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Die
vorliegende Erfindung ist eine teilweise Weiterführungsanmeldung der US Patentanmeldung
Nr. 117/867,572, welche am 4. Oktober 2007 (Anwaltszeichen P000903-R&D-JMC (7610.3059.001))
eingereicht worden ist und welche die Priorität der provisorischen US-Patentanmeldung
Nr. 60/925,418, welche am 20. April 2007 eingereicht worden ist,
beansprucht. Die vorliegende Patentanmeldung beansprucht auch die
Priorität
der provisorischen US-Patentanmeldung Nr. 61/086,216, welche am
5. August 2008 eingereicht worden ist.
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Technisches Gebiet
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Das
technische Gebiet, auf welches sich die vorliegende Offenbarung
allgemein bezieht, betrifft Formgedächtnispolymere und Mischungen
aus Formgedächtnispolymer
und Klebstoffmischungen.
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Hintergrund
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Formgedächtnispolymere
sind Polymermaterialien, welche durch einen äußeren Stimulus bzw. Impuls aus
einem deformierten Zustand zu ihrer ursprünglichen Form oder ”permanenten
Konfiguration” zurückgeführt werden
können.
Der äußere Stimulus
ist typischerweise in dem Fall von thermisch aktivierten Formgedächtnispolymeren
die Temperatur; dieser kann aber auch die Anwendung eines elektrischen
oder magnetischen Feldes, von Licht oder eine Veränderung
in dem pH-Wert sein.
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Gecko-Fußballen
mit Nanohaarstrukturen darauf sind Beispiele für smarte Trockenklebstoffe.
Das Arbeitsprinzip der Geckohaftung ist es, dass es die Nanohaarstruktur
ermöglicht,
dass der Fußballen
mit einer Gegenfläche
unabhängig
von deren Rauheit und chemischen Zusammensetzung einen maximalen
Kontakt herstellen kann. Dies wird durch Nanohaare erreicht, welche
relativ lang sind und sich von dem Fußballen aus in einem Winkel
erstrecken, so dass benachbarte Nanohaare die Gegenfläche unabhängig von
deren Topographie kontaktieren können.
Der maximale Kontakt erlaubt weiterhin die Akkumulation von Millionen
von kleinen van der Waals Wechselwirkungen (in dem Bereich von Mikronewton)
zwischen dem Gecko-Fußballen
und der Gegenfläche,
was zu einer Gesamthaftkraft (Abzugskraft) von ungefähr 10 N/cm2 führt.
Wenn eine Ablösekraft
in einem Abschälmodus
angewendet wird, wird allerdings die vollständige Ablösung graduell erreicht, indem
kleine Haftkräfte
entsprechend sehr kleinen Flächen überwunden
werden. Folglich wird die Haftung leicht umgekehrt. Insgesamt liegt
die Attraktivität
der Gecko-Haftung in der Kombination von Haftfestigkeit (10 N/cm2), Reversibilität und der Fähigkeit, sich im Hinblick sowohl
auf die Oberflächenrauhigkeit
als auch die Zusammensetzung an eine Vielzahl von Oberflächen anzupassen.
Die vorgenannten einzigartigen Merkmale der Gecko-Haftung haben
wissenschaftliche Forschungsbemühungen
angeregt, um synthetisch smarte Trockenklebstoffe herzustellen,
welche unter Verwendung desselben Prinzips wie die Gecko-Füße arbeiten.
Bisher zeigen die beiden besten synthetischen Gecko-Klebstoffe gegenüber Glas
eine maximale Abzugskraft von 3 und 10 N/cm2.
Beide Klebstoffe erleiden jedoch nach lediglich einem oder zwei
Befestigungs-/Ablöse-Zyklen einen
starken Haftungsverlust, und zwar als ein Ergebnis des Zusammenbruchs
oder des lateralen Kollapses der Nanostrukturen, wobei die letzteren
sich auf benachbarte Nanohaare beziehen, welche aneinander haften. Des
Weiteren sind syn thetische Gecko-Klebstoffe teuer herzustellen und
die Herstellung in großem
Maßstab ist
praktisch zu schwer.
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Zusammenfassung exemplarischer
Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung
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Eine
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung umfasst eine Zusammensetzung aus einem
thermoreversiblen Mehrschichttrockenklebstoff, welcher wenigstens
eine Schicht aus weichem Trockenklebstoff und eine Schicht aus Formgedächtnispolymer
enthält.
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Eine
andere exemplarische Ausführungsform
umfasst ein Produkt, welches einen Klebstoff und eine Klebstoffstützschicht
enthält,
wobei die Klebstoffstützschicht
einen Formgedächtnispolymerschaum
enthält, welcher
eine erste Fläche
benachbart zu der Trockenklebstoffschicht umfasst, welche sich an
die Oberflächentopographie
eines Substrats anpassen kann, auf welche die Klebstoffschicht aufgebracht
ist.
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Eine
andere exemplarische Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung umfasst ein Verfahren umfassend das Bereitstellen
einer Klebstoffschicht und einer Klebstoffstützschicht über der Klebstoffschicht, wobei
die Klebstoffstützschicht
einen Formgedächtnispolymerschaum
mit einer permanenten Form bei einer ersten Temperatur in einem
ersten Temperaturbereich aufweist, welcher eine Oberfläche oder
eine Fläche
umfasst, welche bei einer zweiten Temperatur in einem zweiten Temperaturbereich
ausreichend formbar bzw. biegsam ist, um sich so unter Druck auf
eine unebene Oberflächentopographie
eines Substrats, auf das die Klebstoffschicht aufgebracht ist, anzupassen.
Beim Abkühlen
unter Druck auf die erste Temperatur in dem ersten Temperaturbereich
wird der Kontakt zwischen dem Substrat und der Klebstoffschicht
mit einem Formgedächtnispoly merschaum
als Stützschicht
verglichen mit demselben Produkt mit einem nicht schaumigen Formgedächtnispolymer
als Stützschicht
verbessert.
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Eine
andere exemplarische Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung umfasst es, zu verursachen, dass das
Formgedächtnispolymer
in einem zweiten Temperaturbereich eine zweite Form aufweist, so
dass sich der Formgedächtnispolymerschaum
zu einer zweiten Form verändert,
welche dazu dient, die Klebstoffstützschicht und den Klebstoff
von dem Substrat zu entfernen.
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Eine
andere Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung umfasst eine Zusammensetzung aus einem thermoreversiblen
Mehrschichttrockenklebstoff, welcher eine erste Schicht aus einem
weichen Trockenklebstoff und eine Schicht aus Formgedächtnispolymer
umfasst.
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Andere
exemplarische Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung werden aus der nachfolgend bereitgestellten
detaillierten Beschreibung offensichtlich werden. Es sollte verstanden
werden, dass die detaillierte Beschreibung und die spezifischen
Beispiele, während
diese exemplarische Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung offenbaren, lediglich zu Zwecken der
Illustration gedacht sind, und nicht dazu beabsichtigt sind, den
Schutzbereich der vorliegenden Erfindung zu beschränken.
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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Exemplarische
Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung werden aus der nachfolgenden detaillierten
Beschreibung und den begleitenden Zeichnungen besser verstanden
werden, wobei:
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die 1 ein
Produkt und ein Verfahren unter Verwendung desselben gemäß einer
Ausführungsform der
vorliegenden Erfindung darstellt,
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die 2 einen
Doppelschichtklebstoff nach Erhitzen und Aufbringen einer Last und
nach Abkühlen und
Entfernen der Last illustriert,
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die 3 einen
Hafttest illustriert, um die Abzugskraft eines Doppelschichtklebstoffs
zu messen,
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die 4 einen
Hafttest darstellt, um die Abzugskraft eines Doppelschichtklebstoffs
zu messen,
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die 5 verschiedene
dynamische Differenzkalorimetriekurven für die Trockenklebstoffschicht,
die Formgedächtnispolymerschicht
und den Doppelschichtklebstoff darstellen,
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die 6A einen
Doppelschichtklebstoff gemäß einer
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung illustriert,
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die 6B einen
Doppelschichtklebstoff gemäß einer
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung darstellt,
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die 6C einen
Doppelschichtklebstoff gemäß einer
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung zeigt,
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die 6D einen
Doppelschichtklebstoff gemäß einer
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung illustriert,
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die 6F einen
Doppelschichtklebstoff gemäß einer
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung darstellt,
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die 7 die
scheinbaren und intrinsischen Abzugskräfte eines Doppelschichtklebstoffs
zeigen,
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die 8 die
Abzugskraft eines Doppelschichtklebstoffs gegenüber der Anzahl von Befestigungs-/Abziehzyklen
zeigt und
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die 9 die
Abzugskraft eines Doppelschichtklebstoffs, welcher an verschiedene
Substrate angebracht ist, gegenüber
ihren Wasserkontaktwinkeln zeigt.
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Detaillierte Beschreibung
exemplarischer Ausführungsformen
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Die
nachfolgende Beschreibung von Ausführungsformen) ist lediglich
exemplarischer (illustrativer) Natur und ist in keiner Weise dazu
beabsichtigt, die vorliegende Erfindung, deren Anwendung oder Verwendungen
zu beschränken.
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Nunmehr
Bezug nehmend auf die 1 umfasst eine Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ein Produkt 10, welches eine
Klebstoffschicht 12 sowie eine Klebstoffstützschicht 14,
welche daran befestigt oder angehaftet ist, aufweist. Die Klebstoffstützschicht 14 umfasst
einen Formgedächtnispolymerschaum,
welcher eine erste Fläche 15 benachbart
zu der Klebstoffschicht 12 aufweist. Der Formgedächtnispolymerschaum kann
ein offenzelliger oder geschlossenzelliger Schaum sein. Die erste
Fläche 15 des
Formgedächtnispolymerschaums
kann bei einer Temperatur deformie ren, um sich an eine unebene oder
ungleichmäßige Oberflächentopographie
eines Substrats anzupassen. Das heißt, der Formgedächtnispolymerschaum
kann unter einer kompressiven Last eine lokale Biegedeformation
unterlaufen, was zu einer sehr großen kompressiven Beanspruchung
in einem mikroskopischen Maßstab
führt,
welche ausreichend ist, dass sich die erste Fläche 15 des Formgedächtnispolymerschaums
an eine unebene oder ungleichmäßige Oberflächentopographie
eines Substrats 16 anpasst. Die Klebstoffschicht 12 kann
eine erste Fläche 22 für die Anhaftung
an das Substrat 16 sowie eine zweite Fläche 24 für die Anhaftung
an die Klebstoffstützschicht 14 aufweisen
oder welche mit der Klebstoffstützschicht 14 verbunden
ist. In einer Ausführungsform
ist die Klebstoffschicht 12 ein separates Material und
eine separate Schicht, welche an die Klebstoffstützschicht 14 anhaftet.
In einer alternativen Ausführungsform
kann die Klebstoffschicht 12 durch Pfropfen eines Klebstoffpolymers
an das Formgedächtnispolymer
der Klebstoffstützschicht 14 hergestellt
werden. Die gepfropfte Klebstoffschicht kann lediglich ein Molekül dick oder
kann 2 bis 10 Moleküle
dick sein. In einer Ausführungsform
kann die Klebstoffschicht 12 ein Trockenklebstoff sein.
In einer Ausführungsform
kann die erste Fläche 22 der
Klebstoffschicht 12 eine kontinuierliche, im Wesentlichen
Planare Fläche
sein. In einer anderen Ausführungsform
kann die erste Fläche 22 der
Klebstoffschicht 12 eine Vielzahl von sich hinaus erstreckenden
Merkmalen (einen Gecko imitierend) aufweisen, von denen jedes einen
lokalen Kontakt und eine lokale Anhaftung herstellen kann, und welche
mehr Kraft erfordern, um entfernt zu werden, wenn diese von dem
Substrat in einem senkrechten Winkel abgezogen werden, als wenn
diese unter Verwendung einer Kraft bei einem stumpfen Winkel abgeschält werden.
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Das
Substrat 16 kann eine Oberfläche 21 aufweisen,
welche eine ungleichmäßige oder
unebene Topographie aufweist, einschließlich, aber nicht beschränkt auf
eine Vielzahl von erhöhten
Merkmalen 18 oder Vertiefungen 19. Die Klebstoffstützschicht 14 ist
ein oder enthält
einen Formgedächtnispolymerschaum,
welcher eine erste Fläche 15 mit
einer ersten Form bei einer ersten Temperatur T1 innerhalb eines
ersten Temperaturbereichs aufweist. Beispielsweise kann die erste
Form des Formgedächtnispolymers
so sein, dass die erste Fläche 15 im
Wesentlichen flach oder in einer anderen Ausführungsform konvex ist. Der
Formgedächtnispolymerschaum,
welcher die erste Fläche 15 umfasst,
kann bei einer zweiten Temperatur T2 innerhalb eines zweiten Temperaturbereichs
zu einer zweiten Form deformierbar sein.
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Eine
andere Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung umfasst ein Verfahren, bei dem das Produkt,
welches die Klebstoffschicht 12 und die Klebstoffstützschicht 14,
welche daran angehaftet ist, umfasst, über einem Substrat 16 mit
einer ersten Oberfläche 21 mit
einer unebenen Topographie platziert werden kann, wobei der Formgedächtnispolymerschaum
der Klebstoffstützschicht 14 eine
erste Temperatur T1 innerhalb eines ersten Temperaturbereichs aufweist,
so dass die erste Fläche 15 der
Klebstoffstützschicht 14 die
erste Form aufweist. Die Temperatur des Formgedächtnispolymers der Klebstoffstützschicht 14 kann
zu einer zweiten Temperatur T2 verändert werden, welche sich innerhalb
eines zweiten Temperaturbereichs oberhalb der Glasübergangstemperatur
des Formgedächtnispolymerschaums
befindet, so dass der Formgedächtnispolymerschaum,
welcher die erste Fläche 15 umfasst,
deformiert werden kann. Bei der zweiten Temperatur T2 kann auf die
Klebstoffstützschicht 14 und
den Klebstoff 12 Druck aufgebracht werden. In einer Ausführungsform
kann der Druck durch ein separates zweites Substrat 20 aufgebracht
werden. Bei der zweiten Temperatur T2 und unter Druck wird die erste
Fläche 15 des
Formgedächtnispolymers
der Klebstoffstützschicht 14 in
der Form verändert,
wodurch verursacht wird, dass auch die erste Fläche 22 der Klebstoffschicht 12 in
ihrer Form verändert
wird. Dies führt
zu einer gleichmäßigeren
Verteilung der Last bzw. Kraft, welche durch das zweite Substrat 20 aufgebracht
wird, so dass sich die erste Fläche 22 der
Klebstoffschicht 12 an die Topographie der ersten Fläche 21 des
Substrats 16 anpasst. Der Formgedächtnispolymerschaum kann unter
Last auf eine Temperatur unterhalb der Glasübergangstemperatur des Formgedächtnispolymerschaums
abgekühlt
werden. Die Last kann entfernt werden, so dass das Produkt 12 an
dem Substrat 16 haftet. In einer Ausführungsform kann die angehaftete
Klebstoffschicht 12 eine Abzugsfestigkeit von größer als
10 N/cm2 von dem Substrat aus rostfreier
Stahllegierung 304 (SS304) aufweisen.
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In
einer Ausführungsform
kann das zweite Substrat ein Teil der Klebstoffstützschicht 14 sein.
Beispielsweise kann das zweite Substrat eine Kraftfahrzeugzierleiste
sein, die an dem Formgedächtnispolymerschaum
befestigt ist, so dass das Zierteil reversibel an eine Kraftfahrzeugkarosserie
befestigt werden kann. In anderen ausgewählten Ausführungsformen kann das zweite
Substrat ein Gegenstand sein, von dem es erwünscht ist, dass dieser reversibel
an ein Substrat haftet. Beispielsweise umfasst das zweite Substrat,
welches an die Mischung aus Formgedächtnispolymer und Klebstoffschicht
befestigt sein kann, wenigstens ein Zeichen, ein Bild, eine Kraftfahrzeugseitenleiste
oder einen dekorativen Oberflächenfilm,
ist aber nicht darauf beschränkt.
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Um
das Produkt 10 von dem Substrat 16 zu entfernen,
kann die Temperatur des Formgedächtnispolymerschaums
der Klebstoffstützschicht 14 zurück zu einer
Temperatur, wie beispielsweise T2, in dem zweiten Temperaturbereich
oberhalb der Glasübergangstemperatur
des Formgedächtnispolymerschaums
verändert werden,
was verursacht, dass das Formgedächtnispolymer,
welches die erste Fläche 15 umfasst,
zu der ersten Form zurückkehrt,
wobei die erste Fläche 15 (zusammen
mit der Klebstoffschicht 12) im Wesentlichen flach oder
konvex ist. Abhängig
von der Form der ersten Fläche 15 des
Formgedächtnispolymerschaums
kann das Produkt 10 leicht von dem Substrat 16 unter
Verwendung von keiner Abzugskraft, von einer relativ niedrigen, verringerten
Abzugskraft oder von einer Abschälkraft
entfernt werden.
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Der
Formgedächtnispolymerschaum
kann aus einer Vielzahl von Materialien hergestellt werden, welche
für Formgedächtnismaterialien
geeignet sind, und denen ein Treibmittel zugegeben werden kann,
einschließlich,
aber nicht beschränkt
auf Epoxid-, Polyurethan- oder vernetzte Vinylpolymere. Geeignete
Treibmittel können
enthalten, sind aber nicht beschränkt auf Wasser oder ein flüchtiges
Lösungsmittel,
welches Mikrokapseln enthält.
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Nachfolgend
werden ausgewählte
illustrative Beispiele für
Mischungen aus Formgedächtnispolymer und
Klebstoff beschrieben.
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Eine
Ausführungsform
umfasst ein Mehrschichtklebstoffsystem, welches beim Verbinden steife
Substrate mit einer Abzugshaftkraft von wesentlich höher als
der Abschälkraft
zum Ablösen
oder Abschälen
oder Entkoppeln reversibel verbinden kann.
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In
verschiedenen Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung können
zahlreiche Formgedächtnispolymere
eingesetzt werden. Ausgehend von einem typischen aromatischen Diepoxid-/Diamin-System
mit einer Tg von ungefähr 90°C wird beispielsweise der aromatische
Epoxidbestandteil systematisch durch ein aliphatisches Diepoxid
ersetzt, um eine Reihe von Epoxidformgedächtnispolymeren mit Tg'en
in einem Bereich zwischen 25°C
und 90°C
herzustellen. Als solches kann ein Formgedächtnispoly mer zur Verwendung
mit einem Klebstoff, wie dies für
eine bestimmte Anwendung, welche in bestimmten Temperaturbereichen
durchgeführt
wird, wünschenswert
ist, maßgeschneidert
werden. Als solches kann die Klebstoffschicht eine Tg in
einem Bereich zwischen –90°C und 200°C aufweisen
und kann das Formgedächtnispolymer
eine Tg in einem Bereich zwischen 25°C und 200°C aufweisen.
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Einige
Ausführungsformen
beziehen sich auf Mehrschichtepoxidtrockenklebstoff. Es sollte beachtet werden,
dass mehr als zwei Schichten eingesetzt werden können. Beispielsweise kann es
zwei oder mehr Schichten der Formgedächtnispolymerschaumschicht
geben, welche sich in einer nebeneinander liegenden Anordnung oder
in einer übereinander
liegenden Anordnung befinden können.
Gleichermaßen
können
zwei oder mehr Trockenklebstoffschichten in einer nebeneinander
liegenden Anordnung oder in einer übereinander liegenden Anordnung
vorliegen. Als solches kann eine Vorrichtung mit kundenspezifischen
oder maßgeschneiderten
Eigenschaften hergestellt werden.
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In
verschiedenen Ausführungsformen
können
die Trockenklebstoffschichten ein Epoxidelastomertrockenklebstoff
sein. In verschiedenen Ausführungsformen
kann das Formgedächtnispolymer
ein Epoxid sein. In verschiedenen Ausführungsformen der vorliegenden
Erfindung kann jede Kombination aus einem Formgedächtnispolymer
und einem Klebstoff eingesetzt werden. Die nachfolgenden Beispiele
für Formgedächtnispolymere
und Klebstoffe sind lediglich für
illustrative Zwecke gedacht.
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In
verschiedenen Ausführungsformen
können
die Bestandteile des Trockenklebstoffs oder die Bestandteile des
Formgedächtnispolymers
ein steifes Epoxid und ein flexibles Epoxid enthalten. Der Bereich
von möglichen
Vernetzungschemien, welche eingesetzt werden können, um einen Trockenklebstoff
oder ein Formgedächtnispolymer
zu erhalten, können
alpha, omega-Diaminoalkane, Monoamine, organische Mehrfachcarbonsäuren, Anhydride
oder katalytische (wie bei dem Imidazol-Typ) Vernetzungsreagentien
umfassen. Es gibt viele verschiedene Wege, um die angemessenen Verhältnisse
zwischen den molekularen Eigenschaften zu erreichen. Beispielsweise
können
die Klebstoffe (insbesondere Trockenklebstoffe) oder Formgedächtnispolymere
ein steifes Epoxid, einen Epoxidverlängerer und ein Vernetzungsmittel
enthalten, oder ein steifes Epoxid, ein flexibles Vernetzungsmittel
und ein flexibles Epoxid enthalten, oder ein steifes Epoxid, ein
steifes Vernetzungsmittel und ein flexibles Epoxid enthalten, oder
ein steifes Epoxid, ein flexibles Epoxid und ein katalytisch aushärtendes
Mittel enthalten, oder ein steifes Epoxid, ein Vernetzungsmittel
und ein Verdünnungsmittel
enthalten, oder ein flexibles Epoxid, ein Vernetzungsmittel und
ein Verdünnungsmittel
enthalten, oder ein steifes Epoxid und ein flexibles Vernetzungsmittel
enthalten, oder ein flexibles Epoxid und ein katalytisches Aushärtmittel
enthalten, oder ein flexibles Epoxid und ein Vernetzungsmittel enthalten,
wobei das steife Epoxid ein aromatisches Epoxid mit wenigstens zwei
Epoxidgruppen ist, wobei das flexible Epoxid ein aliphatisches Epoxid mit
wenigstens zwei Epoxidgruppen ist, wobei der Epoxidverlängerer eine
Epoxidgruppe aufweist, wobei das Vernetzungsmittel eines von einem
Mehrfachamin, einer organischen Mehrfachcarbonsäure oder einem Anhydrid ist,
und wobei das Verdünnungsmittel
ein Monoamin oder eine Monocarbonsäure ist. In verschiedenen Ausführungsformen
fördert
das katalytische Aushärtmittel
(oder der katalytische Aushärter)
Epoxid-zu-Epoxid- oder Epoxid-zu-Hydroxyl-Reaktionen. Das katalytische Aushärtmittel
kann einschließen,
ist aber nicht beschränkt
auf tertiäre
Amine, Aminsalze, Bortrifluoridkomplexe oder Aminborate. In einer
Ausführungsform
können
die Bestandteile des Trockenklebstoffs in einer ausreichenden Menge
vorliegen, um beim Aushärten
der Zusammensetzung einen Trockenklebstoff mit einer Glasüber gangstemperatur
von –90°C bis 200°C und mit einer
Abzugsfestigkeit von einem Substrat von 1 bis 4.000 N/cm2 zu erreichen. In einer Ausführungsform
können
die Bestandteile der Formgedächtnispolymerzusammensetzung
in einer ausreichenden Menge vorliegen, um beim Aushärten der
Zusammensetzung ein Epoxidformgedächtnispolymer mit einer Veränderung
in dem Speichermodul von 2 bis 3 Größenordnungen vor und nach dessen
Glasübergang
zu ergeben.
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Eine
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung umfasst ein Verfahren zum Herstellen
eines thermoreversiblen Mehrschichttrockenklebstoffs, welches das
Erhitzen von 3,6 g EPON 826 (einem Epoxidharz auf Basis von Bisphenol
A) auf ungefähr
75°C und
das Vermischen desselben mit 2,16 g Neopentylglykoldiglycidylether
(NGDE) und 2,3 g eines Diamins, wie beispielsweise Jeffamine D-230,
umfasst. Jeffamine D-230 ist ein difunktionelles Polyetheramin,
ein primäres
Amin mit einem durchschnittlichen Molekulargewicht von ungefähr 230.
Die primären
Amingruppen sind an sekundären
Kohlenstoffen an dem Ende der aliphatischen Polyetherkette angeordnet.
Jeffamine ist von Huntsman erhältlich.
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Die
Mischung kann mit einem Treibmittel vermischt werden und kann dann
zu jeder gewünschten Form
ausgehärtet
werden. Die Aushärtbedingung
beträgt
100°C für 1,5 Stunden.
Dann wird eine Mischung aus 2,16 g NGDE und 1,15 g eines Amins,
wie beispielsweise von Jeffamine D-230, auf der Außenseite
der Formgedächtnispolymerschicht
für 1,5
Stunden bei 100°C
ausgehärtet.
In einem dritten Schritt kann die Ofentemperatur zum Nachhärten für ungefähr eine
Stunde auf 130°C
erhöht
werden.
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Am
Ende des Nachhärtens
wurde das ausgehärtete
Zweischichtepoxid entformt und in kleine Stücke mit ungefähr 1 cm × 1 cm geschnitten
und es wurden die exakten Abmessungen gemessen. Es wurde ein Doppelschichtepoxid
erhalten, das eine erste Formgedächtnispolymerschicht
mit einer Glasübergangstemperatur von
ungefähr
40°C und
eine zweite weiche Trockenklebstoffschicht enthält. Die Dicke der ersten Schicht
betrug ungefähr
2 mm. Die Dicke der zweiten Schicht betrug ungefähr 1 mm. Das Doppelschichtepoxid,
welches erhalten wurde, kann als Doppelschichtklebstoff (DLA) bezeichnet
werden. In einer Ausführungsform
wurden die DLA-Proben für
5 Minuten bei 90°C
erhitzt und es wurde diesen vor ihrer Verwendung erlaubt, auf Raumtemperatur
abzukühlen.
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Die
erhaltene Doppelschichtepoxidstruktur wies aufgrund des thermischen
Versatzes zwischen der ersten Schicht und der zweiten Schicht eine
leicht gebogene Struktur auf. Die gebogene Struktur ist beim Herstellen
einer Haftungsreversibilität
vorteilhaft. Diese gebogene Struktur kann ebenfalls durch spezifisch
konstruierte Formen erzeugt werden.
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In
verschiedenen Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung können
zahlreiche geformte Formgedächtnispolymere
eingesetzt werden. Beispielsweise werden ausgehend von einem typischen
aromatischen Diepoxid/Diaurin-System mit einer Tg von
ungefähr
90°C die
aromatischen Epoxidbestandteile systematisch durch ein aliphatisches
Diepoxid ersetzt, um eine Reihe von Epoxidformgedächtnispolymeren
mit Tg'en in
einem Bereich zwischen 25°C
und 90°C
zu ergeben. Als solches kann ein Formgedächtnispolymer zur Verwendung
mit einem Trockenklebstoff, wie für eine bestimmte Anwendung,
welche innerhalb von bestimmten Temperaturbereichen betrieben wird,
maßgeschneidert
werden.
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Das
Nachfolgende ist eine andere Ausführungsform gemäß der vorliegenden
Erfindung, welche ein Verfahren zum Herstellen eines Formgedächtnispolymers
bereitstellt. EPON 826 wurde in eine Glasflasche eingewogen und
zum Schmelzen in einem auf 70°C
voreingestellten Ofen platziert.
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Das
Schmelzen dauerte ungefähr
1 Stunde. Unmittelbar nachdem die das EPON 826 enthaltende Flasche
aus dem Ofen herausgenommen wurde, wurden vorgewogenes Jeffamine
D-230 und NGDE zu der Flasche hinzugegeben. Die Flasche wurde dann
per Hand für
ungefähr
zehn Sekunden heftig geschüttelt,
um die Bestandteile zu vermischen. Die detaillierten Formulierungen
der fünf
Epoxid-SMP-Proben, welche gemäß dem Verfahren
hergestellt worden sind, sind in der Tabelle 1 zusammengefasst. Tabelle 1. Formulierungen der Epoxidproben
1 bis 5
Probe
# | EPON
826 (mol) | NGDE
(mol) | Jeffamine
D-230 (mol) |
1 | 0 | 0,02 | 0,01 |
2 | 0,005 | 0,015 | 0,01 |
3 | 0,01 | 0,01 | 0,01 |
4 | 0,015 | 0,005 | 0,01 |
5 | 0,02 | 0 | 0,01 |
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Anschließend wurde
die Mischung in eine Form gegossen. Die Epoxidproben wurden für 1,5 Stunden bei
100°C thermisch
ausgehärtet
und für
1 Stunde bei 130°C
nachgehärtet.
Nach der Beendigung der Aushärtung
wurden die Epoxidproben entformt. Die Geometrie der erhaltenen Formgedächtnispolymerschicht
wird durch die eingesetzte Form bestimmt. In dem Fall von Schaum
kann das Treibmittel zugegeben werden, wenn die Mischung gegossen
wird.
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In
einer anderen Ausführungsform
besteht das System aus EPON 826, Jeffamine D-230 als Vernetzer und
Decylamin als Monoamin. Wie in der Tabelle 2 gezeigt ist, wird von
den Proben 6 bis 11 der Anteil des Vernetzers systematisch verringert,
während
die gesamten Mengen von Epoxidfunktionalität und aktiver Wasserstofffunktionalität an den
Aminen gleich gehalten werden. Von diesen Proben wurde die Probe
11 als eine Referenzprobe eingesetzt, weil diese keinen Vernetzer
enthält,
und es wird nicht erwartet, dass diese Formgedächtniseigenschaften aufweist.
Die Gedächtnisepoxidpolymere
gemäß den Formulierungen
in der Tabelle 2 zeigen T
g'en zwischen 25°C und 90°C. Tabelle 2. Formulierungen der Epoxidproben
6 bis 11
Probe
# | EPON
826 (mol) | Jeffamine
D-230 (mol) | Decylamin
(mol) |
6 | 0,02 | 0,01 | 0 |
7 | 0,02 | 0,0075 | 0,005 |
8 | 0,02 | 0,005 | 0,01 |
9 | 0,02 | 0,0025 | 0,015 |
10 | 0,02 | 0,0005 | 0,019 |
11 | 0,02 | 0 | 0,02 |
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Ein
Beispiel für
ein Verfahren zum Herstellen eines Trockenklebstoffs umfasst das
Mischen von 2,16 g NGDE und von 1,15 g Jeffamine D-230 und das Aushärten der
Mischung auf dem zuvor erwähnten
ausgehärteten
Epoxidformgedächtnisschaum.
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In
einer Ausführungsform
wird ein Verfahren zum Ausbilden einer Klebstoffbindung bereitgestellt.
Nunmehr Bezug nehmend auf die 2 wurde
ein gebogener DLA 110 (umfassend eine Trockenklebstoffschicht 112 und
eine SMP-Schicht 114) auf einem Substrat 116 platziert,
nämlich
beispielsweise auf einem Substrat aus rostfreiem Stahl (SS304),
und auf eine Temperatur von höher
als der Glasübergangstemperatur
(Tg) der Formgedächtnispolymerschicht erhitzt,
wobei die Trockenklebstoffschicht 12 auf das Substrat gerichtet
war. In einer Ausführungsform
wurde der DLA 110 in einem Ofens auf 90°C erhitzt. Nach ungefähr 10 Minuten
des Erhitzens wurden der DLA 110 und das Substrat 116 aus
dem Ofen entfernt und es wurde unmittelbar auf die obere SMP-Schicht 14 eine
Last 118 von ungefähr
4 N aufgebracht. Mit der Last darauf wurde es dem DLA erlaubt, auf
eine Temperatur von unterhalb der Tg der
Formgedächtnispolymerschicht
abzukühlen.
In einer Ausführungsform
wurde es dem DLA erlaubt, für
ungefähr
10 Minuten unter Umgebungsbedingungen abzukühlen. Daran anschließend wurde
die Last entfernt und die verbundene Probe bzw. Verbundprobe (DLA
auf SS304) wurde einem Hafttest unterworfen.
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Ein
Verfahren zum Messen der Abzugskraft ist in der 3 dargestellt.
Eine verbundene DLA-Probe wurde von dem SS304-Substrat mit einer
Abzugskraft senkrecht zu dem Substrat abgetrennt. Die maximale Abzugskraft
an dem Trennpunkt wurde durch eine Lastzelle gemessen. In einer
Ausführungsform
betrug diese maximale Abzugsfestigkeit ungefähr 60 N/cm2.
Sofern dies nicht anders vermerkt ist, wurde die Abzugsfestigkeit
durch die maximale Abtrennkraft geteilt durch die DLA-Oberfläche berechnet.
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In
einer Ausführungsform
wurde eine Verbundprobe in einem Ofen ohne Last für ungefähr 10 Minuten auf
90°C erhitzt.
Unmittelbar nachdem die Probe aus dem Ofen herausgenommen wurde,
wurde die Trennung der Bindung in einem Abschälmodus durchgeführt und
die gemessene Abschälkraft
betrug weniger als 1 N/cm.
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Eine
andere Ausführungsform
umfasst ein Verfahren zum Messen der Abzugskraft, um, wie in der 4 dargestellt,
die Thermoreversibilität
der Haftung zu untersuchen. Die Verbundprobe wurde ohne Last auf eine
Temperatur von höher
als der Tg der Formgedächtnispolymerschicht erhitzt.
In einer Ausführung
wurde die Verbundprobe in einem Ofen ohne Last für ungefähr 10 Minuten auf 90°C erhitzt.
Nach dem Erhitzen wurde als ein Ergebnis der Formgedächtniseigenschaft
der SMP-Schicht eine Wiederherstellung der Krümmung beobachtet. Nach dem
Abkühlen
auf Raumtemperatur ohne Last wurde die Probe einem Hafttest unterworfen und
die Abzugsfestigkeit wurde mit ungefähr 6 N/cm2 gemessen.
Insgesamt bestimmen die Trockenklebstoffschicht und die Formgedächtnispolymerschicht
die Haftfestigkeit bzw. die Thermoreversibilität.
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Folglich
wurde gemäß einer
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung eine gebogene Struktur bereitgestellt,
welche aus einer Trockenklebstoffschicht und einer Schicht aus einem
Formgedächtnispolymer
bestand. Durch Erhitzen auf eine Temperatur von höher als
der Glasübergangstemperatur
(Tg) des Formgedächtnispolymers und Anlegen
einer Last während
des Abkühlens
auf eine Temperatur von unterhalb der Tg,
bildete die Doppelschichtstruktur eine starke Haftbindung mit einem
Substrat aus rostfreiem Stahl mit einer Abzugskraft von ungefähr 60 N/cm2 aus. Die starke Haftung kann durch Erhitzen
der Struktur auf eine Temperatur von oberhalb der Tg des Formgedächtnispolymers
automatisch gelöst
werden, um die Krümmung
wiederherzustellen.
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In
einer Ausführungsform
kann das Substrat 116 flach sein und kann der DLA 110 gebogen
sein. In einer anderen Ausführungsform
kann das erste Substrat 116 gebogen sein und kann der DLA 110 flach
sein.
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In
einer Ausführungsform
wurde gemäß zuvor
beschriebenen Verfahren ein die SMP-Schicht und die Trockenklebstoffschicht
umfassender DLA hergestellt. Es wurden dynamische Differenzkalorimetrie-(DSC-)Messungen
unter Stickstoff unter Verwendung eines DSC Q 1000 (TA instruments)
mit einer Heizrate von 10°C·Min–1 durchgeführt. Die 5 zeigt
die DSC-Kurven für die SMP-Schicht,
die trockene Klebstoffschicht und den DLA. Bezug nehmend auf die 5 zeigt
die DSC-Kurve für
den DLA zwei unterscheidbare Glasübergänge bei 39,9°C und bei
3,0°C. Diese
beiden Glasübergangstemperaturen
stehen, wie in der 5 gezeigt, im Einklang mit den
für die
SMP-Schicht und die separat ausgehärtete Trockenklebstoffschicht
gemessenen Tg'en. In keiner der drei DSC-Kurven in
der 5 wurde ein exothermer Peak beobachtet, was eine Vervollständigung
der Aushärtung
in allen drei Fällen
anzeigt.
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Qualitativ
kann die Epoxidschicht mit einer Tg von
weniger als Raumtemperatur gegenüber
vielen Substratoberflächen,
wie beispielsweise Glas, klebend sein, und diese ist folglich ein
weicher Trockenklebstoff. Das Epoxid mit einer Tg von
höher als
Raumtemperatur ist bei Raumtemperatur steif und nicht klebend. Es
wird erwartet, dass die Epoxidschicht mit einer Tg von
39,9°C oberhalb
von Raumtemperatur Formgedächtniseigenschaften
aufweist.
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In
einer Ausführungsform
wurde für
eine DLA-Probe mit Abmessungen von 1,03 cm mal 1,02 cm mal 0,21
cm, welche gemäß dem zuvor
beschriebenen Verfahren hergestellt worden ist, ein Haftumkehrprozess beobachtet.
Die 6A und 6B zeigen
die Seitenansicht bzw. Draufsicht der hergestellten DLA-Probe, welche
auf einem Substrat 16 aus SS304 (makroskopisch flach mit
einem Ra von 73 µm) positioniert ist. Die 6A zeigt
die Seitenansicht des DLA 110, welcher die Trockenklebstoffschicht 112 und
die SMP-Schicht 114 umfasst. In einer Ausführungsform
weist die Trockenklebstoffschicht eine Dicke von 0,07 cm auf und
weist die SMP-Schicht eine Dicke von 0,14 cm auf. Eine nähere Untersuchung
der 6A und 6B zeigt,
dass der DLA eine leichte Krümmung
aufweist, welche von dem thermischen Versatz zwischen den beiden
Epoxidschichten stammten kann. Wie in den 6A und 6B dargestellt,
wies der DLA in einer Ausführungsform einen
schlechten Kontakt mit der Substratoberfläche auf, was durch die Krümmung des
DLA und durch die steife Natur der SMP-Schicht bei Raumtemperatur
verursacht sein kann. Die 6B zeigt
einen Kontaktpunkt 118 des DLA mit der SS304-Substratoberfläche. Es
wurde ohne Erhitzen eine Vorlast von 4 N/cm2 auf
den DLA, welcher auf der SS304-Oberfläche mit der Trockenklebstoffschicht
nach unten gerichtet angeordnet war, aufgebracht. Nach der Entfernung
der Last wurde die Abzugsfestigkeit mit 9,0 N/cm2 gemessen.
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Um
den Oberflächenkontakt
zwischen dem DLA und dem Substrat aus rostfreiem Stahl zu verbessern, wurde
während
der Ausbildung der Haftverbindung, wie zuvor beschrieben, ein Vorerhitzen
des DLA bei 90°C (ungefähr 50°C oberhalb
der Tg der SMP-Schicht) angewendet. In einer
Ausführungsform
entformte sich der DLA sofort, wenn die Vorlast (4 N/cm2)
angelegt wurde. Nach dem nachfolgenden Abkühlen wurde die Vorlast entfernt
und die deformierte Form des DLA wurde beibehalten (6C).
Die DLA-Deformation gewährleistete, dass
diese dem Substrat aus rostfreiem Stahl entsprach. Als ein Ergebnis
hiervon wurde ein sehr guter Kontakt zwischen dem Trockenklebstoff
und dem Substrat in einem makroskopischen Maßstab erreicht (6C und 6D).
Die 6C und 6D zeigen
die Seitenansicht bzw. Draufsicht der Verbundprobe mit einem maximalen
Oberflächenkontakt.
In der 6D wurden zwei Nichtkontaktpunkte 120 beobachtet,
welche auf die Ungleichmäßigkeit
der Lastverteilung zurückgeführt werden
können.
Die Abzugsfestigkeit, welche für
die Verbundprobe gemessen wurde, betrug 61,5 N/cm2.
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Das
Klebstoffverbindungsverfahren wurde wiederholt und die Verbundprobe
wurde, anstatt durch eine Abzugskraft getrennt zu werden, ohne Last
ausgenommen ihrem eigenen Gewicht (0,26 g oder 0,0026 N) auf 90°C erhitzt.
Die 6E und 6F zeigen
die Seitenansicht bzw. Draufsicht der thermisch gewonnenen Probe.
Nach dem Erhitzen wurde es beobachtet, dass der DLA zu seiner ursprünglichen
gekrümmten
Struktur (6E) zurückkehrte und die Kontaktfläche wurde
klein (6F). Nach dem Erhitzen und dem
Wiederherstellen der Krümmung
wurde die Probe aus dem Ofen herausgenommen und die verbleibende
kleine Klebstoffkontaktfläche
wurde sofort durch Abschälen
getrennt. Die aufgezeichnete Abschälkraft betrug weniger als 0,1
N, was eine viel kleinere Kraft als die Abzugskraft von 61,5 N ist.
In einer Ausführungsform
wurde es der Probe mit der wiedergewonnenen Form erlaubt, auf 25°C abzukühlen, und
der DLA wurde steif. Obwohl ein Abschälen nicht länger möglich war, konnte die Abtrennung
immer noch in einem Abzugmodus durchgeführt werden. Dies führte zu
einer Abzugsfestigkeit von 6,3 N/cm2, was
ungefähr
10 mal weniger war als die Abzugsfestigkeit von 61,5 N/cm2, welche ohne die thermische Behandlung
bei 90°C
gemessen wurde. Dies zeigt, dass die Haftung durch Erhitzen umgekehrt
wurde.
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Für einen
reversiblen Trockenklebstoff wird eine minimale Vorlast benötigt, um
zwischen dem Trockenklebstoff und dem Substrat einen maximalen Kontakt
zu erreichen, und, um dadurch eine maximale Abzugskraft zu erreichen.
Um solch ein Kriterium für
eine minimale Vorlast einzuführen,
wurde eine DLA-Probe mit SS304 in einem Bereich von Vorlasten verbunden
und es wurden die entsprechenden maximalen Abtrennkräfte aufgezeichnet.
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Wie
zuvor dargelegt, wurde die Abzugsfestigkeit durch Dividieren der
Abtrennkraft durch die gesamte DLA-Oberflächenfläche erhalten. Dies gibt die
scheinbare Abzugsfestigkeit wieder. Die 7 zeigt
den Einfluss der Vorlasten auf die Abzugskräfte, wenn das Substrat SS304
mit einer Ra = 73 μm
ist. Wie in der 7 dargestellt, erhöhte sich
die scheinbare Abzugsfestigkeit mit den Vorlasten (N/cm2),
bis diese bei einer Vorlast von ungefähr 4 N/cm2 ein
Plateau erreichte. In der 7 ist auch
die intrinsische Abzugsfestigkeit dargestellt, welche die Abzugsfestigkeit
ist, welche berechnet wurde, nachdem die tatsächlichen makroskopischen Kontakt flächen abgeschätzt worden
sind. In der 7 ist die intrinsische Abzugsfestigkeit
auf Basis einer solchen Definition dargestellt, wobei die Fehlerbalken
die Schwierigkeit bei den akkuraten Abschätzungen der tatsächlichen
Kontaktflächen,
insbesondere, wenn die Vorlasten klein waren, berücksichtigen.
Anders als für
den für die
scheinbare Abzugsfestigkeit beobachteten Trend verbleibt die intrinsische
Abzugsfestigkeit innerhalb des Vorlastbereichs konstant.
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Die
Lebensdauer des DLA kann durch wiederholte Befestigungs-Ablöse-Zyklen mit ausreichend
hohen Vorlasten, um maximale Oberflächenkontakte herzustellen,
untersucht werden. Die nach jedem Befestigungs-/Ablöse-Zyklus
von dem Substrat aus rostfreiem Stahl (SS304, Ra =
73 µm)
gemessene Abzugskraft ist in der 8 dargestellt.
Die Daten in dieser Figur zeigen in den ersten acht Zyklen keine
Verringerung in der Abzugsfestigkeit. In dem neunten Zyklus und
in dem zehnten Zyklus wurde ein leichter Abfall in der Abzugsfestigkeit
(ungefähr
10%) gemessen, welcher von dem Erscheinen von einigen Oberflächendefekten
auf der trockenen Klebstoffoberfläche begleitet wurde. Die Ablösung der
Klebstoffbindungen während
des Lebensdauertests wurde durchgeführt, ohne dass die Haftung
thermisch umgekehrt wurde. In einer anderen Ausführungsform kann die Klebstoffbindung
durch den thermischen Haftumkehrmechanismus gelöst werden, welcher weit weniger
harsch wie der in den zuvor genannten Lebensdauertests eingesetzte
Ablöseprozess
ist. Nichtsdestotrotz zeigt der DLA selbst unter der harschen Ablösebedingung,
welche in den zyklischen Tests eingesetzt worden ist, eine sehr
gute Lebensdauer, und zwar im scharfen Gegensatz zu der typisch
schlechten Lebensdauer von synthetischen Gecko-Klebstoffen.
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Eine
der Hauptmerkmale eines Gecko-Fußballens ist dessen Fähigkeit,
an eine große
Vielzahl von Substraten zu binden. In einer Ausführungsform wurde die Haftung
des DLA gegenüber
einem Bereich von Substraten untersucht, einschließlich einem
anorganischen Substrat (Glas), Metallen (SS304 und Aluminiumlegierung
5657) sowie hydrophoben Polymeren (Polypropylen und Teflon). Die
gemessene Abzugsfestigkeit ist: Glas (61,9 N/cm2) > SS304 (51,0 N/cm2) > Aluminiumlegierung
5657 (36,6 N/cm2) >> Polypropylen
(9,3 N/cm2) > Teflon (7,3 N/cm2).
Unter Bezugnahme auf die 9 ist die Abzugsfestigkeit gegenüber diesen
Oberflächen
gegenüber
ihren Wasserkontaktwinkeln aufgezeichnet, was zeigt, dass die Abzugsfestigkeit
mit der Substratoberflächenhydrophobizität abnimmt.
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Das
Wesen des Gecko-Haftphänomens
ist das Herstellen und das Kontrollieren von Kontakt. Für synthetische
Gecko-Klebstoffe, welche aus steifem Material hergestellt sind,
kann das Maximieren von Kontakt eine schwierige Aufgabe sein, wie
dies durch die unüblich
hohen Vorlasten, welche zum Erreichen einer Haftung erforderlich
sind, belegt wird. Eine Ausführungsform
liefert die Kombination aus einem weichen Trockenklebstoff mit einem
SMP, um den DLA herzustellen. Aufgrund der SMP-Schicht kann der
DLA deformieren und sich beim Erhitzen an das Profil einer Gegenoberfläche anpassen.
Die SMP-Schicht erlaubt es ferner, dass die deformierte Form nach
dem Abkühlen
beibehalten wird (siehe 6C und 6D).
Als ein Ergebnis hiervon wurde ein makroskopisch nahezu perfekter
Kontakt mit der Gegenoberfläche
erreicht, was gegen das SS304-Substrat gemessen zu einer Abzugsfestigkeit
von ungefähr
60 N/cm2 führte. Die SMP-Schicht ist lediglich
für das
Maximieren des Kontakts verantwortlich, während die intrinsische Haftung
durch die Trockenklebstoffschicht geliefert wird. Diese Abzugsfestigkeit
von 60 N/cm2 ist 6- bis 20-mal höher als
die für
natürliche
und synthetische Gecko-Klebstoffe berichtete. Des Weiteren wurde
die maximale Abzugsfestigkeit von 60 N/cm2 mit
einer minimalen Vorlast von 4 N/cm2 erreicht.
Dieses minimale Vorlasterforder nis ist ungefähr 1 bis 2 Größenordnungen
niedriger als die berichteten Beispiele für synthetische Gecko-Klebstoffe
(50 N/cm2 bzw. ~300 N/cm2)
und ist eher im Einklang mit der niedrigen Vorlastanforderung für natürliche Geckos.
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Solch
ein wünschenswertes
Merkmal entsteht im Prinzip aus den niedrigen Modulen der beiden
Epoxidschichten bei einer Temperatur oberhalb ihrer Tg'en. Die konstante
intrinsische Abzugsfestigkeit in dem gesamten Vorlastbereich (in
der 7 gezeigt) deutet andererseits an, dass es die
Funktion der Vorlasten ist, das SMP zu deformieren, und dass keine
zusätzliche
Vorlast benötigt
wird, um die Trockenklebstoffschicht an das Profil der Substratoberfläche anzupassen.
Solch ein Verhalten ist wiederum der elastischen Natur (niedriges
Modul bei Raumtemperatur) der Trockenklebstoffschicht zugute zu
halten.
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Die
Haftumkehr für
den DLA wird, anders als bei natürlichen
und synthetischen Gecko-Klebstoffen, durch Erhitzen erreicht. In
einer Ausführungsform
kann die Formwiederherstellung des DLA (folglich Haftumkehr) beim
Erhitzen trotz der großen
Abzugsfestigkeit, welche zwischen dem DLA und dem SS304-Substrat gemessen
worden ist, auftreten. Die ursprüngliche
Krümmung
spielt hier eine kritische Rolle. Während des Formwiederherstellungsverfahrens,
um zu der ursprünglichen
Krümmung
zurückzukehren,
breitete sich die Grenzflächentrennung
ausgehend von der Kante und graduell fort. Gewissermaßen war
dies ein Abschälprozess
oder präziser
ein Selbstabschälprozess,
weil keine äußere Abschälkraft involviert
war. In diesem Fall war weder eine große Abzugsfestigkeit noch die
Größe der Wiederherstellungskraft
des SMP relevant. Weil das SMP bei einer Temperatur oberhalb seiner
Tg weich war, hätte es die Weichheit des DLA
im Prinzip tatsächlich erlaubt,
dass die Abtrennung in einem Abschälmodus auftritt.
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Die
thermische Reversibilität
der Haftung für
den DLA weist wichtige Implikationen auf. Ein natürlicher Gecko
steuert seine Haftung und den Umkehrprozess durch seine mechanischen
Zehenaktionen. Ein synthetischer Gecko-Klebstoff imitiert in seiner
besten Form lediglich einen Gecko-Fußballen, nicht aber die mechanischen
Zehenaktionen. Für
einen synthetischen Gecko-Klebstoff sollte, wenn eine gute Haftung
benötigt
wird, ein unbeabsichtigtes Abschälen
vermieden werden, wobei in diesem Fall im Prinzip eine steife Stützschicht wünschenswert
wäre. Die
steife Stützschicht
würde allerdings
keine Abschälaktionen
erlauben, welche für
die Haftumkehr/Ablösung
erforderlich wären.
Tatsächlich
wurde über
die Unfähigkeit
berichtet, die Haftung für
einen synthetischen Trockenklebstoff mit einer steifen Stützschicht
umzukehren. Wenn keine mechanische Vorrichtung eingeführt wird,
um die mechanischen Gecko-Zehenaktionen zu imitieren, ist es schwierig,
das zuvor genannte Paradoxum zu vermeiden.
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Andererseits
ist das SMP gemäß einer
Ausführungsform
unterhalb seiner Glasübergangstemperatur steif
und die Steifigkeit inhibiert ein unerwünschtes Abschälen, um
eine gute Haftung sicherzustellen. Andererseits wird das SMP bei
Temperaturen oberhalb seiner Tg flexibel,
was ein Abschälen
für eine
Haftungsumkehr ermöglicht.
Selbst wenn das SMP nach dessen Formwiederherstellung auf eine Temperatur
von unterhalb dessen Tg abgekühlt wird,
führt die
Krümmung
zu einem 10-fachen Abfall in der Abzugsfestigkeit. Folglich ist
die Steuerbarkeit der DLA-Haftung zweifach:
1) der thermische Übergang
des SMP von steif zu flexibel schaltet die Fähigkeit des Abschälens an
und ab; in diesem Fall ist die Krümmung nicht erforderlich, und
2) die Formwiederherstellungsfähigkeit
und die ursprünglichen
gekrümmte
Struktur erzeugen einen Selbstablösemechanismus, um die Kontaktfläche und
folglich die Haftung zu steuern. Die DLA-Krümmung, welche natürlich aus
dem thermischen Versatz herrührt,
erlaubt es, dass der zweite Steuermechanismus auftritt. Durch gezielte
Formkonstruktionen hergestellte Krümmungen können denselben Effekt aufweisen.
Für den
DLA insgesamt fungiert die Trockenklebstoffschicht mehr wie ein Gecko-Fußballen,
während
die SMP-Schicht im Hinblick auf die mechanische Funktion, die Haftung
zu steuern, einem Gecko-Zeh ähnelt.
Dieser generelle Ansatz der Verwendung eines SMP's zur Steuerung der Haftung und der
Haftungsumkehr kann auf andere Trockenklebstoffe angewendet werden.
Die die Haftungsumkehr auslösende
Temperatur kann auf Basis der Tg des ausgewählten SMP's eingestellt werden.
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In
einer Ausführungsform
kann die Haftungsbeständigkeit
des DLA gegenüber
typischen synthetischen Klebstoffen weit überlegen sein, weil der DLA
keine Nanohaarstruktur aufweist. Die schlechte Beständigkeit
der berichteten synthetischen Gecko-Klebstoffe ist auf einen Zusammenbruch
und/oder den lateralen Kollaps (Bündelung) der Nanohaare zurückzuführen.
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Einige
Ausführungsformen
beziehen sich auf einen Mehrschichtepoxidtrockenklebstoff. Es sollte
beachtet werden, dass mehr als zwei Schichten eingesetzt werden
können.
Beispielsweise können
zwei oder mehr Schichten der Formgedächtnispolymerschicht vorliegen,
welche in einem nebeneinander liegenden Aufbau oder in einem übereinander
liegenden Aufbau vorliegen können. Ähnlich dazu
können
zwei oder mehr Trockenklebstoffschichten in einer nebeneinander
liegenden Anordnung oder in einer übereinander liegenden Anordnung
vorliegen. Als solches kann eine Vorrichtung mit kundenspezifischen
oder maßgeschneiderten
Eigenschaften hergestellt werden.
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In
verschiedenen Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung kann jede Kombination eines Formgedächtnispolymers
und eines Trockenklebstoffs eingesetzt werden. Die nachfolgenden
Beispiele für
Formgedächtnispolymere
und Trockenklebstoffe werden lediglich für illustrative Zwecke wiedergegeben.
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In
verschiedenen Ausführungsformen
können
die Bestandteile eines Trockenklebstoffs oder können die Bestandteile eines
Formgedächtnispolymers
ein steifes Epoxid und ein flexibles Epoxid enthalten. Der Bereich
von möglichen
Vernetzungschemien, welcher eingesetzt werden kann, um einen Trockenklebstoff
oder ein Formgedächtnispolymer
zu erhalten, können
alpha, omega-Diaminalkane, Anhydrid oder katalytische (wie bei dem
Imidazol-Typ) Vernetzungsreaktionen einschließen. Es gibt viele verschiedene
Wege, um angemessene Verhältnisse
zwischen den molekularen Eigenschaften zu erreichen. Beispielsweise
können
die Trockenklebstoffe oder Formgedächtnispolymere ein steifes
Epoxid, einen Epoxidverlängerer
und ein Vernetzungsmittel enthalten, oder ein steifes Epoxid, ein
flexibles Vernetzungsmittel und ein flexibles Epoxid enthalten,
oder ein steifes Epoxid, ein steifes Vernetzungsmittel und ein flexibles
Epoxid enthalten, oder ein steifes Epoxid, ein flexibles Epoxid
und ein katalytisches Aushärtemittel
enthalten, oder ein steifes Epoxid, ein Vernetzungsmittel und ein
Verdünnungsmittel
enthalten, oder ein flexibles Epoxid, ein Vernetzungsmittel und
ein Verdünnungsmittel
enthalten, oder ein steifes Epoxid und ein flexibles Vernetzungsmittel
enthalten, oder ein flexibles Epoxid und ein katalytisches Aushärtmittel
enthalten, oder ein flexibles Epoxid und ein Vernetzungsmittel enthalten, wobei
das steife Epoxid ein aromatisches Epoxid mit wenigstens zwei Epoxidgruppen
ist, das flexible Epoxid ein aliphatisches Epoxid mit wenigstens
zwei Epoxidgruppen ist, der Epoxidverlängerer eine Epoxidgruppe aufweist,
das Vernetzungsmittel ein Mehrfachamin, eine organische Mehrfachcarbonsäure oder
ein An hydrid ist und das Verdünnungsmittel
ein Monoamin oder eine Monocarbonsäure ist. In verschiedenen Ausführungsformen
fördert
das katalytische Aushärtmittel
(oder die katalytische Aushärtung)
Epoxid-zu-Epoxid- oder
Epoxid-zu-Hydroxyl-Reaktionen. Das katalytische Aushärtmittel
kann enthalten, ist aber nicht beschränkt auf tertiäre Amine,
Aminsalze, Bortrifluoridkomplexe oder Aminborate. Die Bestandteile
des Trockenklebstoffs können in
einer ausreichenden Menge vorliegen, um beim Aushärten der
Zusammensetzung einen Trockenklebstoff mit einer Glasübergangstemperatur
von –90°C bis 200°C und mit
einer von einem Substrat Abzugsfestigkeit von 1 bis 200 N/cm2 zu liefern. In einer Ausführungsform
können
die Bestandteile der Formgedächtnispolymerzusammensetzung
in einer ausreichenden Menge vorliegen, um beim Aushärten der
Zusammensetzung ein Epoxidformgedächtnispolymer mit einer Veränderung
in dem Speichermodul vor und nach dessen Glasübergang von 2 bis 3 Größenordnungen
zu liefern.
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Die
vorstehende Beschreibung von Ausführungsformen der vorliegenden
Erfindung ist lediglich beispielhafter Natur und folglich werden
Abweichungen hiervon nicht als eine Abkehr von dem Geist und dem Schutzumfang
der vorliegenden Erfindung erachtet.