DE19855557C1 - Verfahren zur Herstellung einer Verschleißplatte und Verschleißplatte - Google Patents
Verfahren zur Herstellung einer Verschleißplatte und VerschleißplatteInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer Verschleißplatte (1) sowie eine Verschleißplatte (1), die aus einer mit einer Basislage (2) unlösbar verbundenen Decklage (3) aus einem härtbaren Material besteht und die Decklage (3) im gehärteten Zustand einen gegenüber der Basislage (2) erhöhten Verschleißwiderstand aufweist. Die Decklage (3) ist durch sich von ihrer Oberfläche (4) in Richtung zur Basislage (2) erstreckende Nuten (5) in einzelne Flächensegmente (6) unterteilt. Mit der Unterteilung der Decklage (3) ist es möglich, eine durch Härten bedingte Krümmung der Verschleißplatte (1) zu verringern und durch einfaches Nacharbeiten nahezu gänzlich zu beseitigen.
Description
Die Erfindung betrifft einerseits ein Verfahren zur Her
stellung einer Verschleißplatte und andererseits eine
Verschleißplatte, die aus einem Verbundblech aus einer
mit einer Basislage unlösbar verbundenen Decklage aus
einem härtbaren Stahl besteht, wobei die Decklage im ge
härteten Zustand einen gegenüber der Basislage erhöhten
Verschleißwiderstand aufweist.
Verschleißplatten kommen vor allem bei Förder- und/oder
Lagervorrichtungen zum Einsatz, die einem hohen Reibungs
verschleiß unterworfen sind. Neben einem hohen Ver
schleißwiderstand sollen Verschleißplatten dieser Gattung
auch eine ausreichende Zähigkeit aufweisen. Bekannte Aus
führungsformen bestehen aus einer Basislage aus einem re
lativ weichen Grundmaterial und einer auf diese Basislage
aufgebrachten verschleißfesteren Decklage.
Die Decklage kann durch Auftragsschweißung auf die Basis
lage aufgebracht sein.
Es sind darüber hinaus auch Verbundplatten bekannt, die
sich aus mindestens zwei Lagen unterschiedlichen Mate
rials zusammensetzen. Derartige Verbundplatten bestehen
häufig aus Stahl, wobei nur die Decklage aus einem härt
baren Material besteht. In derartigen Verbundplatten ent
stehen im Zuge des Härteprozesses beim Abkühlen von der
Härtetemperatur thermische Spannungen und Umwandlungs
spannungen. Thermische Spannungen werden durch Tempera
turunterschiede zwischen dem Rand und dem Kernbereich der
Verbundplatte verursacht. Umwandlungsspannungen entstehen
durch das größere Volumen des tetragonal verzerrten Mar
tensits gegenüber dem Ausgangsgefüge. Diese Umwandlungs
spannungen überlagern sich in nicht vorhersehbarer Weise
mit den thermischen Spannungen.
Eine ursprünglich ebene Verschleißplatte weist nach dem
Härten häufig unerwünschte Verwerfungen auf. Die härtbare
Decklage dehnt sich beim Härtevorgang stärker aus als die
Basislage, wodurch sich die Verschleißplatte krümmt. Die
Abweichung von der ursprünglichen Form kann dabei so
stark sein, dass die Verschleißplatte nicht mehr gerich
tet werden kann. Für den gedachten Einsatzzweck ist sie
dann nur bedingt brauchbar.
Aus der DE-PS 601 241 ist ein Verfahren zur Vermeidung
großer Härtespannungen beim einseitigen Härten von der
Beanspruchung von Geschossen ausgesetzten einlagigen Pan
zerplatten bekannt. Bei diesem Verfahren werden in die zu
härtenden Seiten der Panzerplatten Schlitze eingefräst.
Nach dem Schlitzen werden die Panzerplatten gehärtet.
Hierbei wird in die Schlitze insbesondere Lehm ge
schmiert, damit in den Schlitzen keine Härtung eintreten
kann und die in der gehärteten Seite erzeugten Spannungen
durch die Schlitze ausgeglichen werden.
Der Erfindung liegt ausgehend vom Stand der Technik die
Aufgabe zugrunde, die Herstellung einer Verschleißplatte
unter Vermeidung unzulässiger Verformungen zu verbessern
und eine derartige Verschleißplatte aufzuzeigen.
Die Lösung des verfahrensmäßigen Teils dieser Aufgabe be
steht nach der Erfindung in den kennzeichnenden Merkmalen
des Anspruchs 1.
Kerngedanke bildet die Maßnahme, bei einem Verbundblech
mindestens die Decklage vor dem Härteprozess durch sich
von ihrer Oberfläche in Richtung zur Basislage er
streckende Nuten in einzelne Flächensegmente zu untertei
len.
Auf diese Weise ist es möglich, eine durch Härten be
dingte Krümmung der Verschleißplatte zu verringern. Die
einzelnen Flächensegmente dehnen sich zwar bei der Här
tung durch die Gefügeveränderung weiterhin lateral aus,
allerdings sind diese Längenänderungen lokal auf das je
weilige Flächensegment begrenzt. Sie werden nicht auf be
nachbarte Flächensegmente übertragen. Härtespannungen
wirken sich aufgrund der durch die Nuten gebildeten Zwi
schenräume nicht auf benachbarte Flächensegmente aus. So
mit werden Eigenspannungen in der Verschleißplatte wir
kungsvoll reduziert, wodurch ein Krümmen weitgehend un
terdrückt werden kann und gegebenenfalls notwendige
Richtarbeiten problemlos vorgenommen werden können.
Mit diesem Verfahren hergestellte Verschleißplatten wei
sen eine hohe Maßgenauigkeit auf und können, falls er
forderlich, leicht nachgearbeitet werden, da nur geringe
Eigenspannungen in der weichen Basislage zu überwinden
sind.
Das Einbringen der Nuten kann auf verschiedene Weise vor
genommen werden. Vorteilhaft ist der Einsatz eines Schei
benfräsers, durch den Nuten gezielter Kontur erzeugt wer
den können.
Eine besonders zweckmäßige Variante des erfindungsgemäßen
Verfahrens wird in den Merkmalen des Anspruchs 2
erblickt. Danach werden die beiden in Form eines Verbund
blechs unlösbar miteinander verbundenen Lagen auf ihrer
gesamten Dicke durchtrennt, beispielsweise durch einen
einfachen Stanzprozess. Die so gebildeten Flächensegmente
werden anschließend über die Basislage mindestens durch
Punktschweißung wieder miteinander verbunden. Die
Schweißstellen bilden dann gewissermaßen Gelenkpunkte,
welche beim nachfolgenden Härten der Decklage einen Ver
zug weitgehend unterbinden.
Die Lösung des gegenständlichen Teils der Aufgabe wird in
den Merkmalen des Anspruchs 3 gesehen.
Danach ist mindestens die Decklage der aus einem stähler
nen Verbundblech bestehenden Verschleißplatte durch sich
von ihrer Oberfläche in Richtung zur Basislage er
streckende Nuten in einzelne Flächensegmente schlitzartig
unterteilt.
Eine solche bimetallische Verschleißplatte weist eine
Decklage aus härtbarem Stahl und eine Basislage aus nicht
härtbarem Stahl auf. Durch das Härten wird der
Verschleißwiderstand der Decklage erhöht, wohingegen die
weiche Basislage ihre ursprünglichen Eigenschaften weit
gehend beibehält. Bei der Verbundbauweise können durch
Kombination mehrerer Werkstoffe deren spezifische Eigen
schaften jeweils optimal genutzt werden. Die Nuten stel
len für auf der Oberfläche der Decklage stattfindende
Transporte kein Hindernis dar, weil sie sich in kurzer
Zeit mit dem Transportmaterial zusetzen, so dass dann
eine durchgehende Oberfläche vorhanden ist.
Um die Herstellung einer Verschleißplatte sowohl mecha
nisch als auch härtetechnisch noch weiter zu vereinfa
chen, sieht die Erfindung die Merkmale des Anspruchs 4
vor. Hierbei wird ein Verbundblech komplett durchtrennt,
so dass die Decklage und die Basislage in Flächensegmente
aufgegliedert sind. Hierzu kann ein einfaches Stanzver
fahren angewandt werden. Dadurch, dass einander benach
barte Flächensegmente über die Basislage durch Punkt
schweißung mindestens bereichsweise miteinander verbunden
werden, wird ein flexibles Gebilde geschaffen, das sich
beim Härten kaum verzieht. Eventuell dadurch eintretende
Krümmungen können anschließend problemlos durch einfache
Richtarbeiten beseitigt werden.
Nach den Merkmalen des Anspruchs 5 entspricht die Nut
tiefe mindestens der Dicke der Decklage, wobei die Flä
chensegmente der Decklage mittelbar über die Basislage
miteinander verbunden bleiben. Die Nuten können sich,
ausgehend von der Oberfläche der Decklage, bis zur Basis
lage oder auch etwas in die Basislage hinein erstrecken.
Im Rahmen der Ausführungsform des Anspruchs 6 weist eine
Nut am Nutgrund eine geringere Breite auf als an der Nut
mündung. Die Nut kann hierbei einen im wesentlichen V-
förmigen oder trapezförmigen Querschnitt haben. Die Sei
tenflächen der die Nut begrenzenden Flächensegmente kön
nen sowohl einseitig als auch beidseitig geneigt sein.
Verschleißplatten werden nicht in jedem Fall eben ausge
bildet, sondern häufig auch gebogen und z. B. zu Mulden
geformt. Durch definierte Querschnittsgestaltung der Nu
ten ist es somit möglich, eine Verschleißplatte entlang
einer Nut derart abzukanten, dass sich zum einen die Nut
mündung schließt und beispielsweise bei einem V-förmigen
Querschnitt sich zum anderen die Seitenflächen der Seg
mente berühren. Hierdurch wird eine im wesentlichen ge
schlossene verschleißfeste Oberfläche der Decklage ge
schaffen, bei der kein Fördergut mehr in die Nuten ein
dringen kann. Auf diese Art und Weise lässt sich bei
spielsweise aus einer ebenen Verschleißplatte eine im
Querschnitt U-förmige Mulde schaffen, die eine geschlos
sene gehärtete Decklage aufweist. Es wird ein angepasstes
Abkanten ohne Hohlräume im Nutgrund ermöglicht. Der
Verformungswiderstand ist bei der erfindungsgemäßen Ver
schleißplatte durch die eingebrachten Nuten sehr gering.
In weiterer Ausgestaltung weisen die Nuten nach Anspruch
7 unterschiedliche Querschnitte auf. Dieses Merkmal er
möglicht ein Abkanten und Biegen einer Verschleißplatte
entlang der Nuten mit voneinander abweichenden Winkeln.
Besonders hohe Flexibilität und geringer Verzug einer ge
härteten Verschleißplatte wird durch die Merkmale des An
spruchs 8 möglich, wobei die Nuten die Decklage gitterar
tig, insbesondere in Form eines Rechteckmusters, durch
ziehen. Durch diese Anordnung der Nuten wird der grund
sätzlich nicht auszuschließende Verzug einer Ver
schleißplatte durch das Härten weiter minimiert. Mit zu
nehmender Anzahl der Nuten wird zum einen die Flexibili
tät und Umformbarkeit der Verschleißplatte erhöht und zum
anderen der Verzug der Verschleißplatte auf ein Mindest
maß reduziert.
Die Erfindung ist nachfolgend anhand von in den Zeich
nungen dargestellten Ausführungsbeispielen näher erläu
tert. Es zeigen:
Fig. 1 eine ebene Verschleißplatte im vertikalen
Querschnitt;
Fig. 2 die Verschleißplatte der Fig. 1 in der
Draufsicht gemäß dem Pfeil PF und
Fig. 3 in einer vergrößerten Darstellung einen Nut
bereich der Verschleißplatte gemäß dem Aus
schnitt III der Fig. 1 in zwei Varianten.
Die Fig. 1 bis 3 zeigen in Vollinien eine Verschleiß
platte 1, die aus einem Verbundblech aus einer Basislage
2 und einer mit ihr unlösbar verbundenen Decklage 3 be
steht. Die Decklage 3 ist gehärtet und durch sich von
ihrer Oberfläche 4 in Richtung zur Basislage 2 er
streckende Nuten 5, 7 in mehrere rechteckige Flächenseg
mente 6 unterteilt. Die Nuten 5, 7 besitzen einen
rechteckigen Querschnitt. Sie erstrecken sich von der
Oberfläche 4 ausgehend über eine zwischen der Basislage 2
und der Decklage 3 verlaufende horizontale Mit
telquerebene MQE geringfügig in die Basislage 2.
Fig. 2 veranschaulicht in der Draufsicht, wie jeweils
parallel zueinander verlaufende Nuten 5, 7 die Decklage 3
der Verschleißplatte 1 durchziehen. Die Nuten 5, 7 kreu
zen sich im rechten Winkel und begrenzen damit rechteckig
konfigurierte Flächensegmente 6.
Der Fig. 3 ist zu entnehmen, dass beim Ausführungsbei
spiel die Dicke D der Basislage 2 etwa der Dicke D1 der
Decklage 3 entspricht. Die von der in der Oberfläche 4
der Decklage 3 liegende Nutmündung 8 bis zum Nutgrund 9
gemessene Nuttiefe T ist größer als die Dicke D1 der
Decklage 3. Die Breite B einer Nut 5, 7 entspricht etwa
einem Drittel der Dicke D1 der Decklage 3.
In der Fig. 3 ist ferner in strichpunktierter Linienfüh
rung veranschaulicht, dass sich die Nuten 5, 7 auch über
die gesamte Dicke (D, D1) der Verschleißplatte 1 er
strecken können. In diesem Fall sind einander benachbarte
Flächensegmente 6 über die Basislage 2 durch Punkt
schweißungen 10 miteinander verbunden.
Claims (8)
1. Verfahren zur Herstellung einer Verschleißplatte (1)
aus einem stählernen Verbundblech mit einer Basislage
(2) und einer gegenüber der Basislage (2) einen er
höhten Verschleißwiderstand aufweisenden Decklage
(3), bei welchem nach dem unlösbaren Verbinden der
Basislage (2) mit der Decklage (3) zum Verbundblech
mindestens die Decklage (3) durch sich von ihrer
Oberfläche (4) aus in Richtung zur Basislage (2) er
streckende Nuten (5, 7) in mehrere Flächensegmente
(6) unterteilt und dann die Decklage (3) gehärtet
wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, bei welchem nach dem un
lösbaren Verbinden der Basislage (2) mit der Decklage
(3) beide Lagen (2, 3) auf ihrer gesamten Dicke
(D + D1) durchtrennt und anschließend die benachbarten
Flächensegmente (6) über die Basislage (2) schweiß
technisch miteinander verbunden werden, worauf die
Decklage (3) gehärtet wird.
3. Verschleißplatte, die aus einem Verbundblech aus
einer Basislage (2) und einer damit unlösbar verbun
denen Decklage (3) aus einem härtbaren Stahl besteht
und die Decklage (3) im gehärteten Zustand einen ge
genüber der Basislage (2) erhöhten Verschleißwider
stand aufweist, wobei zumindest die Decklage (3)
durch sich von ihrer Oberfläche (4) in Richtung zur
Basislage (2) erstreckende Nuten (5, 7) in einzelne
Flächensegmente (6) unterteilt ist.
4. Verschleißplatte nach Anspruch 3, bei welcher sich
die die Flächensegmente (6) bildenden Nuten (5, 7)
über die gesamte Dicke (D + D1) der Decklage (3) sowie
der Basislage (2) erstrecken und die einander benach
barten Flächensegmente (6) über die Basislage (2)
schweißtechnisch miteinander verbunden sind.
5. Verschleißplatte nach einem der Ansprüche 3 bis 4,
bei welcher die Nuttiefe (T) mindestens der Dicke
(D1) der Decklage (3) entspricht.
6. Verschleißplatte nach einem der Ansprüche 3 bis 5,
bei welcher der Nutgrund (9) eine geringere Breite
(B) als die Nutmündung (8) aufweist.
7. Verschleißplatte nach einem der Ansprüche 3 bis 6,
bei welcher die Nuten (5, 7) unterschiedliche Quer
schnitte aufweisen.
8. Verschleißplatte nach einem der Ansprüche 3 bis 7,
bei welcher die Nuten (5, 7) die Decklage (3) gitter
artig durchziehen.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19855557A DE19855557C1 (de) | 1998-12-02 | 1998-12-02 | Verfahren zur Herstellung einer Verschleißplatte und Verschleißplatte |
CA002292689A CA2292689A1 (en) | 1998-12-02 | 1999-12-17 | Wear plate and method for manufacturing same |
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DE (1) | DE19855557C1 (de) |
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NL1013819C2 (nl) * | 1999-12-10 | 2001-06-12 | Alexander Esser | Werkwijze om een slijtplaat te produceren en een slijtplaat. |
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DE830729C (de) * | 1950-07-15 | 1952-02-07 | Carl Eduard Holweg | Innenauskleidung (Panzerung) fuer Hartzerkleinerungsvorrichtungen, insbesondere fuer Rohrmuehlen |
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1998
- 1998-12-02 DE DE19855557A patent/DE19855557C1/de not_active Expired - Fee Related
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1999
- 1999-12-17 CA CA002292689A patent/CA2292689A1/en not_active Abandoned
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CA2292689A1 (en) | 2001-06-17 |
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