DE102010015238A1 - Perforiereinrichtung für eine Maschine zum Aufwickeln von Materialbahnen - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft eine Perforiereinrichtung für eine Maschine zum Aufwickeln von Materialbahnen mit folgenden Merkmalen: – Eine erste Walze (2), auf deren Mantelfläche zumindest ein axial sich erstreckendes und umfänglich überstehendes Perforiermesser (7) befestigt ist, – eine zweite Walze (3), die achsparallel mit geringem umfänglichem Abstand von der ersten Walze (2) angeordnet ist, und die zumindest eine sich axial erstreckende Nut (10) aufweist, und – mit zumindest einem Drehantrieb, der die beiden Walzen (2, 3) gegensinnig zueinander antreibt, wobei bei einer Umdrehung der ersten Walze (2) zumindest ein Perforiermesser (7) in die Nut (10) der zweiten Walze (3) eintaucht.
Description
- Die Erfindung betrifft eine Perforiereinrichtung für eine Maschine zum Aufwickeln von Materialbahnen, insbesondere von Kunststoff- oder Metallfolien, Papier- oder dünnen Textilbahnen, und eine Wickelmaschine, die mit der Perforiereinrichtung ausgerüstet ist.
- Zur Herstellung von Wickelrollen aus Kunststoff- oder Metallfolien, Papier- oder Textilbahnen werden bekannterweise Wickelmaschinen eingesetzt, von denen die von einer großen Mutterrolle abgezogenen Materialbahnen zu einer Vielzahl von kleinen, handhabungsgerechten Rollen umgewickelt werden. Typische Anwendungsfälle sind die Herstellung von Rollen aus Haushaltsfolien wie Frischhaltefolie, Aluminiumfolie oder Backpapier.
- Die Wickelmaschinen weisen neben einer Abwicklung für die Mutterrolle eine Aufwickeleinrichtung auf, in der eine bestimmte Bahnlänge, z. B. 10 m, 20 m, 30 m, auf Hülsen aufgewickelt werden. Ist die vorgegebene Länge aufgewickelt, so wird die Wickelrolle durch Querschneiden abgetrennt und unter bestimmten Umständen wird ein Label als Verschluss angebracht. Die fertige Rolle wird anschließend in eine aufwendige Verpackung gepackt, an der zusätzlich eine Schneidkante aus Metall angebracht ist, mit der ein Endverbraucher ein Bahnstück mit gewünschter Länge von der Rolle abtrennen kann.
- Es ist Aufgabe der Erfindung, eine Wickelmaschine bereitzustellen, die in der Lage ist, Wickelrollen herzustellen, von denen der Endverbraucher Bahnstücke mit bestimmter Länge ohne gesonderte Schneideinrichtung abtrennen kann.
- Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, dass die Wickelmaschine mit einer Perforiereinrichtung gemäß der Erfindung ausgerüstet ist.
- Mittels der Wickelmaschine gemäß der Erfindung lassen sich Wickelrollen mit Querperforationen herstellen, die jeweils in einem vorbestimmten Abstand voneinander in die Bahn eingebracht werden. Der Endverbraucher kann so Bahnstücke bestimmter Länge einfach durch Abreißen abtrennen.
- Die Erfindung hat mehrere Vorteile:
- – Bei der Herstellung des Fertigproduktes kann die aufwendige teure Verpackung mit einer metallenen Schneidkante wegfallen. Es ist möglich, die fertige Wickelrolle in eine Einpackfolie einzuwickeln.
- – Durch den Wegfall der aufwendigen Verpackung reduzieren sich die Herstellkosten erheblich, ohne dass der Verbraucher auf die Möglichkeit, Bahnstücke bestimmter Länge abzureißen, verzichten muss.
- – Zusätzliche Halterungen für die Wickelrolle an der Wand in einer Küche sind nicht erforderlich.
- – Die Perforation lässt sich so gestalten, dass auch bei einer dünnen Frischhaltefolie von beispielsweise 10 μm Dicke ein Folienabschnitt mit sehr geringer Kraft und ohne die Bahn zu überdehnen mit gerader Kante abgetrennt werden kann. Der nächste abzutrennende Folienabschnitt erhält somit eine gut zu packende gerade Anfangskante.
- Nachfolgend wird eine bevorzugte Ausführungsform einer Perforiereinrichtung beschrieben, die besonders zum Einbau in Wickelmaschinen zur Herstellung von Rollen aus Haushaltsfolien wie Frischhaltefolien, Aluminiumfolien und Backpapier, geeignet ist.
- Die
1 bis9 zeigen schematisch den Aufbau und die Arbeitsweise der Perforiereinrichtung. -
10 zeigt schematisch einen Wendewickler mit der erfindungsgemäßen Perforiereinrichtung. - Die Perforiereinrichtung
1 besteht aus einer oberen Walze2 und einer unteren Walze3 , die mit geringem umfänglichem Abstand achsparallel zueinander angeordnet sind. Die beiden Walzen2 ,3 sind mit entgegengesetztem Drehsinn angetrieben. Im Beispiel wird die obere Walze2 im Uhrzeigersinn, die untere Walze3 gegen den Uhrzeigersinn angetrieben. Ihre axiale Länge entspricht der Arbeitsbreite der Wickelmaschine, so dass sich beide Walzen2 ,3 über die gesamte Breite der Folie4 erstrecken. - Die zu perforierende Folie
4 umschlingt die untere Walze3 teilweise und wird so von der Walze3 im Perforierbereich abgestützt. Der Umschlingungsbereich wird von zwei Nippwalzen5 ,6 begrenzt, die über einen Excenter gegen die untere Walze2 bewegbar ist. Die Nippwalzen5 ,6 sind auf ihrer Mantelfläche mit einem Gummi der Härte 60 Shore belegt. Sie dienen dazu, die vorgegebene Bahnspannung während des Perforiervorgangs zu halten. Zusätzlich wird durch einen definierten Anstelldruck der Gleichlauf zwischen der Folie4 und der Walze3 bei hoher Bahngeschwindigkeit sichergestellt. - Im Ausführungsbeispiel ist die Perforiereinrichtung geschwindigkeitsunabhängig für eine maximale Bahngeschwindigkeit von 700 m/min ausgelegt.
- An der oberen Walze
2 ist zumindest ein sich über die axiale Walzenlänge erstreckendes Perforiermesser7 befestigt. Im Beispiel sind es zwei Perforiermesser7 , die umfänglich entgegengesetzt zueinander angeordnet sind. Die Perforiermesser7 sind kammartig mit spitz zulaufenden Zähnen8 gestaltet. Ein Perforiermesser7 ist so an der Walze2 befestigt, dass seine Zähne8 radial überstehen. Bevorzugt erfolgt die Befestigung an der Walze2 mit Schrauben9 , die durch axiale Langlöcher im Perforiermesser7 geführt sind, um den radialen Überstand der Zähne8 einstellen zu können. Da die Zähne8 spitz zulaufen, kann über die Eintauchtiefe die Schnittbreite jedes Zahns8 und damit der Anteil des geschnittenen Teils zum ungeschnittenen Teil der Folie4 eingestellt werden. - Die untere Walze
3 enthält eine den Messern7 entsprechende Anzahl von Axialnuten10 , in die das entsprechende Messer7 der oberen Walze2 eintauchen kann. Die untere Walze3 wird von der Folie4 teilweise umschlungen und stützt so die Folie4 beim Perforieren ab. Um ein Ausweichen einer Bahn (Folie4 ) beim Eintauchen der Zähne8 zu verhindern und den Schneidvorgang zu unterstützen, können in den Nuten10 entsprechend gestaltete Gegenmesser11 angeordnet werden, die in7 dargestellt sind. - Die Perforierlänge (= Abstand zwischen zwei Perforierlinien) kann über die Drehgeschwindigkeit der Walzen
2 ,3 eingestellt werden. Bleibt die Perforierlänge während des Abwickelns einer Mutterrolle konstant, so werden die obere und die untere Walze2 ,3 an einem axialen Ende für einen Gleichlauf über Zahnräder gekoppelt. An einer Walze, bevorzugt der unteren Walze3 , koppelt ein Drehantrieb an. - Bei einer anderen Ausführungsform kann die Perforierlänge variiert werden. Diese Ausführungsform entspricht der vorstehend beschriebenen Ausführungsform mit fester Perforierlänge bis auf folgende Unterschiede:
Sowohl die obere Walze2 als auch die untere Walze3 hat einen eigenen Antrieb. Die Kopplung an beiden Enden über Zahnräder entfällt. Die beiden Walzen2 ,3 können so mit unterschiedlichen Drehgeschwindigkeiten gedreht werden. - Zusätzlich ist die untere Walze
3 über ihren gesamten Umfang mit Nuten10 versehen. So wird gewährleistet, dass zum Zeitpunkt des Perforierens das Messer7 in einer Nut10 eintauchen kann. Zur Unterstützung der Folienbahn4 im Bereich der Nut werden in diese Füllstoffe eingesetzt, beispielsweise ist eine Bürste darin angeordnet. - Bei allen Ausführungsformen dreht der Antrieb der unteren Walze
3 diese im Betrieb mit einer Umfangsgeschwindigkeit, die der Bahngeschwindigkeit entspricht. Soll während des Abwickelns einer Mutterrolle die Perforierlänge verlängert oder verkürzt werden, so verzögert oder beschleunigt bei der zweiten Ausführungsform der Antrieb der oberen Walze2 deren Drehgeschwindigkeit entsprechend. Beim Perforieren selbst, also beim Eindringen des Messers8 in die Folie4 , drehen die obere Walze2 und die untere Walze3 jeweils mit konstanter Drehgeschwindigkeit, wobei die beiden Drehgeschwindigkeiten unterschiedlich sein können. - Der Ablauf eines Perforiervorgangs ist in den
1 bis4 und in vergrößerter Darstellung in den5 –9 dargestellt:
Die1 und9 zeigen das Perforieren, also das Eintauchen der Zähne8 in die Folienbahn4 . Anschließend drehen die Walzen2 und3 das Perforiermesser9 aus der Nut10 (2 ), das zweite Perforiermesser7 nähert sich der zweiten ankommenden Nut10 (3 ,5 –8 ) und taucht anschließend zum Perforieren in diese ein (4 ,9 ). - In
10 ist schematisch eine Wickelmaschine zur Herstellung von Haushaltsrollen12 aus Aluminiumfolie4 dargestellt, die mit einer erfindungsgemäßen Perforiereinrichtung1 ausgerüstet ist. Weitere bevorzugte Anwendungsfälle sind die Herstellung von Rollen aus Frischhaltefolien, Backpapier oder anderen Haushaltsfolien. Ebenso können Wickelmaschinen zur Herstellung von Rollen aus Papier- oder dünnen Textilbahnen entsprechend ausgerüstet werden. - Die Wickelmaschine nach
10 ist ein sogenannter Wendewickler, der eine Aufwickelstation mit mehreren Wickelstellen aufweist, die nacheinander in die Aufwickelposition gedreht werden. In Aufwickelposition wird an jeder Wickelstelle Folie4 auf eine Hülse13 aufgewickelt. - Die Wickelmaschine weist eine Abwickelstation
14 auf, in die eine Mutterrolle15 eingehängt wird, von der die Folie4 abgezogen wird. Über Leitrollen16 wird die Folie4 einer Tänzerrollenanordnung17 zugeführt, anschließend folgt die vorstehend beschriebene Perforiereinrichtung1 . Nachdem in der Perforiereinrichtung1 die Perforierlinien angebracht wurden, wird die Folie4 über eine Andrückrolle18 der in Aufwickelposition befindlichen Wickelstelle zugeführt, wo sie auf eine Hülse13 aufgewickelt wird. Ist die gewünschte Länge aufgewickelt, so trennt ein Messer19 die Rolle12 von der zulaufenden Folie4 ab und die nächste Hülse13 wird an die Wickelstelle bewegt. Auf die fertige Rolle12 wird ein Etikett geklebt und sie wird gegen eine neue leere Hülse13 ausgetauscht.
Claims (7)
- Perforiereinrichtung für eine Maschine zum Aufwickeln von Materialbahnen mit folgenden Merkmalen: – Eine erste Walze (
2 ), auf deren Mantelfläche zumindest ein axial sich erstreckendes und umfänglich überstehendes Perforiermesser (7 ) befestigt ist, – eine zweite Walze (3 ), die achsparallel mit geringem umfänglichem Abstand von der ersten Walze (2 ) angeordnet ist, und die zumindest eine sich axial erstreckende Nut (10 ) aufweist, und – mit zumindest einem Drehantrieb, der die beiden Walzen (2 ,3 ) gegensinnig zueinander antreibt, wobei bei einer Umdrehung der ersten Walze (2 ) zumindest ein Perforiermesser (7 ) in die Nut (10 ) der zweiten Walze (3 ) eintaucht. - Perforiereinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Walzen (
2 ,3 ) einen gemeinsamen Antrieb aufweisen und für einen Gleichlauf über Zahnräder miteinander gekoppelt sind. - Perforiereinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Walze (
2 ) und die untere Walze (3 ) jeweils einen eigenen Antrieb aufweisen und mit unterschiedlichen Drehgeschwindigkeiten gedreht werden können. - Perforiereinrichtung nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Perforiermesser (
7 ) kammartig mit spitz zulaufenden Zähnen (8 ) gestaltet ist. - Perforiereinrichtung nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Perforiermesser (
7 ) mit Schrauben (9 ), die durch axiale Langlöcher im Perforiermesser (7 ) geführt sind, an der Walze (2 ) befestigt ist. - Maschine zum Aufwickeln von Materialbahnen, insbesondere von Kunststoff- oder Metallfolien, Papier- oder dünnen Textilbahnen, dadurch gekennzeichnet, dass vor einer Aufwickelstation (
12 ) eine Perforiereinrichtung (1 ) gemäß einem der vorhergehenden Patentansprüche angeordnet ist. - Wickelmaschine nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Walze (
3 ) mit der Nut (10 ) teilweise von der Materialbahn (4 ) umschlungen ist und dass der Umschlingungsbereich von zwei Nippwalzen (5 ,6 ) begrenzt wird, die an die Walze (3 ) andrückbar gelagert sind.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE201010015238 DE102010015238A1 (de) | 2010-04-15 | 2010-04-15 | Perforiereinrichtung für eine Maschine zum Aufwickeln von Materialbahnen |
ITMI20110571 ITMI20110571A1 (it) | 2010-04-15 | 2011-04-07 | Dispositivo perforatore per una macchina per avvolgere nastri di materiale |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE201010015238 DE102010015238A1 (de) | 2010-04-15 | 2010-04-15 | Perforiereinrichtung für eine Maschine zum Aufwickeln von Materialbahnen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE102010015238A1 true DE102010015238A1 (de) | 2011-10-20 |
Family
ID=44730579
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE201010015238 Withdrawn DE102010015238A1 (de) | 2010-04-15 | 2010-04-15 | Perforiereinrichtung für eine Maschine zum Aufwickeln von Materialbahnen |
Country Status (2)
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DE (1) | DE102010015238A1 (de) |
IT (1) | ITMI20110571A1 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE102012223321A1 (de) * | 2012-12-17 | 2013-12-12 | Voith Patent Gmbh | Schwächungsvorrichtung |
CN106736087A (zh) * | 2017-01-23 | 2017-05-31 | 苏州科弗曼机械有限公司 | 一种焊接设备中电极板的加工装置 |
Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE4436679A1 (de) * | 1994-10-13 | 1996-04-18 | Windmoeller & Hoelscher | Vorrichtung zum Einschneiden von Perforationen in laufende Bahnen |
-
2010
- 2010-04-15 DE DE201010015238 patent/DE102010015238A1/de not_active Withdrawn
-
2011
- 2011-04-07 IT ITMI20110571 patent/ITMI20110571A1/it unknown
Patent Citations (1)
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ITMI20110571A1 (it) | 2011-10-16 |
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