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Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf einen Kuvertierer mit einer Vorrichtung zum Befeuchten einer Lasche oder einer Klebefläche eines Kuverts.
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Kuvertierer, beispielsweise Kuvertierer der Serie „Marathon 16” der Anmelderin, sind in Fachkreisen bekannt. Solche Kuvertierer dienen dazu, eines oder mehrere gesammelte Güter in ein Kuvert einzubringen, das Kuvert nach dem Einbringen der Güter zu verschließen und anschließend einer Weiterverarbeitung zuzuführen, beispielsweise einer Frankierung und einem Versand auf postalischem Wege. Um das Verschließen eines gefüllten Kuverts zu ermöglichen, umfassen solche Kuvertierer z. B. eine der Füllstation nachgeschaltete, sogenannte Schließstrecke. Um ein sicheres Verschließen der Kuverts zu ermöglichen, ist es erforderlich, die am Eingang der Schließstrecke noch geöffnete Kuvertlasche zu befeuchten, was mittels einer oder mehrerer Sprühdüsen durchgeführt wird, welche die Lasche mit vorgewärmtem Wasser befeuchtet. Das Kuvert wird dann mittels eines geeigneten Schließmechanismus verschlossen und anschließend zwischen Rollen oder Riemen weitertransportiert. Am Ausgang der Schließstrecke können weitere Rollen und Riemen vorgesehen sein, um ein sauberes und vollständiges Verschließen der Kuvertlasche sicherzustellen, auch bei dicken und schweren Kuverts. Anschließend kann das Gut beispielsweise auf eine Schuppenablage abgelegt werden.
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Um das Wasser für die Sprühdüse bereitzustellen, ist ein Wassertank vorgesehen, der ein vorbestimmtes Volumen, beispielsweise 12 Liter, aufweist. Wird ein Wassermangel der Anlage festgestellt, so wird die Anlage gestoppt und ein Nachfüllen des Tanks/Behälters angefordert. Bei bekannten Kuvertierern ist es zur Gewährleistung der Betriebssicherheit erforderlich, den Wassertank mit destilliertem Wasser zu befüllen.
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Diese Vorgehensweise ist nachteilhaft, da ein Benutzer des Kuvertierers angehalten ist, einen bestimmten Vorrat von destilliertem Wasser vorrätig zu halten und entsprechend zu lagern, um die Auffüllung des Wassertanks jederzeit sicherzustellen. Ein weiterer Nachteil ist, dass Bedienfehler auftreten können, wenn Bedienperson kein destilliertes Wasser einfüllt, wodurch eine Verkrustung oder Ablagerung und damit eine Beeinträchtigung des Betriebs der Gesamtanlage eintritt.
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Im Stand der Technik sind weitere Ansätze bekannt, bei denen in der Zuleitung ein Filter vorgesehen ist, um z. B. den Kalk aus dem Wasser zu entfernen. Diese Vorgehensweise ermöglich zwar die Verwendung von herkömmlichem Wasser, z. B. Leitungswasser, und löst somit die Probleme bei den oben genannten Ansätzen, jedoch unter Inkaufnahme anderer Nachteile. So ist es erforderlich, dass der Betreiber der Anlage die geeigneten Filter vorätig hält, die nach einer vorbestimmten Zeit ausgetauscht werden müssen, nämlich dann, wenn die Filtereigenschaft nachlässt. Der Ein/Ausbau der Filter geht mit einem entsprechenden zeitlichen Aufwand einher und erfordert entsprechende Kenntnisse einer Bedienperson, ggf. die Hinzuziehung eines Service-Mechanikers. Ferner muss eine ordnungsgemäße Entsorgung der gebrauchten Filter sichergestellt werden. Alle diese erforderlichen Maßnahmen erhöhen den Aufwand beim Betrieb einer solchen Anlage erheblich.
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Die
DE 38 29 515 C2 beschreibt ein Verfahren zur Behandlung von Oberflächen von Werkstücken mit Behandlungsflüssigkeiten, deren zugrundeliegendes Wasser in einem magnetischen Feld aktiviert wird. In der
DE 58 797 C , der
DE 90 01 355 U1 , der
DE 33 33 551 A1 und der
DE 42 23 628 A1 werden verschiedene Ansätze zur Behandlung von Wasser durch magnetische Felder beschrieben.
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Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen verbesserten Kuvertierer zu schaffen, bei dem die oben genannten Nachteile ausgeräumt werden können.
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Diese Aufgabe wird durch einen Kuvertierer nach Anspruch 1 und ein Verfahren nach Anspruch 14 gelöst.
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Die vorliegende Erfindung schafft einen Kuvertierer mit
einer Füllstation zum Einbringen von Gütern in ein Kuvert;
einer der Füllstation nachgeschalteten Vorrichtung zum Befeuchten einer Lasche oder einer Klebefläche des Kuverts, wobei die Vorrichtung zum Befeuchten folgende Merkmale umfasst:
eine Aufbringeinrichtung zum Aufbringen einer Flüssigkeit auf die Lasche oder die Klebefläche des Kuverts;
eine Zuführung mit einem ersten Ende zum Empfangen der Flüssigkeit und einem zweiten Ende, das mit der Aufbringeinrichtung fluidisch gekoppelt ist; und
eine an einer Position entlang der Zuführung angeordnete Einrichtung zur magnetischen Flüssigkeitsbehandlung, die wirksam ist, um eine durch eine in der Flüssigkeit enthaltene Substanz hervorgerufene Ablagerung in der Zuführung und/oder der Aufbringeinrichtung zu verhindern und/oder zu reduzieren;
einer Verschlussstation, um das Kuvert zu verschließen; und
einem Reservoir zum Aufnehmen von Flüssigkeit, wobei das erste Ende der Zuführung mit dem Reservoir fluidisch gekoppelt ist.
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Die Einrichtung zur magnetischen Flüssigkeitsbehandlung kann benachbart zu dem ersten Ende, benachbart zu dem zweiten Ende oder an einer beliebigen Position zwischen dem ersten Ende und dem zweiten Ende angeordnet sein.
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Die Einrichtung zur magnetischen Flüssigkeitsbehandlung ist entweder so ausgebildet, dass diese die Zuführung zumindest teilweise umfließt, oder so, dass die Einrichtung einen durchbohrten Körper aufweist, der einen Durchtritt der Flüssigkeit ermöglicht, wobei eine Magnetanordnung an dem Körper angeordnet ist. Eine so ausgestaltete Einrichtung wird dann in die Zuführung eingesetzt und bildet einen Teil der Zuführung. Beispielsweise wird ein Teil der Zuführung entfernt und durch den Körper der Einrichtung zur magnetischen Flüssigkeitsbehandlung ersetzt.
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Vorzugsweise umfasst die Einrichtung zur magnetischen Flüssigkeitsbehandlung eine Mehrzahl von Magneten, wobei die Flüssigkeit weiterhin vorzugsweise Wasser ist. In diesem Fall handelt es sich bei der Substanz um im Wasser befindlichen Kalk.
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Die Aufbringeinrichtung kann durch eine kontaktlose Einrichtung, z. B. eine oder mehrere Spritzdüsen oder eine Verdampfungseinrichtung, oder durch eine kontaktbehaftete Einrichtung, z. B. eine Bürste mit einer Mehrzahl von Borsten, eine oder mehrere Rollen, einen Schwamm, realisiert sein.
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Die Vorrichtung kann ferner eine Pumpe umfassen, die eine Förderung der Flüssigkeit von dem ersten Ende zu dem zweiten Ende der Zuführung bewirkt. Ferner kann die Aufbringeinrichtung einen Behälter umfassen, der von dem zweiten Ende der Zuführung die Flüssigkeit empfängt, wobei die Borsten einer Bürste mit einem Ende in den Behälter ragen, so dass durch entsprechende Kapillarwirkung eine Benetzung der vorderen Enden der Borsten herbeigeführt wird, die ihrerseits mit der zu befeuchtenden Kuvertlasche in Kontakt gebracht werden können.
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Gemäß Ausführungsbeispielen können auch mehrere Einrichtungen zur magnetischen Flüssigkeitsbehandlung entlang der Zuführung angeordnet sein.
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Weiterhin schafft die vorliegende Erfindung ein Verfahren zum Kuvertieren von Gütern, mit folgenden Schritten:
Einbringen zumindest eines Gutes in ein Kuvert;
Befeuchten einer Lasche oder einer Klebefläche des Kuverts, wobei das Befeuchten folgende Schritte umfasst:
Zuführen einer Flüssigkeit zu einer Aufbringeinrichtung zum Aufbringen der Flüssigkeit auf die Lasche oder die Klebefläche des Kuverts; und
magnetisches Behandeln der Flüssigkeit während des Zuführens der Flüssigkeit, um eine durch eine in der Flüssigkeit enthaltene Substanz hervorgerufene Ablagerung in einer Zuführung und/oder der Aufbringeinrichtung zu verhindern und/oder zu reduzieren; und
Verschließen des Kuverts.
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Ferner lehrt die vorliegende Erfindung das Verwenden einer magnetisch behandelten Flüssigkeit zum Befeuchten einer Lasche oder einer Klebefläche eines Kuverts in einem Kuvertierer.
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Bevorzugte Ausführungsbeispiele der vorliegenden Erfindung werden nachfolgend unter Bezugnahme auf die beiliegenden Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
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1 eine schematische Darstellung eines Kuvertierers mit einer Schließstrecke, wie sie durch die Anmelderin angeboten und vertrieben wird, in die die erfindungsgemäßen Vorrichtung angeordnet ist;
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2(a) bis (c) Ausführungsbeispiele für die Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung mit einer kontaktlosen Aufbringeinrichtung für die Flüssigkeit in Form von Düsen;
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3 bis 5 Ausführungsbeispiele für die Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung mit einer kontaktbehafteten Aufbringeinrichtung für die Flüssigkeit in Form einer Bürste (3), einer Rolle (4) und eines Schwamms (5); und
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6(a) und (b) verschiedene Ausführugsbeispiele betreffend die Ausgestaltung der Einrichtung zur magnetischen Flüssigkeitsbehandlung.
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Bei der nachfolgenden Beschreibung der bevorzugten Ausführungsbeispiele der vorliegenden Erfindung werden gleiche Elemente in den Figuren mit gleichen Bezugszeichen versehen.
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1 zeigt eine isometrische Darstellung eines Kuvertierers 100, der eine schematisch dargestellte Füllstation 102 umfasst, in der die durch den Kuvertierer bereitgestellten Kuverts mit einzelnen oder mehreren gesammelten Gütern befüllt werden. Ferner zeigt die 1 eine Schließstrecke 104, die der Füllstation 102 nachgeschaltet ist. Aus der Füllstation 102 werden die gefüllten Kuverts an die Schließstrecke 104 zunächst an eine Umlenkstation 106 übergeben, in der die aus der Füllstation 102 kommenden Kuverts um 90 Grad umgelenkt werden. In Förderrichtung nach der Umlenkstation 106 befindet sich eine Befeuchtungsstation 108, in der eine Lasche 110 eines Kuverts 112 befeuchtet wird. Bei dem in 1 gezeigten Beispiel umfasst die Befeuchtungsstation 108 eine Düse bzw. Spritzdüse 114, die über eine Zuleitung 116 mit einem Wassertank oder Reservoir 118 verbunden ist, in dem die für die Befeuchtung erforderliche Flüssigkeit bereitgestellt wird. Die Zuleitung 116 umfasst ein erstes Ende 116a, welches mit dem Tank fluidisch gekoppelt ist, beispielsweise in der Gestalt, dass es bis zu einem Tankboden reicht, um die Zuführung der Flüssigkeit auch bei fallendem Pegel im Tank sicherzustellen. Ein zweites Ende der Zuleitung ist in 1 nicht gezeigt, steht jedoch in Verbindung mit der Düse 114. Entlang der Zuleitung 116 ist eine Einrichtung 120 zur magnetischen Flüssigkeitsbehandlung vorgesehen, beispielsweise eine Entkalkungsvorrichtung, die bei dem in 1 gezeigten Beispiel an einer Position in der Nähe des ersten Endes 116a, jedoch außerhalb des Wassertank angeordnet ist. Bei der obigen Beschreibung wurde von einem Kuvert ausgegangen, dessen Lasche mit einer Klebefläche versehen ist, die vor dem Verschließen befeuchtet wird. Ebenso existieren aber auch Kuverts, bei denen das Kuvert eine Klebfläche umfasst. In einem solchen Fall wird die auf dem Kuvert befindliche Klebefläche durch Aufbringen der Flüssigkeit befeuchtet.
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Eine solche Einrichtung zur magnetischen Flüssigkeitsbehandlung bewirkt, dass Verkrustungen oder Ablagerungen, die aufgrund einer organischen und/oder anorganischen Substanz, die in der Flüssigkeit enthalten ist, hervorgerufen werden, sei es in der Zuleitung und/oder in der Spritzdüse, verhindert oder reduziert wird. Ablagerungen, die durch organische Inhaltstoffe hervorgerufen werden, umfassen z. B. Algenablagerungen. Bei der Flüssigkeit handelt es sich bei dem in
1 gezeigten Beispiel um Wasser, und die darin enthaltene Substanz ist Kalk Die Einrichtung zur magnetischen Flüssigkeitsbehandlung umfasst eine Mehrzahl von Magneten, um die erforderlichen Magnetfelder für die magnetischen Flüssigkeitsbehandlung bereitzustellen. Gemäß einem Ausführungsbeispiel ist die Einrichtung zur magnetischen Flüssigkeitsbehandlung entsprechend der
EP 1 557 397 B1 ausgestaltet.
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Nachdem die Kuvertlasche in der Befeuchtungsstation 108 befeuchtet wurde, wird das Kuvert in eine Verschlussstation 200 bewegt, in der die Lasche verschlossen wird, beispielsweise unter Verwendung einer Rolle 202, die die Lasche auf das Kuvert aufdrückt und verschließt. Am Ausgang der Schließstrecke sind drei Rollenpaare 204 angeordnet, zwischen denen das geschlossene Kuvert hindurchtransportiert wird, um so ein sauberes und vollständiges Verschließen der Kuvertlasche sicherzustellen. Anschließend wird das Kuvert austransportiert, wie dies durch den Pfeil 206 angedeutet ist und beispielsweise auf einer Schuppenablage abgelegt.
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Anhand der 2(a) bis (c) werden verschiedene Beispiele für die Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung mit einer kontaktlosen Aufbringeinrichtung für die Flüssigkeit in Form von Düsen beschrieben. 2(a) zeigt eine Ausführungsform, bei der ein Wassertank 118 vorgesehen ist, wobei die Zuleitung 116 gebogen ausgestaltet ist. An dem zweiten Ende 116b der Zuleitung 116 ist eine Spritzdüse oder mehrere Spritzdüsen 114 angeordnet, die zur Aufbringung der Flüssigkeit auf eine Kuvertlasche dienen, wobei die Kuvertlasche in den 2 bis 4 aus Gründen der Übersichtlichkeit nicht gezeigt ist. Das erste Ende 116a der Zuleitung 116 befindet sich innerhalb des Wassertanks 118, wobei mit dem Bezugszeichen 122 ein Pegel des im Wassertank 118 befindlichen Wassers angedeutet ist. Der Wassertank 118 kann über eine verschließbare Öffnung befüllt werden, wobei in 2(a) der Verschluss 124 der verschließbaren Öffnung gezeigt ist. Bei dem in 2(a) gezeigten Ausführungsbeispiel ist eine Förderung der Flüssigkeit 126 aus dem Wassertank 118 zur Düse 114 erforderlich, was durch Bereitstellung einer Pumpe 128 erreicht wird. Bei dem in 2(a) dargestellten Ausführungsbeispiel ist die Einrichtung 120 zur magnetischen Wasserbehandlung am ersten Ende 116a der Zuleitung 116 angeordnet. Die in der 2(a) gezeigte Anordnung umfasst ferner ein Auffangbecken 130, welches überschüssige Flüssigkeit auffängt und über eine Leitung 132 in das Wassertank 118 zurückführt. Alternativ kann die Leitung 132 auch in einen Entsorgungstank (nicht gezeigt) münden, in dem das überschüssige Wasser gesammelt wird, welches mit Klebstoffresten und anderen Verschmutzungen versetzt sein kann, die eine Wiederverwendung nicht zulassen.
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2(b) zeigt einer alternative Ausgestaltung der anhand der 2(a) gezeigten Vorrichtung. Hier umfasst die Aufbringeinrichtung zusätzlich zu der Düse 114 ein Reservoir 117, welches mit dem zweite Ende 116b der Zuleitung 116 verbunden ist. Bei dieser Ausgestaltung dient das Reservoir 117 dazu, der Düse 114 das Wasser mit einem ausreichenden Druck bereitzustellen Mittels der Pumpe 128 wird das Wasser in das Reservoir 117 gepumpt, bis ein erwünschter Druck erreicht ist. Durch Nachfordern wird dieser Druck beibehalten. Das Reservoir kann ferner ein Überdruckventil umfassen, so dass bei zu hohem Druck das Wasser über die Leitung 117a in das Becken 130 abfließe kann.
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2(c) zeigt eine Ausgestaltung, die keine Pumpe erfordert Bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel erfolgt der Flüssigkeitstransport der Flüssigkeit 126 zur Spitze 114 durch Gravitationskraft, indem der Wassertank 118 oberhalb der Düse 114 angeordnet ist Die Zuleitung 116 erstreckt sich mit ihrem ersten Ende 116a in den Wassertank 118. Bei dem in 2(c) gezeigten Ausführungsbeispiel ist die Einrichtung 120 zur magnetischen Wasserbehandlung an einer beliebigen Position beabstandet von dem ersten Ende 116a und beabstandet von dem zweiten Ende 116b angeordnet.
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Anhand der 3 bis 5 werden verschiedene Beispiele für die Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung mit einer kontaktbehafteten Aufbringeinrichtung beschrieben.
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3 zeigt eine weitere Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung, bei der anstelle von Spritzdüsen eine oder mehrere Bürsten 134 verwendet werden deren erste Enden 134a in einer flüssigkeitsaufnehmenden Schale 136 angeordnet sind, die mit dem zweiten Ende 116b der Zuleitung 116 fluidisch gekoppelt ist. Über eine Kapillarwirkung, die durch die Zwischenräume zwischen den Borsten der Bürste 134 hervorgerufen wird, erfolgt eine Förderung der Flüssigkeit, z. B. des Wassers, aus der Schale 136 in Richtung des zweiten Endes 134b der Bürste 134, welches mit der Kuvertlasche in Kontakt gebracht werden kann, um so eine Befeuchtung derselben zu ermöglichen. Die Flüssigkeit 126 wird im Wassertank 118 bereitgestellt, und über die Zuleitung zur Schale 134 geführt. Bei dem in 3 gezeigten Beispiel ist die Einrichtung 120 zur magnetischen Flüssigkeitsbehandlung benachbart zum zweiten Ende 116b der Zuleitung 116 angeordnet.
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4 zeigt wiederum eine weitere Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung, beider anstelle der in 3 gezeigten Bürste eine oder mehrere Rollen 137 verwendet werden, die angeordnet sind, um zumindest teilweise in die Schale 136 zu reichen, die mit dem zweiten Ende 116b der Zuleitung 116 fluidisch gekoppelt ist. Die Rolle 137 kann eine Oberfläche aufweisen oder aus einem Material hergestellt sein, die/das eine Aufnahme der Flüssigkeit, z. B. des Wassers, aus der Schale 136 ermöglicht, welches dann durch eine Rotation der Rolle 137 mit der Kuvertlasche in Kontakt gebracht werden kann, um so eine Befeuchtung derselben zu ermöglichen.
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5 zeigt wiederum eine weitere Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung, bei der anstelle der in 4 gezeigten Rolle ein Schwamm 139 verwendet wird, der zumindest teilweise in der Schale 136 angeordnet ist, die mit dem zweiten Ende 116b der Zuleitung 116 fluidisch gekoppelt ist. Der Schwamm nimmt die Flüssigkeit, z. B. Wasser, aus der Schale 136 auf und fördert es zu der Kuvertlasche, um so eine Befeuchtung derselben zu ermöglichen.
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An dieser Stelle sei darauf hinzuweisen, dass die vorliegende Erfindung natürlich nicht auf die anhand der 1 bis 5 gezeigten Ausgestaltungen beschränkt ist, sondern dass der erfindungsgemäße Ansatz mit jeder Art von Mechanismus zum Aufbringen einer Feuchtigkeit auf eine Kuvertlasche kombiniert werden kann. Ferner können die verschiedenen Ausführungsbeispiele auch kombiniert werden, beispielsweise kann eine Auffangschale auch bei der Ausgestaltung gemäß 2(c) vorgesehen sein. Ebenso kann bei der Ausgestaltung bei 3 anstelle der Übertragung der Flüssigkeit 126 durch Gravitationskraft in die Schale 136 eine Pumpe vorgesehen sein, um eine entsprechende Förderung der Flüssigkeit zu bewirken. Ferner kann das erste Ende 116a der Zuleitung an einer beliebigen Position an und/oder in dem Tank angeordnet sein, um eine Zuführung der Flüssigkeit zu der Zuleitung zu ermöglichen.
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Der Vorteil der erfindungsgemäßen Ausgestaltung der Befeuchtungsvorrichtung, wie sie anhand der
1 bis
5 erläutert wurde, nämlich die Bereitstellung einer magnetischen Flüssigkeitsbehandlungseinrichtung entlang der Zuleitung ist vorteilhaft, da es hierdurch gelingt, den im Wasser enthaltenen Kalk bezüglich seines Verkrustungs- bzw. Ablagerungsverhaltens zu beeinflussen, wobei insbesondere durch einen Eingriff in das Kristallisationsverhalten des Kalks auch stark in das Flüssigkeitsprodukt des Kalks im Wasser eingegriffen wird, so dass Kalkverkrustungen entlang der Zuleitung und insbesondere in der Düse oder in der Bürste nicht nur vermieden werden, sondern auch bestehende Verkrustungen abgebaut werden können. Details der Funktionalität der magnetischen Flüssigkeitsbehandlungseinrichtung, die gemäß einem Ausführungsbeispiel eingesetzt werden kann, sind in der
EP 1 557 397 B1 beschrieben.
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Verschiedene Ausführungsbeispiele für die Ausgestaltung der Flüssigkeitsaufbringeinrichtung, beispielsweise in Form von Düsen oder Bürsten sind in der
EP 1 016 550 A1 , der
EP 1 520 731 A2 , der
US 2003/070400 A1 und der
US 6,893,534 B2 beschrieben.
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Die 6 zeigt zwei Ausführungsformen der magnetischen Flüssigkeitsbehandlungsvorrichtung. 6(a) zeigt einen Ausschnitt der Zuleitung 116, wobei die Einrichtung 120 die Zuleitung 116 manschettenartig umgibt. Anstelle der in 6(a) gezeigten vollständigen Umfassung der Leitung 116 kann die Einrichtung 120 die Leitung 116 auch nur teilweise umschließen.
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6(b) zeigt eine weitere Ausgestaltung, bei der die Einrichtung 120 einen Körper 140 aufweist, der eine Bohrung umfasst, die durch die gestrichelten Linien 142 angedeutet ist und durch die eine Flüssigkeit durchtreten kann. Ferner umfasst die Einrichtung 120 die erforderliche Magnetanordnung 144, die den Körper 140 ganz oder teilweise umschließt, bei dem in 6(b) nur teilweise. Zur Montage wird die Zuleitung 116 unterbrochen, ein Stück derselben wird entfernt und durch eine Einrichtung 120 ersetzt, so dass die Flüssigkeit in der Zuleitung 116 auch die Bohrung 142 im Körper 140 der Einrichtung 120 durchströmt und somit eine Einwirkung der Magnete auf die Flüssigkeit ermöglicht.
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Durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung einer Befeuchtungsvorrichtung ist es für einen Betreiber eines Kuvertieren nunmehr nicht mehr erforderlich, destilliertes Wasser bereitzustellen, um den Wassertank regelmäßig zu befüllen. Dies ist insbesondere vorteilhaft, da die Beschaffung und die Lagerhaltung von destilliertem Wasser einen zusätzlichen Aufwand für den Betreiber bedeutet, was erfindungsgemäß nicht länger erforderlich ist, da hier beispielsweise herkömmliches Leitungswasser verwendet werden kann, welches durch die Einrichtung magnetisch behandelt wird, und so Verkrustungen bzw. Ablagerungen vermeidet. Versuche der Anmelderin haben gezeigt, dass durch die Verwendung einer Einrichtung zur magnetischen Flüssigkeitsbehandlung keine Einschränkungen der Funktionalität der Befeuchtungselemente, beispielsweise der Spritzdüsen oder der Bürsten, eingestellt haben, trotz der Verwendung von herkömmlichen Leitungswasser anstelle des im Stand der Technik verwendeten destillierten Wassers.
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Ein weiterer Vorteil der vorliegenden Erfindung besteht darin, dass Bedienfehler ausgeschlossen werden können, da eine Bedienperson einfach herkömmliches Leitungswasser verwenden kann, wohingegen bei Ansätzen gemäß dem Stand der Technik beim Befüllen des Tanks mit Leitungswasser eine Verkrustung bzw. Ablagerungen und damit eine Beeinträchtigung des Betriebs der Gesamtanlage unvermeidbar waren.
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Bei der Beschreibung der Ausführungsbeispiele wurde auf Vorrichtungen Bezug genommen, die eine Zuleitung 116 umfasst, z. B. in Form eines Rohres oder eines Schlauches, die von dem Tank zu der Aufbringvorrichtung verläuft. Die Erfindung ist nicht auf solche Ausführungsbeispiele beschränkt, vielmehr kann eine beliebig ausgestaltete Zuführung vorgesehen sein, die die Flüssigkeit an einem ersten Ende empfängt und an einem zweiten Ende der Aufbringeinrichtung bereitstellt. Die Züführung kann ferner auch direkt an einen Wasseranschluss, z. B. an einem herkömmlichen Wasserhahn, angeschlossen sein, um das Wasser entweder direkt oder über einen Zwischentank, z. B. die in den 1 bis 5 gezeigten Tanks, an die Aufbringeinrichtung zu leiten. Die Einrichtung 120 zur magnetischen Flüssigkeitsbehandlung ist bei diesen Ausführungsformen an einer beliebigen Position entlang der Zuführung angeordnet, z. B. zwischen dem Wasserhahn (einschließlich an dem Wasserhahn) und dem Tank und/oder zwischen dem Tank und der Aufbringeinrichtung, sofern ein Tank vorgesehen ist, oder zwischen dem Wasserhahn (einschließlich an dem Wasserhahn) und der Aufbringeinrichtung, sofern kein Tank vorgesehen ist.
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Ferner wurden Ausführungsbeispiele beschrieben, bei denen die kontaktlose Aufbringeinrichtung durch eine oder mehrere Düsen realisiert ist. Andere Ausführungsformen verwenden eine Verdampfungseinrichtung, mittels der das Wasser z. B. mittels Ultraschall oder Wärmebeaufschlagung verdampft wird und der Dampf auf die Lasche oder die Klebefläche des Kuverts zum Befeuchten derselben aufgebracht wird.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung würden unter Bezugnahme auf eine Vorrichtung zum Aufbringen einer Flüssigkeit auf eine Lasche oder eine Klebefläche eines aus einer Füllstation eines Kuvertierers kommenden Kuverts beschrieben. Die Erfindung ist jedoch nicht herauf beschränkt. Vielmehr lehrt die vorliegende Erfindung erstmals die Verwendung einer magnetisch behandelten Flüssigkeit in einer Papierhandhabungsanlage, z. B. einem Kuvertierer.