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Die Erfindung betrifft eine Haltevorrichtung für Anbauteile, insbesondere für Sonnenblenden, von Fahrzeugen, nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Derartige Haltevorrichtungen für Anbauteile sind allgemein bekannt. So zum Beispiel für einen Haltegriff aus der
DE 195 01 357 A1 , die Federklammern aufweist, welches erste Klemmflächen zum Verbinden mit einem Dachanbauteile und zweite Klemmflächen zum Verrasten mit einem Karosserieblech aufweist. Solche Federklammer sollen gegenüber elastisch federnden Kunststoffteilen den Vorteil aufweisen, eine hohe Haltekraft zu ermöglichen und sich bei starken Zugkräften so verformen können, dass es zu einem Ausrasten ohne Zerstörung des Dachanbauteils oder der Federklammer kommt. Insgesamt ist hier insbesondere auch in Verbindung mit der Montage des Haltegriffs als Anbauteil eine Mehrzahl von Bauteilen erforderlich.
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Weiter ist aus der
DE 44 40 612 A1 eine Baueinheit für den Innenraumbereich von Fahrzeugen bekannt, bei dem ein Drehlagerböckchen einer Sonnenblende über eine Halteplatte an eine Träger-/Formhimmel-Baueinheit angeschraubt wird.
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Aus der
EP 1 834 838 A1 ist eine mehrteilige Anordnung mit Halteplatte und Halteklammer zur Festlegung einer zum Beispiel Sonnenblende am Fahrzeugdach bekannt.
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Weiter ist aus der
DE 10 2006 010 596 A1 eine Vorrichtung zur Halterung einer Sonnenblende bekannt, bei der eine Halteplatte einstückig mit einem Gegenlagerböckchen ausgebildet ist und die Platte auf der einer Rastaufnahme zugewandten Seite der Halteplatte zwei Rastschenkel in die Rastaufnahme einclipsbar sind. Die gesamte Vorrichtung ist hier materialeinheitlich und einstückig als Kunststoff-Spritzgussteil hergestellt. Ein derartiges Kunststoff-Spritzgussteil zur Festlegung einer Halteplatte vermag jedoch keine so hohen Kräfte zu übertragen, wie dies bei einem Aufbau mit zum Beispiel metallischen Halteelementen der Fall ist.
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Ein integraler Aufbau eines im Dachbereich verclipsbaren Sonnenblendenlagers ist ferner auch aus der
DE 43 26 661 A1 bekannt, dort sind Schenkel über Filmscharniere an einem Befestigungszapfen angeformt. Hohe Haltekräfte können dadurch allerdings nicht übertragen werden.
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Aus der
EP 1 882 612 A2 ist eine gattungsgemäße Haltevorrichtung für eine Sonnenblende in einem Fahrzeug bekannt. Aus der
DE 23 41 940 A1 ist ein Lagerbock zur Aufnahme einer Sonnenblende in einem Fahrzeug bekannt. Aus der
DE 20 2006 018 948 U1 ist ein Verkleidungsteil mit wenigstens einem Anbauteil bekannt.
Demgegenüber ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Haltevorrichtung für Anbauteile, insbesondere für Sonnenblenden, von Fahrzeugen zu schaffen, die bei einfachem Aufbau dennoch eine hohe Haltekraft aushalten kann.
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Diese Aufgabe wird gelöst mit den Merkmalen des Anspruchs 1. Vorteilhafte Ausgestaltungen hierzu sind Gegenstand der darauf rückbezogenen Unteransprüche.
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Gemäß Anspruch 1 ist eine Haltevorrichtung für Anbauteile, insbesondere für Sonnenblenden, von Fahrzeugen mit wenigstens an einer Halteplatte angeordneten Rastvorrichtung vorgesehen, mittels der die Haltevorrichtung an einer fahrzeugseitigen Rastaufnahme verrastbar ist. Erfindungsgemäß ist die Rastvorrichtung durch eine Halteklammer, vorzugsweise eine Halteklammer aus einem stabilen Material, höchst bevorzugt eine Metallklammer, gebildet, die beim Herstellen der aus einem Kunststoffmaterial hergestellten Halteplatte mit der Halteplatte dauerhaft verbunden wird, insbesondere wenigstens bereichsweise mit dem Halteplatten-Kunststoffmaterial umspritzt wird.
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Mit einer derartigen erfindungsgemäßen Lösung lassen sich zwei wesentliche Vorteile erzielen. So wird zum einen der Bauteilaufwand vorteilhaft reduziert und zum anderen kann durch das Umspritzen einer zum Beispiel Metallklammer als Halteklammer vorteilhaft erreicht werden, dass die gewünschten Verrastungseigenschaften einer Metallklammer auch in Verbindung mit einem Aufbau erhalten werden, bei dem wesentlichen Bestandteile, nämlich die Halteplatte, aus einem preiswerten und gewichtsgünstigen Kunststoffmaterial hergestellt sind. Mit einer derartigen Halteklammer, insbesondere Metallklammer, können somit hohe Haltekräfte ausgeübt werden, da die Halteklammer, im Gegensatz zu elastisch federnden Kunststoffteilen, sich bei starken Zugkräften nach wie vor so verformen kann, dass diese ohne Zerstörung stark deformierbar sind und somit eine hohe Energieabsorptionsfähigkeit aufweisen.
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Für eine besonders stabile und vorteilhafte Mehrpunktanbindung der Halteplatte ist vorgesehen, dass diese wenigstens eine weitere, beabstandet von einer zum Beispiel umspritzten Halteklammer angeordnete Halteklammer als zusätzliche Rastvorrichtung aufweist. Auch diese weitere Halteklammer ist bevorzugt durch eine Metallklammer oder eine Klammer aus einem ähnlich stabilen Material gebildet. Gemäß einer ersten Ausführungsform kann diese weitere Halteklammer zum Beispiel als separates Bauteil ausgebildet sein, das an der Halteplatte befestigt, insbesondere dort verrastet und/oder verclipst, ist. Dies kann zum Beispiel für solche Halteplattenausgestaltungen von Vorteil sein, bei denen gegebenenfalls keine zweite zusätzliche Halteklammer vonnöten ist, so dass für unterschiedliche Anbindungsfälle ein und dieselbe Halteplatte vorgehalten werden kann. Die weitere Halteklammer, die als separates Bauteil ausgebildet ist, weist dabei bevorzugt eine Gewindeplatte mit einer Gewindebohrung auf, an der die Federschenkel der weiteren Halteklammer elastisch rückfedernd angebunden sind. Eine derartige Gewindebohrung kann zum Beispiel dazu hergenommen werden, zusätzliche Bauteile dort zu befestigen, insbesondere anzuschrauben.
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Gemäß einer besonders bevorzugten Ausgestaltung in Verbindung mit mehreren Halteklammern an der Halteplatte ist jedoch vorgesehen, dass die weitere Halteklammer materialeinheitlich und einstückig mit der Halteplatte ausgebildet ist. Denn dadurch kann auch bei einer Mehrfachanbindung der Halteplatte mittels Halteklammern auf einfache Weise die Bauteilvielfalt reduziert werden. Die hier dann aus einem Kunststoffmaterial elastisch rückfedernd angebundenen Federschenkel der Halteklammer können zwar nicht dieselben Haltekräfte übertragen wie die umspritzte Halteklammer, was jedoch auch nicht erforderlich ist, wenn die zum Beispiel umspritzte Metallklammer entsprechend dimensioniert und ausgelegt ist. Besonders bevorzugt ist hierbei dann vorgesehen, dass im Bereich zwischen den Federnschenkeln eine Gewindeplatte mit einer Gewindebohrung angeordnet ist, welche Gewindeplatte ebenfalls materialeinheitlich und einstückig mit der Halteplatte ausgebildet sein kann oder aber auch durch ein separates Bauteil, das an der Halteplatte befestigt, insbesondere verrastet und/oder verclipst, ist, ausgebildet ist. Wie die zuvor gemachten Ausführungen zeigen, ergeben sich mit einer derartigen konstruktiven Ausgestaltung hohe Freiheitsgrade bei der Anpassung an den jeweiligen Einsatzfall.
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Erfindungsgemäß ist die beim Herstellen der Halteplatte mit dieser dauerhaft verbundene Halteklammer so eingespritzt beziehungsweise eingegossen, dass diese mit ihren Federschenkeln portalartig von der Halteplatte wegragt und damit, bezogen auf die Einbaustellung, unter und zwischen sich einen Montagefreiraum freigibt, in den ein Lagerelement eines Anbauteils eingesetzt und dort befestigt werden kann, zum Beispiel mittels eines halteplattenseitigen Rastelements verrastet werden kann. Damit ergibt sich ein insgesamt kompakter Aufbau einer Haltevorrichtung, die zum Beispiel mittels ihrer wenigstens einen Halteklammer im montierten Zustand in einer Rastausnehmung eines fahrzeugseitigen Trägerteils, insbesondere eines Dachquerträgers, eingeclipst ist. Die Halteplatte stützt sich dabei mit einer in Fahrzeughochachsrichtung gesehenen Plattenoberseite wenigstens bereichsweise am fahrzeugseitigen Trägerteil und mit einer gegenüberliegenden Plattenunterseite wenigstens bereichsweise an einem Verkleidungsteil, insbesondere an einem Formhimmel, ab. Das Verkleidungsteil weist im Bereich der Halteplatte eine Ausnehmung auf, durch die hindurch ein Lagerelement eines Anbauteils, insbesondere ein Lagerelement eines Drehlagerböckchens oder eines Gegenlagerböckchens einer Sonnenblende, in die Halteplatte einsetzbar ist. Das Gleiche gilt analog für weitere Anbauteile. Damit wird eine hohe Haltekräfte aushaltende Haltevorrichtung zur Verfügung gestellt, insbesondere für Sonnenblenden, die sowohl einfach in der Herstellung als auch einfach und damit preiswert in der Montage ist. Ein weiterer wesentlicher Vorteil einer derartigen Bauteilreduzierung liegt darin, dass dadurch die gegebenenfalls bei mehreren Bauteilen vorhandenen Einbautoleranzen verkleinert beziehungsweise reduziert werden können.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand einer Zeichnung näher erläutert.
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Es zeigen:
- 1 schematisch eine Unteransicht eines Formhimmels eines Kraftfahrzeugs, mit zwei mittels einer erfindungsgemäßen Haltevorrichtung gehalterten Sonnenblenden,
- 2 schematisch eine perspektivische Ansicht einer ersten Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Haltevorrichtung,
- 3 schematisch und perspektivisch eine zweite Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Haltevorrichtung,
- 4 schematisch einen Längsschnitt entlang der Linie A-A der 1, und
- 5 schematisch einen Längsschnitt entlang der Linie B-B der 1.
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In der 1 ist schematisch eine Unteransicht eines Formhimmels 1 mit zwei auf gegenüberliegenden Stirnseiten angeordneten Sonnenblenden 2, 3 gezeigt, die mittels einer erfindungsgemäßen Haltevorrichtung 4 in nachfolgend noch näher beschriebener Weise am Dachhimmel 5 festgelegt sind.
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Wie dies insbesondere aus der 2 ersichtlich ist, umfasst die erfindungsgemäße Haltevorrichtung 4 eine aus einem Kunststoffmaterial hergestellte Halteplatte 6, die einstückig mit einer ersten Halteklammer 7 verbunden ist, welche erste Halteklammer 7 im Detail durch eine hier strichliert dargestellte Metallklammer 8 gebildet ist, die beim Herstellen der Kunststoff-Halteplatte 6 hier beispielhaft vollständig mit dem Halteplatten-Kunststoffmaterial umspritzt wird und somit dauerhaft mit der Halteplatte 6 verbunden ist.
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Diese erste Halteklammer 7 ragt mit seinen Federschenkeln 9, 10 portalartig von der Halteplatte 6 weg und bildet dadurch unter beziehungsweise zwischen sich einen Montagefreiraum 11 aus, in den, wie dies beispielhaft aus der 4 ersichtlich ist, die einen Schnitt entlang der Linie A-A der 1 zeigt, ein Lagerelement 12 eines Drehlagerböckchens 13 der Sonnenblende 2 eingesetzt ist.
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Wie dies aus der Zusammenschau der 2 und 4 ersichtlich ist, weist das Lagerelement 12 elastisch rückfedernd am Lagerelement 12 angebundene Schenkel 14 auf, die eine hier im Detail dargestellte Rastausnehmung aufweisen, in die jeweils eine Rastnase 15 im Bereich des Montagefreiraums 11 einrasten kann, wodurch das Lagerelement 12 funktionssicher im Montagefreiraum 11 der Haltevorrichtung 4 arretierbar ist.
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Wie dies der 4 weiter entnommen werden kann, ist die erste Halteklammer 7 im montierten Zustand in einer Rastausnehmung 16 eines hier lediglich äußerst schematisch dargestellten Dachquerträgers 17 eingerastet, so dass die Federschenkel 9, 10 einen Randbereich der Rastausnehmung 16 hintergreifen.
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Die Halteplatte 6 stützt sich dabei, wie dies aus der 4 schematisch ersichtlich ist, zum einen an dem Dachquerträger 17 und zum anderen am Formhimmel 1 ab und hält diese somit in einem vorbestimmten Abstand voneinander, der dergestalt vorgegeben ist, dass das Lagerelement 12 im Montagefreiraum 11 aufgenommen werden kann.
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Der Formhimmel 1 weist im Bereich unterhalb des Montagefreiraums 11 eine Ausnehmung 18 auf, durch die hindurch das Lagerelement 12 in den Montagefreiraum 11 eingeführt und dort verclipst wird. Im fertig montierten Zustand liegt das Lagerelement 12 mit einem Bund 19 von unten her am Formhimmel 1 an.
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Die Begrifflichkeit oben und unten bezieht sich hier jeweils auf die Bildebene der Figuren, wobei oben die positive Fahrzeughochachsenrichtung und unten die negative Fahrzeughochachsenrichtung bedeutet.
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Wie dies aus der 2 weiter ersichtlich ist, weist die Halteplatte 6 ferner noch eine weitere, zweite Metall-Halteklammer 20 auf, die beabstandet von der ersten Halteklammer 7 an einem hier lediglich beispielhaft leicht rampenförmigen Halteplattenbereich verclipst beziehungsweise verrastet ist. Diese zweite Metall-Halteklammer 20 weist als im Bereich der Halteplatte 6 aufliegende Basis eine Gewindeplatte 21 mit einer Gewindebohrung 22 auf, an welcher Gewindeplatte 21 die Federschenkel 23, 24 der zweiten Metall-Halteklammer 20 elastisch rückfedernd angebunden sind. Die Halteplatte 6 ist selbstverständlich so ausgebildet, dass eine hier nicht dargestellte Befestigungsschraube zum Beispiel von unten her in die Gewindebohrung 22 der Gewindeplatte 21 eingeschraubt werden kann, um dort gegebenenfalls weitere Bauteile anzubinden, beziehungsweise festzulegen.
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Wie dies insbesondere aus der 5 ersichtlich ist, die einen Schnitt entlang der Linie B-B der 1 zeigt, ist im montierten Zustand der Haltevorrichtung 4 diese zweite Metall-Halteklammer 20 mit ihren Federschenkeln 23, 24 in eine weitere Rastausnehmung 25 des Dachquerträgers 17 eingeclipst, wobei hier aus der 5 auch sehr gut ersichtlich ist, wie die Gewindeplatte 21 mit ihren gegenüberliegenden Randbereichen, die Halteplatte 6 hintergreifend eingesetzt ist. Auch hier ist wiederum gut ersichtlich, wie sich ein Teil der Halteplatte 6 zwischen dem Dachquerträger 17 und dem Formhimmel 1 abstützt.
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Alternativ zu dieser Ausgestaltung nach dem 2 und 5 bei denen die zweite Metall-Halteklammer mitsamt Gewindeplatte 21 als separates Bauteil ausgebildet ist, kann aber auch vorgesehen sein, dass zusätzlich zur ersten Halteklammer eine zweite Kunststoff-Halteklammer 26 an den rampenförmigen Halteplattenbereich angespritzt ist, wie dies lediglich äußerst schematisch in der 3 dargestellt ist. Diese zweite Kunststoff-Halteklammer weist zwei elastisch rückfedernd an der Halteplatte angebundene beziehungsweise angespritzte Federschenkel 27, 28 auf, die dieselbe Funktion haben wie die Federschenkel 23, 24 der 2 und 5. Insofern wird auf die zuvor gemachten Ausführungen verwiesen. Die zwischen den beiden Federschenkeln 27, 28 angeordnete Gewindeplatte 21 kann dabei, wie in der 3 dargestellt, analog zu derjenigen der 2 als separates Bauteil ausgebildet sein. Grundsätzlich besteht jedoch auch die Möglichkeit, die Gewindeplatte materialeinheitlich und einstückig ebenfalls integral während des Herstellungsvorgangs der Halteplatte 6 auszubilden.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Formhimmel
- 2
- Sonnenblende
- 3
- Sonnenblende
- 4
- Haltevorrichtung
- 5
- Dachhimmel
- 6
- Halteplatte
- 7
- erste Halteklammer
- 8
- Metallklammer
- 9
- Federschenkel
- 10
- Federschenkel
- 11
- Montagefreiraum
- 12
- Lagerelement
- 13
- Drehlagerböckchen
- 14
- Schenkel
- 15
- Rastnase
- 16
- Rastausnehmung
- 17
- Dachquerträger
- 18
- Ausnehmung
- 19
- Bund
- 20
- zweite Metall-Halteklammer
- 21
- Gewindeplatte
- 22
- Gewindebohrung
- 23
- Federschenkel
- 24
- Federschenkel
- 25
- Rastausnehmung
- 26
- zweite Kunststoff-Halteklammer
- 27
- Federschenkel
- 28
- Federschenkel