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Die Erfindung betrifft eine Insassenschutzvorrichtung für ein Fahrzeug mit einem Airbagmodul mit einer Airbagmodulabdeckung, die einen Belag aufweist, und mit mindestens einer elektrisch leitfähigen Einrichtung.
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Insassenschutzvorrichtungen werden üblicher Weise in Fahrzeugen, insbesondere Autos, verbaut, um die Insassen bei einem Aufprall vor Verletzungen zu schützen. Üblicher Weise umfassen Insassenschutzvorrichtungen ein Airbagmodul mit einer Airbagmodulabdeckung, einem Luftsack und einem Gasgenerator. Bei einem Aufprall strömt Gas aus dem Gasgenerator in den Luftsack, wobei sich dieser aufbläht und sich durch eine Öffnung an der Airbagmodulabdeckung in Richtung des Insassen entfaltet. Um eine unerwünschte Aktivierung des Airbagmoduls durch eine elektrostatische Aufladung zu vermeiden, weisen viele Insassenschutzvorrichtungen Einrichtungen auf, die dazu geeignet und/oder ausgebildet sind, die elektrostatische Aufladung vom Airbagmodul auf eine Fahrzeugstruktur, insbesondere auf eine Fahrzeugkarosserie, ableiten.
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Die Druckschrift
DE 102 004 015 755 B3 beschreibt ein Airbagmodul für ein Fahrzeug mit einem Gasgenerator, der in einem einen Luftsack aufnehmenden Behälter angeordnet ist. Der Gasgenerator und/oder der Behälter sind elektrisch geerdet. Zur Ableitung elektromagnetischer Einstrahlung weist der Gasgenerator und ein gegebenenfalls zugeordneter Diffusor mit dem Behälter eine kapazitive Erdung auf. Somit wird eine Ableitung elektrostatischer Aufladungen des Gasgenerators und/oder des Diffusors zu zumindest einem anderen Fahrzeugteil mit einer hochohmigen Erdung ermöglicht.
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Die Schrift
DE 102 005 004 452 , die wohl den nächstliegenden Stand der Technik bildet, betrifft ein Airbaggehäuse, in dem ein Gasgenerator aufnehmbar ist, wobei das Airbaggehäuse aus Kunststoff hergestellt ist und an einem Kraftfahrzeug befestigt werden kann. In dem Kunststoff ist ein elektrisch leitfähiges Material derart eingebettet, dass elektrostatische Ladungen von dem Gasgenerator über das elektrisch leitfähige Material auf das Kraftfahrzeug abgeleitet werden können. Somit kann ein ungewolltes Auslösen des Gasgenerators durch die elektrostatische Ladung verhindert werden.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Insassenschutzvorrichtung designorientiert und funktionsgerecht zu gestalten.
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Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Bevorzugte oder vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen, der nachfolgenden Beschreibung und/oder den beigefügten Figuren.
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Es wird eine Insassenschutzvorrichtung vorgeschlagen, die zu einer Integration in einem Fahrzeug ausgebildet ist. Insbesondere ist die Insassenschutzvorrichtung zur Integration in einem Auto ausgebildet. Die Insassenschutzvorrichtung umfasst ein Airbagmodul mit einer Airbagmodulabdeckung. Das Airbagmodul ist topfförmig oder im Wesentlichen topfförmig ausgebildet und weist mindestens einen Luftsack und mindestens einen Gasgenerator auf. Bei einer Aktivierung des Airbagmoduls, die zum Beispiel durch einen Aufprall und/oder Unfall ausgelöst werden kann, strömt Gas aus dem mindestens einen Gasgenerator in den mindestens einen Luftsack. Der mindestens eine Luftsack bläht sich auf und entfaltet sich durch eine Öffnung an und/oder im Bereich der Airbagmodulabdeckung in Richtung eines Fahrzeuginsassen, um diesen vor Verletzungen zu schützen.
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Die Airbagmodulabdeckung weist einen Belag auf. Vorzugsweise bedeckt der Belag die Airbagmodulabdeckung und/oder bildet eine Decklage und/oder eine Sichtoberfläche der Airbagmodulabdeckung. Insbesondere ist der Belag als ein Dekorbelag ausgebildet. Optional kann der Belag die Airbagmodulabdeckung vollständig bedecken. Denkbar ist aber auch, dass der Belag die Airbagmodulabdeckung nur teilweise und/oder abschnittsweise und/oder mit Unterbrechungen bedeckt. Möglich ist, dass der Belag die Airbagmodulabdeckung vollflächig durchgängig oder vollflächig mit Durchbrüchen, z. B. rasterartig, bedeckt. Optional bedeckt der Belag die Airbagmodulabdeckung in einem regelmäßigen und/oder unregelmäßigen Muster. Besonders bevorzugt ist, wenn der Belag die Airbagmodulabdeckung in der Form eines Zeichens, Buchstabens, Schriftzuges, Bildes, etc., bedeckt. Bei den vorgenannten Varianten kann der Belag beispielsweise neben und/oder in Kombination mit einem Trägermaterial der Airbagmodulabdeckung, das vorzugsweise aus Kunststoff besteht, angeordnet sein.
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Die Insassenschutzvorrichtung weist weiterhin mindestens eine elektrisch leitfähige Einrichtung auf. Vorzugsweise weist die elektrisch leitfähige Einrichtung eine durchschnittliche elektrische Leitfähigkeit und/oder Konduktivität von mehr als 10^5 S/m, insbesondere von mehr als 10^6 S/m auf.
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Erfindungsgemäß ist die elektrisch leitfähige Einrichtung dazu geeignet und/oder ausgebildet, eine Ableitung einer elektrostatischen Aufladung des Belags zu gewährleisten. Vorzugsweise ist die elektrisch leitfähige Einrichtung mit dem Belag elektrisch kontaktiert. Insbesondere ist die elektrisch leitfähige Einrichtung dazu geeignet und/oder ausgebildet, die Aufladung des Belags widerstandsarm auf eine Masse, wie z. B. eine Fahrzeugstruktur und/oder eine Fahrzeugkarosserie, abzuleiten, und/oder auf eine hochohmige Masse.
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Die Erfindung vereint gestalterische und funktionelle Vorteile. So kann die Insassenschutzvorrichtung durch Integration des Belags als Dekorbelag ansprechend und/oder designorientiert gestaltet werden. Eine elektrostatische Aufladung des Belags, die z. B. durch eine Reibung am Belag hervorgerufen wird, kann über die elektrisch leitfähige Einrichtung abgeleitet werden. Somit ist als funktioneller Vorteil zu nennen, dass eine unerwünschte Aktivierung des Airbagmoduls durch elektrostatische Aufladung des Belags vermieden werden kann.
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In einer möglichen Ausbildung der Erfindung umfasst die Insassenschutzvorrichtung ein Lenkrad, in dessen Nabenbereich das Airbagmodul angeordnet ist. Das Airbagmodul ist vorzugsweise als ein Fahrer-Frontalairbag in dem Lenkrad integriert. Insbesondere ist das Lenkrad dazu geeignet und/oder ausgebildet, ein Fahrzeug, insbesondere ein Auto, zu steuern und/oder zu lenken. Üblicherweise weist das Lenkrad einen Lenkradkranz auf, der über mindestens eine Lenkradspeiche mit dem Nabenbereich verbunden ist.
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Eine erfindungsgemäße Ausgestaltung sieht vor, dass der Belag ein textiles Material umfasst. Besonders bevorzugt ist, dass das textile Material die elektrisch leitfähige Einrichtung aufweist und/oder mit dieser verbunden ist. Insbesondere ist die elektrisch leitfähige Einrichtung Bestandteil des Belags. Denkbar ist auch, dass das textile Material ein Bestandteil der elektrisch leitfähigen Einrichtung ist.
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Vorzugsweise kann das textile Material Fasern, wie z. B. Naturfasern und/oder Kunstfasern aufweisen. Insbesondere umfasst das textile Material Fasern aus Baumwolle, Seide, Polyester und/oder Polyamid. Besonders bevorzugt ist, dass die Fasern ein Flächengebilde bilden, das beispielsweise als ein Stoff, Gewebe, Gewirke und/oder Gestricke ausgebildet sein kann. In einer weiteren denkbaren Ausbildung umfasst das textile Material Vlies, Filz und/oder Flock. Üblicherweise ist das textile Material als ein Designelement integriert, das optische und haptische Vorteile vereint.
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Vorstellbar ist, dass die Airbagmodulabdeckung einen Belag aufweist, der kein textiles Material umfasst. So kann der Belag auch aus anderen geeigneten Materialien, wie z. B. Leder, Fell, Kunststoff oder einer Metall- oder metallhaltigen Folie gebildet sein. Kombinationen aus den vorgenannten Möglichkeiten sind ebenfalls denkbar.
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In einer weiteren möglichen Ausgestaltung der Erfindung umfasst die elektrisch leitfähige Einrichtung mindestens eine elektrisch leitfähige Lage, die ein Bestandteil des Belags ist. Vorzugsweise ist die elektrisch leitfähige Lage in und/oder an dem Belag angeordnet und/oder die elektrisch leitfähige Lage ist mit dem Belag verbunden. Die elektrisch leitfähige Lage umfasst insbesondere leitfähige Komponenten oder ist vollständig leitfähig ausgebildet. Beispielsweise kann die elektrisch leitfähige Lage ein metallisches oder karbonhaltiges Material aufweisen.
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In einer bevorzugten Ausführungsform ist die elektrisch leitfähige Lage als eine elektrisch leitfähige Verbindungs- und/oder Trägerschicht ausgebildet. Vorzugsweise verbindet die elektrisch leitfähige Lage den Belag mit der Airbagmodulabdeckung und/oder mit einer weiteren, gegebenenfalls leitfähigen, Lage.
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Insbesondere ist die leitfähige Verbindungs- und/oder Trägerschicht als eine Sperrschicht, eine Folie und/oder als ein Klebstoffbett ausgebildet. Die leitfähige Verbindungs- und/oder Trägerschicht verbindet den Belag vorzugsweise stoffschlüssig mit der Airbagmodulabdeckung. Die Verbindung kann optional durch Formhinterspritzen, Kleben, Kaschieren und/oder durch eine thermische Wärmeeinbringung, wie z. B. durch Schweißen, Lasern, und/oder durch andere geeignete Fügeverfahren erfolgen.
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In einer weiteren möglichen Ausbildung der Erfindung ist die leitfähige Lage als eine leitfähige Schutz- und/oder Deckschicht ausgebildet. Vorzugsweise ist die leitfähige Schutz- und/oder Deckschicht dazu geeignet und/oder ausgebildet, den Belag vor Beschädigung, Verschmutzung und/oder Vergilbung zu schützen. Insbesondere ermöglicht die Schutz- und/oder Deckschicht eine leichte Reinigung des Belages. Beispielsweise kann die leitfähige Schutz- und/oder Deckschicht als eine Nano-, Teflon-, Toptec- und/oder Lackierungsbeschichtung ausgebildet sein. Üblicherweise ist die leitfähige Schutz- und/oder Deckschicht auf den Belag aufgebracht, insbesondere kann sie aufgesprüht, aufgestrichen und/oder aufgepinselt sein.
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In einer weiteren denkbaren Ausgestaltung der Erfindung umfasst die leitfähige Einrichtung eine Leitung, die ein Bestandteil des Belags ist und/oder mit diesem verbunden ist. Vorzugsweise ist die Leitung in und/oder an dem Belag angeordnet. Optional umfasst die Leitung eine oder mehrere Fasern, Fäden, Bänder und/oder Kabel. Insbesondere ist die Leitung in dem textilen Material vernäht und/oder verwebt und/oder eingestickt oder auf andere geeignete Weise auf den Belag aufgebracht und/oder mit diesem verbunden.
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In einer möglichen Ausbildung weist die Leitung ein metallisches Material auf, deren durchschnittliche elektrische Leitfähigkeit vorzugsweise größer 10^5 S/m oder sogar 10^6 S/m ist. Insbesondere umfasst das metallische Material Silber und/oder Kupfer und/oder deren Legierungen. Denkbar ist auch eine Leitung aus einem nichtmetallischen Material, mit einer Konduktivität, die der der metallischen Materialien entspricht oder ähnelt. Mögliche Materialien sind beispielsweise Kohlenstoffverbindungen, Karbon und/oder Graphit.
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In einer anderen möglichen Ausgestaltung weist die Leitung ein Lumineszenz aufweisendes Material auf. Vorzugsweise handelt es sich dabei um ein Material, das optische Strahlung emittiert. Insbesondere ist das Material fluoreszierend und/oder phosphorisierend ausgebildet. Üblicherweise weist das Lumineszenz aufweisende Material einen Leitfähigkeitswert auf, der denen der vorgenannten metallischen oder nichtmetallischen Materialien entspricht oder ähnelt. Beispielsweise umfasst die Leitung Leuchtfäden und/oder Leuchtfasern.
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In einer besonders bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung, ist die Leitung als ein Veredelungselement in und/oder an dem Belag angeordnet und/oder mit diesem verbunden. Das Veredelungselement kann beispielsweise eine Einstickung und/oder Einnähung und/oder einen Aufnäher und/oder einen Sticker umfassen. Möglich ist, dass das Veredelungselement eine Form eines Emblems, eines Buchstabens, eines Musters, eines Schriftzuges oder anderer vorstellbarer Zeichen aufweist und/oder als ein Informationsmedium ausgebildet ist. So kann beispielsweise ein Markenzeichen eines Fahrzeugherstellers oder ein Schriftzug in und/oder an dem Belag angebracht sein. Vorteilhaft ist die funktionsvereinigende Wirkung eines optisch ansprechenden Veredelungselementes in der Funktion eines Informationsmediums, das zudem eine elektrische Aufladung des Belags ableiten kann und so eine ungeplante Fehlauslösung des Airbagmoduls verhindern kann.
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In einer bevorzugten Ausführungsform weist die leitfähige Einrichtung eine leitende Verbindung zur Airbagmodulabdeckung und/oder zum Lenkrad auf. Möglich ist auch, dass die leitfähige Einrichtung eine leitende Verbindung zu einem weiteren Fahrzeugteil, insbesondere zur Fahrzeugkarosserie, aufweist.
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Vorzugsweise leitet die leitende Verbindung die elektrostatische Aufladung des Belags von der leitfähigen Einrichtung an die Airbagmodulabdeckung und/oder an das Lenkrad und/oder an das weitere Fahrzeugteil weiter. Die Airbagmodulabdeckung und/oder das Lenkrad und/oder das weitere Fahrzeugteil weisen leitfähige Elemente z. B. aus Kohlenstoff, Carbon, etc., und/oder Metall auf. Beispielsweise können die leitende Elemente Partikel, Fäden, Kabel und/oder Bänder aus Silber und/oder Kupfer und/oder Kohlenstoff, etc., umfassen. Die leitfähigen Elemente können in die Airbagmodulabdeckung und/oder das Lenkrad und/oder das weitere Fahrzeugteil eingespritzt sein und/oder auf eine andere geeignete Art mit diesen elektrisch kontaktiert bzw. verbunden sein.
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Weitere Merkmale, Vorteile und Wirkungen der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele der Erfindung. Dabei zeigen:
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1 eine Draufsicht auf eine Insassenschutzvorrichtung
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2 einen Schnitt durch eine Abwandlung der Insassenschutzvorrichtung aus 1 entlang der Schnittlinie Y-Y
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Ein mögliches Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in 1 dargestellt, die eine Draufsicht auf eine Insassenschutzvorrichtung 1 zeigt. Die Insassenschutzvorrichtung 1 ist zu einer Integration in einem Fahrzeug, insbesondere in einem Auto ausgebildet. Sie umfasst ein Lenkrad 2, das dazu geeignet und/oder ausgebildet ist, das Fahrzeug zu steuern und/oder zu lenken. Das Lenkrad 2 weist einen Lenkradkranz, Lenkradspeichen und eine Lenkradnabe 3 auf. Im Bereich der Lenkradnabe 3 ist ein Airbagmodul 4 angeordnet, das als ein Fahrer-Frontalairbag ausgebildet ist. Das Airbagmodul 4 ist behälter- und/oder topfförmig ausgebildet und weist mindestens einen Luftsack und mindestens einen Gasgenerator auf.
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Das Airbagmodul 4 umfasst eine Airbagmodulabdeckung 5, die das Airbagmodul 4 bedeckt und in einem Sichtbereich eines Fahrzeuglenkers angeordnet ist. Die Airbagmodulabdeckung 5 weist einen ersten Bereich 5a, einen zweiten Bereich 5b und einen dritten Bereich 5c auf. Der erste Bereich 5a bildet mit dem zweiten Bereich 5b ein Zentrum der Airbagmodulabdeckung 5. Der zweite Bereich 5b weist ein kreisförmiges Emblem 6 auf, das einen Blitz zeigt. Um das kreisförmige Emblem 6 erstreckt sich eine Öffnungslinie der Airbagmodulabdeckung 5, die die Bereiche 5a und 5b in ihrem weiteren Verlauf voneinander trennt. Eine weitere Öffnungslinie grenzt den ersten und den zweiten Bereich 5a; 5b zumindest teilweise vom dritten Bereich 5c ab. Der dritte Bereich 5c umschließt den ersten und den zweiten Bereich 5a; 5b vollständig.
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Die Airbagmodulabdeckung 5 ist dazu geeignet und/oder ausgebildet, sich bei einem Aufprall des Fahrzeugs an der Öffnungslinie zu öffnen und/oder von der Öffnungslinie aus seitlich wegzuklappen. Dadurch werden dem Luftsack ein Austreten aus dem Airbagmodul 4 und eine Entfaltung in Richtung des Fahrzeuglenkers gewährleistet.
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Die Airbagmodulabdeckung 5 weist einen Belag 7 auf. Der Belag ist auf der Airbagmodulabdeckung 5 angeordnet und bildet zumindest teilweise eine Sichtoberfläche als Dekorbelag. Die Bereiche 5a und 5b sind jeweils vollständig und vollflächig ohne Unterbrechungen mit dem Belag 7 bedeckt. Der Bereich 5c ist von dem Belag 7 vollflächig mit Unterbrechungen, insbesondere rasterartig bedeckt.
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In einem alternativen Ausführungsbeispiel ist nur der Bereich 5c mit dem textilem Belag bedeckt, die Bereich 5a und 5b weisen keinen Belag auf und sind lackiert ausgebildet.
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Der Belag 7, der auf den Bereichen 5a, 5b und 5c angeordnet ist oder bei dem alternativen Ausführungsbeispiel nur den Bereich 5c bedeckt, umfasst ein textiles Material. Das textile Material weist Natur- und/oder Kunstfasern auf, die ein Flächengebilde, z. B. einen Stoff, ein Gewebe, ein Gewirke und/oder ein Gestricke bilden. In einem anderen Ausführungsbeispiel der Erfindung kann das textile Material auch Vlies, Filz oder Flock umfassen.
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Die Insassenschutzvorrichtung 1 weist eine elektrisch leitfähige Einrichtung 8 auf, die mit dem Belag 7 in einer leitenden Verbindung steht. Der Belag 7 ist mit der elektrisch leitfähigen Einrichtung 8 elektrisch kontaktiert und/oder bildet zumindest teilweise die elektrisch leitfähige Einrichtung 8. Die elektrisch leitfähige Einrichtung 8 ist dazu geeignet und/oder ausgebildet, eine Ableitung einer elektrostatischen Aufladung des Belags 7 zu gewährleisten. Eine solche elektrostatische Aufladung kann z. B. durch Reibung an dem Belag 7 entstehen. Die Ableitung erfolgt mit einem geringen Widerstand der elektrisch leitfähigen Einrichtung 8 von z. B. höchstens 1/10^6 Ωm, vorzugsweise von höchstens 1/10^7 Ωm auf eine im Fahrzeug angeordnete Masse, wie z. B. eine Fahrzeugkarosserie, die eine Funktion der Massung und/oder Erdung übernimmt.
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Der Belag 7 des ersten Bereichs 5a weist eine elektrisch leitfähige Einrichtung 8a auf, die leitende, auch metallische Elemente, wie z. B. Fäden, Kabel oder Bänder umfasst. Die leitenden, auch metallischen Elemente sind in das textile Material eingewebt.
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Der Belag 7 des zweiten Bereichs 5b weist eine elektrisch leitfähige Einrichtung 8b auf, die eine Leitung mit einem oder mehreren leitfähigen Kabeln umfasst. Die Leitung ist in einem Aufnäher integriert, der auf dem Belag 7 aufgenäht ist. Bei dem Aufnäher handelt es sich um das kreisförmige Emblem 6, das ein Markenzeichen darstellt und somit einen Hinweis auf den Hersteller des Fahrzeugs gibt. Somit dient der Aufnäher als ein Veredelungselement und/oder Informationsmedium.
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Der Belag 7 des dritten Bereichs 5c weist eine elektrisch leitfähige Einrichtung 8c auf, die eine Leitung mit mehreren leitfähigen Leuchtfäden umfasst. Die Leuchtfäden weisen ein Lumineszenz aufweisendes Material auf, das Licht emittiert. Die Leuchtfäden sind in der Gestalt eines Schriftzugs „Airbag” in den Belag 7 eingenäht und/oder eingewebt und/oder eingestickt und bilden ein Veredelungselement und/oder Informationsmedium.
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In einem anderen Ausführungsbeispiel der Erfindung kann die Leitung Fäden, Bänder und/oder Kabel aus einem metallischen und/oder nichtmetallischen Material, wie z. B. Silber, Kupfer, Carbon, Graphit und/oder Kohlenstoff aufweisen.
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Die Leitung weist eine leitende Verbindung zur Airbagmodulabdeckung 5 und/oder zum Lenkrad 2 auf, das/die wiederum mit einer Fahrzeugstruktur und/oder einer Fahrzeugkarosserie in einer leitenden Verbindung steht/stehen, die dazu geeignet und/oder ausgebildet ist, eine Massung und/oder Erdung der elektrostatischen Aufladung des Belags 7 zu gewährleisten und eine Fehlzündung des Airbagmoduls 4 zu verhindern.
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2 zeigt einen Schnitt Y-Y durch eine Abwandlung der Insassenschutzvorrichtung 1 aus 1, wobei einander entsprechende oder gleiche Teile in den Figuren jeweils mit den gleichen Bezugszeichen versehen sind.
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Die Airbagmodulabdeckung 5 weist im ersten und zweiten Bereich 5a; 5b einen Belag 7 auf, im dritten Bereich 5c ist kein Belag 7 angeordnet. Hier ist ein eingefärbtes Trägermaterial der Airbagmodulabdeckung 5 aus Kunststoff sichtbar. Die Airbagmodulabdeckung 5 ist in den Bereichen 5a und 5b um eine Dicke des Belags 7 reduziert. So wird ein gleichmäßiger, ebener Übergang zum Trägermaterial geschaffen.
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Der Belag 7 im Bereich 5a; 5b weist eine erste Lage 9, eine zweite Lage 10 und eine dritte Lage 11 auf, wobei die erste Lage 9 in Richtung der Airbagmodulabdeckung 5, die zweite Lage 10 in Richtung des Fahrzeuglenkers und die dritte Lage 11 zwischen der ersten und der zweiten Lage 9; 10 angeordnet ist. Die erste und die zweite Lage 9; 10 bilden zumindest teilweise die elektrisch leitfähige Einrichtung 8. Dabei umfasst die erste Lage 9 eine leitfähige Verbindungs- und/oder Trägerschicht, die zweite Lage 10 eine leitfähige Schutz- und/oder Deckschicht. Die dritte Lage 11 umfasst das textile Material.
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Die leitfähige Verbindungs- und/oder Trägerschicht dient zur Befestigung des Belags 7 auf der Airbagmodulabdeckung 5. In einem anderen möglichen Ausführungsbeispiel der Erfindung ist der Belag 7 mit der Airbagmodulabdeckung 5 hinterspritzt.
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Die leitfähige Schutz- und/oder Deckschicht ist dazu geeignet und/oder ausgebildet, den Belag 7 vor einem Ausbleichen, Vergilben und/oder Verschmutzen zu schützen und/oder eine Reinigung des Belags 7 zu ermöglichen und/oder zu erleichtern.
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Die leitfähige Verbindungs- und/oder Trägerschicht und die leitfähige Schutz- und/oder Deckschicht stehen in leitender Verbindung zur Airbagmodulabdeckung 5 und/oder zum Lenkrad 2, die leitfähige Elemente, wie z. B. Metallpartikel und/oder Kohlenstofffäden aufweisen. Eine leitende Verbindung zwischen Airbagmodulabdeckung 5 und/oder Lenkrad 2 zu einer Fahrzeugstruktur und/oder Fahrzeugkarosserie gewährleistet eine Massung und/oder Erdung der elektrostatischen Aufladung des Belags 7 und kann eine unerwünschte Aktivierung des Airbagmoduls 4 vermeiden.
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In einem alternativen Ausführungsbeispiel der Erfindung weist die Airbagmodulabdeckung 5 nur den Belag 7 auf, der als eine Lage ausgebildet ist und das textile Material, Leder, Fell und/oder Folie umfasst. Die elektrisch leitfähige Einrichtung 8 ist dabei in die eine Lage eingebracht.
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Möglich ist auch ein anderes Ausführungsbeispiel der Erfindung, bei dem der Belag nur zwei Lagen umfasst, wobei die erste Lage 9 das textile Material, Leder, Fell und/oder Folie umfasst und wobei die zweite Lage 10 die elektrisch leitfähige Einrichtung 8 aufweist.
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Hinsichtlich der elektrisch leitfähigen Einrichtung 8 kann bei anderen Ausführungsbeispielen jeder der Bereiche 5a, b, c keine oder eine beliebige elektrisch leitfähige Einrichtung 8a, b, c aufweisen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Insassenschutzvorrichtung
- 2
- Lenkrad
- 3
- Lenkradnabe
- 4
- Airbagmodul
- 5
- Airbagmodulabdeckung
- 5a
- erster Bereich
- 5b
- zweiter Bereich
- 5c
- dritter Bereich
- 6
- Kreisförmiges Emblem
- 7
- Belag
- 8
- Elektrisch leitfähige Einrichtung
- 8a
- Elektrisch leitfähige Einrichtung des ersten Bereichs
- 8b
- Elektrisch leitfähige Einrichtung des zweiten Bereichs
- 8c
- Elektrisch leitfähige Einrichtung des dritten Bereichs
- 9
- Erste Lage
- 10
- Zweite Lage
- 11
- Dritte Lage
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102004015755 B3 [0003]
- DE 102005004452 [0004]