DE102009057435A1 - Verfahren zum Verstellen der Sitztiefe eines Sitzes und/oder der Höhe einer Rücklehne - Google Patents
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Abstract
Description
- TECHNISCHES GEBIET
- Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren sowie eine Vorrichtung zum Verstellen der Sitztiefe eines Sitzes und/oder der Höhe einer Rücklehne nach den Oberbegriffen der Ansprüche 1 und 3.
- STAND DER TECHNIK
- Aus dem Stand der Technik sind vielfältige Vorrichtungen zur Sitztiefenverstellung bei Kraftfahrzeugsitzen bekannt. So ist beispielsweise aus der
DE 20 2008 011 499 U1 ein Kraftfahrzeugsitz mit Sitztiefenverstellung bekannt, der aus zwei Seitenteilen besteht, die im vorderen und im hinteren Bereich durch Verbindungsachsen verbunden und über einen Teil der Sitzfläche eine sich erstreckende ver- und einstellbare Blechwanne aufweist, wobei die Besonderheit hierbei ist, dass über dem freien und hinteren Sitzbereich ein an der hinteren Querachse befestigter Rahmen mit einer darin befindlichen Federmatte angeordnet und in den am zweiten Sitztiefenverstellelement befestigten Führungen bewegbar gelagert ist. - Weiter ist aus der
DE 20 2007 002 803 U1 eine Vorrichtung zur Verstellung der Sitztiefe eines Fahrzeugssitzes mit einem Sitztiefenversteller aus zwei relativ zueinander bewegbaren Führungen und einem Betätigungsgriff, über den eine Verriegelung zwischen den beiden Führungen lösbar ist, gezeigt, wobei die Besonderheit darin zu sehen ist, dass mit dem Betätigungsgriff ein Rasthaken verbunden ist, der eine Kulisse aufweist, in der zum Entriegeln ein Kulissenelement am Betätigungsgriff geführt ist. - Zuletzt wird der Vollständigkeit halber auf die
DE 10 2008 049 923 A1 hingewiesen. Dort ist eine Vorrichtung zur Verstellung der Sitztiefe eines Fahrzeugsitzes mit einem Trägerblech gezeigt, an welcher ein Schubelement angeordnet ist, wobei ein Antrieb zur Verstellung der Sitztiefe vorgesehen ist, welcher mit dem Schubelement über eine flexible Welle verbunden ist. - OFFENBARUNG DER ERFINDUNG
- Aufgabe der Erfindung ist es, ein möglichst flexibles Konzept zur Verfügung zu stellen, welches für Fahrzeugsitze unterschiedlichster Art und Bauweise sowie Funktionsweise zum Einsatz gebracht werden kann. Ausserdem soll eine benutzerfreundliche und einfach zu handhabende Aufteilung sowie Anwendung erreicht werden, wobei die Nachteile des Standes der Technik behoben oder zumindest gemildert werden sollen. Insbesondere soll die Vorrichtung einfach aufgebaut und günstig herzustellen sein, wobei eine hohe Verbesserung der flexiblen Anwendbarkeit angestrebt wird.
- Die Aufgabe wird bezüglich des Verfahrens entsprechend den in Anspruch 1 und bezüglich der Vorrichtung entsprechend den in Anspruch 3 angegebenen Merkmalen gelöst.
- Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen angegeben.
- Sitze bzw. Fahrzeugsitze im Sinne der Erfindung sind all solche, die in Bereichen der Mobilität eingesetzt werden. So sollen beispielsweise Flugzeugsitze ebenso umfasst sein, wie Fahrzeugsitze. Die Erfindung kann aber auch bei allein stehenden Sitzen Anwendung finden, zum Beispiels bei Sitzen für ältere Menschen, deren Schenkelbereich eine Unterstützung braucht.
- Das Verschieben eines Sitz- oder Lehnenteils erfolgt durch ein Druckmedium. Dieses Druckmedium hat den Vorteil, dass auf einfache Art und Weise, und zwar durch Einbringen von vorzugsweise Luft, eine Ausweitung des Druckelements erfolgt. Erfindungswesentlich hierbei ist, dass die Steuerung von Druckluft zum Befüllen des Druckelements auf einfach Weise und kostengünstig durch eine Steuerung erreicht werden kann.
- Das Druckelement muss die Eigenschaft aufweisen, dass beim Befüllen mit einem Druckmedium, wie Luft oder ein anderes Gasgemisch, eine Vergrösserung des Druckelements erfolgt. Vorteilhaft hierbei ist, dass Luft oder andere Gase zum sehr schnellen und gleichmässigen Befüllen des Druckelements geeignet sind. Vorteilhaft hierbei ist auch, dass dadurch ein gleichmässiges Verschieben eines Sitz- und/oder Lehnenteils erfolgt.
- Weiterhin ist vom Erfindungsgedanken umfasst, dass das Sitz- und/oder Lehnenteil gegen die Kraft eines Kraftspeichers verschoben wird. Der Begriff des Kraftspeichers ist hier weit zu verstehen. Unter den Begriff sollen ausdrücklich aber nicht abschliessend folgende Kraftspeicher fallen: Feder, Gummipuffer, Gelpuffer od. dgl.. Wesentlich ist hierbei, dass eine beim Verschieben des Sitz- und/oder Lehnenteils aufgebrachte Kraft durch den Kraftspeicher aufgenommen und später wieder abgegeben werden kann. Vorteilhaft hierbei ist, dass der Kraftspeicher die Verschiebung des Sitz- und/oder Lehnenteils ohne zusätzlichen Aufwand wieder rückgängig macht. Dadurch wird ein zusätzlicher Antrieb zur Rückführung der Verschiebung erspart, was wiederum zu einem kostengünstigen und weniger störungsanfälligen Aufbau führt.
- Ein einfaches Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung kommt mit nur wenigen Bauelementen aus. Das Sitzteil, welches verschiebbar ist, weist ein verschiebbares Trägerblech auf, welches mit einer Polsterung belegt ist. Dieses Trägerblech ist gegenüber einem Unterteil verschiebbar, wobei das Unterteil wiederum ortsfest mit einer Sitzwanne verbunden ist. Das oben erwähnte Druckelement kann beispielsweise als ein Faltenbalg ausgebildet sein. Es stützt sich einerseits gegen das ortsfeste Unterteil und andererseits gegen das verschiebbar Trägerblech ab. Expandiert somit der Faltenbalg, so drückt er das Trägerblech weg von dem Unterteil, wodurch es zum Ausfahren des Sitzteils kommt.
- Im oder am Unterteil ist wiederum der oben erwähnte Kraftspeicher angeordnet. Beispielsweise kann das Unterteil einen Anschlag ausbilden, gegen den sich einerseits der Kraftspeicher abstützt, während er andererseits von einem Teil, das wiederum mit dem Trägerblech verbunden ist, mit Druck beaufschlagt werden kann.
- Von der vorliegenden Erfindung soll nicht nur das Verschieben eines Sitzteils gegenüber dem übrigen Sitz erfasst sein, sondern auch die Verstellung eines Teils der Lehne in der Höhe. Dieser Lehnenteil könnte beispielsweise eine Kopfstütze ausbilden oder sogar die Kopfstütze ersetzen. Gerade bei der Kopfstütze ist eine Höheeinstellung sehr notwendig und wünschenswert, wird aber in der Praxis heute häufig vernachlässigt. Mit der vorliegenden Erfindung ist es auf einfache Art und Weise möglich, beispielsweise Fahrern mit unterschiedlicher Grösse bezüglich der Unterstützung ihres Kopfes Hilfe zu leisten.
- KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
- Die Erfindung wird anhand beiliegender Zeichnungen eingehend erläutert, wobei die Zeichnungen folgendes zeigen:
-
1 eine perspektivische Draufsicht eines Teils eines erfindungsgemässen Sitzes; -
2 einen Querschnitt durch einen Teil des erfindungsgemässen Sitzes nach1 in einer weiteren Gebrauchslage; -
3 eine perspektivische Draufsicht des erfindungsgemässen Sitzes nach1 in einer weiteren Gebrauchslage; -
4 einen Teilquerschnitt des Sitzes nach3 entlang Linie B-B'; -
5 eine perspektivische, teilweise aufgebrochene Draufsicht des erfindungsgemässen Sitzes nach3 . - BESCHREIBUNG EINES BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSBEISPIELS
- Die
1 zeigt eine perspektivische Draufsicht eines Sitzbereichs eines Fahrzeugsitzes1 . Der Sitzbereich weist einen Grundbereich2 , zwei Seitenbereiche3 ,4 und ein Sitzteil5 auf. Das Sitzteil5 ist gegenüber dem Grundbereich2 verschiebbar. - In
2 ist ferner ein Unterteil6 zu erkennen, welches über entsprechende, nicht gezeigte Befestigungselement mit einer Sitzwanne14 verbunden ist. Dieses Unterteil6 bildet ein Fach15 aus, in dem sich eine Feder7 befindet. Diese Feder stützt sich einerseits gegen einen ortsfesten Anschlag16 des Unterteils6 und andererseits gegen einen Federhaken8 ab. Dieser ist mit einem Trägerblech9 verbunden, das zusammen mit einem Polster17 in Richtung x verschiebbar gegenüber dem Grundbereich2 angeordnet ist. Bevorzugt sind zwei Unterteile beidseitig des Trägerbleches9 vorgesehen, sodass das Trägerblech zwischen diesen beiden Unterteilen bzw. zwischen zwei Anschlägen16 verschiebbar ist. Zwischen dem/den Unterteil/en und einem Stirnstreifen18 des Trägerbleches9 stützt sich ein Faltebalg10 ab. -
2 zeigt, wie1 , das Sitzteil5 in nicht ausgefahrenem Zustand. In diesem ausgefahrenen Zustand befinden sich der Faltenbalg10 sowie die Feder7 in einem komprimierten bzw. entspannten Zustand. -
3 zeigt wiederum einen Teil eines Fahrzeugssitzes1 mit dem Grundbereich2 , den zwei Seitenbereichen3 ,4 sowie einem nun ausgefahrenen Sitzteil5 . -
4 zeigt einen Querschnitt von3 entlang der Schnittlinie B-B'. Dort ist nun zu erkennen, dass der Faltenbalg10 durch Einbringen von Luft oder eines Gasgemisches eine Vergrösserung erfahren hat. Ausserdem ist gut zu erkennen, dass die Feder7 nun durch den Federhaken8 gegen den Anschlag16 gedrückt und komprimiert ist, da der Faltenbalg das Trägerblech9 in Pfeilrichtung11 aus dem Sitz1 ausgeschoben hat. - In
5 ist zusätzlich gezeigt, dass das Oberteil9 entlang einer Schienenführung in der Pfeilrichtung11 verschoben werden kann. - Die Funktionsweise der vorliegenden Erfindung ist folgende:
Wird eine Verlängerung eines Sitzes oder einer Lehne gewünscht, so soll das entsprechende Sitz- oder Lehnenteil gegenüber dem Grundbereich2 bzw. der übrigen Lehne ausgefahren werden. Hierzu wird der Faltenbalg10 mit einem Druckmedium, insbesondere mit Luft, beaufschlagt, sodass er expandiert. Dabei stützt sich dieser Faltenbalg10 einerseits gegen das Unterteil6 und andererseits gegen den Stirnstreifen18 des Trägerblechs9 ab und verschiebt das Sitzteil5 in Richtung x. Bei dieser Bewegung wird das Sitzteil5 entlang der Schienenführung12 geführt. Dabei drückt allerdings der Federhaken8 auf die Feder7 und komprimiert diese, sodass die Feder7 in einen vorgespannten Zustand gelangt. - Soll nun das Sitzteil
5 wieder in seine Ausgangslage zurückgeführt werden, so genügt es, den Faltenbalg10 einfach zu entlüften, was durch Öffnen einer entsprechenden Entlüftungsöffnung geschehen kann. Hierdurch wird eine Gegenkraft gegen die Feder7 , die durch den Faltenbalg10 erzeugt war, aufgehoben und die Feder7 kann sich entspannen, indem sie den Federhaken8 mit Druck beaufschlagt und hierdurch das mit dem Federhaken8 verbundene Trägerblech9 entlang der Schienenführung12 wieder in seine Ausgangslage zurückführt. Dabei wird gleichzeitig der Faltenbalg10 komprimiert bzw. die Luft aus dem Faltenbalg gedrückt. Bezugszeichenliste1 Fahrzeugsitz 2 Grundbereich 3 Seitenbereich 4 Seitenbereich 5 Sitzteil 6 Unterteil 7 Feder 8 Federhaken 9 Trägerblech 10 Faltenbalg 11 Richtung 12 Schienenführung 13 14 Sitzwanne 15 Fach 16 Anschlag 17 Polster 18 Stirnstreifen P1 Vorrichtung x Verschieberichtung - ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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- Zitierte Patentliteratur
-
- DE 202008011499 U1 [0002]
- DE 202007002803 U1 [0003]
- DE 102008049923 A1 [0004]
Claims (14)
- Verfahren zum Verstellen der Sitztiefe eines Sitzes und/oder der Höhe einer Rückenlehne eines Fahrzeugsitzes (
1 ) durch Verschieben eines Sitz- und/oder Lehnenteils (5 ) gegenüber dem Sitz bzw. der Lehne, dadurch gekennzeichnet, dass das gegen das Sitz- und/oder Lehnenteil (5 ) ein beim Befüllen mit einem Druckmedium expandierendes Druckelement (10 ) gedrückt wird. - Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Sitz- und/oder Lehnenteil (
5 ) gegen die Kraft eines Kraftspeichers (7 ) zum Erhöhen der Sitztiefe bzw. der Höhe der Rückenlehne verschoben wird. - Vorrichtung zum Verstellen der Sitztiefe eines Sitzes und/oder der Höhe einer Rückenlehne eines Fahrzeugsitzes (
1 ) durch Verschieben eines Sitz- und/oder Lehnenteils (5 ) gegenüber dem Sitz bzw. der Lehne, dadurch gekennzeichnet, dass der Sitz- und/oder Lehnenteil (5 ) ein Druckelement aufweist, welches beim Befüllen mit einem Druckmedium expandiert. - Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Druckelement ein Faltenbalg (
10 ) ist. - Vorrichtung nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Druckelement (
10 ) mit einem Kraftspeicher (7 ) in Wirkverbindung steht. - Vorrichtung nach wenigstens einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass sich das Druckelement (
10 ) einerseits gegen das verschiebbare Sitz- und/oder Lehnenteil (5 ) und andererseits gegen zumindest ein Untereil (6 ) abstützt. - Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Unterteil (
6 ) ortsfest mit einer Sitzwanne (14 ) oder Lehnenschale verbunden ist. - Vorrichtung nach wenigstens einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, das sich der Kraftspeicher gegen einen ortsfesten Anschlag (
16 ) abstützt. - Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass der ortsfeste Anschlag (
16 ) dem Unterteil (6 ) zugeordnet ist. - Vorrichtung nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass sich der Kraftspeicher (
7 ) gegen einen Federhaken (8 ) abstützt, der einem Trägerblech (9 ) zugeordnet ist. - Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Trägerblech (
9 ) Teil des verschiebbaren Sitz- oder Lehnenteils (5 ) ist. - Vorrichtung nach wenigstens einem der Ansprüche 5 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Kraftspeicher eine Feder (
7 ) ist. - Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass das Sitz- und/oder Lehnenteil (
5 ) an zumindest einer Schienenführung (12 ) geführt ist. - Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass das Ein- oder Ausbringen von Druckmedien in das Druckelement (
10 ) über eine elektronische oder manuelle Steuerung erfolgt.
Priority Applications (1)
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DE102009057435A DE102009057435A1 (de) | 2009-12-09 | 2009-12-09 | Verfahren zum Verstellen der Sitztiefe eines Sitzes und/oder der Höhe einer Rücklehne |
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