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Technisches Gebiet
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Die Erfindung betrifft ein Handwerkzeug, insbesondere ein Fahrradwerkzeug mit Kettendemontagefunktion.
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Stand der Technik
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Radfahren wird als Freizeitaktivität immer beliebter, weil es die Gesundheit fördert und umweltfreundlich ist. Um kleine Pannen schnell beheben zu können, werden Fahrradwerkzeuge mitgenommen.
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Aus der Patentschrift
US 5,711,042 (Tool combination for bicycle) und dem vom Anmelder angemeldeten Patent US 6,574, 817 sind herkömmliche Fahrradwerkzeuge bekannt, die mit Werkzeugen verschiedener Formen und Größen ausgestattet sind, um Schrauben und Schraubenmuttern verschiedener Größen am Fahrrad zu demontieren.
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Die derartigen herkömmlichen Fahrradwerkzeuge sind einerseits mit verschiedenen Werkzeugen für die De- und Montage verschiedener Bauteile am Fahrrad ausgestattet, andererseits sind die Werkzeuge leicht, dünn, kurz und klein ausgebildet, damit die Fahrradwerkzeuge leicht zu transportieren sind, wobei kleinformatige Werkzeuge nicht leicht greifbar und handhabbar sind und keinen ausreichenden Hebelarm zur Kraftausübung zur Verfügung stellen können.
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Aufgabe der Erfindung
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Fahrradwerkzeug zu schaffen, das leicht greifbar und handhabbar ist.
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Der Erfindung liegt weiter die Aufgabe zugrunde, ein Fahrradwerkzeug zu schaffen, das ein kleines Volumen aufweist und somit leicht aufbewahrbar ist.
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Technische Lösung
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Fahrradwerkzeug mit den Merkmalen der Ansprüche 1 und 8 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
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Das erfindungsgemäße Fahrradwerkzeug kann als Kettendemontagegerät oder ein ein Kettendemontagegerät enthaltendes Werkzeug, das aus mehreren Werkzeugen zusammengesetzt ist, ausgeführt werden. Das Kettendemontagegerät umfasst einen Körper und ein an einem Ende des Körpers angeordnetes Kettendemontageende, das mit einem Schlitz versehen ist. Ferner umfasst das Kettendemontagegerät ein Ziehelement, das mit einer vorbestimmten Anzahl von mehrkantigen Löchern versehen ist.
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Zum Einsatz des Fahrradwerkzeugs wird das Ziehelement in den Schlitz des Kettendemontagegeräts eingesteckt, wobei das Schraubelement durch die Zusammenwirkung des Ziehelements und des Kettendemontagegeräts angetrieben wird. Somit kann das Fahrradwerkzeug leicht gegriffen werden, so dass die Kraftausübung beim Drehen des Schraubelements stärker wird; im Nichtgebrauchzustand wird das Ziehelement abgenommen, um das gesamte Volumen zu verkleinern, damit das Fahrradwerkzeug leicht transportiert wird.
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Kurze Beschreibung der Zeichnung
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1 zeigt eine perspektivische Ansicht eines ersten bevorzugten Ausführungsbeispiels der Erfindung.
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2 zeigt eine Seitenansicht der 1 der Erfindung.
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3 zeigt eine Explosionsdarstellung der großen Teile aus 1.
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4 zeigt eine Explosionsdarstellung des ersten bevorzugten Ausführungsbeispiels der Erfindung.
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5 zeigt eine Schnittansicht entlang der Schnittlinie 5-5 aus 3.
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6 zeigt eine Schnittansicht entlang der Schnittlinie 6-6 aus 3.
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7 zeigt eine schematische Ansicht des Kettendemontagegeräts und des Ziehelements beim Einsatz.
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8 zeigt eine Schnittansicht entlang der Schnittlinie 8-8 aus 7.
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9 zeigt eine Schnittansicht entlang des großen Teils der Schnittlinie 9-9 aus 8.
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10 zeigt eine perspektivische Ansicht eines zweiten bevorzugten Ausführungsbeispiels der Erfindung.
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11 zeigt eine perspektivische Ansicht eines dritten bevorzugten Ausführungsbeispiels der Erfindung.
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Wege der Ausführung der Erfindung
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Im Folgenden werden Aufgaben, Merkmale und Vorteile der vorliegenden Erfindung anhand der detaillierten Beschreibung der Ausführungsbeispiele und der beigefügten Zeichnungen näher erläutert werden. Jedoch soll die Erfindung nicht auf die Beschreibung und die beigefügten Zeichnungen beschränkt werden.
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1 bis 3 zeigen ein erstes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Fahrradwerkzeugs 10, das ein zusammengesetztes Werkzeug ist, das einen klappbaren Werkzeugsatz 20 und ein Kettendemontagegerät 30 umfasst.
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Wie in 4 gezeigt, umfasst der klappbare Werkzeugsatz 20 zwei Seitenplatten 22 und mehrere Werkzeuge 24, wobei die Werkzeuge 24 jeweils mittels zweier Achsen 25 zwischen den beiden Seitenplatten schwenkbar gelagert sind, wie in 1 gezeigt, wobei die Werkzeuge 24 mit einer Achse 25 als Drehpunkt zum Einsatz ausgeklappt oder nach innen zwischen den beiden Seitenplatten 22 zum Aufbewahren zusammengeklappt werden können. Die Seitenplatten 22 und die Werkzeuge 24 weisen eine im Wesentlichen gleiche Höhe auf, so dass der Werkzeugsatz 20 flach und eben ist, wenn die Werkzeuge 24 zwischen den beiden Seitenplatten 22 aufbewahrt werden, wie in 3 gezeigt. Ferner weist der Werkzeugsatz 20 zwei sich erhebende Leisten 26 auf, die jeweils an einer Längsseite der beiden Seitenplatten 22 angeordnet sind, wobei an der Innenseite der sich erhebenden Leisten 26 eine Schienenrille 27 angeordnet ist, die in Längsrichtung der Seitenplatten 22 verläuft.
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Das Kettendemontagegerät 30 weist einen Körper 32 auf, in dem ein Aufnahmeraum 34 ausgebildet ist, der von einer Wand (z. B. der Stirnseite der Innenseite) des Körpers 32 nach innen vertieft und offen ausgebildet ist. Der Körper 32 weist zwei Enden auf, die jeweils als Kettendemontageende 35 und als flexibles, scheiben- und bogenförmiges Reifendemontageende 36 ausgebildet sind. Am Kettendemontageende 35 des Kettendemontagegeräts 30 ist eine Aussparung 38 nach innen vertieft ausgebildet, wobei an einem Ende des Kettendemontageendes 35 eine Bohrung 39 ausgebildet ist, die mit der Aussparung 38 kommuniziert, in der eine oder zwei Rippen 381 angeordnet sind, mit denen die Kette beim Einsetzen positioniert wird. Ferner ist ein Andrückelement 40 vorgesehen, an dessen Vorderende ein Stift 42 angeordnet ist, wobei das Andrückelement 40 in der Bohrung 39 eingeschraubt ist. Durch Drehen des Andrückelements 40 wird der Stift 42 in die Aussparung eingeschoben bzw. aus derselben herausgeschoben. Das Kettendemontageende 35 und der Körper 32 können einstückig oder zweiteilig ausgebildet und miteinander zusammengesetzt werden, wie in 4 gezeigt.
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Erfindungsgemäß ist ferner an der unteren Wand der Aussparung 38 ein Schlitz 45 nach innen vertieft ausgebildet, wobei der Schlitz 45 in diesem Ausführungsbeispiel durchgeht, so dass das Innenende des Schlitzes 45 mit dem Aufnahmeraum 34 kommuniziert, wie in 5 und 6 gezeigt.
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Erfindungsgemäß ist ferner ein langscheibenförmiges Ziehelement 50 aus Metall vorgesehen, an dem zwei mehrkantige Löcher 52, 54 ausgebildet sind, die jeweils aus zwei sechskantigen auf sich überlappenden Löchern ausgebildet sind, wobei in die mehrkantigen Löcher 52, 54 Schraubelemente zweier Größen eingesetzt werden können. An einer Seite des Ziehelements 50 sind mehrere Einbuchtungen 56 vorgesehen.
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Das Ziehelement 50 kann im Aufnahmeraum 34 des Kettendemontagegeräts 30 aufgenommen und positioniert werden, wie in 3, 5 und 6 gezeigt. In der Innenwand des Aufnahmeraums 34 sind zwei Magnete 46 zugedeckt eingebaut, so dass das Ziehelement magnetisch angezogen wird und nicht herausfällt.
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An den beiden Seiten des Körpers 32 des Kettendemontagegeräts 30 sind Einsetzränder 48 angeordnet, wie in 7 gezeigt, wobei das Kettendemontagegerät 30 mittels der Einsetzränder 48 in die Schienenrillen 27 des klappbaren Werkzeugsatzes 20 eingesetzt und dadurch mit dem klappbaren Werkzeugsatz 20 verbunden wird. Die Breite des Kettendemontageendes 35 des Kettendemontagegeräts 30 ist größer als die Breite des Körpers 32. Zwischen dem Kettendemontageende 35 und dem Körper 32 sind zwei Ansätze 49 ausgebildet. Wenn die beiden Ansätze 49 die beiden sich erhebenden Leisten 26 berühren, bedeutet es, dass das Kettendemontagegerät 30 in dieser Stellung positioniert wird. Beim Vorgang, in dem das Kettendemontagegerät 30 mit dem Werkzeugsatz 20 verbunden wird, kommt das Reifendemontageende 36 mit dem Werkzeugsatz 20 in Kontakt, wird flexibel und speichert Bewegungsenergie. Nachdem das Kettendemontagegerät 30 eingesetzt und positioniert worden ist, gleitet das Reifendemontageende 36 genau aus einem Ende des klappbaren Werkzeugsatzes 20 heraus, stellt sich elastisch zurück und greift in ein Ende des Werkzeugsatzes 20 elastisch ein, wie in 2 gezeigt.
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Im zusammengesetzten Zustand liegt das Kettendemontagegerät 30 flach auf dem Werkzeugsatz 20, wobei das Fahrradwerkzeug ein kleines Volumen aufweist und leicht aufzubewahren und zu transportieren ist. Das Ziehelement 50 ist im Kettendemontagegerät 30 verdeckt angeordnet und befindet sich zwischen dem Kettendemontagegerät 30 und dem klappbaren Werkzeugsatz 20.
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Nachdem das Kettendemontagegerät 30 und der klappbare Werkzeugsatz 20 voneinander getrennt worden sind, können verschiedene Schraubelemente mit den verschiedenen Werkzeugen 24 angetrieben werden. Die Kette kann mit dem Kettendemontagegerät 30 de- und montiert werden. Mit dem Reifendemontageende 36 kann der Reifen de- und montiert werden. In diesem Ausführungsbeispiel ist der Kopf des Andrückelements 40 sechskantig ausgebildet, so dass das Andrückelement 40 mit einem Schraubenschlüssel oder dem Ziehelement 50 leicht angetrieben werden kann.
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Des Weiteren kann der Benutzer das Ziehelement 50 herausnehmen und ein beliebiges Ende in den Schlitz 45 des Kettendemontagegeräts 30 einstecken, wie in 7 gezeigt, so dass das Kettendemontagegerät 30 und das Ziehelement 50 ein zusammensetzbares Werkzeug bilden. Somit kann ein Schraubelement in ein mehrkantiges Loch des Ziehelements 50 eingesetzt und durch das Ziehelement 50 angetrieben werden. Wenn der Benutzer das Ziehelement 50 mit unterschiedlichen Enden in das Kettendemontagegerät 30 einsteckt, kann er ein Schraubelement wahlweise in das Loch 52 oder 54 einsetzen. Die Einbuchtungen 56 dienen zum Adjustieren der Speichen des Fahrrades. Wie aus 7 ersichtlich, verfügt das aus dem Kettendemontagegerät 30 und dem Werkzeugsatz 20 ausgebildete zusammensetzbare Werkzeug über einen verhältnismäßig längeren Hebelarm und kann somit ein größeres Drehmoment bereitstellen, um die Wirkung der Kraftausübung beim Drehen des Schraubelements zu erhöhen. Dabei kann der Benutzer das ganze Kettendemontagegerät 30 fest greifen und dadurch seine Kraft besser ausüben. Im Nichtgebrauchzustand wird das Ziehelement 50 aus dem Schlitz 45 herausgenommen und erneut in den Aufnahmeraum 34 des Kettendemontagegeräts 30 eingesetzt, wodurch das Ziehelement 50 aufbewahrt wird.
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Der Schlitz 45 und das Ziehelement 50 können sich fest aneinander anpassen, wobei die Ausführung jedoch nicht darauf beschränkt ist. Wie in 8 zu sehen ist, ist an einer Seite des Ziehelements 50 ein Vorsprung 58 angeordnet, der über der Seitenfläche des Ziehelements 50 hervorsteht, wobei die Einbuchtungen 56 am Vorsprung 58 angeordnet sind. Beim Einstecken des Ziehelements 50 in den Schlitz 45 kommt der Vorsprung 58 mit der unteren Wand des Kettendemontageendes 35 in Kontakt, wodurch das Ziehelement 50 positioniert wird. Das Einsteckende des Ziehelements 50 ragt in den Aufnahmeraum 34 herein und wird von einem Magneten 46 angezogen, um ein Herausfallen des Ziehelements 50 zu vermeiden, wie in 9 gezeigt.
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10 zeigt ein zweites Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen Fahrradwerkzeugs, das hierbei ein einzeln einsetzbares Kettendemontagegerät 60 ist. Ebenfalls ist der Körper 61 des Kettendemontagegeräts 60 mit einem Aufnahmeraum 62 versehen, in dem ein Ziehelement 70 aufbewahrt werden kann. Im Aufnahmeraum 62 ist beispielsweise ein magnetisches Element 63 angeordnet, um das Ziehelement 70 anzuziehen und zu positionieren; alternativ ist im Aufnahmeraum 62 eine Eingriffsanordnung vorgesehen, damit das Ziehelement 70 in den Aufnahmeraum 62 eingreift und dort positioniert wird. An der unteren Wand der Aussparung 65 des Kettendemontageendes 64 des Körpers 61 ist gleichfalls ein Schlitz 66 ausgebildet, in den das Ziehelement 70 eingesteckt wird, wobei der Schlitz 66 wahlweise mit dem Aufnahmeraum 62 kommuniziert oder nicht kommuniziert. Ein Andrückelement 67 ist in der Bohrung 69 des Kettendemontageendes 82 verschraubt.
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11 zeigt ein drittes Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen Fahrradwerkzeugs, das hierbei ein Kettendemontagegerät 80 ist. An der Unterwand der Aussparung 84 des Kettendemontageendes 82 ist ein Schlitz 85 ausgebildet, in den das Ziehelement 90 eingesteckt wird. Am unteren Ende des Körpers 86 des Kettendemontagegeräts 80 ist ein Aufnahmeraum 88 ausgebildet, der nach innen sinkt. Ein Ziehelement 90 wird in den Aufnahmeraum 88 eingeschoben und im Kettendemontagegerät 80 aufgenommen.
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Die Ausführung des zweiten und des dritten Ausführungsbeispiel ist mit der aus 7 identisch und wird daher nicht weiter erläutert.
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Das erfindungsgemäße Fahrradwerkzeug ist derart vorteilhaft ausgebildet, dass ein Ziehelement in ein Kettendemontageende des Werkzeugs einsteckbar ist, so dass das Fahrradwerkzeug besser gegriffen werden kann und dadurch die Kraft wirksamer ausgeübt werden kann; außerdem ist das gesamte Volumen des Fahrradwerkzeugs klein und dadurch leicht aufbewahrbar.
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Die vorstehende Beschreibung stellt nur die bevorzugten Ausführungsbeispiele der Erfindung dar und soll nicht die Patentansprüche beschränken. Alle gleichwertigen Änderungen und Modifikationen, die dem Sinn nach gemäß den Schutzansprüchen vorgenommen werden, gehören zum Schutzbereich der vorliegenden Erfindung.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Fahrradwerkzeug
- 20
- klappbarer Werkzeugsatz
- 22
- Seitenplatte
- 24
- Werkzeug
- 25
- Achse
- 26
- sich erhebende Leiste
- 27
- Schienenrille
- 30
- Kettendemontagegerät
- 32
- Körper
- 34
- Aufnahmeraum
- 35
- Kettendemontageende
- 36
- Reifendemontageende
- 38
- Aussparung
- 381
- Rippe
- 39
- Bohrung
- 40
- Andrückelement
- 42
- Stift
- 45
- Schlitz
- 46
- Magnet
- 48
- Einsetzrand
- 49
- Ansatz
- 50
- Ziehelement
- 52
- mehrkantiges Loch
- 54
- mehrkantiges Loch
- 56
- Einbuchtung
- 58
- Vorsprung
- 60
- Kettendemontagegerät
- 61
- Körper
- 62
- Aufnahmeraum
- 63
- magnetisches Element
- 64
- Kettendemontageende
- 65
- Aussparung
- 66
- Schlitz
- 67
- Andrückelement
- 69
- Bohrung
- 70
- Ziehelement
- 80
- Kettendemontagegerät
- 82
- Kettendemontageende
- 84
- Aussparung
- 85
- Schlitz
- 86
- Körper
- 88
- Aufnahmeraum
- 90
- Ziehelement
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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