-
Gebiet der Erfindung
-
Die Erfindung betrifft eine Feldspritze mit einem aus mehreren zueinander verschwenkbaren Abschnitten aufgebauten Ausleger, der aus einer Transportstellung in eine Arbeitsstellung und/oder in die Transportstellung zurück verschwenkbar ist, wobei der gesamte Ausleger um eine horizontal ausgerichtete erste Schwenkachse verschwenkbar an einem Zugfahrzeug, wie einem Traktor, anbringbar ist, wobei zumindest einer der Abschnitte des Auslegers um eine in der Transportstellung im Wesentlichen vertikal ausgerichtete zweite Schwenkachse verschwenkbar ist und wobei die einzelnen Abschnitte jeweils Bauteile aufweisen, die pro Abschnitt zueinander so angeordnet sind, dass eine durch sie verlaufende Hilfsebene in der Transportstellung im Wesentlichen vertikal ausgerichtet ist.
-
Die Erfindung betrifft auch einen Traktor mit einer erfindungsgemäßen Feldspritze.
-
Die Erfindung betrifft auch ein Verfahren zum Verschwenken eines aus mehreren Abschnitten aufgebauten Auslegers einer Feldspritze.
-
Aus dem Stand der Technik sind Feldspritzen bekannt, die zum Ausbringen von Düngemitteln, Insektiziden, Pestiziden, Saatgut oder sonstigen gasförmigen, flüssigen oder körnigen Materialien im Bereich der Landwirtschaft verwendet werden.
-
Unter einer Feldspritze werden Anbau-, Aufbau-, Anhänge- und selbstfahrende Feldspritzen verstanden.
-
Feldspritzen werden meistens eingesetzt, um Düngemittel auszubringen. Häufig werden die Feldspritzen an Zugmaschinen an- oder aufgesetzt, um die Feldspritzen an den Einsatzort zu verbringen und dort, nämlich auf dem jeweiligen Feld, einsetzen zu können.
-
Zum Zwecke der Effizienzsteigerung ist aus dem Stand der Technik bereits bekannt, die von der Feldspritze während des Überfahrens durch die Zugmaschine, wie etwa einem Traktor, abdeckbare bzw. bestreichbare Fläche möglichst groß zu gestalten. Aus diesem Grund werden im Stand der Technik Arme einer Feldspritze aus einer Transportstellung, in der die Feldspritze eine relativ geringe Spurbreite hat, in eine Arbeitsstellung verbracht, so dass die Feldspritze dann eine deutlich größere Breite aufweist. Beim Überfahren eines ausgewählten Bereichs wird dann eine größere Fläche während eines einzigen Arbeitsganges behandelbar.
-
Während in der Transportstellung die maximale Breite der Feldspritze die im Straßenverkehr erlaubten Höchstmaße nicht überschreiten darf, ist in der Arbeitsstellung, für den Feldbetrieb, eine möglichst große Breite wünschenswert.
-
Schwenksysteme sind bspw. aus der
DE 94 12 577 U1 bekannt. Dort wird eine Feldspritze mit einem Feldspritzengestänge offenbart. Das Feldspritzengestänge weist mehrere Scharniere auf, über die die seitlich vom Zugfahrzeug abstehenden Arme an das Zugfahrzeug in einer Horizontalebene heranschwenkbar sind. Die Scharniere oder Gelenke sind dabei vertikal ausgerichtet.
-
Eine gewisse Höhenverstellbarkeit ist durch horizontal angeordnete Zapfen sichergestellt, um welche das Feldspritzengestänge unter Beibehaltung der Vertikalausrichtung verschwenkbar ist.
-
Ausleger, die Arme oder Verlängerungsabschnitte aufweisen, die über vertikal ausgerichtete Gelenke in einer Horizontalebene verschwenkbar sind, sind auch aus der
DE 303 206 A und
DE 19 74 964 U bekannt.
-
Diese bekannten in einer Horizontalebene verschwenkbaren Feldspritzen haben jedoch den Nachteil, dass sie gerade beim Anfahren des Zugfahrzeuges eine starke Überdüngung bzw. Behandlung des Untergrundes des Feldes nach sich ziehen.
-
Dies liegt daran, dass beim Anfahren des Zugfahrzeuges, aufgrund der massebedingten Trägheit, die ausgeklappte Feldspritze zu schwingen beginnt. Auf diese Weise erhält man zwischen 80 bis 90% Überdüngung, im Falle des Ausbringens von Dünger, was höchst unwirtschaftlich ist. Eine solche unwirtschaftliche Nebenerscheinung tritt immer auch dann auf, wenn das Zugfahrzeug abbremst oder beschleunigt.
-
Aus dem Stand der Technik sind auch Feldspritzen bekannt, die Verlängerungsabschnitte aufweisen, die in einer Vertikalebene verschwenkbar sind. Solche Systeme sind bspw. aus der
DE 31 27 103 A1 und der
DE 81 20 081 U1 bekannt.
-
Allerdings weisen diese Systeme den Nachteil auf, dass große Kräfte zum Verschwenken der Verlängerungsabschnitte benötigt werden, was zu einer massiven Auslegung der Feldspritze führt und somit kostenintensiv ist.
-
Auch die
DE 22 49 666 A offenbart eine verschwenkbare Feldspritze mit Armen, die entweder in einer Horizontalebene oder einer Vertikalebene verschwenkbar sind.
-
-
Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die Nachteile aus dem Stand der Technik zu vermeiden.
-
Die Aufgabe wird durch die Merkmale der Ansprüche 1, 9 und 10 gelöst. Die Idee liegt darin, dass der gesamte Ausleger um die erste Schwenkachse aus der Transportstellung in die Arbeitsstellung verschwenkbar ist, so dass die Hilfsebene im Wesentlichen horizontal ausgerichtet ist.
-
Auf diese Weise wird nur wenig Kraft benötigt, um den gesamten Ausleger von der Transportstellung in die Arbeitsstellung und wieder zurück zu klappen. Die zum Verschwenken notwendigen Elemente, wie Hydraulikzylinder oder dergleichen, können am Zugfahrzeug angreifen, ohne das Gewicht der Feldspritze selbst maßgeblich zu erhöhen.
-
Ferner ist es möglich, die zum Ein- und Ausschwenken der einzelnen Abschnitte der Feldspritze benötigten Aktuatoren leichter auszugestalten, da sie nur relativ wenig Kraft übertragen müssen.
-
Auf diese Weise wird es möglich, die gesamte Masse der Feldspritze zu verringern, was zu einer Verringerung der Schwingungsneigung führt. Die gesamte Feldspritze wird steifer und das gesamte System aus Feldspritze und Zugfahrzeug ebenfalls in puncto Steifigkeit verbessert.
-
Auf diese Weise lässt sich mit einer intelligenten mechanischen Gestaltung die Überbehandlung des Bodens vermeiden.
-
Vorteilhafte Ausführungsformen werden durch die Unteransprüche beansprucht und nachfolgend näher erläutert.
-
So ist es von Vorteil, wenn zumindest mehrere Bauteile des Auslegers aus Faserverbundwerkstoff aufgebaut sind. Eine solche Feldspritze braucht nicht notwendigerweise alle Merkmale der erfindungsgemäßen Lösung der Aufgabe gemäß Anspruch 1 aufzuweisen. Durch die Ausgestaltung mehrerer Bauteile des Auslegers aus Faserverbundwerkstoff ist die Steifigkeit der Feldspritze deutlich erhöhbar und die Masse reduzierbar. Auf diese Weise wird ein präziseres Ausbringen von zu verteilendem Gut, wie Düngemittel, Pestiziden, Insektiziden, aber auch Saatgut, ermöglicht. Diese Variante kann Bestandteil einer Teilanmeldung sein.
-
Wenn solche, eine tragende Funktion wahrnehmenden Bauteile des Auslegers, aus Faserverbundwerkstoff aufgebaut sind, so wird erreicht, dass die Bauteile, die wesentlich zu einer Masseerhöhung bei herkömmlichen Feldspritzen beitragenden Elemente in puncto Masse verringert werden, ohne jedoch die Steifigkeit und Stabilität des Gesamtkonstrukts zu verringern. Als besonders vorteilhaft hat es sich herausgestellt, Kohlefaserverbundwerkstoffe, Aramidfaserverbundwerkstoffe oder Glasfaserverbundwerkstoffe sowie Kombinationswerkstoffe dieser Werkstoffe zu verwenden.
-
Es hat sich auch als besonders vorteilhaft herausgestellt, wenn beidseitig eines mittleren Abschnitts je zwei oder drei hintereinander gereihte Verbreiterungsabschnitte über dazwischen angeordnete Gelenke, von diesen abstehend angeordnet sind und in Richtung des mittleren Abschnitts schwenkbar angeordnet sind. Die Verbreiterungsabschnitte, die sich entlang einer Gerade aneinander reihen, sind mittig über dem mittleren Abschnitt und die jeweils dazwischen angeordneten Gelenke miteinander verbunden. Dadurch lässt sich die Breite der Feldspritze derart erhöhen, dass beim Überfahren eines Bodenabschnittes durch die direkt oder indirekt angetriebene Feldspritze eine große Fläche bestreichbar ist.
-
Als besonders vorteilhaft hat sich die Kombination von zwei oder drei Verbreiterungsabschnitten beidseitig des mittleren Abschnitts herausgestellt, da dann im zusammengeklappten Zustand die durch die Straßenverkehrszulassungsordnung erlaubte Spurbreite der Feldspritze eingehalten ist und trotzdem eine besonders große Fläche bestreichbar ist.
-
Eine besonders günstige Konstruktion lässt sich dann erreichen, wenn die auf einer Seite des mittleren Abschnitts befindlichen Verbreiterungsabschnitte in derselben ersten Schwenkrichtung auf den mittleren Abschnitt zuschwenkbar angeordnet sind und/oder die anderen Verbreiterungsabschnitte, die auf der anderen Seite des mittleren Abschnitts befindlich sind, in einer zweiten Schwenkrichtung verschwenkbar sind, die der ersten Schwenkrichtung entgegengesetzt ist. Auf diese Weise lassen sich die zum Verschwenken der Verbreiterungsabschnitte benötigten Aktuatoren auf ein und derselben Seite des Auslegers anbringen. Die Montagefreundlichkeit wird dadurch erhöht.
-
Auch ist es von Vorteil, wenn die Gelenke so angeordnet und/oder ausgebildet sind, dass sie nur ein maximales Ausschwenken der Verbreiterungsabschnitte in dieselbe Ebene, in der der mittlere Abschnitt befindlich ist, erlauben. Die Anordnung der Gelenke im Zusammenspiel mit den Verbreiterungsabschnitten und/oder dem mittleren Abschnitt, führt zu einer einfachen Verriegelung des ausgeklappten Auslegers in seiner Arbeitsstellung. Zu diesem Zweck wird lediglich die Gewichtskraft der Verbreiterungsabschnitte benötigt, so dass die aneinander stoßenden Verbreiterungsabschnitte oder die an den mittleren Abschnitt anstoßenden Verbreiterungsabschnitte in der Arbeitsstellung derart aneinander anliegen, dass ein Winkel von ungefähr 180° zwischen den Verbreiterungsabschnitten und/oder den Verbreiterungsabschnitten und dem mittleren Abschnitt vorliegt.
-
Wenn die Verbreiterungsabschnitte in der Transportstellung in zwei zueinander parallel verlaufenden gedachten Ebenen angeordnet sind, die orthogonal zur Hilfsebene durch den mittleren Abschnitt ausgerichtet sind, so lassen sich die dann an das Zugfahrzeug herangeklappten/-geschwenkten Verbreiterungsabschnitte einfach und rechtskonform über öffentliche Straßen vom Einsatzort, nämlich dem Feld, zu einem räumlich entfernten Einsatzort oder einer Lagerstelle, wie etwa einem Bauernhof, verbringen.
-
Ein besonders vorteilhaftes Ausführungsbeispiel ist auch dadurch gekennzeichnet, dass die Abschnitte flächig ausgestaltet sind und/oder deren Außenseiten als flächige, hermetisch den dazwischen befindlichen Raum abschließende Schalen ausgebildet sind. Durch eine entsprechende aerodynamische Ausgestaltung der Abschnitte wird eine verbrauchsverbesserte Verbringung an den Einsatzort oder vom Einsatzort weg ermöglicht. Auch wird die Windanfälligkeit während des Ausbringens des über die Feldspritze zu verteilenden Gutes verringert.
-
Ein System mit einem Traktor und einer erfindungsgemäßen Feldspritze löst die eingangs genannte Aufgabe auch dann besonders gut, wenn ein mittlerer Abschnitt eines Auslegers in der Arbeitsstellung auf einer am Traktor angebrachten Rastfläche ruhend angeordnet ist. Auf diese Weise ist ein Aktuator, sobald der Ausleger in die Arbeitsstellung verbracht ist, nicht dauerhaft unter Zug, was die Lebensdauer des Aktuators deutlich erhöht. Es ist auch möglich, dass der Aktuator nach Erreichen der Arbeitsstellung durch den Ausleger, kraftentspannt wird.
-
Als Aktuatoren bieten sich hydraulische oder pneumatische Zylinder an.
-
Die eingangs genannte Aufgabe wird bei einem Verfahren zum Verschwenken eines aus mehreren Abschnitten aufgebauten Auslegers auch dadurch gelöst, dass der Ausleger aus einer horizontal ausgerichteten Arbeitsstellung zuerst in Gänze in eine vertikale Zwischenstellung verschwenkt wird und danach die einzelnen, von einem mittleren Abschnitt abstehenden Verbreiterungsabschnitte in Richtung des mittleren Abschnitts in eine Transportstellung geschwenkt werden. Auf diese Weise ist ein kraftunaufwändiges Verschwenken der einzelnen Abschnitte, die auch als Segmente bezeichnet werden, möglich.
-
Vorteilhafte Ausführungsformen sind auch dadurch gekennzeichnet, dass in dem zwischen den Schalen befindlichen Innenraum zumindest erste Leitungen zum Ausstoßen, Zuführen und Verteilen des Ausbringgutes, wie Düngemittel, Saatgut, Insektiziden oder Pestiziden angeordnet sind. Die Fertigung solcher Schalen lässt sich mit herkömmlichen Mitteln günstig bewerkstelligen, insbesondere lässt sich eine besonders leichte Variante der Schalen herstellen, wenn auf Faserverbundwerkstoffe zurückgegriffen wird.
-
Auch ist es von Vorteil, wenn beidseitig und benachbart zu der ersten Leitung zweite Leitungen, zur Zufuhr von Luft an Düsen in unmittelbarer Nähe zu Öffnungen in der ersten Leitung, vorhanden sind oder die im Innenraum befindliche Luft unter Druck setzbar ist. Auf diese Weise lässt sich eine hermetische Kapselung des Innenraums bewerkstelligen, so dass ein Einwirken aggressiver Medien, die über die erste Leitung ausgestoßen werden, auf die einzelnen Elemente der Feldspritze verhindert wird. Die erste Leitung selbst ist dann auf ihrer Außenseite genauso wie der diese umgebende Innenraum vor durch das ausgestoßene Gut hervorgerufene Korrosion geschützt. Dieser Aspekt lässt sich auch ohne die einzelnen Merkmale des Anspruchs 1 weiter verfolgen und kann Gegenstand einer Teilanmeldung sein. Auch die Merkmale der restlichen Ansprüche sind nicht zwingend mit einer solchen Feldspritze zu verwirklichen.
-
Ein weiteres Ausführungsbeispiel, das sich als besonders vorteilhaft herausgestellt hat, ist dadurch gekennzeichnet, das aufblasbare Luftkissen zum Aufklappen der Verbreiterungsabschnitte in Wirkkontakt mit zumindest zwei Verbreiterungsabschnitten auf der in der Arbeitsstellung oben befindlichen Schale angeordnet sind, und/oder eine Feder, wie ein Expander auf derselben Seite des Auslegers zum Einklappen der Verbreiterungsabschnitte in die Transportstellung vorhanden ist. Auf diese Weise lässt sich unter Zuhilfenahme massereduzierter Elemente, eine Bewegung der Verbreiterungsabschnitte bewirken. Es ist auch möglich, dass ein solches Luftkissen mit nur einem Verbreiterungsabschnitt und dem mittleren Abschnitt in Wirkkontakt steht.
-
Durch die Verwendung einer Feder, wie einem Expander, wird auch eine besonders wartungsfreundliche und störunanfällige Aktuatorik zum Verschwenken in die Arbeitsstellung vorgehalten.
-
Dabei ist von besonderem Vorteil, wenn die Feder innerhalb des Luftkissens angeordnet ist und/oder beide Bewegungsmittel an das entsprechende Gelenk, das auch auf der oben befindlichen Schale angebracht ist, angrenzt. Die Langlebigkeit der einzelnen Komponenten wird dadurch erheblich erhöht.
-
Auch ist es von Vorteil, wenn ein Faltenbalg beidseitig des Auslegers den Bereich der Gelenke nach außen abdichtend umgibt. Ein Eindringen von Schmutzpartikeln zwischen die Verbreiterungsabschnitte und/oder zwischen die Verbreiterungsabschnitte und den mittleren Abschnitt, insbesondere in den Bereich der Gelenke, wird dadurch wirksam verhindert. Eine Leichtgängigkeit beim Verschwenken wird dabei über die ganze Lebensdauer gewährleistet.
-
Es ist ferner möglich, dass mehrere erste Leitungen äquidistant zueinander, parallel, oder schräg zueinander auf der in der Arbeitsstellung unten befindlichen Schale angeordnet sind und durch in den ersten Leitungen vorhandenen Öffnungen mit der Umgebung kommunizieren können. Öffnungen in dieser unteren Schale ermöglichen den Ausstoß von Druckluft, was eine Verbesserung der Ausbringungsgenauigkeit und Vergrößerung der Eindringtiefe des auszubringenden Gutes nach sich zieht.
-
Die Erfindung wird nachfolgend auch näher mit einer Zeichnung erläutert.
-
Es zeigen:
-
1 eine schematische Draufsicht auf das Prinzip einer erfindungsgemäßen Feldspritze mit einem mittleren Abschnitt und beidseitig davon hintereinander angeordneten zwei Verlängerungsabschnitten in einer Transportstellung,
-
2 eine perspektivische Ansicht des erfindungsgemäßen Prinzips in der Transportstellung,
-
3 die beidseitig nächstgelegenen Verlängerungsabschnitte des Auslegers, angrenzend an den mittleren Abschnitt in einer verschwenkten Position, während des Übergangs von der Transportstellung in die Arbeitsstellung in einer perspektivischen Ansicht,
-
4 die in einem nächsten Verfahrensschritt komplett ausgeschwenkten Verlängerungsabschnitte, fluchtend mit dem mittleren Abschnitt, kurz vor dem Übergang in die Arbeitsstellung,
-
5 die in einem nachfolgenden Schritt ausgeschwenkten Verlängerungsabschnitte, angrenzend an den mittleren Abschnitt, in einer Arbeitsstellung,
-
6 eine weitere perspektivische Darstellung des im Prinzip dargestellten Auslegers in seiner Arbeitsstellung,
-
7 ein Detail eines Scharniers mit einem Gelenk, das einen mittleren Abschnitt mit einem Verlängerungsabschnitt verbindet oder zwei Verlängerungsabschnitte miteinander verbindet,
-
8 ein Ausschnitt des Auslegers im Bereich eines Gelenks mit zwischen zwei Abschnitten angebrachten Luftkissen und darin angeordnetem Expander,
-
9 der Bereich eines Gelenkes, mit einem den Gelenkbereich umgebenden Faltenbalg,
-
10 eine zweischalige Ausgestaltung eines Abschnitts des Auslegers,
-
11 eine Variante eines zweischaligen Abschnitts des Auslegers,
-
12 eine weitere Variante eines zweischaligen Auslegers mit Verstärkungsrippen,
-
13 eine weitere Querschnittdarstellung eines erfindungsgemäßen weiteren Ausführungsbeispiels,
-
14 eine Variante eines zweischaligen Abschnitts mit mehreren parallel zueinander angeordneten ersten Leitungen und
-
15 eine weitere Variante eines zweischaligen Abschnitts mit mehreren ersten Leitungen, wobei der Innenraum zwischen den einzelnen Schalen unter Druck gesetzt ist.
-
Die Figuren sind lediglich schematischer Darstellungsart und dienen ausschließlich dem Verständnis der Erfindung. Es sind lediglich Prinzipien dargestellt. Für die gleichen Elemente werden dieselben Bezugszeichen verwendet.
-
In 1 ist eine Feldspritze 1 dargestellt. Die Feldspritze 1 weist einen Ausleger 2 auf. Der Ausleger 2 ist aus mehreren Abschnitten 3 zusammengesetzt. Ein mittlerer Abschnitt 4 ist an einem Zugfahrzeug 5 angebracht. Das Zugfahrzeug 5 ist als Traktor, Erdbaumaschine oder ähnliches landwirtschaftliches Fahrzeug ausgestaltet. Die Anbringung des mittleren Abschnittes 4 kann derart sein, dass eine Abnehmbarkeit, eine Einhängbarkeit oder eine dauerhafte Verbindung gewährleistet ist. Orthogonal zur Längsrichtung des Zugfahrzeuges 5, vom mittleren Abschnitt 4 abstehend, sind mehrere Verbreiterungsabschnitte 6 gelenkig mit dem mittleren Abschnitt 4, bzw. untereinander verbunden, angeordnet.
-
In 1 ist der Ausleger 2 in einer Transportstellung dargestellt.
-
Zwischen dem mittleren Abschnitt 4 und dem an diesen angrenzenden jeweils angrenzenden Verbreiterungsabschnitt 6 ist je ein Gelenk 7 angebracht.
-
Das Gelenk 7 ist als Scharnier ausgebildet. Das Gelenk 7 greift mit einem ersten Scharnierabschnitt 8 am mittleren Abschnitt 4 an und mit einem zweiten Scharnierabschnitt 9 am jeweiligen Verbreiterungsabschnitt 6 an. Auch zwischen zwei Verbreiterungsabschnitten 6 ist jeweils ein Gelenk 7 angeordnet, wobei ein erster Scharnierabschnitt 8 an dem einen Verbreiterungsabschnitt 6 und der zweite Scharnierabschnitt 9 an dem anderen Verbreiterungsabschnitt 6 angreift.
-
Wie in 1 zu erkennen, sind die ersten und zweiten Scharnierabschnitte 8 und 9 auf der dem Zugfahrzeug 5 zugewandten Seite des Auslegers 2 angeordnet.
-
Die einzelnen Abschnitte 3 sind flächig ausgestaltet. Es ist jedoch auch möglich, dass Tragwerke aus Rohren verwendet werden, um die Abschnitte 3 auszubilden. Die Rohre können dann einen runden, elliptischen oder eckigen Querschnitt aufweisen. Sämtliche polygonalen Querschnitte sind ebenfalls möglich.
-
In einem Ausführungsbeispiel, das auch Gegenstand einer Teilanmeldung ohne die im Anspruch 1 behandelten Merkmale sein kann, sind die tragenden Bauteile aus Faserverbundwerkstoff gefertigt.
-
In einem speziellen Ausführungsbeispiel sind die Abschnitte 3 aus flächigem Faserverbundwerkstoff gefertigt.
-
Als besonders vorteilhaft hat es sich herausgestellt, wenn die Abschnitte 3 oder zumindest die tragenden Bauteile zur Gänze aus Faserverbundwerkstoff gefertigt sind. Dabei lassen sich besonders gut Kohlefaserverbundwerkstoffe, Aramidfaserverbundwerkstoffe oder Glasfaserverbundwerkstoffe verwenden. Auch Kombinationen dieser Werkstoffe sind möglich.
-
In 5 ist die Anbindung des mittleren Abschnitts 4 des Auslegers 2 an das Zugfahrzeug 5 über ein weiteres Gelenk 7 gut zu erkennen. Dabei greift ein erster Scharnierabschnitt 8 am Zugfahrzeug 5 an und ein zweiter Scharnierabschnitt 9 dieses Gelenkes 7 auf einer in 5 in einer Arbeitsstellung befindlichen oberen Fläche 10 des mittleren Abschnitts 4 an. Dieses, die Verbindung zum Zugfahrzeug 5 gewährleistende Gelenk, weist eine erste horizontal ausgerichtete Schwenkachse 11 auf.
-
Bzgl. der ersten Schwenkachse 11 wird auf die 5 und 6 verwiesen.
-
Dafür sind zweite Schwenkachsen 12 schon in 1 gut zu erkennen. Dabei, in der Transportstellung, sind diese zweiten Schwenkachsen 12 vertikal angeordnet.
-
In der Transportstellung verbleibt die erste Schwenkachse 11 horizontal ausgerichtet, wohingegen die zweiten Schwenkachsen 12 in der Arbeitsstellung, aufgrund der Drehung um die erste Schwenkachse 11, horizontal ausgerichtet sind.
-
Wird der Ausleger 2 aus der Transportstellung, wie in 1 dargestellt, in eine Arbeitsstellung, wie in den 5 und 6 dargestellt, verbracht, so werden als erstes die dem mittleren Abschnitt 4 nächstgelegenen Verbreiterungsabschnitte 6 um die vertikal ausgerichtete zweite Schwenkachse 12 verschwenkt, wie in 3 dargestellt ist.
-
Der Übergang ist auch unter Würdigung von 2 nachvollziehbar. Dort, in dieser perspektivischen Darstellung, ist auch zu erkennen, dass die in der Transportstellung dem Zugfahrzeug 5 nächstgelegenen Verbreiterungsabschnitten 6 an deren distalen Enden schmaler bzw. spitzer ausgestaltet sind, als an deren mit einem Gelenk 7 in Verbindung stehenden gegenüberliegenden Enden.
-
Als nächster Schritt werden die vom mittleren Abschnitt 4 am weitesten entfernten Verbreiterungsabschnitte 6 in dieselbe Ebene wie die beiden anderen Verbreiterungsabschnitte dann verbracht, in dem auch der mittlere Abschnitt 4 befindlich ist. In 4 ist somit eine Zwischenstellung zwischen der Transportstellung und der Arbeitsstellung visualisiert. Zum Zwecke der Verständlichkeit der Zeichnungen ist eine Hilfsebene durch die einzelnen Abschnitte der Bauteile lediglich in den 1, 2, 4 und 5 dargestellt und mit dem Bezugszeichen 13 versehen.
-
Der komplett ausgeschwenkte Ausleger 2 wird aus der in 4 dargestellten Zwischenstellung in die Arbeitsstellung, wie in 5 dargestellt, nach unten um die erste Schwenkachse 11 geschwenkt oder geklappt. Die Verbreiterungsabschnitte 6 und der mittlere Abschnitt 4 liegen dann in derselben Hilfsebene 13, die dann horizontal ausgerichtet ist. Die Hilfsebene 13 nimmt also während des Verschwenkens unterschiedliche räumliche Ausrichtungen an. Sie ist förmlich, d. h. gedanklich, mit einem der Verbreiterungsabschnitte 6 verbunden. In der Transportstellung ist sie im geometrischen Raum vertikal ausgerichtet und in der Arbeitsstellung horizontal.
-
Diese relativ bodenparallele Anordnung des ausgeschwenkten Auslegers 2 in seiner Arbeitsstellung, ist in 6 dargestellt. Dort ist auch das zumindest teilweise flächige Aufliegen des mittleren Abschnitts 4 auf einem Vorsprung 14 des Zugfahrzeugs 5 dargestellt. Nach Erreichen der Arbeitsstellung lässt sich dann ein nicht dargestelltes hydraulisches oder pneumatisches Stellmittel entspannen, was die Lebensdauer dieses Stellmittels erhöht.
-
In 7 ist die Anbringung eines Gelenks 7 an zwei flächig ausgestalteten Abschnitten 3 des Auslegers 2 dargestellt. Mit den Pfeilen FG sind die Gewichtskräfte abstrahiert. Ein Spalt 15 zwischen den beiden Abschnitten 3 ist überdimensional dargestellt, so dass die zueinander weisenden Außenabmessungen der Abschnitte 3 die Entfernung d zueinander aufweisen. Die Entfernung d ist in der Größenordnung von 0,5 bis 0,1 cm, wobei auch kleinere Abstände, bis zu 0,5 mm realisierbar sind.
-
In 8 ist ein in der Arbeitsstellung oberhalb des Gelenks 7 angeordneter Aktuator dargestellt. Dieser Aktuator ist eine Kombination aus einem Luftkissen 16 und einer Feder 17. Die Feder 17 kann als Expander ausgestaltet sein und ist innerhalb des Luftkissens angeordnet sein. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel greifen Außenseiten des Luftkissens an zwei Abschnitten 3 des Auslegers 2 an und der innerhalb des Luftkissens 16 angeordnete Expander ist kraftübertragend ebenfalls mit diesen beiden Abschnitten 3 verbunden.
-
In 9 ist die schmutzabweisende Umgebung des Gelenks 7 mit einem Faltenbalg 18 dargestellt. Zusätzlich ist die Führung einer elektrischen und/oder pneumatischen Leitung in den beiden Abschnitten 3 schematisch dargestellt, wobei die elektrische und/oder pneumatische Leitung einen Längenausgleich vorsieht, um die Schwenkbarkeit zu gewährleisten.
-
Eine zweite Ausführungsform ist in 10 dargestellt, wobei eine zweischalige Ausgestaltung gewählt ist, derart, dass eine erste Schale 19 in der Arbeitsstellung unterhalb einer zweiten Schale 20 angeordnet ist. Die erste Schale 19 ist mit der zweiten Schale 20 verbunden, wobei sich Abschnitte der ersten Schale 19 mit der zweiten Schale 20 überlappen. Im dargestellten Ausführungsbeispiel umgreift die zweite Schale 20 die erste Schale 19. Die beiden Schalen 19 und 20 definieren einen Raum 21. Dieser auch als Innenraum bezeichnete Raum 21 ist grundsätzlich hohl.
-
Die Gelenke 7 sind nicht dargestellt. Der Abschnitt 3 ist als Verbreiterungsabschnitt 6 oder als mittlerer Abschnitt 4 nutzbar. Demzufolge muss zumindest ein Gelenk 7 oder aber sogar zwei Gelenke 7 vorgehalten werden.
-
Auf der Außenseite der ersten Schale 19 ist eine Vertiefung 22 vorgesehen. Diese Vertiefung 22 ist als Nut, Rille oder Riefe ausgestaltet und beherbergt eine erste Leitung 23 zum Verspritzen des aufzubringenden Gutes. Die in 19 dargestellte erste Leitung 23 hat einen eckigen Querschnitt.
-
In 11 ist eine Variante dargestellt, wobei die erste Schale 19 und die zweite Schale 20 durch Schaumstoffabschnitte 24 auf deren Innenseiten verstärkt sind. Auch hier sind die Gelenke 7 nicht dargestellt. Auch ist die erste Leitung 23 nicht dargestellt, aber in der ersten Schale 19 angebracht.
-
Eine perspektivische Darstellung eines Auslegers 2 gemäß der Ausführungsbeispiele gemäß der 10 und 11 ist auch in 12 dargestellt, wobei jedoch zusätzlich Verstärkungsrippen 25 angedeutet sind, die innerhalb der beiden Schalen, in Kontakt mit beiden und diese verstärkend, angeordnet sind. Auch hier sind Gelenke 7 nicht dargestellt, aber vorhanden, wie auch in den 13 bis 15.
-
Während in 10 bis 12 Ausführungsbeispiele dargestellt sind, die auf der oberen Seite eine Wölbung aufweisen, ist es in 13 durch Verwendung einer auf der Oberseite gerade ausgestalteten Fläche erreicht worden, dass überaus wenig Platz beim Zusammenschwenken und Verbringen in eine Transportstellung benötigt wird.
-
Es ist auch möglich, dass abwechselnd die einzelnen Abschnitte auf der Oberseite konkav, auf der Unterseite gerade, d. h. flach, ausgestaltet sind oder umgekehrt. Es ist dabei von Vorteil, wenn dabei immer die geraden oder flach ausgestalteten Flächen aufeinander geschwenkt werden, wenn die Transportstellung eingenommen wird.
-
Während in 10 die erste Leitung 23 außerhalb der ersten Schale 19 an dieser angeordnet ist, ist die erste Leitung 23 in dem Ausführungsbeispiel gemäß 13 innerhalb der Schalen 19 und 23 angeordnet. Ein willkürliches Kombinieren dieser unterschiedlichen Ausgestaltungsformen ist möglich.
-
Um ein nebelartiges Versprühen des auszubringenden Gutes zu verhindern, und stattdessen ein zielgenaues und schleierartiges Ausbringen zu ermöglichen, so dass das Ausbringgut auch tief in den Erdboden eindringen kann, ist es von Vorteil, wenn beiderseits der ersten Leitung 23 nicht dargestellte zweite Leitungen parallel zu der ersten Leitung 23, innerhalb des Raums 21 oder außerhalb des Raums 21 angeordnet sind.
-
Die erste Leitung 23 und die zweiten Leitungen weisen Öffnungen auf, die insbesondere düsenartig ausgestaltet sein können, um das in den Leitungen geführte Gut auszubringen. Die zweiten Leitungen führen dabei lediglich Druckluft.
-
In 14 ist eine weitere Ausführungsform dargestellt, bei welcher mehrere erste Leitungen 23 nebeneinander angeordnet sind.
-
Es ist in einer weiteren Variante auch möglich, so dass die zu einer mittleren ersten Leitung 23 außerhalb dazu angeordneten Leitungen als zweite Leitungen ausgebildet sind und Luft führen, so dass aufgrund des Ausstoßes aus den zweiten Leitungen eine leitende Wirkung auf das aus der ersten Leitung 23 ausgestoßene Gut auftritt.
-
Es ist bei entsprechender Verbindung der ersten Schale 19 mit der zweiten Schale 20 auch möglich, dass der Raum 21 hermetisch abgedichtet ausgestaltet ist, so dass auf die zweiten Leitungen verzichtet werden kann und die Druckluft über den Raum 21 zugeführt wird. Die Öffnungen in der ersten Schale 19 sind in 15 nicht dargestellt, doch benachbart zu den dort vierfach dargestellten ersten Leitung 23 realisierbar.