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Stand der Technik
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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Herstellung von Verpackungen mit einem verbesserten Dornrad.
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Verpackungsmaschinen sind aus dem Stand der Technik in unterschiedlichen Ausgestaltungen bekannt. Beispielsweise sind Verpackungsmaschinen nach dem Dornrad-Prinzip bekannt, bei denen an einem rotierenden Dornrad die jeweiligen Verpackungsbeutel schrittweise gefaltet werden. Eine derartige Verpackungsmaschine ist beispielsweise aus der
DD 223684 A1 bekannt. Diese Verpackungsmaschinen haben sich grundsätzlich bewährt, jedoch ist eine Umstellung der Maschinen auf ein anderes Format mit einem sehr hohen Aufwand verbunden. Für eine Umstellung müssen sehr viele formatabhängige Einzelteile ausgewechselt werden, welche dann nach dem Wechsel aufwendig eingestellt und ausgerichtet werden müssen, um nach dem Formatwechsel fehlerfrei Verpackungen zu produzieren. Hierzu ist speziell geschultes Fachpersonal notwendig, wobei eine Vielzahl von verschiedenen Werkzeugen benötigt wird, um alle Einzelteile zu wechseln. Ein kompletter Formatwechsel dauert dabei üblicherweise bis zu 8 Stunden, so dass Stillstandszeiten der Maschine aufgrund des Formatwechsels erheblich sind.
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Offenbarung der Erfindung
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung zur Herstellung von Verpackungen mit den Merkmalen des Anspruchs 1 weist demgegenüber den Vorteil auf, dass ein Formatwechsel schnell und sicher durchgeführt werden kann. Der Formatwechsel kann dabei einfach und effektiv vorgenommen werden, wobei die Anzahl von Formatteilen reduziert ist und ein Wechsel von mehreren Teilen komplett möglich ist. Erfindungsgemäß kann dabei die Stillstandszeit der Maschine für einen Formatwechsel signifkant reduziert werden. Auch kann der Formatwechsel nur mit einer minimalen Anzahl von Werkzeugen ausgeführt werden. Dabei kann der Formatwechsel auch von nicht speziell geschultem Personal ausgeführt werden. Dies wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, dass die Vorrichtung ein Dornrad mit einer Vielzahl von Dornen umfasst, wobei das Dornrad eine Nabe aufweist, an welcher die Vielzahl von Dornen austauschbar angeordnet sind. Somit kann erfindungsgemäß eine komplette Baugruppe, nämlich die Dorne, von der Nabe gelöst werden und durch Dorne mit anderem Format ausgetauscht werden. Erfindungsgemäß müssen somit nicht mehr Einzelteile an den Dornen demontiert bzw. montiert werden, sondern der komplette Dorn kann als Bauteilgruppe ausgetauscht werden.
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Die Unteransprüche zeigen bevorzugte Weiterbildungen der Erfindung.
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Vorzugsweise weisen die Dorne jeweils Verbindungsbereiche auf und die Dornradnabe weist ferner standardisierte Aufnahmen für eine Aufnahme der Verbindungsbereiche der Dorne auf. Hierdurch können die jeweils gleich aufgebauten Dorne für ein Verpackungsformat an beliebigen Positionen an der Dornradnabe in der Aufnahme montiert werden. Besonders bevorzugt ist dabei ein Anschlag an jeder Aufnahme vorgesehen, um eine definierte Position des Dorns in der Aufnahme bereitzustellen. Hierdurch kann eine besonders schnelle und einfache Montage der Dorne erfolgen.
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Weiter bevorzugt sind an der Dornradnabe und den Dornen jeweils komplementäre Luftanschlüsse für eine Luftversorgung der Dorne vorgesehen. Hierdurch wird bei der Montage der Dorne an der Dornradnabe automatisch eine Verbindung über die Luftanschlüsse erreicht, so dass auf eine im Stand der Technik bisher notwendige aufwendige Verschlauchung verzichtet werden kann. Die Luftanschlüsse können beispielsweise steckbar ausgeführt sein. Besonders bevorzugt ist dabei ein Sauganschluss und ein Druckanschluss vorgesehen.
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Für einen besonders schnellen Wechsel werden die Dorne vorzugsweise mittels Befestigungsmitteln, insbesondere Schraubbolzen, an der Dornradnabe befestigt. Besonders bevorzugt ist dabei lediglich ein Schraubbolzen nötig, um einen Dorn an der Dornradnabe zu fixieren. Weiter bevorzugt sind dabei die Schraubbolzen für alle Dorne und gegebenenfalls noch weitere auszutauschende Bauteilgruppen gleich ausgeführt.
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Weiter bevorzugt ist eine Hubvorrichtung und ein Auflagetisch vorgesehen, wobei der Auflagetisch austauschbar an der Hubvorrichtung angeordnet ist. Vorzugsweise ist hierbei an der Hubvorrichtung ebenfalls eine Aufnahme für den Auflagetisch vorgesehen. Der Auflagetisch weist weiter bevorzugt seitlich jeweils eine Zusatzauflage, insbesondere eine gitterartige Auflage, auf. Hierdurch kann ein schneller Wechsel von Auflagetischen für verschieden große Zuschnitte ermöglicht werden.
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Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist ferner eine Seitenwand-Falzeinheit vorgesehen, welche ebenfalls austauschbar an der Hubvorrichtung angeordnet ist. Die Seitenwand-Falzeinheit dient zum Falten von Seitenwänden der Verpackung und ist vorzugsweise ebenfalls an einer zweiten, separeten Hubvorrichtung angeordnet.
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Das Dornrad und die Hubvorrichtung sind vorzugsweise in einer Grundplatte der Verpackungsmaschine angeordnet, welche Durchlassöffnungen für die Hubvorrichtungen aufweist. Die erfindungsgemäße Verpackungsmaschine wird besonders bevorzugt zur Herstellung von Kartonverpackungen oder Beutelverpackungen verwendet.
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Zeichnung
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Nachfolgend wird unter Bezugnahme auf die begleitende Zeichnung ein Ausführungsbeispiel der Erfindung im Detail beschrieben. In der Zeichnung ist:
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1 eine schematische, perspektivische Ansicht einer Vorrichtung zur Herstellung von Verpackungen gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung,
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2 und 3 schematische, perspektivische Ansichten eines Dornrads im montierten und demontierten Zustand,
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4 und 5 schematische, perspektivische Ansichten eines Auflagetischs im montierten und demontierten Zustand, und
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6 und 7 schematische, perspektivische Ansichten einer Seitenwand-Falzeinheit im montierten und demontierten Zustand.
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Bevorzgte Ausführungsform der Erfindung
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Nachfolgend wird unter Bezugnahme auf die 1 bis 7 eine Vorrichtung 1 zur Herstellung von Verpackungen im Detail beschrieben.
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Wie aus 1 ersichtlich ist, umfasst die Vorrichtung 1 zur Herstellung von Verpackungen ein Dornrad 2 mit einer Dornradnabe 3 und einer Vielzahl von Dornen 4. Die Dorne sind dabei sternförmig an der Dornradnabe 3 angeordnet und in diesem Ausführungsbeispiel sind sechs Dorne vorgesehen. Um die Dorne 4 wird in bekannter Weise eine Verpackung gefaltet, wobei sich das Dornrad 2 jeweils um eine Position weiterdreht und die Verpackung entsprechend der jeweiligen Position weiter gefaltet wird. Die Vorrichtung 1 umfasst ferner einen Auflagetisch 6, welcher an einer Hubvorrichtung 5 austauschbar befestigt ist. Die Hubvorrichtung 5 kann sich dabei senkrecht zu einer Grundplatte 9 durch eine Durchlassöffnung 91 bewegen, in welcher auch das Dornrad 2 angeordnet ist. Der Auflagetisch 6 weist seitlich jeweils eine Gitterauflage 7 auf und dient als Auflage für einen zugeführten Kartonzuschnitt. Der Kartonzuschnitt kann dadurch in waagerechter Weise zugeführt werden.
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Die Vorrichtung 1 umfasst ferner eine Seitenwand-Falzeinrichtung 8, welche zwei seitliche Wandelemente 81 aufweist. Wie insbesondere aus den 6 und 7 ersichtlich ist, sind die Wandelemente 81 über ein Verbindungsstück 82 miteinander verbunden. Am Verbindungsstück 82 ist ein Verbindungsbereich 83 für eine Verbindung mit einer weiteren Hubeinrichtung 50 vorgesehen. An der zweiten Hubeinrichtung 50 ist eine Aufnahme 51 vorgesehen, welche als Ausnehmung an der zweiten Hubeinrichtung 50 gebildet ist und seitliche sowie einen stirnseitigen Anschlag für den Verbindungsbereich 83 bildet. An der Aufnahme 51 zur Aufnahme der Seitenwand-Falzeinrichtung 8 ist ein Anschlag 52 für eine definierte Positionierung des Verbindungsbereichs 83 vorgesehen. Der Verbindungsbereich 83 ist im in 6 gezeigten montierten Zustand in der Aufnahme 51 angeordnet und mittels eines Schraubbolzens 84 an der zweiten Hubeinrichtung 50 befestigt. 6 zeigt dabei den montierten Zustand der Seitenwand-Falzeinrichtung 8 und 7 den demontierten Zustand.
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Ähnlich wie die Seitenwand-Falzeinrichtung 8 ist auch der Auflagetisch 6 an der ersten Hubvorrichtung 5 befestigt. Der Auflagetisch 6 weist dabei ein Basiselement 61 mit einem Verbindungsbereich 62 auf, über welchen der Auflagetisch 6 an der ersten Hubvorrichtung 5 befestigt ist. Hierzu ist in der ersten Hubvorrichtung 5 eine Aufnahme 15 mit seitlichen Führungsbereichen und einem stirnseitigen Anschlag ausgebildet, welche den Verbindungsbereich 62 aufnimmt. Eine Befestigung erfolgt mittels eines Schraubbolzens 63. An der Aufnahme 15 der ersten Hubvorrichtung 5 ist ein Anschlag 16 zur definierten Positionierung des Verbindungsbereichs 62 des Auflagetischs 6 gebildet.
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Wie aus 3 ersichtlich ist, weist der Dorn 4 einen Verbindungsbereich 41 auf, welcher an einem zur Dornradnabe 3 gerichteten Ende des Dorns ausgebildet ist. An der Dornradnabe 3 sind eine Vielzahl von gleichen Aufnahmen 31 vorgesehen, welche in diesem Ausführungsbeispiel als Ausnehmungen an der Unterseite ausgebildet sind. Die Aufnahmen 31 und die Verbindungsbereiche 41 der Dorne sind komplementär zueinander ausgebildet, so dass die Dorne in radialer Richtung in die Aufnahmen 31 eingeschoben werden können. Ein an der Dornradnabe 3 gebildeter Anschlag an jeder Aufnahme 31 definiert dabei die Einschubposition der Dorne 4. Die Dorne 4 werden dabei mittels Schraubbolzen 10 befestigt. Hierbei werden für alle Dorne 4 des Dornrads 2 die gleichen Schraubbolzen verwendet. Dadurch kann eine hohe Anzahl von Gleichteilen verwendet werden. Wie insbesondere aus 3 ersichtlich ist, werden die Dorne 4 als komplette Unterbaugruppe ausgetauscht. In 3 ist beispielshaft noch ein Dorn 40 mit einer anderen Formatabmessung zur Herstellung einer Verpackung mit einem anderen Format dargestellt. Der Dorn 40 weist einen Verbindungsbereich 41 mit gleichen Abmessungen wie der Verbindungsbereich 41 des vorher montierten Dorns 4 auf. Somit kann erfindungsgemäß eine Position der jeweiligen Dorne 4 bzw. 40 in der Dornradnabe 3 eindeutig bestimmt werden, so dass eine schnelle und sichere Fixierung mittels des Schraubbolzens 10 möglich ist. Hier sei ferner angemerkt, dass durch das Einsetzen der Dorne in die jeweilige Aufnahme 31 an der Dornradnabe 3 automatisch über einen Anschluss 42 für Saugluft und über einen Anschluss 43 für Druckluft eine Luftversorgung hergestellt wird. Somit ist keine separate Verschlauchung der einzelnen Dorne zur Bereitstellung von Luft notwendig.
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Erfindungsgemäß können somit jeweils komplette Baugruppen wie beispielsweise die Dorne 4, der Auflagetisch 6 und/oder die Seitenwand-Falzeinrichtung 8 ausgetauscht werden. Eine Montage bzw. Demontage erfolgt dabei jeweils lediglich durch Lösen bzw. Festziehen eines einzelnen Schraubbolzens. Die jeweilig vorgesehenen Aufnahmen gewährleisten eine exakte Positionierung der jeweiligen Unterbaugruppe, so dass sämtliche Einstellarbeiten beim Formatwechsel entfallen. Die jeweiligen formatabhängigen Einstellungen sind an den jeweiligen Baugruppen fix vorgegeben und müssen nicht verändert werden. Dadurch kann ein schneller Wechsel auf ein anderes Format erreicht werden, so dass sich minimale Stillstandszeiten ergeben. Die Baugruppe Auflagetisch 6 sowie die Baugruppe Seitenwand-Falzeinrichtung 8 werden mittels der gleichen Aufnahmen und den gleichen Schraubbolzen 63, 84 befestigt, so dass sie mit dem gleichen Montagewerkzeug montiert bzw. demontiert werden können. Hierdurch kann die Montagezeit und der Montageaufwand weiter reduziert werden.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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