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Die Erfindung betrifft einen Gerüsthalter für ein Dachgerüst an einer Gebäudedachkonstruktion, insbesondere Blechdach oder dergleichen, wobei der Gerüsthalter eine in Gebrauchslage auf der Gedäudedachkonstruktion aufliegenden Laschenträger und wenigstens zwei Längsrichtung des Laschenträgers mit Abstand zueinander angeordnete Befestigungslaschen zur Befestigung des Gerüsthalters an der Gebäudedachkonstruktion aufweist, wobei am Laschenträger ferner ein zwischen den beiden Befestigungslaschen angeordnetes Seitenschutaufnahmeelement zur Aufnahme eines sich in Gebrauchslage über den Dachtrauf oder am Ende des Ortgangs angeordneten Seitenschutzträgers befestigt ist.
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Dachgerüste sollen auf dem Dach arbeitende Personen gegen ein Herabfallen schützen oder ein Herunterfallen von Gegenständen verhindern. Es sind sogenannte Dachtraufgerüste bekannt, bei denen mehrere Gerüsthalter mit Horizontalabstand dem Dachtrauf entlang jeweils an einem Dachbalken der Gebäudedachkonstruktion befestigt werden. Je nach Ausbildung der Gerüsthalter dienen diese dann unmittelbar oder unter Zuhilfenahme von an die Gerüsthalter anzusetzenden Seitenschutzträgern zum Halten von die Schutz- oder Fangfunktion erfüllenden Schutzelementen insbesondere in Form von den Dachtrauf entlang verlaufenden Netzen, Leitern oder Brettern.
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Es gibt jedoch Gedäudedachkonstruktionen, die keine freiliegenden Dachbalken aufweisen, so dass herkömmliche Gerüsthalter daran nicht befestigt werden können. Zu nennen sind hier insbesondere Dächer von Industriehallen, die als Blechdächer, beispielsweise Trapezblech- oder Wellblechdächer oder Kalzipdächer (Kalzip: eingetragene Marke der Corus Bausysteme GmbH) ausgestaltet sind.
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Um diesem Problem abzuhelfen ist aus einem druckschriftlich nicht verfügbaren Stand der Technik bereits ein Gerüsthalter bekannt, der einen schlittenartigen Aufbau besitzt, wobei hier an der Unterseite des Laschenträgers zwei in Längsrichtung des Laschenträgers mit Abstand zueinander angeordnete trägerartige Befestigungslaschen angeordnet sind, an deren Enden jeweils schwenkbeweglich angeordnete Verankerungsplatten vorgesehen sind, die wiederum über geeignete Befestigungsmittel an der Gebäudedachkonstruktion befestigt werden. Derartige Gerüsthalter können jedoch nur an Dächern mit einer maximalen Neigung von 10° eingesetzt werden, da ansonsten im Falle eines Personensturzes oder auch beim Herabfallen schwerer Gegenstände auf den Gerüsthalter derart große Kräfte einwirken, dass die Befestigungsmittel, mit denen die Verankerungsplatten an der Gebäudekonstruktion befestigt sind, aus der Gebäudedachkonstruktion herausgerissen werden. Ferner ist in Folge des schlittenartigen Aufbaus der Platzbedarf des Gerüsthalters relativ groß.
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Aufgabe der Erfindung ist es daher, einen Gerüsthalter der eingangs erwähnten Art zu schaffen, der in einfacher Weise an Gedäudedachkonstruktionen unterschiedlicher Art eingesetzt werden kann und dabei auch bei Personenstürzen oder beim Herabfallen schwerer Gegenstände zuverlässig an der zugeordneten Gebäudedachkonstruktion hält.
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Diese Aufgabe wird durch einen Gerüsthalter mit den Merkmalen des unabhängigen Anspruchs 1 gelöst. Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen dargestellt.
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Der erfindungsgemäße Gerüsthalter zeichnet sich dadurch aus, dass die Befestigungslaschen vom Laschenträger aus in die eine Richtung abragen und das Seitenschutzaufnahmeelement auf der den Befestigungslaschen abgewandten Seite des Laschenträgers mit Abstand zu diesem angeordnet und mit dem Laschenträger über wenigstens ein eine Sollbiegeverformbarkeit verfügende und vom Laschenträger aus in die andere Richtung abragende Flachlasche verbunden ist.
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Bei einem Personensturz oder beim Herabfallen schwerer Gegenstände kann sich die Flachlasche also durch ihre Sollbiegeverformbarkeit derart verbiegen, dass ein Großteil der Aufprallkräfte abgefangen wird. Die Aufprallkräfte werden also nicht in voller Stärke auf den Laschenträger und über diesen auf die Befestigungslaschen übertragen, so dass die Befestigungslaschen an der Gedäudedachkonstruktion, insbesondere an der Außenhaut des Blech- oder Kalzip-Dachs fixiert bleiben.
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Bei einer Weiterbildung der Erfindung ist das Seitenschutzaufnahmeelement starr mit der Flachlasche verbunden und ragt von dieser im Wesentlichen rechtwinkelig nach oben ab. Zweckmäßigerweise ist das Seitenschutzaufnahmeelement an die Flachlasche angeschweißt. Bevorzugt ist das Seitenschutzaufnahmeelement von einem Rohrstutzen, insbesondere Vierkant-Rohrstutzen, gebildet, wodurch sich der Seitenschutzträger in einfacher Weise in das Seitenschutzaufnahmeelement einstecken oder über dieses stülpen lässt.
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In besonders bevorzugter Weise sind die Befestigungslaschen mittels Führungsmitteln in Längsrichtung des Laschenträgers verschieblich an diesem geführt und sind über den Führungsmitteln zugeordnete Feststellmittel längs des Laschenträgers in beliebigem Abstand zueinander am Laschenträger feststellbar. Dadurch lässt sich der Abstand der beiden Befestigungslaschen schnell und in einfacher Weise an Gebäudedachkonstruktionen unterschiedlicher Art, beispielsweise Wellblechdächern mit unterschiedlichem Wellenmuster anpassen. Dadurch ist es stets möglich, geeignete Befestigungsschnittstellen an Gedäudedachkonstruktionen zur Befestigung der Befestigungslaschen daran zu finden.
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Die Befestigungslaschen bestehen aus Flachmaterial, insbesondere sind sie als Flacheisen ausgestaltet. Sie sind zudem im Vergleich zu den aus dem Stand der Technik bekannten Befestigungslaschen kürzer, wodurch sich insgesamt ein geringerer Platzbedarf des Gerüsthalters ergibt, so dass mehr Dachfläche zur Nutzung, beispielsweise Befestigung von Solarkollektoren, frei bleibt.
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In besonders bevorzugter Weise weisen die Befestigungslaschen jeweils einen an der Gebäudedachkonstruktion zu befestigenden Befestigungsabschnitt und einen dem Befestigungsabschnitt zugeordneten Lagerabschnitt auf, der einerseits schräg an den Befestigungsabschnitt angesetzt und mit diesem verbunden und andererseits am Laschenträger befestigt ist. Durch die schräge Anbindung des Lagerabschnitts wird ein günstiger Kraftfluss erzeugt, wodurch noch weniger Aufprallkräfte auf die Befestigungslaschen übertragen werden.
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Zweckmäßigerweise ist der Lagerabschnitt zweiteilig ausgestaltet, mit einem dem Laschenträger verbundenen ersten Lagerabschnittsteil und einem mit dem Befestigungsabschnitt verbundenen zweiten Lagerabschnittsteil, die über Befestigungsmittel lösbar aneinander befestigt sind. Dadurch ist es möglich, dass das zweite Lagerabschnittsteil an der Gebäudedachkonstruktion verbleibt, während das erste Lagerabschnittsteil und der restliche Gerüsthalter in einfacher Weise demontierbar ist, beispielsweise um ihn im Falle einer Beschädigung gegen einen anderen Gerüsthalter auszutauschen.
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Besonders bevorzugt ist es, an der Unterseite des Befestigungsabschnitts ein Auflageelement aus elastischem Material, beispielsweise Gummi, anzuordnen, wodurch verhindert wird, dass die Befestigungslaschen direkt auf die Gebäudedachkonstruktion drücken.
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Bei einer Weiterbildung der Erfindung ist eine Abstützvorrichtung zum Abstützen des Gerüsthalters an einem Gebäudebauteil vorgesehen, mit wenigstens zwei an derselben Seite des Laschenträgers wie das Seitenschutzaufnahmeelement angeordneten Stützpfosten, die in Längsrichtung des Laschenträgers mit Abstand zueinander angeordnet und jeweils mittels quer vom Stützpfosten abragenden Verbindungsmitteln derart mit dem Laschenträger verbunden sind, dass sich die Stützpfosten in Gebrauchslage vor dem Dachtrauf oder dem Ortgang der Gebäudedachkonstruktion erstrecken und sich an einem Gebäudeteil, beispielsweise Gebäudefassade, Regenrinne oder dergleichen abstützen. Die Aufprallkräfte können also über den Laschenträger auf die sich am Gebäudebauteil abstützenden Stützpfosten abgeleitet werden. Auch dies trägt dazu bei, dass auf die Befestigungslaschen letztendlich weniger Aufprallkräfte übertragen werden.
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In besonders bevorzugter Weise sind die Stützpfosten jeweils an einem mit dem Verbindungselement verbundenen Pfostenlager über Verstellmitteln höhenverstellbar gelagert. Dadurch lassen sich die Stützpfosten an unterschiedliche Gegebenheiten des Gebäudes anpassen, wodurch immer eine zuverlässige Abstützwirkung an einem Gebäudebauteil erreicht werden kann.
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Es ist möglich, dass die Verstellmittel ein am Pfostenlager gelagertes Verstellelement, insbesondere Verstellschraube, umfassen, die zwischen einer eine Höhenverstellung des Stützpfostens gestattenden Freigabestellung und einer den Stützpfosten höhenlagefest fixierenden Fixierstellung verstellbar ist. Alternativ ist es möglich, dass die Verstellmittel von einem am Stützpfosten ausgebildeten Spindelabschnitt und einem im Pfostenlager angeordneten Innengewindeabschnitt gebildet sind.
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Bei einer Weiterbildung der Erfindung weisen die Stützpfosten jeweils einen am Pfostenlager gelagerten rohrartigen Basisabschnitt und einen am unteren Ende des Basisabschnitts quer zum Basisabschnitt verlaufenden insbesondere ebenfalls rohrartigen Abstützabschnitt auf.
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Bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und werden im Folgenden näher erläutert. In der Zeichnung zeigen:
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1 eine Seitenansicht eines ersten Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen Gerüsthalters beim Einsatz an einer Gebäudedachkonstruktion mit Seitenschutzträger und Schutzelementen,
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2 eine vergrößerte Darstellung des erfindungsgemäßen Gerüsthalters von 1 ohne Seitenschutzträger und Schutzelementen,
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3 eine Draufsicht auf den Gerüsthalter von 2,
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4 eine Seitenansicht eines zweiten Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen Gerüsthalters beim Einsatz an einer Gebäudedachkonstruktion mit am Gerüsthalter zu befestigendem Seitenschutzträger,
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5 eine vergrößerte Darstellung des Gerüsthalters von 4 und
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6 eine Draufsicht auf den Gerüsthalter von 5.
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Die 1 und 2 zeigen ein erstes Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Gerüsthalters 11 beim Einsatz an eine Gebäudedachkonstruktion 12, die beispielhaft in Form eines schematisch angedeuteten Blechdachs dargestellt ist. Bei dem Blechdach kann es sich um ein Wellblechdach oder um ein Trapezblechdach handeln, wie sie häufig bei Dächern von Industriehallen anzutreffen sind. Der Gerüsthalter 11 ist hier beispielhaft als Bestandteil eines an einem geneigten Blechdach angeordneten Dachtraufgerüsts dargestellt. Bei einem solchen Dachtraufgerüst handelt es sich insbesondere um ein Schutz- oder Fanggerüst, mit dem das Herabfallen von Personen oder Gegenständen verhindert werden soll.
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Um das Dachtraufgerüst zu erstellen, wird an einer ausreichenden Anzahl an Befestigungsschnittstellen entlang des Dachtraufs jeweils ein einzelner Gerüsthalter 11 befestigt. Die Gerüsthalter 11 besitzen jeweils ein Seitenschutzaufnahmeelement 13 an dem in nachfolgend näher beschriebener Weise ein Seitenschutzträger 14 angeordnet ist, der in Gebrauchslage vor dem Dachtraufbereich nach oben hochsteht. Hat man alle Gerüsthalter 11 und zugehörige Seitenschutzträger 14 am Blechdach befestigt, kann man an den Seitenschutzträgern 14 dem Dachtrauf entlang verlaufenden Schutzelemente insbesondere in Gestalt von Netzen, Brettern oder Leitern 15 anbringen, die vom Blechdach herabfallende Personen oder Gegenstände auffangen.
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Wie insbesondere in 2 dargestellt, weist der Gerüsthalter 11 einen Laschenträger 16 in Form eines Rohres, insbesondere Vierkant-Rohres auf. Der Laschenträger 16 liegt in Gebrauchslage auf dem Blechdach auf und ist im Wesentlichen parallel zum Dachtrauf ausgerichtet. Ein Längsschnitt durch den Laschenträger 16 unterteilt diesen in zwei Trägerabschnitte 17, 18 die sich beiderseits einer Träger-Längsachse 19 erstrecken. Von den Trägerabschnitten 17, 18 ist ein erster Trägerabschnitt 17 in Gebrauchslage des Laschenträgers 16 dem Dachtrauf zugeordnet, während ein zweiter Trägerabschnitt 18 dem Innenbereich des Dachs zugeordnet
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Am Laschenträger 16 sind zwei mit Abstand zueinander angeordnete Befestigungslaschen 20, 21 zur Befestigung des Gerüsthalters 11 an der Gebäudedachkonstruktion 12 angeordnet. Die Befestigungslaschen 20, 21 bestehen jeweils aus Flachmaterial, insbesondere sind sie als Flacheisen ausgestaltet. Die Befestigungslaschen 20, 21 sind dem zweiten Trägerabschnitt 18 des Laschenträgers 16 zugeordnet, ragen also von diesem in eine Richtung ab, die in Gebrauchslage des Gerüsthalters 11 zum Dachinneren zeigt. Die Befestigungslaschen 20, 21 sind mittels Führungsmitteln längs der Träger-Längsachse 19 verschieblich am Laschenträger 16 geführt. Als Führungsmittel sind beispielhaft Rohrstutzen 22, 23 vorgesehen, die verschieblich auf dem Laschenträger 16 gelagert sind. Hat der Laschenträger 16 die Gestalt eines Vierkant-Rohrs handelt es sich bei den Rohrstutzen 22, 23 ebenfalls um Vierkant-Rohrstutzen. Als Feststellmittel eignen sich Feststellschrauben 24, 25, die jeweils am zugeordneten Rohrstutzen 22, 23 verstellbar gelagert ist und in radialer Richtung die Wandung des zugeordneten Rohrstutzens 22, 23 durchsetzen, wodurch sie mit der Außenseite des Laschenträgers 16 in Kontakt bringbar sind. Schraubt man die Feststellschraube 24, 25 also am Laschenträger 16 fest, so ist der zugeordnete Rohrstutzen 22, 23 und damit auch die daran angesetzte Befestigungslasche 20, 21 relativ unbeweglich zum Laschenträger 16 fixiert.
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Wie insbesondere in 2 dargestellt, besitzen die Befestigungslaschen 20, 21 jeweils einen beispielhaft mit rechteckigem Grundriss gezeigten Befestigungsabschnitt 26, der zur Befestigung am Blechdach mittels geeigneten Befestigungsmitteln dient. Wie in 2 dargestellt, befinden sich an dem Befestigungsabschnitt eine Anzahl von Befestigungslöchern 27, von denen zweckmäßigerweise mindestens zwei unterschiedlich große Durchmesser aufweisen. Wie beispielhaft in 2 dargestellt, liegen die Befestigungslöcher 27, beispielsweise drei an der Anzahl, in Längsrichtung der Befestigungslasche 20 mit vorzugsweise gleichem Abstand hintereinander. Die Befestigungslöcher 27 dienen im Falle des Einsatzes des Gerüsthalters 11 an einem Blechdach zum Durchführen von Befestigungsmitteln in Form von selbstschneidenden Blechschrauben 50, von denen in 2 beispielhaft eine dargestellt ist. Es ist selbstverständlich möglich, auch eine andere Anzahl oder eine andere Anordnung der Befestigungslöcher 27 zu wählen. Bei der Befestigung können alle Befestigungslöcher 27 verwendet werden oder es kann alternativ auch wenigstens ein Befestigungsloch 27 von der zugeordneten Blechschraube 50 frei bleiben.
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Wie insbesondere in 2 dargestellt, befindet sich an der Unterseite des Befestigungsabschnitts 26 ein Auflageelement 28 aus elastischem Material. Zweckmäßigerweise wird das Auflageelement 28 von einem Gummistreifen gebildet, der an die Form des Befestigungsabschnitts 26 angepasst ist. Der Befestigungsabschnitt 26 liegt also nicht direkt auf dem Blechdach auf, sondern das Auflageelement 28 befindet sich dazwischen.
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Dem Befestigungsabschnitt 26 der Befestigungslasche 20, 21 ist ein Lagerabschnitt 29 zugeordnet, der schräg vom Befestigungsabschnitt 26 nach oben absteht und insbesondere mit diesem einstückig verbunden ist. Zweckmäßigerweise kann dies durch Umbiegen der Befestigungslaschen 20, 21 verwirklicht werden. Befestigungsabschnitt 26 und Lagerabschnitt 29 schließen einen stumpfen Winkel ein. Der Lagerabschnitt 29 ist an seinem dem Befestigungsabschnitt 26 entgegengesetzten Ende mit dem ersten Trägerabschnitt 17 des Laschenträgers 16 verbunden. In Gebrauchslage des Gerüsthalters 11 erstrecken sich die beiden Befestigungslaschen 20, 21 also im Wesentlichen rechtwinkelig zum Laschenträger 16 und zeigen in Richtung Dachinneres.
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Wie insbesondere in 2 dargestellt, kann der Lagerabschnitt 29 zweiteilig ausgestaltet sein, wobei ein mit dem Laschenträger 16 verbundenes erstes Lagerabschnittsteil 30a und ein mit dem Befestigungsabschnitt 26 verbundenes zweites Lagerabschnittsteil 30b vorgesehen sind, die über Befestigungsmittel in Form einer Schraubverbindung lösbar aneinander befestigt sind. Alternativ ist es selbstverständlich möglich, dass der Lagerabschnitt 29 einteilig ausgestaltet ist, wie es beispielsweise in 5 gezeigt ist. Bei der Zweiteiligkeit des Lagerabschnitts 29 ist eine Demontage des Gerüsthalters 11 derart möglich, dass der Befestigungsabschnitt 26 mit dem ersten Lagerabschnittsteil 30a am Blechdach befestigt bleibt und der Rest des Gerüsthalters 11 entfernt. Eine Demontage kann beispielsweise dann notwendig sein, wenn der Gerüsthalter in Folge eines Personensturzes oder durch Herabfallen insbesondere schwerer Gegenstände verbogen ist und ausgetauscht werden muss.
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Wie insbesondere in 3 dargestellt, befindet sich das Seitenschutzaufnahmeelement 13 zwischen den beiden Befestigungslaschen 20, 21. Es ist auf der den Befestigungslaschen abgewandten Seite des Laschenträgers 16, also auf Seiten des ersten Trägerabschnitts 17 mit Abstand zum Laschenträger 16 angeordnet und mit dem Laschenträger 16 über wenigstens ein eine Sollbiegeverformbarkeit verfügende und vom Laschenträger 16 aus in die andere Richtung abragende Flachlasche 31 verbunden. In Gebrauchslage des Gerüsthalters 11 erstreckt sich die Flachlasche 31 also im Wesentlichen senkrecht zum Laschenträger 16 und ragt von diesem in Richtung zum Dachtrauf hin ab. Damit die Flachlasche 31 die geeignete Sollbiegeverformbarkeit erhält, ist es notwendig, dass diese eine bestimmte Dicke und Länge nicht überschreitet. Die Dicke der Flachlasche 31 kann beispielsweise im Bereich von 5 mm bis 8 mm liegen, während die Länge zwischen 120 mm und 180 mm betragen kann. Die Flachlasche 31 ist starr mit dem Laschenträger 16 verbunden, beispielsweise an diesen angeschweißt. Zweckmäßigerweise liegt die Flachlasche 31 auf der Oberseite des Laschenträgers 16 auf und wird durch zwei Schweißnähte quer zur Träger-Längsachse 19 mit dem Laschenträger 16 verschweißt. Am entgegengesetzten Ende der Flachlasche 31 ist diese starr mit dem Seitenschutzaufnahmeelement 13, das in Form eines Rohrstutzens ausgestaltet ist, verbunden. Zweckmäßigerweise ist der das Seitenschutzaufnahmeelement 13 bildende Rohrstutzen ebenfalls an der Flachlasche 31 angeschweißt, beispielsweise mittels einer Rundschweißnaht an der Oberseite der Flachlasche 31.
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Das Seitenschutzaufnahmeelement 13 in Form des Rohrstutzens dient wie erwähnt zur Aufnahme eines Seitenschutzträgers 14, der ein einfacher Weise in den Rohrstutzen eingesteckt oder über den Rohrstutzen gestülpt werden kann. Am Seitenschutzträger 14 sind die bereits erwähnten Leitern 15 befestigt, die dann eine Verbindung zum in Dachtraufrichtung benachbarten Gerüsthalter 11 herstellen.
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Der Gerüsthalter 11 besitzt ferner eine Abstützvorrichtung 32 zu dessen Abstützung an einem Gebäudebauteil. Die Abstützvorrichtung 32 weist zwei an der selben Seiten des Laschenträgers 16 wie das Seitenschutzaufnahmeelement 13 also an dem traufseitigen ersten Trägerabschnitt 17 angeordnete Stützpfosten 33, 34 auf, die in Längsrichtung des Laschenträgers 16 mit Abstand zueinander angeordnet und jeweils mittels quer vom Stützpfosten 33, 34 abragenden Verbindungsmitteln 35, 36 in Form von weiteren Rohrstutzen derart mit dem Laschenträger 16 verbunden sind, dass sich die Stützpfosten 33, 34 in Gebrauchslage vor dem Dachtrauf oder Ortgang der Gebäudedachkonstruktion 12 erstrecken und sich an einem Gebäudebauteil abstützen. Dies kann beispielsweise wie in 1 oder 2 dargestellt eine Regenrinne 37 sein. Die Stützpfosten 33, 34 sind jeweils an einem mit dem als Rohrstutzen ausgebildeten Verbindungselement verbundenen Pfostenlager 38, 39 über Verstellmittel höhenverstellbar gelagert. Die Pfostenlager 38, 39 werden ebenfalls durch einen Rohrstutzen gebildet, der starr mit dem zugeordneten Verbindungselement 35, 36 verbunden, insbesondere an diesen angeschweißt ist. Zweckmäßigerweise sind die Pfostenlager 38, 39 jeweils derart schräg an das zugeordnete Verbindungselement 35, 36 angeschweißt, dass das obere Ende des Stützpfostens 33, 34 vom Blechdach weggeneigt ist, während das untere Ende dann zum Dachtrauf hin zeigt.
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Gemäß erstem Ausführungsbeispiel umfassen die Verstellmittel ein am Pfostenlager 38, 39 gelagertes Verstellelement in Form einer Verstellschraube 40, 41, die zwischen einer einer Höhenverstellung des Stützpfostens gestattenden Freigabestellung und einer den Stützpfosten 33, 34 höhenlagefest fixierenden Fixierstellung verstellbar ist. Die Verstellschraube 40 ist in radialer Richtung zum Stützpfosten ausgerichtet und durchsetzt in ähnlicher Weise wie die Feststellschrauben 24, 25 die Wandung des Pfostenlagers 38, 39, wodurch ein Kontakt zwischen der Verstellschraube 40, 41 und dem zugeordneten Stützpfosten 33, 34 erreicht wird, wodurch der zugeordnete Stützpfosten 33, 34 relativ unbeweglich zum Pfostenlager 38, 39 festgeklemmt werden kann.
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Wie insbesondere in 1 und 2 dargestellt, besitzen die Stützpfosten 33, 34 jeweils einen am Pfostenlager 38, 39 gelagerten rohrartigen Basisabschnitt und einen unter dem Ende des Basisabschnitts 42 quer zum Basisabschnitt 42 verlaufenden Abstützabschnitt 43. Der Abstützabschnitt 43 wird ebenfalls durch ein Rohr gebildet und trägt beiderseits jeweils ein hülsenförmiges Aufsatzelement 44 mit gegenüber dem Rohrmaterial weicherem Material, um damit eine Beschädigung des Gebäudebauteils, beispielsweise der Regenrinne 37, zu vermeiden.
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In den 4 bis 6 ist ein zweites Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Gerüsthalters 11 dargestellt, das sich vom zuvor beschriebenen ersten Ausführungsbeispiel durch die andersartige Ausgestaltung der Verstellmittel für die Verstelllung der Stützpfosten 33, 34 unterscheidet. In diesem Fall werden die Verstellmittel von einem am Stützpfosten ausgebildeten Spindelabschnitt 45 gebildet, der mit einem im Pfostenlager 38, 39 ausgebildeten Innengewindeabschnitt (nicht dargestellt) zusammenwirkt. Zweckmäßigerweise ist der komplette Basisabschnitt 42 des Stützpfostens 33, 34 als Gewindespindel ausgebildet. Am oberen Ende des Basisabschnitts 42 des Stützpfostens 33, 34, dem Abstützabschnitt 43 also entgegengesetzt ist ein Handgriff 46 angeordnet, mit dem der Stützpfosten 33, 34 verdreht und damit höhenverstellt werden kann.
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Zur Befestigung des Gerüsthalters 11 an einem Blechdach oder alternativ Kalzip-Dach werden die Befestigungslaschen 20, 21 zunächst derart justiert, also deren Abstand zueinander längs des Laschenträgers 16 derart eingestellt, dass die Befestigungsabschnitte 26 der Befestigungslaschen 20, 21 auf zwei Bereichen gleicher Höhenlage des Blechdachs zu liegen kommen. Dies können beispielsweise bei einem Wellblechdach die Wellenberge und bei einem Trapezblechdach die Trapezscheitel sein. Als nächstes werden die Befestigungslaschen 20, 21 mittels den selbstschneidenden Blechschrauben 50 am Blechdach befestigt, wobei zweckmäßigerweise für die Befestigung an einem Blechdach die beiden Befestigungslöcher 27 mit dem kleineren Durchmesser je Befestigungslasche 20, 21 verwendet werden. Bei der Befestigung an einem Kalzip-Dach wird zweckmäßigerweise auch das Befestigungsloch 27 mit dem größeren Durchmesser verwendet. Sind die Befestigungslasche 20, 21 fixiert, so werden als nächstes die beiden Stützpfosten 33, 34 derart höhenverstellt, dass sich die Abstützabschnitte 43 an einem geeigneten Gebäudebauteil, beispielsweise an der Innenseite der Regenrinne 37 abstützen. Hierzu wird gemäß erstem Ausführungsbeispiel die Verstellschraube gelöst, so dass der Basisabschnitt des Stützpfostens relativ zum Pfostenlager 38, 39 verschoben werden. Gemäß zweitem Ausführungsbeispiel wird am Handgriff 46 gedreht, wodurch der gewindespindelartige Basisabschnitt 42 verstellbar ist. Ist der Kontakt des Abstützabschnitts 43 mit dem Gebäudebauteil hergestellt, so wird im ersten Fall die Verstellschraube 40, 41 in die Fixierstellung geschraubt, wodurch der Stützpfosten 33, 34 relativ unbeweglich zum zugeordneten Pfostenlager 38, 39 höhenfixiert ist. Im zweiten Fall ist eine zusätzliche Fixierung nicht notwendig, da der Spindelabschnitt 45 selbsthemmend ist und eine Relativbewegung zischen Stützpfosten 33, 34 und zugeordnetem Pfostenlager 38, 39 nur über die Betätigung des Handgriffs 46 möglich ist. Schließlich wird noch der Seitenschutzträger 14 in das Seitenschutzaufnahmeelement 13 gesteckt oder alternativ über diesen gestülpt bevor die zueinander benachbarten Seitenschutzträger 14 verbindende Leitern 15 angebracht werden.