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Die Erfindung betrifft eine Insassenschutzvorrichtung für ein Fahrzeug mit einem Airbagmodul, wobei das Airbagmodul eine Airbagmodulabdeckung umfasst, die einen Schwächungsbereich aufweist, wobei der Schwächungsbereich dazu geeignet und/oder ausgebildet ist, bei einer Aktivierung des Airbagmoduls eine Öffnungsfunktion des Airbagmoduls bereitzustellen, und wobei das Airbagmodul einen Belag aufweist.
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Insassenschutzvorrichtungen werden üblicherweise zum Schutz von Insassen in einem Fahrzeug integriert. In der Regel weisen Insassenschutzvorrichtungen ein oder mehrere Airbagmodule auf, die eine Airbagmodulabdeckung, einen Luftsack und einen Gasgenerator umfassen. Wird das Airbagmodul, z. B. durch einen Unfall, aktiviert, so strömt Gas aus dem Gasgenerator in den Luftsack. Der Luftsack bläht sich auf und tritt durch einen Schwächungsbereich, der üblicherweise an der Airbagmodulabdeckung angeordnet ist, aus dem Airbagmodul aus. Hinreichend bekannt sind Airbagmodule, die einem Belag aus Leder, Textil oder Kunststoff aufweisen.
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Die Schrift
DE 102 31 131 , die wohl den nächstliegenden Stand der Technik bildet, offenbart eine Airbagabdeckung und ein Verfahren zur Herstellung einer Airbagabdeckung. Die Airbagabdeckung weist eine erste Schicht und eine zweite Schicht auf. Die erste Schicht ist im Bereich einer Reißnaht zum Entfalten eines Airbags im Wesentlichen unversehrt und grenzt an den Raum an, in welchen sich der Airbag im Bedarfsfall entfaltet. Die zweite Schicht ist zur Verstärkung der ersten Schicht an deren Rückseite angebracht, wobei lediglich die, zweite Schicht einen Schwächungsbereich aufweist, um den Verlauf der Reißnaht beim Entfalten des Airbags vorzugeben.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Insassenschutzvorrichtung funktions- und/oder designorientiert zu gestalten.
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Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1, 10, 11, 14 und 15 gelöst. Bevorzugte oder vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen, der nachfolgenden Beschreibung und/oder den beigefügten Figuren.
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Erfindungsgemäß wird eine Insassenschutzvorrichtung vorgeschlagen, die zu einer Integration in einem Fahrzeug, insbesondere in einem Auto, geeignet und/oder ausgebildet ist. Die Insassenschutzvorrichtung umfasst ein Airbagmodul, das eine Airbagmodulabdeckung aufweist. Vorzugsweise ist das Airbagmodul in einem Nabenbereich eines Lenkrads angeordnet und als ein Fahrer-Frontalairbag, insbesondere als ein Ringairbag, ausgebildet. Insbesondere weist das Airbagmodul mindestens einen Gasgenerator und mindestens einen Luftsack auf, der dazu ausgebildet ist, sich bei einem Unfall in Richtung eines Fahrzeuglenkers zu entfalten.
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Die Airbagmodulabdeckung weist einen Schwächungsbereich auf, wobei der Schwächungsbereich dazu geeignet und/oder ausgebildet ist, bei einer Aktivierung des Airbagmoduls eine Öffnungsfunktion des Airbagmoduls bereitzustellen. Vorzugsweise ist der Schwächungsbereich als eine Schwächungslinie ausgebildet. Insbesondere öffnet sich die Airbagmodulabdeckung im Schwächungsbereich, indem beispielsweise Teilbereiche der Airbagmodulabdeckung auf- und/oder umklappen. Üblicherweise reißt die Airbagmodulabdeckung bei dem Unfall in dem Schwächungsbereich auf, um so ein vollständiges Entfalten des Luftsackes in Richtung des Fahrzeuglenkers zu ermöglichen. Optional ist der Schwächungsbereich bzw. die Schwächungslinie dazu ausgebildet, gerade, gekrümmt und/oder kreisförmig zu verlaufen und/oder einen anderen geeigneten linienförmigen Verlauf zu nehmen. Besonders bevorzugt ist, dass der Schwächungsbereich als eine Aufreißnaht und/oder als eine Sollbruchstelle ausgebildet ist.
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Weiterhin weist das Airbagmodul einen Belag auf. Insbesondere umfasst der Belag ein Flächengebilde, das eine wesentlich geringere Dicke im Verhältnis zu dessen Länge aufweist. Der Belag ist vorzugsweise auf dem Airbagmodul aufgebracht und/oder er bedeckt das Airbagmodul. Optional bedeckt der Belag das Airbagmodul ganz oder teilweise. Optional ist der Belag flexibel ausgebildet.
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Erfindungsgemäß ist ein Randbereich des Belags gleichgerichtet und/oder gleichverlaufend zum Verlauf des Schwächungsbereichs angeordnet. Vorzugsweise verläuft der Randbereich des Belags entlang des Schwächungsbereichs, insbesondere verläuft der Randbereich des Belags parallel und/oder deckungsgleich zum Schwächungsbereich. Im speziellen überspannt der Belag den Schwächungsbereich nicht. Vorzugsweise verläuft der Randbereich über mindestens 70%, vorzugsweise über mindestens 80% und insbesondere über mindestens 90% der Erstreckungslänge des Schwächungsbereichs, insbesondere der Schwächungslinie. Alternativ oder ergänzend ist es bevorzugt, wenn der Randbereich über mindestens 5 cm, vorzugsweise über mindestens 10 cm und insbesondere über mindestens 15 cm der Erstreckungslänge des Schwächungsbereichs, insbesondere der Schwächungslinie verläuft.
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Vorteilhaft an der Erfindung ist, dass durch den gleichgerichteten Verlauf des Randbereichs mit dem Verlauf des Schwächungsbereichs funktionelle und gestalterische Elemente vereint werden können. Durch den Belag kann eine Sichtoberfläche der Airbagmodulabdeckung ansprechend und/oder designorientiert gestaltet werden. Gleichzeitig wird die Funktion des Schwächungsbereichs nicht beeinträchtigt, da die erfindungsgemäße Konstruktion des Belags keinen oder nur einen geringen Einfluss auf ein Öffnungs- und/oder Aufreißverhalten des Schwächungsbereichs hat.
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In einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist der Belag im Schwächungsbereich optisch gestoßen. Bei einem optischen Stoßen liegen die Randbereiche von zwei Belagbereichen in eifern Stoßbereich benachbart und/oder berührend aneinander, wobei der Stoßbereich gleichgerichtet und/oder gleichverlaufend mit dem Verlauf des Schwächungsbereichs, insbesondere der Schwächungslinie ausgebildet ist.
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Eine weitere mögliche Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass der Schwächungsbereich ausschließlich an einer Unterseite der Airbagmodulabdeckung angeordnet ist, wobei die Unterseite eine Seite der Airbagmodulabdeckung ist, die in einer dem Airbagmodul zugewandten und in einer dem Fahrzeuglenker abgewandten Richtung angeordnet ist. Insbesondere ist der Schwächungsbereich für den Fahrzeuglenker nicht sichtbar und nicht fühlbar angeordnet. Vorteilhafterweise wird die Sichtoberfläche der Airbagmodulabdeckung nicht beeinträchtigt.
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In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung umfasst der Belag ein Textil als Dekorstoff. Das Textil kann ein Fasern und/oder Garne aufweisendes Flächengebilde umfassen, das als ein Gewebe, Gestricke und/oder Gewirke ausgebildet sein kann. Möglich ist, dass das Textil einen Stoff, Tuch, Filz und/oder Vlies umfasst. Vorzugsweise weist das Textil natürliche Bestandteile, wie z. B. Natur- und/oder Pflanzenfasern und/oder Fasern tierischen Ursprungs auf. Optional weist das Textil künstliche Bestandteile wie z. B. Kunst- und/oder Chemiefasern auf. Im Speziellen umfasst das Textil Polyester-, Polyamid-, Baumwoll- und/oder Viskosefasern.
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In einer weiteren möglichen Ausbildung umfasst der Belag Leder und/oder Fell. Dabei kann es sich um echtes Leder und/oder echtes Tierfell handeln. Denkbar ist aber auch, dass der Belag aus Kunstleder und/oder Kunstfell gebildet ist.
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Eine weitere mögliche Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass der Belag eine Folie umfasst. Vorzugsweise ist die Folie zumindest teilweise aus Kunststoff oder Metall gebildet. Insbesondere weist die Folie eine Dicke von bis zu 2,5 mm, insbesondere von bis zu 1,5 mm, im Speziellen von bis zu 0,5 mm auf.
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Es versteht sich, dass Kombinationen aus den vorgenannten Belagsvarianten, nämlich Textil, Leder, Fell oder Folie auf dem Airbagmodul möglich sind. So kann nur das Textil oder das Leder oder das Fell oder die Folie das Airbagmodul bedecken. Es ist aber auch möglich, dass das Airbagmodul beispielsweise mit einem Fell und die Airbagmodulabdeckung mit einem Textil bedeckt sind. Denkbar ist auch, dass das Airbagmodul mit Leder bezogen ist und die Airbagmodulabdeckung eine Folie als Belag aufweist. Ebenfalls vorstellbar ist, dass Teilbereiche des Airbagmoduls keinen Belag aufweisen, und andere Bereiche des Airbagmoduls mit einem Belag bedeckt sind. Dabei können die Teilbereiche des Airbagmoduls ohne Belag beispielsweise ein eingefärbtes Material oder eine Lackierung aufweisen. Kombinationen aller vorgenannten Varianten sind ebenfalls möglich.
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In einer weiteren erfindungsgemäßen Ausführungsform ist der Belag innerhalb und/oder zwischen und/oder an den Randbereichen in seiner Fläche und/oder Ausdehnung durchgängig ausgebildet. Vorzugsweise weist der Belag innerhalb und/oder zwischen und/oder an den Randbereichen keine Unterbrechungen und/oder Aussparungen auf.
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In einer anderen möglichen Ausgestaltung weist der Belag innerhalb und/oder zwischen und/oder an den Randbereichen in seiner Fläche und/oder Ausdehnung Durchbrüche auf, insbesondere ist er rasterartig ausgebildet und/oder weist eine andere geeignete Musterung auf. Denkbar ist auch, dass der Belag in der Form eines Emblems, Symbols, Zeichens und/oder Schriftzugs ausgebildet ist.
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In einer weiteren möglichen Ausbildung der Erfindung ist der Belag an weitere Beläge eines Fahrzeuginnenraums und/oder an eine Gestaltung eines Bleichkleids des Fahrzeugs optisch oder haptisch angepasst und/oder abgestimmt und/oder mit diesen identisch ausgebildet. Die Erfindung kann sich somit auch auf einen Innenraum mit der Insassenschutzvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 14 beziehen. Üblicherweise umfasst der Fahrzeuginnenraum Ausstattungselemente, wie z. B. Türinnenverkleidungen, Sitzbezüge, eine Instrumententafel, allgemein Verkleidungsteile uvm. Vorzugsweise weist der Belag ähnliche und/oder gleiche Muster, Farben, Oberflächenstrukturen, etc., wie die Ausstattungselemente und/oder das Blechkleid auf. Insbesondere kann der Belag z. B. ein gleiches Muster und eine andere Farbe wie die Ausstattungselemente aufweisen, oder beispielsweise die gleiche Farbe und ein anderes Muster. Optional kann der Belag Symbole, wie zum Beispiel aus einer Marketingkampagne, aufweisen, die sich auch auf und/oder an den Ausstattungselementen des Fahrzeuginnenraums und/oder auf dem Blechkleid des Fahrzeugs befinden.
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In einer weiteren möglichen erfindungsgemäßen Ausbildung weist die Insassenschutzvorrichtung gemäß einer der Ansprüche 1 bis 14, insbesondere das Airbagmodul mindestens eine konstruktive Einrichtung zur Aufnahme des Randbereichs und/oder zur Abschirmung des Randbereichs auf. In vielen bevorzugten Ausführungsformen weist die konstruktive Einrichtung eine Länge von mindestens 5 mm, vorzugsweise von mindestens 15 mm, insbesondere von mindestens 30 mm, im Speziellen von mindestens 50 mm auf.
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Durch die konstruktive Einrichtung kann in vorteilhafter Weise ein Ablösen und/oder Ausfransen des Randbereichs vermieden und/oder verhindert werden kann. Dies ist insbesondere von Vorteil, da der Belag üblicherweise einem stetigen Berührungskontakt des Fahrers unterliegt und so leichter und/oder schneller abgenutzt und/oder verschlissen werden kann. Einer Ablösung des Belags kann zudem wirksam entgegengewirkt. Weiterhin ist es von Vorteil, dass Toleranzen bei einer Belag- zu Trägermaterial-Positionierung und bei einem Belagszuschnitt ausgeglichen werden können.
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In einer bevorzugten Ausführungsform ist die konstruktive Einrichtung als eine Sicke und/oder Nut ausgebildet, in deren Vertiefung der Randbereich angeordnet ist. Eine weitere mögliche Ausgestaltung der konstruktiven Einrichtung ist ein ein Umschlag und/oder ein Umbug des Randbereichs um ein Trägermaterial der Airbagmodulabdeckung. Weiterhin denkbar ist, dass die konstruktive Einrichtung als eine Überdachung und/oder eine Einfassung des Randbereichs ausgebildet ist. Optional kann zwischen dem Trägermaterial der Airbagmodulabdeckung und dem Randbereich ein Absatz als konstruktive Einrichtung vorgesehen sein.
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Eine weitere mögliche erfindungsgemäße Ausgestaltung oder ein weiterer Gegenstand der Erfindung nach dem Oberbegriff des Anspruch 1, ggfs. in Verbindung mit beliebigen Merkmalen der vorhergehenden Unteransprüche oder der vorhergehenden Beschreibung, sieht vor, dass der Belag in der Ausbildung als eine der vorgenannten Belagsvarianten eine oder mehrere Zwischenschichten aufweist. Beispielsweise kann es sich bei der Zwischenschicht um einen adhäsiven Stoff, wie Klebstoff und/oder Wachs handeln. Die Zwischenschicht kann aber auch als eine Trägerschicht und/oder eine Trägerfolie, wie z. B. eine Sperrschicht oder ein Verbundstoff ausgebildet sein, die durch ein geeignetes Befestigungsverfahren, z. B. Verkleben an dem Belag befestigt ist.
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In einer weiteren möglichen Ausbildung ist der Belag in der Ausbildung als eine der vorgenannten Belagsvarianten stoffschlüssig mit dem Airbagmodul verbunden. Möglich ist, dass die Zwischenschicht dazu geeignet und/oder ausgebildet, den Belag mit dem Airbagmodul stoffschlüssig zu verbinden. So kann die Zwischenschicht in der Ausbildung als Trägerschicht und/oder -Folie des Belags beispielsweise durch Formhinterspritzen mit dem Airbagmodul verbunden sein. Optional sind der Belag und das Airbagmodul durch Kleben und/oder Kaschieren verbunden. Denkbar ist auch, dass die Verbindung durch thermische Wärmeeinbringung, insbesondere durch Schweißen und/oder Lasern erfolgt. In einer weiteren möglichen Ausbildung ist der Belag ohne Zwischenschicht auf dem Airbagmodul aufgebracht und/oder mit diesem verbunden.
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Vorteilhaft ist, dass der Belag durch die stoffschlüssige Verbindung mit dem Airbagmodul sicher und ausreichend fest auf dem Airbagmodul angebracht ist. Ein unerwünschtes Ablösen des Belags kann somit vermieden werden.
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In einer weiteren möglichen Ausbildung der Erfindung oder bei einem weiteren Gegenstand der Erfindung nach dem Oberbegriff des Anspruch 1, ggfs. in Verbindung mit beliebigen Merkmalen der vorhergehenden Unteransprüche oder der vorhergehenden Beschreibung, bedeckt ein Aufreißbereich des Belags den Schwächungsbereich ganz oder teilweise. Vorzugsweise ist der Aufreißbereich in Quererstreckung über den Schwächungsbereich durchgängig homogen ausgebildet. Insbesondere erstreckt sich der Aufreißbereich senkrecht und/oder entlang des Verlaufs und/oder parallel zum Verlauf des Schwächungsbereichs, wobei der Aufreißbereich beim Übergang über den Schwächungsbereich durchgehend homogen ausgebildet ist. Insbesondere weist der Aufreißbereich keine zusätzliche Schwächung und/oder Perforierung und/oder Sollbruchstelle(n) auf. Besonderes bevorzugt ist, dass der Aufreißbereich über seine gesamte Fläche und/oder Ausdehnung die gleiche Dicke und/oder Stärke aufweist. Der Aufreißbereich erstreckt sich beispielsweise über 50%, insbesondere über 80% des Schwächungsbereichs.
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Wie in den Druckschriften
DE 102 60 988 A1 und
DE 102 31 131 A1 offenbart, weisen textile Schichten und/oder Flächengewebe die zu einer Anbringung auf einem Airbagmodul ausgebildet sind, üblicherweise Aufreißbereiche mit Schwächungszonen auf, die z. B. durch eine mechanische Behandlung eingebracht sind. Vorteilhaft ist die Einsparung eines Fertigungsschritts, bei dem Schwächungszonen in das Fasermaterial eingebracht werden. Somit können Kostenvorteile in der Herstellung entstehen. Als ein weiterer Vorteil ist zu nennen, dass der Belag, der die Airbagmodulabdeckung und den Schwächungsbereich bedeckt, keinen sichtbaren Öffnungs- und/oder Aufreißbereich aufweist und aufgrund dessen designorientiert in den Fahrzeuginnenraum, insbesondere in das Lenkrad, integriert werden kann. Somit können funktionelle und gestalterische Elemente vereint werden.
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In einer bevorzugten Ausführungsform ist der Belag aus einem Textil, insbesondere einem Fasermaterial gebildet, das beispielsweise Natur- und/oder Pflanzenfasern und/oder Fasern tierischen Ursprungs und/oder Kunst- und/oder Chemiefasern umfasst. Vorzugsweise ist das Fasermaterial dazu geeignet und/oder ausgebildet, ein Flächengebilde zu bilden. Im Besonderen ist das Flächengebilde nicht gewebt ausgebildet. Insbesondere handelt es sich bei dem Flächengebilde nicht um Gewebe und/oder Gestricke und/oder Gewirke. Vorteilhaft an derartigen nicht gewebten und/oder nicht gestrickten und/oder nicht gewirkten Flächengebilden ist, dass sie dazu geeignet und/oder ausgebildet sind, bei einer Aktivierung des Airbagmoduls ohne vorherige und/oder zusätzliche Schwächung, insbesondere im Aufreißbereich, zu reißen. In einer besonders bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung umfasst das Fasermaterial Vliesstoff und/oder Filz und/oder Flock.
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In einer weiteren möglichen Ausbildung der Erfindung oder bei einem weiteren Gegenstand der Erfindung nach dem Oberbegriff des Anspruch 1, ggfs. in Verbindung mit beliebigen Merkmalen der vorhergehenden Unteransprüche oder der vorhergehenden Beschreibung, weist der Belag in der Ausbildung als eine der vorgenannten Belagsvarianten ein oder mehrere Veredelungselemente auf. Das Veredelungselement kann im Belag oder auf einer Sichtoberfläche des Belags angeordnet sein. Vorzugsweise umfasst das Veredelungselement eine oder mehrere Prägungen. Insbesondere weist der Belag durch die Prägung eine dreidimensionale Struktur auf. Das Veredelungselement kann in einer möglichen Ausbildung einen Aufnäher und/oder Sticker umfassen. Optional ist das Veredelungselement als ein Ornament und/oder eine Verzierung ausgebildet.
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Weiterhin ist es möglich, dass das Veredelungselement als eine Einnähung und/oder Einwebung und/oder Einstickung ausgebildet ist. Dabei können Kontrastfasern verwendet werden, die z. B. eine andere Struktur und/oder Farbe als der Belag aufweisen. In einer weiteren möglichen Ausbildungsform der Erfindung kann das Veredelungselement Leuchtfäden und/oder lumineszente Elemente, wie z. B. Lumineszenz aufweisende Fasern, Aufnäher und/oder Sticker umfassen. Optional sind die Elemente phosphorisierend und/oder fluoreszierend ausgebildet und/oder sie weisen phosphorisierende und/oder fluoreszierende Bestandteile, wie z. B. Farbstoffe, Folien und/oder Beschichtungen, auf.
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In einer weiteren möglichen Ausbildung kann das Veredelungselement als eine Bedruckung des Belags ausgebildet sein.
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Besonders bevorzugt ist, dass die Veredelungselemente als ein Symbol, Bild, Zeichen, Emblem und/oder Schriftzug ausgebildet sind. So kann das Veredelungselement beispielsweise ein Hupensymbol und/oder ein Airbag-Schriftzug und/oder ein Markenlogo ausgebildet sein.
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Dieser Aspekt der Erfindung weist den Vorteil auf, dass das Veredelungselement den Belag des Airbagmoduls designorientiert gestalten kann und gleichzeitig als ein Informationsträger dienen kann. In vielen Fällen ist es daher möglich, eine Funktionsvereinigung zu erreichen. Durch ein oder mehrere Veredelungselemente, die z. B. als ein Markenzeichen oder ein Hubsymbole ausgebildet sind, kann auf zusätzliche Informationsträger verzichtet werden kann. Dies kann zu einer Verringerung einer Bauteileanzahl und somit zu einer Kostenersparnis führen. Weiterhin kann möglicherweise eine individuelle Gestaltung des Belags mit Veredelungselementen erfolgen. Somit wird es ermöglicht, speziellen Kundenwünschen nachzukommen, wodurch Wettbewerbsvorteile gesichert werden können.
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In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung oder in einem neuen Gegenstand der Erfindung nach dem Oberbegriff des Anspruch 1, ggfs. in Verbindung mit beliebigen Merkmalen der vorhergehenden Unteransprüche oder der vorhergehenden Beschreibung, weist der Belag in der Ausbildung als eine der vorgenannten Belagsvarianten eine Schutzschicht auf. Vorzugsweise ist die Schutzschicht auf einer Oberseite des Belags angeordnet, wobei die Oberseite die Sichtoberfläche des Airbagmoduls bildet. Insbesondere ist die Schutzschicht durch eine Imprägnierung und/oder eine Teflon-, Nano-, Top Tec-, und/oder Lackierungsbeschichtung gebildet. Die Schutzschicht kann aufgesprüht, aufgepinselt, aufgestrichen oder durch jedes andere geeignete Verfahren auf den Belag aufgebracht sein. Vorzugsweise ist die Schutzschicht dazu geeignet und/oder ausgebildet eine leichte und effektive Reinigung des Belags zu gewährleisten. Somit kann die Schutzschicht in vorteilhafter Weise Schutz gegen Verschmutzung, Verschleiß und/oder Vergilbung bieten. Eine Langlebigkeit des Belags bei gleichbleibender ansprechender Optik kann gewährleistet werden.
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Ein weiterer Gegenstand der Erfindung betrifft ein Verfahren zur Fertigung und/oder Beschichtung eines Airbagmoduls, vorzugsweise zur Fertigung der Insassenschutzvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 14. Das Verfahren umfasst eine Beschichtung des Belags in der Ausbildung als eine der vorgenannten Belagsvarianten mit einer oder mehreren Zwischenschichten. Beispielsweise kann es sich bei der Zwischenschicht um einen adhäsiven Stoff, wie Klebstoff und/oder Wachs handeln. Die Zwischenschicht kann aber auch eine Trägerschicht und/oder eine Trägerfolie, wie z. B. eine Sperrschicht oder ein Verbundstoff umfassen. Vorzugsweise wird die Zwischenschicht durch ein geeignetes Befestigungsverfahren, z. B. durch Verkleben, auf dem Belag befestigt.
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Das Verfahren umfasst weiterhin ein stoffschlüssiges Verbinden des Belags in der Ausbildung als eine der vorgenannten Belagsvarianten mit dem Airbagmodul. Optional werden der Belag und das Airbagmodul durch Formhinterspritzen und/oder Kleben und/oder Kaschieren verbunden. Denkbar ist auch, dass die Verbindung durch thermische Wärmeeinbringung, insbesondere durch Schweißen und/oder Lasern erfolgt.
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Weitere Merkmale, Vorteile und Wirkungen der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele der Erfindung. Dabei zeigen:
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1 eine Draufsicht auf ein Lenkrad mit einer Insassenschutzvorrichtung
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2 einen Schnitt durch eine Variante der Insassenschutzvorrichtung aus 1
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3 einen Schnitt durch eine weitere Abwandlung der Insassenschutzvorrichtung aus 1 Ein mögliches Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in 1 dargestellt, die eine Insassenschutzvorrichtung 1 zeigt. Die Insassenschutzvorrichtung 1 ist in einem Lenkrad 2 angeordnet und dazu ausgebildet, in einem Fahrzeug, insbesondere in einem Auto integriert zu werden. Die Insassenschutzvorrichtung 1 umfasst ein Airbagmodul 3, das in einem Nabenbereich 4 des Lenkrads 2 angeordnet ist. Vorzugsweise ist das Airbagmodul 3 als ein Fahrer- und/oder Frontalairbag ausgebildet. Das Airbagmodul 3 umfasst einen Luftsack, einen Gasgenerator und eine Airbagmodulabdeckung 5.
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Die Airbagmodulabdeckung 5 weist einen Schwächungsbereich 6 auf. Der Schwächungsbereich 6 weist die Form einer Schwächungslinie auf und ist dazu geeignet und/oder ausgebildet, bei einer Aktivierung des Airbagmoduls 3, z. B. durch einen Aufprall des Fahrzeugs, eine Öffnungsfunktion bereitzustellen. Vorzugsweise öffnet sich die Airbagmodulabdeckung 5 im Schwächungsbereich 6, indem Teile und/oder Bereiche der Airbagmodulabdeckung 5 weg- und/oder umklappen und/oder aufreißen. Insbesondere ermöglicht es der Schwächungsbereich 6 dem Luftsack, sich durch den Schwächungsbereich 6 in Richtung eines Fahrzeuglenkers vollständig zu entfalten. Der Schwächungsbereich 6 ist im Mittelbereich der Airbagmodulabdeckung 5 angeordnet. Er ist linienförmig ausgebildet und verläuft nach einer Rundung in zwei Richtungen (gemäß Pfeil A und B) gerade. Insbesondere bildet der Schwächungsbereich nach der Rundung eine gerade verlaufende Schwächungslinie, die entlang einer Mittellinie C der Airbagmodulabdeckung 5 angeordnet ist. Der Schwächungsbereich 6 erstreckt sich nachfolgend bogenförmig entlang eines oberen Endes (gemäß Pfeil A) und eines unteren Endes (gemäß Pfeil B) eines Teilbereichs 7b der Airbagmodulabdeckung 5 und endet an Seitenbegrenzungen des Teilbereichs 7b.
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Das Airbagmodul 3, insbesondere die Airbagmodulabdeckung 5, weist einen Belag 7 auf, der in zwei Belagsabschnitte 7a; 7b unterteilt ist. Die Belagsabschnitte 7a; 7b weisen Randbereiche 8 auf, die gleichgerichtet zum Verlauf des Schwächungsbereichs 6 angeordnet sind. Insbesondere verlaufen die Randbereiche 8 parallel zum Schwächungsbereich 6. Die Randbereiche 8 bilden jeweils im Schwächungsbereich 6 eine Kante und/oder sie sind im Schwächungsbereich 6 optisch gestoßen.
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Der Belagsabschnitt 7a ist als ein Textil ausgebildet. Das Textil bildet ein Flächengebilde und ist als ein Gewebe und/oder Gewirke ausgebildet. Vorzugsweise umfasst das Textil einen Stoff, der Natur- und Kunstfasern, insbesondere eine Baumwolf-/Polyester-Mischung umfasst. Der Belagsabschnitt 7a bzw. das Textil weist Durchbrüche auf, insbesondere ist er/es rasterartig ausgebildet.
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Der Belagsabschnitt 7b ist als eine flexible Folie ausgebildet, die bis zu 1 mm, insbesondere bis zu 0,5 mm dick ausgebildet ist. Vorzugsweise umfasst die Folie Kunststoff oder Metall.
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Alternativ kann der Belagsabschnitt 7a und/oder 7b auch Leder oder Fell umfassen, wobei sowohl Natur- als auch Kunstleder und/oder Natur- als auch Kunstfell eingesetzt werden kann. Denkbar ist auch, dass der Belagsabschnitt 7a oder 7b entfällt und die Airbagmodulabdeckung 5 in diesem Abschnitt nicht mit dem Belag bedeckt ist. Optional kann der nicht bedeckte Abschnitt lackiert sein oder ein eingefärbtes Material aufweisen.
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Der Belag 7 weist zwei Veredelungselemente 9 auf. Das erste Veredelungselement 9 ist als ein Schriftzug „Airbag” ausgebildet und in den Belagsabschnitt 7a bzw. das Textil eingestickt. Das Veredelungselement 9 umfasst fluoreszierende Fasern, die nach einer Anregung optische Strahlung emittieren. Das zweite Veredelungselement 9 umfasst eine Prägung in Form des Opel-Marken-Symbols, ein rundes Emblem, das einen Blitz zeigt. Die Prägung ist dazu geeignet, den Belagsabschnitt 7b bzw. der Metallfolie eine dreidimensionalen Struktur zu verschaffen. Die Veredelungselemente 9 dienen als Informationsmedien, indem sie einen Hinweis auf das integrierte Airbagmodul 3 geben und ein Markenzeichen eines Fahrzeugherstellers zeigen.
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Der Belag 7 weist eine Schutzschicht auf, die optische, haptische und/oder qualitative Schädigungen des Belags 7 vermeiden kann. Insbesondere ist die Schutzschicht dazu ausgebildet, ein Ausbleichen, Verschmutzen und/oder Vergilben des Belags 7 zu verhindern bzw. eine problemlose Reinigung des Belags 7 zu ermöglichen. Vorzugsweise umfasst die Schutzschicht eine Imprägnierung und/oder eine Nano-, TopTec-, Teflon- und/oder Lackierungsbeschichtung.
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2 zeigt einen Schnitt durch eine Variante der Insassenschutzvorrichtung 1, insbesondere durch eine Variante des Airbagmoduls 3 aus 1. Einander entsprechende oder gleiche Teile in den Figuren sind jeweils mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
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Die Airbagmodulabdeckung 5 umfasst drei Bereiche 5a, 5b und 5c. Die Bereiche 5a und 5c weisen den Belag 7 auf. Der Bereich 5b ist nicht mit dem Belag 7 bedeckt. In den Bereichen 5a und 5c ist die Airbagmodulabdeckung 5 um die Dicke des Belags 7 reduziert, um einen glatten Übergang zum Bereich 5b zu erzeugen. Der Belag 7 weist eine Zwischenschicht 10 auf, wobei der Belag 7 an der Zwischenschicht 10 adhäsiv befestigt ist. Die Zwischenschicht 10 ist als eine Klebstoffschicht ausgebildet. Durch die Klebstoffschicht haftet der Belag stoffschlüssig auf den Bereichen 5a und 5c der Airbagmodulabdeckung 5.
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Alternativ kann die Zwischenschicht 10 als eine Trägerfolie oder als ein Verbundstoff ausgebildet sein, die mit der Airbagmodulabdeckung 5 durch Hinterspritzung oder durch einen Schweißvorgang verbunden ist.
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Der Schwächungsbereich 6 ist ausschließlich an einer Unterseite 11 der Airbagmodulabdeckung 5 angeordnet, wobei die Unterseite 11 eine Seite der Airbagmodulabdeckung 5 ist, die in einer einem Fahrzeuginnenraum abgewandten Richtung angeordnet ist. Der Schwächungsbereich 6 ist vom Fahrzeuginnenraum aus nicht sichtbar und für den Fahrzeuglenker nicht fühlbar angeordnet.
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Die Bereiche 5a und 5b und die Bereiche 5c und 5b werden auf der Unterseite 11 durch den Schwächungsbereich 6 und auf der Oberseite 12 durch die Randbereiche 8 des Belags 7 voneinander getrennt.
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Die Bereiche 5a und 5c sind als bewegliche Klappen ausgebildet, die sich bei einer Aktivierung des Airbagmoduls 3 im Schwächungsbereich 6 öffnen und seitlich wegklappen, um dem sich aufblähenden Luftsack ein Austreten aus dem Airbagmodul 3 zu ermöglichen.
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3 zeigt einen Schnitt durch eine weitere Abwandlung der Insassenschutzvorrichtung 1 bzw. des Airbagmoduls 3 aus 1. Einander entsprechende oder gleiche Teile in den Figuren sind jeweils mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
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Die Bereiche 5a und 5c der Airbagmodulabdeckung 5 weisen keinen Belag 7 auf. Dagegen ist der Bereich 5b mit einem Belag 7 bedeckt, der zwei Zwischenschichten 10a; 10b aufweist. Der Bereich 5b ist um die Dicke des Belags 7 reduziert, um einen glatten Übergang zu den Bereichen 5a und 5c zu schaffen.
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Die Zwischenschicht 10a ist als eine Trägerschicht, wie z. B. eine Sperrschicht oder ein Verbundstoff ausgebildet. Die Trägerschicht ist über die Zwischenschicht 10b an der Airbagmodulabdeckung 5 befestigt, wobei die Zwischenschicht 10b ist als eine Klebstoffschicht ausgebildet ist.
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Die Bereiche 5a und 5c sind statisch und/oder feststehend angeordnet, wogegen der Bereich 5b beweglich ausgebildet ist und dem Luftsack bei einem Unfall ein Austreten aus dem Airbagmodul 3 ermöglicht, indem er von der Airbagmodulabdeckung 5 wegklappt.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Insassenschutzvorrichtung
- 2
- Lenkrad
- 3
- Airbagmodul
- 4
- Nabenbereich
- 5
- Airbagmodulabdeckung
- 6
- Schwächungsbereich
- 7
- Belag
- 8
- Schwächungsbereich
- 9
- Veredelungselemente
- 10
- Zwischenschicht
- 11
- Unterseite
- 12
- Oberseite
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 10231131 [0003]
- DE 10260988 A1 [0027]
- DE 10231131 A1 [0027]