DE102009038126B4

DE102009038126B4 - Längseinsteller für einen Fahrzeugsitz

Info

Publication number: DE102009038126B4
Application number: DE102009038126.0A
Authority: DE
Inventors: Sascha Müller; Philipp Gräser; Norbert Scheuren; Andreas Kinzer
Original assignee: Adient Luxembourg Holding SARL
Current assignee: Keiper Seating Mechanisms Co Ltd
Priority date: 2009-08-11
Filing date: 2009-08-11
Publication date: 2018-12-13
Anticipated expiration: 2029-08-12
Also published as: DE102009038126A1

Abstract

Längseinsteller für einen Fahrzeugsitz (1), mit wenigstens einem Fuß (5, 7), dessen Ende in einer Schiene (9) verschiebbar und aus derselben entnehmbar angeordnet ist, wobeiam Ende des Fußes (5, 7) ein Rollmechanismus (15) angeordnet ist, welcher eine Bewegung in Längsrichtung der Schiene (9) ermöglicht,am Ende des Fußes (5, 7) oder mindestens eines der Füße (5, 7) eine Längsverriegelungseinheit (13) angeordnet ist, welche eine Verriegelung des Endes mit der Schiene (9) ermöglicht, um Längseinstellbarkeit vorzusehen, undam Ende des Fußes (5, 7) eine Entnahmeverriegelungseinheit (14) angeordnet ist, welche eine Verriegelung des Endes mit der Schiene (9) zum Verhindern eines Entnehmens und ein Lösen der Verriegelung für eine Entnahme des Fahrzeugsitzes (1) samt Rollmechanismus (15) vorsieht,dadurch gekennzeichnet, dassdie Verriegelungseinheit (13) senkrecht zur Mittellängsebene nach außen und innen verfahrbare Verriegelungselemente (13a) aufweist, die in senkrecht zur Mittellängsebene nach außen und innen verfahrbaren Teilen geführt sind und zum Sichern der Sitzlängseinstellung mit Verriegelungsöffnungen (9f) zusammenwirken, wobeider Fahrzeugsitz (1) durch eine Bewegung der Verriegelungselemente (13a) nach innen und ohne eine Bewegung der verfahrbaren Teile nach innen durch ein Herausziehen der Verriegelungselemente (13a) aus den Verriegelungsöffnungen (9f) entriegelbar und in Längsrichtung der Schiene (9) verstellbar und durch die verfahrbaren Teile gegen ein Entnehmen aus der Schiene (9) gesichert ist, undder Fahrzeugsitz (1) durch eine kombinierte Bewegung der Verriegelungselemente (13a) nach innen und der verfahrbaren Teile nach innen entriegelbar und entnehmbar ist, wodurch die Verriegelungselemente (13a) der Längsverriegelungseinheit (13) und die verfahrbaren Teile gemeinsam die Entnahmeverriegelungseinheit (14) bilden.

Description

Die Erfindung betrifft einen Längseinsteller für einen Fahrzeugsitz.
Bei einem Fahrzeugsitz mit wenigstens einem vorderen Fuß, einem am vorderen Fuß angelenkten Sitzkissen, wenigstens einem am vorderen Fuß angelenkten, lösbar mit der Fahrzeugstruktur zu verbindenden hinteren Fuß und einer am hinteren Fuß schwenkbar angebrachten Lehne, wobei bei einem Übergang des Fahrzeugsitzes von einer einsitzbaren Gebrauchsstellung in eine flache Bodenstellung das Sitzkissen abgesenkt und die Lehne auf das Sitzkissen geschwenkt wird und bei einem Übergang des Fahrzeugsitzes von der Gebrauchsstellung in eine gefaltete Packagestellung das Sitzkissen hochschwenkt und die Lehne zum Sitzkissen versetzt wird, wobei die Sitzlängsposition des Fahrzeugsitzes einstellbar ist, sind gemäß der DE 20 2005 020 672 U1 der vordere Fuß und der hintere Fuß lösbar mit einem Sitzschienenpaar verbunden, welches zwei relativ zueinander in Längsrichtung verschiebliche Sitzschienen aufweist, die mittels einer Schienenverriegelung miteinander verriegelbar sind. Hierbei ist zur Anbindung der Füße an herkömmliche Sitzschienenpaare in der - nicht mit der Fahrzeugstruktur verbundenen - zweiten Sitzschiene je eine Aufnahme ausgebildet, in welche der zugeordnete Fuß teilweise eintaucht. Die Aufnahme ist durch eine Aussparung an der Oberseite der zweiten Sitzschiene als Öffnung der Aufnahme und ein in der zweiten Sitzschiene angeordnetes Winkelblech gebildet, welches zusammen mit den Seitenwänden der zweiten Sitzschiene die Wände der Aufnahme bildet. Ferner ist an jeder Aufnahme ein Verriegelungsbolzen vorgesehen, mit welchem ein Schloss oder ein anderer Verriegelungsmechanismus des zugeordneten Fußes verriegelbar ist. Der Verriegelungsbolzen ist mit der zweiten Sitzschiene verbunden, indem er einen in Längsrichtung verlaufenden Arm aufweist, welcher mit einer Halteklammer verbunden ist, die wiederum an der zweiten Sitzschiene angebracht ist und mittels einer Aussparung den Zugang zur Aufnahme ermöglicht.
Aus der EP 0 408 932 A2 ist eine Feststellvorrichtung für einen einstellbaren Fahrzeugsitz bekannt. Hierbei hat die Feststellvorrichtung eine parallel zu einer Einstellrichtung verlaufende Rastenschiene, die periodisch angeordnete Rasten und Rastöffnungen aufweist und eine dieser zugeordnete Sperreinheit, die zwei unabhängig voneinander in einer Einrastrichtung bewegbare und elastisch vorbelastete, gemeinsam ausrastbare, im Abstand z voneinander angeordnete, jeweils zwei seitliche Flanken, die zur Anlage an die Rasten bestimmt sind, aufweisende Sperrzähne. Mindestens zwei Sperrzähne sind vorgesehen, bei denen zumindest eine der beiden seitlichen Flanken geradlinig und in einem spitzen Winkel zur Einrastrichtung verläuft, wobei der Winkel einerseits möglichst groß, andererseits aber noch so ausreichend klein gewählt ist, dass der Sperrzahn bei Belastung des Fahrzeugsitzes in Einstellrichtung nicht selbsttätig aus seiner Rastposition herausgedrückt werden kann. Die Summe der Projektionen aller in dieselbe Richtung weisenden Flanken auf die Einstellrichtung ist nicht kleiner als das Periodenmaß P der Rasten und Rastöffnungen. Die Sperrzähne sind so über mindestens ein, vorzugsweise zwei Periodenmaße P der Rasten und Rastöffnungen verteilt angeordnet, dass jedem Rastzahn eine andere Einheit des Periodenmaßes P zugeordnet ist und die Projektion aller in dieselbe Richtung weisenden Flanken auf die Einstellrichtung nicht kleiner als das Periodenmaß P ist.
Ferner ist aus der DE 41 20 616 A1 eine Verriegelungsvorrichtung für einen einstellbaren Fahrzeugsitz bekannt, mit mindestens zwei in Rastrichtung elastisch vorbelasteten, unabhängig voneinander einrast- und gemeinsam ausrastbar ausgebildeten Sperrzähnen einer Sperreinheit, welche Rastöffnungen zugeordnet sind. Die Rastöffnungen sind zur Herstellung einer verschleißfreien, stufenlosen Rastung mit symmetrisch in Rastrichtung konvergierenden Rastflanken ausgebildet. Auch hierbei unterscheiden sich die Abstände der Rastöffnungen von den Abständen der Sperrzähne.
Aus der EP 0 922 606 A1 ist ein Längseinsteller für einen Fahrzeugsitz bekannt, mit wenigstens einem Fuß, dessen Ende in einer Schiene verschiebbar und aus derselben entnehmbar angeordnet ist, wobei am Ende des Fußes ein Rollmechanismus angeordnet ist, welcher eine Bewegung in Längsrichtung der Schiene ermöglicht, an mindestens einem der Füße eine Längsverriegelungseinheit angeordnet ist, welche eine Verriegelung des Endes mit der Schiene ermöglicht, um Längseinstellbarkeit vorzusehen, und am Ende des Fußes eine Entnahmeverriegelungseinheit angeordnet ist, welche eine Verriegelung des Endes mit der Schiene zum Verhindern eines Entnehmens und ein Lösen der Verriegelung für eine Entnahme des Fahrzeugsitzes samt Rollmechanismus vorsieht. Hierbei verriegelt die Längsverriegelungseinheit nach unten mittels Einrastens eines schwenkbaren Hebels in in dem Boden der Schiene ausgebildeten Öffnungen. Eine vollständige Entriegelung ist durch ein weiteres Verschwenken des Hebels möglich, wodurch die Rollen einander angenähert werden, so dass ein Entnehmen aus der Schiene möglich ist.
Ein anderer Längseinsteller ist aus der EP 1 176 047 B1 bekannt, wobei die Längsverriegelung durch einen Eingriff von Hebeln in Öffnungen in den Schienenwänden erfolgt, die Entnahmesicherung durch weitere Hebel erfolgt, welche einen sich nach innen erstreckenden oberen Rand der Schenkel hintergreifen, und die Lauffläche für außerhalb der Schiene angeordnete Rollen durch die T-förmig endenden Schenkel der Schiene gebildet sind.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, einen Längseinsteller der eingangs genannten Art insbesondere hinsichtlich der Entnehmbarkeit des Fahrzeugsitzes aus den Sitzschienen zu verbessern. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch einen Längseinsteller für einen Fahrzeugsitz mit den Merkmalen des Anspruches 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind Gegenstand der Unteransprüche.
Erfindungsgemäß umfasst ein Längseinsteller für einen Fahrzeugsitz oder dergleichen, mit wenigstens einem Fuß, dessen Ende in einer Schiene verschiebbar und aus derselben entnehmbar angeordnet ist, einen Rollmechanismus, der am Ende des Fußes angeordnet ist, welcher eine Bewegung in Längsrichtung der Schiene ermöglicht, eine Längsverriegelungseinheit, die am Ende des Fußes oder mindestens eines der Füße angeordnet ist, welche eine Verriegelung des Endes mit der Schiene ermöglicht, um Längseinstellbarkeit vorzusehen, und eine Entnahmeverriegelungseinheit, die am Ende des Fußes angeordnet ist, welche eine Verriegelung des Endes mit der Schiene zum Verhindern eines Entnehmens und ein Lösen der Verriegelung für eine Entnahme des Fahrzeugsitzes samt Rollmechanismus vorsieht. Mit Hilfe einer derartigen Ausgestaltung des Längseinstellers kann eine bislang übliche, obere, relativ zur unteren Schiene verschiebbare Schiene entfallen, wodurch die Entnehmbarkeit des Fahrzeugsitzes deutlich vereinfacht wird. Dabei ist insbesondere eine Entnahme an einer beliebigen Stelle innerhalb der Schiene möglich. Umgekehrt ist natürlich auch ein Einsetzen an einer beliebigen Stelle innerhalb der Schiene möglich. Zudem bleibt der Rollmechanismus stets mit dem Fahrzeugsitz verbunden und lediglich die fahrzeugstrukturfeste Schiene verbleibt im Fahrzeug, so dass ein einfacher Komplettaustausch ermöglicht wird. Eine entsprechende, in Längsrichtung der Schiene(n) spiegelsymmetrische Ausgestaltung ermöglicht zudem den Einbau des Fahrzeugsitzes in umgekehrter Richtung.
Die Verriegelungseinheit des Fahrzeugsitzes weist mindestens eine Längsverriegelungseinheit und eine Entnahmeverriegelungseinheit auf, wobei die Längsverriegelungseinheit in einer ersten Richtung aus- und einfahrbare Verriegelungselemente, wie insbesondere Verriegelungsbolzen, aufweist, und die Entnahmeverriegelungseinheit in eine zweite Richtung verfahrbare Elemente aufweist, und sich die beiden Richtungen unterscheiden. Dabei sind bevorzugt die erste und die zweite Richtung senkrecht zueinander ausgerichtet.
Die Schiene weist vorzugsweise einen sich in Längsrichtung erstreckenden, erhabenen Bereich auf, welcher in Kontakt mit mindestens einer Rolle des Rollmechanismus ist, welche am Ende des Fußes des Fahrzeugsitzes vorgesehen ist, und deren Lauffläche bildet. Durch das Vorsehen einer derartigen, erhabenen, insbesondere bevorzugt gewölbt ausgebildeten Lauffläche können sich Schmutzpartikel oder dergleichen an tiefer gelegenen Stellen seitlich neben der Lauffläche sammeln, ohne dass sie die Rollbewegung des Fahrzeugsitzes beeinträchtigen.
Die fahrzeugstrukturfesten Schienen weisen bevorzugt eine Mehrzahl von äquidistant mit einem Abstand P9 angeordneten Verriegelungsöffnungen und die Längsverriegelungseinheit eine Mehrzahl von Verriegelungselementen auf, die mit einem Abstand P13 zueinander äquidistant angeordnet sind, wobei sich der Abstand P9 vom Abstand P13 unterscheidet, d.h. nicht alle Verriegelungselemente greifen gleichzeitig in Verriegelungsöffnungen ein. Hierbei gilt bevorzugt a × P9 = b × P13, wobei a<b, insbesondere bevorzugt gilt a<b<10, gilt. Ferner sind a und b bevorzugt teilerfremd. Besonders bevorzugt liegt a im Bereich bis maximal fünf. Ganz besonders geeignet sind a = 3 und b = 4 oder a=4 und b=5.
Beim erfindungsgemäßen Längseinsteller ist bevorzugt eine Vertikalbewegung der Entnahmeverriegelungseinheit über zwei aneinander anliegende und aneinander entlanggleitenden Schrägen in eine Horizontalbewegung umwandelbar, welche ein Ver- oder Entriegeln der Entnahmeverriegelungseinheit mit der Schiene bewirkt.
Eine Optimierung der Verriegelungseinheiten in Bezug auf die Entnahmesicherheit kann dadurch vorgesehen sein, dass die Verriegelungselemente, die Teil der Längsverriegelungseinheit sind, in Führungen geführt sind, deren Außenfläche einen Teil der Entnahmeverriegelungseinheit bildet. Ferner kann über eine unabhängige Betätigung sichergestellt werden, dass die Verriegelungselemente der Längsverriegelungseinheit nicht einfahren, so dass - bei einem Versagen der Verriegelung der Entnahmeverriegelungseinheit - die Verriegelungselemente der Längsverriegelungseinheit den Fahrzeugsitz zumindest innerhalb der Schiene sichern. Je nach Ausfahrweg der Verriegelungselemente kann auch zusätzlich eine Sicherung der Längsposition realisiert werden.
Zur Zentrierung ist vorzugsweise an jedem Ende eines Fußes eine Führungsvorrichtung in Gestalt eines federvorgespannten Gleiters vorgesehen, die innerhalb der Öffnung der Schiene angeordnet ist und den Fuß derart in der Öffnung führt, dass beim Einsetzen und/oder bei einer Längsverstellung des Fahrzeugsitzes der Rollmechanismus im mittleren Bereich einer Lauffläche der Schiene angeordnet ist. Eine besonders einfache Ausgestaltung des Gleiters ermöglichen Winkelbleche, die sich mit einem Schenkel ins Innere der Schiene erstrecken und mit dem anderen Schenkel nach außen ragen.
Der Fahrzeugsitz kann auch derart ausgebildet sein, dass die vorderen Füße in ihrer Position zu den hinteren Füßen veränderbar sind, beispielsweise um den Fahrzeugsitz aus der normalen Gebrauchsstellung (zum Sitzen) in eine andere Nutzungsstellung zu überführen, so dass beispielsweise die Sitzfläche hochgeklappt und parallel zur Rückenlehne des Fahrzeugsitzes angeordnet werden kann, oder die Sitzfläche unter Vor- oder Rückschwenken der Rückenlehne in eine Bodenstellung gebracht werden kann, in welcher der Sitz möglichst nah am Boden angeordnet ist (vgl. beispielsweise DE 20 2005 020 672 U1 ). Hierfür ist bevorzugt an mindestens einem Ende eines Fußes eine Verriegelungseinheit angeordnet. Insbesondere bevorzugt ist an jedem Ende eines Fußes eine Verriegelungseinheit angeordnet, welche gemeinsam mit einer Betätigungsvorrichtung eine Verriegelungsvorrichtung bilden. Dabei können die Verriegelungseinheiten bevorzugt für verschiedene Zwecke unabhängig voneinander betätigt werden, wie beispielsweise ausschließlich für eine Längseinstellung.
Ferner ist ein Austausch von unterschiedlichen Fahrzeugsitzen innerhalb des Fahrzeugs problemlos möglich. So lässt sich beispielsweise ein als eigenständiger Kindersitz ausgebildeter Fahrzeugsitz einfach an einer anderen Position einbauen oder durch einen Fahrzeugsitz für Erwachsene ersetzen. Auch ein einfaches Umdrehen der Sitze ist möglich, d.h. ein Einbau der Fahrzeugsitze wahlweise in oder entgegengesetzt der Fahrtrichtung kann erfolgen.
Natürlich müssen nicht notwendigerweise Fahrzeugsitze mit Hilfe des erfindungsgemäßen Längseinstellers an der fahrzeugstrukturfesten Schiene angebracht werden. Beispielsweise können Käfige o.ä. für den Tiertransport, Halterungen zum Verhindern eines Verrutschens von auf dem Boden liegenden Gegenständen oder Kühlboxen auf diese Weise in Längsrichtung des Fahrzeugs verstellbar und an beliebiger Stelle einsetz- und entnehmbar fixiert werden. Insgesamt ergibt sich eine große Bandbreite neuer Anwendungsmöglichkeiten von fahrzeugstrukturfesten Schienen und hieran befestigbarer Elemente.
Dadurch, dass in jedem Fall der gesamte Fahrzeugsitz oder dergleichen einschließlich der Verriegelungsvorrichtung mit ihren Längsverriegelungseinheiten und Entnahmeverriegelungseinheiten aus den Schienen entnommen wird, können die Verriegelungseinheiten bedarfsgemäß dimensioniert werden, d.h. eine Verriegelungseinheit für eine Kühlboxenhalterung muss - auf Grund des geringeren Gesamtgewichts - weniger stabil ausgebildet sein als die für einen Fahrzeugsitz für einen Erwachsenen.
Im Folgenden ist die Erfindung anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es zeigen

1 eine perspektivische Teilansicht des Ausführungsbeispiels in der Ausgangsstellung,
2 einen Schnitt quer durch einen Teilbereich von 1,
3 einen Längsschnitt durch einen Teilbereich von 1, und
4 eine Seitenansicht eines Fahrzeugsitzes.

Ein Fahrzeugsitz 1 für den Fondbereich eines Vans ist mittels eines Längseinstellers 3 als Ganzes längseinstellbar, kann also verschiedene Sitzlängspositionen in Sitzlängsrichtung einnehmen. Die Längseinstellung definiert auch die vorliegend verwendeten Richtungsangaben. In Bezug auf die Ausgestaltung und Funktion des Fahrzeugsitzes 1 per se wird auf die DE 20 2005 020 672 U1 verwiesen, deren diesbezüglicher Offenbarungsgehalt ausdrücklich mit einbezogen wird. Es unterscheidet sich lediglich in Bezug auf die Anbindung an die Fahrzeugstruktur, d.h. die unteren Enden der vorderen und hinteren Füße 5 bzw. 7 sind innerhalb einer fahrzeugstrukturfesten Schiene 9 verriegelt. Hierbei ist der Fahrzeugsitz 1 bei einem teilweisen Lösen einer Verriegelungsvorrichtung 11 in Längsrichtung der fahrzeugstrukturfesten Schiene 9 verschiebbar, wobei die Füße 5, 7 in der Schiene 9 geführt sind, bei einem vollständigen Lösen der Verriegelungsvorrichtung 11 sind die Füße 5, 7 aus der Schiene 9 entnehmbar. Auf die genauere Ausgestaltung und Funktion wird im Folgenden näher eingegangen.
Gemäß dem in der Zeichnung schematisch dargestellten Ausführungsbeispiel ist unterhalb des Fahrzeugsitzes 1 auf der rechten und linken Seite jeweils eine spiegelsymmetrisch zur Mittellängsebene ausgebildete fahrzeugstrukturfeste Schiene 9 angeordnet. Auf Grund der im Wesentlichen spiegelsymmetrischen Ausgestaltung des Fahrzeugsitzes 1 und der Schienenanordnung in Bezug auf die Mittellängsebene des Fahrzeugsitzes 1 wird im Folgenden nur eine Seite näher beschrieben. Hierbei sei darauf hingewiesen, dass, beispielsweise beim vollständigen Lösen der Verriegelungsvorrichtung 11 die Betätigungsvorrichtung 10 auch asymmetrisch angeordnet sein kann, bspw. im oberen Bereich auf einer Seite der Rückenlehne, und die Kraftübertragung mittels Bowdenzügen, Übertragungsstangen oder dergleichen an beide Seiten erfolgt.
Die fahrzeugstrukturfeste Schiene 9 ist ihrerseits spiegelsymmetrisch zur Schienen-Mittellängsebene ausgebildet. Sie weist einen U-förmigen Querschnitt mit zweifach um 90° nach innen und unten umgebogenen Schenkeln, wobei der sich nach oben erstreckende Schenkelbereich mit dem Bezugszeichen 9a, der horizontal verlaufende Schenkelbereich mit dem Bezugszeichen 9b und der nach unten umgebogene Schenkelbereich mit dem Bezugszeichen 9c bezeichnet ist. Zwischen den beiden Schenkelbereichen 9a ist ein Mittelbereich 9d angeordnet, welcher in seiner Mitte einen in Richtung Innenbereich der Schiene 9 gewölbten Bereich hat, welcher auf Grund seiner Funktion auch als Lauffläche 9e bezeichnet ist, wenngleich nicht der gesamte gewölbte Bereich in Kontakt mit dem entsprechenden Bereich des Fahrzeugsitzes 1 gelangt. In den sich nach oben erstreckenden Schenkelbereichen 9a ist jeweils etwas unterhalb des unteren Endes des nach unten umgebogenen Schenkelbereichs 9c eine Reihe äquidistant zueinander angeordneter Bohrungen ausgebildet, auf welche als Verriegelungsöffnungen 9f Bezug genommen wird. Der Abstand der Mittelpunkte zweier benachbarter Verriegelungsöffnungen 9f wird mit P9 bezeichnet (siehe 3).
Die vorliegend eben ausgebildeten Bereiche neben der Lauffläche 9e dienen einerseits der Schienenbefestigung (nicht dargestellt) an der Fahrzeugstruktur, d.h. Schrauben oder dergleichen können zur Fixierung an der Fahrzeugstruktur durch in diesen Bereichen vorgesehene Öffnungen geschoben und an der Fahrzeugstruktur fixiert werden, und andererseits bieten diese Bereiche Raum für sich in den Schienen sammelnden Schmutz, wie Staubpartikel oder dergleichen, welche sich üblicherweise in den tiefer gelegenen Bereichen sammeln. So kann sichergestellt werden, dass die Lauffläche 9e selbst möglichst schmutzfrei bleibt, damit beispielsweise die Leichtläufigkeit der Sitzverstellung nicht beeinträchtigt wird und keine Hindernisse im Bereich der Lauffläche 9e sich aufbauen, welche zu einem holpernden Bewegungsablauf im Falle einer Längsverstellung des Fahrzeugsitzes 1 führen würden.
Am Ende der vorderen Füße 5 wie auch der hinteren Füße 7 ist jeweils eine Längsverriegelungseinheit 13 und eine Entnahmeverriegelungseinheit 14 angeordnet, welche gemeinsam mit den Verriegelungsöffnungen 9f der Schienen 9 und einer Betätigungsvorrichtung 10, vorliegend in Gestalt eines Hebels 10a seitlich an der Rückenlehne, in Gestalt eines Handgriffs 10b vorn unter dem Fahrzeugsitz 1 und eines Handgriffs 10c unten hinter dem Fahrzeugsitz 1, die Verriegelungsvorrichtung 11 zum Verriegeln des Fahrzeugsitzes 1 mit den Schienen 9 bilden. Auf die Längsverriegelungseinheit 13 und die Entnahmeverriegelungseinheit 14 in der Gesamtheit wird im Folgenden der Einfachheit halber als Verriegelungseinheit Bezug genommen.
Der Aufbau der Verriegelungseinheiten 13 und 14 sowie ein Rollmechanismus 15 zur reibungsarmen Verstellbarkeit des Fahrzeugsitzes 1 an den vorderen und hinteren Füßen 5 bzw. 7 entspricht sich, so dass im Folgenden der Aufbau und die Funktion anhand einer einzigen Längsverriegelungseinheit 13, Entnahmeverriegelungseinheit 14 und eines Rollmechanismus 15 näher erläutert wird.
Die in der Zeichnung näher dargestellten Verriegelungseinheiten 13, 14 sind am unteren Ende eines der vorderen Füße 5 angeordnet. Die Füße 5 sind mit besagtem Rollmechanismus 15 unlösbar verbunden. Der Rollmechanismus 15 weist vorliegend je eine achsgelagerte Rolle 17 in jeweils einer Rollen-Halterung 19 auf, die am vorderen bzw. hinteren Ende des Fußes 5 durch einen gabelartig ausgebildeten, sich nach vorn bzw. hinten erstreckenden Bereich gebildet ist. Die Rollen 17 laufen auf der nach oben gewölbt ausgebildeten Lauffläche 9e innerhalb der Schiene 9. Natürlich können in der Halterung auch mehr als zwei Rollen oder gegebenenfalls auch nur eine einzige Rolle vorgesehen sein, um ein Verschieben des Fußendes innerhalb der Schiene 9 zu erleichtern. Prinzipiell wäre Rollmechanismus 15 als auch eine beliebige andere, fest am Fußende angeordnete Wälzlagerung, z.B. mit Kugeln, oder aber eine Gleitlagerung möglich. Sollen die vorderen und hinteren Füße des Fahrzeugsitzes in ihrem Abstand veränderbar sein, so ist im Unterschied zur Darstellung der Zeichnung an mindestens einem der Füße ein geeignetes Gelenk zum Neigungsausgleich vorzusehen. Die bei längseinstellbaren Fahrzeugsitzen ansonsten übliche zweite, sitzfeste Schiene kann durch das Vorsehen des Rollmechanismus 15 entfallen.
Auf Grund der zur Mittellängsebene spiegelsymmetrischen Ausgestaltung der Verriegelungseinheiten 13, 14 wird jeweils nur eine Seite der Anordnung beschrieben. Im Bereich zwischen den beiden, die Rollen 17 haltenden gabelartigen Bereichen des Fußendes ist die Längsverriegelungseinheit 13 angeordnet, welche senkrecht zur Mittellängsebene des Fußendes jeweils nach außen verfahrbare Verriegelungsbolzen 13a mit einer symbolisch als Feder dargestellten Verriegelungsbolzen-Aus- und Einfahreinheit 13a' aufweist. Vorliegend sind einander gegenüberliegend jeweils sechs derartige Verriegelungsbolzen 13a vorgesehen, wobei in 2 auf der linken Seite der verriegelte Zustand (zu) und auf der rechten Seite der entriegelte Zustand (auf) schematisch dargestellt ist. Die Verriegelungsbolzen 13a sind in hohlzylindrischen Führungen geführt, welche in einer Verriegelungs-Halterung 13b ausgebildet sind. Die Verriegelungs-Halterung 13b weist zwei sich parallel zur Mittellängsebene des Fußendes erstreckende plattenartige Teile 13b' und mindestens zwei dieselben am Fußende fixierenden Bolzen 13b" auf.
Die plattenartigen Teile 13b' sind im Bereich der Verriegelungsbolzen 13a mit einem hülsenartigen Fortsatz 13b'" ausgebildet, welcher sich nach außen, also weg vom Fuß 5 erstreckt und dessen Innenfläche einen Teil der hohlzylindrischen Führung für die Verriegelungsbolzen 13a bildet, wobei die Verriegelungsbolzen 13a - unabhängig voneinander - über besagte Verriegelungsbolzen-Aus- und Einfahreinheit 13a' über den hülsenartigen Fortsatz 13b" hinaus ausfahrbar und vorliegend mehr oder weniger bündig mit demselben einfahrbar sind.
Im vollständig ausgefahrenen Zustand ragen vorliegend die Enden der Verriegelungsbolzen 13a leicht durch die entsprechenden Verriegelungsöffnungen 9f in der Schiene 9. Es ist jedoch auch beispielsweise ein bündiges Ausfahren der Verriegelungsbolzen 13a möglich, z.B. wenn die Schienen formschlüssig versenkt im Fahrzeugboden angeordnet sind. Die nicht in Verriegelungsöffnungen 9f eingreifenden Verriegelungsbolzen 13a liegen im ausgefahrenen Zustand an der Innenwand der Schiene 9 an. Im eingefahrenen Zustand ragen (alle) Verriegelungsbolzen 13a vorliegend minimal über den hülsenartigen Fortsatz 13b'" der plattenartigen Teile 13b' hinaus, jedoch ist beispielsweise auch ein vollständiges Einfahren möglich.
Da sich der Abstand P13 benachbarter Verriegelungsbolzen 13a vom Abstand P9 benachbarter Verriegelungsöffnungen 9f unterscheidet, lässt sich eine deutlich feinere Längseinstellbarkeit des Fahrzeugsitzes 1 als beim Vorsehen von gleich beabstandeten Verriegelungsbolzen 13a und -öffnungen 9f erzielen.
Vorliegend gilt in Bezug auf die Abstände 3 × P9 = 4 × P13.
Die plattenartigen Teile 13b' weisen am oberen Ende eine Schräge auf, welche in Anlage an einen Keil 13c ist. Die plattenartigen Teile 13b' sind über diese Schräge ferner Teil der im Folgenden näher beschriebenen Entnahmeverriegelungseinheit 14. Der Keil 13c ist parallel zur Mittellängsebene des Fußendes in vertikaler Richtung innerhalb eines durch eine Vertiefung definierten Bereichs über eine in der Zeichnung symbolisch dargestellte Betätigungseinheit 14a, bspw. über eine bowdenzugbetätigte Kurvenscheibe, verfahrbar, wobei die dem Fuß 5 zugewandte Seite eben ausgebildet ist und der Keil 13c sich vom Fuß weg mit seiner Spitze nach unten erstreckt. Der Keil 13c selbst weist eine abgesetzte Gestalt auf, wobei die Keilspitze eine Einführschräge bildet, an welche ein ebener, sich parallel zur Rückseite erstreckender Anlagebereich für die Rückseite der Verriegelungsbolzen 13a anschließt, welcher anschließend wieder in die Keilform übergeht, wobei an dieser Schräge die Schräge des plattenartigen Teils 13b' der Verriegelungs-Halterung 13b anliegt. Eine Vertikalbewegung des Keils 13c bewirkt daher eine Horizontalbewegung des entsprechenden plattenartigen Teils 13b' der Verriegelungs-Halterung 13b.
Auf der der Schräge des plattenartigen Teils 13b' gegenüberliegenden vertikal verlaufenden Seite liegt eine Außenfläche eines ersten Schenkels eines Winkelblechs 21 unter Zwischenlage einer Feder 23 an. Der zweite Schenkel des Winkelblechs 21 erstreckt sich waagerecht nach außen, oberhalb des horizontal erstreckenden Schenkelbereich 9b der Schiene 9, wobei die Winkelbleche 21 in Verbindung mit den Federn 23 eine Führungsvorrichtung bilden, so dass der Fuß 5 mittig innerhalb der Öffnung der Schiene 9 angeordnet ist, wodurch gleichzeitig die Rollen 17 zentral auf der gewölbten Lauffläche 9e positioniert sind. Somit bilden die Winkelbleche 21 eine Art Gleiter zur Führung des Fahrzeugsitzes 1 in den Schienen 9.
Die plattenartigen Teile 13b' der Verriegelungshalterung 13b werden bei einer Horizontalbewegung von dem unten angeordneten Bolzen 13b", der oben angeordneten Schräge des Keils 13c und der Außenfläche des Winkelblechs 21 in Verbindung mit der Feder 23 geführt. Unabhängig hiervon lassen sich die Verriegelungsbolzen 13a mit Hilfe der Verriegelungsbolzen-Aus- und Einfahreinheit 13a' aus- und einfahren, wobei jedoch vorliegend ein Aus- oder Einfahren der Verriegelungsbolzen 13a ausschließlich in dem Zustand möglich ist, in welchem der Keil 13c sich in seiner untersten Stellung befindet, d.h. es muss zuerst ein Entriegeln der Längsverriegelungseinheit 13 erfolgen, bevor die Entnahmeverriegelungseinheit 14 entriegeln kann.
Die Entnahmeverriegelungseinheit 14 umfasst somit die Längsverriegelungseinheit 13 samt Verriegelungsbolzen-Aus- und Einfahreinheit 13a' mit ihren Verriegelungsbolzen 13a und die Betätigungseinheit 14a mit dem Keil 13c.
Im Falle eines Lösens der Verriegelungsvorrichtung 11 über den Handgriff 10b am vorderen Ende des Fahrzeugsitzes 1 erfolgt vorliegend ausschließlich ein Öffnen der Längsverriegelungseinheit 13, d.h. nur die Verriegelungsbolzen 13a werden mit Hilfe der Verriegelungsbolzen-Aus- und Einfahreinheit 13a' eingefahren. Da die plattenartigen Teile 13 mit ihren hülsenartigen Fortsätzen 13b'" im ausgefahrenen Zustand verbleiben, verhindern die hülsenartigen Fortsätze 13b'", welche sich in einer Position befinden, dass sie breiter als die Öffnung der Schiene 9 sind, ein Entnehmen des Fahrzeugsitzes 1 aus der Schiene 9, allerdings ist ein gewisses Anheben möglich, was aber auf Grund des Eigengewichts des Fahrzeugsitzes 1 und des Gewichts eines bei einer Längsverstellung üblicherweise einsitzenden Insassen verhindert wird. Während eines Verstellens des Fahrzeugsitzes 1 in Längsrichtung gleiten die Winkelbleche 21 mit einem Schenkel in die Öffnung der Schiene 9 ragend der Schiene 9 entlang, wobei die Feder 23 für eine gewisse Führung und Zentrierung sorgt, so dass die Rollen 17 etwa mittig entlang der Lauffläche 9e rollen.
Zum Überführen des Fahrzeugsitzes 1 in eine Easy-Entry-Stellung oder eine raumsparende Stellung direkt hinter einem davor angeordneten Fahrzeugsitz wird der Hebel 10a betätigt, welcher neben einer Entriegelung der Rückenlehne auch eine Entriegelung der Längsverriegelungseinheit 13 entsprechend dem vorstehend beschriebenen Fall bewirkt. Der Fahrzeugsitz 1 kann zusätzlich mit einer Memoryfunktion ausgebildet sein, so dass nach einem Rückbewegen des Fahrzeugsitzes 1 und der Rückenlehne automatisch die ursprüngliche Sitzposition wieder eingenommen wird. In beiden Fällen erfolgt eine Bewegung der Verriegelungsbolzen 13a in einer Richtung senkrecht zur Mittellängsebene des Fahrzeugsitzes 1, auf welche auch als erste Richtung Bezug genommen wird.
Für ein Entnehmen des Fahrzeugsitzes 1 aus den Schienen 9 erfolgt eine Betätigung des dritten Handgriffs 10c. Die Betätigung dieses Handgriffs 10c löst in einem ersten Schritt die Entriegelung der Längsverriegelungseinheit 13, d.h. die Verriegelungsbolzen 13a werden mit Hilfe der Verriegelungsbolzen-Aus- und Einfahreinheit 13a' in ihre maximal eingefahrene Stellung gebracht. In einem zweiten Schritt wird die Betätigungseinheit 14a betätigt, d.h. der Keil 13c wird nach oben bewegt und die plattenartigen Teile 13b' gelangen, unterstützt durch die Kraft der Federn 23, die sich von den in der Öffnung der Schienen 9 angeordneten Winkelblechen 21 abstützen, in Anlage an die Füße 5, 7. Dadurch befinden sich die äußersten Enden der Verriegelungsbolzen 13a unterhalb der Öffnung der Schienen 9, so dass ein Entnehmen möglich ist. Die die Entnahmeverriegelung lösende Bewegung der Betätigungseinheit 14a, welche den Keil 13c bewegt, verläuft in vertikaler Richtung parallel zur Mittellängsebene des Fahrzeugsitzes 1. Auf diese Richtung wird auch als zweite Richtung Bezug genommen.
Zum Einsetzen werden die Rollen 17 der Füße 5 und 7 in der Öffnung der Schiene 9 positioniert und der Fahrzeugsitz 1 abgesenkt. Ein Einführen der am oberen Ende befindlichen Winkelbleche 21 wird durch das Vorsehen von Einführschrägen erleichtert, wodurch ein gewisses seitliches Spiel ermöglicht wird. Nach dem Auftreffen der Rollen 17 auf der Lauffläche 9e erfolgt eine Aktivierung der Entnahmeverriegelungseinheit 14, d.h. die Keile 13c werden nach unten bewegt, wodurch sich die plattenartigen Teile 13b' nach außen bewegen. Anschließend erfolgt eine Aktivierung der Längsverriegelungseinheit 13, d.h. die Verriegelungsbolzen 13a werden mit Hilfe der Verriegelungsbolzen-Aus- und Einfahreinheit 13a' ausgefahrenen, wobei sichergestellt wird, dass zwei der Verriegelungsbolzen 13a in Verriegelungsöffnungen 9f angeordnet sind und den Fahrzeugsitz 1 in Längsrichtung sichern. Eine abschließende Fixierung der Verriegelungsbolzen-Aus- und Einfahreinheit 13a' kann vorliegend nur dann erfolgen, wenn zwei Verriegelungsbolzen 13a weiter ausgefahren sind als die anderen Verriegelungsbolzen 13a, d.h. der Fahrzeugsitz 1 korrekt verriegelt ist.
Insgesamt ergibt sich durch das Vorsehen derartiger Verriegelungseinheiten 13 und 14 eine Aufteilung der Kräfte in die zwei senkrecht zueinander stehenden Richtungen.
Auf Grund der spiegelsymmetrischen Ausgestaltung der Schienen 9 und Füße 5, 7 kann der zuvor beschriebene Fahrzeugsitz 1 auch entgegengesetzt zur Fahrtrichtung eingebaut werden und ist auch bei dieser Einbaurichtung längseinstellbar.
Obwohl vorstehend eine rein mechanische Entriegelung für ein Verstellen der Position des Fahrzeugsitzes 1 beschrieben ist, kann auch ein elektromotorischer Mechanismus vorgesehen sein, welcher entsprechende Funktionen hat. Ferner können die Betätigungsvorrichtungen 10 auch an anderen geeigneten Stellen angeordnet, insbesondere auch zusammengelegt sein, so dass beispielsweise ein unterschiedlich starkes Ziehen oder ein Halten des Betätigungselements über einen gewissen Bereich (z.B. Schwenkbereich der Lehne) hinaus eine weitergehende Entriegelung auslöst, z.B. in einem ersten Schritt die Easy-Entry-Funktion und anschließend ein Lösen der Entnahmeverriegelung.
Der Fahrzeugsitz 1 kann gemäß einer nicht in der Zeichnung dargestellten, vereinfachten Variante auch derart ausgebildet sein, dass in jedem Fall die Längsverriegelungseinheit und die Entnahmeverriegelungseinheit mit einem Bedienvorgang gelöst werden, wobei das Lösen und insbesondere das Wiederverriegeln nacheinander erfolgen kann, wie vorstehend im Falle der Sitzentnahme beschrieben. Auf Grund des Gesamtgewichts des Fahrzeugsitzes 1 kann - zumindest bei einsitzendem Insassen - davon mit Sicherheit ausgegangen werden, dass sich bei einer Längseinstellung des Fahrzeugsitzes 1 derselbe nicht aus den Schienen 9 entnommen werden kann.
Bezugszeichenliste

1: Fahrzeugsitz
3: Längseinsteller
5: vorderer Fuß
7: hinterer Fuß
9: (fahrzeugstrukturfeste) Schiene
9a: nach oben erstreckender Schenkelbereich
9b: horizontal erstreckender Schenkelbereich
9c: nach unten erstreckender Schenkelbereich
9d: Mittelbereich
9e: Lauffläche
9f: Verriegelungsöffnung
10: Betätigungsvorrichtung
10a: Hebel
10b: Handgriff (Längsverriegelung)
10c: Handgriff (Entnahmeverriegelung)
11: Verriegelungsvorrichtung
13: Längsverriegelungseinheit
13a: Verriegelungsbolzen, Verriegelungselement
13a': Verriegelungsbolzen-Aus- und Einfahreinheit
13b: Verriegelungs-Halterung
13b': plattenartiges Teil
13b": Bolzen
13b'": hülsenartiger Fortsatz
13c: Keil
14: Entnahmeverriegelungseinheit
14a: Betätigungseinheit
15: Rollmechanismus
17: Rolle
19: Rollen-Halterung
21: Winkelblech, Gleiter
23: Feder
P9: Abstand Bohrungsmittelpunkte (Schiene)
P13: Abstand Mittellängsachsen Verriegelungsbolzen

Claims

Längseinsteller für einen Fahrzeugsitz (1), mit wenigstens einem Fuß (5, 7), dessen Ende in einer Schiene (9) verschiebbar und aus derselben entnehmbar angeordnet ist, wobei am Ende des Fußes (5, 7) ein Rollmechanismus (15) angeordnet ist, welcher eine Bewegung in Längsrichtung der Schiene (9) ermöglicht, am Ende des Fußes (5, 7) oder mindestens eines der Füße (5, 7) eine Längsverriegelungseinheit (13) angeordnet ist, welche eine Verriegelung des Endes mit der Schiene (9) ermöglicht, um Längseinstellbarkeit vorzusehen, und am Ende des Fußes (5, 7) eine Entnahmeverriegelungseinheit (14) angeordnet ist, welche eine Verriegelung des Endes mit der Schiene (9) zum Verhindern eines Entnehmens und ein Lösen der Verriegelung für eine Entnahme des Fahrzeugsitzes (1) samt Rollmechanismus (15) vorsieht, dadurch gekennzeichnet, dass die Verriegelungseinheit (13) senkrecht zur Mittellängsebene nach außen und innen verfahrbare Verriegelungselemente (13a) aufweist, die in senkrecht zur Mittellängsebene nach außen und innen verfahrbaren Teilen geführt sind und zum Sichern der Sitzlängseinstellung mit Verriegelungsöffnungen (9f) zusammenwirken, wobei der Fahrzeugsitz (1) durch eine Bewegung der Verriegelungselemente (13a) nach innen und ohne eine Bewegung der verfahrbaren Teile nach innen durch ein Herausziehen der Verriegelungselemente (13a) aus den Verriegelungsöffnungen (9f) entriegelbar und in Längsrichtung der Schiene (9) verstellbar und durch die verfahrbaren Teile gegen ein Entnehmen aus der Schiene (9) gesichert ist, und der Fahrzeugsitz (1) durch eine kombinierte Bewegung der Verriegelungselemente (13a) nach innen und der verfahrbaren Teile nach innen entriegelbar und entnehmbar ist, wodurch die Verriegelungselemente (13a) der Längsverriegelungseinheit (13) und die verfahrbaren Teile gemeinsam die Entnahmeverriegelungseinheit (14) bilden.
Längseinsteller nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Schiene (9) einen sich in Längsrichtung erstreckenden, erhabenen Bereich aufweist, welcher in Kontakt mit mindestens einer Rolle (17) des Rollmechanismus (15) ist, welche am Ende des Fußes (5, 7) des Fahrzeugsitzes (1) vorgesehen ist, und deren Lauffläche (9e) bildet.
Längseinsteller nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Lauffläche (9e) in Richtung des Innenbereichs der Schiene (9) gewölbt ausgebildet ist.
Längseinsteller nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Längsverriegelungseinheit (13) besagte -senkrecht zur Mittellängsebene der Schiene (9)- nach innen und außen ein- und ausfahrbare Verriegelungselemente (13a) aufweist, und die Entnahmeverriegelungseinheit (14) in eine zweite Richtung verfahrbare, keilförmige Elemente (13c) zur Betätigung der nach außen und innen verfahrbaren Teile aufweist, wobei sich die beiden Bewegungsrichtungen unterscheiden.
Längseinsteller nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Richtung senkrecht zur Mittellängsebene der Schiene (9) verläuft, und die zweite Richtung parallel zur Mittellängsebene der Schiene (9) verläuft.
Längseinsteller nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Schienen (9) eine Mehrzahl von äquidistant mit einem Abstand P9 angeordneten Verriegelungsöffnungen (9f) und die Längsverriegelungseinheit (13) eine Mehrzahl von Verriegelungselementen (13a) aufweist, die mit einem Abstand P13 zueinander äquidistant angeordnet sind, wobei sich der Abstand P9 vom Abstand P13 unterscheidet.
Längseinsteller nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass gilt: a × P9 = b × P13, wobei a<b, insbesondere a<b<10, gilt, und a und b teilerfremd sind.
Längseinsteller nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Vertikalbewegung der Entnahmeverriegelungseinheit (14) über zwei aneinander anliegende und aneinander entlanggleitende Schrägen in eine Horizontalbewegung umwandelbar ist, welche ein Ver- oder Entriegeln der Entnahmeverriegelungseinheit (14) mit der Schiene (9) bewirkt.
Längseinsteller nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Verriegelungselemente (13a), die Teil der Längsverriegelungseinheit (13) sind, in Führungen geführt sind, deren Außenfläche einen Teil der Entnahmeverriegelungseinheit (14) bildet.
Längseinsteller nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein vorderer Fuß (5) und ein hinterer Fuß (7) des Fahrzeugsitzes (1) in ihrem Abstand zueinander zumindest in Bezug auf die in der Schiene (9) angeordneten Enden der Füße (5, 7) veränderbar sind, wobei an mindestens einem Ende eines Fußes (5, 7) eine Verriegelungseinheit (13, 14) angeordnet ist.