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Die Erfindung betrifft einen zweiteiligen Abgabeverschluss für Getränkeflaschen mit einem unteren ersten Teil, welches am Flaschenhals angeordnet ist und einem oberen zweiten Teil,
- – wobei das untere erste Teil und das obere zweite Teil im Wesentlichen hohlzylindrisch ausgebildet sind und das obere zweite Teil axial beweglich so an dem unteren ersten Teil angeordnet ist, dass es das untere erste Teil zumindest teilweise umschließt,
- – wobei das obere zweite Teil einen Schließstutzen aufweist, welcher eine Öffnung des unteren ersten Teils in Schließstellung des Verschlusses fluiddicht verschließt,
- – wobei das obere zweite Teil Öffnungen aufweist, welche in Öffnungsstellung des Verschlusses freigegeben sind,
- – wobei das untere erste Teil und das obere zweite Teil in gleichem radialen Abstand zur Zylinderachse korrespondierende Strukturen aufweisen, welche formschlüssig so ausgebildet sind, dass sie bei einer Drehbewegung des oberen zweiten Teils relativ zum unteren ersten Teil die axiale Öffnungs- oder Schließbewegung des Verschlusses bewirken,
- – und wobei das obere zweite Teil an der von der Getränkeflasche abgewandten Seite einen mit den Zähnen zu haltenden rechteckigen Bereich aufweist.
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Auf dem Markt werden Einweg- und Mehrwegverschlüsse angeboten, die aus mindestens zwei Teilen bestehen und zusätzlich einen Deckel zum Schutz gegen Schmutz besitzen. Eine Untergliederung der Verschlüsse lässt sich in Push-Pull-Verschlüsse sowie Drehverschlüsse vornehmen.
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Vorgenannte Verschlüsse sind beispielsweise aus der
DE 20 2005 011 658 U1 bekannt. Dieses Gebrauchsmuster hat die Grundidee, keine runden, sondern Verschlüsse mit anderen Formen, die griffiger sind, herzustellen. Ferner sind Verschlüsse aus der
WO 2010/046 568 A1 bekannt. Diese Veröffentlichung beschreibt einen Verschluss mit verbessertem Stopfen, wobei die Kappe auf einen Behälterhals gesetzt ist und darunter einen Flaschenhals mit Flüssigkeiten, insbesondere Getränken, aufweist. Diese Art der Verschlüsse ermöglicht das leichte Öffnen durch den Benutzer.
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Bei Push-Pull-Verschlüssen ist ein Teil zum Aufschrauben und somit zum festen Fixieren auf einem Behälter mit einem Innengewinde vorgesehen. Push-Pull-Verschlüsse besitzen eine Öffnung einer Deckelseite, wobei um die Öffnung von der Deckelseite ein Stutzen nach oben verläuft. Das zweite Teil wird auf diesen Stutzen aufgesetzt und kann beim Herunterdrücken die Öffnung verschließen und beim Herausziehen die Öffnung freigeben.
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Drehverschlüsse weisen ein Gewinde auf dem Stutzen des unteren Teils und ein entsprechend passendes Gewinde auf dem zweiten oberen Teil des Verschlusses auf. Bei den vorbekannten Drehverschlüssen handelt es sich um bidirektionale Verschlüsse. Dies bedeutet, dass sie zum Öffnen in eine Richtung und zum Schließen in die entgegengesetzte Richtung gedreht werden müssen. Das Gewinde lässt sich nicht überdrehen.
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Zweiteilige Verschlüsse der genannten Art haben den Vorteil, dass Flüssigkeit einem Behälter über den Stutzen entnommen werden kann, ohne den gesamten Verschluss von dem Behälter abzuschrauben. Ferner haben die Drehverschlüsse gegenüber den Push-Pull-Verschlüssen den Vorteil, dass sie sich überlicherweise nicht über einen hohen Innendruck in dem Behälter ungewollt öffnen. Bei Push-Pull-Verschlüssen kann dies zu einem unkontrollierten Flüssigkeitsaustritt führen.
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Der vorbekannte zweiteilige Verschluss hat jedoch den Nachteil, dass sich durch das Drehen des oberen Teils auf dem Stutzen auch der Verschluss von dem Behälter lösen kann, was einen unkontrollierten Austritt von Flüssigkeit zur Folge hat.
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Es ist somit Aufgabe der Erfindung, einen zweiteiligen Verschluss der eingangs genannten Art zu schaffen, der sich durch die Drehung des oberen Teils auf dem Stutzen nicht von dem Behälter lösen kann.
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Zur Lösung dieses Problems schlägt die Erfindung ausgehend von einem zweiteiligen Abgabeverschluss der eingangs genannten Art vor, dass die korrespondierenden Strukturen periodisch derart über den Umfang des unteren ersten Teils und des oberen zweiten Teils verteilt angeordnet sind, dass das obere zweite Teil relativ zum unteren ersten Teil in beide Umfangsrichtungen drehbar ist und sich bei Verdrehung in einer Drehrichtung in axialer Richtung abwechselnd auf und ab bewegt.
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Da der vorliegende zweiteilige Verschluss kein konventionelles Gewinde aufweist, lässt sich das obere zweite Teil anschlaglos drehen. Bei einem Öffnen des zweiteiligen Verschlusses mit den Zähnen, verhindert dies ein plötzliches Stoppen der Drehbewegung und damit eine unangenehme Kraftübertragung auf die Zähne. Der zweiteilige Verschluss auf der Flasche lässt sich vom Konsumenten bei einhändiger Bedienung mit den Zähnen festhalten. Die Schließstellung wechselt in die Öffnungsstellung in den das obere zweite Teil relativ zum unteren ersten Teil im Uhrzeigersinn gedreht wird. Sofern das obere zweite Teil gegen den Uhrzeigersinn gedreht wird, löst sich der zweiteilige Verschluss nicht von der Flasche, da das obere zweite Teil keinen Anschlag findet, um die Kraft an die Flasche weiterzuleiten.
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Eine bevorzugte Ausführungsform sieht vor, dass der rechteckige Bereich einen radial hervorstehenden Rand aufweist. Die Rechteckigkeit erleichtert die Bedienung des zweiteiligen Verschlusses, da die Zähne stets in zwei gegenüberliegende und parallele Flächen greifen können. Der radial hervorstehende Rand verhindert, dass die Zähne bei der Umstellung aus der Schließstellung in die Öffnungsstellung von dem zweiteiligen Verschluss abrutschen.
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Eine vorteilhafte Ausführungsform des zweiteiligen Verschlusses besteht darin, dass der rechteckige Bereich quadratisch ist. Der Konsument kann seinen Mund zum Öffnen des zweiteiligen Verschlusses stets in die gleiche Position bringen, da alle Seiten gleich lang sind.
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Eine positive Ausführungsform der Erfindung besteht darin, dass die korrespondierenden Strukturen in Umfangsrichtung des zweiteiligen Abgabeverschlusses abwechselnd aufsteigende und absteigende Seitenflächen aufweisen. Diese Anordnung ermöglicht, dass sich das obere zweite Teil auf und ab bewegt wenn man es im Uhrzeigersinn relativ zum unteren ersten Teil dreht, während es auf der gleichen Ebene bleibt, wenn das obere zweite Teil gegen den Uhrzeigersinn gedreht wird.
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Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung sieht vor, dass die korrespondierenden Strukturen im Wesentlichen als Trapez und Sechseck ausgebildet sind.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung sieht vor, dass die korrespondierenden Strukturen parallele Stege aufweisen, wobei die Abstände bzw. Breiten der Stege der einen Struktur im Wesentlichen den Breiten bzw. den Abständen der Stege der anderen Struktur entsprechen, und wobei die Stege der korrespondierenden Strukturen des unteren ersten Teils oder des oberen zweiten Teils zwischen den Stegenden in nur eine Drehrichtung weisende radiale Rampen aufweisen, welche jeweils die radiale Ebene der Nut zwischen den Stegen mit einem Plateau in einer radialen Ebene größeren Radius verbinden.
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Eine bevorzugte Ausführungsform sieht vor, dass die radialen Rampen aus der Richtung des oberen zweiten Teils betrachtet in eine Richtung gegen den Uhrzeigersinn weisen. Dies ermöglicht, dass das obere zweite Teil eine Aufbewegung erfährt, wenn es im Uhrzeigersinn und somit die radialen Rampen hochgeführt wird.
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Eine vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung besteht darin, dass die radiale Dicke jeder korrespondierenden Struktur aus der Richtung des oberen zweiten Teils betrachtet im Uhrzeigersinn ansteigend ist.
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Eine weitere Ausführungsform ist derart gestaltet, dass der Randbereich des unteren ersten Teils und/oder des oberen zweiten Teils eine nach innen vorstehende Kante aufweist, deren radiale Dicke maximal der der korrespondierenden Strukturen entspricht.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im Folgenden anhand der Zeichnungen erläutert. Es zeigen:
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1–19: Unterschiedliche Perspektiven des zweiteiligen Verschlusses in verschiedenen Darstellungsformen;
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20–29: Schnittdarstellung des zweiteiligen Verschlusses aus unterschiedlichen Perspektiven;
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30–35: lineare Darstellung der umlaufenden Strukturen zum Auf- und Abbewegen des oberen zweiten Teils vom unteren ersten Teil;
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36–40: unterschiedliche Darstellungen des zweiteiligen Verschlusses in der Öffnungsstellung;
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41–45: unterschiedliche Darstellungen des zweiteiligen Verschlusses in der Schließstellung;
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46–61: alternative Ausführungsformen des zweiteiligen Verschlusses;
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62–69: Darstellung der Drehung des zweiteiligen Verschlusses im Uhrzeigersinn;
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70–77: Darstellung der Drehung des oberen zweiten Teils gegen den Uhrzeigersinn;
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78–92: Prinzipskizzen der Drehung des oberen zweiten Teils;
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93–107: unterschiedliche Ausführungsformen des zweiteiligen Verschlusses.
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Die 1 bis 3, 8 bis 12, 14 und 16 bis 19 zeigen unterschiedliche perspektivische Darstellungen des zweiteiligen Verschlusses. Die 4 bis 7, 13 und 15 zeigen Schnittansichten des zweiteiligen Verschlusses im Sinne der Erfindung.
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Die 20 bis 23 beschreiben eine durchsichtige Schnittdarstellung des zweiteiligen Verschlusses, wobei die 20 und 21 gegenüber den 22 und 23 um 90° verdreht dargestellt sind.
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Der Übergang aus der Schließstellung in die Öffnungsstellung lässt sich den 24 bis 29 als Schnittdarstellungen entnehmen, wobei die 24 bis 26 gegenüber den 27 bis 29 um 90° verdreht dargestellt sind.
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Die 30 bis 35 zeigen Prinzipskizzen der Auf- und Abbewegungen zwischen dem oberen zweiten Teil und dem unteren ersten Teil.
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Aufgrund des besseren Verständnisses wurde auf eine perspektivische Darstellung zu Gunsten der linearen Prinzipskizze verzichtet.
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In den 36 bis 40 wird die Öffnungsstellung in verschiedenen Darstellungen der Schließstellung in den 41 bis 45 in ebenfalls verschiedenen Darstellungen gegenübergestellt.
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Die 46 bis 61 zeigen unterschiedliche Ausführungsformen und Perspektiven des zweiteiligen Verschlusses.
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Die 62 bis 69 zeigen die Drehung des oberen zweiten Teils relativ zum unteren ersten Teil. Dabei befindet sich der zweiteilige Verschluss bei den 62 bis 65 in Schließstellung und in den 66 bis 69 in Öffnungsstellung. Deutlich erkennbar durchläuft das Sechseck 6 sowohl in der Schließstellung als auch in der Öffnungsstellung die Trapeze 8 und 9 ohne das obere zweite Teil 2 auf oder ab zu bewegen.
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In den 70 bis 77 wird die Drehung des oberen zweiten Teils 2 des zweiteiligen Verschlusses gegen den Uhrzeigersinn gezeigt. Deutlich erkennbar, bewegt sich das obere zweite Teil 2 in den 70 bis 73 nach oben und in den 74 bis 77 nach unten.
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Die 78 bis 92 zeigen linearen Prinzipskizzen der entlang dem zweiteiligen Verschluss umlaufenden Strukturen. Die 78 bis 81 zeigen die Drehung des oberen zweiten Teils 2 im Uhrzeigersinn und die 85 bis 92 zeigen die Drehung des oberen zweiten Teils 2 gegen den Uhrzeigersinn. Die hellen Strukturen zeigen die Sechsecke 6, wohingegen die dunklen Strukturen die Trapeze 8 und 9 zeigen. Die 83 und 84 zeigen die Rampen und Plateaus auf den Trapezen 8 und 9 bzw. die Stege, Rampen und Plateaus auf den Sechsecken 6.
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Die 93 bis 107 zeigen unterschiedliche Ausführungsformen des zweiteiligen Verschlusses.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- unteres erster Teil
- 2
- oberes zweiter Teil
- 3
- Schließstutzen
- 4
- Dichtungsvorrichtung
- 5
- Öffnung
- 6
- Öffnungen
- 7
- Sechseck, Struktur
- 8
- unteres Trapez, Struktur
- 9
- oberes Trapez, Struktur
- 10
- Kante
- 11
- Öffnung
- 12
- Stege
- 13
- Plateau
- 14
- radiale Rampen
- 15
- Nut
- 16
- Stege mit z. B. halber Dicke gegenüber dem ursprünglichen Trapez
- 17
- Plateau mit maximaler Dicke gemäß dem ursprünglichen Trapez
- 18
- Rampe bis zum Plateau (17)
- 19
- Stutzen zum Abdichten
- 20
- Rand
- 21
- Stutzen des unteren ersten Teils (1)
- 22
- Dichtungslippe
- 23
- untere Kante
- 24
- horizontale Seiten des Trapezes
- 25
- horizontale Seiten des Sechsecks
- 26
- Ecken
- 27
- obere Kante
- 28
- Nut durch das Sechseck zentriert
- 29
- zylindrischer Bereich
- 30
- horizontale Seite des Trapezes mit Nut
- 31
- zwei parallele Seiten auf dem Sechseck
- 32
- zwei weitere parallele Seiten auf dem Sechseck
- 33
- quadratischer Bereich
- 34
- zylindrischer Bereich
- 35
- Rand