DE19924260C2 - Metallische Flachdichtung - Google Patents
Metallische FlachdichtungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine metallische Flachdich
tung, insbesondere Zylinderkopfdichtung für einen
Verbrennungsmotor, mit zumindest einem eine Brenn
raum-Durchgangsöffnung aufweisenden Dichtungsblech,
mit einer die Brennraum-Durchgangsöffnung umgebenden
Sicke und mit einem der Sicke zugeordneten Verfor
mungsbegrenzer, der aus einem an die Brennraum-
Durchgangsöffnung angrenzenden Ringabschnitt des
Dichtungsblechs hergestellt ist.
Aus der DE 42 19 709 A1 sind derartige metallische
Flachdichtungen in verschiedenen Ausgestaltungen be
kannt geworden. Ein Ausführungsbeispiel (siehe Fig. 4
der DE 42 19 709 A1) enthält einen Verformungsbegren
zer, der als Umfalzung eines Ringabschnitts des Dich
tungs- oder Trägerblechs an der Brennraum-
Durchgangsöffnung gebildet ist. Beim Umfalzen wird
ein Teil des Ringabschnitts, der eine gegenüber dem
Dichtungsblech reduzierte Materialstärke aufweist,
auf sich selbst umgelegt, so daß der Verformungsbe
grenzer durch Verdoppelung der reduzierten Material
stärke gebildet ist. Es ist bekannt, die Material
stärke des Ringabschnitts durch spanlose Umformung
wie z. B. durch einen Walzvorgang zu reduzieren.
Die EP 0 717 218 A1 beschreibt eine metallische
Flachdichtung, insbesondere Zylinderkopfdichtung
für einen Verbrennungsmotor, mit zumindestens einem
eine Brennraum-Durchgangsöffnung aufweisenden Dich
tungsblech, mit einer die Brennraum-Durchgangsöffnung
umgebenden Sicke und mit einem der Sicke zugeordneten
Verformungsbegrenzer, der aus einem an die Brennraum-
Durchgangsöffnung angrenzenden Ringabschnitt des
Dichtungsblechs hergestellt ist.
Die JP 6-50 434 A beschreibt ein Herstellungsverfah
ren für metallische Flachdichtungen, bei dem eine
Verformungsbegrenzung durch einen Falz- bzw. Bördel
bereich ermöglicht wird.
Die GB 230 16 36 beschreibt eine metallische Flach
dichtung mit einem Verformungsbegrenzer, der durch
Bördeln der metallischen Lage erzeugt wird, wobei der
Bördelbereich unter Ausformung eines Stoppers ver
preßt wird.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine gat
tungsgemäße metallische Flachdichtung zu schaffen,
deren Verformungsbegrenzer in exakter Dimensionierung
und Positionierung bei reduziertem Fertigungsaufwand
herstellbar ist, sowie ein Verfahren zum Herstellen
eines solchen Verformungsbegrenzers anzugeben.
Die Aufgabe wird bei der oben angegebenen, gattungs
gemäßen metallischen Flachdichtung dadurch gelöst,
daß der Ringabschnitt durch spanende Bearbeitung in
seiner Dicke gegenüber dem Dichtungsblech reduziert
und zum Bilden des Verformungsbegrenzers auf eine der
beiden Seiten des Dichtungsblechs umgelegt ist. Die
ser Verformungsbegrenzer ist durch das Umlegen des
gesamten Ringabschnitts auf die Ober- oder Unterseite
des vergleichsweise dicken und stabilen Dichtungs
blechs einfacher herzustellen wie ein Verformungsbe
grenzer, bei dem der dünne Ringabschnitt unter hohem
fertigungstechnischen Aufwand auf sich selbst umge
legt wird. Durch die spanende Bearbeitung des Ringab
schnitts kann eine hohe Fertigungsqualität bei ver
besserter Maßgenauigkeit erzielt werden gegenüber dem
aus dem Stand der Technik bekannten spanlosen Umfor
men, bei dem durch den Umformungsvorgang zusätzlich
unerwünschte Gefügeveränderungen dieses hochbean
spruchten Bauteils auftreten können.
Der Ringabschnitt wird auf die der spanenden Bearbei
tung gebenüberliegende Seite des Dichtungsblechs um
gelegt, die in Abhängigkeit der Einbaulage die Ober
seite oder die Unterseite des Dichtungsblechs ist.
Der Verformungsbegrenzer kann an dem Dichtungsblech
einer einlagigen Flachdichtung vorgesehen sein, wobei
das Dichtungsblech auch die Sicke aufweist. Dabei um
faßt die Flachdichtung das Dichtungsblech und zumin
dest ein Deckblech, wobei das Deckblech die Sicke und
das Dichtungsblech den zugeordneten Verformungsbe
grenzer aufweist. Daneben sind weitere beliebige Ge
staltungen der Flachdichtung mit dem erfindungsgemä
ßen Verformungsbegrenzer ausführbar.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in
den zugeordneten Unteransprüchen angegeben.
Zweckmäßigerweise beträgt die Dicke des Verformungs
begrenzers etwa 10% der Dicke des Dichtungsblechs und
insbesondere etwa 0,07 bis 0,2 mm.
Wenn das Dichtungsblech aus hochfestem Stahl herge
stellt ist, wird es am Ringabschnitt zweckmäßigerwei
se durch Hochgeschwindigkeitsfräsern (HSC-Fräsern)
bearbeitet.
Für eine vereinfachte Herstellung des Verformungsbe
grenzers ist es vorteilhaft, wenn der gebildete
Ringabschnitt einen kerbfreien Basisbereich auf sei
ner bearbeiteten Seite, d. h. auf der Seite der
spanabhebenden Materialabtragung, aufweist. Dabei
können unterschiedliche Formen verwendet werden, die
ein scharfkantige Ecke vermeiden. Zweckmäßigerweise
ist der kerbfreie Basisbereich des Ringabschnitts mit
einer Abrundung oder Abschrägung gebildet.
Wenn eine ringförmige Vertiefung auf der dem kerb
freien Basisbereich gegenüberliegenden Seite des
Dichtungsblechs in Zuordnung zu dem Basisbereich aus
gebildet ist, wird ein Umbiegen des Ringabschnittes
zusätzlich erleichtert, da biegungsinnenseitiges Ma
terial in der Vertiefung aufgenommen werden kann.
Der auf das Dichtungsblech umgelegte Verformungsbe
grenzer kann mit einer Profilierung versehen sein,
die dem Verformungsbegrenzer ein gewisses elastisches
Verhalten ermöglicht. Dabei ist es zweckmäßig, wenn
der Verformungsbegrenzer gemeinsam mit dem Dichtungs
blech profiliert ist und die Profilierung insbesonde
re als Omega-Sicke, d. h. in Form eines schematisier
ten Ω ausgebildet ist.
Aus fertigungstechnischer Sicht ist es von Vorteil,
wenn der Ringabschnitt durch Fräsen, insbesondere
durch Stirnfräsen, hergestellt wird. Mit einem ge
stuften Stirnfräser kann in einem Arbeitsgang sowohl
der Ringabschnitt wie auch die Brennraum-
Durchgangsöffnung
hergestellt werden. Jedoch sind auch andere spanabhe
bende Bearbeitungsverfahren anwendbar.
Bei einer zweckmäßigen Verfahrensweise wird der Ringab
schnitt mit einem Stempel um etwa 90° umgebogen und auf
das Dichtungsblech aufgepreßt.
Nachfolgend wird die Erfindung anhand von Ausführungs
beispielen unter Bezugnahme auf Zeichnungen näher er
läutert. Es zeigt:
Fig. 1 in einer Schnittansicht ein Ausführungsbei
spiel einer erfindungsgemäßen Flachdichtung;
Fig. 2 in einer Schnittansicht ein Dichtungsblech
der Flachdichtung mit einem Ringabschnitt mit
reduzierter Materialstärke;
Fig. 3 in einer Schnittansicht das Dichtungsblech
nach einer ersten Verformung des Ringab
schnitts;
Fig. 4 in einer Schnittansicht entsprechend Fig. 2
das Dichtungsblech mit einem Ringabschnitt
mit verändertem Basisabschnitt;
Fig. 5 in einer Schnittansicht entsprechend Fig. 4
in vergrößerter Darstellung das Dichtungs
blech mit einer oberseitigen Vertiefung; und
Fig. 6 in einer Schnittansicht entsprechend Fig. 2
ein weiteres Ausführungsbeispiel eines Ver
formungsbegrenzers am Dichtungsblech.
Eine in Fig. 1 ausschnittsweise dargestellte metalli
sche Flachdichtung 1, die im Ausführungsbeispiel eine
Zylinderkopfdichtung eines Verbrennungsmotors ist,
weist ein Dichtungsblech 2 mit einem oberen und einem
unteren Deckblech 3 bzw. 4 auf. Die Deckbleche 3, 4,
die üblicherweise aus einem Federstahl hergestellt
sind, weisen jeweils eine Sicke 5 auf, die eine Brenn
raum-Durchgangsöffnung 6 eines jeden Brennraumes des
Verbrennungsmotors umgibt, wobei ein ebener, ringförmi
ger Blechabschnitt 7 im Randbereich an der Brennraum-
Durchgangsöffnung 6 beabstandet zu dem Dichtungsblech 2
gebildet ist.
Das ebene Dichtungsblech 2 weist auf seiner Oberseite 8
im Randbereich jeder Brennraum-Durchgangsöffnung 6 eine
ringförmige Erhöhung auf, die als Stopper oder Verfor
mungsbegrenzer 9 der Sicke 5 des oberen Deckblechs 3
zugeordnet ist. Zum Herstellen des Verformungsbegren
zers 9 wird aus dem Dichtungsblech 2 eine erste kreis
förmige Öffnung 10 mit einem Durchmesser d, z. B. durch
Ausstanzen, gebildet (siehe Fig. 2). Anschließend wird
durch einen spanabhebenden Bearbeitungsvorgang, z. B.
mit einem Stirnfräser mit einem Durchmesser D, konzen
trisch zur Öffnung 10 Material des Dichtungsblechs 2
derart abgetragen, daß ein dünner Ringabschnitt 11 mit
einer Materialstärke von beispielsweise 0,2 mm am Dich
tungsblech 2 verbleibt. Dieser Ringabschnitt 11 wird
durch ein Form- oder Prägewerkzeug in Richtung zu der
der Ausfräsung gegenüberliegenden Oberseite 8 des Dich
tungsblechs 2 umgebogen (Fig. 3) und an der Oberseite 8
angelegt und bildet somit den Verformungsbegrenzer 9
oder Stopper für die Sicke 5 des oberen Deckblechs 3.
Durch den Stirnfräser wird somit der Durchmesser 17 der
Brennraum-Durchgangsöffnung 6 festgelegt. Je nach Einbaulage
kann die als Oberseite 8 bezeichnete Seite des
Dichtungsblechs 2 auch die Unterseite sein.
Durch den spanenden Bearbeitungsvorgang kann die Dicke
des Verformungsbegrenzers 9 sehr präzise hergestellt
werden. Wenn das Dichtungsblech 2 in vorteilhafter Ge
staltung aus einem hochfesten Stahl besteht, wird der
Ringabschnitt 11 durch Hochgeschwindigkeitsfräsen (HSC-
Fräsen) aus dem Dichtungsblech 2 herausgearbeitet.
Das mit dem Verformungsbegrenzer 9 gebildete Dichtungs
blech 2 kann in unterschiedlichen Varianten mit einem
oder mit zwei Deckblechen 3, 4 und auch mit zusätzli
chen Zwischenblechen zu einer Flachdichtung 1 kombi
niert werden.
Die erfindungsgemäße Flachdichtung 1 kann jedoch auch
ein Dichtungsblech 2 aufweisen, in dem neben dem Ver
formungsbegrenzer 9 auch die Sicke ausgebildet ist
(nicht dargestellt). Damit kann die Flachdichtung 1 ne
ben dem dargestellten mehrlagigen Aufbau auch einlagig
sein oder auch zusätzlich zu diesem gesickten Dich
tungsblech zumindest eine weitere Lage eines Deckblechs
mit oder ohne Sicken aufweisen.
Bei dem in Fig. 4 dargestellten Dichtungsblech 2 ist
beim Herausarbeiten des dünnen Ringabschnittes 11 am
Übergangs- oder Basisbereich 12 statt der in etwa
rechtwinkligen Ausfräsung 13 (siehe Fig. 2) eine Ab
schrägung oder Abrundung 14 gebildet. Diese Material
verstärkung wirkt beim Umlegen des Ringabschnitts 11
auf die Oberseite 8 des Dichtungsblechs 2 einem Einrei
ßen des Materials entgegen, das durch eine Kerbwirkung
der rechtwinkligen Ausfräsung 13 bei wenig duktilem Ma
terial auftreten könnte.
Das Dichtungsblech 2 kann des weiteren an seiner Ober
seite 8 eine ringförmige Rinne oder Vertiefung 15 in
der Nähe des Übergangs- oder Basisbereichs 12 aufwei
sen. Diese Vertiefung 15 vermeidet beim Umlegen des
Ringabschnitts 11 eine biegungsinnenseitige Materialan
häufung, vereinfacht somit die Herstellung und verbes
sert das Anlegen des Ringabschnitts 11 auf der Obersei
te 8 des Dichtungsblechs 2.
Bei dem in Fig. 6 dargestellten Dichtungsblech 2 ist
der Ringabschnitt 11, der im wesentlichen entsprechend
der vorangegangenen Beschreibung gebildet worden ist,
auf die andere Seite 16 des Dichtungsblechs 2 umgelegt
worden, an der die spanabhebende Bearbeitung des
Ringabschnitts 11 vorgenommen worden ist und die der
oben beschriebenen Oberseite 8 gegenüberliegt. Der Ver
formungsbegrenzer 9 wird im wesentlichen durch voll
ständiges Umlegen und Anlegen des Ringabschnitts 11 auf
das Dichtungsblech 2 gebildet.
Wenn der Ringabschnitt 11 durch beidseitige Spanabhe
bung aus dem Dichtungsblech 2 herausgearbeitet wird,
kann der Ringabschnitt 11 entsprechend den obigen Aus
führungen auf jede der beiden Seiten des Dichtungs
blechs 2 umgebogen werden.
Claims (10)
1. Metallische Flachdichtung, insbesondere Zylin
derkopfdichtung für einen Verbrennungsmotor,
mit zumindest einem eine Brennraum-Durchgangs
öffnung aufweisenden Dichtungsblech, mit einer
die Brennraum-Durchgangsöffnung umgebenden Sicke
und mit einem der Sicke zugeordneten Verfor
mungsbegrenzer, der aus einem an die Brennraum-
Durchgangsöffnung angrenzenden Ringabschnitt des
Dichtungsblechs hergestellt ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Ringabschnitt (11) durch spanende Bear
beitung in seiner Dicke gegenüber dem Dichtungs
blech (2) reduziert zum Bilden des Verformungs
begrenzers (9) auf die der spanenden Bearbeitung
gegenüberliegende Seite (8) des Dichtungsblechs
(2) umgelegt ist.
2. Metallische Flachdichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Flachdichtung
das Dichtungsblech (2) und zumindest ein Deck
blech (3, 4) umfaßt, wobei das Deckblech (3, 4)
die Sicke (5) und das Dichtungsblech (2) den zu
geordneten Verformungsbegrenzer (9) aufweist.
3. Metallische Flachdichtung nach einem der Ansprü
che 1 bis 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die Dicke des Ver
formungsbegrenzers (9) etwa 10% der Dicke des
Dichtungsblechs (2) beträgt.
4. Metallische Flachdichtung nach einem der Ansprü
che 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die Dicke des Ver
formungsbegrenzers (9) etwa 0,07 bis 0,2 mm be
trägt.
5. Metallische Flachdichtung nach einem der Ansprü
che 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß das Dichtungsblech
(2) am Ringabschnitt (11) durch Hochgeschwindig
keitsfräsen (HSC-Fräsen) bearbeitet ist.
6. Metallische Flachdichtung nach einem der Ansprü
che 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß der gebildete
Ringabschnitt (11) einen kerbfreien Basisbereich
(12, 14) auf seiner bearbeiteten Seite aufweist.
7. Metallische Flachdichtung nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, daß der kerbfreie Basis
bereich (12, 14) des Ringabschnitts (1) mit ei
ner Abrundung (14) gebildet ist.
8. Metallische Flachdichtung nach Anspruch 6 oder
7,
dadurch gekennzeichnet, daß eine ringförmige
Vertiefung (15) auf der dem kerbfreien Basisbe
reich (12, 14) gegenüberliegenden Seite (8) des
Dichtungsblechs (2) in Zuordnung zu dem Basisbe
reich (12, 14) ausgebildet ist.
9. Metallische Flachdichtung nach einem der Ansprü
che 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß der Verformungsbe
grenzer (9) profiliert ist.
10. Metallische Flachdichtung nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet, daß der Verformungsbe
grenzer (9) gemeinsam mit dem Dichtungsblech (2)
insbesondere als Omega-Sicke profiliert ist.
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