DE102009052929A1 - Strickware mit Feuchtigkeitssensor - Google Patents
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Abstract
Eine Strickware mit einem Grundgestrick, das wenigstens einen Faden aus einem Material enthält, der unter der Einwirkung von Feuchtigkeit seinen elektrischen Widerstand verändert, ist mit einem eingearbeiteten Feuchtigkeitssensor versehen, der zumindest zwei im Abstand voneinander angeordnete elektrisch leitende Elektroden aufweist. Zwischen den Elektroden liegen Maschenreihen oder -stäbchen des Grundgestricks. Die Elektroden enthalten jeweils zumindest einen elektrisch leitfähigen Faden, der mit dem Grundgestrick verstrickt ist und jeweils mit von außen zugänglichen elektrischen Anschlussmitteln (16) in elektrischer Verbindung steht.
Description
- Die Erfindung betrifft eine Strickware mit einem Grundgestrick, in dem ein Grundfaden verarbeitet ist und das an sich jede beliebige, dem jeweiligen Anwendungszweck entsprechende Musterung und/oder Konstruktion aufweisen kann.
- In Pflegestationen, insbesondere in der Altenpflege, tritt bei bettlägerigen Patienten häufig das Problem auf, dass das Pflegepersonal erst nach Stunden feststellt, wenn ein Patient das Bett genässt hat. Da dies auch häufig im Schlaf geschieht, merken es die Betroffenen selbst erst nach Stunden. Als Konsequenz hieraus liegen diese Patienten stundenlang in einem feuchten oder sogar nassen Bett. Dies verstärkt das Problem des Wundliegens in einem erheblichen Maße. Neben den zusätzlichen Beschwerden für die Patienten, die hieraus entstehen, verursachen die zusätzlichen Aufwendungen für diese Patienten hohe Kosten im Gesundheitswesen.
- Wäre es möglich, das Nässen sofort an das Pflegepersonal zu melden, könnten diese Patienten sofort versorgt werden. Die Patienten würden nicht mehr stundenlang in feuchten oder nassen Betten liegen und würden sich nicht mehr so schnell wundliegen.
- Grundsätzlich ähnliche Probleme können auch bei starker Schweißbildung in Kleidungsstücken, beispielsweise gestrickten Pullovern und dergleichen oder gestrickter Unterwäsche auftreten. Auch hier kann bei bestimmten Krankheitszuständen ein Bedürfnis bestehen, Schweißausbrüche und dergleichen unmittelbar an eine Station zu melden, so dass entsprechende Vorkehrungen getroffen werden können. Auch bei Kleinkindern, die in ihren Bettchen mit Unterlagen oder Zudecken versorgt sind, die gelegentlich durchnässt werden, tritt eine ähnliche Problematik auf.
- Es gibt textile Feuchtigkeitsmesseinrichtungen, die aus Webware bestehen, in der elektrisch leitende und elektrisch nicht gut leitende Fäden so verwebt sind, dass zwischen elektrisch leitenden Fäden jeweils elektrisch nicht gut leitende Fäden liegen. Da sich der elektrische Widerstand unter Feuchtigkeitseinwirkung verändert, lässt sich durch eine Überwachung der elektrischen Leitfähigkeit in dem Gestrick zwischen den elektrisch leitenden Fäden, das Auftreten von Feuchtigkeit in dem Gewebe feststellen.
- Ein Gewebe weist sich kreuzende Schuss- und Kettfadensysteme auf, deren Fäden nicht nur an den Bindungspunkten fest miteinander verriegelt, sondern auch vom Geweberand her für Anschlusszwecke elektrischer Leitungen leicht zugänglich sind. Es gibt aber Anwendungsfälle, insbesondere bei Unterbekleidungsstücken, bei denen Gewebe unzweckmäßig oder gegenüber einer Strickware nachteilig sind. Bei einer Strickware, d. h. einem Gestrick, sind die von dem jeweiligen Faden gebildeten Maschen an ihren Maschenhenkeln ineinander eingehängt und deshalb unter Beanspruchung sowohl in ihrer Größe veränderlich als auch gegeneinander beweglich. Erkenntnisse und Erfahrungen bei Webwaren können deshalb nicht ohne weiteres auf eine Strickware übertragen werden.
- Aufgabe der Erfindung ist es, der eingangs geschilderten Problematik auch bei einer Strickware und insbesondere auch bei Kleidungsstücken und dergleichen abzuhelfen, die eine Strickware enthalten oder aus dieser ganz oder teilweise hergestellt sind.
- Zur Lösung dieser Aufgabe weist die erfindungsgemäße Strickware die Merkmale des Patentanspruchs 1 auf.
- Die Strickware ist mit einem, wie bereits erwähnt, an sich beliebigen Grundgestrick bearbeitet, das wenigstens einen Faden aus einem Material enthält, der unter der Einwirkung von Feuchtigkeit seinen elektrischen Widerstand verändert. Sie ist mit einem eingearbeiteten Feuchtigkeitssensor versehen, der zumindest zwei im Abstand voneinander angeordnete, elektrisch leitende Elektroden aufweist, zwischen denen Maschenreihen oder -stäbchen des Grundgestricks liegen und die jeweils zumindest einen elektrisch leitfähigen Faden enthalten, der mit dem Grundgestrick verstrickt ist und jeweils mit von außen zugänglichen elektrischen Anschlussmitteln in elektrischer Verbindung steht.
- Eine Elektrode kann zumindest einen sich in Maschenstäbchenrichtung und/oder Maschenreihenrichtung des Grundgestricks erstreckenden Teil aufweisen, in dem wenigstens ein elektrisch leitfähiger Faden in Maschen abgestrickt ist. Bei einer bevorzugten Ausführungsform kann die Anordnung derart getroffen sein, dass wenigstens zwei Elektroden kammartig mit einem in Maschenstäbchenrichtung sich erstreckenden ersten Teil und von diesem abgehenden, in Maschenreihenrichtung sich erstreckenden zweiten Teilen ausgebildet ist, wobei die beiden Elektroden mit ihren zweiten Teilen ineinandergreifend angeordnet sind.
- Der in Maschenstäbchenrichtung sich erstreckende Teil einer Elektrode kann zumindest bereichsweise aus Maschen gebildet sein, in denen jeweils ein elektrisch leitender Faden abgestrickt ist und die miteinander in Verbindung stehen. Durch die Maschen des einen oder der mehreren Maschenstäbchen, die diesen Elektrodenteil – der auch die ganze Elektrode sein kann – bilden, sind die elektrisch leitfähigen Fäden durch die Maschenstruktur des Gestricks sowohl mechanisch verankert als auch in festem gegenseitigen elektrischen Kontakt gehalten, so dass sich eine durchgehende elektrische Kontaktbahn ergibt. Dabei können in Maschen wenigstens eines Maschenstäbchens des in Maschenstäbchenrichtung sich erstreckenden Elektrodenteils jeweils einzelne Fadenstücke eines elektrisch leitfähigen Fadens abgestrickt sein, wobei die Fadenstücke benachbarter Maschen im Maschenverband in erwähntem elektrischem Kontakt miteinander stehen.
- Der elektrisch leitende Faden kann zumindest im Bereich der jeweiligen Elektrode auf einen Grundfaden des Grundgestricks aufplattiert sein. Dies bedingt in der Regel, dass zumindest in dem Bereich der in Maschenstäbchenrichtung sich erstreckenden Elektrodenteile, abgeschnittene Enden des elektrisch leitfähigen Fadens auftreten. Solche Fadenenden können vermieden werden, wenn die Elektroden zumindest teilweise in Intarsientechnik gearbeitet sind, d. h. Maschen enthalten, in denen der elektrisch leitende Faden abgestrickt ist und die in Intarsientechnik mit dem Grundgestrick vereinigt sind. Unter Intarsientechnik wird dabei eine an sich bekannte Stricktechnologie verstanden. Beispiele für diese Intarsientechnik finden sich beispielsweise in „Strickerei-Lehrgang Dubied", Eduard Dubied & Cie S. A. Neuchâtel, Schweiz, 1967.
- Grundsätzlich ist zu bemerken, dass die den elektrisch leitfähigen Faden enthaltenden Elektroden in beliebiger, jeweils zweckmäßiger Musterung, d. h. Maschenverteilung und Maschengestaltung gestrickt werden können. Dabei kann der elektrisch leitfähige Faden auch in Maschenstäbchen- oder Maschenreihenrichtung über eine oder mehrere Maschen flott liegen.
- Eine besonders vorteilhafte Anwendung der neuen Strickware liegt darin, dass sie Teil eines Kleidungsstücks ist, bei dem die Feuchtigkeitseinwirkung überwacht werden soll. Dieses Kleidungsstück kann eine Hose sein, in der durch die Strickware mit dem eingebauten Feuchtigkeitssensor ein Zwickelbereich ausgebildet ist. In dem Zwickelbereich kann die Strickware mit dem eingearbeiteten Feuchtigkeitssensor auf zumindest einer Seite durch ein feuchtigkeitsdurchlässiges Textilmaterial, beispielsweise aus Baumwollfasern abgedeckt sein.
- Die elektrischen Anschlussmittel für die Elektroden des Feuchtigkeitssensors der neuen Strickware können dem jeweiligen Anwendungsfall entsprechend gestaltet sein. Die Anschlussmittel können Klemmen, Steckverbindungsteile und dergleichen enthalten, die den Anschluss von elektrischen Leitungen gestatten. Dazu zählen auch unmittelbar Signalgeber in Form von kleinen Sendern, Bluetooth-Geräten und dergleichen, die unmittelbar an dem Kleidungsstück angebracht sein können und auf drahtlosem Wege Signale aussenden, die von einem entsprechenden Empfänger empfangen werden können. Bei der erwähnten Hose, die auch als Inkontinenzhose bezeichnet werden kann, sind die elektrischen Anschlussmittel zweckmäßigerweise mit den elektrisch leitenden Fäden der Elektroden elektrisch verbundene elektrische Leitungen. Jede der elektrischen Leitungen weist mit Vorteil ein flexibles elektrisch leitfähiges Garn auf, das mit einem elektrisch isolierenden Garn umstrickt ist. Da für die elektrische Verbindung zwischen dem Feuchtigkeitssensor der Hose und der Überwachungseinheit in der Regel zwei elektrische Adern benötigt werden, kann die Anordnung mit Vorteil derart getroffen werden, dass wenigstens zwei jeweils aus einem elektrisch leitfähigen Garn und dessen Umstrickung aus elektrisch isolierendem Garn bestehende Leitungen unter Ausbildung eines biegsamen mehradrigen textilen Kabels mit einem gemeinsamen Schutzmantel umstrickt sind. Es entsteht so ein zwei- oder mehradriger textiler „Leitungsdraht”, mit dem die elektrische Verbindung aufgebaut wird. Der Vorteil dieses textilen Leitungsdrahtes gegenüber sonst bekannten Litzen oder Leitungen liegt in seinem textilen Verhalten. Dadurch, dass er aus textilen Fäden besteht, ist der Draht extrem biegsam und auch elastisch. Er verfügt über extrem kleine Biegeradien und wird schlimmstenfalls wie ein Bindfaden wahrgenommen.
- Die Verbindung des elektrisch leitfähigen Garnes bzw. des dieses enthaltenden textilen Leitungsdrahtes oder -kabels mit den Elektroden kann an sich in verschiedener Weise erfolgen. Es muss lediglich eine einwandfreie elektrische Kontaktgabe gewährleistet sein. So kann das elektrisch leitfähige Garn der elektrischen Leitung mit dem elektrisch leitfähigen Faden der jeweiligen Elektrode verknotet sein. Die Enden des das elektrisch leitfähige Garn enthaltenden Leitungsdrahtes können auch zum Beispiel mittels eines Klettverschluss mit den elektrisch leitenden Garnenden der Elektroden verbunden werden oder aber das Leitungsgarn kann fest mit den Elektroden vernäht werden, um nur einige besonders zweckmäßige Ausführungsformen zu erwähnen.
- Die Form der Elektroden des Feuchtigkeitssensors ist mit Rücksicht auf die erwartete Feuchtigkeitseinwirkung bei dem jeweiligen Anwendungsfall zu wählen. Da die Elektroden durch in Maschen abgestrickte elektrisch leitfähige Fäden gebildet sind, kann jede zweckentsprechende Musterung in den Gestricken gewählt werden, die eine optimale Lokalisierung und Verteilung der elektrisch leitfähigen Fäden in dem zu überwachenden Gebiet gewährleistet. Abgesehen von den bereits erläuterten kammartig ineinandergreifenden Elektroden können die Elektroden auch weitere Verästelungen aufweisen, die sich über mehrere Maschenreihen und Stäbchen erstrecken. Es ist auch nicht unbedingt erforderlich, dass sich die von elektrisch leitfähigen Fäden in dem Gestrick gebildeten elektrischen Leitungsbahnen der Elektroden jeweils genau in Maschenstäbchen- oder Maschenreihenrichtung erstrecken. Durch entsprechende Musterung können auch diagonal zu den Maschenstäbchen und -reihen verlaufende Leiterbahnen, oder kreis- oder wellenförmige Leiterbahnen mit geringem Aufwand hergestellt werden.
- In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele des Gegenstandes der Erfindung dargestellt. Es zeigen:
-
1 eine Hose mit eingesetztem Zwickel aus einer Strickware gemäß der Erfindung, in perspektivischer schematischer Darstellung, -
2 und3 zwei verschiedene Ausführungsformen des Zwickels der Hose nach1 , jeweils in einer Draufsicht und in schematischer Darstellung, -
4 den Zwickel nach3 , in einer Seitenansicht und in schematischer Darstellung, -
5 einen Ausschnitt aus dem Maschenbild des Zwickels nach2 oder3 im Bereich einer Elektrode unter Veranschaulichung eines aufplattierten elektrisch leitenden Fadens, -
6 einen Ausschnitt aus dem Maschenbild entsprechend6 unter Veranschaulichung eines in Intarsientechnik verstrickten elektrisch leitfähigen Fadens und -
7 die elektrische Anschlussleitung des Feuchtigkeitssensors der Hose nach1 , in schematischer perspektivischer Schnittdarstellung. - Die in
1 dargestellte Hose1 ist mit einem eingearbeiteten Feuchtigkeitssensor ausgebildet und eine sog. Inkontinenzhose. Sie besteht aus einem zweckentsprechenden Textilmaterial, vorzugsweise einem Gestrick und weist zwei Beinteile2 und einen Bund3 auf. In dem zwischen den beiden Beinteilen2 liegenden Zwickelbereich ist ein Zwickel4 eingefügt, der aus einer in den5 ,6 dargestellten Strickware besteht, in die ein Feuchtigkeitssensor5 eingearbeitet ist. Der gestrickte Zwickel4 ist in die Hose1 eingenäht oder in einer sonst zweckentsprechenden Weise randseitig mit dieser verbunden. - Der Zwickel
4 besteht aus einem Grundgestrick aus einem beispielsweise in Rechts-Links-Bindung verstrickten Grundfaden6 , wie es in den5 ,6 ausschnittsweise dargestellt ist. Der Grundfaden6 besteht aus einem Fasermaterial, das unter der Einwirkung von Feuchtigkeit seinen elektrischen Widerstand verändert. Ein solches Fasermaterial ist beispielsweise Baumwolle. Die elektrische Leitfähigkeit der Fasern ist sehr stark von deren Feuchtigkeitsgehalt bestimmt, wobei der elektrische Widerstand mit zunehmender Feuchtigkeit abnimmt. Fasermaterialien mit ähnlichen Eigenschaften sind u. a. Viskose, Acetat, Hanffasern (Leinen), aber auch synthetische Fasermaterialien. - In das aus dem Grundfaden
6 gestrickte Grundgestrick sind zwei im Abstand voneinander angeordnete elektrisch leitende Elektroden7 eingestrickt, deren grundsätzlicher Musterungsaufbau in zwei Ausführungsformen aus den2 und3 zu ersehen ist. Jede der Elektroden7 enthält einen elektrisch leitfähigen Faden8 , der in den5 ,6 dunkel dargestellt ist. Elektrisch leitfähige Textilfäden sind in verschiedenen Ausführungsformen handelsüblich. Sie sind in der Regel in Gestalt von Garnen aufgebaut, die Kupfer- oder Silbermonofilamente kleinen Durchmessers (beispielsweise 10–30 μm und weniger) und Textilfäden enthalten, welche gegebenenfalls miteinander verzwirnt sind. Beispiele solcher elektrisch leitfähiger Garne sind in derEP 0 816 543 B1 und derWO 093/24689 7 liegen jeweils Maschenreihen und/oder Maschenstäbchen des Grundgestricks, so dass mit Hilfe der Elektroden7 die Feuchtigkeit der Hose1 im Bereich des Zwickels4 erfasst werden kann. Dies geschieht in der Weise, dass der elektrische Widerstand zwischen den beiden Elektroden7 gemessen wird. Da, wie erwähnt, sich die elektrische Leitfähigkeit des Fasermaterials in den zwischen den Elektroden7 liegenden Teilen des aus dem Grundfaden6 bestehenden Grundgestricks mit zunehmendem Feuchtigkeitsgehalt erhöht, nimmt der zwischen den Elektroden7 gemessene elektrische Widerstand mit zunehmender Feuchtigkeit entsprechend ab. - Der elektrisch leitfähige Faden der Elektroden
7 ist jeweils mit von außen zugänglichen elektrischen Anschlussmitteln elektrisch verbunden, die ihrerseits eine Verbindung zu einer Überwachungs- und/oder Signalstation herstellen. Unterschreitet der gemessene elektrische Widerstand zwischen den Elektroden7 einen Schwellwert, kann ein Signal z. B. direkt ins Schwesternzimmer der Pflegestation gesendet werden. - Für das Einstricken der Elektroden
7 in das Grundgestrick aus dem Grundfaden6 sind verschiedene Techniken anwendbar, von denen zwei in den6 ,7 veranschaulicht sind:
Wie aus der schematischen Darstellung der elektrisch leitenden Leiterbahnen der Elektroden7 des Feuchtigkeitssensors5 in den2 und3 ersichtlich, weist jede Elektrode7 einen länglichen ersten Teil80 auf, der sich in der Maschenstäbchenrichtung des Grundgestricks erstreckt und zu Anschlussstellen9 am Bund der Hose3 führt. Von diesem ersten Elektrodenteil80 gehen im vorliegenden Falle rechtwinklig mehrere zweite Elektrodenteile10 ab, die in Richtung der Maschenreihen verlaufen, wie dies den5 ,6 zu entnehmen ist. Die beiden Elektroden7 greifen mit ihren zweiten Elektrodenteilen10 kammartig ineinander. Das Musterungsbild der Elektroden7 kann in dem Zwickel4 beispielsweise gemäß2 gestaltet sein, wo die zweiten Elektrodenteile10 jeder Elektrode7 die gleiche Länge aufweisen. In einer abgewandelten Ausführungsform gemäß3 ist die Anordnung derart getroffen, dass die zweiten Elektrodenteile10 lediglich in einem oberen, den Feuchtigkeitssensor5 enthaltenden Zwickelbereich11 jeweils eine gleiche Länge aufweisen und in einem daran anschließenden unteren Zwickelbereich12 zunehmend verkürzt sind, um so eine Anpassung an die unten spitz zulaufende Gestalt des Zwickels4 zu erreichen. Selbstverständlich sind auch andere Musterungsmöglichkeiten denkbar. - Die
5 und6 veranschaulichen jeweils einen Ausschnitt aus einer Elektrode7 , etwa in dem in3 mit13 bezeichneten Bereich, in dem ein zweiter Elektrodenteil10 von einem ersten Elektrodenteil8 abgeht. Die Figuren zeigen den stricktechnologischen Aufbau der Elektroden7 . - Bei der Ausführungsform nach
5 ist der elektrisch leitfähige Faden8 auf den Grundfaden6 aufplattiert. Das in Maschenstäbchenrichtung sich erstreckende erste Elektrodenteil80 ist aus getrennten Stücken des elektrisch leitfähigen Fadens8 zusammengesetzt, die in den Maschen zweier benachbarter Maschenstäbchen14 abgestrickt sind. Die Länge dieser Fadenstücke ist so bemessen, dass in den Bereichen der Elektrode7 , in denen lediglich das erste Elektrodenteil8 vorhanden ist, die Fadenstücke sich jeweils im Wesentlichen über zwei benachbarte Maschen jeder Maschenreihe erstrecken, während in dem Bereich der zweiten, seitlich abgehenden Elektrodenteile10 sich die Fadenstücke beispielsweise in zwei benachbarten Maschenreihen über eine der Länge des jeweiligen zweiten Elektrodenteils10 entsprechende Maschenzahl erstrecken. - Die in den Maschen der Maschenstäbchen
14 liegenden Fadenstücke des elektrisch leitfähigen Fadens8 sind in dem Gestrick durch den Maschenverband in elektrischem Kontakt miteinander gehalten, so dass sich über die Länge der Maschenstäbchen14 eine durchgehende elektrische Leiterbahn bis zu der Anschlussstelle9 der2 ergibt. Bei jeder Masche erfolgt der elektrische Kontakt in Maschenstäbchenrichtung über die Kreuzungspunkte in den Maschen. - Die Fadenenden der abgeschnittenen Fadenstücke des elektrisch leitfähigen Fadens
8 sind wegen des kleinen Durchmessers der elektrisch leitenden Kupfer- oder Silber filamente in der Regel nicht störend. Kommt es aber darauf an, durch diese Fadenenden gebildete potentielle Scheuerstellen zu vermeiden und eine glatte Oberfläche der Strickware zu erzielen, können die Muster der Elektroden7 auch in Intarsientechnik eingestrickt werden, wie dies in6 veranschaulicht ist:
Die Elektrode7 ist aus lediglich einem einzigen elektrisch leitfähigen Faden8 mit ihrem in Maschenstäbchenrichtung weisenden ersten Elektrodenteil80 und ihren in Maschenreihenrichtung sich erstreckenden zweiten Elektrodenteilen10 aus lediglich einem einzigen elektrisch leitfähigen Faden8 mustergemäß gestrickt. Der elektrisch leitfähige Faden8 ist an den Randmaschen des Musters mit den angrenzenden Maschen des aus dem Grundfaden6 gebildeten Grundgestricks verschlungen, wie dies für die bekannte Intarsientechnik charakteristisch ist. - Für die elektrische Verbindung zwischen den Elektroden
7 des Feuchtigkeitssensors5 und einer in1 bei15 angedeuteten, eine elektrischen Widerstandsmesseinrichtung enthaltenden Überwachungseinheit15 dient bei der dargestellten Ausführungsform eine elektrische Leitung16 , die zwei Adern17 enthält, welche an den Anschlussstellen9 mit den elektrisch leitfähigen Fäden8 der Elektroden7 elektrisch leitend verbunden sind. Die elektrische Leitung16 ist erfindungsgemäß als eine spezielle textile Leitung ausgebildet. Sie besteht im Kern aus einem elektrisch leitfähigen Garn18 (7 ), aus dem die beiden Adern17 gebildet sind und das zur Vermeidung eines Kurzschlusses jeweils mit einem elektrisch isolierenden Garn19 umstrickt ist. Die beiden so voneinander isolierten Adern17 sind zusammen mit ihrer Isolierung mit einem weiteren Mantel20 umstrickt. Die so gebildete zwei- oder auch mehradrige textile Leitung hat gegenüber sonst bekannten Litzen oder Leitungen den Vorteil ausgeprägten textilen Verhaltens. Da sie aus textilen Fäden besteht, ist sie estrem biegsam und auch elastisch. Sie verfügt über sehr kleine Biegeradien. - Die Verbindung der Adern
17 mit den Elektroden7 an den Anschlussstellen9 kann, wie bereits erwähnt, in vielfältiger Weise geschehen. Beispielsweise kann das elektrisch leitfähige Garn der Adern18 der Leitung16 mit einem Ende19 (5 ,6 ) des leitfähigen Fadens8 der jeweiligen Elektrode7 verknüpft werden. Das Ende19 des leitfähigen Fadens8 kann mit dem leitfähigen Garn der Adern18 der Leitung16 auch über einen Klettverschluss verbunden werden, wie dies bei21 in5 angedeutet ist. Auch können die leitfähigen Garnenden der Adern18 mit den Enden der Elektrodenteile8 einfach vernäht werden, wobei an der Nahtstelle der elektrische Kontakt hergestellt wird. - Die im Vorstehenden anhand der
7 beschriebene elektrische Leitung16 kann auch unmittelbar als Feuchtigkeitssensor verwendet werden, indem sie direkt in das Grundgestrick eingestrickt wird. Da die textile Isolation der beiden Adern18 wasserdurchlässig ist, ist der elektrische Widerstand zwischen den beiden Adern18 abhängig von der Feuchtigkeit in den Isolationsmänteln19 ,20 . Wird die textile Leitung an einer Stelle nass, so fällt der elektrische Widerstand zwischen den beiden Adern18 entsprechend ab. Somit dient die gesamte Leitung17 innerhalb des Grundgestricks als Feuchtigkeitssensor, dessen Elektroden abhängig davon, wie die Leitung verstrickt ist, sich sowohl in Maschenstäbchen- als auch in Maschenreihenrichtung erstrecken können. - Denkbar ist es auch, einen solchen Sensor, wie auch eine Strickware der beschriebenen Art mit eingearbeitetem Feuchtigkeitssensor im Bett, z. B. unter dem Laken zu verlegen und so eine, im Bett auftretende Feuchtigkeit zu erfassen. Der Vorteil dieses Systems liegt darin, dass der Patient nicht mehr über eine Hose oder dergleichen an die Überwachungseinheit
15 angeschlossen werden muss. - Ausführungsbeispiel
- Die in
1 dargestellte Hose1 ist als Unterhose gestrickt: Aufbau der Hose sowie der Außenlagen des Zwickels:Trägerfaden: EL/PA 22-22f7x1, weiß Plattierfaden: Nm 34/1, CO gekämmt, weiß Trägerfaden: EL/PA 22-22f7x1, weiß 1. Plattierfaden: Nm 34/1, CO gekämmt, weiß, bildet den „Grundfaden” 6 für den Feuchtigkeitssensor und ist auf den Trägerfaden aufplattiert.2. Plattierfaden (Elektrode):Shieldex® Garn der Fa. Zimmermann: Umwindefaden aus EL 20 dtex PA 6.6 44 dtex FD-texturiert 44 dtex, leitfähiger Faden Elektrisch leitender Kernfaden in Form des Garns der Adern 18 : Shildex® Garn der a. Zimmermann:Umwindefaden aus EL 20 dtex PA 6.6 44 dtex FD-texturiert 44 dtex, leitfähiger Faden Faden des Mantels 20 PP78f25 × 6 - Zur Erläuterung:
-
-
- EL
- = Elastan
- PA
- = Polyamid
- CO
- = Baumwolle
- PP
- = Polypropylen
- Der Zwickel
4 kann unmittelbar mit der anhand der5 und6 beschriebenen Strickware in die Hose1 eingefügt sein. Zur Vermeidung von Kurzschlüssen durch äußere Einwirkungen ist es aber zweckmäßig, den Zwickel4 dreilagig auszubilden und ihn dreilagig in die Hose1 beispielsweise einzunähen. Die Nähte sind in1 bei20 angedeutet. Die beiden äußeren Lagen4a ,4b , die z. B. aus Baumwolle gestrickt sind, decken die mittlere Lage4 mit den Sensoren7 ab, wie dies in4 schematisch dargestellt ist. - ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
- Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
- Zitierte Patentliteratur
-
- EP 0816543 B1 [0027]
- WO 093/24689 [0027]
- Zitierte Nicht-Patentliteratur
-
- „Strickerei-Lehrgang Dubied”, Eduard Dubied & Cie S. A. Neuchâtel, Schweiz, 1967 [0012]
Claims (19)
- Strickware mit einem Grundgestrick, das wenigstens einen Faden (
6 ) aus einem Material enthält, der unter der Einwirkung von Feuchtigkeit seinen elektrischen Widerstand verändert und mit einem eingearbeiteten Feuchtigkeitssensor (5 ), der zumindest zwei im Abstand voneinander angeordnete elektrisch leitende Elektroden (7 ) aufweist, zwischen denen Maschenreihen oder -stäbchen des Grundgestricks liegen und die jeweils zumindest einen elektrisch leitfähigen Faden (8 ) enthalten, der mit dem Grundgestrick verstrickt ist und jeweils mit von außen zugänglichen elektrischen Anschlussmitteln (16 ) in elektrischer Verbindung steht. - Strickware nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass eine Elektrode (
7 ) zumindest einen sich in Maschenstäbchenrichtung des Grundgestricks erstreckenden Teil (80 ) aufweist, in dem wenigstens ein elektrisch leitfähiger Faden (8 ) in Maschen abgestrickt ist. - Strickware nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass eine Elektrode (
7 ) zumindest einen sich in Maschenreihenrichtung des Grundgestricks erstreckenden Teil (10 ) aufweist, in dem wenigstens ein elektrisch leitfähiger Faden (8 ) in Maschen abgestrickt ist. - Strickware nach den Ansprüchen 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens zwei Elektroden (
7 ) kammartig mit einem in Maschenstäbchenrichtung sich erstreckenden ersten Teil (80 ) und von diesem abgehenden, in Maschenreihenrichtung sich erstreckenden zweiten Teilen (10 ) ausgebildet ist und dass die beiden Elektroden mit ihren zweiten Teilen (10 ) ineinander greifend angeordnet sind. - Strickware nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der in Maschenstäbchenrichtung sich erstreckende Teil (
80 ) der Elektrode zumindest bereichsweise, aus Maschen gebildet ist, in denen ein elektrisch leitender Faden (8 ) abgestrickt ist und die miteinander in Verbindung stehen. - Strickware nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass in Maschen wenigstens eines Maschenstäbchens des in Maschenstäbchenrichtung sich erstreckenden Elektrodenteils jeweils einzelne Fadenstücke eines elektrisch leitfähigen Fadens (
8 ) abgestrickt sind und dass Fadenstücke benachbarter Maschen im Maschenverband in elektrischen Kontakt miteinander stehen. - Strickware nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der elektrisch leitende Faden (
8 ), zumindest im Bereiche der jeweiligen Elektrode, auf einen Grundfaden (6 ) des Grundgestricks aufplattiert ist. - Strickware nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Elektroden (
7 ), zumindest teilweise, Maschen enthalten, in denen der elektrisch leitende Faden (8 ) abgestrickt ist und die in Intarsientechnik mit dem Grundgestrick vereinigt sind. - Strickware nach einem der folgenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der elektrisch leitfähige Faden (
8 ) über wenigstens eine Masche in Maschenstäbchen- oder Maschenreihenrichtung flott liegt. - Strickware nach einem der folgenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sie Teil eines Kleidungsstücks ist.
- Strickware nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Kleidungsstück eine Hose (
1 ) ist in der durch die Strickware mit dem eingebauten Feuchtigkeitssensor (5 ) ein Zwickelbereich (4 ) ausgebildet ist. - Stickware nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Strickware mit dem eingearbeiteten Feuchtigkeitssensor (
5 ) im Zwickelbereich auf zumindest einer Seite durch ein feuchtigkeitsdurchlässiges Textilmaterial (4a ,4b ) abgedeckt ist. - Strickware nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die elektrischen Anschlussmittel mit den elektrisch leitenden Fäden (
8 ) der Elektroden (7 ) elektrisch verbundene elektrische Leitungen (16 ) aufweisen. - Strickware nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass eine elektrische Leitung ein flexibles elektrisch leitfähiges Garn (
18 ) enthält, das mit einem elektrisch isolierenden Garn (19 ) umstrickt ist. - Strickware nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens zwei jeweils aus einem elektrisch leitfähigem Garn (
18 ) und dessen Umstrickung (19 ) aus elektrisch isolierendem Garn unter Ausbildung eines biegsamen mehradrigen textilen Kabels mit einem gemeinsamen Schutzmantel (20 ) umstrickt sind. - Strickware nach Anspruch 14 oder 15, dadurch gekennzeichnet, dass die elektrische Leitung (
16 ) mit der jeweiligen Elektrode vernäht ist. - Strickware nach Anspruch 13 oder 14, dadurch gekennzeichnet, dass das elektrisch leitende Garn (
18 ) der elektrischen Leitung (16 ) mit dem elektrisch leitfähigem Faden (18 ) der jeweiligen Elektrode (7 ) verknotet ist. - Strickware nach Anspruch 13 oder 14, dadurch gekennzeichnet, dass die elektrische Leitung (
16 ) mit der jeweiligen Elektrode über einen Klettverschluss (21 ) verbunden sind. - Strickware nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Elektroden (
7 ) als elektrisch leitfähigen Faden wenigstens ein elektrisch leitfähiges textiles Garn (18 ) enthalten, das als elektrisches Anschlussmittel aus der Strickware herausgeführt ist und das zumindest in dem außerhalb der Strickware liegenden Bereich mit einem elektrisch isolierenden Garn (20 ) umstrickt ist.
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