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Die Erfindung betrifft ein Airbagmodul für einen Fahrzeugsitz eines Kraftfahrzeugs, mit dessen Hilfe seitlich zu einem Kopf eines Kraftfahrzeuginsassen ein Airbag aufgeblasen werden kann.
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Aus
US 5,947,630 ist es bekannt, ein Airbagmodul, bei dem ein Airbag und ein Gasgenerator zum Aufblasen des Airbags zwischen einem Airbagboden und einem Airbagdeckel angeordnet sind. Der Airbagboden des Airbagmoduls weist eine abstehende Zunge auf, die in einen oberen Bereich einer Rückenlehne eines Fahrzeugsitzes in eine entsprechende Hinterschneidung eingesetzt werden kann. Im unteren Bereich des Airbagbodens wird der Airbagboden über eine verclipste Niet mit der Rückenlehne fest verbunden. Der Airbagdeckel wird über mehrere Befestigungsmittel mit dem Airbagboden sicher verbunden, um den Airbag und den Gasgenerator in dem Airbagmodul einzuschließen.
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Nachteilig bei einem derartigen Airbagmodul ist, dass die Befestigung des Airbagmoduls an bei der Montage schwer zugänglichen Stellen erfolgt, so dass die Befestigung des Airbagmoduls mit dem Fahrzeugsitz kompliziert und zeitaufwändig ist.
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Es ist die Aufgabe der Erfindung, ein Airbagmodul für einen Fahrzeugsitz zu schaffen, der leicht mit dem Fahrzeugsitz verbunden werden kann.
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Die Lösung der Aufgabe erfolgt erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruchs 1. Bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
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Das erfindungsgemäße Airbagmodul für einen Fahrzeugsitz eines Kraftfahrzeugs, weist einen Gasgenerators zum Aufblasen eines Airbags und einen Airbagdeckel zum Abdecken des Airbags und/oder des Gasgenerators auf. Erfindungsgemäß ist mit dem Gasgenerator ein Haltemittel zum Verhaken mit dem Fahrzeugsitz verbunden ist und der Airbagdeckel weist eine zum Gasgenerator weisende derart ausgestaltete Innenkontur auf, dass im zusammengesetzten Zustand des Airbagmoduls der Gasgenerator durch die Innenkontur des Airbagdeckels lagefixiert ist.
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Eine erste Befestigung des Airbagmoduls erfolgt somit über den Gasgenerator, so dass eine Befestigung über einen Airbagboden zur Aufnahme des Gasgenerators nicht erforderlich ist und eingespart werden kann. Dies ermöglicht es insbesondere den Gasgenerator gleichzeitig sowohl mit dem Fahrzeugsitz zu verhaken als auch den Gasgenerator in den Airbagboden einzusetzen. Da der Airbagboden über den Gasgenerator lediglich mit dem Fahrzeugsitz verhakt wird und die eigentliche lagegenaue Fixierung erst durch die Befestigung des Airbagdeckels erfolgen kann, ist es möglich, die Befestigung des Airbagmoduls mit dem Fahrzeugsitz aus dem Bereich des Gasgenerators und/oder des Airbagbodens heraus zu verlagern und eine leichter zugängliche Befestigungsstelle zu wählen. Dadurch wird die Befestigung des Airbagmoduls mit dem Fahrzeugsitz des Kraftfahrzeugs vereinfacht und beschleunigt. Eine Befestigung des Airbagmoduls an schwer zugänglichen Stellen wird dadurch vermieden. Durch das Verhaken des Haltemittels mit dem Fahrzeugsitz ist eine lagegenaue feste Verbindung zunächst nicht erforderlich. Insbesondere wird durch das verhakte Haltemittel lediglich ein Herunterfallen des Airbagbodens in Schwerkraftrichtung vermieden. Insbesondere, wenn der Airbagdeckel mit dem Fahrzeugsitz befestigt wird, kann über die an dem Gasgenerator anliegende Innenkontur der Gasgenerator sowie gegebenen falls auch der mit dem Gasgenerator verbundene Airbagboden automatisch in die beabsichtigte Position gedrückt werden. Der Gasgenerator kann beispielsweise im Eingehakten Zustand in Halteclips des Airbagbodens eingesetzt sein, so dass der Airbagboden der Bewegung des Gasgenerators automatisch folgt und umgekehrt. Die Innenkontur des Airbagdeckels kann hierzu mindestens eine, vorzugsweise eine Vielzahl an Zentrierschrägen aufweisen, so dass der Gasgenerator und/oder der Airbagboden an den Zentrierschrägen automatisch relativ zum Airbagdeckel ausgerichtet wird. Die relative Ausrichtung des Airbagdeckels zum Fahrzeugsitz kann über die entsprechende Positionierung von Verbindungsstellen des Airbagdeckels mit dem Fahrzeugsitz sichergestellt werden.
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Vorzugsweise ist im zusammengesetzten Zustand des Airbagmoduls der Gasgenerator von der Innenkontur nur durch Kraftschluss lagefixiert. Eine Verclipsung und/oder Verschraubung des Gasgenerators und/oder des Airbagbodens mit dem Airbagdeckel ist nicht erforderlich, so dass der Montageaufwand gering ist. Vorzugsweise ist zwischen der Innenkontur des Airbagdeckels und dem Gasgenerator eine Presspassung vorgesehen, so dass nach der Befestigung des Airbagdeckels mit dem Fahrzeugsitz eine so hohe Reibung zwischen dem Airbagdeckel und dem Gasgenerator bereitgestellt wird, dass der Gasgenerator allein durch den dadurch bereitgestellten Kraftschluss unbeweglich befestigt ist.
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Besonders bevorzugt weist der Airbagdeckel mindestens ein Befestigungsmittel zur Befestigung mit dem Fahrzeugsitz auf, wobei eine Befestigungskraftrichtung des Befestigungsmittels zum Gasgenerator beabstandet verläuft. Die Befestigung des Airbagdeckels mit dem Fahrzeugsitz kann dadurch deutlich beabstandet zum Haltemittel des Gasgenerators erfolgen, wodurch es möglich ist, für die Befestigung des Airbagmoduls mit dem Fahrzeugsitz eine leichter zugängliche Stelle auszuwählen. Vorzugsweise weist der Airbagdeckel einen abstehenden Ansatz auf, über den der Airbagdeckel mit dem Fahrzeugsitz befestigt werden kann.
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Insbesondere weist der Airbagdeckel mindestens eine zum Gasgenerator weisende Rippe auf, wobei im zusammengesetzten Zustand des Airbagmoduls die Rippe eine Haltekraft auf den Gasgenerator aufbringt. Über die mindestens eine Rippe kann die von dem befestigten Airbagdeckel aufbringbare Haltekraft auf eine geringere Fläche konzentriert werden, so dass über die Rippen an genau definierten Stellen eine entsprechend hohe Haltekraft an den Gasgenerator abgetragen werden kann. Die genaue Positionierung des Gasgenerators relativ zum Airbagdeckel kann dadurch leichter eingestellt und statisch bestimmt werden. Gleichzeitig können die Rippen den Airbagdeckel mechanisch versteifen und die Stabilität es Airbagdeckels erhöhen.
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In einer bevorzugten Ausführungsform weist das Haltemittel eine Hinterschneidung zum Einsetzen in einen Schlitz auf. Das Haltemittel ist insbesondere als Haken und/oder Pilzkopf ausgestaltet. Dadurch ist es möglich, dass ein Rahmen des Fahrzeugsitzes lediglich einen Schlitz aufzuweisen braucht, um den Gasgenerator und/oder den Airbagboden verliersicher in den Schlitz einzuhaken.
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Besonders bevorzugt ist der Schlitz entgegen der Schwerkraftrichtung geöffnet, so dass das Haltemittel von oben in den Schlitz eingesetzt werden kann. Durch das in Schwerkraftrichtung ausgebildete Ende des Schlitzes wird für das Haltemittel ein Anschlag ausgebildet, so dass der Gasgenerator bereits auf einer definierten Höhe, die im Wesentlichen der beabsichtigten Endposition des Gasgenerators entspricht, positioniert werden kann. Gleichzeitig kann durch die quer zur Schwerkraftrichtung ausgebildeten Ränder des Schlitzes der Gasgenerator auch in seitlicher Richtung zum Fahrzeugsitz korrekt positioniert werden.
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Vorzugsweise weist das Haltemittel eine Verdrehsicherung zur rotationsfesten Positionierung im Fahrzeugsitz, insbesondere eine eckige Konturierung, auf. Durch die Verdrehsicherung kann die Winkellage des Haltemittels und damit die Winkellage des Gasgenerators und/oder des Airbagbodens bereits im eingehakten Zustand wesentlich vorgegeben werden. Das Airbagmodul braucht kaum noch ausgerichtet werden. Beispielsweise kann der Fahrzeugsitz einen im Wesentlichen vertikalen Schlitz aufweisen, der am unteren Ende eine eckige Konturierung aufweist, die der Konturierung des in den Schlitz eingesetzten Teils des eingehakten Haltemittels entspricht, um Verdrehen des Haltemittels zu verhindern, wenn das Haltemittel am unteren Ende des Schlitzes angekommen ist.
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Insbesondere weist das Airbagmodul einen Airbagboden zur Lagerung des Gasgenerators auf, wobei der Airbagboden eine Durchlassöffnung zum Hindurchstecken des Haltemittels aufweist. Der vorgesehene Airbagboden kann mit dem Fahrzeugsitz befestigt werden, indem das Haltemittel durch die Durchlassöffnung des Airbagbodens hindurchgeführt wird und insbesondere der Airbagboden über eine Innenflache der Durchlassöffnung an dem in der Durchlassöffnung befindlichen Teil des Haltemittels anliegt. Der Airbagboden kann dadurch verliersicher mit dem Fahrzeugsitz verbunden werden, ohne dass mit dem Airbagboden ein Befestigungsmittel unmittelbar verbunden sein muss.
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Vorzugsweise weist der Airbagdeckel mindestens eine Sollbruchstelle zum Trennen des Airbagdeckels bei einem sich aufblasenden Airbag auf. Dadurch, dass der Airbagdeckel deutlich beabstandet zum Airbagboden mit dem Fahrzeugsitz befestigt werden kann, ergibt sich in dem Fall, dass ein sich aufblasender Airbag gegen den Airbagdeckel drückt, ein entsprechend hohes Hebelmoment, so dass der Airbagdeckel an der Sollbruchstelle früher durchgebrochen werden kann. Der Airbag kann dadurch schneller in seine endgültige Position gelangen, wodurch die Unfallsicherheit erhöht ist.
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Insbesondere weist der Airbagdeckel eine Auslassöffnung für einen aufgeblasenen Airbag auf, wobei insbesondere die Auslassöffnung durch einen vorzugsweise reibschlüssig verbundenen Öffnungsdeckel verschlossen ist. Der sich aufblasende Airbag kann sich durch die Auslassöffnung hindurch entfalten und dabei gleichseitig den Öffnungsdeckel aus der Auslassöffnung herausdrücken. Der Gasgenerator und/oder der Airbagboden bleiben über den Airbagdeckel auch bei einem sich aufblasenden Airbag lagefixiert. Der Öffnungsdeckel ist insbesondere kraftschlüssig über Reibung zwischen dem Öffnungsdeckel und der Auslassöffnung in der Auslassöffnung eingesetzt. Der Öffnungsdeckel kann von einer Polsterung des Fahrzeugsitzes in Position gehalten werden, um ein versehentliches Herausfallen aus der Auslassöffnung zu vermeiden.
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Die Erfindung betrifft ferner einen Fahrzeugsitz für ein Kraftfahrzeug, der eine Rückenlehne und ein mit der Rückenlehne verbundenes Airbagmodul aufweist, wobei das Airbagmodul, wie vorstehend beschrieben aus- und weitergebildet sein kann. Da die lagefixierte Befestigung des Airbagmoduls mit der Rückenlehne des Fahrzeugsitzes ausschließlich über den Airbagdeckel erfolgt, kann die Befestigungsstelle des Airbagmoduls mit der Rückenlehne beabstandet zum Airbagboden erfolgen. Da die Lagefixierung über den Airbagdeckel erfolgt, kann die Befestigung des Airbagmoduls mit dem Fahrzeugsitz vom Gasgenerator und/oder vom Airbagboden weg verlagert werden und an eine leichter zu montierende Stelle verschoben werden, so dass die Montage des Airbagmoduls vereinfacht ist.
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Besonders bevorzugt weist die Rückenlehne einen zumindest teilweise in Schwerkraftrichtung verlaufenden Aufnahmeschlitz auf, wobei das Haltemittel des Gasgenerators mit dem Aufnahmeschlitz verhakt ist. Durch den Aufnahmeschlitz kann durch eine einfache konstruktive Maßnahme die Höhe und seitliche Ausrichtung des Airbagbodens vorgegeben werden. Gleichzeitig kann durch das Verhaken des Gasgenerators mit dem Aufnahmeschlitz eine Verliersicherung ausgebildet werden, so dass der Gasgenerator und/oder der Airbagboden nach dem Verhaken mit der Rückenlehne nicht mehr versehentlich herunterfallen kann.
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Vorzugsweise weist das Airbagmodul einen Airbagboden zur Lagerung des Gasgenerators auf, wobei der Airbagboden im zusammengesetzten Zustand des Airbagmoduls im Wesentlichen in Schwerkraftrichtung ausgerichtet ist und insbesondere flächig an der Rückenlehne anliegt. Die Verhakung des Airbagbodens mit der Rückenlehne über das Haltemittel des Gasgenerators erfolgt in Relation zum Schwerpunkt des Airbagbodens, insbesondere derart, dass der Airbagboden nach dem Verhaken bereits im Wesentlichen in der beabsichtigten Endposition positioniert ist. Dadurch ist es nicht erforderlich, bei der Montage des Airbagdeckels den Airbagboden und/oder den Gasgenerator in die beabsichtigte Endposition zu verschwenken. Gleichzeitig wird über den insbesondere flächigen Kontakt des Airbagbodens mit der Rückenlehne zwischen dem Airbagboden und der Rückenlehne eine Reibungskraft bereitgestellt, die eine unruhige Bewegung des Airbagbodens, beispielsweise ein Vibrieren, während der Montage des Airbagmoduls, verhindert. Der Airbagboden kann insbesondere schräg zur Schwerkraftrichtung verlaufen, so dass ein Teil der Gewichtskraft des Airbagbodens über die Rückenlehne des Fahrzeugsitzes abgetragen werden kann.
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Nachfolgend wird die Erfindung unter Bezugnahme auf die anliegende Zeichnung anhand eines Ausführungsbeispiels exemplarisch erläutert.
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Es zeigt:
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1 eine schematische Schnittansicht eines Fahrzeugsitzes mit einem Airbagmodul.
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Der in 1 dargestellte Fahrzeugsitz 10 weist eine Rückenlehne 12 auf, mit der ein Airbagmodul 14 verbunden ist. Das Airbagmodul 14 weist einen Airbagboden 16 auf, mit dem ein Airbag 18 und ein Gasgenerator 20 zum Aufblasen des Airbags 18 verbunden ist. Der Airbag 18 und der Gasgenerator 20 werden von einem Airbagdeckel 22 abgedeckt. Der Airbagdeckel 22 weist einen Ansatz 24, über den der Airbagdeckel 22 entlang einer Befestigungsrichtung 26 zum Airbagboden 16 und zum Gasgenerator 20 beabstandet mit einem Lehnenrahmen 28 des Fahrzeugsitzes 10 befestigt werden kann. Der Lehnenrahmen 28 weist einen entgegen einer Schwerkraftrichtung 30 geöffneten Schlitz 32 auf, mit dem ein als ein Pilzkopf 34 ausgestaltetes Haltemittel des Gasgenerators 20 verhakt ist. Der Pilskopf 34 ist durch eine für diesen Zweck vorgesehene Durchlassöffnung 40 des Airbagbodens 16 hindurchgeführt. Das als Pilzkopf 34 ausgestaltete Halemittel kann beispielsweise über eine Clip-Verbindung mit dem handelsüblichen Gasgenerator 20 verbunden sein. Weitere Haltemittel zur Befestigung des Airbagbodens 16 oder des Gasgenerators 20 mit der Rückenlehne 12 des Fahrzeugsitzes 10 sind nicht vorgesehen.
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Zur Lagefixierung des Airbagbodens 16 weist der Airbagdeckel 22 eine Innenkontur 36 auf, die über Rippen 38 an dem Gasgenerator 20 mit Presspassung anliegt und den Gasgenerator 20 dadurch kraftschlüssig lagefixiert. Der Airbagboden 16 und/oder der Gasgenerator 20 kann insbesondere an dem Pilzkopf 34 etwas verschwenkt werden, um den Airbagboden 16 und/oder den Gasgenerator 20 durch die Befestigung des Airbagdeckels 22 mit der Rückenlehne 12 automatisch in die korrekte Position zu zwingen.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Fahrzeugsitz
- 12
- Rückenlehne
- 14
- Airbagmodul
- 16
- Airbagboden
- 18
- Airbag
- 20
- Gasgenerator
- 22
- Airbagdeckel
- 24
- Ansatz
- 26
- Befestigungsrichtung
- 28
- Lehnenrahmen
- 30
- Schwerkraftrichtung
- 32
- Aufnahmeschlitz
- 34
- Pilzkopf
- 36
- Innenkontur
- 38
- Rippe
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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