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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben einer Amalgamlampe mit einer Nominal-Leistung Pnominal, aufweisend einen ein Füllgas enthaltenden Entladungsraum, in dem zwischen Elektroden eine auf ein Maximum an UVC-Emission ausgelegte Lampenspannung Uoptimum anliegt oder ein auf ein Maximum an UVC-Emission ausgelegter Lampenstrom Ioptimum fließt, wobei der Entladungsraum für ein Amalgamdepot zugänglich ist, welches mittels eines Heizelements beheizbar ist, indem durch das Heizelement ein Heizstrom IHeiz geleitet wird.
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Stand der Technik
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Bei Amalgamlampen wird Quecksilber in Form einer festen Amalgamlegierung in den Entladungsraum eingebracht. Die Bindung des Quecksilbers im Amalgam wirkt einer Freisetzung in den Entladungsraum entgegen. Dies ermöglicht höhere Betriebsströme (und höhere Temperaturen), so dass gegenüber herkömmlichen Quecksilbemiederdrucklampen drei- bis sechsfach höhere Leistungen und Leistungsdichten erzielbar sind.
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Eine Betriebsweise einer Amalgamlampe gemäß der eingangs genannten Gattung ist in der
WO 2007/091187 A1 beschrieben. Die Amalgamlampe besteht aus einem Quarzglasrohr, das beiderseits mit Quetschungen verschlossen ist, durch die hindurch jeweils eine Stromdurchführung in den Entladungsraum zu einer wendelförmigen Elektrode verlegt ist. Eine der Quetschungen ist mit einem zum Entladungsraum hin offenen Hohlraum zu versehen, in den das Amalgam eingebracht wird. Das feste Amalgam ist somit außerhalb der Entladung angeordnet. Es ist separat beheizbar. Hierfür ist in der Nähe des Amalgamdepots eine Heizeinrichtung vorgesehen, die über einen eigenen Stromkreis und eine Temperatursteuerung verfügt. Bevorzugt stellt die wendelförmige Elektrode gleichzeitig die Heizeinrichtung zum Beheizen des Amalgams dar.
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Amalgamlampen werden üblicherweise leistungsgeregelt, manchmal auch stromgeregelt betrieben, wobei die nominale Leistung beziehungsweise der nominale Strom auf die optimale Quecksilberkonzentration im Entladungsraum und dementsprechend maximale UVC-Intensität ausgelegt sind.
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Im Betriebsmodus mit „konstantem Strom” wird die Temperatur der wendelförmigen Elektrode konstant gehalten, so dass das Amalgamdepot bei ungefähr konstanter Temperatur bleibt und insoweit ein für den Betrieb optimaler Quecksilberdampfdruck vorgegeben wird. Dies gilt jedoch nur, solange sich die Außenbedingungen nicht ändern. Bei Änderungen der Außentemperatur oder durch Erwärmung der Lampe – beispielsweise durch eine Unterbringung in engem Raum – kommt es jedoch leicht zu einer Temperaturerhöhung im Bereich des Amalgamdepots, so dass die Amalgamlampe nicht mehr in ihrem Betriebsoptimum betrieben wird, was zu einer reduzierten Leistung und Lichtausbeute führt.
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In der Regel werden Amalgamlampen mittels eines leistungsgeregelten Vorschaltgeräts im Betriebsmodus „konstante Leistung” betrieben. In dem Zusammenhang ist zu beachten, dass sich bei handelsüblichen Amalgamlampen eine maximale UVC-Leistung bei einem Quecksilberdampfdruck um 0,8 Pa ergibt. Das Optimum ist schematisch in 3 dargestellt, wobei die UVC-Emission in relativen Einheiten gegen den Quecksilberdampfdruck in [Pa] aufgetragen ist.
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Es hat sich nun gezeigt, dass sich die Lampenspannung mit dem Quecksilberdampfdruck ändert. Dies gilt vor allem für Amalgamlampen mit einem helium- oder neonhaltigen Füllgas. Diese Abhängigkeit ist schematisch im Diagramm von 4 dargestellt, in dem auf der linken Ordinate die Lampenspannung U und auf der rechten Ordinate der Lampenstrom I jeweils in relativen Einheiten gegen den Quecksilberpartialdruck pHg in [Pa] aufgetragen sind. Der optimale Betriebsstrom Ioptimum ergibt einen Quecksilberdampfdruck um 0,8 Pa. Beim Betriebsmodus mit konstanter Leistung „P” verhält sich der Lampenstrom „I” reziprok zur Lampenspannung „U” (gemäß P = U × I). Daher wird im leistungsgeregelten Betrieb jede Änderung der Lampenspannung (Kurve 2) durch eine gegenläufige Anpassung des Lampenstroms (Kurve 1) kompensiert. Der Lampenstrom beeinflusst jedoch unmittelbar die Temperatur der wendelförmigen Elektrode und damit einhergehend die Temperatur des Amalgamdepots und über den Quecksilberdampfdruck demnach auch die Lampenspannung.
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Sinkt beispielsweise die Lampenspannung, wird dies vom Vorschaltgerät durch Erhöhung des Stromes kompensiert, was wiederum die Temperatur des Amalgamdepots und den Quecksilberdampfdruck erhöht, was wiederum zu einer weiteren Reduzierung der Spannung führt. Auch in umgekehrter Richtung, also bei Erhöhungen der Lampenspannung ergibt sich eine entsprechende Aufschaukelung.
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Dieses System kann somit nicht stabil im optimalen Betriebspunkt, wie beispielsweise bei einem Quecksilberdampfdruck von 0,8 Pa gehalten werden.
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Technische Aufgabenstellung
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Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, eine Betriebsweise für eine Amalgamlampe anzugeben, die einen stabilen Betrieb im Bereich des Leistungsoptimums gewährleistet.
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Ausgehend von einer Betriebsweise der eingangs genannten Gattung wird diese Aufgabe einerseits erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass ausgehend von den Merkmalen des eingangs genannten Verfahrens ein Sollwert des Lampenstroms Isoll eingestellt wird, der niedriger ist als Ioptimum, und dass der Heizstrom IHeiz bei Unterschreiten eines unteren Grenzwertes I1 für den Lampenstrom eingeschaltet oder erhöht und bei Überschreiten eines oberen Grenzwertes I2 für den Lampenstrom abgeschaltet oder verringert wird.
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Zur Lösung des oben beschriebenen Stabilitätsproblems macht sich die Erfindung die Eigenschaft der Amalgamlampe zunutze, wonach im Bereich des Optimums des Quecksilberdampfdrucks im Entladungsraum der Lampenstrom – bei Leistungsregelung der Amalgamlampe – mit dem Quecksilberpartialdruck zunimmt. Der Strom-/Spannungs-Arbeitspunkt der Lampe wird nicht- wie sonst üblich – auf das Optimum der UVC-Emission und damit auf den optimalen Quecksilberdampfdruck ausgerichtet, sondern in den Bereich unterhalb des optimalen Quecksilberdampfdrucks, also in Richtung eines niedrigeren Lampenstroms verlegt. Dadurch ergibt sich zwar ein geringerer Quecksilberdampfdruck, jedoch mit der Möglichkeit, diesen anhand eines zusätzlichen Stellgliedes wieder zu erhöhen, nämlich durch Anlegen eines Heizstroms oder durch Erhöhen eines bereits angelegten Heizstroms. Dadurch gelingt es, das Regelsystem zu stabilisieren und ein Aufschaukeln zu verhindern.
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Wichtig ist, dass der Sollwert des Lampenstroms außerhalb des Optimums in Richtung eines verringerten Quecksilberdampfdrucks verschoben wird und nicht umgekehrt. Denn eine umgekehrte Verschiebung würde eine Maßnahme zum zusätzlichen Absenken des Quecksilberdampfdrucks erfordern, was nicht ohne weiteres möglich ist.
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Durch das Anlegen oder das Erhöhen eines Heizstroms durch das Heizelement wird das Amalgamdepot erhitzt beziehungsweise höher erhitzt, so dass der Quecksilberdampfdruck steigt. Im Idealfall verschiebt sich der Arbeitspunkt in das Optimum des Quecksilberdampfdrucks und der UVC-Emission.
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Änderungen der Lampenspannung oder des Lampenstroms führen bei dieser Betriebsweise nicht zu einem Aufschaukeln des Regelsystems. Sinkt der Lampenstrom unter den vorgegebenen Wert ISoll, wird der Heizstrom eingeschaltet oder erhöht, so dass sich der Arbeitspunkt „A” in 4 wieder nach rechts verschiebt. Infolgedessen erhöht sich der Lampenstrom wieder über den Wert ISoll beispielsweise auf den Wert IOptimum, was wiederum als Signal zum Ausschalten des Heizstroms durch das Heizelement genutzt wird, und damit der Arbeitspunkt „A” wieder nach links verschoben wird.
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Durch diese Betriebsweise gelingt es, den Arbeitspunkt „A” der Amalgamlampe in der Nähe des Optimums zu stabilisieren. Dabei kann die Verlegung des Arbeitspunktes „A” gegenüber dem Optimum so geringfügig sein, dass die UVC-Emission nicht nennenswert verringert wird.
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Im Hinblick hierauf wird eine Betriebsweise bevorzugt, bei der der Unterschied zwischen Isoll und Ioptimum im Bereich von 0,1 bis 10% von Ioptimum liegt.
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Eine geringe Verschiebung des Arbeitspunktes genügt, da es lediglich wichtig ist, die Beheizung des Amalgamdepots als weiteres Stellglied für die Regelung einsetzen zu können. Ein Unterschied von mehr als 10% erfordert eine häufige oder andauernde Beheizung des Amalgamdepots ohne zusätzlichen nennenswerten Beitrag zur Stabilität des Regelsystems. Bei einem Unterschied von weniger als 0,1% ergibt sich nur eine geringe Verbesserung in Bezug auf die Regelstabiltät.
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Gemäß der Erfindung sind Grenzwerte I1 und I2 für das Ein- oder Ausschalten beziehungsweise für das Erhöhen oder Absenken des Heizstroms vorgesehen. Der untere Grenzwert I1 kann niedriger als Isoll sein, und der obere Grenzwert I2 kann zwischen Isoll und Ioptimum liegen. Vorzugsweise gilt jedoch: I1 = I2 = Isoll
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Bei dieser Verfahrensweise wird der Heizstrom bei Unterschreiten des Sollwertes Isoll eingeschaltet oder erhöht und bei Überschreiten von Isoll wieder ausgeschaltet oder verringert. Die erfindungsgemäße Betriebsweise hat sich besonders bewährt, wenn sich Ioptimum bei einem Quecksilberdampfdruck im Bereich von 0,2 bis 2 Pa, vorzugsweise um 0,8 Pa, ergibt.
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Bei einer Leistungsregelung der Amalgamlampe verhält sich die Lampenspannung aufgrund des Zusammenhangs „P = U × I” reziprok zum Lampenstrom (= Entladungsstrom). Daher führt eine Verschiebung des Arbeitspunktes für die Lampenspannung Usoll zu höheren Werten als Uoptimum prinzipiell zum gleichen Ergebnis wie die oben erläuterte Verschiebung des Arbeitspunktes des Lampenstroms zu niedrigeren Werten. Dies ist auch in 4 schematisch dargestellt.
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Daher wird die oben angegebene technische Aufgabe in äquivalenter Art und Weise auch durch eine Betriebsweise gelöst, bei der ein Sollwert der Lampenspannung Usoll eingestellt wird, der höher ist als Uoptimum, und dass der Heizstrom IHeiz bei Überschreiten eines oberen Grenzwertes U1 für die Lampenspannung eingeschaltet oder erhöht und bei Unterschreiten eines unteren Grenzwertes U2 für die Lampenspannung abgeschaltet oder verringert wird. Zur Lösung des oben beschriebenen Stabilitätsproblems macht sich die Erfindung die Eigenschaft der Amalgamlampe zunutze, wonach im Bereich des Optimums des Quecksilberdampfdrucks im Entladungsraum die Lampenspannung mit dem Quecksilberpartialdruck abnimmt. Der Strom-/Spannungs-Arbeitspunkt der Lampe wird nicht – wie sonst üblich – auf das Optimum der UVC-Emission und damit auf den optimalen Quecksilberdampfdruck ausgerichtet, sondern in den Bereich unterhalb des optimalen Quecksilberdampfdrucks, also in Richtung einer höheren Lampenspannung verlegt. Dadurch ergibt sich zwar ein geringerer Quecksilberdampfdruck, jedoch mit der Möglichkeit, diesen anhand eines zusätzlichen Stellgliedes wieder zu erhöhen, nämlich durch Anlegen eines Heizstroms oder durch Erhöhen eines bereits angelegten Heizstroms. Dadurch gelingt es, das Regelsystem zu stabilisieren und ein Aufschaukeln zu verhindern.
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Wichtig ist, dass der Sollwert der Lampenspannung außerhalb des Optimums in Richtung eines verringerten Quecksilberdampfdrucks verschoben wird und nicht umgekehrt. Denn eine umgekehrte Verschiebung würde eine Maßnahme zum zusätzlichen Absenken des Quecksilberdampfdrucks erfordern, was nicht ohne weiteres möglich ist.
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Durch das Anlegen oder das Erhöhen eines Heizstroms durch das Heizelement wird das Amalgamdepot erhitzt beziehungsweise höher erhitzt, so dass der Quecksilberdampfdruck steigt. Im Idealfall verschiebt sich der Arbeitspunkt in das Optimum des Quecksilberdampfdrucks und der UVC-Emission.
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Änderungen der Lampenspannung führen bei dieser Betriebsweise nicht zu einem Aufschaukeln des Regelsystems. Steigt die Lampenspannung über den vorgegebenen Wert USoll, wird der Heizstrom eingeschaltet oder erhöht, so dass sich der Arbeitspunkt „A” in 4 wieder nach rechts verschiebt. Infolgedessen verringert sich die Lampenspannung wieder unter den Wert USoll beispielsweise auf den Wert UOptimum, was wiederum als Signal zum Ausschalten des Heizstroms durch das Heizelement genutzt wird, und damit der Arbeitspunkt „A” wieder nach links verschoben wird.
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Durch diese Betriebsweise gelingt es, den Arbeitspunkt „A” der Amalgamlampe in der Nähe des Optimums zu stabilisieren. Dabei kann die Verlegung des Arbeitspunktes „A” gegenüber dem Optimum so geringfügig sein, dass die UVC-Emission nicht nennenswert verringert wird. Im Hinblick hierauf wird eine Betriebsweise bevorzugt, bei der der Unterschied zwischen Usoll und Uoptimum im Bereich von 0,1 bis 10% von Uoptimum liegt.
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Eine geringe Verschiebung des Arbeitspunktes genügt, da es lediglich wichtig ist, die Beheizung des Amalgamdepots als weiteres Stellglied für die Regelung einsetzen zu können. Ein Unterschied von mehr als 10 Volt erfordert eine häufige oder andauernde Beheizung des Amalgamdepots ohne zusätzlichen nennenswerten Beitrag zur Stabilität des Regelsystems. Bei einem Unterschied von weniger als 1 Volt ergibt sich nur eine geringe Verbesserung in Bezug auf die Regelstabiltät.
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Gemäß der Erfindung sind Schwellwerte U1 und U2 für das Ein- oder Ausschalten beziehungsweise für das Erhöhen oder Absenken des Heizstroms vorgesehen. Der obere Grenzwert U1 kann höher als Usoll sein, und der untere Grenzwert U2 kann zwischen Usoll und Uoptimum liegen. Vorzugsweise gilt jedoch: U1 = U2 = Usoll
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Bei dieser Verfahrensweise wird der Heizstrom bei Unterschreiten des Sollwertes Usoll eingeschaltet oder erhöht und bei Überschreiten von Usoll wieder ausgeschaltet oder verringert.
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Die erfindungsgemäße Betriebsweise hat sich besonders bewährt, wenn sich Uoptimum bei einem Quecksilberdampfdruck im Bereich von 0,2 bis 2 Pa, vorzugsweise um 0,8 Pa, ergibt.
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Im Folgenden werden Verfahrensweisen erläutert, die sowohl bei einer Verschiebung des Arbeitspunktes für die Lampenspannung als auch für die äquivalente Verschiebung des Arbeitspunktes für den Lampenstrom vorteilhaft sind.
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So wird beispielsweise der Heizstrom IHeiz vorzugsweise in Abhängigkeit von der Höhe eines, Soll-Lampenstroms Isoll eingestellt, wobei der Heizstrom zwischen 20% bis 70%, vorzugsweise weniger als 50% des Soll-Lampenstroms Isoll beträgt.
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Ein niedriger Heizstrom von weniger als 20% des Soll-Lampenstroms Isoll erfordert eine lange Heizdauer, bevor der Quecksilberdampfdruck nennenswert steigt und führt daher zu einer langsamen Regelung. Ein hoher Heizstrom von über 70% des Soll-Lampenstroms Isoll führt jedoch leicht zu einem Überheizen und einem Überschwingen der Regelung. Der Heizstrom wird daher so gering wie möglich und so hoch wie nötig eingestellt, besonders bevorzugt bei weniger als 50% des Soll-Lampenstroms.
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Das Heizelement zur Erwärmung des Amalgamdepots kann über eine separate Heizeinrichtung verfügen. Im Hinblick auf eine einfache und kompakte Ausbildung der Amalgamlampe hat es sich allerdings besonders bewährt, wenn eine der Elektroden wendelförmig ausgebildet ist und als Heizelement für das Amalgamdepot dient.
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Die erfindungsgemäße Betriebsweise für eine Amalgamlampe setzt eine Abhängigkeit der Lampenspannung vom Quecksilberdampfdruck voraus. Diese Abhängigkeit ist besonders ausgeprägt bei Amalgamlampen mit einem neon- oder heliumhaltigen Füllgas. Daher macht sich die erfindungsgemäße Betriebsweise insbesondere bei einer Amalgamlampe vorteilhaft bemerkbar, bei der der Entladungsraum ein Neon oder Helium enthaltendes Füllgas enthält.
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Ausführungsbeispiel
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Nachfolgend wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen und Zeichnungen näher erläutert. Dabei zeigt in schematischer Darstellung im Einzelnen:
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1 ein Detail einer Amalgamlampe in einer Vorderansicht,
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2 ein Schaltbild, das einen Teil der Stromversorgung der Amalgamlampe darstellt,
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3 ein Diagramm zur Abhängigkeit der UVC-Emission vom Quecksilberdampfdruck und
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4 ein Diagramm zur Abhängigkeit der Lampenspannung und des Entladungsstroms (Lampenstroms) vom Quecksilberdampfdruck im Fall einer Leistungsregelung der Amalgamlampe.
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1 zeigt schematisch eines der beiden Enden einer Amalgamlampe 20, die sich durch eine Nominalleistung von 800 W (bei einem nominalen Lampenstrom von 8 A), eine Strahlerlänge von 150 cm und somit durch eine Leistungsdichte von etwas weniger als 5 W/cm auszeichnet. Sie besteht aus einem Quarzglasrohr 1, das an seinen Enden mit Quetschungen 2 verschlossen ist, in die Molybdänfolien 3 sowie die Enden von metallischen Anschlüssen 4 zu einer wendelförmigen Elektrode 5 eingebettet sind. Die Elektrode 5 weist hierzu Beinchen 15 auf, die mit der Molybdänfolie 3 verbunden sind.
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Zwischen der Elektrode 5 und einer ihr gegenüberliegenden zweiten Elektrode (siehe 2) wird im Betrieb ein Lichtbogen 13 erzeugt, dessen Fuß 14 auf der Oberfläche der Elektrode 5 endet. Die Oberkante der Elektrode, an welcher der Fußpunkt 14 des Lichtbogens 13 angreift, ist mit einer gestrichelten Linie 12 gekennzeichnet.
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Die Quetschung 2 am dargestellten Ende ist mit einem Hohlraum 9 versehen, der als Aufnahme für einen Amalgamvorrat 6 dient. Der Hohlraum 9 weist eine Öffnung 7 zum Entladungsraum 8 auf. Die Öffnungsweite der Öffnung 7 ist deutlich enger als die maximale lichte Weite des Hohlraums 9 und auch enger als der maximale Durchmesser des Amalgamvorrats 6, so dass das Amalgam in dem Hohlraum 9 gefangen ist und in fester Form nicht in den Entladungsraum 8 gelangen kann. Im Ausführungsbeispiel liegt die maximale Öffnungsweite der Öffnung 7 bei 2 mm.
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Dadurch ist der Amalgamvorrat 6 in der Nähe der Elektrode 5 fixiert. Die Elektrode 5 wird durch den Lichtbogen 13 auf eine Temperatur aufgeheizt, die von der aktuellen Leistung der Amalgamlampe 20 abhängt, und die sich auf den Amalgamvorrat 6 je nach Abstand auswirkt. Der Abstand wird gemessen zwischen der Oberkante 12 der Elektrodenwendel und der Oberkante 16 des Amalgamvorrats; er beträgt im Ausführungsbeispiel etwa 4,5 cm.
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Aus 2 ist ersichtlich, dass sich innerhalb des (gebrochen dargestellten) Entladungsraums 8 der Amalgamlampe 20 die wendelförmigen Elektroden 5a, 5b gegenüberliegen. Ein Amalgamvorrat ist nur im Hohlraum 9 vorgesehen, der der wendelförmigen Elektrode 5a benachbart liegt.
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Die Stromversorgung der Amalgamlampe 20 umfasst zwei unabhängige Stromkreise A und B. Der Stromkreis „A” dient zum Beheizender Elektrode 5a und damit zum zusätzlichen Erwärmen des Amalgamvorrats. Der zweite Stromkreis „B” dient zum Anlegen des Lampenstroms von nominal 7 A. Die Stromkreise „A” und „B” sind Teil eines Vorschaltgeräts und einer Regeleinrichtung 21.
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Der Entladungsraum 8 der Amalgamlampe 21 enthält neben Quecksilber ein Edelgas, nämlich Neon. Die Amalgamlampe 21 zeigt eine maximale UVC-Emission bei einem Quecksilberdampfdruck um 0,8 Pa, wie dies das Diagramm von 3 schematisch zeigt, in dem die UVC-Emission in relativen Einheiten gegen den Quecksilberdampfdruck in [Pa] aufgetragen ist.
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Wie eingangs bereits erläutert, hängen bei derartigen Amalgamlampen die Lampenspannung und der Lampenstrom im Fall der Leistungsregelung vom Quecksilberdampfdruck ab, wie dies im Diagramm von 4 schematisch dargestellt ist. Auf der linken Ordinate ist die Lampenspannung U und auf der rechten Ordinate ist der Lampenstrom I jeweils in relativen Einheiten gegen den Quecksilberpartialdruck pHg in [Pa] aufgetragen. Die optimale Betriebsspannung Uoptimun und der optimale Betriebsstrom Ioptimum ergeben einen Quecksilberdampfdruck um 0,8 Pa.
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Im Folgenden wird das erfindungsgemäße Verfahren zum Betreiben der Amalgamlampe 21 anhand von Beispielen und der 1 bis 4 näher erläutert:
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Beispiel 1
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Die Amalgamlampe 21 mit einer Nominalleistung von 800 W wird mittels eines leistungsgeregelten Vorschaltgeräts im Betriebsmodus „konstante Leistung” betrieben.
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Der nominale Betriebsstrom im Stromkreis „B” wird von 7,2 A auf einen Wert Isoll = 7,0 A abgesenkt und die Nominalspannung dementsprechend erhöht. Dadurch verringern sich die Temperatur der Elektrode 5a und damit auch die Temperatur des Amalgamvorrats 6, so dass die Quecksilberkonzentration im Entladungsraum 8 abnimmt, und sich dadurch der Wirkungsgrad der UVC-Strahlung geringfügig verringert.
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Im Gegenzug ergibt sich jedoch ein stabilerer Betrieb der Amalgamlampe 21. Dies wird dadurch erreicht, indem ein zusätzliches Stellglied für die Regelung bereitgestellt wird, und zwar in Gestalt des Heizstroms „IHeiz”, der durch die wendelförmige Elektrode 5a über den Stromkreis „A” geleitet werden kann. Dieser bewirkt eine Temperaturerhöhung der Elektrode 5a und damit einhergehend eine zusätzliche Erwärmung des in der Nähe der Elektrode 5a angeordneten Amalgamvorrats 6.
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Der Heizstrom „IHeiz” wird zugeschaltet, sobald der Sollwert für den Betriebsstrom 7,0 A unterschritten hat, und er wird abgeschaltet, sobald der Betriebsstrom 7 A erreicht hat. Der Heizstrom beträgt 30% des Soll-Lampenstroms Isoll, also etwa 2,0 A.
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Beispiel 2
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Bei einer äquivalenten Betriebsweise wird anstelle auf den Betriebsstrom auf die Betriebsspannung abgestellt. Auch hierbei wird die Amalgamlampe 21 mit einer Nominalleistung von 800 W mittels eines leistungsgeregelten Vorschaltgeräts im Betriebsmodus „konstante Leistung” betrieben.
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Die nominale Betriebsspannung von 112 V wird auf einen Wert Usoll = 115 V erhöht und der Nominalstrom „Isoll” im Stromkreis „B” dementsprechend verringert. Dadurch verringern sich die Temperatur der Elektrode 5a und damit auch die Temperatur des Amalgamvorrats 6, so dass die Quecksilberkonzentration im Entladungsraum 8 abnimmt, und sich dadurch der Wirkungsgrad der UVC-Strahlung geringfügig verringert.
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Im Gegenzug ergibt sich jedoch ein stabilerer Betrieb der Amalgamlampe 21. Dies wird dadurch erreicht, indem ein zusätzliches Stellglied für die Regelung bereitgestellt wird, und zwar in Gestalt des Heizstroms „IHeiz”, der durch die wendelförmige Elektrode 5a über den Stromkreis „A” geleitet werden kann. Dieser bewirkt eine Temperaturerhöhung der Elektrode 5a und damit einhergehend eine zusätzliche Erwärmung des in der Nähe der Elektrode 5a angeordneten Amalgamvorrats 6.
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Der Heizstrom „IHeiz” wird zugeschaltet, sobald der Sollwert für die Betriebsspannung 115 V überschritten hat, und er wird abgeschaltet, sobald die Betriebsspannung 115 V wieder erreicht ist. Der Heizstrom beträgt 30% des Soll-Lampen-stroms Isoll, also etwa 2,0 A.