückens an der Berührstelle
ausreichen.
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Der
erste Faktoranteil überwiegt als Einfluss der Umfangsverlängerung
also den Einfluss des genannten dritten Faktoranteils, um den Sollwert
oder die Drehzahl der ersten Walze herabzusetzen (Anspruch 12).
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Bevorzugt
ist der Walzenantrieb als Steuerungsvorrichtung oder als Verfahren
zur Steuerung Gegenstand einer Druckmaschine (Anspruch 13); dies
gilt besonders mit Bezug auf die konkret genannten Walzen (Auftragswalze
und Rasterwalze, Ansprüche 3 bis 6).
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Ausführungsformen
betreffen die Stärke der Elastomerschicht, welche im Wesentlichen
10 mm bis 20 mm stark sein kann (Anspruch 14) in einer Bandbreite
aber bis herab zu zumindest 1,5 mm stark sein kann, um die Verformung
an der Berührstelle zu ermöglichen.
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Ein
zweiter Kontaktbereich (Anspruch 15) tritt hinzu, an welchem das
aufgenommene Druckbild aus dem ersten Kontaktbereich an eine Bahn
wieder abgegeben oder weitergegeben wird. Auch hier steht eine einwirkende
Kraft zur Verfügung, die indes nicht gemessen wird. Auch
hier tritt eine Längung der Oberfläche der Auftragswalze
bei der Druckmaschine ein (Anspruch 5), welche Längung
sich in der ersten Berührstelle (Anspruch 1) ebenso ergeben
hat. Das Druckbild kann so 1:1 und ohne Verzerrungen übertragen
werden.
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Der
Unterschied zu der Berührstelle zwischen zwei Walzen und
zwischen einer Walze und einer Bahn liegt in erster Näherung
nur bei der Annahme eines gegen unendlich gehenden Radius', um die Bahn
begrifflich auch als eine Walze anzusehen, deren Durchmesser unendlich
ist. Die Bahn besitzt dann eine lineare Geschwindigkeit, welche
der Umfangsgeschwindigkeit der Rasterwalze in/an der ersten Berührstelle
entspricht, hier bezogen auf die zweite Berührstelle (Anspruch
15).
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Diese
Betrachtung des Anspruchs 15 bezogen auf Anspruch 5 (bei der Druckmaschine
mit Rasterwalze und Auftragswalze) kann auch verallgemeinert werden,
wenn nicht zwingend eine Druckmaschine betrachtet wird (Anspruch
1). Eine entsprechende Festlegung ergibt sich aus Anspruch 16. Es müssen
nicht zwingend Druckbilder übertragen werden, sondern es
soll generell eine physikalische Kopplung von Walzen und Bahnen
sein, von denen eine elastisch nachgiebige Oberfläche besitzt.
Unterschieden werden dabei die erste und die zweite Berührstelle,
welche indes physikalisch gleich betrachtet werden können,
da sie gleiche Eindrücktiefen besitzen.
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Bei
der Betrachtung allgemein bewegbarer Körper (Anspruch 21)
kann die Bewegung eine lineare oder eine Umfangsbewegung sein, und
die Körper können Walzen oder Bahnen sein (Anspruch
22). Die Elastomerschicht ist bevorzugt auf der Walze angeordnet.
Die längs-bewegte Bahn ist dabei dieser ersten Walze gegenüber
nicht nachgiebig, was durch eine Relativbeziehung zum Ausdruck bringen
soll, dass diese Bahn an der Oberfläche schon eine gewisse
Nachgiebigkeit besitzen kann, die aber gering ist im Vergleich zu
der eigentlichen Elastizität der Oberfläche der
ersten Walze (Anspruch 22).
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Bevorzugt
ist die erste Berührstelle zwischen zwei Walzen angeordnet
(Anspruch 23), welche die beiden Körper bilden. Es gibt
bevorzugt eine zweite Berührstelle zwischen Walze und längs-bewegter Bahn,
welche dann die zwei Körper bilden (Anspruch 12, mit mehreren
Alternativen, besonders bezogen auf Anspruch 22).
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Ausgestaltungen
von bevorzugten Regelcharakteristiken der Regler für die
erste bzw. andere Walze (Anspruch 1) ergeben sich aus den Ansprüchen
17 bis 19.
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Eine
genauere Betrachtung der einzelnen Faktoren des Gesamtfaktors ergibt
sich aus 3, auf die hier verwiesen wird.
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Eine
genauere Betrachtung der mathematischen Faktoranteile an einem Gesamtfaktor
soll in erster Näherung von einigen Annahmen ausgehen, die
zur Vereinfachung gemacht worden sind.
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Das
Elastomermaterial verändert angenommener maßen
sein Volumen unter der Druckeinwirkung nicht. Das an der Oberfläche
befindliche elastomere Material wird also bei der Reduzierung auf
beispielsweise die halbe Stärke auf im Wesentlichen die doppelte
Länge ausgebreitet, respektive ausgewalzt, wenn zwei Walzen
angenommen werden. Dieser Effekt kann auch als ”Pizzateig-Effekt” bezeichnet
werden, bei welchem Vergleich das Auswalzen eines Pizzateigs und
somit sein Längen vergleichend herangezogen wird. Dies
würde der zweiten Berührstelle entsprechen, bei
der eine elastisch nachgiebige Walze eine nicht elastisch nachgiebige
Bahn berührt.
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An
den Rändern der Berührstelle wird der Auswölbungseffekt
als vernachlässigbar angenommen. Dies geschieht in Relation
zur Stärke der Gummischicht, die in Ausführungsbeispielen
bei im Wesentlichen 10 mm bis 20 mm liegt.
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Weiterhin
wird angenommen, dass kein dynamisches Durchrutschen und kein dynamisches Durchfließen
von Material zwischen den sich berührenden Körpern
an der Berührstelle stattfinden, insbesondere nicht zwischen
den beiden Walzen (Anspruch 3, 4).
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Diese
Annahmen erläutern die Möglichkeit, vereinfachend
nur die Eindrücktiefe als Einflussfaktor in die gesteuerte
Veränderung der Drehzahl einer der Walzen einfließen
zu lassen.
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Bei
dem Regelungskonzept (Anspruch 17) zu jeweils einem Regler, Stellglied
sowie Maschine und Getriebe für jede der Walzen, respektive
bewegten Körper (Anspruch 21) ist anzumerken, dass dieses
nur eine konzeptionelle Realisierung ist. Ein jeweiliger Regler
mit Stellglied beinhaltet dabei jeweils einen Drehzahlregler (Anspruch
19). Bevorzugt ist kein übergeordneter Lageregler (als
Winkelregler bei drehbaren Walzen) vorgesehen, vielmehr eine Vorsteuerung
(Anspruch 18, 19). Mit der Vorsteuerung kann ebenfalls abhängig
von der Eindrücktiefe eine die Walkarbeit in der Berührstelle
kompensierende Einflussnahme vorgenommen werden (Anspruch 19a).
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Die
Art der Steuerung durch die bevorzugten Regler (Anspruch 17, 18,
19 und 27 bis 29) bilden das best-geeignete Regelungskonzept, welches weitgehend
Vorteile vereint und Nachteile ausgleicht, ist gleichzeitig aber
nicht das einzig mögliche Regelungskonzept.
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Ebenfalls
mehrere Konzepte gibt es für die Erfassung der Eindrücktiefe
als Einfluss nehmender Messwert. Eine Erfassung erfolgt über
eine Messung der Position der Walzenachsen, die in der Regel mit hoch
auflösenden Positionserfassungen ausgeführt sind
(Anspruch 31). Hier sind ohnehin Verstelleinrichtungen für
die Walzenachsen vorgesehen, so dass ein schon vorhandener Messwert
für jede der Walzenachsen gemeinsam zu der Bestimmung der
Eindrücktiefe führen kann.
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Aus
den Achspositionen und den geometrischen Daten der Walzen lässt
sich die Eindrücktiefe rechnerisch bestimmen. Eine Messung
und eine Rechnung wirken hier zusammen.
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Ausgegangen
werden kann hierbei von einer Null-Position, die in idealer Weise
der Achsabstand ist, an dem sich beide Walzen, allgemeiner: die
beiden bewegten Körper, so berühren, dass keine
Verformung auftritt und die erste Berührstelle nur eine Berührstelle
ist, bei der noch keine elastische Verformung der Oberfläche
der elastisch verformbaren Walze stattfindet. Das Berühren,
oder das bloße Berühren kann dadurch getestet
werden, dass Papierblätter einer bestimmten Stärke
zwischen die Walzen gelegt werden, und die Walzenposition als Null-Position
dann erreicht ist, wenn sich das Papierblatt gerade nicht herausziehen
lässt.
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Erfahrungen
zeigen, dass die Elastomerschicht im Betrieb durch Temperatur- und
Feuchtigkeit etwas aufquillt. Dieser Effekt kann im Betrieb in die
Werte S(Elastomerdicke) und x(Eindrücktiefe) eingerechnet
werden, um eine Adaption zu erreichen.
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Die
Erfindung(en) werden nachfolgend anhand schematischer Zeichnungen
an mehreren Ausführungsbeispielen näher beschrieben.
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1 ist
ein Blockschaltbild von zwei Walzen 10, 20 und
ihrem jeweiligen Antriebsstrang, einschließlich der Sollwertvorgabe 15, 16 für
die elastisch verformbare Walze 10, die ein Druckbild auf eine
längs-bewegte Bahn 30 überträgt.
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2 ist
eine Ausschnittsvergrößerung der Berührstellen
der elastischen nachgiebigen Walze 10 und eine Darstellung
der durch das Eindrücken der nicht verformbaren Walze 20 scheinbar
vergrößerten Umfangslänge der Walze 10.
Als solches ist 2 eine vergrößerte
Darstellung des rechten Randbereichs der 1.
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3 zeigt
den Gesamtfaktor abhängig von zumindest drei Einzelfaktoren,
wobei die erste Walze 10 die elastische nachgiebigere Walze
ist, auch versehen mit dem Index A, und die zweite Walze 20 die nicht
elastisch nachgiebige Walze ist, welche auch den Index R trägt
(angelehnt an die Rasterwalze und die Auftragswalze, für
den Spezialfall der Druckmaschine).
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4 ist
eine Ausschnittsvergrößerung der zweiten Berührstelle
K2 aus 2, bei der Übertragung eines beispielsweise
Druckbilds von der elastisch nachgiebigen Walze 10 auf
die längs-bewegte Bahn 30. Die Eindrücktiefe
ist r1. Die Gesamtdicke der elastomeren Schicht 11 ist
S. Auch hier ist die Tiefe an der tiefsten Stelle gemessen, obwohl
die Formen der Eindrückung etwas unterschiedlich sind.
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1 veranschaulicht
die Regelungsstruktur mit einem Regelbereich 80, der aus
zwei Regelstrukturen 81, 82 besteht. Die Regelstruktur 82 steuert den
ersten Strang, wobei eine Drehzahl an dem Summierer 24a vorgegeben
wird. Ein PI-Regler 24 steuert einen Pulsbreitenmodulator 23 enthält,
der einen Motor 22 ansteuert, der hier ein Getriebe mit
der Walze 20, als Beispiel bei einer Druckmaschine als Rasterwalze
ausgebildet, ansteuert. Der Motor 22 hat einen Messgeber 22a,
welcher die Drehzahl erfasst, welche auf die Summierstelle 24a rückgeführt wird,
um eine Regeldifferenz zu erzeugen, welche dem genannten Drehzahlregler 24 zugeführt
wird.
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Von
der Sollwert-Vorgabe 15, welche der Summierstelle 24a vorgegeben
wird, wird auch der Sollwert für den zweiten Strang 81 vorgegeben.
Dieser Strang besteht auch aus einem Drehzahlregler 14,
einem Stellglied mit Pulsbreitensteuerung 13 (als ”Antriebsregler”)
und einem Motor 12, der ebenfalls über einen Drehzahl-Messgeber 12a auf
die Summierstelle 14a rückgekoppelt ist. Hier
wird eine Regeldifferenz erzeugt, welche dem Drehzahlregler 14 vorgegeben
wird. Der Motor 12 steuert über ein Getriebe die
erste Walze 10, welche für den Anwendungsfall
der Druckmaschinen die Auftragswalze ist.
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Unterhalb
der Auftragswalze, welche die Elastomerschicht 11 auf dem
Umfang trägt, ist die nicht-elastische Bahn 30,
welche entlang des Pfeils v30 bewegt wird.
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Über
die Vorgabe von Sollwerten, die hier in der Regelstruktur 82 mit
einem Lagewert und Vorgaben arbeitet, gemeinsam mit 25 bezeichnet,
soll nichts Detaillierteres ausgeführt werden, da diese Vorgabe
eines Sollwertes für eine Drehzahl für den Fachmann
keine besonderen Schwierigkeiten aufweist. Erwähnt werden
soll lediglich, dass ein Sollwert nset vorgegeben
wird, dem eine Vorsteuerung aus einem Steuerglied 25a aufgeschaltet
wird. Das sich ergebende Signal 15 ist der Sollwert für
die Drehzahl der oberen Walze 20 (rechts im Bild).
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In
dem zweiten Strang wird der Sollwert 15, welcher dem Sollwert
des ersten Strangs entspricht, über eine Anpassungsstelle 16averändert.
Diese multiplikativ einwirkende Anpassung über den Gesamtfaktor
fx ist die Abhängigkeit von der
Eindrücktiefe r1, wie sie in den folgenden Figuren erläutert
wird. Dadurch entsteht ein modifizierter Sollwert 16b für die
Drehzahl, welche der Summierstelle 14a vorgegeben wird,
abgezogen wird die Ist-Drehzahl der an der Oberfläche nachgiebigen
Walze 10, so dass eine Regeldifferenz ausgeregelt werden
kann.
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Ebenfalls
eine Vorsteuerung über das Additionsglied 17a erfolgt
vor dem ”Antriebsregler” mit der Pulsbreitensteuerung 13 für
den Motor 12. Hier wird die Walkarbeit kompensiert, durch
Vorgabe eines von der Eindrücktiefe r1 abhängigen
Drehmomentes.
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Für
den rechten Randbereich der 1 soll auf
die 2 verwiesen werden.
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2 zeigt
eine Ausschnittsvergrößerung der zwei Walzen 20, 10 und
der Bahn 30. Diese sind an dem Beispiel einer Druckmaschine
oder Druckereimaschine orientiert, aber darauf keineswegs beschränkt,
sondern erfassen alle Arbeitsverfahren, bei denen die beiden Walzen
miteinander an einer Berührstelle und die an der Oberfläche
nachgiebigere Walze 10 an der anderen Berührstelle
mit der Bahn 30 in Verbindung stehen. Die Eindrücktiefe
ist an der Berührstelle der beiden Walzen mit r1 benannt,
was durch das Eindrücken in die runde Oberfläche
mit gegenläufiger Krümmung deutlich wird. Die
beiden Walzen stehen ohne Schlupf miteinander in Verbindung, so
dass im Berührungsbereich, der dunkel dargestellt ist,
eine Längung des Umfangs eintritt und anschaulich eine
Vergrößerung des Walzendurchmessers, was mit der
gestrichelt eingezeichneten größeren Walze 10' verdeutlicht
wird. Sie trägt die dünnere Elastomerschicht 11',
welche nur noch die Stärke oder Dicke besitzt, die nach
der Eindrücktiefe r1 von der ursprünglichen Stärke
S der Elastomerschicht verbleibt.
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Die
obere Berührstelle als Kontaktbereich K1 und die untere
Berührstelle als Kontaktbereich K2 sind symmetrisch orientiert,
also gegenläufig. Die Eindrücktiefe r1 entspricht
der Eindrücktiefe r2, wobei lediglich die Materialbahn
langgestreckt und linear bewegt v30 ist, ohne eine Krümmung
aufzuweisen, und in die elastomere Schicht 11 ebenfalls
eindrückt, nur mit einem anderen Profil. Das Profil ist
flacher ausgestaltet, als das Profil der oberen Eindrückstelle
K1. Gleichwohl ist die tiefste Stelle, die hier mit dem Pfeil S-r2
benannt ist, so ausgebildet, dass die Längung zumindest
im Wesentlichen gleich ist.
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Die
Längung an der Eindrückstelle K1 entspricht der
Längung an der Eindrückstelle K2. Die Übergangszonen
außerhalb dieser Eindrückstelle, in der beispielsweise
das Druckbild übertragen wird, ist anders geformt, entformt
sich elastisch wieder in den ursprünglichen Zustand während
der Bewegung und erlaubt gleichwohl die Betrachtung nur der beiden Eindrückstellen,
bei denen jeweils das Druckbild beim Auftragen auf die Auftragswalze 10 gestreckt wird
und beim Auftragen auf die Bahn 30 (bezogen auf den Anwendungsfall
der Druckereimaschinen, aber nicht hierauf beschränkt)
ebenfalls gestreckt wird.
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In
dem Bereich zwischen den beiden Eindrückstellen K1 und
K2 tritt eine Stauchung des Druckbildes ein, was symbolisch durch
den Faktor a dargestellt wird.
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Die
beiden Umfangsgeschwindigkeiten der Walzen 10' und 20 sind
gleich. Die Winkelgeschwindigkeiten sind entsprechend unterschiedlich.
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Abhängig
von der zu messenden Eindrücktiefe r1 wird der Gesamtfaktor
fx nach Antriebsstruktur 81 bei
der Vorgabe des modifizierten Sollwertes 16b berücksichtigt.
Ebenso wird diese Eindrücktiefe bei der Vorsteuerung für
die Walkarbeit als Vorsteuerung nach dem Drehzahlregler 14 verwendet.
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Die
Messung der Eindrücktiefe kann durch einen Achsabstand
ermittelt werden, welcher zwischen den beiden Zentren Z10 und Z20
besteht.
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Abhängig
von der Eindrücktiefe wird die Drehzahl 16b als
Sollwert herabgesetzt. Dies entspricht einem herabgesetzten Verhältnis
des Drehzahl-Sollwertes 16b zu dem Sollwert 15.
Das Verhältnis selbst muss nicht in der Regelstruktur berechnet werden,
sondern kann als anschauliche Veränderung einer der Drehzahlen
betrachtet werden (rein rechnerisch, nicht mit regelungstechnischem
Einfluss behaftet).
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Die
Bildung der mathematischen Funktion des Gesamtfaktors fx oder
GA, wobei diese abhängig von r1 als Eindrücktiefe
ist, ergibt sich aus 3. 4 bildet
dabei die zweite Eindrückstelle K2 herausvergrößert
ab. Hier sind die zwei Bahngeschwindigkeiten v10 und v30 als Umfangs-Geschwindigkeit und
als Bahngeschwindigkeit der Bahn 30 dargestellt. Sie sollen
gleich sein, ebenso wie die beiden Geschwindigkeiten als Umfangsgeschwindigkeiten an
der ersten Berührstelle K1.
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Die
drei Einfluss nehmenden Einzelfaktoren f1, f2 und f3 ergeben sich
aus der mathematisch dargestellten Schreibweise.
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Ein
Einflussfaktor ist x, wobei x dem Faktor r1 entspricht. Dieser ergibt
den Faktor 1, wenn keine Eindringtiefe vorliegt. Bei einer vorliegenden
Eindringtiefe r1 > 0
wird dieser Faktoranteil kleiner als 1 und reduziert die Antriebsdrehzahl
(den Sollwert für die Walze 10) abhängig
der Eindringtiefe r1. Wenn r1 > 0
wird, weichen f1 und f3 von
Eins ab.
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Der
andere Faktor ist bekannter Natur, er errechnet sich aus dem Verhältnis
der Radien der beiden Walzen, dies ist Faktor f2.
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Der
weitere Faktoranteil f3 hat den Einfluss der Eindringtiefe im Nenner,
ist aber bezogen auf den Radius (oder den Durchmesser) der an der
Oberfläche nachgiebigen Walze 10, und hier von
nur geringem Einfluss, weil dieses Verhältnis nahezu ”Eins” wird.
Das Verhältnis wird größer als ”Eins”,
wenn eine Eindringtiefe vorhanden ist, aber nur unwesentlich. Viel
stärker ist der Faktoranteil f1.
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Alle
Faktoranteile f1 bis f3 werden zu GA multipliziert. Multipliziert
mit der Drehzahl für die Walze 20, hier als nR dargestellt, ergibt sich der Sollwert für
die Walze 10, hier mit nA dargestellt.
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Nicht
dargestellt ist die Messung des Abstandes der Zentren Z10 und Z20
für die Ermittlung der Eindringtiefe. Diese Abstandsmessung
und Positionsmessung ist aus vorhandenen Maschinen zu übernehmen.
Nicht dort zu entnehmend ist die Messung der Eindringtiefe und der
Einfluss der Eindringtiefe auf den ersten Antriebsstrang mit der
Regelstruktur 81.
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So
wird erreicht, dass bei gleich bleibender Drehzahl (oder Umfangsgeschwindigkeit)
der oberen Walze 20 und bei ihrem Eindrücken in
die elastomere Schicht 11 der unteren Walze 10 kein
Schlupf an der Berührstelle entsteht, weil die Drehzahl 16b der nachgiebigen
Walze 10 herabgesetzt wird, und diese Herabsetzung eine
gesteuerte Herabsetzung abhängig von der Eindrücktiefe
r1 ist, wie das in genauer Darstellung von den Gleichungen der 3 erläutert ist.
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Es
sei nochmals erwähnt, dass die Anwendung bei Druckmaschinen
nur ein spezifisches Beispiel herausgreift, und die Walzen bei der
Druckmaschine mit Rasterwalze und Auftragswalze sowie Bahn benannt
sind, aber auch anderweitige Anwendungen dieser Regelsystematik,
abhängig von der Eindrücktiefe in eine elastomere
Oberfläche einer Walze 10, möglich sind.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 3239114
A [0009]
- - US 2036835 A [0009]
- - DE 625327 [0009]
- - DE 4335282 A [0009]