-
Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum manuellen Einbringen von
Saatgut in ein Bodensubstrat nach dem Anspruch 1.
-
Für die Befestigung
erosionsgefährdeter
Böden und
Flächen
ist deren Begrünung
und letztlich die Aufforstung von Baumbeständen von grundsätzlicher
Bedeutung. Dies betrifft insbesondere das Problem der fortschreitenden
Landdegradation durch Verwüstung
in Ländern
der Dritten Welt, vor allem in großen Gebieten des nördlichen
Afrika.
-
In
derartigen Gebieten stehen jedoch nur sehr begrenzte Ressourcen
zur Realisierung von Aufforstungsprojekten zur Verfügung. Die
dort gelegenen Länder
sind ökonomisch
arm, der Mechanisierungsgrad in der Landwirtschaft ist entsprechend niedrig
und es fehlt an ausgebildeten Spezialisten zum Bedienen landwirtschaftlicher
Maschinen. Aufforstungsprogramme müssen daher mit und durch die
Bevölkerung
vor Ort mit einfachsten Mitteln und oftmals schwerer körperlicher
Arbeit ausgeführt
werden. Unter Berücksichtigung
der in derartigen Gebieten der Erde vorherrschenden sozialökonomischen Bedingungen
stellt dabei die manuelle Saat ein geeignetes und oftmals auch das
einzige Mittel dar, um Aufforstungs- und Antierosionsprogramme nachhaltig
voran zu treiben.
-
Dabei
kommt es vor allem darauf an, die ausgebrachte Saat in möglichst
kurzer Zeit und in einer möglichst
großen
Menge auf eine möglichst
große Fläche auszubringen.
Die Saat muss außerdem
mit der richtigen Dosierung und in die richtige Bodentiefe eingebracht
werden, damit sie mit einer möglichst
hohen Wahrscheinlichkeit erfolgreich austreibt.
-
Es
besteht die Aufgabe, eine Vorrichtung zu schaffen, mit der es möglich ist,
mit einem Minimum an Infrastruktur und körperlicher Arbeit Saat effektiv und
kostengünstig
auszubringen. Die Vorrichtung soll vor allem das manuelle Säen von Saatgut
erleichtern. Sie soll ergonomischen Ansprüchen genügen und ein ermüdendes Bücken des
Benutzers vermeiden helfen. Die Vorrichtung soll in gleicher Weise
für Rechts-
und Linkshänder
benutzbar sein. Deren Aufbau muss hinreichend robust sein und eine
lange Lebensdauer garantieren. Sie muss eine kontinuierliche Funktion
mit minimalen und einfachen Wartungsarbeiten erlauben, sie sollte
leicht zerlegbar, zu reinigen und zu reparieren sein. Deren Verwendung
muss auf unterschiedlichen Böden
und für
verschiedene Saatgutarten möglich
sein. Dabei muss vor allem auch die Tiefe der Saateinbringung problemlos
und einfach einstellbar sein.
-
Die
Aufgabe wird mit einer Vorrichtung zum manuellen Einbringen von
Saatgut in ein Bodensubstrat mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Die Unteransprüche enthalten
zweckmäßige bzw.
vorteilhafte Ausführungsformen
der erfindungsgemäßen Vorrichtung.
-
Die
erfindungsgemäße Vorrichtung
zum manuellen Einbringen von Saatgut in ein Bodensubstrat umfasst
ein in das Bodensubstrat zur Bildung eines Saatloches einstechbares
Saatmittel mit einem Saatgutbehälter
und einem Portionierer. Dabei enthält der Portionierer bei einer
ersten Stellung des Saatmittels eine definierte Saatgutmenge, während bei
einer zweiten Stellung die definierte Saatgutmenge in das Saatloch
eingebracht ist.
-
Der
erfindungsgemäße Grundgedanke
besteht darin, ein von Hand bedienbares Mittel zum Einstechen eines
Saatloches mit einer dosierten Zuführung für das Saatgut zu kombinieren.
Die Vorrichtung wird in den Boden eingestochen. Dem Saatgutbehälter wird
eine gewisse Menge an Saatgut entnommen, welche anschließend in
das Saatloch verbracht wird. Die Vorrichtung ist einfach im Aufbau,
für die
manuelle Bedienung vorgesehen und daher einfach in der Anwendung.
-
Bei
einer zweckmäßigen Ausführungsform besteht
das Saatmittel aus einer teleskopartigen Anordnung aus einem Außenrohr
mit einem Fallrohrabschnitt und einem in dem Außenrohr beweglichen Innenrohr.
Der Portionierer besteht aus einem auf der Unterseite des Saatgutbehälters angeordneten Schieber
mit einem in den Fallrohrabschnitt mündenden Zuführrohr. Das Innenrohr und der
Schieber können
dabei zwei unterschiedliche Stellungen einnehmen.
-
Bei
einer ersten Stellung ist das Innenrohr aus dem Außenrohr
herausgezogen. In dieser Stellung gelangt eine Saatgutmenge aus
dem Saatgutbehälter
in den Schieber und eine in dem Zuführrohr befindliche Saatgutmenge
aus dem Zuführrohr
in den Fallrohrabschnitt. Bei einer zweiten Stellung ist das Innenrohr
in den Fallrohrabschnitt eingeschoben. In dieser Stellung gelangt
die in dem Schieber befindliche Saatgutmenge in das Zuführrohr und
verbleibt dort zunächst.
-
Durch
diese Betätigung
wird eine Förderbewegung
realisiert, bei der durch das wechselnd ein- und ausgeschobene Innenrohr
eine definierte Saatgutmenge aus dem Saatgutbehälter entnommen bzw. in das
Saatloch über
den Fallrohrabschnitt eingebracht und bei einer zweiten Stellung
des Innenrohrs die entnommene Saatgutmenge in Richtung des Zuführrohres
befördert
wird und dort zur Abgabe in den Boden bereitliegt. Damit wird einerseits
bewirkt, dass gleichbleibende Mengen an Saatgut dem Saatgutbehälter entnommen
werden, während
andererseits die jeweiligen Saatgutmengen nur dann in den Boden
gelangen, wenn die Vorrichtung entsprechend betätigt wird. Es ist somit gesichert,
dass die Menge und die Dichte des eingebrachten Saatguts im Boden
jederzeit kontrollierbar ist, ohne dass der Benutzer jede Saatmenge
einzeln abmessen muss.
-
Der
Saatgutbehälter
weist bei einer Ausführungsform
einen kegelförmig
zulaufenden, nach unten offenen Boden mit einer die definierte Saatgutmange
bestimmenden Behälteröffnung auf.
Der Schieber enthält
einen Durchtrittskanal, der in einer ersten Stellung zur Behälteröffnung hin
offen und zum Zuführrohr
hin geschlossen ist. In einer zweiten Stellung des Schiebers ist
der Durchtrittskanal gegenüber
dem Saatgutbehälter
geschlossen und gegenüber
dem Zuführrohr
offen.
-
Dadurch
wird die erwähnte
Portionierung und Förderung
des im Saatgutbehälter
enthaltenen Saatgutes bewirkt. Es gelangt von dem Saatgutbehälter über den
Durchtrittskanal des Schiebers immer nur eine genau bestimmte Menge
in das Zuführrohr.
-
Das
Saatmittel weist zweckmäßigerweise eine
höhenverstellbare,
als Anschlag und Widerlager verwendbare Trittfläche auf. Die Trittfläche begrenzt die
durch erreichbare Einstichtiefe des Fallrohrabschnittes und legt
somit die Tiefe des Saatloches fest. Sie ermöglicht außerdem ein Aufsetzen eines
Fußes und
dient damit als Widerlager für
die vorhergehend erläuterte
Bewegung des Innenrohrs.
-
Bei
einer zweckmäßigen Ausgestaltung
ist im Bereich des Portionierers eine auswechselbare Schablone mit
einer auf die Saatgutportion abgestimmten Durchlassöffnung vorgesehen.
Die Schablone erlaubt somit nur den Durchtritt von Saatgut unterhalb
einer bestimmten Größe aus dem
Saatgutbehälter.
Dadurch ist die Größe der Saatgutportion
in einfacher Weise festlegbar, ohne dafür den Schieber auswechseln
zu müssen.
-
Bei
einer zweckmäßigen Ausführungsform besteht
der Saatgutbehälter
aus einem Gehäuse
mit einer Einfüllöffnung und
einer Austrittsöffnung.
Dabei ist in die Austrittsöffnung
ein die kegelförmig
zulaufende Behälteröffnung enthaltendes
Zwischenstück einsetzbar.
Durch diese Gestaltung kann ein Saatgutbehälter jeweils auf entsprechende
Saatgutgrößen adaptiert
werden, wobei das Zwischenstück
jeweils vorteilhaft auf entsprechende Größen des Saatgutes ange passt
ist und der Saatgutbehälter
eine für alle
Saatgutgrößen unterschiedslos
geeignete Form aufweist.
-
Der
Saatgutbehälter
ist bei einer zweckmäßigen Ausführungsform
mit dem Zuführrohr
mittels eines Portionieradapters verbindbar, der die genannten Teile
in sich aufnimmt. Er ist insbesondere in den Portionieradapter aufschraubbar
oder aufsteckbar. Die dadurch gebildete modulare Gestaltung zwischen
Saatgutbehälter
und Portionierer erleichtert Wartungs- und Reparaturarbeiten an
den entsprechenden Teilen und ermöglicht auch eine umstandslose
Anpassung des Portionierers an das entsprechende Saatgut im Saatgutbehälter.
-
An
den Fallrohrabschnitt ist bei einer Ausführungsform eine Spatenerweiterung
aufsetzbar. Dadurch lässt
sich vor dem Einbringen des Saatgutes ein Saatloch mit einer beliebigen
Größe bzw.
Form in den Boden einbringen und das Saatmittel in gewissem Umfang
als Spaten verwenden.
-
Bei
einer zweckmäßigen Ausführungsform weist
das Innenrohr eine Stempelfläche
auf. Dadurch kann das in dem Fallrohrabschnitt befindliche Saatgut
in das Saatloch hinabgedrückt
werden, während in
den Fallrohrabschnitt eingedrungenes Bodensubstrat dadurch gleichzeitig
wieder herausgeschoben wird.
-
Für das erfindungsgemäße Saatmittel
ist auch eine andere Ausführungsform
möglich,
die im folgenden beschrieben wird. Bei dieser Ausführungsform
weist das Saatmittel eine spazierstockartige Form auf. Bei dieser
Ausführungsform
sind der Saatgutbehälter
und der Portionierer als eine auf einem rohrartigen Schuß aufsitzende
Krücke
ausgebildet ist. Im Bereich der Zwinge des Stockes befindet sich eine
Werkzeugspitze zum Freigeben des Saatgutes in den Boden.
-
Eine
derartige Vorrichtung erlaubt ein Einbringen des Saatgutes während Abgehens
einer gegebenen Strecke. Das Saatmittel ist wie ein normaler Spazierstock
handhabbar. Die Krücke
bildet dabei das Griffstück
dieses Aufbaus, der Schuß den
langen Körper
des Stockes und die Zwinge den in den Boden einstechenden Abschnitt.
-
Die
Krücke
weist hierzu einen inneren, mit dem Saatgut befüllbaren Hohlraum auf. Der Portionierer
ist bei dieser Ausführungsform
als ein von außen
zu betä tigender,
eine vorbestimmte Saatgutmenge in den rohrartigen Schuß befördernder
Knopf ausgebildet.
-
Während des
Gehens mit dem spazierstockartigen Saatmittel kann der im Bereich
des Griffes angeordnete Knopf betätigt werden. Dabei wird Saatgut aus
dem Hohlraum des Griffes in den rohrartigen Körper des Stockes, in dessen
Zwinge und somit nach unten in den Boden verbracht.
-
Die
Werkzeugspitze an der Zwinge weist eine durch das spazierstockartige
Aufsetzen und Bewegen des Saatmittels geringförmig in den Boden einstechbare
Form mit einer sich durch die Bewegung des Saatmittels öffnenden
Saatklappe auf. Dadurch wird bei jedem Einstechen des Stocks ein Saatloch
in einer vergleichsweise geringen Tiefe gegraben, in das durch die
Bewegung des Stockes beim Gehen und eine entsprechenden Bewegung des
Knopfes an der Krücke
Saatgut abgelegt wird.
-
Zweckmäßigerweise
weist der rohrartige Schuss eine verstellbare Länge auf. Er ist so an die individuelle
Körpergröße des jeweiligen
Trägers
anpassbar.
-
Das
Saatgut kann zur Verwendung mit dem Saatmittel bzw. zum Verbessern
der Keimbedingungen zweckmäßig ausgestaltet
sein. Bei einer diesbezüglichen
Ausführungsform
besteht das Saatgut aus einer in den Saatgutbehälter einfüllbaren Menge aus im wesentlichen
gleichartig geformten, insbesondere kugelförmigen, Samenbällen, wobei
jeder Samenball aus mindestens einem Pflanzensamen oder Sporen und
einem den Pflanzensamen oder Sporen umhüllenden Substrat besteht.
-
Diese
Ausführungsform
des Saatgutes ist in zweierlei Hinsicht vorteilhaft. Zum einen wird
durch die gleichartige Form der Samenbälle eine homogene Größe des Saatgutes
gesichert, die vor allem in Hinblick auf den Portionierungsprozess
von großem Vorteil
ist. Zum anderen gewährleistet
das wachstumsfördernde
Substrat optimale Keimbedingungen für den eingeschlossenen und
später
im Boden abgelegten Samen bzw. die Spore.
-
Die
Saatmittel soll nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert werden.
Zur Verdeutlichung dienen die 1 bis 13.
Es werden für
gleiche bzw. gleichwirkende Teile die selben Bezugszeichen verwendet.
-
Es
zeigt
-
1 das
Saatmittel in einem ersten Ausführungsbeispiel,
-
2 das
in 1 gezeigte Ausführungsbeispiel in einer Sprengdarstellung,
-
3 das
Saatmittel mit zwei unterschiedlichen Stellungen des Griffpaares,
-
4 das
Einbringen des Saatgutes in den Fallrohrabschnitt und in das Saatloch,
-
5 eine
Verwendung des Saatmittels in dem ersten Ausführungsbeispiel.
-
6 einen
Aufbau eines beispielhaften Saatgutbehälters, Portionierers und Schiebers
und eine Darstellung der Wirkungsweise,
-
7 Explosionsansichten
beispielhafter Komponenten des Saatgutbehälters und des Portionierers,
-
8 eine
Darstellung des Zusammenwirkens zwischen Innenrohr und Schieber,
-
9 eine
Darstellung des Innenrohres mit einer abschließenden Stempelfläche,
-
10 einen
beispielhaften Pflanzspatenaufsatz,
-
11 ein
weiteres Ausführungsbeispiel
des Saatmittels in Form eines Spazierstockes,
-
12 einen
beispielhaften Aufbau einer Krücke
des spazierstockartigen Saatmittels,
-
13 eine
beispielhafte Werkzeugspitze des spazierstockartigen Saatmittels.
-
1 zeigt
ein erstes Ausführungsbeispiel des
Saatmittels im zusammengefügten
Zustand, 2 zeigt dieses Ausführungsbeispiel
in einer Explosionsdarstellung.
-
Das
Saatmittel 1 ist als ein röhrenförmiges Gebilde zum Einstechen
in ein Bodensubstrat ausgeführt.
Als Bodensubstrat kommen dabei vorwiegend unkultivierte Böden, wie
beispielsweise Waldböden oder
Brachland, aber auch kultivierte Flächen, wie Beete, Felder oder
dergleichen Bodenbereiche zum Anbau von Pflanzen in Betracht. Das
Saatmittel ist prinzipiell auch auch für Pflanzkästen, Blumenkübel oder
sonstige mit Erde oder einem entsprechenden Substrat verfüllte Vorrichtungen
geeignet.
-
Das
Saatmittel weist bei der hier gezeigten ersten Ausführungsform
einen Saatgutbehälter 2 mit einem
Portionierer 3 auf. Der Saatgutbehälter nimmt einen Saatgutvorrat
auf, der Portionierer gibt jeweils eine jeweils genau definierte
Menge an Saatgut aus dem Saatgutbehälter frei, das schließlich in
das geschaffene Saatloch gelangt.
-
Zum
Einstechen des Saatmittels in den Boden und zum Einbringen des Saatgutes
in das Saatloch dient ein Fallrohrabschnitt 4 mit einer
angeschärften
Spitze, die das Einstechen in den Boden erleichtert. Dieser ist
als Bestandteil eines Außenrohres 4a ausgebildet.
Innerhalb des Außenrohres
befindet sich ein darin verschiebbares Innenrohr 5. Die Bewegung
des Innenrohres greift auf die Bewegung eines Schiebers 6 in
dem Portionierer über.
Durch die Bewegung des Schiebers wird aus dem Saatgutbehälter 2 eine
genau bestimmte Menge an Saatgut in ein Zuführrohr 7 überführt. Das
Zuführrohr
mündet
in einer Mündung 7a in
den Fallrohrabschnitt 4 ein.
-
Das
Innenrohr 5, die Stellung des Schiebers 6 und
die Lage der Mündung 7a sind
so aufeinander abgestimmt, dass bei einer Hinabbewegung des Innenrohrs
in Richtung des Saatloches eine Saatgutmenge in das Zuführrohr gelangt,
wobei die Mündung 7a durch
das Innenrohr abgesperrt wird. Bei einer Heraufbewegung des Innenrohrs
ist die Mündung 7a geöffnet, das
in dem Zuführrohr
befindliche Saatgut gelangt in den Fallrohrabschnitt und fällt damit
in das Saatloch. Gleichzeitig sperrt dabei aber der Schieber 6 die
Verbindung zwischen dem Saatgutbehälter 2 und dem Zuführrohr 7 ab.
Durch eine Auf- und Ab-Bewegung des Innenrohres 5 werden
somit fortlaufend definierte Saatgutportionen aus dem Saatgutbehälter in
das Zuführrohr
bzw. von dem Zuführrohr
in den Fallrohrabschnitt befördert
und schließlich in
das Saatloch eingebracht.
-
Zur
Betätigung
dieser Ausführungsform
des Saatmittels ist ein Griffpaar aus einem Außenrohrgriff 8 und
einem Innenrohrgriff 9 vorgesehen. Der Außenrohrgriff 8 ist
am Außenrohr 4a befestigt
und somit starr mit dem Fallrohrabschnitt 4 verbunden.
Er dient dazu, das Außenrohr
zu transportieren und den Fallrohrabschnitt auf dem Boden zu positionieren und
einzustechen. Der Innenrohrgriff 9 ist am Innenrohr befestigt
und ermöglicht
das manuelle Hineinschieben und Herausziehen des Innenrohres. Über die
Betätigung
des Innenrohrgriffs wird somit die Förderung des Saatgutes in das
Saatloch in der oben beschriebenen Weise bewirkt.
-
Eine
Trittfläche 10 ist
an dem Fallrohrabschnitt angebracht. Sie ist höhenverstellbar und arretierbar.
Die Trittfläche
dient als Anschlag beim Einstechen des Saatmittels in den Boden
und damit zum Einstellen der vorgesehenen Tiefe des Saatloches. Sie
erfüllt
ebenso die Funktion eines Widerlagers für die Bewegungen des Griffes 9 und
somit für
die Bewegung des Innenrohres 5. Sie kann bezüglich des Griffpaares 8 und 9 so
arretiert werden, dass das sich das Saatmittel sowohl für eine rechts-
als auch für eine
linkshändige
Benutzung eignet.
-
Für eine sichere
und gerichtete Führung
des Innenrohres dient eine Führungsnut 11 im
Außenrohr 4a.
Die Führungsnut
dient auch der Übertragung
der Bewegung von dem Innenrohr auf den Portionierer. Dies wird weiter
unten näher beschrieben.
Der Saatgutbehälter
wird durch eine an dem Außenrohr 4a befestigte
Halteschelle 12 sicher arretiert.
-
3 zeigt
die entsprechenden Stellungen der Griffe 8 und 9 mit
den damit verbundenen Stellungen des Innenrohres 5. In
der Stellung A ist wie beschrieben die Mündung 7a des Zuführrohres
geschlossen und es befindet sich Saatgut 13 im Zuführrohr.
In der Stellung B ist das Innenrohr nach oben hin herausgeschoben
und das Zuführrohr
entleert das Saatgut in den Fallrohrabschnitt 4, während aus dem
Saatgutbehälter
Saatgut in den Schieber 6 gelangt.
-
4 zeigt
den Übergang
des Saatgutes von dem Zuführrohr 7 in
den Fallrohrabschnitt 4 mit den entsprechenden Stellungen
des Innenrohrs 5. Die Stellung A zeigt das Saatmittel kurz
nach dem Einstechen in den Boden. Eine Saatgutportion 13 befindet
sich in dem Zuführrohr 7 im
Bereich der noch durch das eingeschobene Innenrohr 5 verschlossenen
Mündung 7a.
In der Stellung B ist das Innenrohr 5 wie beschrieben nach
oben heraus gezogen. Die Saatgutportion gelangt nun von der Mündung des
Zuführrohres
in den Fallrohrabschnitt 4 und damit in des Saatloch. Das
Innenrohr 5 wird wieder nach unten geschoben. Das in dem
Saatloch befindliche Saatgut wird durch diese Abwärtsbewegung
in das Saatloch gedrückt.
Gleichzeitig befindet sich in dem Zuführrohr eine neue Saatgutportion.
Anschließend
wird wie im Teilbild C gezeigt das Saatmittel aus dem Saatloch wieder
herausgezogen. Danach wird das Saatloch verfüllt.
-
5 zeigt
die Verwendung des Saatmittels in der ersten Ausführungsform.
Das Saatmittel wird an den Griffen 8 und 9 gefasst
und an der dafür
ausgewählten
Stelle auf dem Boden aufgesetzt. Über die Trittfläche 10 wird
mit Hilfe eines aufgesetzten Fußes der
Fallrohrabschnitt 4 in den Boden eingestochen, bis die
Trittfläche
auf der Bodenoberfläche
aufliegt. Der Fuß wird
auf der Trittfläche
belassen. Anschließend
erfolgt die vorhergehend beschriebene Betätigung des Innenrohres. Der
Innenrohrgriff 9 wird kräftig einmal aufwärts und
einmal abwärts
bewegt. Dadurch gelangt eine Saatgutportion in das Saatloch, während gleichzeitig
eine weitere Portion aus dem Saatgutbehälter in das Zuführrohr nachgeladen
wird. Die Trittfläche
mit dem aufgesetzten Fuß bildet
ein Widerlager für
die Bewegung des Innenrohrgriffs 9.
-
Das
Saatmittel wird nach dieser Betätigung aus
dem Loch herausgezogen. Das Loch wird mit dem Fuß mit umliegendem Bodenmaterial
verfüllt. Das
Saatmittel wird dann zu nächsten
erwünschten Pflanzstelle
getragen und der beschriebene Vorgang wiederholt sich.
-
Nachfolgend
werden der Aufbau und die Funktionsweise des Saatgutbehälters 2 näher erläutert. 6 zeigt
hierzu im Teilbild A den Saatgutbehälter mit einem Schieber in
Sperrstellung und im Teilbild B den Saatgutbehälter, bei dem der Schieber das
Saatgut für
das Zuführrohr
abgibt. Der Saatgutbehälter
ist zweckmäßigerweise
transparent ausgeführt,
sodass die Menge des in ihm befindlichen Saatgutvorrates leicht
kontrollierbar ist.
-
Für eine genaue
Dosierung der abgegebenen Saatgutmenge weist der Saatgutbehälter 2 einen kegelfömig zulaufenden
Boden 15 mit einer Bodenöffnung 16 in Verbindung
mit dem Portionierer 3 auf. Bei dem hier gezeigten Ausführungsbeispiel
ist der Portionierer in einem Portioniergehäuse 17 untergebracht,
wobei der Saatgutbehälter
in dem Portioniergehäuse 17 befestigt,
insbesondere eingeschraubt oder mittels eines Renkverschlusses eingerastet
ist.
-
Der
Schieber 6 ist innerhalb des Portioniergehäuses verschiebbar
gelagert. Er weist einen Durchtrittskanal 18 auf. In einer
ersten, durch das Teilbild A bezeichneten Stellung des Schiebers
befindet sich der Durchtrittskanal in einer im wesentlichen bündigen Stellung
zur Bodenöffnung 16 des
Saatgutbehälters
und ist nach unten durch die Form des Portioniergehäuses 17 abgesperrt.
In einer zweiten, durch das Teilbild B bezeichneten Stellung verschließt der Schieber
die Bodenöffnung 16 des
Saatgutbehälters,
während
dessen Durchtrittskanal in einer bündigen Stellung zu einer Durchlassöffnung 19 im
Portioniergehäuse
steht. Dadurch fällt
die in dem Durchtrittskanal befindliche Saatgutportion in das unter
dem Portioniergehäuse
befindliche Zuführrohr 7.
-
Bei
dem in 6 gezeigten Beispiel besteht die Saatportion aus
genau einem Saatball, der zunächst
aus dem Saatgutbehälter
in den Schieber und schließlich
von dem Schieber in das Zuführrohr
befördert
wird. Dieser Saatball besteht aus einem Substrat aus gepresster
Erde und/oder Humus, Lehm oder Ton mit mindestens einem innerhalb
des Substrates eingeschlossenen Samenkorn. Alternativ können auch
Sporen enthalten sein. Das Substrat des Saatballs sichert zum einen
eine hinreichend genau definierte Größe und unterstützt damit
den Portioniervorgang, andererseits das Substrat dazu, das Auskeimen
des Samens oder der Spore im Saatloch zu unterstützen und damit anfänglich optimale Wachstumsbedingungen
für den
Pflanzenkeimling zu schaffen.
-
Das
Portioniergehäuse
ist unter Verwendung eines Befestigungsmittels, insbesondere einer Schraube 20,
mit dem Außenrohr
verbunden. Ein Deckel 20a verschließt eine Einfüllöffnung des
Saatgutbehälters.
-
7 zeigt
die Komponenten des Saatgutbehälters
und Portionierers in zwei Explosionsansichten. Der Saatgutbehälter 2 besteht
aus einem durchsichtigen Material, insbesondere Glas oder Kunststoff.
Im Bodenbereich des Saatgutbehälters befindet
sich bei dieser Ausführungsform
ein Zwischenstück 22.
Das Zwischenstück
bildet die konisch zulaufende Bodenöffnung des Saatgutbehälters aus und
dient der Beschickung des Schiebers.
-
Bei
dem hier vorliegenden Ausführungsbeispiel
ist eine Schablone 21 vorgesehen. Die Schablone weist eine Öffnung 21a auf,
die auf die jeweils abzugebende Saatgutportion abgestimmt ist. Die Saatgutportion
kann durch einen Wechsel der Schablone mit einem anderen Öffnungsdurchmesser
sehr leicht variiert werden, ohne dass dafür der Schieber ausgewechselt
werden muss.
-
Bei
dem hier gezeigten Ausführungsbeispiel weist
der Schieber einen keilförmigen
Abschnitt 24 auf. Dieser dient einer Ankopplung des Schiebers
an die Bewegung des Innenrohres und einer Übersetzung der vertikalen Bewegung
des Innenrohres in eine horizontale Bewegung des Schiebers.
-
8 zeigt
die gekoppelte Bewegung zwischen dem Schieber 6 und dem
Innenrohr 5. Das Innenrohr weist ein keilförmiges Gleitstück 25 auf,
das mit seiner Flanke an dem keilförmigen Abschnitt 24 des
Schiebers angreift. Die vorhergehend erwähnte Führungsnut im Außenrohr 4a erlaubt
die Befestigung des Gleitstückes 25 am
Innenrohr und führt
das Gleitstück.
Im Teilbild A aus 6 befindet sich das Innenrohr 5 in
seiner untersten Stellung. Der Schieber 6 befindet sich
in diesem Zustand vollständig
seiner äußersten
rechten Stellung. Das in dessen Durchtrittskanal befindliche Saatgut
fällt dabei
in das Zuführrohr 7.
-
Wie
im Teilbild B aus 8 zu entnehmen ist, gleiten
das Gleitstück 25 und
der keilförmige
Abschnitt 24 des Schiebers aneinander. Dabei wird die aufwärts gerichtete
vertikale Bewegung des Innenrohres in eine horizontale Bewegung
des Schiebers 6 umgeformt. Der Schieber bewegt sich nun
wie in den Teilbildern C und D zu erkennen ist, nach links und nimmt
nun in der dort erreichten Endstellung in dessen Durchtrittskanal
eine Saatgutportion aus dem Saatgutbehälter auf. Bei einem Hinabbewegen
des Innenrohres 5 verschiebt sich der Schieber 6 wie
vorhergehend beschrieben nach rechts und gibt die in der linken
Stellung aufgenommene Saatgutportion in das Zuführrohr 7 ab. Diese
Bewegung des Schiebers kann durch eine hier nicht dargestellte Druckfeder bewirkt
werden.
-
Zweckmäßigerweise
sind sowohl der keilförmige
Abschnitt 24 als auch das Gleitstück 25 von außen frei
zugänglich
und können
dadurch leicht gewartet werden. Zudem ist es möglich, bei einem etwaigen Verklemmen
des Schiebers an dem keilförmigen
Abschnitt manuell eine Rüttelbewegung
auszuführen,
die in den meisten Fällen
die Ursache der gehemmten Bewegung des Schiebers beseitigt.
-
9 zeigt
ein kolbenartig ausgebildetes Innenrohr 5. Das Innenrohr
weist bei dieser Ausführungsform
eine Stempelfläche 27 zum
Hinabdrücken des
Saatgutes in das Saatloch auf. Bei der linken Darstellung in 7 ist
das Innenrohr 5 nach oben verschoben und gibt die Mündung 7a frei,
bei der rechten Darstellung befindet sich das Innenrohr in der untersten
Stellung. Die Stempelfläche
ist zweckmäßigerweise
schräg
ausgebildet. Bei einem Hinabbewegen des Innenrohres schließt die schräge Stempelfläche dadurch
mit der Spitze des Fallrohrabschnittes 4 ab. Dies ermöglicht zum
einen das leichte Einbringen des Saatgutes in den Boden und gewährleistet
zum anderen eine erleichterte Reinigung des Fallrohrabschnitts.
Wie durch Vergleich der beiden Darstellungen in 7 zu
erkennen ist, wird das Saatgut 13 durch die Herabbewegung
des Innenrohres mit der Stempelfläche 27 durch den Fallrohrabschnitt
nach unten in das Saatloch geschoben und dort eingedrückt. Die
Stempelfläche
erfüllt
dabei die Funktion eines in dem Fallrohrabschnitt beweglichen Kolbens.
-
10 zeigt
einen mittels einer Schelle 28 an das Fallrohr montierten
Pflanzspatenaufsatz 29. Mit einer derartigen Ausführungsform
ist das Ausheben größerer und/oder
tieferer Pflanzlöcher
bzw. ein Umgraben des Bodens und ein damit verbundenes Einbringen
des Saatgutes in das so aufgelockerte Erdreich möglich. Der Pflanzspatenaufsatz
kann optional an dem Fallrohrabschnitt 4 befestigt werden.
-
11 zeigt
ein Saatmittel mit einem spazierstockartigen Aufbau. Zur Beförderung
des Saatgutes von der Krücke
in Richtung Boden dient hier ein rohrartiger Schuß 30.
Dieser besteht aus mehreren teleskopartig ineinander schiebbaren
Segmenten 30a, die mittels Klemm- und Arretiermitteln 30b auf eine
jeweils zweckmäßige Einschublänge eingestellt werden
können.
Der Saatgutbehälter 2 und
der Portionierer 3 sind bei dieser Ausführungsform als Bestandteile
einer Krücke 31,
d. h. des Griffstückes
des Spazierstockes, ausgebildet. Der Schuß 30 mündet an
dessen unterem Ende in eine Werkzeugspitze 32 ein, die
Mittel zum Schaffen eines Saatloches und zum Ablegen des Saatgutes
in das Saatloch aufweist.
-
12 zeigt
den beispielhaften Aufbau der Krücke 31.
Die Krücke
enthält
einen mit Saatgut 13 befüllbaren Hohlraum 33,
der von einer hinreichend grifffesten Wand 33a umschlossen
ist. Als Portionierer ist bei dem hier gezeigten Ausführungsbeispiel ein
Knopf 34 mit einer Druckfeder 34a und einem unmittelbar
vor dem Kopf befindlichen Portionierabschnitt 34b des Hohlraums
vorgesehen. Eine Klappe 35 verschließt den Portionierabschnitt
gegenüber dem
rohrartigen Schuß 30.
-
Wie
in der unteren Darstellung aus 12 zu
entnehmen ist, wird durch ein Hineindrücken des Knopfes 34 das
innerhalb des Portionierabschnittes 34b befindliche Saatgut
verdrängt
und öffnet
dabei die Klappe 35. Dadurch fällt das Saatgut in den rohrartigen
Schuss 30.
-
13 zeigt
eine beispielhafte Werkzeugspitze 32 der spazierstockartigen
Vorrichtung. Die Werkzeugspitze ist so ausgebildet, dass deren Form
geringförmig
in den Boden eindringt und beim normalen Aufsetzen und Bewegen des
Saatmittels ein kleines grubenartiges Saatloch schafft. In dieses Saatloch
wird die im Innern des Schusses vorhandene Saatgutmenge in das Loch
abgegeben.
-
Die
Werkzeugspitze weist hierzu eine Saatklappe 37 und eine
schnabelförmige
Saatschaufel 38 auf. Die Saatklappe ist über ein
Klappengelenk 39 mit der Saatschaufel verbunden und enthält ein spitz
zulaufendes Ende 40, das zum Einstechen der Werkzeugspitze
in den Boden dient.
-
Auf
die Werkzeugspitze kann eine hier nicht gezeigte Schutzkappe aus
hinreichend widerstandsfähigen
Material aufgesetzt werden, die wie eine gewöhnliche Zwinge als spitze Hülse geformt
ist. Das Saatmittel kann dadurch auch als ein gewöhnlicher Spazierstock
verwendet werden.
-
Die
Funktionsweise der Werkzeugspitze ist ebenfalls in 13 dargestellt.
Entsprechend der üblichen
Verwendung eines Spazierstockes wird das entsprechend ausgebildete
Saatmittel in Gehrichtung schräg
nach vorn in den Boden gesetzt. Dabei sticht das spitze Ende 40 der
Saatklappe 37 zusammen mit einem Teil der Saatschaufel 38 in
den Boden ein. Im weiteren Verlauf schwenkt der Schuß des Spazierstockes
um das Klappengelenk 39 in eine im wesentlichen vertikale
Richtung. Dabei öffnet
sich die fest im Boden steckende Saatklappe, wobei die Saatschaufel
im Boden ein kleines Saatloch bzw. eine Grube erzeugt. Das innerhalb
des Schusses enthaltene Saatgut 13 fällt im weiteren Verlauf der
Bewegung des Spazierstockes in die Grube und verbleibt dort. Die Menge
des damit abgesetzten Saatgutes kann in einfacher Weise durch die
Betätigung
des Knopfes 34 reguliert werden.
-
Die
Erfindung wurde anhand von Ausführungsbeispielen
näher erläutert. Weitere
Ausführungsformen
ergeben sich aus den Unteransprüchen sowie
im Rahmen fachmännischen
Handelns.
-
- 1
- Saatmittel
- 2
- Saatgutbehälter
- 3
- Portionierer
- 4
- Fallrohrabschnitt
- 4a
- Außenrohr
- 5
- Innenrohr
- 6
- Schieber
- 7
- Zuführrohr
- 7a
- Mündung
- 8
- Außenrohrgriff
- 9
- Innenrohrgriff
- 10
- Trittfläche
- 11
- Führungsnut
- 12
- Halteschelle
für Saatgutbehälter
- 13
- Saatgutportion
- 15
- Boden
- 16
- Bodenöffnung
- 17
- Portioniergehäuse
- 18
- Durchtrittskanal
- 19
- Durchlassöffnung
- 20
- Schraube
- 20a
- Deckel
- 21
- Schablone
- 21a
- Öffnung
- 22
- Zwischenstück
- 24
- keilförmiger Abschnitt
- 25
- keilförmiges Gleitstück
- 27
- Stempelfläche
- 28
- Schelle
- 29
- Pflanzspatenaufsatz
- 30
- Schuss
- 30a
- Schusssegmente
- 30b
- Klemm-
und Arretiermittel
- 31
- Krücke
- 32
- Werkzeugspitze
- 33
- Hohlraum
- 33a
- Wand
- 34
- Knopf
- 34a
- Druckfeder
- 34b
- Portionierabschnitt
- 35
- Klappe
- 37
- Saatklappe
- 38
- Saatschaufel
- 39
- Klappengelenk
- 40
- spitzes
Ende