DE19632084C1 - Kofferdam-Klammer und Kofferdam-Klammer-System - Google Patents
Kofferdam-Klammer und Kofferdam-Klammer-SystemInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Kofferdam-Klammer und
ein Kofferdam-Klammer-System zur Verwendung auf dem Gebiet der Dental
medizin.
Kofferdam-Klammern sind aus dem Stand der Technik in unter
schiedlichsten Ausgestaltungsformen vorbekannt beispiels
weise aus der WO94/22388 A1 der aus der EP 0 178 238 A1.
Bei dentalmedizinischen Eingriffen kann es erforderlich
sein, den zu behandelnden Zahn gegen die Feuchtigkeit der
Mundhöhle hermetisch abzuschirmen. Dies ist beispielsweise
bei Behandlungen des Wurzelkanals oder für die dentale
Adhäsivtechnik mit Kompositen erforderlich. Die hermetische
Abschirmung dient dazu, Kontaminationen durch Keime etc. zu
verhindern oder beispielsweise mit den Kompositen einen
guten Klebeverbund zu gewährleisten.
Der aus der Zahnheilkunde bekannte Kofferdam besteht aus
einem Tuch aus Gummi oder einem ähnlichen Material, in
welches eine Ausnehmung eingebracht wird, die etwas kleiner
ist, als der zu behandelnde Zahn. Das Gummi-Tuch wird über
den zu behandelnden Zahn gezogen, so daß nur noch dessen
Krone sichtbar ist. Diese ist somit gegenüber der Feuchtig
keit der Mundhöhle isoliert. Nachfolgend wird das Gummi-Tuch
mittels eines Spannrahmens gespannt und in seiner Lage sta
bilisiert. Um zu verhindern, daß durch diesen Spannvorgang
das Gummi-Tuch von dem Zahn abgezogen wird, wird eine Kof
ferdam-Klammer an den Zahn angesetzt. Mittels Klemmbacken,
welche unter einer Feder-Vorspannung stehen, wird die
Klammer nahe der Schleimhaut des Zahnhalses, unterhalb des
Äquators des Zahnes fixiert. Auf diese Weise wird das
Gummi-Tuch des Kofferdams gehalten, es wird vermieden, daß
dieses von dem Zahn abgezogen wird und Feuchtigkeit
durchtritt.
Die bekannten Kofferdam-Klammern besitzen zwar eine entspre
chende Feder-Vorspannung, diese ist jedoch nicht in allen
Fällen ausreichend, um die Klammer wirkungsvoll und sicher
am Zahn zu fixieren. Insbesondere bei Zähnen, die durch ihre
Form oder durch Beschädigungen bedingt keine ausreichende
Ansetzmöglichkeit der Kofferdam-Klammer bieten, besteht die
Gefahr, daß diese abrutscht. Dies kann insbesondere bei Zäh
nen der Fall sein, die keinen unter sich gehenden Bereich
aufweisen, beispielsweise noch unvollständig durchgebrochene
Zähne oder nach Frakturen im Bereich der Krone oder der Wur
zel.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Kofferdam-Klammer-System
bzw. eine Kofferdam-Klammer zu schaffen, wel
che unter Vermeidung der aus dem Stand der Technik bekannten
Nachteile auch unter ungünstigen Einsetzbedingungen einen
festen Halt an einem Zahn gewährleisten.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch die Merkmale der
unabhängigen Ansprüche gelöst, die Unteransprüche zeigen
weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung.
Die erfindungsgemäße Kofferdam-Klammer bzw. das erfindungs
gemäße Kofferdam-Klammer-System zeichnet sich durch eine
Reihe erheblicher Vorteile aus.
Da erfindungsgemäß an den Anlageflächen der Klemmbacken eine
friktionserhöhende Oberfläche ausgebildet ist, wird ein Ab
rutschen der Klemmbacken in zuverlässiger Weise verhindert.
Dieses ist insbesondere dann von Wichtigkeit, wenn die Geo
metrie des Zahnes für das Aufsetzen der Klammer ungünstig
ist, beispielsweise bei zerstörten oder noch nicht vollstän
dig durchgebrochenen Zähnen oder wenn die Form und Größe der
Klemmbacken nicht exakt zu der Größe des Zahnes paßt und so
mit nur Teilbereiche der Anlageflächen direkt gegen den Zahn
anliegen. Durch die erfindungsgemäß vorgesehene Friktionser
höhung wird ein Abrutschen oder Abgleiten der Anlageflächen
wirksam vermieden.
Die erfindungsgemäße Kofferdam-Klammer kann entweder aus
Metall oder aus Kunststoff hergestellt sein, in beiden
Fällen ist die Aufbringung der friktionserhöhenden
Oberfläche möglich.
In einer günstigen Weiterbildung der Erfindung kann die
friktionserhöhende Oberfläche durch eine Strukturierung
ausgebildet sein. Es ist somit möglich, eine Kerbung, eine
Rändelung oder ähnliches im Bereich der Anlageflächen auszu
bilden.
In einer alternativen, besonders günstigen Ausgestaltung der
Erfindung ist vorgesehen, daß die friktionserhöhende Ober
fläche mit einer Diamantierung versehen ist. Durch die Dia
mantauflage wird der Reibungskoeffizient erheblich
vergrößert. Weiterhin ist es möglich, die Diamantierung
einfach und kostengünstig an sehr definierten Bereichen der
Anlagefläche anzubringen.
Weiterhin ist es günstig, wenn im Bereich jeder Klemmbacke
zumindest eine mit einem Einsetzwerkzeug in Eingriff bring
bare Betätigungsfläche ausgebildet ist, welche ebenfalls mit
einer friktionserhöhenden Oberfläche versehen ist. Bei den
aus dem Stand der Technik bekannten zangenartigen Einsetz
werkzeugen sind Ansätze ausgebildet, die in Eingriff mit der
Klammer gebracht werden, um diese zum Einsetzen und zum Ent
nehmen zu spreizen. Auch hierbei ist es erforderlich, ein
Abrutschen des Einsetzwerkzeuges zu verhindern, um Verlet
zungen des Patienten zu vermeiden und um Beeinträchtigungen
des Arbeitsfeldes auszuschließen.
Die mit einer friktionserhöhenden Oberfläche versehenen
Betätigungsflächen können als Einbuchtungen, kreisförmige
Ausnehmungen oder in ähnlicher Weise ausgestaltet sein. Auch
hierbei kann es besonders günstig sein, die friktionserhö
hende Oberfläche in Form einer Diamantierung aufzubringen.
Bei dem erfindungsgemäßen Kofferdam-Klammer-System ist wei
terhin vorgesehen, daß die Eingriffsbereiche des Einsetz
werkzeuges mit einer friktionserhöhenden Oberfläche versehen
sind. Auch diese kann in günstiger Weise in Form einer
Diamantierung ausgebildet sein.
Erfindungsgemäß ist es somit möglich, Kofferdam-Klammern
üblicher Form und Größe mit einer friktionserhöhenden Ober
fläche zu versehen. Die Kofferdam-Klammern selbst müssen
hierzu in ihrer Geometrie, ihrem Grundwerkstoff etc. nicht
verändert werden. Die friktionserhöhende Oberfläche kann
durch Verformung der Oberfläche der Kofferdam-Klammer selbst
oder durch Aufbringung von Beschichtungen, beispielsweise
von Diamantschichten hergestellt werden.
Im folgenden wird die Erfindung anhand von Ausführungsbei
spielen in Verbindung mit der Zeichnung beschrieben. Dabei
zeigt:
Fig. 1 eine vereinfachte Draufsicht auf ein erstes Ausfüh
rungsbeispiel einer erfindungsgemäßen
Kofferdam-Klammer,
Fig. 2 eine vereinfachte Darstellung der in Fig. 1 gezeig
ten Kofferdam-Klammer, aufgesetzt auf einen Zahn,
Fig. 3 eine vereinfachte Darstellung einer weiteren Ausge
staltungsvariante einer erfindungsgemäßen
Kofferdam-Klammer,
Fig. 4 eine Darstellung der in Fig. 3 gezeigten Klammer,
aufgesetzt auf einen Zahn,
Fig. 5 eine vereinfachte perspektivische Teil-Darstellung
des Aufsetzvorganges der in den Fig. 1 und 2 ge
zeigten Kofferdam-Klammer, und
Fig. 6 eine schematische Darstellung eines erfindungsge
mäßen Einsetzwerkzeuges in Form einer Klammerzange.
In der nachfolgenden Figurenbeschreibung sind gleiche Teile
jeweils mit gleichen Bezugsziffern versehen.
Die Fig. 1 zeigt in schematischer Draufsicht eine Kofferdam-Klammer,
welche zwei Klemmbacken 1, 2 aufweist, die einstüc
kig mittels eines Verbindungssteges 3 miteinander verbunden
sind. Der Verbindungssteg 3 ist aus einem elastisch verform
baren Werkstoff gefertigt, er spannt die beiden Klemmbacken
1 und 2 federelastisch gegeneinander vor. Die Größe und Form
der Klemmbacken ist dem jeweiligen Anwendungszweck angepaßt,
im übrigen sind Kofferdam-Klammern dieser Ausgestaltung aus
dem Stand der Technik bekannt, so daß auf detaillierte
Beschreibungen verzichtet werden kann. Es ist jedoch zu
erwähnen, daß die Kofferdam-Klammer aus Metall, aus
Kunststoff oder aus sonstigen Werkstoffen gefertigt sein
kann.
Die Klemmbacken 1, 2 weisen Anlageflächen 5, 6 auf, welche
gegen einen Zahn 4 anlegbar sind (sh. Fig. 2).
Erfindungsgemäß ist im Bereich der Anlageflächen 5, 6 eine
Fein-Diamantierung vorgesehen, welche friktionserhöhend
wirkt.
Die Kofferdam-Klammer ist weiterhin mit Ausnehmungen 8, 9
versehen, welche in Form von im wesentlichen kreisrunden
Löchern ausgebildet sind. In diese sind Eingriffsbereiche
10, 11 eines klammerzangenartigen Einsetzwerkzeuges 7 ein
steckbar. Wie in den Fig. 1 und 2 gezeigt, ist im Bereich
der Ausnehmung 8, 9 ebenfalls eine friktionserhöhende Ober
fläche in Form einer Feindiamantierung aufgebracht, um ein
Abrutschen der Eingriffsbereiche 10, 11 zu vermeiden.
Die Fig. 3 und 4 zeigen ein weiteres Ausgestaltungsbeispiel
einer erfindungsgemäßen Kofferdam-Klammer. Bei diesem Aus
führungsbeispiel sind die beiden Klemmbacken 1, 2 durch zwei
Verbindungsstege 3 miteinander verbunden. Die Fig. 4 zeigt
den aufgesetzten Zustand der in Fig. 3 gezeigten Kofferdam-Klammer.
Die Ausnehmungen 8, 9 sind in Form von konkaven
Auswölbungen ausgebildet, im Bereich derer ebenfalls eine
friktionserhöhende Oberfläche in Form einer Feindiamantie
rung aufgebracht ist. Es versteht sich, daß bei dem Ausfüh
rungsbeispiel der Fig. 3 und 4 die Eingriffsbereiche 10, 11
des Einsetzwerkzeuges 7 zum Aufdehnen der Kofferdam-Klammer
gegen die konkaven Ausnehmungen 8, 9 angelegt werden. Hier
bei erweist sich die Feindiamantierung als besonders vor;
teilhaft, da ein Abrutschen der Eingriffsbereiche 10, 11
vermieden wird.
In Fig. 5 ist ein alternatives Ausführungsbeispiel darge
stellt, bei welchem (entweder ausschließlich oder zusätz
lich) der Eingriffsbereich 10, 11 des Einsetzwerkzeuges 7
mit einer friktionserhöhenden Oberfläche, ebenfalls in Form
einer Feindiamantierung versehen ist.
Die Fig. 6 zeigt ein schematisches Ausführungsbeispiel des
erfindungsgemäßen Einsetzwerkzeuges 7 in Form einer Klammer
zange mit Eingriffsbereichen 10, 11, die mit einer frik
tionserhöhenden Diamantierung versehen sind.
Claims (14)
1. Kofferdam-Klammer mit zwei Klemmbacken (1, 2), welche
mittels zumindest eines elastisch verformbaren Verbin
dungssteges (3) einstückig miteinander verbunden sind,
wobei der Verbindungssteg (3) die beiden Klemmbacken (1,
2) gegeneinander vorspannt und wobei jede Klemmbacke (1,
2) zumindest eine gegen einen Zahn (4) anlegbare Anlege
fläche (5, 6) aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß die
Anlegeflächen (5, 6) mit einer friktionserhöhenden Ober
fläche versehen sind.
2. Kofferdam-Klammer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß die friktionserhöhende Oberfläche strukturiert
ausgebildet ist.
3. Kofferdam-Klammer nach einem der Ansprüche 1 oder 2, da
durch gekennzeichnet, daß die friktionserhöhende Ober
fläche mit einer Diamantierung versehen ist.
4. Kofferdam-Klammer nach einem der Ansprüche 1 bis 3, da
durch gekennzeichnet, daß im Bereich jeder Klemmbacke
(1, 2) zumindest eine mit einem Einsetzwerkzeug (7) in
Eingriff bringbare Betätigungsfläche ausgebildet ist,
welche mit einer friktionserhöhenden Oberfläche versehen
ist.
5. Kofferdam-Klammer nach Anspruch 4, dadurch gekennzeich
net, daß die Betätigungsfläche als Ausnehmung (8, 9) der
Klemmbacke (1, 2) ausgebildet ist.
6. Kofferdam-Klammer nach einem der Ansprüche 4 oder 5, da
durch gekennzeichnet, daß die friktionserhöhende Ober
fläche der Betätigungsfläche strukturiert ausgebildet
ist.
7. Kofferdam-Klammer nach einem der Ansprüche 4 bis 6, da
durch gekennzeichnet, daß die friktionserhöhende Ober
fläche der Betätigungsfläche mit einer Diamantierung
versehen ist.
8. Kofferdam-Klammer-System mit einer Kofferdam-Klammer und
einem zangenartigen Einsetzwerkzeug (7), wobei die Kof
ferdam-Klammer mit zwei Klemmbacken (1, 2), welche
mittels zumindest eines elastisch verformbaren Verbin
dungssteges (3) einstückig miteinander verbunden sind,
versehen ist, wobei der Verbindungssteg (3) die beiden
Klemmbacken (1, 2) gegeneinander vorspannt und wobei
jede Klemmbacke (1, 2) zumindest eine gegen einen Zahn
(4) anlegbare Anlegefläche (5, 6) sowie an jeder Klemm
backe (1, 2) zumindest eine mit dem Werkzeug (7) in
Eingriff bringbare Betätigungsfläche aufweist, dadurch
gekennzeichnet, daß die Betätigungsfläche der Klemmbacke
mit einer friktionserhöhenden Oberfläche versehen ist.
9. Kofferdam-Klammer-System mit einer Kofferdam-Klammer und
einem zangenartigen Einsetzwerkzeug (7), wobei die Kof
ferdam-Klammer mit zwei Klemmbacken (1, 2), welche
mittels zumindest eines elastisch verformbaren Verbin
dungssteges (3) einstückig miteinander verbunden sind,
versehen ist, wobei der Verbindungssteg (3) die beiden
Klemmbacken (1, 2) gegeneinander vorspannt und wobei
jede Klemmbacke (1, 2) zumindest eine gegen einen Zahn
(4) anlegbare Anlegefläche (5, 6) sowie an jeder Klemm
backe (1, 2) zumindest eine mit dem Werkzeug (7) in
Eingriff bringbare Betätigungsfläche aufweist, dadurch
gekennzeichnet, daß der Eingriffsbereich (10, 11) des
Werkzeuges (7) mit einer friktionserhöhenden Oberfläche
versehen ist.
10. Kofferdam-Klammer-System nach Anspruch 8 oder 9, dadurch
gekennzeichnet, daß die friktionserhöhende Oberfläche
des Werkzeuges (7) und/oder der Betätigungsfläche der
Klemmbacke (1, 2) strukturiert ausgebildet ist.
11. Kofferdam-Klammer-System nach Anspruch 8 oder 9, dadurch
gekennzeichnet, daß die friktionserhöhende Oberfläche
des Werkzeuges (7) und/oder der Betätigungsfläche der
Klemmbacke (1, 2) mit einer Diamantierung versehen ist.
12. Kofferdam-Klammer-System nach einem der Ansprüche 8 bis
11, dadurch gekennzeichnet, daß die Anlageflächen (5, 6)
der Klemmbacken (1, 2) mit einer friktionserhöhenden
Oberfläche versehen sind.
13. Kofferdam-Klammer-System nach einem der Ansprüche 8 bis
12, dadurch gekennzeichnet, daß die friktionserhöhende
Oberfläche der Anlageflächen (5, 6) der Klemmbacken (1,
2) strukturiert ausgebildet ist.
14. Kofferdam-Klammer-System nach einem der Ansprüche 8 bis
13, dadurch gekennzeichnet, daß die friktionserhöhende
Oberfläche der Anlageflächen (5, 6) der Klemmbacken (1,
2) mit einer Diamantierung versehen ist.
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DE19632084A DE19632084C1 (de) | 1996-08-08 | 1996-08-08 | Kofferdam-Klammer und Kofferdam-Klammer-System |
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DE (1) | DE19632084C1 (de) |
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- 1996-08-08 DE DE19632084A patent/DE19632084C1/de not_active Expired - Fee Related
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Legal Events
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D1 | Grant (no unexamined application published) patent law 81 | ||
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