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Die Erfindung betrifft ein Aufzugstürblatt mit einer Vorderwand und einer in einem Abstand angeordneten Rückwand nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Stand der Technik
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An Aufzugstüren werden vielfältige Sicherheitsanforderungen gestellt, die beim Bau der verwendeten Türblätter zu beachten sind. So muss beispielsweise die Wärmeübertragung durch die Aufzugstür minimal sein, wobei das Türblatt einer großen und insbesondere einzeln mechanisch verkanteten Beanspruchung Stand halten soll.
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Bekannte Türblätter sind hierzu bereits aus zwei Wänden aufgebaut (vgl.
EP 1 083 290 B1 ,
EP 0 838 426 B1 oder
US 4,433,023 ). Das heißt, diese sind aus einer Vorder- und einer Rückwand gebildet, die miteinander verbunden sind. Durch eine oder mehrere Profilbiegungen der Rückwand ist ein Abstand bzw. ein Luftraum zwischen Vorder- und Rückwand gewährleistet, der für eine ausreichende hitzeabschirmende Eigenschaft sorgt.
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Die Verbindung der Vorderwand mit der Rückwand sorgt für eine gewisse Stabilität. Bei einer Erhitzung des Türblattes, beispielsweise im Brandfall, wird jedoch das Türblatt durch unterschiedliche Wärmeausdehnungen vorwiegend durch Temperaturunterschiede zwischen Vorder- und Rückwand verbogen.
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Darüber hinaus führen die über die gesamte Höhe bzw. Länge der Türblätter ausgebildeten Profilbiegungen bzw. Vertiefungen zu einer gewissen mechanischen Versteifung gegenüber Querkräften, wie sie beispielsweise bei Vandalismus durch einen Fußtritt oder dergleichen, auftreten können.
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Es hat sich jedoch gezeigt, dass die bisher bekannten Aufzugstürblätter mit ihren sich über die gesamte Länge erstreckenden Profilbiegungen, vor allem aufgrund der zunehmenden Bedeutung des Vandalismus, nur bedingt den sich stetig steigenden gesetzlichen Anforderungen an Aufzugstüren genügen können. Das Verbiegen an Aufzugstüren bzw. der Aufzugstürblätter im Brandfall oder bei Vandalismus erschwert jedoch das Öffnen der hierdurch verklemmten Tür, was ein gewisses Sicherheitsrisiko vor allem für die Personen in der Aufzugskabine darstellt.
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Aufgabe und Vorteile der Erfindung
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Aufgabe der Erfindung ist es demgegenüber, ein Aufzugstürblatt mit einer Vorderwand und einer in einem Abstand angeordneten Rückwand, wobei die Vorderwand und/oder Rückwand wenigstens eine Vertiefung aufweist, wobei zumindest an der Vertiefung Verbindungsmittel zum Verbinden der Vorderwand mit der Rückwand vorgesehen sind, vorzuschlagen, die höhere Anforderungen als der Stand der Technik erfüllt, insbesondere gegenüber Hitzeeinwirkung und/oder mechanischen Querkräften.
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Diese Aufgabe wird, ausgehend von einem Aufzugstürblatt der einleitend genannten Art, durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Durch die in den Unteransprüchen genannten Maßnahmen sind vorteilhafte Ausführungen und Weiterbildungen der Erfindung möglich.
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Dementsprechend zeichnet sich ein erfindungsgemäßes Aufzugstürblatt dadurch aus, dass die Vertiefung einen umlaufenden Randabschnitt aufweist, der im Wesentlichen mit dem Abstand von der jeweils anderen Wand beabstandet ist.
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Mit Hilfe derartiger Vertiefungen, die am Rand im Wesentlichen vollumfänglich, d. h. der gesamte Rand bzw. Umfang ist mit dem Abstand von der jeweils anderen Wand beabstandet, wird eine deutliche Steigerung der mechanischen Stabilität des Aufzugstürblatt gemäß der Erfindung gegenüber dem Stand der Technik erreicht. Darüber hinaus wird auch die Stabilität gegenüber Verformungen bei Hitzeeinwirkung verbessert.
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Es hat sich gezeigt, dass eine derartige erfindungsgemäße Vertiefung gegenüber Längsprofilbiegungen gemäß dem Stand der Technik, d. h. an beiden Endseiten der Profilbiegung ist nicht der Abstand der beiden Wände realisiert, deutlich mehr Verformungsenergie aufnehmen kann und somit bei vergleichbaren Kräften deutlich weniger verformt wird. In vorteilhafter Weise weist die Vertiefung gemäß der Erfindung wenigstens eine in der und/oder parallel zu der Wandebene ausgerichtete, gekrümmte oder geknickte Biegekante auf.
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Vorzugsweise weist die Vertiefung gemäß der Erfindung bzw. weist deren Querschnitt parallel zur Ebene der Vorder- bzw. Rückwand betrachtet im Wesentlichen die Form eines Kreises oder einer Ellipse bzw. eines (abgerundeten) Rechtecks/Quadrats oder Sechsecks oder Achtecks oder dergleichen auf. Hierdurch kann in vorteilhafter Weise eine in sich geschlossene Vertiefung des Türblattes bzw. deren Wand realisiert werden.
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Vorteilhafterweise ist die Vertiefung im Wesentlichen als topfförmige oder kraterförmige oder halbkugelförmige oder vergleichbar ausgeformte Vertiefung der Vorderwand und/oder der Rückwand ausgebildet. Derartige Vertiefungen gemäß der Erfindung weisen besonders gute Eigenschaften auf, um große Energien, beispielsweise mechanische Energien, aufzunehmen, so dass eine größere Verformung der Wand bzw. des gesamtes Aufzugstürblattes weitestgehend verhindert wird.
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Derartige punktuelle bzw. in sich geschlossene bzw. voll umfänglich eingelassene Vertiefungen in eine Wand oder insbesondere versetzt zueinander angeordnet in beide der Wände des Aufzugstürblattes gemäß der Erfindung weisen gegenüber einer sich im Wesentlichen über die gesamte Länge des Aufzugstürblatts erstreckende, bisher gebräuchliche Längsprofilbiegung eine besonders hohe Stabilität auf. Es hat sich in der Praxis gezeigt, dass derartige Längsprofilbiegungen vor allem an den Biegekanten bei Hitzeeinwirkung oder bei Einwirkungen mechanischer Querkräfte im Fall von Vandalismus relativ leicht verbiegen und somit stark verbogen werden, so dass sich die Aufzugstür verklemmen kann.
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Demgegenüber weist eine schalenartige bzw. punktuelle, in sich geschlossene Vertiefung bzw. eine Vertiefung mit einem vollumfänglichen Randabschnitt, der im Wesentlichen in die Ebene der entsprechenden Wand ausläuft, in die die Vertiefung eingelassen ist, ist in sich besonders stabil. Das bedeutet, dass eine erfindungsgemäße Vertiefung ein leichtes Verbiegen an einer (gekrümmten) Biegekante unterbindet. Vielmehr wirkt eine Vertiefung gemäß der Erfindung mit wenigstens einer in der und/oder parallel zu der Wandebene ausgerichteten, gekrümmten Biegekante in der Art einer Knautschzone. Vor allem die quer zur Ebene der entsprechenden Wand ausgerichteten Flächen bzw. Flanken der Vertiefung nehmen in vorteilhafter Weise besonders viel Verformungsenergie auf bzw. wirken einer Verformung des Aufzugstürblattes entgegen.
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Vorteilhafterweise ist die Vorder- und/oder die Rückwand aus einem Blechmaterial hergestellt, wobei insbesondere eine plane Blechplatte aus Ausgangsmaterial verwendet wird. In vorteilhafter Weise wird die erfindungsgemäße Vertiefung durch einen einzigen Press- bzw. Niederdrückvorgang eingeformt, wobei die im Wesentlichen plane Ausbildung bzw. Blechplattenform der entsprechenden Wand nicht verändert wird. Ein derartiges Einformen der erfindungsgemäßen Vertiefung ist wirtschaftlich günstig realisierbar, wobei zum Teil zugleich in dem einzigen Prozessschritt weitere Herstellungsschritte stattfinden können. Beispielsweise kann sowohl das Einformen der erfindungsgemäßen Vertiefung mit einem Abtrennen bzw.
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Ausstanzen der Außenkontur und/oder weiteren Verbiegungen oder Ähnlichem erfolgen.
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In einer besonderen Ausführungsform der Erfindung ist wenigstens die Vertiefung als Abstandshalter zwischen der Rückwand und der Vorderwand ausgebildet. Hierdurch wird erreicht, dass separate Abstandshalter zur definierten Beabstandung der Vorderwand von der Rückwand nicht notwendig sind. Dementsprechend wirtschaftlich günstig kann ein Aufzugstürblatt gemäß der Erfindung hergestellt werden.
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In einer vorteilhaften Variante der Erfindung sind in vertikaler und/oder in horizontaler Richtung betrachtet mehrere Vertiefung nebeneinander angeordnet. Vorzugsweise sind zahlreiche Vertiefungen versetzt und/oder im Wesentlichen regelmäßig über die Fläche der Vorderwand und/oder der Rückwand verteilt. Mit Hilfe einer oder mehrerer dieser Maßnahmen kann besonders viel Energie von dem erfindungsgemäßen Aufzugstürblatt aufgenommen werden, ohne dass sich dies in nachteiliger Weise verformt. Hiermit kann ein Verklemmen bzw. Nichtöffnen der Aufzugstür auch bei starker Beanspruchung verhindert werden.
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Beispielsweise sind zahlreiche kreisförmige bzw. topfförmige Vertiefungen nahezu gleichmäßig über die gesamte Fläche des Aufzugstürblatts gemäß der Erfindung verteilt. Hierdurch wird eine Verformung weitestgehend verhindert, sowohl bei mechanischer Krafteinwirkung, insbesondere quer zur Ebene des Aufzugstürblatts gerichtet, als auch bei Hitzeeinwirkung. Hierbei wirken vor allem die Flanken bzw. ringförmigen Flächen Energie zehrend. Im Vergleich zum Stand der Technik, wobei die geradlinige Längsprofilbiegungen an den geradlinigen Biegekanten verformt werden, führt das Verformen derartiger Flanken bzw. ringartiger Abschnitte der Vertiefung gemäß der Erfindung zu einer quantensprungartigen Verbesserung der Widerstandsfähigkeit gegenüber Querkräften, wie sie beispielsweise bei Vandalismus auftreten. Mittels eines sog. Pendelschlagversuches werden derartige Querkräfte simuliert, wobei die Aufzugstür anschließend noch geöffnet werden muss.
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Vorteilhafterweise weist nur eine der beiden Wände derartige erfindungsgemäße Vertiefungen auf, um beispielsweise eine plane, ästhetisch ansprechende Wand, im Allgemeinen die Vorderwand zu erhalten. Dementsprechend wird gemäß der Erfindung sowohl eine ausgesprochen stabile als auch ästhetisch ansprechende Aufzugstür realisierbar, die nicht nur wirtschaftlich günstig herstellbar, sondern auch zugleich sehr leicht ist.
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In einer besonderen Weiterbildung der Erfindung werden alle bzw. zahlreiche Vertiefung gemäß der Erfindung in einem einzigen Press- bzw. Niederdrückschritt hergestellt, wobei zum Teil weitere Verformungen/Verbiegungen, beispielsweise im oberen und/oder unteren Bereich des Aufzugstürblattes bzw. der entsprechenden Wand und/oder im Seitenbereich ausgebildet werden. Hierbei können sowohl Abkantungs- bzw. Verformungsprozessschritte als auch Abtrenn- bzw. Abschneid/Stanzverfahren realisiert werden.
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Bei der Verwendung von nicht rostendem Metall/Stahl kann zudem auf eine nachträglich Oberflächenbearbeitung verzichtet werden.
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Vorzugsweise sind die Verbindungsmittel als Klebemittel zum Verbinden der Vorder- mit der Rückwand ausgebildet. Beispielsweise kann das Aufbringen der Klebemittel bzw. von Flüssigkleber oder dergleichen nach dem Herstellen der Vertiefungen erfolgen. In vorteilhafter Weise wird ein nicht hitzebeständiger Kleber verwendet, so dass im Brandfall bzw. bei größerer Hitzeeinwirkung sich der Kleber löst. Hierdurch wird eine Art ”Bimetalleffekt” wirkungsvoll verhindert, was ansonsten zu einer größeren bzw. nachteiligen Verformung des Aufzugstürblattes führen könnte.
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Beispielsweise kann ein Flüssigkleber auf eine Wand des erfindungsgemäßen Aufzugstürblattes dadurch aufgebracht werden, dass beispielsweise mittels eines Walzvorgangs der Flüssigkleber durch die entsprechende Auftragswalze auf die Rückseite bzw. Unterseite der Vertiefung bzw. die Basis der Vertiefung aufgebracht wird. Dadurch, dass die erfindungsgemäße Vertiefung vollumfänglich von der planeren Fläche der entsprechenden Wand eingelassen ist, bleiben die Bereiche zwischen den Vertiefungen von Kleber frei. Das heißt lediglich die Unterseiten der Vertiefungen werden mit Kleber benetzt. Anschließend kann beispielsweise die im Wesentlichen plane Vorderwand an die entsprechend bearbeitete Rückwand angeklebt werden.
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Darüber hinaus können hitzeresistente Verbindungen der beiden Blätter/Wände vorgesehen werden. Dies ist vor allem im Bereich der Schmalseiten bzw. der Aufhängung und/oder der unteren Führung von Vorteil.
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Ausführungsbeispiel
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird anhand der Figuren nachfolgend näher erläutert.
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Im Einzelnen zeigen:
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1 eine perspektivische, schematische Ansicht eines erfindungsgemäßen Aufzugstürblatts,
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2 eine schematische Draufsicht auf das erfindungsgemäße Aufzugstürblatt gemäß 1 und
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3 einen schematischen Schnitt durch eine erfindungsgemäße Vertiefung des Aufzugstürblattes aus 2.
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In 1 ist schematisch ein Aufzugstürblatt gemäß der Erfindung dargestellt, wobei eine Rückwand 2 zahlreiche Vertiefungen 1 aufweist. Diese Vertiefungen 1 sind im Wesentlich gleichmäßig über die gesamte Fläche der Rückwand 2 des Aufzugstürblattes verteilt. Es hat sich gezeigt, dass eine derartig gleichmäßige Verteilung der Vertiefungen 1 von besonderem Vorteil ist. Hierbei sind sowohl mehrere Vertiefungen in horizontaler Richtung nebeneinander als auch in vertikaler Richtung nebeneinander bzw. übereinander angeordnet. Dies stellt eine Abkehr von bisher beim Stand der Technik verwendeten Profilbiegungen dar, die sich über die gesamte Länge bzw. Höhe entsprechender Aufzugstürblätter erstreckte, d. h. von Schmalseite 8 bis zur Schmalseite 9.
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Vor allem 3 zeigt, wie die Rückwand 2 mittels der Vertiefung 1 an einer Vorderwand 3 angeordnet bzw. beabstandet ist. Lediglich aus darstellerischen Gründen wurde von der Darstellung der Verbindungsmittel, vorzugsweise des Verbindungsklebers, abgesehen, womit die Rückwand 2 mit der Vorderwand 3 verbunden bzw. verklebt wird. Wesentlich hierbei ist, dass ein nicht hitzebeständiger Kleber verwendet wird, so dass sich dieser beispielsweise im Brandfall löst bzw. die Verbindung zwischen Vorderwand 3 und Rückwand 2 vor allem innerhalb der Türfläche gelöst wird.
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Darüber hinaus wird insbesondere in 3 deutlich, dass ein Randbereich 4 der Vertiefung 1 vollständig mit einem Abstand A von der Vorderwand 3 beabstandet ist. Dies führt dazu, dass die Vertiefung 1 topfförmig bzw. kraterförmig ausgebildet ist, ohne dass eine Verbindung einer Basis 5 der Vertiefung 1 Kontakt zu einer Längsseite 6, 7 und/oder Schmalseite 8, 9 des Aufzugstürblattes gemäß der Erfindung aufweist.
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Dagegen erstrecken sich Längsprofilbiegungen gemäß dem Stand der Technik zwischen den Schmalseiten 8, 9 bzw. Aufhängung und Führung der Aufzugstürblätter.
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Durch die erfindungsgemäße Ausbildung der Vertiefung bzw. der Verwendung von zahlreichen erfindungsgemäßen Vertiefungen 1 wird eine besonders stabile Aufzugstür realisierbar, die vor allem gegenüber Querkräften stabil ist, beispielsweise gegenüber Vandalismus oder dergleichen. Das bedeutet, dass bei Querkräften, wie beispielsweise bei Fußtritten, das Aufzugstürblatt bzw. die Aufzugstür nur unwesentlich verformt wird, so dass danach immer noch ein Öffnen der Aufzugstür möglich ist. Erste Versuche zeigen, dass bezüglich Stabilität bzw. Steifigkeit mit einer erfindungsgemäßen Aufzugstür ein Quantensprung gegenüber dem Stand der Technik realisierbar ist.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Vertiefung
- 2
- Rückwand
- 3
- Vorderwand
- 4
- Randbereich
- 5
- Basis
- 6
- Längsseite
- 7
- Längsseite
- 8
- Schmalseite
- 9
- Schmalseite
- A
- Abstand
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- EP 1083290 B1 [0003]
- EP 0838426 B1 [0003]
- US 4433023 [0003]