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Die Erfindung betrifft ein Kraftfahrzeug mit einem Spritzwasserschutz nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
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Auf nassen Fahrbahnen wird durch die Räder eines fahrenden Kraftfahrzeugs üblicherweise die Nässe aufgewirbelt. Diese aufgewirbelte Gischt führt nachteiligerweise zu einer Verschmutzung des Kraftfahrzeugs und behindert die Sicht für nachfolgende Fahrzeuge. Zur Reduzierung dieser Gischt sind aus dem Stand der Technik bereits viele unterschiedliche Konstruktionen bekannt.
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Aus der
GB 2 165 508 A ist ein Spritzwasserschutz zur Anbringung zumindest oberhalb der Räder von Lastwägen bekannt. Dazu ist oberhalb der Räder eine Matte angebracht, die auf der den Rädern zugewandten Seite mehrere parallele Rillen aufweist, die sich in Fahrzeuglängsrichtung erstrecken und bevorzugt V-förmig sind.
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Aufgabe der Erfindung ist es, ein Kraftfahrzeug mit einem Spritzwasserschutz zu schaffen, der kostengünstig herstellbar ist.
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Diese Aufgabe wird mit einem Kraftfahrzeug mit einem Spritzwasserschutz mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst.
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Erfindungsgemäß besteht der Spritzwasserschutz eines Kraftfahrzeugs aus einer schmalen Rinne, die hinter einem Rad angeordnet ist. Eine Rinne weist im Querschnitt gesehen stets eine Vertiefung im mittleren Bereich auf. Es sind zahlreiche Rinnen aus dem Alltag bekannt, wie beispielsweise Entwässerungsrinnen, Dachrinnen, Überlaufrinnen, Pinkelrinnen, etc. Erfindungsgemäß ist die offene Seite der Rinne der Lauffläche des Rades zugewandt. Die Rinne ist schmaler, als die Lauffläche des Rades breit ist. Dies ist deshalb möglich, weil ab einer gewissen Geschwindigkeit des Kraftfahrzeugs das Spritzwasser durch die Strömung des Fahrtwindes hinter dem Rad mitgerissen wird. Die Stromlinien der einander gegenüberliegenden Flanken des Rades laufen dabei hinter dem Rad allmählich zusammen. Die Gischt, die das Rad während der Fahrt erzeugt, befindet sich zu großen Teilen zwischen diesen beiden Stromlinien. Bevorzugt ist die Rinne daher so positioniert, dass die während der Fahrt des Kraftfahrzeugs an den seitlichen Radflanken entstehenden und zusammenlaufenden aerodynamischen Stromlinien in die Rinne treffen. Auf diese Weise ist ein effektiver Spritzwasserschutz möglich. Die Gischt, die sich im Wesentlichen zwischen den Stromlinien befindet, wird so in die Rinne geleitet. Die Rinne kann deutlich schmaler sein, als der Rad breit ist. So kann die Breite der Rinne beispielsweise weniger als 70%, oder sogar weniger als 50% der Breite des Rads betragen. Die erforderliche Breite der Rinne hängt dabei vom Abstand zum Rad ab. Je weiter die Rinne zum Rad beabstandet ist, desto geringer ist der Abstand der beiden Stromlinien und desto schmaler kann die Rinne sein.
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Die Rinne befindet sich zumindest hinter dem Rad. Sie kann sich aber zusätzlich auch oberhalb des Rades erstrecken. Bevorzugt ist die die Rinne so gebogen, dass ihr Abstand zur Lauffläche des Rades über die Längserstreckung der Rinne annähernd konstant ist.
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Aufgrund der kleinen Abmessung der Rinne weist sie gegenüber den bisher bekannten Spritzschutzvorrichtungen ein geringeres Gewicht auf und benötigt weniger Material. Entsprechend ist sie kostengünstiger herstellbar und ist in das Design des Kraftfahrzeugs besser integrierbar. Trotzdem erfüllt sie voll die Anforderungen an einen Spritzwasserschutz. So vermindert sie die Verschmutzung des Hecks des Kraftfahrzeugs aufgrund von Spritzwasser in deutlichem Maße.
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Bevorzugt ist die Rinne leicht nach hinten geneigt angeordnet, sodass das untere Ende der Rinne in Fahrtrichtung gesehen sich etwas weiter hinten befindet als das obere Ende. Diese Anordnung erleichtert das gezielte Abführen des aufgefangenen Spritzwassers zum Boden.
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Vorteilhafterweise ist die Rinne in einem Radhaus des Kraftfahrzeugs angebracht. Ein Radhaus eines Kraftfahrzeugs umgibt ein Rad zumeist zumindest von oben. Es schützt die dahinterliegende restliche Karosserie vor Schmutz und Feuchtigkeit. Das Radhaus kann Bestandteil eines Kotflügels sein. Die Rinne erstreckt sich bevorzugt radial entlang des gesamten Radhauses.
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Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen sind Gegenstand von Unteransprüchen.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt, anhand dessen die Erfindung im Folgenden näher beschrieben wird. Die einzelnen Figuren zeigen in schematischer Darstellungsweise:
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1 eine Draufsicht auf einen Rad eines Kraftfahrzeugs mit einer dahinter angeordneten Rinne als Spritzwasserschutz und
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2 eine Ansicht von vorne auf die in 1 gezeigte Anordnung.
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In 1 ist ein Rad 1 eines Kraftfahrzeugs dargestellt. Während der Fahrt des Kraftfahrzeugs in Fahrtrichtung F wirbelt der Rad 1 auf nasser Fahrbahn Nässe auf. Diese Gischt wird von der Luftströmung des Fahrtwindes nach hinten mitgerissen. In der 1 sind die beiden Stromlinien S der Luftströmung eingezeichnet, die an den beiden gegenüberliegenden Flanken des Rads 1 entstehen. Aufgrund der Aerodynamik laufen die beiden Stromlinien S hinter dem Rad 1 allmählich zusammen. Die aufgewirbelte Gischt wird von der Luftströmung mitgerissen und befindet sich größtenteils zwischen den beiden dargestellten Stromlinien S.
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Hinter dem Rad 1 ist eine U-förmige Rinne 2 angeordnet. Dabei ist die offene Seite der Rinne 2 dem Rad 1 zugewandt. Die Rinne 2 erstreckt sich im Wesentlichen in Höhenrichtung des Kraftfahrzeugs und ist leicht nach hinten geneigt, sodass das untere Ende der Rinne 2 sich in Fahrtrichtung F gesehen weiter hinten befindet als das obere Ende der Rinne 2. Die Rinne 2 ist – wie in 2 gut erkennbar – nur etwa ein Drittel so breit wie der Rad 1. Aber sie ist in einem solchen Abstand zum Rad 1 angeordnet, dass die beiden Stromlinien S der Luftströmung in die Rinne 2 treffen. Damit wird auch ein Großteil der Gischt während der Fahrt in die Rinne 2 durch den Fahrtwind geleitet. Die Rinne 2 fängt diese Gischt auf und leitet sie nach unten ab.
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Aufgrund der Aerodynamik hinter dem Rad 1 wird also während der Fahrt die Gischt hinter dem Rad 1 zu großen Teilen innerhalb der beiden Stromlinien S zusammengeführt, sodass eine schmale Rinne 2 als Spritzwasserschutz ausreichend ist. Die Rinne 2 kann dabei deutlich schmaler als der Rad 1 sein. Aufgrund dieser kleinen Größe besteht die Rinne 2 auch aus entsprechend wenig Material und weist ein entsprechend geringes Gewicht auf. Somit erhöht die Rinne 2 das Fahrzeuggewicht nur geringfügig, stellt aber zugleich einen guten Spritzwasserschutz dar. Aufgrund der kleinen Größe und des geringen Materialaufwands ist die Rinne 2 auch kostengünstig herstellbar.
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Die Rinne 2 ist – wie in 2 gut erkennbar – in einem Radhaus 4 angeordnet. In dem Radhaus 4 befindet sich der Rad 1. Es schützt flächig die Karosserie 3 des Kraftfahrzeugs vor Schmutz und Feuchtigkeit, die vom Rad 1 aufgewirbelt wird. Der Bereich hinter dem Radhaus 4 zählt zum Trockenbereich der Karosserie 3. Die Rinne 2 verhindert, dass die während der Fahrt entstehende Gischt aus dem Radhaus 4 austritt und die Außenseite der Karosserie hinter dem Radhaus 4 verschmutzt. Die Rinne 2 ist am Radhaus 4 angebunden.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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