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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen eines Verdecks für ein Cabriolet-Fahrzeug, einen Verdeckbezug für ein Cabriolet-Fahrzeug sowie ein Verdeck für ein Cabriolet-Fahrzeug.
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EP 1 285 800 A2 beschreibt ein Verfahren zur Herstellung eines Verdeckbezugs für ein Cabriolet-Fahrzeug. Zur Herstellung des Verdeckbezugs wird ein Verdeckaußenbezug, der beispielsweise aus einem Verdeckstoff oder einer Slush-Haut besteht, in einen Formhohlraum eines Schäumwerkzeugs eingebracht und an einer ersten Innenfläche des Formhohlraums, beispielsweise mittels eines Vakuumnests, festgelegt. Eine Sperrfolie wird auf einer zweiten, gegenüberliegenden Innenfläche des Formhohlraums befestigt und ein Polyurethanschaum in den Bereich zwischen Verdeckaußenbezug und Sperrfolie eingebracht. Nach einem Einschäumen und Aushärten des Polyurethanschaums kann aus dem Schäumwerkzeug der fertige Verdeckbezug, bestehend aus einem Verbund aus Verdeckaußenbezug, Polyurethanschaum und der Sperrfolie, entnommen werden. Eine dreidimensionale Außengestalt des Verdeckbezugs ist dabei durch die formgebende Gestalt des Formhohlraums vorgegeben ist. Nachteilig an dem beschriebenen Verfahren ist, dass ein dem Fahrzeuginnenraum zugewandter Innenhimmel separat an der dem Verdeckaußenbezug abgewandten Seite des geschäumten Material zu befestigen ist. Dies erfordert wenigstens einen zusätzlichen, kostenverursachenden Arbeitsschritt. Nachteilig ist ferner, dass der so hergestellte Verdeckbezug regelmäßig nur eine auf bestimmte Bereiche begrenzte Verbindung zwischen Innenhimmel und Schäummaterial aufweist, beispielsweise entlang einer Nähverbindung, so dass ungewünschte Relativbewegungen zwischen Innenhimmel und Verdeckaußenbezug möglich sind.
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DE 199 49 888 A1 beschreibt ein Verdeck für ein Cabriolet-Fahrzeug, umfassend einen Verdeckaußenbezug, ein Verdeckgestänge, das aufbauseitig angelenkt ist und mittels Spanngurten untereinander verbundene Spriegel aufweist, ein Schäummaterial, ausgeführt als Gießharzschicht, und einen Innenhimmel. Dabei wird der Innenhimmel durch Aufbringen eines zusätzlichen Schäummaterials zum Zwecke der Bildung eines Polsters bzw. Bereitstellung von Spriegelanbindungen, ausgeführt als Gießharzschicht, an die Spriegel angebunden. Eine flächige Verbindung von Verdeckaußenbezug, Schäummaterial und Innenhimmel ist nicht beschrieben.
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DE 10 2006 044 234 A1 beschreibt einen Verdeckbezug für ein Cabriolet-Fahrzeug, umfassend einen Verdeckaußenbezug, einen Innenhimmel, eine Dämmschicht, welche zwischen dem äußeren Verdeckbezug und dem Innenhimmel angeordnet ist, und eine Absorberfolie, die als Kunststofffolie ausgebildet und zwischen dem Innenhimmel und dem äußeren Verdeckbezug aufgenommen ist, sowie ein Verfahren zur Herstellung eines solchen Bezuges. Dabei ist der Innenhimmel über Bänder, Leisten und Befestigungsstreifen, die am Innenhimmel partiell befestigt sind, mit einem Verdeckgestänge verbunden. Ein Verfahren zur Herstellung des Verdeckbezugs umfasst das Bereitstellen eines äußeren Verdeckbezugs und einer Dämmungslage, das Bereitstellen einer Absorberfolie, ein Verbinden der Absorberfolie mit der Dämmungslage und ein Verbinden des äußeren Verdeckbezugs mit der Dämmungslage.
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DE 38 29 345 C2 beschreibt einen Verdeckbezug für ein Cabriolet-Fahrzeug, umfassend ein Verdeckgestell, einen Verdeckaußenbezug, einen Innenhimmel, eine Dämmschicht, die als Faserfließ ausgeführt ist, sowie Verdeckelemente, die als Spriegel ausgebildet sind. Dabei sind der Innenhimmel und die Dämmschicht durch Zug- und Haltestreifen sowie schalenförmige Elemente an die Spriegel angebunden.
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DE 297 07 433 U1 zeigt einen Verdeckbezug mit einem Verdeckaußenbezug und einem Innenhimmel. Zwischen dem Verdeckaußenbezug und dem Innenhimmel ist eine Polstermatte vorgesehen, welche aus zwischen Netzstrukturlagen angeordneten Fließlagen besteht. Es ist keine dauerhafte Verbindung zwischen dem Verdeckaußenbezug und dem Innenhimmel mittels der Polstermatte, sondern im Gegenteil ein Freiraum zwischen diesen vorgesehen.
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Es ist die Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zum Herstellen eines Verdecks für ein Cabriolet-Fahrzeug sowie einen Verdeckbezug und ein Verdeck anzugeben, welche eine dauerhafte und kostengünstig herstellbare Verbindung eines Innenhimmels mit einem Verdeckaußenbezug aufweisen.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren zum Herstellen eines Verdecks mit den Merkmalen des Anspruchs 1 bzw. einen Verdeckbezug mit den Merkmalen des Anspruchs 7 bzw. durch ein Verdeck mit den Merkmalen des Anspruchs 10 gelöst.
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Der mittels des Verfahrens erzeugte Verdeckbezug weist eine Sandwichstruktur auf, in der der Verdeckaußenbezug, das Schäummaterial und der Innenhimmel dauerhaft und flächig miteinander verbunden sind. Vorzugsweise umfasst der Verdeckaußenbezug einen Verdeckstoff, der bei geschlossenem Verdeck einem Fahrzeugaußenbereich zugewandt ist und eine flüssigkeits- und lichtundurchlässige Außenhülle des Verdecks ausbildet. Das an den Verdeckaußenbezug anschließende Schäummaterial, das vorzugsweise ein Polyurethanschaum (PU-Schaum) ist oder diesen umfasst, bildet eine schall- und wärmeisolierende Dämmungslage aus. Der an das Schäummaterial anschließende Innenhimmel bildet eine bei geschlossenem Verdeck dem Fahrzeuginnenraum zugewandte Fläche. Vorzugsweise weist der Fahrzeuginnenhimmel ein dem Fahrzeuginnenraum zugewandtes Obermaterial aus einem Stoff oder Gewebe auf, was zu einer optisch ansprechenden Gestaltung des Innenraums führt. Mittels des erfindungsgemäßen Verfahrens lässt sich vorteilhaft in einem einzelnen Schäumprozess ein gebrauchsfertiger, bereits einen Innenhimmel aufweisender Verdeckbezug herstellen, so dass vorteilhaft weitere, Kosten verursachende Herstellungsschritte durch ein separates Anbringen des Innenhimmels entfallen. Durch die dauerhafte, flächige Verbindung des Verdeckaußenbezugs, des Schäummaterials und des Innenhimmels ergibt sich eine hohe Stabilität des Verdeckbezugs, da keine ungewünschten Relativbewegungen zwischen Innenhimmel und Verdeckaußenbezug auftreten können.
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Vorzugsweise weist der Innenhimmel eine dem Verdeckaußenbezug zugewandte Sperrfolie auf. Die Sperrfolie stellt sicher, dass während des Schäumvorgangs das Schäummaterial nicht in ein Obermaterial des Innenhimmels eindringt, um optische Beeinträchtigungen des Obermaterials zu vermeiden. Vorzugsweise ist die Sperrfolie vor dem Einbringen des Innenhimmels in das Schäumwerkzeug bereits fest mit dem Obermaterial verbunden, beispielsweise durch Kaschieren, Kleben oder mittels einer dauerhaften Schäumverbindung zwischen Sperrfolie und Obermaterial des Innenhimmels. In einer zweiten, alternativen und ebenfalls bevorzugten Ausgestaltung des Verfahrens wird die Sperrfolie in einem nicht an dem Obermaterial festgelegten Zustand in das Schäumwerkzeug eingebracht. Eine Befestigung der Sperrfolie an dem Obermaterial des Innenhimmels erfolgt zweckmäßig während des Einschäumens, beispielsweise durch Erwärmen des Obermaterials und der Sperrfolie und dadurch resultierende dauerhafte Verbindung.
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Vorzugsweise umfasst das Verfahren weiter den Schritt Einbringen eines Füllmaterials in den Bereich zwischen Verdeckaußenbezug und Innenhimmel. Das Füllmaterial wird dabei während des Einschäumens in dem Schäummaterial aufgenommen und vorzugsweise gleichmäßig in diesem verteilt. Bei dem Füllmaterial kann es sich insbesondere um die Wärmedämmung und/oder die Schalldämmung verbessernde Materialien, beispielsweise Glaskugeln, handeln. Zweckmäßig ist das Füllmaterial alternativ oder zusätzlich als wärmereflektierendes Material ausgebildet.
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Zweckmäßig werden in dem Bereich zwischen Verdeckaußenbezug und Innenhimmel Hohlräume zur Aufnahme von Verdeckelementen ausgebildet. In die Hohlräume aufzunehmende Verdeckelemente können insbesondere Spriegel des Verdecks sein, die als Rohre und/oder formsteife Profile ausgebildet sein können. Zur Ausbildung der Hohlräume werden zweckmäßig während des Schäumvorgangs den Hohlraum definierende Formteile in den Bereich zwischen Verdeckaußenbezug und Innenhimmel eingebracht. Besonders bevorzugt weist der Verdeckaußenbezug an seiner dem Innenhimmel zugewandten Fläche aus Stoff, Gewebe oder einem Kunststoff ausgebildete Taschen auf, welche gemeinsam mit dem Verdeckaußenbezug einen auszubildenden Hohlraum umschließen und eine Grenzfläche für das Schäummaterial bilden. Zur Aussteifung der der Tasche während des Schäumvorgangs werden vorzugsweise Formteile, die an die Gestalt der später einzubringenden Verdeckelemente angepasst sind, in die Stofftaschen eingelegt. Dies verhindert ein Kollabieren der von den Taschen umschlossenen Hohlräume bei einem Einschäumen des Bereichs zwischen dem Verdeckaußenbezug und dem Innenhimmel. Es versteht sich, dass eine Außenfläche der Formteile oder die in den Verdeckbezug einzubringenden Verdeckelemente selbst unmittelbar als Begrenzungsfläche des Schäummaterials beim Einschäumen dienen können, wodurch ein Vorsehen von Stofftaschen zur Ausbildung der Hohlräume nicht notwendig ist.
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In einer zweiten, ebenfalls bevorzugten Ausgestaltung des Verfahrens werden auf einer dem Verdeckaußenbezug abgewandten Seite des Innenhimmels Vertiefungen zur Aufnahme von Verdeckelementen ausgebildet. Zweckmäßig werden diese dadurch erzeugt, dass der Formhohlraum des Schäumwerkzeugs an den Stellen, an denen bei dem herzustellenden Verdeck Verdeckelemente wie Spriegel vorzusehen sind, Ausbauchungen des Innenhimmels in Richtung des Verdeckaußenbezugs angeordnet sind. Vorteilhaft weist die dem Verdeckbezug abgewandte Seite des Innenhimmels im Bereich der Vertiefungen Befestigungs- und Verkleidungsmittel wie beispielsweise Stofffahnen auf, die zur Befestigung der Verdeckelemente in den Vertiefungen dienen. Vorzugsweise ermöglichen die Befestigungs- und Verkleidungsmittel eine vollständige Verkleidung der Verdeckelemente gegenüber dem Fahrzeuginnenraum, um so eine optisch ansprechende, im Wesentlichen eben verlaufende Fläche des Fahrzeughimmels im Fahrzeuginnenraum zu erreichen.
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Das Verfahren umfasst vorzugsweise weiter den Schritt: Einbringen von als Spriegel ausgebildeten Verdeckelementen in Aufnahmeabschnitte des Verdeckbezugs. Die Aufnahmeabschnitte werden vorzugsweise durch die vorstehend genannten Hohlräume oder Vertiefungen gebildet. Die Spriegel werden mit weiteren Verdeckgestängeelementen wie Lenkern etc. verbunden, um insgesamt ein Verdeck herzustellen, das als separate Einheit in die Karosserie eines Cabriolet-Fahrzeug einbaubar ist.
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Dadurch, dass der Vedeckaußenbezug und der Innenhimmel mittels eines Schäummaterials wenigstens abschnittsweise miteinander verbunden sind, weist der erfindungsgemäße Verdeckbezug eine hohe Stabilität und eine gute Wärme- sowie Geräuschisolierung auf. Die Verbindung zwischen Verdeckaußenbezug und Innenhimmel ist zweckmäßig flächig ausgebildet, so dass eine durch Fahrtwind erzeugte Relativbewegung zwischen Verdeckaußenbezug und Innenhimmel, die zu ungewünschten Flattergeräuschen führen kann, nicht auftreten kann.
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In einer bevorzugten Ausgestaltung weist der Innenhimmel ein von dem Verdeckaußenbezug abgewandtes Obermaterial und eine Sperrfolie auf. Die Sperrfolie verhindert vorteilhaft bei der Herstellung des Verdecks ein Durchdringen des Obermaterials durch das Schäummaterial. Das Obermaterial, das vorzugsweise durch einen Stoff gebildet ist, bildet eine optisch ansprechend gestaltbare Sichtfläche zum Fahrzeuginnenraum hin aus. In einer weiteren, ebenfalls bevorzugten Ausgestaltung ist das Obermaterial selbst für das Schäummaterial undurchlässig, so dass auf eine Sperrfolie verzichtet werden kann.
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Vorzugsweise ist der Innenhimmel so ausgebildet, dass die Sperrfolie an dem Obermaterial festgelegt ist. Dies ermöglicht eine dauerhafte, flächendeckende, die Geräusch- und Wärmeisolierung verbessernde Verbindung von Sperrfolie und Obermaterial. Vorzugsweise ist die Verbindung von Sperrfolie und Obermaterial mittels eines Schäummaterials, durch Kleben, Kaschieren oder form- und/oder stoffschlüssige Verbindung, beispielsweise durch Erwärmen oder Anschmelzen der Sperrfolie, ausgebildet.
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Weitere Vorteile und Merkmale ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele sowie den abhängigen Ansprüchen.
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Die Erfindung wird nachstehend unter Bezugnahme auf die anliegenden Zeichnungen anhand bevorzugter Ausführungsbeispiele näher erläutert.
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1 zeigt ein erstes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Verdecks für ein Cabrioletfahrzeug.
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2 zeigt den Verdeckbezug des Verdecks aus 1 in einer Querschnittsansicht.
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3 zeigt das Verdeck aus 1 in einer teilweise geschnittenen Ansicht im Bereich eines Querspriegels des Verdecks.
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4 zeigt den Bereich aus 3 in einer Querschnittsansicht.
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5 zeigt den Innenhimmel des Verdecks aus 1 in einer Querschnittsansicht.
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6 zeigt einen der Darstellung gemäß 4 entsprechenden Querschnitt eines Verdeckbezugs eines zweiten Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Verdecks.
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1 bis 5 zeigen ein erstes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Verdecks 1, das als Softtop für ein Cabriolet-Fahrzeug ausgebildet ist. Das Verdeck 1 umfasst einen faltbaren Verdeckbezug 2, in dessen heckseitigem Bereich eine Durchbrechung für eine Heckscheibe 3 vorgesehen ist. Der Verdeckbezug 2 weist in Fahrzeugquerrichtung verlaufende Hohlräume 4 auf, in denen als Querspriegel ausgebildete Verdeckelemente 5 aufgenommen sind. Die Verdeckelemente 5 sind im Bereich der Fahrzeugseitenflächen mit Lenkern (nicht dargestellt) verbunden, um das Verdeck 1 zwangsgesteuert zwischen einer geschlossenen Stellung und einer geöffneten Stellung verlagern zu können. Die Verdeckelemente 5 spannen bei geschlossenem Verdeck 1 den Verdeckbezug 2 straff und definieren so die Form des Verdecks 1 in der geschlossenen Stellung.
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Wie insbesondere in 2 bis 4 gut zu erkennen ist, weist der Verdeckbezug 2 einen Verdeckaußenbezug 6 und einen Innenhimmel 8 auf, die mittels eines Schäummaterials 7 dauerhaft und flächig miteinander verbunden sind. Der Verdeckaußenbezug 6 umfasst vorliegend ein feuchtigkeitsundurchlässiges Gewebe. Es versteht sich, dass der Verdeckaußenbezug 6 als ein- oder mehrlagiger Stoff, Filz und/oder Gewebe und/oder Kunststoffmaterial ausgebildet sein kann, wobei zur Beeinflussung der Eigenschaften des Verdeckaußenbezugs Beschichtungen, Beimischungen und/oder Zwischenschichten, beispielsweise aus Folienmaterial, vorgesehen sein können. Es versteht sich ferner, dass der Aufbau und/oder die Zusammensetzung des Verdeckaußenbezugs 6 in verschiedenen Abschnitten des Verdeckaußenbezugs 6 unterschiedlich ausgebildet sein kann, beispielsweise um funktional unterschiedliche Bereiche des Verdeckaußenbezugs 6 auszubilden. Das Schäummaterial 7 ist vorliegend auf Basis eines Polyurethan-Schaums ausgebildet, in den Glaskugeln eingebettet sind. Das Schäummaterial 7 weist sehr gute schall- und wärmeisolierende Eigenschaften auf, die durch die eingebetteten Glaskugeln noch verbessert werden. Das Schäummaterial 7 weist mit dem Verdeckaußenbezug 6 und dem Innenhimmel 8 eine derart innige Verbindung auf, dass eine dauerhafte, flächige Verbindung von Verdeckaußenbezug 6, Schäummaterial 7 und Innenhimmel 8 sichergestellt ist. Es versteht sich, dass in bestimmten Bereichen, in denen die Möglichkeit einer Relativbewegung von Verdeckaußenbezug 6 und Innenhimmel 8 gewünscht ist, beispielsweise in Faltbereichen des Verdeckbezugs 2, das Fehlen einer flächigen Verbindung zwischen Verdeckaußenbezug 6 und/oder Schäummaterial 7 und/oder Innenhimmel 8 vorgesehen werden kann. Dies ist beispielsweise durch das Vorsehen nicht-haftender Folien, Beschichtungen oder Stoffe realisierbar. Vorzugsweise ist eine dauerhafte, flächige Verbindung von Verdeckaußenbezug 6, Schäummaterial 7 und Innenhimmel 8 jedoch in einem zumindest überwiegenden Teil des Verdeckbezugs 2 vorgesehen. Es versteht sich ferner, dass in Abschnitten des Verdeckbezugs 2 ein Fehlen des Verdeckaußenbezugs 6 und/oder des Schäummaterials 7 und/oder des Innenhimmels 8 vorgesehen sein kann. Bevorzugt weisen jedoch zumindest überwiegende Teile des Verdeckbezugs 2 die beschriebene Verbundstruktur aus Verdeckaußenbezug 6, Schäummaterial 7 und Innenhimmel 8 auf.
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5 zeigt den Innenhimmel 8 in einer Querschnittsansicht. Der Innenhimmel 8 umfasst eine dem Verdeckaußenbezug zugewandte Sperrfolie 9 und ein dem Fahrzeuginnenraum zugewandtes Obermaterial 11. Die Sperrfolie 9 schließt unmittelbar an das Schäummaterial 7 (in 5 nicht dargestellt) an. Das Obermaterial 11, das vorzugsweise aus Stoff ausgebildet ist, bildet die bei geschlossenem Verdeck 1 dem Fahrzeuginnenraum zugewandte und in diesem sichtbare Oberfläche des Verdeckbezugs 1. Die Sperrfolie 9 und das Obermaterial 11 sind vorliegend mittels einer dünnen, geschäumten Schicht 12 miteinander verbunden. Die Sperrfolie 9 dient dazu, bei der Herstellung des Verdeckbezugs 2 ein Eindringen des Schäummaterials 7 in das Obermaterial 11 zu verhindern, insbesondere um eine Verschmutzung der sichtbaren Oberfläche zu vermeiden. Es versteht sich, dass der Innenhimmel 8 abschnittsweise mit einer abweichenden Zahl von Schichten und/oder aus verschiedenen Materialien ausbildbar ist. Bei Ausbildung des Obermaterials 11 oder einer an das Obermaterial 11 anschließenden Materialschicht aus einem für das Schäummaterial 7 undurchdringlichen Material kann auf das Vorsehen einer Sperrfolie 9 verzichtet werden.
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3 und 4 zeigen einen Bereich des Verdeckbezugs 2, in dem ein als Querspriegel ausgebildetes Verdeckelement 5 angeordnet ist. Der Verdeckbezug 2 weist dazu einen in Fahrzeugquerrichtung verlaufenden Hohlraum 4 auf, durch den das Verdeckelement 5 hindurchgeführt ist. Wie insbesondere in 4 gut zu erkennen ist, ist der Hohlraum 4 abschnittsweise von dem Verdeckaußenbezug 6 und einem Stoffabschnitt 10 begrenzt. Der Stoffabschnitt 10 ist mit dem Verdeckaußenbezug 6 vernäht und bildet gemeinsam mit diesem eine in Fahrzeugquerrichtung verlaufende Tasche auf. Das Schäummaterial 7 schließt unmittelbar an den Stoffabschnitt 10 an und ist mit diesem dauerhaft verbunden.
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6 zeigt eine zu der Ausgestaltung gemäß 3 und 4 alternative Ausgestaltung eines einem Querspriegel zugeordneten Bereichs. Ein zu dem Fahrzeuginnenraum zunächst offener Hohlraum 4 ist dabei durch eine in Richtung des Verdeckaußenbezugs 6 weisende Vertiefung des Innenhimmels 8 ausgebildet. An der dem Fahrzeuginnenraum zugewandten Fläche des Innenhimmels 8 ist eine Stofffahne 13 befestigt, mittels der der Querspriegel an dem Verdeckbezug 2 beispielsweise durch Kleben befestigbar ist. Die Stofffahne 13 bildet bei befestigtem Querspriegel eine Verkleidung des Querspriegels, so dass dieser bei geschlossenem Verdeck nicht vom Fahrzeuginnenraum aus sichtbar ist.
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Es versteht sich, dass bei einem erfindungsgemäßen Verdeck bzw. Verdeckbezug zugleich sowohl gemäß 3 und 4 als auch gemäß 6 ausgebildete Bereiche vorgesehen sein können, die jeweils einem anderen Verdeckelement 5 zugeordnet sind.
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Der Verdeckbezug 2 ist beispielsweise wie folgt herstellbar:
Der Verdeckaußenbezug 6 wird in einen Formhohlraum eines Schäumwerkzeugs derart eingebracht, dass sich der Verdeckaußenbezug 6 mit seiner später bei geschlossenem Verdeck 1 dem Fahrzeugaußenbereich zugewandten Oberfläche an eine erste Innenfläche des Formhohlraums anschmiegt. Der Innenhimmel 8 wird ebenfalls in den Formhohlraum des Schäumwerkzeugs eingebracht, wobei sich das Obermaterial des Innenhimmels 8 an eine der ersten Innenfläche gegenüberliegende zweite Innenfläche des Formhohlraums anschmiegt. Anschließend wird flüssiges Schäummaterial 7, insbesondere auf Basis von Polyurethan, in den Bereich zwischen dem Verdeckaußenbezug 6 und dem Innenhimmel 8 eingebracht, geschäumt und ausgehärtet. Der zwischen dem Verdeckaußenbezug 6 und dem Innenhimmel 8 bestehende Platz wird so dauerhaft: durch das Schäummaterial 7 ausgefüllt. Nach dem Aushärten des Schäummaterials 7 kann durch Öffnen des Schäumwerkzeugs der fertige, bereits den Innenhimmel 8 umfassende Verdeckbezug 2 entnommen werden. Die die Lage von Verdeckaußenbezug 6 und Innenhimmel 8 bestimmende Gestalt des Formhohlraums definiert dabei im Wesentlichen die Endform des Verdeckbezugs 2. In dem Verdeckbezug 2 vorzusehende Durchbrechungen, beispielsweise für eine Heckscheibe 3, können sowohl durch entsprechende Gestaltung des Formwerkzeugs als auch durch nachträgliche Bearbeitung des hergestellten Verdeckbezugs 2 ausgebildet werden. In dem Verdeckbezug 2 vorzusehende Hohlräume 4 können durch entsprechende Formgebung des Formwerkzeugs, insbesondere für Vertiefungen des Innenhimmels 8 gemäß 6, und/oder durch in dem Formhohlraum angeordnete Formteile ausgebildet werden. Aufgabe der Formteile ist es dabei, eine Ausdehnung des Schäummaterials 7 in den Bereich der Hohlräume 4 zu verhindern.