DE4336719C1 - Wechselhandgriff für Schiebehölzer - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft einen Wechselhandgriff für Schiebehölzer nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.

Bei der Bearbeitung kleiner Werkstücke an Holzbearbeitungsma­ schinen mit Handzuführung werden Schiebehölzer benutzt, um das Werkstück am Werkzeug vorbeizuführen, gegen einen Anschlag zu drücken oder vom Werkzeug zu entfernen. Damit wird verhindert, daß der Schreiner mit seiner Hand in die unmittelbare Nähe des Werkzeuges gelangt und sich dabei verletzt. Bei diesen Arbeiten an den Werkzeugmaschinen, beispielsweise Fräsmaschinen, Hobelma­ schinen, Kreissägen oder Bandsägemaschinen, geraten die Schiebe­ hölzer regelmäßig in den Arbeitsbereich des Werkzeuges, so daß sie einem starken Verschleiß ausgesetzt sind und häufig ersetzt werden müssen. Für unterschiedliche Arbeitsvorgänge liegen die verschiedensten Schiebeholzformen bereit, die der Schreiner nach Bedarf einsetzt. Zum Austausch und zur leichten Handhabung der Schiebehölzer dient der oben erläuterte Wechselhandgriff, der mit seinen Spitzen verhältnismäßig einfach am Schiebeholz befe­ stigt werden kann.

Bei einem Wechselhandgriff der angegebenen Gattung (SUVA- Handgriff für Stoßhölzer zu Holzbearbeitungsmaschinen, Schweizerische Unfallversicherungsanstalt, Ausgabe Nov. 1984) sind die Spitzen zum Eingriff in das Schiebeholz sowohl am kur­ zen als auch am langen Schenkel der L-förmigen Grundplatte starr befestigt. Von einer Längsseite des langen Schenkels steht eine Wange nach unten ab, an der eine Blattfeder drehbar befestigt ist, die am freien Ende eine weitere Spitze trägt, welche durch eine Bohrung in der Wange hindurch in eine Schmalseite des Schiebeholzes eingedrückt werden muß. Die starren Spitzen unter­ liegen aufgrund ihrer Anordnung im festen Winkel von 90° der Gefahr, daß sie beim Befestigen am und Abnehmen vom Schiebeholz leicht abbrechen, weshalb sie auswechselbar konstruiert sind. Vor allem die an der Blattfeder angebrachte Spitze kann leicht verbogen werden, so daß sie nicht mehr in die Bohrung der Wange eingreift, sondern neben der Bohrung gegen die Wange stößt. Auf­ grund der von dem langen Schenkel der Grundplatte abstehenden, seitlichen Wange müssen zwei unterschiedliche Wechselhandgriffe bereitgehalten werden, je nachdem, ob sich der Anschlag der Werkzeugmaschine links oder rechts vom Werkstück befindet. Nicht zuletzt kann die Blattfeder nur mit Einsatz eines Werkzeuges in die Lösestellung gezogen werden.

Gegenstand der US-PS 5 016 509 ist ein Kombinationswerkzeug für Holzbearbeitungsmaschinen, das sowohl als Meßgerät und Lehre als auch als Schieber genutzt werden kann. Für den zweiten Einsatz­ zweck hat es einen stufenförmigen Absatz, der auf ein Werkstück lose aufgesetzt wird, um es durch eine Holzbearbeitungsmaschine zu schieben.

In der US-PS 4 603 612 ist eine Sicherheitseinrichtung für Tischkreissägen beschrieben und dargestellt, die auf einen Füh­ rungsanschlag aufgesetzt wird und eine vertikal nach unten ra­ gende Leiste hat, mit deren Hilfe ein zu bearbeitendes Brett durchgeschoben wird. Ein unter Federdruck stehender, gabelförmi­ ger Schwenkarm drückt dabei das Brett gegen den Maschinentisch.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen universell ein­ setzbaren Wechselhandgriff für Schiebehölzer zur Verfügung zu stellen, der für alle vorkommenden Arbeiten an der jeweils opti­ malen Stelle des Schiebeholzes eingesetzt und ohne Werkzeuge und Schläge mit nur wenigen Handgriffen am gerade benötigten Schie­ beholz befestigt werden kann.

Bei einem Wechselhandgriff der eingangs umrissenen Gattung wird diese Aufgabe erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die am freien Ende des langen Schenkels vorgesehenen Spitzen an einem um eine Welle drehbaren Schwenkhebel befestigt sind.

Da der Wechselhandgriff gemäß der Erfindung an keiner seiner beiden Längsseiten eine nach unten abstehende Wange hat, kann er rechts, links oder in der Mitte des Schiebeholzes befestigt werden. Die am Schwenkhebel befestigten Spitzen dringen beim Betätigen des Schwenkhebels von oben in das Schiebeholz ein und ziehen dabei die am kurzen Schenkel vorstehenden Spitzen in das Schiebeholz hinein, wodurch eine sehr schnelle und stabile Fixierung des Handgriffes auf dem Schiebeholz erreicht wird. Die Gefahr des Abbrechens oder Verbiegens der Spitzen ist ausgeschaltet, denn alle Spitzen werden nur in Richtung ihrer Längsachse belastet, nicht jedoch quer dazu.

Der Schwenkhebel ist mit einem Betätigungshebel fest verbunden, der vorzugsweise mit seinem freien Ende zum kurzen Schenkel der Grundplatte hin weist. Auf diese Weise steht der Betätigungshebel nicht nach außen vor, so daß er Arbeiten nicht behindert, bei denen der Wechselhandgriff sehr nahe an eine Schutzhaube oder dergleichen herangeführt werden muß.

Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung können die durch Öff­ nungen in dem langen Schenkel aus diesem herausragenden Spitzen mittels des Betätigungshebels aus einer zum kurzen Schenkel im wesentlichen parallelen Richtung in eine zu diesem hin geneigte Eingriffsstellung geschwenkt werden.

Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Patentansprüchen und aus der folgenden Beschreibung von Ausfüh­ rungsbeispielen, die in der Zeichnung dargestellt sind. Es zei­ gen:

Fig. 1 einen Längsschnitt durch einen Wechselhandgriff vor dem Einschwenken der am langen Schenkel vorgesehenen Spitzen in ein Schiebeholz,

Fig. 2 eine der Fig. 1 entsprechende Schnittdarstellung des am Schiebeholz fixierten Wechselhandgriffes,

Fig. 3 die perspektivische Ansicht des Wechselhandgriffes in der Stellung der Fig. 1,

Fig. 4 den Wechselhandgriff in der Position der Fig. 2,

Fig. 5 eine teilweise geschnittene Ansicht des Wechselhandgriffes in der Stellung der Fig. 1 und 3,

Fig. 6 die perspektivische Ansicht des Wechselhandgriffes in der Stellung der Fig. 2 und

Fig. 7 die perspektivische Ansicht eines weiteren Ausführungsbeispieles des Wechselhandgriffes.

Der Aufbau und die Verwendung eines Wechselhandgriffes 10 gemäß der Erfindung ist in den Fig. 1 und 2 deutlich zu erkennen. Eine im Querschnitt L-förmige Grundplatte 12 hat einen langen Schenkel 14, von dessen einem Ende ein kurzer Schenkel 16 rechtwinklig nach unten absteht. Auf der aus Metall hergestellten Grundplatte 12 ist ein aus Kunststoff bestehendes Griffstück 18 angebracht, das so geformt ist, daß es bequem von einer Hand erfaßt werden kann. Die beiden Enden des Griffstückes 18 gehen in einen U-förmigen Bügel 20 über, der mit seinem unteren Teil 22 an der Grundplatte 12 festgeschraubt ist.

Am kurzen Schenkel 16 der Grundplatte 12 sind zwei Spitzen 24 befestigt, die rechtwinklig vom kurzen Schenkel 16 in Richtung auf das freie Ende des langen Schenkels 14 vorstehen und paral­ lel zu diesem verlaufen. Jede Spitze 24 ist mit Hilfe eines Sechskants 26 in eine Gewindebohrung des kurzen Schenkels 16 auswechselbar eingeschraubt und dient gleichzeitig zur Befestigung des Bügels 20 an der Grundplatte 12.

Vom freien Ende des langen Schenkels 14 stehen zwei Seitenwände 28 nach oben ab, die zwischen die Innenwände einer in den Bügel 20 eingearbeiteten Aussparung 40 greifen. Die beiden parallel zueinander verlaufenden Seitenwände 28 dienen zur frei drehbaren Lagerung einer Welle 30, auf der ein Schwenkhebel 32 befestigt ist. Der Schwenkhebel 32 erstreckt sich von der Welle 30 in Richtung auf das freie Ende des langen Schenkels 14 und trägt an seiner Unterseite zwei Spitzen 34, die in gleicher Weise wie die Spitzen 24 ausgebildet und auswechselbar befestigt sind. Die Spitzen 34 ragen durch Öffnungen 36 im langen Schenkel 14 aus der Grundplatte 12 nach unten hervor. Der Schwenkhebel 32 ist einstückig mit einem Betätigungshebel 38 verbunden, der auf der anderen Seite der Welle 30 liegt und beim Beispiel der Fig. 1 bis 6 durch die Aussparung 40 des Bügels 20 in Richtung auf den kurzen Schenkel 14 hervorsteht.

Zur Lagerung der Welle 30 können alternativ in die die Aussparung 40 begrenzenden Seitenwände des Bügels 20 Buchsen eingesetzt sein, so daß die Seitenwände 38 des langen Schenkels 14 entbehrlich sind.

Beim Ausführungsbeispiel der Fig. 7 sind der Schwenkhebel 32 und der Betätigungshebel 38 identisch, da sie auf derselben Seite der Welle 30 liegen. Die Aussparung 40 ist hier in die Vorderseite des Bügels 20 eingearbeitet. Der Betätigungshebel 38 ragt aus diesem in entgegengesetzter Richtung wie bei den Fig. 1 bis 6 nach vorn heraus.

Zur Verbindung des Wechselhandgriffes 10 mit einem Schiebeholz 42 wird in der Stellung der Spitzen 34 gemäß Fig. 1 zunächst die Grundplatte 12 flach auf das Schiebeholz 42 gelegt, worauf die beiden Spitzen 24 des kurzen Schenkels 16 in die Stirnseite des Schiebeholzes 42 gedrückt werden. Hierfür wird kein Werkzeug benötigt.

Im Anschluß daran wird von Hand ein Druck p auf den über der Achse 30 liegenden Teil des Griffstücks 18 ausgeübt, während mit der zweiten Hand der Betätigungshebel 38 nach oben gezogen wird. Dadurch werden die beiden Spitzen 34 über den Schwenkhebel 32 aus der Stellung der Fig. 1 in die Stellung der Fig. 2 in das Schiebeholz 42 hineingedrückt und ziehen dabei den kurzen Schenkel 16 und mit diesem die beiden Spitzen 24 vollständig in die Stirnseite des Schiebeholzes 42 hinein. Dadurch wird die in Fig. 2 gezeigte Stellung erreicht, bei der die Spitzen 34 in eine zum kurzen Schenkel 16 geneigte Eingriffsstellung geschwenkt sind. In dieser Stellung ist der Wechselhandgriff 10 sicher auf dem Schiebeholz 42 fixiert, so daß anschließend die gewünschten Arbeiten durchgeführt werden können.

Wenn das Schiebeholz 42 verbraucht ist oder gewechselt werden muß, wird der Wechselhandgriff 10 wieder entfernt und auf einem neuen Schiebeholz befestigt. Hierzu wird der Betätigungshebel 38 wieder nach unten gedrückt, wodurch das Schiebeholz 42 von den Spitzen 24 abgezogen wird und die schwenkbaren Spitzen 34 nach oben aus dem Schiebeholz 42 gezogen werden.

Claims (6)

1. Wechselhandgriff für Schiebehölzer mit einem Griffstück, das an einer im Querschnitt L-förmigen Grundplatte mit einem langen Schenkel und einem kurzen Schenkel befestigt ist, an denen Spitzen zum Eintreiben in das Schiebeholz vorgesehen sind, wobei die am kurzen Schenkel befestigten Spitzen rechtwinkig von diesem abstehen und parallel zum langen Schenkel verlaufen, dadurch gekennzeichnet, daß die am freien Ende des langen Schenkels (14) vorgesehenen Spitzen (34) an einem um eine Welle (30) drehbaren Schwenkhebel (32) befestigt sind.

2. Wechselhandgriff nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Schwenkhebel (32) mit einem Betätigungshebel (38) fest verbunden ist.

3. Wechselhandgriff nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Betätigungshebel (38) mit seinem freien Ende zum kurzen Schenkel (16) hin weist.

4. Wechselhandgriff nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die durch Öffnungen (36) in dem langen Schenkel (14) aus diesem herausragenden Spitzen (34) mittels des Betätigungshebels (38) aus einer zum kurzen Schenkel (16) im wesentlichen parallelen Richtung in eine zu diesem hin geneigte Eingriffsstellung schwenkbar sind.

5. Wechselhandgriff nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Welle (30) an zwei vom langen Schenkel (14) abstehenden Seitenwänden (28) gelagert ist.

6. Wechselhandgriff nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Griffstück (18) über einen einstückig mit diesem ausgebildeten Bügel (20) mit der Grundplatte (12) verbunden ist.