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Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Erfassung von Parkplätzen für ein Fahrzeug.
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Aus der
DE 198 56 478 C1 ist bereits ein Verfahren zur Erfassung von Parkraum in einem Verkehrsnetz bekannt. Dabei sind in einer Parkraumerfassungszentrale die Positionen aller insgesamt vorhandenen von Parkplätzen in einem Verkehrsraum, wie z. B. einer Stadt abgelegt. Die Zentrale steht über ein Funknetz, insbesondere ein Mobiltelefonnetz, mit fahrzeugseitigen Endgeräten in Funkverbindung. Am Anfang und am Ende eines Parkvorgangs senden die fahrzeugseitigen Endgeräte ihre Parkposition an die Zentrale, welche dann die Parkposition der Fahrzeuge mit den vorgespeicherten Positionen der insgesamt zur Verfügung stehenden Parkplätze vergleicht und unbelegte Parkplätze ermittelt. Von der der Zentrale werden dann Informationen in Bezug auf die unbelegten Parkplätze generiert und an wenigstens ein fahrzeugseitiges Endgerät übermittelt, um das zugehörige Fahrzeug zu einem freien Parkplatz zu leiten.
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Das bekannte Verfahren ermöglicht in einem Verkehrsnetz mit fest eingezeichneten Parkplätzen eine gute Parkleitung, sofern sichergestellt ist, dass ausschließlich mit den entsprechenden Endgeräten ausgestatte Fahrzeuge auf den Parkplätzen geparkt werden und die vorgegebenen Parkpositionen zuverlässig einhalten.
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Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Erfassung von Parkplätzen für ein Fahrzeug dahingehend weiterzuentwickeln, dass eine besonders flexible Erfassung von Parkplätzen ermöglicht.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale der Ansprüche 1 und 14 gelöst. Weitere die Erfindung in vorteilhafter Weise ausgestaltende Merkmale enthalten die Unteransprüche.
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Der mit der Erfindung erzielte Vorteil besteht darin, dass ein Parkplatz mit Hilfe einer an einem ersten Fahrzeuge angeordneten Sensoranordnung erfasst wird. Das erfindungsgemäße Verfahren ist somit nicht auf vorgespeicherte, fest vorgegebene Parkplätze beschränkt, sondern ermöglicht eine flexible Erfassung eines tatsächlich freien Parkplatzes in der Umgebung des ersten Fahrzeugs. Dies ist insbesondere bei seitlichen Parkstreifen mit mehreren aneinander angrenzenden Parkplätzen vorteilhaft, da hier Parkpositionen oft nicht fest eingezeichnet sind oder von den geparkten Fahrzeugen nicht eingehalten werden.
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Bei Erfassung eines freien Parkplatzes in seiner Fahrzeugumgebung bestimmt das erste Fahrzeug mittels einer Navigationseinrichtung die Parkplatzposition in einem Referenzkoordinatensystem, wie z. B. in GPS-Koordinaten und sendet diese Nachricht an ein Netzwerk, wobei das Netzwerk eine Nachricht mit der Parkplatzposition an wenigstens ein zweites Fahrzeug weiterleitet. Die Nachricht mit der Parkplatzposition kann dabei im einfachsten Fall z. B. durch ein Funknetz unmittelbar vom ersten zum zweiten Fahrzeug weitergeleitet werden. Das Netzwerk würde in diesem Fall nur das erste und das zweite Fahrzeug umfassen. Alternativ könnte die Nachricht aber auch vom ersten Fahrzeug zunächst an eine oder mehrere Parkleitzentralen gesendet werden, welche die Nachricht zunächst weiterverarbeiten und dann anschließend an wenigstens ein zweites Fahrzeug weiterleiten. Bei der Weiterverarbeitung könnte z. B. aus mehreren zu parkenden Fahrzeugen nach bestimmten Kriterien eines ausgewählt werden und/oder einer Parkberechtigung des zweiten Fahrzeugs geprüft oder vergeben werden, ggf. nach Abbuchung einer entsprechenden Parkgebühr.
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Darüber hinaus werden beim erfindungsgemäßen Verfahren die tatsächlich unbelegten Parkplätze unmittelbar durch die am ersten Fahrzeug angeordneten Sensoranordnung erfasst. Somit kann das Verfahren bereits dann eingesetzt werden, wenn lediglich zwei Fahrzeuge, nämlich das erste und das zweite Fahrzeug mit entsprechenden Vorrichtungen ausgestattet sind.
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Bei Erfassung des Parkplatzes mittels der Sensoranordnung kann zugleich auch dessen Längs- und/oder Breitenerstreckung ermittelt werden. Vorzugsweise wird die Nachricht an das Netzwerk nur dann gesendet, wenn bei der Parkplatzvermessung festgestellt wird, dass der Parkplatz eine vorgegebene Mindestlänge und/oder Mindestbreite überschreitet. Die vorgegebene Mindestlänge und/oder Mindestbreite kann dabei fest in der Vorrichtung des ersten Fahrzeugs eingespeichert sein. Alternativ kann das erste Fahrzeug aber auch zunächst vom Netzwerk eine Nachricht mit einer benötigten Mindestlänge und/oder Mindestbreite erhalten, wobei das Netzwerk diese Mindestlänge und/oder Mindestbreite anhand der Daten von Fahrzeugen bestimmt, die beim Netzwerk als Parkplatz suchend angemeldet sind.
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Die vom ersten Fahrzeug gesendete Nachricht kann neben der Parkplatzposition eine Information über die Längs- und/oder Breitenerstreckung des Parkplatzes enthalten. Dadurch kann das Netzwerk mittels einer Auswerteeinrichtung feststellen, ob und ggf. für welches der beim Netzwerk als Parkplatz suchend angemeldeten Fahrzeuge der Parkplatz geeignet ist. Die Auswerteeinrichtung kann dabei am zweiten Fahrzeug selbst oder an einer zentralen Parkleitzentrale des Netzwerkes angeordnet sein.
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Die einer zentralen Parkleitzentrale angeordnete Auswerteeinrichtung vergleicht vorzugsweise die Eigenschaften des Parkplatzes mit den Parkeigenschaften des zweiten Fahrzeugs und leitet die Nachricht mit der Parkplatzposition nur dann an das zweite Fahrzeug weiter, wenn der Parkplatz für das zweite Fahrzeug geeignet ist.
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Das Netzwerk kann eine Entscheidungseinrichtung umfassen, um den Parkplatz auch dann nur einem einzigen Fahrzeug zuzuordnen, wenn neben dem zweiten Fahrzeug noch wenigstens ein weiteres Fahrzeug als Parkplatz suchend angemeldet ist. Die Nachricht mit der Parkplatzposition wird dann vorzugsweise nur an dieses einzige Fahrzeug übermittelt.
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Das erste Fahrzeug erfasst den Parkplatz vorzugsweise mittels seiner Sensoranordnung im geparkten Zustand in seiner vorderen, hinteren oder seitlichen Fahrzeugumgebung, wobei als Sensoranordnung ein an sich bekanntes Parkhilfesystems mit Abstandssensoren, insbesondere Ultraschallabstandssensoren vorgesehen sein kann. Das Fahrzeug bestimmt dabei im geparkten Zustand mittels wenigstens eines vorderen, hinteren und/oder seitlichen Abstandssensors den vor, hinter und/oder seitlich von ihm zur Verfügung stehenden Parkraum und sendet eine entsprechende Nachricht an das Netzwerk.
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Alternativ kann das erste Fahrzeug den Parkplatz aber auch bei einer Vorbeifahrt am Parkplatz in seiner seitlichen Fahrzeugumgebung erfassen, insbesondere mit Hilfe einer an sich bekannten Parklücken-Messeinrichtung. Das erste Fahrzeug kann dabei Parklücken vermessen, während es selbst nicht nach einem Parkplatz sucht, oder sich zwar selbst auf der Suche nach einem Parkplatz befinden aber nur Parklücken melden, die aufgrund ihrer Abmessungen nicht für das erste Fahrzeug selbst geeignet sind.
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Darüber hinaus kann das erste Fahrzeug im geparkten Zustand den Parkplatz erfassen, auf dem es selbst geparkt ist, z. B. durch Messung des vorderen und hinteren und/oder seitlichen Abstandes zu den an den Parkplatz angrenzenden Hindernissen, und die Nachricht in Bezug auf den freien Parkplatz bei oder unmittelbar nach seinem Ausparken aus dem Parkplatz an das Netzwerk senden.
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Um den Informationsfluss zu verbessern, kann das zweite Fahrzeug sich beim Netzwerk durch eine Anmeldenachricht als Parkplatz suchend anmelden. Die Anmeldenachricht enthält dabei vorzugsweise Information zu den Parkeigenschaften, Parkberechtigungen und/oder zur Position des zweiten Fahrzeugs. Des Weiteren ist es vorteilhaft, den Parkplatz als belegt zu kennzeichnen und nicht mehr an andere Fahrzeuge weiterzuleiten, sobald das zweite Fahrzeug durch eine entsprechende Nachricht an das Netzwerk bestätigt, dass es auf dem zugewiesenen Parkplatz einparken wird.
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Nachfolgend werden Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand einer zeichnerischen Darstellung näher erläutert.
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In der Darstellung zeigt:
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1 eine Erfassung von Parkplätzen jeweils in schematischer Draufsicht.
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Die 1 zeigt ein Netzwerk zur Erfassung von Parkplätzen in einem Verkehrsraum, wie z. B. einem Stadtviertel. Das Netzwerk umfasst ein erstes Fahrzeug 10, das mit einer Vorrichtung zur Erfassung eines Parkplatzes ausgestattet ist, wobei die Vorrichtung eine Sensoranordnung 11 zur Erfassung von Parkplätzen umfasst.
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Die Sensoranordnung 11 ist Teil einer an sich bekannten Parkhilfe des Fahrzeugs 10 und weist zwei seitliche Abstandssensoren 12 und 13, die jeweils nahe dem Fahrzeugbug auf der Fahrer- bzw. Beifahrerseite des Fahrzeugs 10 angeordnet sind. Die Abstandssensoren 12 und 13 sind als an sich bekannte Ultraschall-Abstandssensoren ausgebildet und jeweils an einem seitlichen Rand eines vorderen Stoßfängers des Fahrzeugs 10 angeordnet. Alternativ könnten die Abstandssensoren 12 und 13 aber auch nahe dem Fahrzeugheck, z. B an einem Heckstoßfänger angeordnet sein.
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Die Abstandssensoren 12 und 13 sind mit einem nicht gezeigten Steuergerät verbunden und dazu ausbildet, seitlich neben dem Fahrzeug 10 angeordnete Parklücken während einer Vorbeifahrt zu vermessen. Über das Steuergerät werden die Abstandssensoren 12 und 13 so angesteuert, dass bei der Vorbeifahrt des Fahrzeugs 10 an einer Längsparklücke L entlang einer Fahrbahn F zumindest die Längserstreckung der Längsparklücke L sowie die Positionen der vor und hinter der Längsparklücke L geparkten Fahrzeuge 30 und 40 bestimmt wird. Darüber hinaus können aber noch weitere geometrische Daten, wie die Tiefe der Längsparklücke P oder Position und Verlauf eines die Parklücke L seitlich begrenzenden Bordsteins durch Messung ermittelt werden. Die Längserstreckung und die ggf. zusätzlich ermittelten geometrischen Daten sind an eine Auswerteeinheit übertragbar, welche vorzugsweise integral mit dem Steuergerät ausgebildet ist und ein Speichermittel zur Speicherung dieser Daten umfasst.
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Die Sensoranordnung 11 des Fahrzeugs 10 umfasst eine Mehrzahl vorderer 14 und hinterer Sensoren 15, die jeweils an einem Front- bzw. Heckstoßfänger des Fahrzeugs 10 angeordnet sind. Die Ultraschallabstandssensoren 14 und 15 sind dabei jeweils über die Fahrzeugbreite verteilt angeordnet und dazu ausgebildet, bei einem Parkvorgang des Fahrzeugs 10 fortlaufend den Abstand zu einem vor bzw. hinter dem Fahrzeug 10 angeordneten Hindernis zu bestimmen. Das Abstandssignal wird dann an eine Auswerteeinheit wie z. B. ein Display oder ein Tongeber weitergeleitet und an den Fahrer ausgegeben.
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Die Sensoranordnung 11 des Fahrzeugs 10 umfasst ferner eine Fahrweg-Messeinrichtung mit einem nicht gezeigten Wegsensor zur Ermittlung eines Fahrwegs des Fahrzeugs 10, wobei der Wegsensor als an sich bekannter Radsensor ausgebildet ist, welcher die Umdrehungen eines Fahrzeugrades misst. Anhand des Radumfangs ist die Fahrweg-Messeinrichtung dann in der Lage, den vom Fahrzeug 10 in Längsrichtung zurückgelegten Fahrweg zu bestimmen. Um den Fahrweg quer zur Längsrichtung zu bestimmen, umfasst die Messeinrichtung ferner einen nicht gezeigten Lenkwinkelsensor, über welchen beim Parkvorgang fortlaufend der eingestellte Lenkwinkel gemessen wird. Der zeitliche Verlauf des Lenkwinkels wird von der Fahrweg-Messeinrichtung an die Auswerteeinheit übermittelt, welche anhand der Daten von Lenkwinkelsensor und Fahrwegsensor fortlaufend die Position des Fahrzeugs 10 bestimmt.
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Am Fahrzeug 10 ist außerdem eine nicht gezeigte, an sich bekannte Navigationseinrichtung mit einer Satteliten-Empfangseinrichtung zur Bestimmung der Fahrzeugposition in einem Satteliten gestützten Global Positioning System (GPS) sowie eine ebenfalls nicht gezeigte Sende- und Empfangseinrichtung zum drahtlosen Austausch von Nachrichten mit dem Netzwerk angeordnet. Der drahtlose Austausch von Nachrichten erfolgt vorzugsweise durch ein ohnehin vorhandenes Funknetz wie z. B. einem Mobiltelefonnetz, einem WLAN- oder Bluetooth-Netz, oder ein Netzwerk zur Fahrzeug-Fahrzeug Kommunikation.
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Die Navigationseinrichtung und die Sende- und Empfangseinrichtung sind ebenfalls Bestandteil der Vorrichtung zur Erfassung eines Parkplatzes und können fest in das Fahrzeug 10 eingebaut sein. Alternativ wäre es aber auch möglich, zumindest die Navigationseinrichtung und/oder die Sende- und Empfangseinrichtung integral mit einem lösbar am Fahrzeug 10 angeordneten mobilen Gerät, wie z. B einem Mobiltelefon auszubilden, welches über eine Schnittstelle mit der fahrzeugseitigen Sensoranordnung 11 verbunden ist.
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Die Erfassung der Parklücke L durch das Fahrzeug 10 läuft wie folgt ab:
Das Fahrzeug 10 erfasst während einer Vorbeifahrt entlang der Fahrbahn F mittels seiner Sensoranordnung 11 die Parklücke L und bestimmt deren Längen- und Breitenerstreckung. Nachfolgend wird mittels der am Fahrzeug 10 angeordneten Navigationseinrichtung die Position der Parklücke L in GPS-Koordinaten bestimmt und mittels der Sende- und Empfangseinrichtung eine Nachricht an das Netzwerk gesendet. Die Nachricht enthält die Position der Parklücke in GPS-Koordinaten sowie Information in Bezug auf die Längen- und Breitenerstreckung der Parklücke L. Unter Position der Parklücke ist hier nur die ungefähre Position der Parklücke L zu verstehen, d. h. die Position der Parklücke L muss nur mit so großer Genauigkeit angegeben werden, dass eine zweites Fahrzeug die Parklücke L auffinden kann. Dabei reicht es z. B. aus, die Position des Fahrzeugs 10 bei der Vorbeifahrt an der Parklücke L in GPS-Koordinaten anzugeben. Des Weiteren wäre es auch möglich, anstelle z. B. über das Navigationsgerät des ersten Fahrzeugs 10 die Parkplatzposition in Form von Straßennamen und Hausnummer anzugeben und in dieser Form an das zweite Fahrzeug 20 zu übermitteln. Die ist insbesondere dann vorteilhaft, wenn das zweite Fahrzeug 20 nicht mit einem Navigationsgerät ausgestattet ist.
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Die Sensoranordnung 11 des Fahrzeugs 10 kann dazu ausgebildet sein, neben den Abmessungen der Parklücke L noch weitere Daten in Bezug auf die Parklücke L zu ermittelten und dies ebenfalls als Informationen an das Netzwerk zu senden. Solche Daten können insbesondere Parkbeschränkungen durch Verbotsschilder und/oder Markierungen und Informationen in Bezug auf den zur Verfügung stehenden Rangierraum sein.
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Die Nachricht mit der Information in Bezug auf die Parklücke L wird vom Netzwerk an das zweite Fahrzeug 20 weitergeleitet, welches sich gerade auf der Suche nach einem Parkplatz befindet. Das zweite Fahrzeug 20 ist zumindest mit einer Sende- und Empfangseinrichtung für das Netzwerk ausgestattet. Vorzugsweise weist das zweite Fahrzeug 20 darüber hinaus noch eine Navigationseinrichtung sowie eine wie für das Fahrzeug 10 beschriebene Vorrichtung zur Erfassung von Parkplätzen auf.
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Die Nachricht kann im einfachsten Fall von der Sende- und Empfangsvorrichtung des ersten Fahrzeugs 10 direkt an die Sende- und Empfangsvorrichtung des zweiten Fahrzeugs 20 gesendet werden, ggf. nach einem Fahrzeug-Fahrzeug Protokoll unter Zwischenschaltung von Sende- und Empfangsvorrichtung anderer Fahrzeuge, die als Repeater dienen. Mittels einer am zweiten Fahrzeug 20 angeordneten Auswerteeinrichtung werden die Abmessungen der Parklücke L mit vorgespeicherten Kennwerten des Fahrzeugs 20 verglichen, um festzustellen, ob die Parklücke L für einen Einparkvorgang des zweiten Fahrzeugs 20 geeignet ist. Darüber hinaus kann noch überprüft werden, ob die Parklücke L ausreichend nah am Fahrzeug 20 angeordnet ist. Falls die Parklücke L aufgrund ihrer Abmessungen und ggf. aufgrund ihrer Position für das zweite Fahrzeug 20 geeignet ist, wird dem Fahrer des zweiten Fahrzeugs 20 auf einer Anzeigevorrichtung eine entsprechende Nachricht angezeigt. Zusätzlich kann die Position der Parklücke L in einem Ziel-Speicher der Navigationseinrichtung des zweiten Fahrzeugs 20 geladen werden, um nachfolgend in einfacher Weise eine Zielführung zur Parklücke L aktivieren zu können.
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Alternativ könnte die Nachricht von der Sende- und Empfangsvorrichtung des ersten Fahrzeugs 10 zunächst an eine oder mehrere Parkleitzentralen gesendet werden, welche die Nachricht zunächst weiterverarbeiten und erst dann an das zweite Fahrzeug 20 weiterleiten. Die Parkleitzentrale umfasst eine Auswerteeinrichtung, um die Eigenschaften des Parkplatzes wie z. B. Abmessungen des Parkplatzes, zur Verfügung stehender Rangierraum im Umfeld des Parkplatzes, Parkberechtigungen, zeitliche Parkbeschränkungen mit den Parkeigenschaften des zweiten Fahrzeugs 20 zu vergleichen, und die Nachricht mit der Parkplatzposition nur dann an das zweite Fahrzeug 20 weiterzuleiten, wenn der Parkplatz für das zweite Fahrzeug 20 geeignet ist.
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Um die Kommunikation in dem Netzwerk zu vereinfachen, meldet sich das zweite Fahrzeug 20 zunächst über seine Sende- und Empfangsvorrichtung beim Netzwerk an bevor es vom Netzwerk die Nachricht mit der Parklatzposition erhält. Bei der Anmeldung teilt das zweite Fahrzeug 20 dem Netzwerk vorzugsweise seine Parkeigenschaften, wie fahrzeug- und fahrerbezogene Parkberechtigungen, erforderliche Abmessungen der Parklücke und/oder gewünschte Parkdauer mit. Die Parkeigenschaften des zweiten Fahrzeugs 20 umfassen die geringst mögliche Längs- und/oder Quererstreckung der Parklücke, in die ein Einparkvorgang des zweiten Fahrzeugs 20 gerade noch möglich ist. Diese Werte sind in der Sende- und Empfangsvorrichtung des zweiten Fahrzeugs 20 vorgespeichert.
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Die Informationen in Bezug auf die Parkberechtigungen oder Parkbeschränkungen können entweder direkt durch die Sensoranordnung 11 des ersten Fahrzeugs 10 erfasst werden. Alternativ wäre es aber auch möglich, diese Informationen anhand der Parkplatzposition und vorgespeicherter Datensätze zu ermitteln, z. B. durch die Navigationsgeräte des ersten 10 oder zweiten Fahrzeugs 20 oder durch die Auswerteeinrichtung der Parkleitzentrale. Die Sende- und Empfangsvorrichtung des zweiten Fahrzeugs 20 kann Eingabemittel umfassen, um eine fahrzeug- oder fahrerbezogene Parkberechtigung und/oder die gewünschte zeitliche Parkdauer einzugeben. Diese Eingaben werden dann bei der Zuweisung eines Parkplatzes entsprechend berücksichtigt.
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Die Parkleitzentrale kann ferner dazu ausgebildet sein, die Nachricht mit der Parkplatzposition in einem ersten Funknetz vom ersten Fahrzeug 10 zu empfangen und in einem anderen Funknetz an das zweite Fahrzeug 20 weiterzuleiten. Dabei wäre es z. B. möglich, die Nachricht mit der Parkplatzposition über einen Radiokanal als sogenannte Traffic-Message-Channel--Nachricht (TMC) an das Radio oder Navigationsgerät des zweiten Fahrzeugs 20 weiterzuleiten.
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Das Netzwerk umfasst eine Entscheidungseinrichtung, um die Parklücke L auch dann nur einem einzigen Fahrzeug zuzuordnen, wenn die Parklücke L noch für wenigstens ein weiteres Fahrzeug geeignet ist. Die Zuweisung der Parklücke L erfolgt dann z. B. anhand des räumlichen Abstand bzw. der geschätzten Fahrzeit zur Parklücke L oder Wartezeit der Fahrzeuge. Die Nachricht mit der Parkplatzposition wird dann vorzugsweise nur an das einzige, von der Entscheidungseinrichtung ausgewählte Fahrzeug übermittelt. Die Entscheidungseinrichtung ist vorzugsweise an einer Parkleitzentrale des Netzwerkes angeordnet sein. Alternativ könnte die Entscheidungsvorrichtung aber auch durch die Sende- und Empfangsvorrichtungen der Fahrzeuge 10 und 20 gebildet sein, indem auf diesen ein entsprechendes Entscheidungsprotokoll abläuft.
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Das Netzwerk ist ferner dazu ausgebildet, die Parkgebühren für den zugewiesenen Parkplatz abzubuchen. Hierzu wird vor Zuweisung der Parklücke L zunächst die Parkberichtigung des zweiten Fahrzeugs 20 geprüft. Eine Parkberichtigung setzt dabei voraus, dass das zweite Fahrzeug 20 beim Netzwerk angemeldet ist und an einem Abbuchungsverfahren für die Parkgebühren teilnimmt. Die Abbuchung der Parkgebühren erfolgt dann anhand einer Nachricht vom zweiten Fahrzeug 20, welche die gewünschte und/oder die tatsächliche Parkdauer des Fahrzeugs 20 in der Parklücke L beinhaltet. Darüber hinaus wäre es auch denkbar, dem ersten Fahrzeug 10 bei Meldung der Parklücke L an das Netzwerk ein Guthaben auf seinem Parkgebühren-Konto gutzuschreiben.
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Neben den Fahrzeugen 10 und 20 sind auch die geparkten Fahrzeuge 30 und 40 mit einer Vorrichtung zur Erfassung von Parkplätzen ausgestattet. Die Fahrzeuge 30 und 40 weisen jeweils eine zugehörige Sensoranordnung 31 bzw. 41, die Bestandteil eine Einparkhilfe ist und eine Mehrzahl von Abstandssensoren 34 bzw. 44 und 35 bzw. 45 am Front- und Heckstoßfänger umfasst. Des Weiteren umfassen die Vorrichtungen zur Erfassung von Parkplätzen der Fahrzeuge 30 und 40 jeweils eine Sende und Empfangsvorrichtung sowie ein Navigationsgerät, wie sie bereits in Verbindung mit den Fahrzeugen 10 und 20 beschrieben wurden.
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Das geparkte Fahrzeug 30 erfasst die Parklücke L mit seinen hinteren Abstandssensoren 35 und bestimmt dabei zugleich deren Längserstreckung. Nach der Erfassung wird dann über die Sende- und Empfangsvorrichtung des Fahrzeugs 30 eine Nachricht an das Netzwerk gesendet, welche Informationen zur Parkplatzposition in GPS-Koordinaten und zur Längserstreckung der Parklücke L beinhaltet. Des Weiteren erfasst auch das geparkte Fahrzeug 40 die Parklücke L mit seinen vorderen Abstandssensoren 44, bestimmt deren Längserstreckung und sendet eine entsprechende Nachricht an das Netzwerk.
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Eine Erfassung der Parklücke L durch die Sensoranordnungen 31 und 41 der geparkten Fahrzeuge 30 und 40 kann entweder regelmäßig in vorgegebenen Zeitabständen und/oder nach einer entsprechenden Aktivierungsnachricht vom Netzwerk erfolgen, wobei die Aktivierungsnachricht insbesondere durch Anmeldung eines Parkplatz suchenden Fahrzeugs 20 beim Netzwerk initiiert wird.
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Schließlich kann die Parklücke L auch durch ein Fahrzeug erfasst werden, welches selbst auf der Parklücke geparkt ist und gerade aus dieser ausparkt. Dies wird nachfolgend anhand eines – in 1 nicht dargestellten – Ausparkvorgangs des Fahrzeugs 10 aus der Parklücke L beschrieben. Das Fahrzeug 10 ist dabei zunächst in der Parklücke L geparkt. Zu Beginn des Ausparkvorgangs bestimmt das Fahrzeug 10 zunächst mittels der vorderen 14 und hinteren Abstandssensoren 15 den Abstand zu den die Parklücke L begrenzenden Fahrzeugen 30 und 40 und ermittelt anhand der Messwerte und der bekannten Eigenlänge des Fahrzeugs 10 die Längserstreckung der Parklücke L. Darüber hinaus könnten über die seitlichen Sensoren 12 und 13 ggf. auch noch Informationen in Bezug auf die Breitenerstreckung und/oder die Umgebung der Parklücke L gewonnen werden. Beim oder nach Abschluss des Ausparkvorgangs aus der Parklücke L sendet das Fahrzeug 10 dann mittels seiner Sende- und Empfangsvorrichtung eine Nachricht mit der Parkplatzposition an das Netzwerk.
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Die jeweils für Längsparklücken beschriebene Erfassung von Parkplätzen lässt sich ohne Weiters auf die Erfassung von Querparklücken übertragen, also auf Parklücken die quer oder schräg zu einer Fahrbahn angeordnet sind. Die Erfassung der Querparklücke und Bestimmung der Lückenabmessungen kann dabei analog zu der für Längsparklücken beschriebenen Weise während einer Vorbeifahrt des Fahrzeugs 10 durch die seitlichen Sensoren 12 oder 13 oder im geparkten Zustand des Fahrzeugs 10 durch die seitlichen Sensoren 12 und 13 erfolgen, wobei ggf. durch die vorderen 14 und hinteren Sensoren 15 weitere Information zu den Begrenzungen der Parklücke gewonnen werden können.
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Beim Einparken in die Parklücke L sendet das zweite Fahrzeug 20 eine Nachricht an das Netzwerk, dass die Parklücke L nicht mehr zur Verfügung steht. Alternativ könnte eine solche Nachricht aber auch schon vorab gesendet werden, z. B. nachdem der Fahrer des zweiten Fahrzeugs 20 mittels der Eingabevorrichtung eine geplanten Parkvorgang in die zugewiesene Lücke bestätigt hat. Falls die Bestätigungsnachricht für eine vorgegebene Zeitspanne ausbleibt oder der Fahrer die Parklücke L mittels Eingabevorrichtung verworfen hat, wird die Nachricht in Bezug auf die Parklücke L an andere Fahrzeuge des Netzwerks weitergeleitet.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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