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Die Erfindung betrifft ein Werkzeug zum Austreiben eines Kettenbolzens aus einem Kettenglied, umfassend einen sich entlang einer Längsachse erstreckenden Griffkörper, der an einem entlang der Längsachse ersten Ende ein Positionierungselement aufweist, sowie eine Auspresseinrichtung mit einer oberen und einer unteren Auskragung, welche jeweils ein beide Auskragungen verbindendes Zwischenelement begrenzen, wobei in beiden Auskragungen zueinander koaxiale Durchgangsbohrungen vorgesehen sind und in die obere Auskragung eine Treibschraube mit einem Preßstempel an ihrem zur unteren Auskragung orientierten Ende eingedreht ist.
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Derartige Werkzeuge kommen bei Reparaturen von defekten Kettengliedern oder beim Kürzen von Antriebsketten zum Einsatz. Hierzu müssen oftmals die mittels eines Kettenbolzens gelenkig miteinander verbundenen Kettenglieder voneinander gelöst werden. Dies geschieht durch Austreiben des Kettenbolzens mittels eines in Längsachse des Kettenbolzens koaxialer Richtung am Kettenbolzen angreifenden Preßstempels. Oftmals wird auch der Begriff eines „Kettenniets“ als Synonym zum „Kettenbolzen“ verwendet. Dies ist aber irreführend und technisch meist nicht korrekt, da nicht bei allen Ketten-Bauformen die Kettenglieder tatsächlich gegeneinander vernietet sind, sondern oftmals nur durch ausschließlich kraftschlüssig wirkende Verbindungsstifte miteinander verbunden sind. Insbesondere für Fahrradfahrer ist ein solches Werkzeug von großer Bedeutung für die Reparatur von Defekten an der Antriebskette des Fahrrads, wie beispielsweise einem gerissenen Kettenglied. Dementsprechend sind gattungsgemäße Werkzeuge in großer Vielzahl aus dem Stand der Technik bekannt, beispielsweise aus der
DE 297 05 818 U1 . In Fachkreisen ebenfalls sehr bekannt ist das Nietwerkzeug „Revolver“ der Fa. Rohloff, bei dem die untere Auskragung der Auspresseinrichtung durch eine rotatorisch verstellbare Trommel ersetzt ist,. Auf diese Weise können Durchgangsbohrungen mit unterschiedlichen Durchmessern in den Wirkbereich unterhalb des Preßstempels positioniert werden, was eine exaktere Bearbeitung von Ketten unterschiedlicher Bauarten und Hersteller ermöglicht. Allerdings ist es allen diesen bekannten Werkzeugen gemeinsam, dass sie aufgrund ihrer großen Abmessungen und der hierdurch bedingten Sperrigkeit und des von diesen Werkzeugen benötigten Packvolumens eher für den Gebrauch in stationären Werkstätten geeignet sind und sich nur sehr schlecht zur Mitnahme auf eine Fahrradtour eignen. Insbesondere sportlich orientierte Fahrer tendieren deshalb zur Benutzung von platz- und gewichtssparenden sogenannten „Multitools“, bei denen eine Mehrzahl unterschiedlicher Werkzeuge, die zur Reparatur von für Fahrräder typischen Schäden nutzbar sind, in minimalisierter Ausführung platzsparend in einem kleinen Etui zusammengefasst oder an einem gemeinsamen Basiselement faltbar und / oder schwenkbar angebaut sind. Allerdings finden sich in solchen bekannten Multitools oftmals nur stark miniaturisierte Ausführungsformen der vorgenannten bekannten Werkzeuge. Deren Gebrauchstauglichkeit ist sehr stark eingeschränkt, da man diese Miniatur-Werkzeuge oftmals nicht exakt auf den auszutreibenden Kettenbolzen ausrichten kann und bisweilen auch nicht die zum Austreiben erforderlichen Austreib-Kräfte auf diesen aufbringen kann. Ferner ist allen aus dem Stand der Technik bislang bekannten gattungsgemäßen Werkzeugen gemein, dass ein zu bearbeitendes Kettenglied auf ein kammartiges Positionierelement gelegt wird, welches in den Zwischenraum zwischen beiden Außenlaschen des Kettengliedes eingreift. Allerdings ist im modernen Kettenbau ein starker Trend zur Verkleinerung des Abstandes zwischen den einander gegenüberliegenden Außenlaschen eines Kettengliedes zu erkennen, um auf die Weise die Bauteiltiefe von Schaltungskassetten trotz einer Vielzahl von Gängen bzw. Zahnritzeln zu reduzieren. Die Zwischenräume zwischen den Außenlaschen eines Kettengliedes werden also immer schmaler. Dies führt dazu, dass einige solche Ketten schmaler Bauart nicht mehr mit den bekannten Werkzeugen bearbeitbar sind, weil die kammartigen Positionierelemente eine bestimmte Mindestdicke nicht unterschreiten dürfen und somit in die Kettenglieder mancher Kettenbauarten nicht mehr eingreifen können.
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Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht somit darin, ein Werkzeug zum Austreiben eines Kettenbolzens aus einem Kettenglied, umfassend einen sich entlang einer Längsachse erstreckenden Griffkörper, der an einem entlang der Längsachse ersten Ende ein Positionierungselement aufweist, sowie eine Auspresseinrichtung mit einer oberen und einer unteren Auskragung, welche jeweils ein beide Auskragungen verbindendes Zwischenelement begrenzen, wobei in beiden Auskragungen zueinander koaxiale Durchgangsbohrungen vorgesehen sind und in die obere Auskragung eine Treibschraube mit einem Preßstempel an ihrem zur unteren Auskragung orientierten Ende eingedreht ist, bereitzustellen, welches eine gute manuelle Anwendbarkeit auch für Ketten unterschiedlicher Bauarten bei zugleich sehr geringen Abmessungen und guter Transportierbarkeit aufweisen soll. Insbesondere soll das Werkzeug auch die Bearbeitung sehr schmal konstruierter Kettenbauarten ermöglichen.
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Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, dass der Griffkörper an dem entlang der Längsachse ersten Ende eine den Griffkörper in Längsachse verlängernde Führungseinrichtung aufweist, in welcher die Auspresseinrichtung entlang der Längsachse des Griffkörpers zwischen einer ersten Position, in der das Positionierungselement und das Zwischenelement der Auspresseinrichtung einen Kettenraum zum Positionieren des Kettengliedes ausbilden, und einer zweiten Position, in der die Auspresseinrichtung vom Positionierungselement beabstandet ist, verschiebbar gelagert ist. Auf diese Weise ist die Auspresseinrichtung verschiebbar bzw. verstellbar zwischen einer bestimmungsgemäßen Gebrauchsstellung, in der eine form- und / oder kraftschlüssige Fixierung des im Kettenraum positionierten Kettengliedes erfolgt, und einer Außer-Gebrauchsstellung, in der diese Fixierung aufgehoben ist und der zum Einlegen, Ausrichten und manuellen Manipulieren des Kettengliedes im Werkzeug durch den Bediener erforderliche Platz deutlich vergrößert und für den Bediener besser zugänglich ist.
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In bevorzugter Weise ist in diesem Zusammenhang die Auspresseinrichtung in der zweiten Position aus der Führungseinrichtung entnehmbar, beispielsweise durch Bewegen entlang einer Raumachse, die senkrecht zur Verschiebungsrichtung der Auspresseinrichtung in der Führungseinrichtung ausgerichtet ist. Auf diese Weise sind die Auspresseinrichtung und der Griffkörper voneinander trennbar, wodurch eine separate Aufbewahrung beider Bestandteile des Werkzeugs ermöglicht wird. Dies ist von besonderem Vorteil, da beide Bestandteile im für den bestimmungsgemäßen Gebrauch zusammengebauten Zustand jeweils Längserstreckungen aufweisen, die zueinander rechtwinklig angeordnet sind und deshalb das Werkzeug im zusammengebauten Zustand ein vergleichsweise großes Raumvolumen beansprucht. Dies ist bekanntermaßen störend bei der Aufbewahrung eines gattungsgemäßen Werkzeuges nach dem bisherigen Stand der Technik.. Die Erfindung ermöglicht nun - neben der erwähnten Verbesserung bei der Handhabung des Werkzeugs - ein Aufbewahren des Werkzeugs in einem Zustand, in dem Auspresseinrichtung und Griffkörper voneinander getrennt und in beispielsweise zueinander paralleler Anordnung platzsparend positionierbar sind.
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Hierbei sieht die Erfindung vor, dass die Auspresseinrichtung mit magnetischen Mitteln in der ersten Position gegen den Griffkörper fixierbar ist. Dies ermöglicht eine durch den Benutzer in einfacher Weise herbeizuführende Fixierung der Auspresseinrichtung gegen den Griffkörper, wobei die Auspresseinrichtung durch die Wirkkraft des magnetischen Mittels quasi selbsttätig in Richtung gegen den Griffkörper und damit auch gegen das am Griffkörper angeordnete Positionierungselement gedrückt wird. Auf diese Weise wird eine selbsttätige Fixierung des im Kettenraum positionierten Kettengliedes durch die von der Auspresseinrichtung auf das Kettenglied einwirkende Klemmung ermöglicht. Dies erleichtert die Bedienung des erfindungsgemäßen Werkzeugs, da der Bediener für das Fixieren des Kettengliedes im Kettenraum keine gesonderten Bedienhandlungen durchführen muss und sich somit ausschließlich auf die korrekte Positionierung des Kettengliedes im Kettenraum - insbesondere auf die exakte Ausrichtung des auszutreibenden Kettenbolzens in koaxialer Verlängerung der Zustellbewegung des Preßstempels der Auspresseinrichtung - konzentrieren kann.
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Gemäß einer besonders bevorzugten Weiterentwicklung der erfinderischen Grundidee bildet der Griffkörper an dem entlang der Längsachse ersten Ende eine den Griffkörper in Längsachse verlängernde und durch Seitenwandungen begrenzte Ausnehmung aus, wobei die Führungseinrichtung in die Seitenwandungen integriert ist. Die Seitenwandungen sind parallel zur Längsachse des Werkzeugs bzw. des Griffkörpers ausgerichtet und weisen auf ihren einander zugewandten innenliegenden Flächen lineare Führungselemente, wie z.B. Führungsstege oder ähnliches, auf. Die Auspresseinrichtung weist zur Gewährleistung ihrer Verschiebbarkeit zwischen erster und zweiter Position im Bereich der die untere Auskragung begrenzenden Seitenflächen mit diesen linearen Führungselementen funktional korrespondierende Gegenstücke auf, wie beispielsweise eine lineare Nut auf beiden Außenseiten der unteren Auskragung. Durch eine solche Integration in eine in das Werkzeug eingetiefte Ausnehmung lässt sich eine hohe Stabilität des erfindungsgemäßen Werkzeugs erreichen. Die Seitenwandungen der Ausnehmung sind bruchfest dimensionierbar und nach außen hin vollkommen glatt bzw. eben gestaltbar, so dass das Werkzeug beim Gebrauch nirgendwo hängen bleibt. Im Hinblick auf die Entnehmbarkeit der Auspresseinrichtung aus der Führungseinrichtung ist von besonderer Bedeutung, dass sich die Führungseinrichtung in Längsachse des Werkzeugs bzw. des Griffkörpers nur über einen Teilbereich jeder Seitenwandung der Ausnehmung erstrekct und somit in einem vom Positionierungselement entfernten Bereich der Ausnehmung fehlt. Die so gebildete Lücke ist derart dimensioniert, dass die Auspresseinrichtung in diesem Bereich nicht im Eingriff mit der Führungseinrichtung ist und somit aus dieser entnehmbar ist.
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Es ist in Bezug auf das erfinderische Grundkonzept besonders vorteilhaft, wenn das Positionierungselement eine Halbkreisausnehmung aufweist und derart am Griffkörper angeformt ist, dass sich zwischen dem Positionierungselement und dem Griffkörper eine Kante ausbildet, welche eine Auflagefläche für ein im Kettenraum positioniertes Kettenglied gegen den Griffkörper hin begrenzt. Durch die Halbkreisausnehmung ist am Positionierungselement eine zum Kettenraum hin orientierte und im wesentlichen vertikale Seitenfläche ausgebildet, welche wiederum mit dem Griffkörper die vorgenannte und die Auflagefläche begrenzende Kante ausbildet. Die Dimensionierung der Halbkreisausnehmung entspricht dem Radius der Außenkontur einer Außenlasche der zur Bearbeitung mittels des erfindungsgemäßen Werkzeugs vorgesehenen Kettenglieder. Es findet somit ein Berührkontakt zwischen einer Außenlasche des Kettengliedes und dem Positionierelement statt. Dies stellt eine Abkehr von aus dem Stand der Technik bekannten herkömmlichen Positionierungselementen dar, welche stets als ein in den Zwischenraum zwischen den beiden Außenlaschen eines Kettengliedes eingreifender Kamm ausgeführt sind und unmittelbar am auszutreibenden Kettenbolzen selbst anliegen. Die Auflagefläche ist Bestandteil des Griffkörpers und rechtwinklig zur Richtung der Zustellbewegung des Preßstempels der Auspresseinrichtung orientiert. Somit ist das im Kettenraum positionierte Kettenglied nicht nur gegen die vom Preßstempel während des Austreibens des Kettenbolzens auf das Kettenglied ausgeübten Kräfte wirksam in vertikaler Richtung gegen den Griffkörper abgestützt, wobei die untenliegende Außenlasche des Kettenglieds vollflächig auf der Auflagefläche aufliegt, sondern zugleich auch durch Anlage der Außenlasche gegen die Kante bzw. die zum Kettenraum hin orientierte Seitenfläche des Positionierungselementes in horizonater Richtung positioniert. Das Kettenglied kann unabhängig von der Positionierung der Auspresseinrichtung, d.h. insbesondere auch bei einer in zweiter Position befindlichen Auspresseinrichtung, in den Kettenraum eingebracht und auf der Auflagefläche durch manuelles Anlegen gegen die Kante bzw. die Seitenfläche des Positionierungselementes positioniert werden. Sobald die Auspresseinrichtung in der ersten Position positioniert ist, klemmt das Zwichenelement der Auspresseinrichtung das Kettenglied gegen das Positionierungselement.
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Es ist dabei besonders vorteilhaft, wenn die Oberkanten der Führungseinrichtung bzw. der Seitenwandungen der Ausnehmung derart an den Griffkörper anschließen, dass sie die Auflagefläche vergrößern. Auf diese Weise wird die Abstützung des im Kettenraum positionierten Kettenglieds in vertikaler Richtung, d.h. in Richtung der Zustellbewegung des Preßstempels, deutlich verbessert.
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Die Erfindung sieht ferner vor, dass an dem zur Führungseinrichtung entfernten zweiten Ende des Griffkörpers ein haken- oder hebelartiges Reifeneingriffselement eines Reifenhebers angeformt ist. Auf diese Weise kann der vergleichsweise stabil konstruierte Griffkörper für ein weiteres Werkzeug nutzbar gemacht werden. Dies eröffnet die Möglichkeit zur Realisierung eines für Fahrradfahrer sinnvoll nutzbaren Kombinations-Werkzeugs.
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Eine sinnvolle Ausgestaltung der Erfindung sieht ferner vor, dass in einem Bereich zwischen dem ersten und dem zweiten Ende des Griffkörpers eine Eintiefung eingeformt ist, deren Umgrenzungskontur sowie deren Eintiefung in Bezug auf die Oberfläche des Griffkörpers der Aussenkontur sowie der Bauteildicke eines Kettenschlosses oder Ersatz-Kettenglieds entsprechen. Auf diese Weise kann ein Kettenschloss bzw. Ersatz-Kettenglied in platzsparender Weise am Griffkörper bevorratet werden. Zusätzlich ist ein Magnet am Grund der Eintiefung vorgesehen, der als Haltemittel für das Ersatz-Kettenglied dient. Hierzu ergänzend oder alternativ können im Bereich der Eintiefung Mittel zum formschlüssigen Halten des Kettenschlosses oder Ersatz-Kettengliedes mittels Klemmung vorgesehen sein.
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Gemäß einer weiteren zweckmäßigen Ausgestaltung der Erfindungsidee ist in der vom Zwischenraum abgewandten Seite einer der beiden Auskragungen der Auspresseinrichtung mindestens ein Element zum Greifen eines Reifenventils eingeformt, beispielsweise in der Art einer Öffnung, deren Innendurchmesser dem Außendurchmesser eines Reifenventils entspricht und mit zusätzlichen Elementen zum formschlüssigen oder kraftschlüssigen Greifen des Reifenventils versehen ist. Auf diese Weise kann die Auspresseinrichtung für ein weiteres für Fahrradfahrer sehr nützliches Werkzeug nutzbar gemacht werden, was das Konzept eines Kombinations-Werkzeuges wirksam unterstützt. In hierzu analoger Weise ist ferner vorgesehen, dass in der vom Zwischenraum abgewandten Seite einer der beiden Auskragungen der Auspresseinrichtung mindestens ein Nippelspanner eingeformt ist. Sofern die Auspresseinrichtung auf einer ersten Seite mit dem vorgenannten Element zum Greifen des Reifenventils realisiert ist, ist der Nippelspanner sinnvollerweise auf der hierzu gegenüberliegenden Seite der Auspresseinrichtung realisiert.
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Die vorliegende Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels und dazugehöriger Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
- 1: perspektivische Ansicht des erfindungsgemäßen Werkzeugs
- 2: Einzelansicht der Auspresseinrichtung, Blickrichtung von unten
- 3: Detaildarstellung der Auspresseinrichtung in vom Griffkörper getrennter Position
- 4: Detaildarstellung der Auspresseinrichtung in zweiter Position
- 5: Detaildarstellung der Auspresseinrichtung in erster Position
- 6: Ansicht des erfindungsgemäßen Werkzeugs in Kombination mit einem zusätzlichen Werkzeug mit Sechskant-Außenkontur
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Das erfindungsgemäße Werkzeug besteht aus einem Griffkörper (10), vorliegend in Form eines massiven Vierkants aus glasfaser-verstärktem Kunststoff, sowie einer Auspresseinrichtung (20) und einer Treibschraube (30), vorliegend beide aus Metall gefertigt. Die Auspresseinrichtung (20) ist in an sich aus dem Stand der Technik bekannter Weise gebildet aus einer oberen Auskragung (21), einer unteren Auskragung (22) sowie einem zwischen diesen beiden Auskragungen angeordneten und von diesen begrenzten Zwischenelement (23). In den beiden Auskragungen (21, 22) sind zueinander koaxiale Durchgangsbohrungen (24, 25) vorgesehen; das Zwischenelement (23) ist schmäler und von diesen Durchgangsbohrungen (24, 25) nicht erfasst. In ebenso aus dem Stand der Technik bekannter Weise ist in die Durchgangsbohrung (24) der oberen Auskragung (21) eine Treibschraube (30) eingedreht, deren Preßstempel (in den Figuren aus Gründen der gewählten Perspektive nicht sichtbar) in Richtung zur unteren Auskragung (22) orientiert ist. An einem entlang der Längsachse (A) des Griffkörpers (10) ersten Ende weist der Griffkörper (10) ein Positionierungselement (11) auf, welches auf einer Seitenfläche eine Halbkreisaufnehmung (12) aufweist. Ferner ist am entlang der Längsachse (A) des Griffkörpers (10) ersten Ende eine Führungseinrichtung (14) angeformt, welche den Griffkörper (10) mittels zur Längsachse (A) paralleler Seitenwandungen (15) verlängert.
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An den einander gegenüberliegenden Innenseiten beider Seitenwandungen (15) sind jeweils eine ebenfalls zur Längsachse (A) parallele Führungsleiste (16) angeordnet. An der unteren Auskragung (22) der Auspresseinrichtung (20) sind beidseitig jeweils eine Führungsnut (26) eingearbeitet, in denen jeweils eine Führungsleiste (16) der Führungseinrichtung (14) des Griffkörpers (10) eingreifen kann. Die Führungsleisten (16) sind in Bezug auf die Längsachse (A) kürzer als die Seitenwandungen (15) ausgeführt. Hierdurch wird eine Lücke geschaffen, in der die Auspresseinrichtung (20) nicht in der Führungseinrichtung (14) geführt ist. Wie in 2 dargestellt, kann die Auspresseinrichtung (20) im Bereich dieser Führungslücke von der Führungseinrichtung (14) bzw. vom Griffkörper (10) getrennt werden. Somit kann die Auspresseinrichtung (20) in dieser Stellung in den Griffkörper (10) eingesetzt bzw. aus diesem wieder entnommen werden.
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Das Positionierungselement (11) ist auf einer Oberfläche des Griffkörpers (10) derart aufgebracht, dass zum einen seine als Halbkreisausnehmung (12) ausgeführte Seitenfläche in Richtung zur Führungseinrichtung (14) orientiert ist und zum anderen diese vorgenannte Seitenfläche mit der Oberfläche des Griffkörpers eine Kante ausbildet, die eine in Richtung auf die Führungseinrichtung vorgelagerte Auflagefläche (13) des Griffkörpers begrenzt. Diese Auflagefläche (13) umfasst auch die Oberkanten der Seitenwandungen (15) und erstreckt sich somit auch auf die Führungseinrichtung (14). Sofern die Auspresseinrichtung (20) im Eingriff der Führungseinrichtung (14) ist, weist die in Richtung auf das Zwischenelement (23) orientierte innenliegende Oberseite der unteren Auskragung (22) der Auspresseinrichtung (20) keinen Höhenversatz in Bezug auf die Auflagefläche (13) auf. Ferner weist der Griffkörper unterhalb des Positionierungselementes einen ebenfalls in Richtung zur Führungseinrichtung (14) wirksamen Magnet (17) auf.
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Wie in den 2 und 3 dargestellt, ist die in den Griffkörper (10) eingesetzte Auspresseinrichtung (20) mittels der Führungseinrichtung (14) zwischen einer ersten Position (dargestellt in 3) und einer zweiten Position (dargestellt in 2) verschiebbar gelagert. Die in 3 dargestellte erste Position der Auspresseinrichtung (20) bildet die Gebrauchsstellung, in der das erfindungsgemäße Werkzeug zum Austreiben eines Kettenbolzens (51) aus einem Kettenglied (50) gebrauchsbereit ist. In dieser Position umgrenzen das Positionierungselement (11), das Zwischenelement (23) und die untere Auskragung (22) der Auspresseinrichtung (20) sowie die Auflagefläche (13) den zur Positionierung des zu bearbeitenden Kettengliedes (50) vorgesehenen Kettenraum (40), wobei die untere Auskragung (22) und die Auflagefläche (13) eine durchgängig ebene Fläche ausbilden. Die Auspresseinrichtung (20) ist in dieser Position mittels des Magnets (17) gegen den Griffkörper (10) fixiert.
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Bei bestimmungsgemäßen Gebrauch des Werkzeugs ist die Auspresseinrichtung (20) in den Griffkörper (10) eingesetzt und in der in 3 dargestellten ersten Position in Bezug auf den Griffkörper (10) positioniert. In einem ersten Arbeitsschritt wird das mittels des Werkzeugs zu bearbeitende Kettenglied (50) in den Kettenraum (40) eingebracht, mittels einer ersten vertikalen Bewegungskomponente mit nach unten orientierter Außenlasche (52) auf die Auflagefläche (13) gelegt und in horizontaler Richtung gegen die Seitenfläche des Positionierungselements (11) geschoben. Diese wirkt als Anschlag, wobei sich die Kontur der Außenlasche (14) an der Kontur der Halbkreisausnehmung (12) ausrichtet. Auf diese Weise ist das Kettenglied zuverlässig derart in Bezug auf das Werkzeug positioniert, dass dessen auszutreibender Kettenbolzen (51) in koaxialer Verlängerung der Zustellrichtung der Treibschraube (30) bzw. deren Preßstempel ausgerichtet ist. Dies ist eine wesentliche Voraussetzung für das erfolgreiche und sachgemäße Austreiben des Kettenbolzens. Im weiteren Verlauf des bestimmungsgemäßen Gebrauchs des Werkzeugs wird der Preßstempel durch Drehen der Treibschraube (30) zunächst auf den Kettenbolzen (51) hin abgesenkt, welcher dann schlussendlich durch den Preßstempel aus dem Kettenglied (50) ausgetrieben wird.
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Für Transport und platzsparende Aufbewahrung des Werkzeugs kann die Auspresseinrichtung (20) mittels der Führungseinrichtung (13) in die in 2 dargestellte zweite Position verschoben werden, in der die Auspresseinrichtung vom Positionierungselement (11) weitestmöglich beabstandet ist. Hierzu muss lediglich die Haltekraft des Magnets (17) überwunden werden. Da die Führungsnuten (26) der Auspresseinrichtung (20) und die Führungsleisten (16) des Griffkörpers (10) in dieser Position nicht mehr in wechselseitigem Eingriff stehen, kann die Auspresseinrichtung (20) in dieser Position aus der Führungseinrichtung (14) entnommen und somit vom Griffkörper (10) getrennt werden. Somit muss das Werkzeug nicht in der sperrigen Gebrauchsstellung aufbewahrt und transportiert werden.
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Im mittleren Bereich des Griffkörpers (10), d.h. also in einem Bereich zwischen dessen ersten und zweiten Ende, ist eine zum Positionierungselement (11) um etwa 90° versetzte Eintiefung (18) eingeformt, deren Umgrenzungskontur in etwas der Kontur der Außenlasche (52) eines Kettenschlosses und deren Eintiefung in Bezug auf die Oberfläche des Griffkörpers (10) in etwa der Bauteildicke eines Kettenschlosses entsprechen. Diese Eintiefung (18) ist somit zur Bevorratung eines Kettenschlosses vorgesehen, welches als Hilfsmittel zum erneuten Verbinden einer Kette nach Entfernen eines defekten Kettengliedes dient. Am Boden der Eintiefung (18) ist ein Magnet (19) integriert, mittels der ein Kettenschloss sicher am Griffkörper (10) fixiert werden kann. In bevorzugter Weise sind zwei solche Eintiefungen (18) auf einander gegenüberliegenden Seiten des Griffkörpers (10) vorgesehen.
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Über diese erste Funktion des Austreibens eines Kettenbolzens aus einem Kettenglied hinausgehend, ist das hier dargestellte Werkzeug für eine Mehrzahl weiterer Anwendungen nutzbar. So weist das Werkezug zunächst an dem zur Führungseinrichtung (14) entfernten zweiten Ende des Griffkörpers (10) ein haken- bzw. hebelartiges Reifeneingriffselement (60) auf, so dass das Werkzeug zusätzlich auch als Reifenheber anwendbar ist. Ferner ist in der vom Zwischenelement (23) abgewandten Unterseite der unteren Auskragung (22) der Auspresseinrichtung (20) ein Reifenventil-Greifer (28) und auf der hierzu entgegengesetzten Oberseite der oberen Auskragung (21) der Auspresseinrichtung (20) ein Nippelspanner (27) integriert. Solche Nippelspanner dienen zum Spannen bzw. Lockern von Hülsenmuttern, mittels denen die Speichen im Felgenflansch eines Laufrades befestigt sind. Zwar haben die vorgenannten Werkzeuge zwar keinen unmittelbaren funktionalen Bezug zum Austreiben von Kettenbolzen als originärer Funktion des Werkzeugs. Allerdings stellen sie sinnvolle funktionale Erweiterungen dar, und verbreitern das Anwendungsspektrum des erfindungsgemäßen Werkzeugs.
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Eine weitere funktionale Erweiterung des Werkzeugs ist dadurch gegeben, dass im Bodenbereich der Führungseinrichtung (14) des Griffkörpers (10) eine Ausnehmung mit einer Sechskant-Außenkontur eingebracht ist. Durch diese ist ein zusätzliches Werkzeug (70) mit einer ebensolchen Sechskant-Außenkontur, wie z.B. ein Inbusschlüssel oder ein von der Anmelderin bereits unter der Bezeichnung „daysaver“ am Markt vertriebener kompakter Steckschlüssel-Bausatz, der die Außenkontur eines solchen Inbusschlüssels nachbildet, hindurchführbar und mittels Formelementen gegen den Griffkörper formschlüssig gehalten. In Kombination mit einem solchen zusätzlichen Werkzeug verbleibt die Auspresseinrichtung (10) im Eingriff der Führungseinrichtung (14) des Griffkörpers (10) und bildet mit dem kurzen Hebel-Ende des zusätzlichen Werkzeugs (70) eine gestalterische Einheit. Zur Verbesserung des Formschlusses ist die das vorgenannte Werkzeug (70) kontaktierende Außenfläche der Auspresseinrichtung an die Außenkontur des Werkzeugs (70) in diesem Bereich angepasst. Ebenso ist die Länge des vorgenannten kurzen Hebel-Endes mit der Bauhöhe der in der Führungseinrichtung (14) im Eingriff befindlichen Auspresseinrichtung (20).
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Griffkörper
- 11
- Positionierungselement
- 12
- Halbkreisausnehmung
- 13
- Auflagefläche
- 14
- Führungseinrichtung
- 15
- Seitenwandung
- 16
- Führungsleiste
- 17
- Magnet
- 18
- Eintiefung
- 19
- Magnet
- 20
- Auspresseinrichtung
- 21
- obere Auskragung
- 22
- untere Auskragung
- 23
- Zwischenelement
- 24, 25
- Durchgangsbohrungen
- 26
- Führungsnut
- 27
- Nippelspanner
- 28
- Reifenventil-Greifer
- 30
- Treibschraube
- 40
- Kettenraum
- 50
- Kettenglied
- 51
- Kettenbolzen
- 52
- Außenlasche
- 60
- Reifeneingriffselement
- 70
- Werkzeug mit Sechskant-Außenkontur
- A
- Längsachse des Griffkörpers
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
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Zitierte Patentliteratur
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