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Die Erfindung betrifft ein Erntefahrzeug zur Traubenernte gemäß Oberbegriff des Anspruchs 1 sowie ein Verfahren zur Entleerung von Erntebehältern eines Erntefahrzeugs zur Traubenernte gemäß Oberbegriff des Anspruchs 11.
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Zur vollautomatischen Ernte von Trauben zeilenartig angebauter Weinreben sind Erntefahrzeuge bekannt. Diese weisen typischerweise einen Rahmen mit einer u-förmigen Aussparung zum Übergreifen der zeilenartig angebauten Weinreben auf, wobei an dem Rahmen eine Ernteeinheit angeordnet ist. Mittels der Ernteeinheit werden die Trauben der Weinreben abgeerntet und mittels eines Transportmittels in Erntebehälter gefördert.
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Es sind unterschiedliche Ernteeinheiten zum Ernten der Trauben bekannt. Vorteilhaft haben sich solche Ernteeinheiten erwiesen, bei denen mittels Rüttelstäben von beiden Seiten an die Weinreben geschlagen wird, so dass die Trauben von den Weinreben abfallen. Unterhalb der Ernteeinheit ist auf jeder Seite ein Transportmittel angebracht, zum Auffangen der mittels der Rüttelstäbe abgeschlagenen Trauben und zum Weitertransport der Trauben in einen oder mehrere Erntebehälter.
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Ebenso ist es bekannt, die abgeschlagenen Trauben weiterzuverarbeiten, beispielsweise zu Entrappen und/oder eine Fruchtmaische zu erzeugen, welche wiederum mittels einer Zentrifuge in eine Feststoff- und eine Flüssigphase getrennt wird. Ein solches Traubenerntefahrzeug ist aus
WO 2005/122746 A1 bekannt.
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Das Erntegut der bekannten Erntefahrzeuge zur Traubenernte kann somit aus Trauben oder einem weiterverarbeiteten Produkt der Trauben bestehen.
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Aus
DE 33 45 259 A1 ist eine Weinlesemaschine bekannt, die von einem Stelzen-Weinberg-Schlepper und einer Ernte-Einrichtung gebildet ist, die insgesamt als Einheit vom Schlepper mittels einer Dreipunkt-Kopplungs-Einrichtung zwischen den hinteren Antriebsrädern und dem Motor derart getragen ist, wobei man die Lesemaschine durch Ausspannen bzw. Abkoppeln der Ernte-Einrichtung in einen Weinberg-Schlepper gewöhnlichen Typs umbauen bzw. umrüsten kann.
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Auf
FR 2,303,464 ist eine Weinlesemaschine bekannt, welche seitlich an ein Transportmittel, wie einen Traktor, angekoppelt werden kann.
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Eine Vielzahl von Erntefahrzeugen zur Traubenernte weisen zwei Erntebehälter auf. Dies ist darin begründet, dass beidseits der u-förmigen Aussparung des Rahmens des Erntefahrzeugs jeweils ein Erntebehälter angeordnet ist, so dass die geernteten Trauben dem Behälter auf der jeweiligen Seite zugeführt werden können, ohne dass die u-förmige Aussparung überbrückt werden müsste.
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Bei solchen Erntefahrzeugen sind typischerweise die Erntebehälter nach hinten kippbar gelagert, so dass durch ein Kippen der Erntebehälter nach hinten das Erntegut aus den Erntebehältern entleert wird.
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Hierbei ist die Ausgestaltung des Erntefahrzeugs als selbstfahrendes Erntefahrzeug mit motorischem Fahrantrieb bekannt, ebenso die Ausgestaltung als Anhängefahrzeug.
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Erntefahrzeuge zur Traubenernte sind technisch komplex ausgebildet und daher kostenintensiv. Die notwendige Zeitdauer bei der Ernte von Trauben mittels des Erntefahrzeugs soll daher so gering wie möglich ausfallen, um den Kostenanteil durch die Verwendung des Erntefahrzeugs an der Traubenernte gering zu halten.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, das bekannte Erntefahrzeug zur Traubenernte sowie das Verfahren zur Entleerung von Erntebehältern eines Erntefahrzeugs zur Traubenernte weiterzubilden, so dass die Bedienung des Erntefahrzeugs bei Entleerung der Erntebehälter vereinfacht wird und/oder der Personalaufwand beim Entleeren der Erntebehälter verringert wird. Insbesondere soll die Entleerung der Erntebehälter für den Benutzer vereinfacht werden.
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Gelöst ist diese Aufgabe durch ein Erntefahrzeug zur Traubenernte gemäß Anspruch 1 sowie durch ein Verfahren zur Entleerung von Erntebehältern eines Erntefahrzeugs zur Traubenernte gemäß Anspruch 11. Vorteilhafte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Erntefahrzeugs finden sich in den Ansprüchen 2 bis 10. Vorteilhafte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Verfahrens finden sich in den Ansprüchen 12 bis 14.
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Des erfindungsgemäße Erntefahrzeug zur Traubenernte umfasst eine Ernteeinheit zum Ernten von Trauben zeilenartig angebauter Weinreben sowie mindestens zwei Erntebehälter und ein erstes Transportmittel zum Transport der mittels der Ernteeinheit geernteten Trauben, gegebenenfalls nach Weiterverarbeitung, als Erntegut in die Erntebehälter.
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Die Erntebehälter sind nach hinten kippbar an dem Erntefahrzeug gelagert, zum Entleeren der Erntebehälter. Die Bezeichnung „nach hinten” bezieht sich hierbei und im Folgenden auf ein Kippen der Erntebehälter zu der Rückseite des Erntefahrzeugs hin, d. h. entgegengesetzt zur Fahrtrichtung des Erntefahrzeugs bei Geradeausfahrt.
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Wesentlich ist, dass das Erntefahrzeug eine Ernteausgabevorrichtung mit einem zweiten Transportmittel umfasst. Die Ernteausgabevorrichtung ist derart angeordnet, dass die Erntebehälter durch Kippen in die Ernteausgabevorrichtung entleerbar sind. Weiterhin ist das zweite Transportmittel zur seitlichen Ausgabe des Ernteguts aus der Ernteausgabevorrichtung auf die in Fahrtrichtung rechte und/oder linke Seite des Erntefahrzeugs ausgebildet
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Bei dem erfindungsgemäßen Erntefahrzeug werden somit, wie aus dem Stand der Technik bekannt, die Trauben zeilenartig angebauter Weinreben mittels einer Ernteeinheit von den Weinreben entfernt und mittels eines Transportmittels zu den mindestens zwei Erntebehältern geführt. Hierbei liegt es im Rahmen der Erfindung, dass die geernteten Trauben als Erntegut in die Erntebehälter geführt werden oder dass wie vorbekannt, eine Weiterverarbeitung der Trauben erfolgt und ein weiterverarbeitetes Traubenprodukt als Erntegut in die Erntebehälter geführt wird. Ebenfalls erfolgt wie vorbekannt die Entleerung der Erntebehälter dadurch, dass diese nach hinten, d. h zur Rückseite des Erntefahrzeugs hin gekippt werden.
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Durch das Kippen der Erntebehälter erfolgt jedoch nicht, wie aus dem Stand der Technik bekannt, unmittelbar die Ausgabe des Ernteguts aus dem Erntefahrzeug, stattdessen werden die Erntebehälter durch Kippen in die Ernteausgabevorrichtung entleert. Aus der Ernteausgabevorrichtung erfolgt die Ausgabe des Ernteguts mittels eines zweiten Transportmittels, wobei die Ausgabe seitlich erfolgt, d. h. zur rechten und/oder linken Seite des Erntefahrzeugs und nicht rückseitig.
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Die Erfindung ist in der Erkenntnis des Anmelders begründet, dass die rückseitige Ausgabe des Ernteguts bei den vorbekannten Erntefahrzeugen einen hohen Bedien- und Zeitaufwand erfordert. Denn der Fahrer des Erntefahrzeugs bzw. der Fahrer eines das Erntefahrzeug ziehenden Fahrzeugs hat keine oder nur eine eingeschränkte Sicht bei rückseitiger Ausgabe des Ernteguts. Darüber hinaus ist es nicht oder nur unter großem Aufwand möglich, durch Rückwärtsfahren an ein entsprechendes Transportfahrzeug, wie beispielsweise einen Tankanhänger heranzufahren, um durch rückseitiges Auskippen das Erntegut in den Anhänger auszugeben. Typischerweise erfolgt bei den vorbekannten Erntefahrzeugen das Entleeren derart, dass das Erntefahrzeug aus den Weinrebenzeilen herausfährt bzw. mit der Rückseite bündig am Beginn einer Weinrebenzeile anhält und anschließend das Tankfahrzeug an die Rückseite des Erntefahrzeugs herangefahren wird, so dass durch Rückwärtskippen die Erntebehälter in das Tankfahrzeug entleert werden können. Dies erfordert zwei Benutzer oder einen hohen Zeitaufwand, da der Fahrer des Erntefahrzeugs seine Position verlassen muss, um das Tankfahrzeug bzw. eine Zugmaschine des Tankfahrzeugs zu bedienen.
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Bei dem erfindungsgemäßen Erntefahrzeug und dem erfindungsgemäßen Verfahren erfolgt die Ausgabe des Ernteguts mittels des zweiten Transportmittels der Ernteausgabevorrichtung seitlich des Erntefahrzeugs. Hierdurch kann in einfacher Weise das Erntefahrzeug seitlich an das Tankfahrzeug herangefahren werden und der Benutzer kann ohne seine Position zu verlassen, die seitliche Ausgabe des Ernteguts aus den Erntebehältern über die Ernteausgabevorrichtung seitlich in das Tankfahrzeug durchführen. Insbesondere ist hierbei eine bessere Sicht auf den Ausgabevorgang, verglichen mit der rückseitigen Ausgabe des Ernteguts gegeben.
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Durch das erfindungsgemäße Erntefahrzeug und das erfindungsgemäße Verfahren wird somit die Entleerung der Erntebehälter vereinfacht und hierdurch der Personal-, Zeit- und Kostenaufwand reduziert.
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Insbesondere ist der Grundaufbau der vorbekannten Erntefahrzeuge auf das erfindungsgemäße Erntefahrzeug übertragbar, so dass keine Neuentwicklung der vorbekannten Elemente und Funktionsweisen erforderlich ist.
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Vorzugsweise umfasst die Ernteausgabevorrichtung des erfindungsgemäßen Erntefahrzeugs mindestens einen Auffangbehälter, in den mindestens ein Erntebehälter durch Kippen entleerbar ist, wobei das zweite Transportmittel derart angeordnet ist, dass Erntegut aus dem Auffangbehälter mittels des Transportmittels seitlich ausgebbar ist. In dieser vorzugsweisen Ausführungsform erfolgt die Entleerung der Erntebehälter somit zunächst in einen oder mehrere Auffangbehälter und das Erntegut wird aus dem Auffangbehälter bzw. aus den Auffangbehältern mittels des zweiten Transportmittels seitlich ausgegeben.
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Vorzugsweise erfolgt dabei die Entleerung der Erntebehälter durch Kippen sowie die Entleerung des Auffangbehälters mittels des zweiten Transportmittels gleichzeitig, so dass der Auffangbehälter ein geringeres Volumen verglichen mit dem Erntebehälter aufweisen kann.
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Eine besonders einfache konstruktive Ausgestaltung ergibt sich in der vorteilhaften Ausführungsform des erfindungsgemäßen Erntefahrzeugs, bei der der Auffangbehälter derart ausgebildet ist, dass beide Erntebehälter durch Kippen in den Auffangbehälter entleerbar sind. Bei Entleeren der Erntebehälter durch Kippen werden somit beide Erntebehälter in den einen Auffangbehälter entleert.
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Insbesondere ist es vorteilhaft, dass sich der Auffangbehälter quer zur Fahrtrichtung über beide Erntebehälter hin erstreckt. Diese Ausgestaltung, beispielsweise in Form einer Rinne oder eines länglichen Quaders ist konstruktiv einfach realisierbar. Weiterhin ist in einem Auffangbehälter in Form einer Rinne oder eines länglichen Quaders in einfacher Form das zweite Transportmittel als Förderband oder Förderschnecke realisierbar.
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Vorzugsweise ist das Transportmittel daher als lineares Transportmittel ausgebildet und derart angeordnet, dass Erntegut quer zur Fahrtrichtung des Erntefahrzeugs bei Geradeausfahrt förderbar ist. Hierbei ist es insbesondere vorteilhaft, dass sich das zweite Transportmittel linear und quer zur Fahrtrichtung des Fahrzeugs bei Geradeausfahrt im Bereich des Bodens des Auffangbehälters erstreckt. Es liegt die Ausbildung des Transportmittels als Förderband, Förderschnecke, Schwingförderer, Kettenförderer oder als Schiebförderer zur Beförderung durch einen Schieber, beispielsweise mittels eines hydraulischen Kolbens im Rahmen der Erfindung. Eine konstruktiv besonders unaufwändige Ausführung ergibt sich bei Ausbildung des Transportmittels als Förderschnecke.
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Vorzugsweise werden die Erntebehälter zur Entleerung synchron verkippt, so dass eine gleichzeitige Entleerung in die Ernteausgabevorrichtung erfolgt.
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Es liegt im Rahmen der Erfindung, dass die Ernteausgabevorrichtung starr an dem Erntefahrzeug, insbesondere an einem Rahmen des Erntefahrzeugs angeordnet ist, derart, dass bei Kippen der Erntebehälter diese in die Ernteausgabevorrichtung entleerbar sind.
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Eine besonders einfache konstruktive Ausgestaltung ergibt sich in der vorzugsweisen Ausführungsform des erfindungsgemäßen Erntefahrzeugs, bei der die Ernteausgabevorrichtung an mindestens einem der Erntebehälter und mit diesem kippbar angeordnet ist. Die Ernteausgabevorrichtung ist somit fest mit mindestens einem der Erntebehälter verbunden, so dass bei Kippen des Erntebehälters in einfacher Weise die Ausgabe des Ernteguts in die Ernteausgabevorrichtung erfolgt. Insbesondere ist es vorteilhaft, dass die Ernteausgabevorrichtung mit beiden Erntebehältern kippbar und diese verbindend angeordnet ist. Hierdurch erfolgt in einfacher Weise durch synchrones Kippen der mindestens zwei Erntebehälter ein Entleeren in die Ernteausgabevorrichtung.
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Hierbei ist vorzugsweise der Auffangbehälter der Ernteausgabevorrichtung an einem hinteren, oberen Rand mindestens eines Erntebehälters, vorzugsweise beider Erntebehälter angeordnet.
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Eine konstruktiv einfachere Ausgestaltung der Ausgabevorrichtung ergibt sich bei der vorzugsweisen Ausführungsform des Erntefahrzeugs derart, dass der Auffangbehälter quer zur Fahrtrichtung im Querschnitt an einer innenseitigen Oberfläche einen Bereich mit etwa halbkreisförmigem Verlauf aufweist. Hierbei ist es insbesondere vorteilhaft, dass das Transportmittel als Schnecke ausgebildet ist, mit einer Drehachse senkrecht durch den Kreismittelpunkt des halbkreisförmigen Verlaufs.
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Hierdurch ist in konstruktiv einfacher Weise sowohl die Funktion des Auffangens des Ernteguts, als auch des seitlichen Transports gewährleistet.
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Die Ernteausgabevorrichtung des erfindungsgemäßen Erntefahrzeugs ist derart ausgebildet, dass mittels des zweiten Transportmittels das Erntegut an der rechten und/oder linken Seite des Erntefahrzeugs ausgebbar ist. Vorzugsweise ist die Ernteausgabevorrichtung derart ausgebildet, dass das Erntegut wahlweise an der rechten oder an der linken Seite des Erntefahrzeugs ausgebbar ist.
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Insbesondere bei Ausbildung des zweiten Transportmittels mit Transportrichtung quer zur Fahrtrichtung des Erntefahrzeugs bei Geradeausfahrt ist in einfacher Weise durch Richtungsumkehr des Transportmittels eine Ausgabe wahlweise nach rechts oder links möglich. Eine solche Richtungsumkehr ist insbesondere bei Ausgestaltung des Transportmittels als Förderband oder Förderschnecke in einfacher Weise realisierbar.
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Ebenso liegt es im Rahmen der Erfindung, dass das Erntegut mittels des zweiten Transportmittels lediglich auf einer Seite, d. h. auf der rechten oder auf der linken Seite des Erntefahrzeugs ausgebbar ist.
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Mit dem erfindungsgemäßen Erntefahrzeug zur Traubenernte und dem erfindungsgemäßen Verfahren ist somit erstmals bei Erntebehältern, die zum Entleeren nach hinten kippbar gelagert sind, eine Ausgabe des Ernteguts zur rechten und/oder linken Seite des Erntefahrzeugs möglich, wodurch sich eine erhebliche Vereinfachung des Vorgangs des Entleerens und damit insbesondere eine Zeit- und Kostenersparnis ergibt.
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Das erfindungsgemäße Erntefahrzeug weist vorzugsweise einen Rahmen mit einer u-förmigen Aussparung auf, wobei die Öffnung der Aussparung unten liegend ist und der Rahmen zum Übergreifen einer Zeile zeilenartig angebauter Weinreben ausgebildet ist. Beidseits der u-förmigen Aussparung sind vorteilhafterweise Räder zur Fortbewegung des Erntefahrzeugs angeordnet. Auf Höhe der Weinreben sind vorteilhafterweise beidseitig der u-förmigen Aussparung Elemente der Ernteeinheit, insbesondere Rüttelstäbe angeordnet. Ebenfalls beidseitig der u-förmigen Aussparung unterhalb der Weinreben sind vorzugsweise Auffangmittel zum Aufnehmen der von den Weinreben abgetrennten Trauben angeordnet, welche über ein Transportmittel, gegebenenfalls nach Weiterverarbeitung, zu den Erntebehältern gefördert werden. Vorzugsweise sind die Erntebehälter in Fahrtrichtung nebeneinander angeordnet, so dass beidseits der u-förmigen Aussparung jeweils ein Erntebehälter angeordnet ist.
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Vorzugsweise umfasst das Erntefahrzeug mindestens einen motorischen Antrieb für das zweite Transportmittel. Bevorzugt weitere motorische Antriebe für das erste Transportmittel und das Kippen der Erntebehälter. Die Antriebe sind vorzugsweise als hydraulische Antriebe ausgebildet. Ebenso liegt die Verwendung elektrischer oder anderer Antriebe im Rahmen der Erfindung.
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Vorzugsweise sind die Erntebehälter um eine horizontale und senkrecht zur Fahrtrichtung bei Geradeausfahrt stehende Achse drehbar gelagert, so dass das Auskippen der Erntebehälter durch eine einfache Drehbewegung möglich ist.
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Weiterhin ist es vorteilhaft, dass die Ernteausgabevorrichtung zumindest an einer Fahrzeugseite ein schwenkbar angeordnetes Ausgabeelement zur Ausgabe des Ernteguts aufweist, vorzugsweise einen schwenkbaren Ausgabestutzen. Hierdurch ist eine Feinjustierung der Richtung der seitlichen Ausgabe möglich.
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Das erste Transportmittel ist vorzugsweise in an sich bekannter Weise ausgeführt, insbesondere als umlaufendes Förderband, welches eine Mehrzahl von Behältern zum Auffangen und zum Transport der Trauben aufweist. Ebenso liegt die Ausgestaltung des ersten Transportmittel umfassend mehrere Förderbänder oder eine Kombination unterschiedlicher Fördervorrichtungen im Rahmen der Erfindung. Die vorgenannten Ausgestaltungen des ersten Transportmittels sind aus dem Stand der Technik bei Erntefahrzeugen zur Traubenernte bekannt.
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Weitere vorzugsweise Merkmale und vorteilhaften Ausgestaltungen der Erfindung werden im Folgenden anhand eines Ausführungsbeispiels und den Figuren beschrieben. Dabei zeigt:
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1 eine Seitenansicht eines Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Erntefahrzeugs und
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2 eine Rückansicht des in 1 dargestellten Erntefahrzeugs.
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Die 1 und 2 zeigen schematische Darstellung eines als Anhängefahrzeug ausgebildeten Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Erntefahrzeugs 1 zur Traubenernte, wobei gleiche Bezugszeichen in beiden Figuren gleiche Elemente bezeichnen.
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Das erfindungsgemäße Erntefahrzeug 1 weist einen Rahmen mit einer u-förmigen Aussparung 2 auf, wobei die Öffnung der u-förmigen Aussparung unten liegend ist. Die u-förmige Aussparung 2 dient zur Aufnahme einer Weinrebenzeile.
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Beidseits der u-förmigen Aussparung 2 sind an den Rahmen Elemente einer Ernteeinheit angeordnet, insbesondere Rüttelstäbe zum Abschlagen von Trauben einer sich in der u-förmigen Aussparung 2 befindlichen Weinrebe.
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Bei der Rückansicht gemäß 2 sind in der u-förmigen Aussparung 2 des Rahmens flexible Abdeckplatten 2a der Ernteeinheit ersichtlich, welche ein rückseitiges Herausfallen von Erntegut nach hinten verhindern. In Fahrtrichtung vor den Abdeckplatten 2a sind die Rüttelstäbe angeordnet.
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Am unteren Ende der u-förmigen Aussparung 2 sind beiderseits Elemente eines ersten Transportmittels 3 angeordnet, welche die abgeschlagenen Trauben auffangen. Diese Elemente des ersten Transportmittels 3 sind als umlaufende Förderbänder ausgebildet, mittels derer die Trauben von dem unteren Ende der u-förmigen Aussparung 2 zu den zwei Erntebehälter 4a, 4b transportiert werden. Jedes der Förderbänder weist eine Vielzahl von schalenartigen Auffangbehältern auf, in denen die Trauben nach Abschlagen aufgefangen werden, zunächst horizontal und anschließend vertikal transportiert und schließlich in einen Erntebehälter entleert werden.
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Die Erntebehälter 4a und 4b sind in Fahrtrichtung nebeneinander beidseits der u-förmigen Aussparung 2 des Rahmens angeordnet. Sie sind jeweils nach hinten kippbar gelagert, so dass durch eine Kippbewegung wie in 1 durch den Pfeil A angedeutet, ein Entleeren der Erntebehälter 4a und 4b möglich ist. Beidseits der u-förmigen Aussparung 2 des Rahmens ist jeweils ein Rad 5a, 5b angeordnet. Weiterhin weist der Rahmen wie in 1 dargestellt an der Vorderseite eine Anhängerkupplung 6 auf, zum Anhängen des Erntefahrzeugs an einen Traktor.
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Wesentlich ist, dass das Erntefahrzeug eine Ernteausgabevorrichtung 7 aufweist. Diese umfasst einen Auffangbehälter 7a sowie ein als Förderschnecke ausgebildetes zweites Transportmittel 7b.
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Der Auffangbehälter 7a ist rinnenartig ausgebildet und weist einen halbkreisförmigen Teilquerschnitt auf. In der sich durch den halbkreisförmigen Teilquerschnitt ergebenden Rinne liegt die Förderschnecke eingebettet, so dass die Drehachse der Förderschnecke auf dem Mittelpunkt des Halbkreises liegt.
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Der Auffangbehälter 7a verbindet, wie in 2 dargestellt, die beiden Erntebehälter 4a und 4b. Die in 2 dargestellte Aussparung der rinnenartigen Ausgestaltung des Auffangbehälters 7a dient lediglich zur Verdeutlichung der in der Rinne eingebetteten Förderschnecke.
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An der rechten und der linken Seite ist der rinnenartig ausgebildete Auffangbehälter 7a offen, so dass mittels des als Förderschnecke ausgebildeten zweiten Transportmittels 7b wahlweise Erntegut aus dem Auffangbehälter 7a auf die rechte oder linke Seite des Erntefahrzeugs ausgegeben werden kann, d. h. in 2 wahlweise an den mit C und D gekennzeichneten seitlichen Ausgabepunkten.
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Zum Entleeren der Erntebehälter werden beide Erntebehälter 4a und 4b synchron gemäß dem Pfeil A in 1 nach hinten gekippt, wodurch Trauben aus dem Erntebehälter in den rinnenartigen ausgebildeten Auffangbehälter 7a gelangen. Gleichzeitig erfolgt eine Drehung der Förderschnecke 7b, so dass je nach Wunsch des Bedieners, eine Ausgabe der Trauben seitlich rechts oder links des Erntefahrzeugs erfolgt. Hierbei ist ein schrittweise Kippen der beiden Erntebehälter 4a und 4b möglich, so dass in jedem Schritt eine Teilentleerung der Erntebehälter in den Auffangbehälter 7a erfolgt und nach Entleeren des Auffangbehälters durch das zweite Transportmittel 7b in einem nächsten Schritt die weitere Entleerung bis zur vollständigen Entleerung der Erntebehälter 4a und 4b. Ebenso ist ein langsames kontinuierliches Kippen der Erntebehälter 4a und 4b möglich, so dass die stetig aus dem Erntebehälter 4a und 4b in den Auffangbehälter 7a gelangende Trauben stetig durch das zweite Transportmittel 7b abtransportiert werden. In beiden Fällen wird ein Überlaufen des Auffangbehälters 7a vermieden.
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Sämtliche Antriebe, d. h. insbesondere ein Antrieb des als Förderschnecke ausgebildeten zweiten Transportmittels 7b sowie des ersten Transportmittels 3 und der Erntevorrichtung sind durch hydraulische Antriebe, insbesondere hydraulische Motoren ausgebildet. Hierzu umfasst das Erntefahrzeug 1 ein motorisch angetriebenes Hydraulikaggregat, welches über Öldruckleitungen mit den entsprechenden Hydraulikmotoren verbunden ist.
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Die Bedienung des in den 1 und 2 dargestellten erfindungsgemäßen Erntefahrzeugs ist gegenüber den vorbekannten Erntefahrzeugen deutlich vereinfacht, da der auf dem Zugfahrzeug sitzende Benutzer lediglich seitlich an ein entsprechendes Tankbehältnis wie beispielsweise einen Tankanhänger heranfahren muss und durch seitliche Entleerung den Inhalt der Erntebehälter 4a und 4b mittels der Ernteausgabevorrichtung 7 seitlich in das Tankbehältnis ausgeben kann, ohne dass er hierzu das Zugfahrzeug verlassen müsste.
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In einer Abwandlung des vorgenannten Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen Erntefahrzeugs ist der Auffangbehälter am linken Ende der Rinne verschlossen, so dass Erntegut her nicht austreten kann. Die Ausgabe erfolgt lediglich auf der rechten Seite des Erntefahrzeugs.