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Die Erfindung betrifft eine Halteeinrichtung zur Fixierung von Gegenständen, insbesondere Instrumenten, an einer Operationsabdeckung, mit zumindest einer Befestigungsfläche.
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Während Operationen tritt das Problem auf, dass die permanent hierfür verwendeten Instrumente, wie anatomische Pinzetten, Couter, Fadenscheren, etc. regelmäßig zwar in der Nähe der Operationsstelle auf einer Ablagefläche abgelegt werden, diese jedoch von einer Assistentin gehalten werden muss oder verschwenkbar an einem Arm gehalten ist. Hierbei tritt das Problem auf, dass die Instrumente für den Operateur nicht immer leicht griffbereit sind.
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Um hier eine Lösung zu schaffen, schlägt die
US 5,082,111 A einen Operationsinstrumentehalter vor, in dem Instrumente insbesondere auf dem Patienten selbst oder einer Operationsabdeckung abgelegt werden können. Zum Anordnen des Instrumentariums nahe einer Operationsstelle wird in dieser Druckschrift vorgeschlagen, einen mehrschichtigen Halter mit einer Anzahl von Laschen vorzusehen, die gestaffelt einander teilweise überlappend auf einem Grundelement angeordnet sind. Jede der Laschen kann von dem Grundelement weggezogen und auf diesem wieder befestigt werden, sobald ein Instrument zwischen der Lasche und dem Grundelement angeordnet wurde. Die Befestigung der Laschen auf dem Grundelement ist insbesondere durch eine Klettverbindung offenbart. Diese eine Seite des Grundelements weist somit die Klettverbindung auf, wohingegen die andere Seite des Grundelements mit einer Haftfläche bzw. Klebefläche versehen ist. Mit dieser wird die Halteeinrichtung an einem exponierten Abschnitt des Körpers des Patienten oder auf der Oberfläche einer sterilen Operationsabdeckung befestigt. Aufgrund der Verwendung eines Grundelements mit darauf angeordneten abziehbaren flächigen Laschen ist es zur Befestigung der während einer Operation verwendeten Instrumente insbesondere erforderlich, die Laschen beiseite zu ziehen, die Instrumente auf dem Grundelement anzuordnen sowie nachfolgend die Laschen wieder auf das Grundelement zurück zu klappen, um einen Halt für die Instrumente vorzusehen.
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Zur Entnahme eines Instruments wird umgekehrt die Lasche beiseite gezogen, das Instrument ergriffen und die Lasche wieder zurück auf das Grundelement geklappt. Dieses Vorgehen erweist sich als recht aufwendig und zeitintensiv.
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Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Halteeinrichtung zur Fixierung von Gegenständen, insbesondere Instrumenten, an einer Operationsabdeckung dahingehend zu verbessern, dass eine einfachere Entnahme der Instrumente und erneutes Fixieren von diesen an der Operationsabdeckung ermöglicht wird.
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Die Aufgabe wird für eine Halteeinrichtung nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 dadurch gelöst, dass zumindest ein flexibles Element zum Angreifen an zumindest einem Gegenstand oder zur klemmenden Aufnahme zumindest eines Gegenstandes vorgesehen ist. Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen definiert.
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Dadurch wird eine Halteeinrichtung zur Fixierung von Instrumenten an einer Operationsabdeckung geschaffen, bei der keine Laschen beiseite geklappt bzw. gezogen werden müssen, um das Instrument auf der Halteeinrichtung zu fixieren. Vielmehr wird das Instrument lediglich in das flexible Element eingeklipst und hält in diesem klemmend fest. Es kann dadurch jederzeit problemlos durch einfaches Anfassen und Herausziehen aus der Halteeinrichtung wieder entfernt werden. Die Halteeinrichtung steht somit jederzeit bereit zur Aufnahme eines Instruments. Dieses kann auf einfache Art und Weise mit einer Hand in die Halteeinrichtung eingefügt und aus dieser wieder entnommen werden, ohne eine zweite Hand zum Beiseiteklappen einer Lasche oder von ähnlichen Einrichtungen zu benötigen, was sich gerade bei Operationen als besonders vorteilhaft erweist.
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Weiter vorteilhaft ist das flexible Element zumindest teilweise ring- und/oder schalenförmig und/oder greiferartig ausgebildet. Als besonders vorteilhaft erweist es sich, das flexible Element in zwei zueinander etwa senkrecht stehenden Richtungen zumindest teilweise ring- und/oder schalenförmig und/oder greiferartig auszubilden. Durch das Vorsehen einer solchen zumindest teilweisen Ring-, Schalen- bzw. Greiferform entstehen Gebilde, die an dem wie auch immer geformten Gegenstand, insbesondere medizinischen Instrument, sehr gut angreifen, dieses zumindest teilweise umschließen und somit klemmend festhalten können. Gerade durch das Vorsehen einer solchen Teilring- oder Ring-, Schalen- bzw. Greiferform nicht nur in einer Ebene, sondern in zwei Ebenen des flexiblen Elements, ist ein noch besserer Halt der Gegenstände, insbesondere medizinischen Instrumente bzw. OP-Instrumente, möglich, da diese sowohl seitlich umfasst werden können als auch in ihrer Höhenerstreckung. Eine klemmende Aufnahme beliebig geformter Gegenstände, insbesondere medizinischer Instrumente, ist hierdurch besonders gut möglich, wobei die Instrumente auch in unterschiedlichsten Positionen sicher ergriffen und in dem flexiblen Element gehalten werden können.
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Das flexible Element kann zumindest zwei zusammenwirkende Abschnitte aufweisen. Diese können z. B. in Form von gekrümmten oder als Polygonzug ausgebildeten Abschnitten geformt sein. Sie sind vorteilhaft einander gegenüberliegend mit Abstand zueinander angeordnet, so dass ein Gegenstand, insbesondere Instrument, zwischen diesen beiden Abschnitten angeordnet und gehalten werden kann. Anstelle des Vorsehens von gekrümmten oder als Polygonzug ausgebildeten Abschnitten können ebenfalls anderweitig geformte, eine klemmende Aufnahme eines Gegenstandes, insbesondere Instruments, gestattende Abschnitte vorgesehen werden. Es können nicht lediglich zwei einander gegenüberliegend angeordnete Abschnitte vorgesehen sein. Vielmehr kann das flexible Element eine Anzahl von solchen zum Halten eines Gegenstandes zusammenwirkenden Abschnitten umfassen. Je nach Größe und ggf. Formgebung des zu haltenden Gegenstandes kann die Anzahl von Abschnitten variiert werden, um einen besonders guten Halt zu ermöglichen. Grundsätzlich sind jedoch zwei solcher Abschnitte in den meisten Fällen bereits ausreichend, so dass die Herstellungskosten aufgrund der Verwendung lediglich einer Ausgestaltung so gering wie möglich gehalten werden können.
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Weiter vorteilhaft besteht das flexible Element aus einem Kunststoff und/oder einem Metall. Das zur Herstellung des flexiblen Elements verwendete Material weist vorteilhaft eine ausreichende Flexibilität bzw. Elastizität auf. Es können Materialkombinationen sowie lediglich partiell vorgesehene die Flexibilität bzw.
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Elastizität an den gewünschten Stellen ermöglichende Materialien verwendet werden. Zum Halten eines ferromagnetischen Gegenstandes kann das für die Halteeinrichtung verwendete Material zumindest teilweise magnetisch ausgebildet sein. Hierdurch ist bei einem solchen Gegenstand keine klemmende Aufnahme erforderlich, sondern kann vielmehr ein Halt durch Wirken einer magnetischen Kraft erzeugt werden.
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Das flexible Element kann auf einem Substrat angeordnet sein. Vorteilhaft ist das Substrat mit der Befestigungsfläche versehen, wobei insbesondere ein Haftmittel, wie einem Klebstoff, auf der Befestigungsfläche vorgesehen werden kann oder ist. Das Substrat ist vorteilhaft so bemessen, dass ein sehr guter Halt des flexiblen Elements auf der Operationsabdeckung sichergestellt werden kann. Gerade durch das Vorsehen einer Haft- bzw. Klebefläche ist es problemlos möglich, die Halteeinrichtung auf einfache Art und Weise auf der Operationsabdeckung zu befestigen in einer für den Operateur besonders geeigneten Position.
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Zur näheren Erläuterung der Erfindung wird im Folgenden ein Ausführungsbeispiel von dieser näher anhand der Zeichnungen beschrieben. Diese zeigen in:
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1 eine Seitenansicht einer Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Halteeinrichtung zur Fixierung von Instrumenten an einer Operationsabdeckung, und
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2 eine Draufsicht auf die Halteeinrichtung gemäß 1.
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1 zeigt eine Seitenansicht einer Halteeinrichtung 1 zur Fixierung von Gegenständen, wie während einer Operation verwendeten medizinischen Instrumenten, an einer Operationsabdeckung. Die Halteeinrichtung umfasst ein Substrat 2 sowie ein zweiteiliges flexibles Element 3. Die beiden Teile 30, 31 des flexiblen Elements sind in zwei zueinander senkrecht stehenden Ebenen gerundet bzw. gekrümmt ausgebildet. Dies kann der Zusammenschau aus 1 und 2 besonders gut entnommen werden. Die beiden in der Seitenansicht nach 1 sichelförmigen oberen Teilstücke 32, 33 liegen mit ihren Öffnungen einander gegenüber, so dass zwischen ihnen eine etwa ringförmige Öffnung 39 verbleibt. Beide sichelförmigen Teilstücke 32, 33 weisen jeweils ein etwa gerades Stegelement 34, 35 auf. Über diese beiden Stegelemente 34, 35 sind die beiden Teile 30, 31 des flexiblen Elements 3 an dem Substrat 2 befestigt. Eine Befestigung kann hier beispielsweise durch Verkleben, Einschmelzen in das Substratmaterial, etc. erfolgen. Die beiden Befestigungsstellen 36, 37 des ersten und zweiten Teils 30, 31 des flexiblen Elements 3 auf dem Substrat 2 sind in 1 und 2 ebenfalls gezeigt.
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Zwischen den beiden sichelförmigen Teilstücken 32, 33 kann sehr gut ein für eine Operation verwendetes Instrument, wie beispielsweise eine anatomische Pinzette, Fadenschere, etc., sicher gehalten werden. Vorteilhafterweise besteht das gesamte flexible Element aus einem nachgiebigen bzw. elastischen Material, so dass ein Instrument darin gehalten werden kann. Beim Einfügen des Instruments zwischen die beiden sichelförmigen Teilstücke weichen diese leicht nach außen zurück und kehren nachfolgend wieder in ihre Ausgangsposition zurück, um das Instrument teilweise zu umgreifen bzw. klemmend zu halten. Aufgrund der Verwendung sichelförmiger, halbmondförmiger oder auch schalenförmiger Teilstücke wird ein dazwischen eingefügtes Instrument nicht nur seitlich und auf seiner Unterseite, sondern auch auf seiner Oberseite zu einem Teil umfasst, so dass ein versehentliches Weggleiten heraus aus der Halteeinrichtung im Wesentlichen nicht zu befürchten ist. Anstelle der gezeigten gerundeten sichelförmigen Teilstücke können die beiden Teile 30, 31 auch mehreckig bzw. polygonzugartig ausgebildet sein, wobei jeweils ein unteres Teilstück zum Auflagern der zu haltenden Instrumente, ein seitliches Teilstück zum seitlichen Umgreifen der Instrumente und insbesondere auch ein oberes Teilstück zum teilweisen Überdecken der Instrumente geformt wird. Die zwischen den beiden Teilen des flexiblen Elements belassene Öffnung kann variiert werden, solange eine sichere Klemmung der Instrumente zwischen den Teilen des flexiblen Elements gewährleistet wird.
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Die in 1 und 2 gezeigten flexiblen Elemente sind aus Drähten 40 geformt, die sich teilweise ringförmig erstrecken, wobei sie dreidimensional die gezeigte Sichelform umschreiben bzw. ausbilden. Anstelle der Verwendung von Drähten zum Formen der beiden Teile 30, 31 des flexiblen Elements sowie der Stegelemente 34, 35 können auch schalenförmige Teile hier vorgesehen werden, insbesondere auch schalenförmige Stegelemente. Grundsätzlich können auch draht- und schalenförmige Teile miteinander kombiniert werden. Die Formgebung wird vorteilhaft so gewählt, dass eine ausreichende Flexibilität zum Zurückweichen und Rückfedern beim Einfügen der Gegenstände in das flexible Element sowie ggf. eine Klemmwirkung erzielt werden kann.
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Wie 1 weiter zu entnehmen ist, weist das Substrat 2 auf seiner dem flexiblen Element 3 gegenüberliegenden Seite eine Klebe- oder Haftschicht 4 auf, die von einer Abdeckfolie 5 überdeckt ist. Die Abdeckfolie 5 kann beispielsweise ein mit Silicon beschichtetes Trägersubstrat sein, das zum Schutz der Klebe- oder Haftschicht auf dieser angeordnet wird. Soll die Halteeinrichtung 1 auf einer Operationsabdeckung aufgeklebt werden, wird die Abdeckfolie 5 abgepellt, wie dies in 1 angedeutet ist.
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Die auf einer Operationsabdeckung 6 aufgeklebte bzw. aufgefügte Halteeinrichtung 1 ist in 2 in der Draufsicht gezeigt. Hierbei ist ersichtlich, dass die beiden sichelförmigen Teilstücke 32, 33 auch in der Draufsicht sichelförmig erscheinen und somit in zwei zueinander senkrecht stehenden Ebenen gekrümmt ausgebildet sind. Ebenfalls ersichtlich ist, dass eine sich zwischen den beiden Teilen 30, 31 ergebende obere Öffnung 38 des flexiblen Elements 3 in der gezeigten Ausführungsform nicht rund, sondern langoval ist. Selbstverständlich kann sie auch rund oder anderweitig geformt werden. Aufgrund der Beabstandung der beiden Teile 30, 31 des flexiblen Elements 3 ist ebenfalls kein geschlossener Ring in der Draufsicht auf das flexible Element durch die beiden Teile 30, 31 gebildet, sondern ein mit zwei Lücken versehener Ring, der die Öffnung 38 umgrenzt.
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Die Öffnungsweite w der Öffnung 38 sowie ebenfalls der Abstand A der voneinander entferntesten Punkte der beiden sichelförmigen Teilstücke 32, 33 des ersten und zweiten Teils 30, 31 des flexiblen Elements 3 können in Abhängigkeit von den zu haltenden Gegenständen, insbesondere medizinischen Instrumenten, gewählt werden. Um eine universelle Verwendung zu ermöglichen, wird der Abstand möglichst so gewählt, dass zahlreiche der permanent verwendeten Operationsinstrumentarien hierin klemmend gut gehalten werden können. Aufgrund der ebenfalls vorhandenen Möglichkeit, schmalere Instrumente so weit in das flexible Element 3 einzuschieben, dass sie zwischen die beiden Stegelemente 34, 35 gelangen, die mit einem geringen Abstand zueinander angeordnet sind, ist eine sichere Aufnahme auch von diesen sehr gut möglich.
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Um die gewünschte Eigenschaft der Elastizität bzw. Nachgiebigkeit des flexiblen Elements 3 zu bewirken, kann dieses aus einem Kunststoff und/oder einem Metall bestehen. Auch können lediglich einzelne Teilbereiche des flexiblen Elements elastisch ausgebildet werden, so dass der erste und zweite Teil 30, 31 reversibel ausgelenkt werden können, zum Anordnen eines Instruments zwischen diesen und zur einfachen Entnahme des Instruments aus der Halteeinrichtung. Neben der Verwendung von Kunststoff und/oder Metall können auch noch andere Materialien, insbesondere Mischungen von Materialien, verwendet werden, die eine ausreichende Elastizität bzw. Nachgiebigkeit und Rückstelleigenschaften aufweisen.
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Da das Substrat auf der Operationsabdeckung aufgefügt bzw. aufgeklebt wird, ist es bei der Materialwahl von Substrat und Klebstoff nicht unbedingt erforderlich, ein hautfreundliches Material zu verwenden, da das Substrat üblicherweise mit der Haut des Patienten nicht in Berührung kommt, insbesondere nicht auf dessen Haut aufgeklebt wird. Vielmehr können die ein oder mehreren Halteeinrichtungen im Anschluss an eine Operation zusammen mit der Operationsabdeckung weggeworfen werden, so dass ein mühsames und zeitaufwendiges Entfernen der Halteeinrichtungen von der Operationsabdeckung nicht erforderlich ist.
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Neben den vorstehend beschriebenen und in den Zeichnungen gezeigten Ausführungsformen von Halteeinrichtungen zur Fixierung von Gegenständen, insbesondere Instrumenten, an einer Operationsabdeckung sind noch zahlreiche weitere möglich, bei denen zumindest ein flexibles Element zum Angreifen an zumindest einem Gegenstand oder zur klemmenden Aufnahme zumindest eines Instruments vorgesehen ist.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Halteeinrichtung
- 2
- Substrat
- 3
- flexibles Element
- 4
- Klebe- oder Haftschicht
- 5
- Abdeckfolie
- 6
- Operationsabdeckung
- 30
- erster Teil
- 31
- zweiter Teil
- 32
- sichelförmiges Teilstück
- 33
- sichelförmiges Teilstück
- 34
- Stegelement
- 35
- Stegelement
- 36
- Befestigungsstelle
- 37
- Befestigungsstelle
- 38
- obere Öffnung
- 39
- Öffnung
- 40
- Draht
- A
- Abstand
- w
- Öffnungsweite
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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