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Die
Erfindung bezieht sich auf Arbeitsfahrzeuge und insbesondere auf
die Auswahl einer Leistungskurve zur Verwendung durch einen Motor
einer landwirtschaftlichen Erntemaschine.
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Stand der Technik
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Eine
landwirtschaftliche Erntemaschine, wie ein Mähdrescher, ist eine große Maschine,
die verwendet wird, unterschiedliches Erntegut von einem Feld zu
ernten. Ein Mähdrescher
umfasst einen Erntevorsatz an der Vorderseite des Mähdreschers,
um das reife Erntegut vom Feld abzuschneiden. Ein Schrägförderergehäuse, das
den Erntevorsatz abstützt,
fördert
das Erntegut in den Mähdrescher,
um es zu dreschen. Die Dresch- und Trennzusammenbauten innerhalb
des Mähdreschers
entfernen Korn aus dem Erntegut und fördern das saubere Korn in einen
Korntank, in dem es temporär
gespeichert wird. Das vom Korn befreite Erntegut tritt an der Rückseite des
Mähdreschers
aus und wird auf dem Feld verteilt. Ein Entladeschneckenförderer oder
anderer Förderer verbringt
das saubere Korn aus dem Korntank auf ein Transportfahrzeug.
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Geländegängige Fahrzeuge,
wie beispielsweise Mähdrescher,
haben derzeit eine zu Grunde liegende Leistungskurve, um eine abgesenkte
Nennleistung bereitzustellen, die näherungsweise 14% unterhalb
der Leistungsfähigkeit
des Motors liegt. Das ermöglicht
die Verwendung einer Leistungssteigerung zum Entladen oder eine
Leistungserhöhung zur
Bereitstellung einer zusätzlichen
Leistung, um langsame Anstiege der Belastung aufzunehmen oder Verstopfungen
oder andere Überlastungen
im Betrieb handhaben zu können,
ohne übermäßige Verluste
der Motordrehzahl oder Abwürgen
des Motors. Traditionell wurden die Motorleistungskurven für Mähdrescher
derart entwickelt, dass dieses hohe Niveau der Leistungsanhebung
oberhalb der normalen, abgesenkten Nennleistung verwendet wird,
um die Fähigkeit
des Antriebsstrangs und des Dreschsystems zu verbessern, die Verstopfungen
und vorübergehende Überlastungen
während
des Erntebetriebs aufzunehmen. Eine derartige Überlastung kann auftreten,
wenn Klumpen feuchten Materials plötzlich in das Dreschsystem
eintreten und höhere,
kurzzeitige Überlastungen
bedingen.
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Die
Erfahrung hat gezeigt, dass eine 14%-ige Leistungsanhebung (von
einer abgesenkten Drehzahl von 2200/min auf eine Leistungsspitze
bei 2000/min) eine gute Fähigkeit
zum Handhaben von Verstopfungen und verbesserte Fahrbarkeit für den Bediener
bereitstellt.
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Am
unteren Ende des Betriebsleistungsspektrums verbringen Arbeitsmaschinen
wie Mähdrescher
ebenfalls beträchtliche
Zeit bei sehr kleinen Belastungen, wie im Leerlauf oder beim Bergabfahren.
In diesem Fallen erbringen die hoch angesetzten Leistungskurven,
die hohe Leistungen bereitstellen und beispielsweise eine hohe Aufnahmefähigkeit
für Verstopfungen,
hohe Dreschlasten und das Entladen von Korn während der Fahrt usw. ermöglichen,
keine so gute Betriebsstoffökonomie
wie eine Motorleistungskurve, die für einen Betrieb bei geringer
Leistung optimiert wurde. Außerdem
müssen
die Nachbehandlungseinrichtungen, die verwendet werden, um die Anforderungen
der Umweltschutzbehörden (Tier
4) zu erfüllen,
bei Temperaturen von 300°C
oder höher
betrieben werden, um die Nachbehandlungseinrichtung zu regenerieren,
jedoch werden diese Temperaturen typischerweise nicht erreicht,
wenn ein mit einer hohen Leistungskurve betriebener Motor bei kleinen
Lasten betrieben wird. Um die hohe Temperatur zu erreichen, wird
zusätzlicher
Kraftstoff im Ausstoß verbrannt,
um die Abgastemperatur zu erhöhen,
was das Problem des hohen Kraftstoffverbrauchs verschärft.
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Aufgabe der Erfindung
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Es
besteht daher Bedarf an einem System, das die erwähnten Probleme
vermeidet oder vermindert.
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Lösung
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die
Lehre der Patentansprüche
1 und 10 gelöst,
wobei in den weiteren Patentansprüchen Merkmale aufgeführt sind,
die die Lösung
in vorteilhafter Weise weiterentwickeln.
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Die
Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Betrieben eines Motors
mit innerer Verbrennung, das die Schritte des Erfassens, Feststellens und
Schaltens beinhaltet. Der Schritt des Erfassens detektiert eine
Belastung des Motors. Der Schritt des Feststellens stellt fest,
ob die Last unterhalb eines vorbestimmten Wertes liegt. Der Schritt
des Schaltens schaltet den Motor um, so dass er bei einer aus einer
Mehrzahl von Leistungskurven ausgewählten Leistungskurve arbeitet,
abhängig
vom Ergebnis des Schritts des Feststellens. Die Leistungskurven
enthalten eine Information über
die Leistung und/oder das Drehmoment des Motors in Abhängigkeit
von einem beliebigen Parameter, beispielsweise der Motordrehzahl.
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Die
Erfindung beinhaltet auch ein Steuersystem für den Betrieb eines Motors
mit innerer Verbrennung, das ein Motorbelastungserfassungselement und
eine Motorsteuerung umfasst. Das Motorbelastungserfassungselement
erzeugt ein Signal, das eine Belastung des Motors repräsentiert.
Die Motorsteuerung erhält
das Signal und ist konfiguriert zu bestimmen, ob das Signal unterhalb
eines vorbestimmten Werts liegt. Die Motorsteuerung ist außerdem konfiguriert,
eine Leistungskurve des Motors auf eine aus einer Vielzahl von Leistungskurven
umzuschalten, abhängig
davon, ob das Signal unterhalb des vorbestimmten Werts liegt.
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Ausführungsbeispiel
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In
den Zeichnungen sind zwei nachfolgend näher beschriebene Ausführungsbeispiele
der Erfindung dargestellt. Es zeigt:
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1 eine
schematische Ansicht eines Arbeitsfahrzeugsystems mit einem Verbrennungsmotor,
bei dem eine Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen Steuersystems
verwendet wird,
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2 Beispiele
von Motorleistungskurven,
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3 einen
Abschnitt eines erfindungsgemäßen Verfahrens,
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4 eine
weitere Darstellung des Verfahrens aus 3,
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5 eine
weitere Darstellung des Verfahrens aus 3 und 4,
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6 eine
weitere Darstellung des Verfahrens aus den 3 bis 5,
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7 eine
weitere Darstellung des Verfahrens aus den 3 bis 6,
und
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8 eine
andere Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens,
nach dem das Steuersystem vorgeht.
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Es
wird nun auf die Zeichnungen verwiesen, und insbesondere auf die 1,
in welcher eine schematische Ansicht einer Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Arbeitsfahrzeugsystems 10 für den Betrieb
eines Motors 12 mit innerer Verbrennung gezeigt wird. Das
System 10 ist Teil eines Geländefahrzeugs, wie ein landwirtschaftlicher
Traktor, Mähdrescher,
Baumaschine, usw. Der Motor 12 ist als Dieselmotor konfiguriert,
könnte
aber auch als Ottomotor ausgeführt
sein. Der Verbrennungsmotor 12 ist so groß, dass
er im Geländefahrzeug
aufgenommen werden kann.
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Das
Arbeitsfahrzeugsystem 10 umfasst weiterhin eine Motorsteuerung 14,
eine Bedienersteuerung 16, Sensoren 18, ein Kraftstoffsteuersystem 20, einen
Lastdetektor 22 und einen Winkelbeschleunigungsdetektor 24.
Die Motorsteuerung 14 ist an Bord des Geländefahrzeugs
angeordnet und steuert verschiedene elektronisch steuerbare Funktionen
des Fahrzeugs. Wenn das Geländefahrzeug
beispielsweise als Mähdrescher
ausgeführt
ist, kann die Motorsteuerung 14 die Drehzahl des Motors 12 und
andere Funktionswerte des Motors 12 kontrollieren. Die Motorsteuerung 14 kann
in Kommunikation mit einer Fahrzeugsteuerung (nicht gezeigt) sein,
die mit der Bedienersteuerung 16 verbunden ist. Die Eingaben von
der Bedienersteuerung 16, die einen Handhebel oder ein
Fußpedal
umfassen könnte,
der oder das von einem Bediener betätigbar ist, stellen der Motorsteuerung 14 ein
elektrisches Signal bereit, das die Anforderungen des Bedieners
an den Motor 12 anzeigt. Obwohl die Steuerung 14 als
Motorsteuerung 14 dargestellt ist, können diese Elemente innerhalb des
Motors 12 oder daran aufgenommen und positioniert werden,
oder in einer anderen Steuerung aufgenommen werden, wie in der nicht
gezeigten Fahrzeugsteuerung. Die Kommunikation zwischen der Motorsteuerung 14 und
den mit ihr verbundenen Elementen kann durch elektronische Signale
erfolgen, die Adressen enthalten und über Datenbusse übertragen
werden. Die Informationsübertragung
und die Wechselwirkung der Steuersignale werden durch die Verbindungen
zwischen den in der 1 dargestellten Kästen schematisch
dargestellt.
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Die
Motorsteuerung 14 erhält
Informationen von Sensoren 18, die sich auf andere Parameter
des Arbeitsfahrzeugsystems 10 beziehen, wie Erntegutfluss,
Kornfluss, die Höhe
des Schneidwerks usw. Das Kraftstoffsteuersystem 20 wird
durch die Motorsteuerung 14 gesteuert und ersteres kann
auch Informationen an die Motorsteuerung 14 übersenden,
wie den Betriebsstofffluss pro Zeiteinheit, der an den Motor 12 übergeben
wird. Der Lastdetektor 22 erfasst eine vom Arbeitsfahrzeug
aufgenommene Lastanforderung, die durch den Motor 12 bereitgestellt
wird. Der Winkelbeschleunigungsdetektor 24 erfasst die Winkelbeschleunigung
des Motors 12, die auf die Reaktion des Motors 12 auf
die jeweils erfahrene Belastung hinweist. Der Winkelbeschleunigungsdetektor 24 kann
durch eine Berechnung realisiert werden, die durch die Motorsteuerung 14 basierend
auf Eingaben von den Sensoren 18 durchgeführt wird.
Die Steuerung des Verhältnisses
zwischen der Verbrennungsluft und dem zugeführten Kraftstoff wird durch
die Motorsteuerung 14 durchgeführt, wie durch die ausgewählte Leistungskurve
vorgegeben wird.
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Es
wird nun zusätzlich
auf die 2 verwiesen, in der sechs getrennte
Leistungskurven gezeigt sind. Jede der Leistungskurven hat einen
Drehmomentanhebungsabschnitt für
den höheren
Drehzahlbereich des Motors 12. Die hier verwendeten Zahlen sind
nur beispielhaft und nicht einschränkend zu verstehen, und werden
nur verwendet, eine Ausführungsform
der Erfindung zu illustrieren, wie sie in den 3 bis 7 weiter
dargestellt wird.
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Es
wird nun zusätzlich
auf die 3 bis 7 verwiesen,
in der ein erfindungsgemäßes Verfahren
schematisch dargestellt ist. Das Verfahren 100 umfasst
die Auswahl der Betriebsart des Fahrzeugs 10, das im Schritt 102 erfolgt.
Diese Auswahl kann durch einen Bediener oder durch jemand anderen
als den Bediener erfolgen und in das System fest eingegeben werden,
um zu verhindern, dass der Bediener die Betriebart wechselt. Die
zugelassenen Auswahlmöglichkeiten
umfassen eine Normalbetriebsart 104, eine intelligente
Betriebsart 106 und eine flexible Leistungsanhebungsbetriebsart 108. Wenn
die normale Betriebsart ausgewählt
wird, geht das Verfahren 100 zum Schritt 110 über, woraufhin eine
Entscheidung gemacht wird, mit welchem Arbeitsfahrzeugsystem 10 gearbeitet
wird, was hier abstrakt als Maschine X oder Y dargestellt wird und
verschiedene Typen von Maschinen aus einer Familie mit unterschiedlichen
Motor- und Ausrüstungskonfigurationen
repräsentieren
kann. Wenn das Verfahren an der Maschine X ausgeführt wird,
geht das Verfahren zum Schritt 112 und die Steuerung 14 kann
die Arbeitsfahrzeugsteuerung abfragen, ob Korn aus dem Mähdrescher
entladen wird, woraus geschlossen werden kann, dass die übrigen Systeme
des Mähdreschers
ebenfalls noch arbeiten, was zusätzliche
Leistung erfordert, um sowohl Korn ordnungsgemäß zu entladen als auch alle
Ernte- und Dreschsysteme mit hinreichender Leistung und Geschwindigkeit
anzutreiben. Wenn das Entladesystem im Betrieb ist, geht das Verfahren 100 zum
Schritt 116 oder zum Schritt 114 über, wenn
das Entladesystem nicht im Betrieb ist. Die in den Schritten 114 und 116 dargestellte
Auswahl stellt die zwei Leistungskurven dar, die durch die mittlere
Linie der 2 mit der abgesenkten 239 kW-Kurve
und der angehobenen 264 kW-Kurve dargestellt werden.
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Wenn
die Maschine des Typs Y ist, geht das Verfahren 100 in
einer ähnlichen
Weise auf den Schritt 118 über, wo wieder eine Abfrage
gemacht wird, ob sich das Entladesystem im Betrieb befindet, und
das Verfahren auf den Schritt 120 übergeht, in dem eine abgesenkte
278 kW-Kurve ausgewählt wird,
wenn sich das Entladesystem nicht im Betrieb befindet oder anderenfalls
im Schritt 122 eine angehobene 303 kW-Kurve ausgewählt wird.
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Wenn
im Schritt 106 die intelligente Betriebsart ausgewählt wurde,
geht das Verfahren 100 auf den Schritt 124 über, wo
wieder der Typ der Maschine festgestellt wird und das Verfahren 100 entweder zum
Schritt 126 oder Schritt 140 übergeht. Wenn der Typ der Maschine
X ist, wird überprüft, ob die
Belastung des Motors 12 größer als 180 kW ist, was ein ausgewählter, vorbestimmter
Wert ist, der hier beispielhaft mit 180 kW angegeben wird, und wenn
die Belastung größer als
der vorbestimmte Wert ist, geht das Verfahren 100 auf den
Schritt 134 über,
sonst auf den Schritt 128. Bei diesem Beispiel wird wiederum
in den Schritten 128 und 134 festgestellt, ob
das Entladesystem im Betrieb ist und die auf der im Schritt 126 bestimmten
Motorbelastung bestimmten Leistungskurven werden nun wahlweise ausgewählt, basieren auf
der Kombination aus der Motorbelastung und der Überprüfung, ob das Kornentladesystem
sich im Betrieb befindet. Dadurch ergeben sich ausgewählte Leistungskurven
von 219 kW im Schritt 130, 244 kW im Schritt 132,
239 kW im Schritt 136 und 264 kW im Schritt 138.
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Auf ähnliche
Weise geht das Verfahren auf den Schritt 140 über, wenn
ein andere Maschinentyp, wie der Typ Y, benutzt wird, in welchem
die vorbestimmte Last mit 200 kW festgelegt ist. Wenn die Motorlast
unter 200 kW liegt, geht das Verfahren auf den Schritt 142 über und
wenn sie über
200 kW liegt, geht das Verfahren auf den Schritt 148 über. Hier
wird in den Schritten 142 und 148 wieder festgestellt,
ob das Entladesystem eingeschaltet ist oder nicht. Falls nicht,
wird in den Schritten 144 und 150 eine Auswahl der
Leistungskurve durchgeführt,
und wenn das Entladesystem im Betrieb ist, wird in den Schritten 146 und 152 ein
andere Leistungskurve ausgewählt.
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Wenn
im Schritt 108 die flexible Leistungsanhebungsbetriebsart 108 ausgewählt wurde,
geht das Verfahren auf den Schritt 154 über, in dem wieder der Typ
der Maschine entweder als X oder Y festgestellt wird. Wenn es sich
um den Typ X handelt, folgt der Schritt 156. Durch den
Winkelbeschleunigungsdetektor 24 wird eine Winkelbeschleunigung
des Motors 12 erfasst und wenn die Winkelbeschleunigung
kleiner als ein vorbestimmter Wert ist, wie beispielsweise –10 rad/s2, oder wenn das Entladesystem im Betrieb ist,
geht das Verfahren 100 auf den Schritt 160 über, in
dem eine Drehmomenterhöhungskurve
bei einem Wert von 264 kW ausgewählt
wird. Wenn keine der Bedingungen des Schritts 156 erfüllt wird,
geht das Verfahren 100 auf den Schritt 158 über, in
dem die abgesenkte 239 kW-Kurve für den Betrieb des Fahrzeugs
ausgewählt
wird.
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Wenn
eine Maschine des Typs Y ausgewählt wurde,
wird im Schritt 162 in ähnlicher
Weise eine Feststellung durchgeführt,
ob die Winkelbeschleunigung kleiner als ein vorbestimmter Wert oder das Entladesystem
im Betrieb ist, um so die Auswahl der angehobenen 303 kW-Kurve im
Schritt 166 zu bedingen. Wenn keine der Bedingungen des
Schritts 162 erfüllt
ist, wird im Schritt 164 eine abgesenkte 278 kW-Kurve ausgewählt.
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Es
ist anzumerken, dass das als eingekreistes D dargestellte Element,
das auf die 3 zurückverweist, auch einfach auf
den Entscheidungspunkt zurückweisen
kann, nach dem der Typ der Maschine ausgewählt wurde, so das die innere
Schleife des Verfahrens 100 weiter durchgeführt würde. Die
für die Leistungskurven
verwendeten Leistungsdaten sind vorbestimmte, aber nur beispielhaft
ausgewählte Zahlen.
In ähnlicher
Weise sind die Motorbelastungszahlen nur beispielhafter Natur und
stellen vorbestimmte Zahlen dar. Dies gilt auch für die Winkelbeschleunigungsmessung,
bei der eine negative Beschleunigung, die auch als Verzögerung bezeichnet wird,
zur Bestimmung der Belastung des Motors 12 verwendet wird.
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Es
wird nun zusätzlich
auf die 8 verweisen, in der ein Verfahren
gezeigt wird, das zwei im wesentlichen parallel durchgeführte Operationen
umfasst und die Auswahl einer Leistungskurve basierend auf Kriterien
durchführt,
die sich gegenseitig ausschließen,
sodass nur jeweils einer der beiden Zweige während des Betriebs des Motors 12 ausgeführt wird.
Im Schritt 202 wird durch einen Lastdetektor 22 eine
Last erfasst und wenn die Last mit der im Schritt 204 bestimmten
Leistungskurve inkonsistent ist, geht das Verfahren 200 auf
den Schritt 206 über. Im
Schritt 206 wird eine neue Leistungskurve ausgewählt und
das Verfahren 200 geht auf den Schritt 208 über, in
dem die Motorsteuerung 14 die Leistungskurve umschaltet,
die für
den Motor 12 verwendet wird. Im Schritt 210 wird
der Motor nur mit der neu ausgewählten
Leistungskurve betrieben. Wenn im Schritt 204 keine Lastinkonsistenz
festgestellt wird, kehrt das Verfahren 200 zum Schritt 202 zurück. Es wird davon
ausgegangen, dass diese Serie an Schritten ausgeführt würde, wenn
der Motor 12 mit normaler oder niedriger Last betrieben
wird, beispielsweise wenn das Arbeitsfahrzeug 10 einen
Berg hinab fährt oder
im Leerlauf steht. Die Auswahl einer neuen Leistungskurve, wie sie
durch die Leistungskurve der 2 mit den
abgesenkten 219 kW gegenüber
einer 303 kW-Kurve oder sogar einer anderen, nicht in der 2 dargestellten
Kurve dargestellt werden könnte, würde in einer
den Kraftstoffverbrauch senkenden und die Abgastemperatur hoch haltenden
Weise erfolgen, um die Anforderungen nach Tier 4 zu erfüllen. Wenn
die vom Lastdetektor 22 erfasst Last geringfügig ansteigt,
wird in den Schritten 202 bis 210 eine höhere Leistungskurve
ausgewählt,
z. B. eine 239 kW-Kurve, und der Motor 12 würde dann
bei der neu ausgewählten
Leistungskurve betrieben werden.
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Die
in der 8 rechts gezeigten Elemente stellen ein System
dar, das Priorität
erhält,
wenn durch den Winkelbeschleunigungsdetektor 24 festgestellt
wird, dass eine Verzögerung
des Motors 12 auftritt, was annahmegemäß daran liegt, dass eine zusätzliche
Belastung des Motors 12 vorliegt, wie eine durch das Dreschsystem
hindurch laufende Erntegutverstopfung. Dieser Abschnitt der Ausführungsform
zeigt eine nachgewiesene Last, wohingegen die in den 4 bis 7 dargestellten
Elemente zusätzlich
einige vorhergesehene Lasten umfassen, wie ein eingeschaltetes Entladesystem.
Hier bestimmt der Winkelbeschleunigungsdetektor 24 im Schritt 220 die
Winkelbeschleunigung und im Schritt 222 geht das Verfahren 200 auf
den Schritt 224 über, wenn
die Winkelbeschleunigung kleiner als ein vorbestimmter Beschleunigungswert
ist. Wenn die Winkelbeschleunigung nicht kleiner als der vorbestimmte Wert
ist, geht der Schritt 222 zum Schritt 220 zurück. Im Schritt 224 wird
eine angehobene Leistungskurve ausgewählt, wie beispielsweise ein
angehobenes 264 kW-Niveau, wenn das System 10 bei einer
239 kW-Leistungskurve
arbeitet. Im Schritt 226 wird der Motor 12 auf
die ausgewählte
Kurve umgeschaltet und im Schritt 228 wird der Motor 12 bei
der neu ausgewählten
Kurve betrieben, bis ein weiteres nachgewiesenes Ereignis auftritt,
wie ein Zeitablauf, nach dem im Schritt 230 eine Rückkehr auf
eine vorherige oder andere Kurve erfolgt. Nach dem Abschluss von Schritt 230 geht
das Verfahren 200 wieder auf den Schritt 220 zurück. Die
Rückkehr
vom Schritt 230 kann nach einem Zeitablauf im Bereich von
5 bis 10 s liegen, um dem Durchgang einer Verstopfung durch das
Dreschsystem Rechnung zu tragen. Es ist auch möglich, dass andere Ereignisse,
wie eine Motorgeschwindigkeitserholung, ein Drehmoment, eine Kraftstoffverbrauchsrate,
oder ein Ladedrucks eines Turboladers erfasst werden, um die Ausführung des Schritts 230 zu
veranlassen.
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Das
Verfahren 200 verbessert die Kraftstoffeffizienz und hält die Abgastemperatur
des Motors 12 aufrecht, wenn die linke Seite des Verfahrens 200 bei den
niedrigeren Lastniveaus abgearbeitet wird und durch das auf der
rechten Seite arbeitende Verfahren 200 angehobene Leistung
bereitgestellt wird. Es ist möglich,
die Bestimmung der Winkelbeschleunigung nur durchzuführen, wenn
die Motorgeschwindigkeit oberhalb eines bestimmten Niveaus liegt,
so dass eine angehobene Leistungskurve nicht ausgewählt wird,
wenn der Motor 12 sich in einer Leerlaufbedingung befindet.
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Die
vorliegende Erfindung stellt in vorteilhafter Weise mehrere Leistungskurven
bereit, um einen Bereich an Leistungsniveaus von einem Betrieb bei geringer
bis zu hoher Last abzudecken und umfasst eine Motorsteuerung 14,
die selbsttätig
die Motorlast mittels des Lastdetektors 22 erfasst und
zwischen den Leistungskurven umschaltet, um die Leistung und/oder
Kraftstoffökonomie
zu verbessern. Der Motorlastdetektor 22 kann in der Überwachung
der Kraftstoffflussrate, des Drehmoments der Motorausgangswelle,
des Ladedrucks des Turboladers oder anderer, lastabhängiger Parameter
verwirklicht werden. Wenn die erfasste Last unterhalb eines vorbestimmten
Werts liegt, wird durch die Motorsteuerung 14 eine Leistungskurve
mit niedriger Leistung ausgewählt.
Mit einem isochronischen Regler wird die Motordrehzahl bei einer
Geschwindigkeit gehalten, aber die Kraftstoffökonomie des Motors 12 ist
verbessert und die Abgastemperatur (für einen Tier 4-Motor) wird
bei einer höheren
Temperatur gehalten, um eine Regeneration der Abgasnachbehandlungseinrichtung
zu ermöglichen.
Wenn die Last ansteigt, bestimmt die Motorsteuerung 14 die
Notwendigkeit, auf eine höhere
Leistungskurve überzugehen
und führt das
auch aus, vor dem Abbruchpunkt des isochronischen Reglers. Die Motorgeschwindigkeit
wird dann aufrechterhalten und die Motorleistung kann ansteigen,
um der Belastung leistungsmäßig nachzukommen.
Der Bediener würde
normalerweise nichts von dieser Verschiebung der Leistungskurvenauswahl bemerken,
obwohl sie ihm zur Information angezeigt werden kann.
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Die
Drehzahl des Motors 12 kann bei der normalen Rate bleiben,
die bei einem Mähdrescher typischerweise
bei 2200/min liegt. Wenn der Motor 12 nur eine sehr kleine
Belastung erfährt,
wie beim Transport, im Leerlauf, Bergabfahren, etc., kann die Motorsteuerung 14 eine
sehr niedrige Leistungskurve für
eine optimierte Kraftstoffökonomie
und angehobene Abgastemperatur für
die Nachbehandlungsfunktion auswählen.
Bei Mähdreschern
hat die Felddatensammlung ergeben, dass typischerweise 30% des Betriebs
bei einer Belastung von 50% oder darunter stattfindet, was die Nützlichkeit
der vorliegenden Erfindung unterstreicht. Wenn anstelle der isochronischen
Reglerkurve eine traditionelle absinkende Leistungskurve verwendet
wird, können
die Funktionen der dargestellten Erfindung noch angewendet werden,
insbesondere solange dieselbe Reglerkurve für die unterschiedlichen Leistungskurven
verwendet wird.
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Ein
weiterer Vorteil der vorliegenden Erfindung liegt darin, dass die
traditionelle Leistungsanhebung von z. B. 14% für Mähdrescher zur Handhabung von
Verstopfungen verbessert wird. Wenn beispielsweise eine Verstopfung
in das Betriebssystem eines Mähdreschers
eintritt, würde
die zulässige Drehmomentabgabe
des Motors bei dieser vorübergehenden
Verstopfungssituation überschritten. Wenn
das passiert, wird die Motordrehzahl sehr schnell absinken, derart
schnell, dass ein Bediener nicht angemessen auf das Ereignis reagieren
kann. In diesem Fall kann die Motorsteuerung 14 die Motordrehzahl überwachen
und die Winkelbeschleunigung des Motors berechnen. Bei einem Mähdrescher
ist das Massenträgheitsmoment
typischerweise 20 kg/m2. Während einer
Verstopfung kann die vorübergehende
Last die Drehmomentabgabe des Motors 12 um 50 bis 100%
für 2 bis
4 s überschreiten.
Das hätte
eine Winkelbeschleunigungsrate von –10 bis –30 rad/s2 zur
Folge. Die Motorsteuerung 14 erfasst das schnell genug,
beispielsweise in weniger als 1/10 s und wählt dann automatisch die geeignete,
angehobene Leistungskurve aus, um beispielsweise eine zusätzliche
Leistung von 25 kW über
die normale, bei 2200/min zur Verfügung stehende Leistung bereitzustellen.
Dadurch kann die Leistungsanhebung sehr schnell ausgeführt werden,
bevor die Motordrehzahl unter die isochonischen 2200/min abfällt. Es
ist auch möglich,
die Leistungssteigerung bereitzustellen, bevor die Motordrehzahl
unter beispielsweise 2190/min abgefallen ist. An diesem Punkt würde der
Motor eine so viel Leistung wie möglich bereitstellen, um die
Verstopfung zu beseitigen, bevor die Motordrehzahl unter 2000/min
abgefallen ist, was dem Leistungsgipfel für die 14%-ige Leistungsanhebung
entsprechen kann. Die vorliegende Erfindung verbessert die Fähigkeit
des Mähdreschers
dramatisch, vorübergehende
Verstopfungen und Überlastungen
des Separators zu verarbeiten. Sobald die Verstopfung die Maschine
durchlaufen hat, und die vorübergehende
Belastung wieder auf einen normalen Wert fällt, erübrigt sich der Bedarf an einer
Leistungsanhebung. Dies kann beispielsweise mittels eines Timers
gehandhabt werden, der selbsttätig
die Motorsteuerung 14 veranlassen kann, nach einer Zeitverzögerung von
etwa 5 bis 10 s wieder auf die normale, abgesenkte Leistungskurve
herunterzugehen. Alternativ kann die Motorsteuerung 14 auf
eine vorherige Kurve zurückgehen,
sobald die Motordrehzahl auf 2200/min zurückgeht.
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Alternativ
kann das Drehmoment des Motors oder die Kraftstoffrate oder der
Ladedruck verwendet werden, um zu erfassen, wenn es angemessen ist, die
angehobene Leistungskurve wieder abzuschalten. Es ist nicht wünschenswert,
während
der gesamten Zeit auf der angehobenen Leistungskurve zu arbeiten
und die Leistungsanhebung zum Entladen während der Fahrt und zur Ermöglichung
eines weichen Anfahrens des Entladesystems zu reservieren. Die Idee
liegt darin, die Leistungsanhebung für eine kurze Zeit durchzuführen, um
die Handhabung von Verstopfungen zu erleichtern, die eine hohe Winkelverzögerungsrate
zur Folge haben, die durch den Winkelbeschleunigungsdetektor 24 nachgewiesen werden
kann. Typischerweise existieren keine fortdauernden hohen Leistungsanforderungen.
Wenn der Bediener die Maschine beispielsweise zu schnell fährt, was
eine hohe Förderrate
an Erntegut bedingt, wird die Last am Motor 12 nach und
nach ansteigen und seine Kapazität überschreiten.
Die Winkelverzögerung
ist in dieser Situation viel kleiner als sie bei Aufnahme einer
Verstopfung wäre
und die Steuerung 14 würde
nicht selbsttätig
eine angehobene Leistungskurve auswählen, da die Last kontinuierlich
und langsam ansteigt. Auf diese Weise arbeitet der Mähdrescher
nicht anders und die Leistungssteigerung wäre einer Situation vorbehalten,
in der eine Verstopfung aufgenommen wird oder ein Entladen während der
Fahrt durchgeführt
wird.
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Die
in der 3 dargestellte Betriebsartenauswahl stellt zusätzliche
Betriebsarten dar, die mittels einer Bedienersteuerung 16 ausgewählt werden könnten. In
einer normalen Betriebsart 104 sind die Leistungskurven
vorbestimmt und konstant für
einen spezifischen Typ eines Mähdreschers
und die Leistungsanhebung wird nur ausgewählt, wenn das Entladesystem
im Betrieb ist. Wird im Schritt 106 die intelligente Betriebsart
ausgewählt,
wählt die
Motorsteuerung 14 niedrigere Kurven für eine verbesserte Kraftstoffökonomie
und Abgasnachbehandlungsfunktion aus. In der Betriebsart mit flexibler
Leistungssteigerung ist eine kurzzeitige Inbetriebsetzung von Leistungsanhebungen
möglich,
um Verstopfungen zu verarbeiten. Vorzugsweise besteht die Möglichkeit,
den Betrag der Leistungsreserven zu vermindern, wenn die Übergangslastaufnahmefähigkeit
des Motors 12 verbessert ist, wie bei der vorliegenden
Erfindung, sodass weniger als 14% zusätzliche Leistung erforderlich
sind. Wenn das der Fall ist, kann – aufgrund der durch die vorliegende
Erfindung ermöglichte
Verbesserung der Reaktion auf zeitweilige Leistungsanforderungen – die Leistungseinstufung des
Mähdreschers
um einige Prozent erhöht
werden, z. B. 4 bis 5%.
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Die
vorliegende Erfindung ermöglicht
es der Motorsteuerung 14 die Leistungskurve auszuwählen, die – insofern
möglich – eine verbesserte
Kraftstoffökonomie
bereitstellt und vorübergehende
Lasten der Maschine handhabt, was eine verbesserte Fahrbarkeit und
Handhabung der Maschine zur Folge hat. Dies wird erreicht, ohne
dass der Bediener etwas anderes bemerkt als die verbesserte Leistung
und/oder den verminderten Kraftstoffverbrauch, welche die vorliegende
Erfindung beim Betrieb des Mähdreschers
ermöglicht.
Es ist außerdem
möglich,
eine Leistungskurve auszuwählen,
basierend darauf, dass eine außerhalb
eines vorbestimmten Bereichs liegende Abgastemperatur erfasst wird.
Dies ermöglicht
eine effiziente Handhabung der Abgastemperatur um ein Hinzufügen von
Kraftstoff in das Abgassystem zu vermeiden, wodurch der Kraftstoffverbrauch
vermindert wird.