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TECHNISCHES GEBIET DER ERFINDUNG
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Die
Erfindung betrifft ein Stanzwerkzeug zum Herstellen von Zuschnitten
aus Karton, Pappe, Schaumstoff oder dergleichen.
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Das
Stanzwerkzeug weist ein Oberteil mit einem Messerträger
und einem daran angeordneten Stanzmesser auf. Weiterhin ist ein
Unterteil mit einer Stanzplatte vorgesehen, wobei das Oberteil und
das Unterteil so ausgebildet und angeordnet sind, dass sich das
Stanzmesser und die Stanzplatte während eines Stanzhubs
zur Erzeugung des Zuschnitts aufeinander zu bewegen.
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Derartige
Stanzwerkzeuge dienen z. B. zum Herstellen einer Verpackung aus
Pappe oder eines Verpackungsteils, wobei ausgehend von einem flachliegenden
Stanzbogen dieser mit dem Stanzwerkzeug so gestanzt wird, dass einerseits
der weiter zu verwendende Teil des Zuschnitts (auch als Nutzen bezeichnet)
und andererseits Abfälle entstehen, die keine weitere unmittelbare
Verwendung in der Verpackung finden. Der entstandene Zuschnitt wird
dann meist über eine Mehrzahl von Perforationslinien bzw. Rilllinien
aus dem flachliegenden Zustand in den gefalteten Zustand der Verpackung
verbracht. Es können aber auch beliebige andere Teile aus
Karton, Pappe, Schaumstoff oder dergleichen für andere
Anwendungsfälle hergestellt werden.
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STAND DER TECHNIK
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Ein
Stanzwerkzeug zum Herstellen von Zuschnitten aus Karton ist aus
dem deutschen Patent
DE
39 28 916 C1 bekannt. Das Stanzwerkzeug weist ein Oberteil
mit einem Messerträger und einem daran angeordneten Stanzmesser
auf. Weiterhin ist ein Unterteil mit einer Stanzplatte vorgesehen,
wobei das Oberteil und das Unterteil so ausgebildet und angeordnet
sind, dass sich das Stanzmesser und die Stanzplatte während
eines Stanzhubs zur Erzeugung des Zuschnitts aufeinander zu bewegen.
Am unteren Umkehrpunkt des Stanzhubs berührt dann die Schneide
des Stanzmessers die als Gegenstanzwerkzeug ausgebildete Stanzplatte.
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AUFGABE DER ERFINDUNG
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Stanzwerkzeug zum Herstellen
von Zuschnitten aus Karton, Pappe, Schaumstoff oder dergleichen bereitzustellen,
mit dem in verlässlicher Weise das Stanzgut vollständig
gestanzt wird, ohne dass eine Beschädigung des Stanzmessers
und/oder der Stanzplatte auftritt.
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LÖSUNG
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Die
Aufgabe der Erfindung wird erfindungsgemäß mit
den Merkmalen des unabhängigen Patentanspruchs 1 gelöst.
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BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Die
Erfindung betrifft ein Stanzwerkzeug zum Herstellen von Zuschnitten
aus Karton, Pappe, Schaumstoff oder dergleichen. Das Stanzwerkzeug weist
ein Oberteil mit einem Messerträger und einem daran angeordneten
Stanzmesser auf. Weiterhin ist ein Unterteil mit einer Stanzplatte
vorgesehen, wobei das Oberteil und das Unterteil so ausgebildet
und angeordnet sind, dass sich das Stanzmesser und die Stanzplatte
während eines Stanzhubs zur Erzeugung des Zuschnitts aufeinander
zu bewegen. Die Stanzplatte weist eine schlitzförmige Öffnung
auf, deren Ausbildung und Anordnung derart auf die Ausbildung und
Anordnung des Stanzmessers abgestimmt ist, dass das Stanzmesser
während des Stanzhubs in die schlitzförmige Öffnung
eintritt.
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Im
Stand der Technik arbeitet das an einem Messerträger des
Oberteils befestigte Stanzmesser mit einer Stanzplatte des Unterteils
zusammen, wobei das Stanzgut auf der Stanzplatte aufliegt. Die Stanzplatte
wirkt also als Gegenwerkzeug zum Stanzmesser und weist eine dementsprechend
mehr oder weniger geschlossene ebene Oberfläche auf. Um
zu gewährleisten, dass das Stanzgut vollständig gestanzt
wird, ist eine sehr genaue Einstellung des Stanzhubs bzw. des unteren
Umkehrpunkts innerhalb des Stanzhubs des Stanzmessers relativ zu
der Oberfläche der Stanzplatte erforderlich. Wenn dieser untere
Umkehrpunkt zu weit oben liegt, wird das Stanzgut nicht vollständig
gestanzt. Wenn der untere Umkehrpunkt zu weit unten liegt, tritt
ein Kontakt zwischen dem Stanzmesser und der Stanzplatte auf, wobei
dieser zu einer elastisch-plastischen Verformung des Stanzmessers
und/oder der Stanzplatte führt. Auch kommt es zu einer
ungewollten Komprimierung des Stanzguts oder zu einem Steckenbleiben
des Stanzmessers in dem Stanzgut.
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Diese
Probleme des Stands der Technik werden erfindungsgemäß nun
dadurch überwunden, dass die Stanzplatte mindestens eine
schlitzförmige Öffnung aufweist, deren Geometrie
entsprechend der Geometrie des Stanzmessers gewählt ist
und so ein Eingleiten des Stanzmessers in die Stanzplatte während
des Stanzhubs gestattet. Das mindestens eine Stanzmesser arbeitet
also nicht mehr gegen einen festen Gegenanschlag, sondern gegen
eine in der Stanzplatte vorgesehene Öffnung. Die für
das Stanzen erforderliche Gegenkraft wird durch die anderen Bereiche
der Stanzplatte bereitgestellt, in denen das Stanzgut auf der Oberfläche
der Stanzplatte aufliegt. In diesen Bereichen wird nicht gestanzt.
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Durch
das neue Stanzwerkzeug mit den Stanzkanäle bildenden schlitzförmigen Öffnungen
in der Stanzplatte ist der Einstellaufwand beim Rüsten des
Stanzwerkzeugs wesentlich reduziert, da der Stanzhub ohne eine Beschädigung
des Stanzmessers so gewählt werden kann, dass sein unterer
Umkehrpunkt unterhalb der Oberfläche der Stanzplatte liegt.
Wegen der Schlitze in der Stanzplatte, in die das Stanzmesser dann
eingreift, findet kein Kontakt zwischen der Schneide des Stanzmessers
und dem Material der Stanzplatte statt, so dass es auch zu keinen
elastisch-plastischen Verformungen des Stanzmessers und/oder der
Stanzplatte kommt. Andererseits wird durch diese Wahl des Stanzhubs
bzw. der Lage des unteren Umkehrpunkts des Stanzhubs sicher gewährleistet,
dass das Stanzgut stets vollständig gestanzt wird.
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Mit
dem neuen Stanzwerkzeug lassen sich jegliche Arten von Zuschnitten
aus Karton, Pappe, Wellpappe, Vollpappe, Bienenwabenpappe, Schaumstoff,
Kunststoff oder dergleichen verlässlich herstellen. Besonders
gut geeignet ist das neue Stanzwerkzeug zum Stanzen vergleichsweise
dicker Pappe, also insbesondere von Pappe mit einer Dicke von etwa
30 bis 50 mm. Es kann sich um Wellpappe oder Bienenwabenpappe, also
Pappe mit einer bienenwabenförmigen Struktur, handeln,
die z. B. als Einlage in relativ schweren Teilen, zum Beispiel Türen
von Kraftfahrzeugen, eingesetzt wird. Auch andere kompressible Materialien
können mit dem neuen Stanzwerkzeug exakt gestanzt werden,
ohne dass ihre Form ungewollt abgeändert wird.
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Die
schlitzförmige Öffnung kann eine Tiefe von etwa
3 bis 10 mm, insbesondere etwa 8 mm, aufweisen. Die Tiefe der Öffnung
wird so gewählt, dass die Schneide des Stanzmessers vollständig
in die schlitzförmige Öffnung eintritt. Es finden
dabei insbesondere Stanzmesser mit einer Gesamthöhe von etwa
60 bis 150 mm, insbesondere etwa 100 mm, Verwendung.
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Das
Stanzwerkzeug kann eine Führungseinrichtung mit einer Mehrzahl
von Führungselementen aufweisen, die zum selbsttätigen
Ausrichten des Oberteils mit dem Messerträger und dem Stanzmesser
relativ zu der schlitzförmigen Öffnung in der Stanzplatte
des Unterteils während des Stanzhubs ausgebildet und angeordnet
sind. Die Führungseinrichtung muss keine ganz exakte Ausrichtung
des Stanzmessers zu der schlitzförmigen Öffnung
bereitstellen, da das Stanzmesser eine äußere
Abmessung besitzt, die etwas kleiner als die der schlitzförmigen Öffnung
gewählt ist, und somit durch das Zusammenwirken der schlitzförmigen Öffnung
mit dem Stanzmesser eine Art Selbstzentrierung stattfindet. Diese
Selbstzentrierungsfunktion wird jedoch vorteilhaft durch die Führungseinrichtung
mit den Führungselementen unterstützt, so dass
verhindert wird, dass das Stanzmesser mit einem Bereich der Oberfläche
der Stanzplatte in Kontakt kommt, in dem die schlitzförmige Öffnung
nicht vorhanden ist. Die Führungselemente können
insbesondere als Führungsbolzen und Führungshülsen,
insbesondere jeweils aus Metall bestehend, ausgebildet sein und
in dieser Weise ein Gleitlager bilden. Derartige Führungselemente
sind beim Rüsten des Stanzwerkzeugs besonders gut, schnell
und einfach einstellbar und erlauben weiterhin eine rasche Montage
und Demontage des Stanzwerkzeugs.
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Das
Oberteil und das Unterteil können mittels mindestens einer
Rückstellfeder derart miteinander verbunden sein, dass
sie beginnend am unteren Ende des Stanzhubs durch die Federkraft
in ihre Ausgangsposition zurück verbracht werden. Der Antrieb des
Stanzwerkzeugs muss also nur die abwärts gerichtete Bewegung
des Oberteils relativ zum Unterteil bereitstellen. Hierdurch wird
die Feder bis in die untere Totpunktslage gespannt. Nachdem der
Antrieb dann keine weitere Beaufschlagung des Stanzwerkzeugs in
diese Richtung bewirkt, erfolgt die automatische Rückstellung
des Oberteils mit dem Messerträger in die Ausgangsposition
durch die Federkraft der Rückstellfeder. Diese Position
wird durch einen Anschlag gesichert. Vorzugsweise ist eine Mehrzahl derartiger
Rückstellfedern vorgesehen, wobei diese insbesondere als
Schraubenfedern ausgebildet sein können, die sich um die
als Führungsbolzen und Führungshülsen
ausgebildeten zylindrischen Führungselemente des Stanzwerkzeugs
winden.
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Die
Führungseinrichtung kann derart zerstörungsfrei
lösbar mit dem Oberteil und/oder dem Unterteil verbunden
sein, dass sie entfernbar und durch eine andere Führungseinrichtung
ersetzbar ist. In dieser Weise kann das Stanzwerkzeug schnell, einfach
und kostengünstig umgerüstet werden, wenn ein
anderes Stanzgut im Stanzwerkzeug gestanzt werden soll. Auch ein
Austausch des Stanzwerkzeugs für andere Zwecke – z.
B. Wartungs- oder Reparaturzwecke – ist problemlos möglich.
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Der
Messerträger und/oder die Stanzplatte können aus
Holz, insbesondere aus schichtverleimtem Holz, bestehen. In dieser
Weise lässt sich das Stanzwerkzeug besonders einfach und
kostengünstig modular aufbauen. Die Stanzplatte muss im
Gegensatz zum Stand der Technik nicht mehr die hohen Anforderungen
erfüllen, die sich im Stand der Technik daraus ergeben
haben, dass die Stanzplatte als Gegenstanzplatte ausgebildet war,
die mit dem Stanzwerkzeug in Kontakt tritt.
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Der
Messerträger und das Stanzmesser können ein Messermodul
bilden, welches derart ohne weitere Verbindungsmittel in dem Oberteil
montiert ist, dass es ohne Werkzeug demontierbar ist. Hierdurch
kann das Messermodul einfach mit dem Oberteil verbunden bzw. von
diesem getrennt und ggf. durch ein anderes Messermodul ersetzt werden.
In dieser Weise lässt sich das Oberteil besonders gut und
flexibel modular aufbauen und beispielsweise das Stanzmesser durch
ein anderes ersetzen oder in einfacher Weise warten. Eine andere
Möglichkeit ist, dass der Messerträger fest an
einer Deckplatte des Oberteils montiert ist.
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Die
Stanzplatte des Unterteils kann eine Mehrzahl von übereinander
angeordneten und miteinander verbundenen Platten aufweisen, wobei
die Platten insbesondere durch Schraubverbindungen zerstörungsfrei
lösbar miteinander verbunden sind. Hierdurch lassen sich
unterschiedliche Funktionsbereiche des Unterteils an unterschiedlichen
Platten realisieren. So kann insbesondere durch entsprechende Ausnehmungen
in den Platten eine Staubkammer zur Aufnahme von beim Stanzen entstehenden
Stanzstaubs in den Platten des Unterteils gebildet werden.
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Die
Stanzplatte kann eine Verstärkungsplatte aufweisen, die
dem Oberteil zugewandt oben an der Stanzplatte angeordnet ist, die
die schlitzförmige Öffnung aufweist und einer
Verstärkung der durch die Stanzplatte gebildeten Scheerkanten
dient. Die Verstärkungsplatte kann insbesondere aus einem
Faserverbundwerkstoff aus Papier, insbesondere Pertinax, bestehen.
Die Verstärkungsplatte dient dazu, dass selbstzentrierende
Eintauchen des Stanzmessers in die schlitzförmige Öffnung
zu gewährleisten, ohne dass es zu einer wesentlichen Beschädigung
der Oberfläche der Stanzplatte kommt.
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An
dem Messerträger kann eine Mehrzahl von Stanzmessern angeordnet
sein, deren Anordnung dem auszustanzenden Teil entspricht. Die Stanzmesser
können unabhängig voneinander mit dem Messerträger
verbindbar und zerstörungsfrei von diesem lösbar
sein. Da mit einem Stanzwerkzeug üblicherweise mehrere
Stanzlinien gleichzeitig erzeugt werden, ist auch meist eine Mehrzahl
von Stanzmessern vorgesehen. Durch die getrennte Verbindbarkeit
und Trennbarkeit der Stanzmesser mit dem Messerträger können
selektiv nur die Messer ausgetauscht werden, an denen ein entsprechend hoher
Verschleiß aufgetreten ist. Hierdurch werden die Betriebskosten
des neuen Stanzwerkzeugs wesentlich reduziert.
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Vorteilhafte
Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Patentansprüchen,
der Beschreibung und den Zeichnungen. Die in der Beschreibungseinleitung
genannten Vorteile von Merkmalen und von Kombinationen mehrerer
Merkmale sind lediglich beispielhaft und können alternativ
oder kumulativ zur Wirkung kommen, ohne dass die Vorteile zwingend
von erfindungsgemäßen Ausführungsformen
erzielt werden müssen. Weitere Merkmale sind den Zeichnungen – insbesondere
den dargestellten Geometrien und den relativen Abmessungen mehrerer
Bauteile zueinander sowie deren relativer Anordnung und Wirkverbindung – zu
entnehmen. Die Kombination von Merkmalen unterschiedlicher Ausführungsformen
der Erfindung oder von Merkmalen unterschiedlicher Patentansprüche
ist ebenfalls abweichend von den gewählten Rückbeziehungen
der Patentansprüche möglich und wird hiermit angeregt.
Dies betrifft auch solche Merkmale, die in separaten Zeichnungen
dargestellt sind oder bei deren Beschreibung genannt werden. Diese
Merkmale können auch mit Merkmalen unterschiedlicher Patentansprüche
kombiniert werden. Ebenso können in den Patentansprüchen
aufgeführte Merkmale für weitere Ausführungsformen
der Erfindung entfallen.
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KURZBESCHREIBUNG DER FIGUREN
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Im
Folgenden wird die Erfindung anhand in den Figuren dargestellter
bevorzugter Ausführungsbeispiele weiter erläutert
und beschrieben.
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1 zeigt
eine Draufsicht einer ersten beispielhaften Ausführungsform
des neuen. Stanzwerkzeugs.
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2 zeigt
eine Schnittansicht des neuen Stanzwerkzeugs gemäß Linie
A-A in 1.
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3 zeigt
eine Schnittansicht des neuen Stanzwerkzeugs gemäß Linie
B-B in 1.
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4 zeigt
eine 3 entsprechende Schnittansicht einer zweiten beispielhaften
Ausführungsform des neuen Stanzwerkzeugs.
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5 zeigt
eine perspektivische Ansicht einer beispielhaften Ausführungsform
eines Messermoduls und des Oberteils des neuen Stanzwerkzeugs.
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6 zeigt
eine Schnittansicht des Messermoduls und des Oberteils gemäß 5.
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7 zeigt
eine Draufsicht einer beispielhaften Ausführungsform einer
unteren Platte einer Stanzplatte des Unterteils des neuen Stanzwerkzeugs.
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8 zeigt
eine Draufsicht einer beispielhaften Ausführungsform einer
mittleren Platte einer Stanzplatte des Unterteils des neuen Stanzwerkzeugs.
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9 zeigt
eine Draufsicht einer beispielhaften Ausführungsform einer
oberen Platte einer Stanzplatte des Unterteils des neuen Stanzwerkzeugs.
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10 zeigt
eine Draufsicht einer beispielhaften Ausführungsform einer
Verstärkungsplatte einer Stanzplatte des Unterteils des
neuen Stanzwerkzeugs.
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11 zeigt
eine Draufsicht einer beispielhaften Ausführungsform einer
oberen Platte eines Oberteils des neuen Stanzwerkzeugs.
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12 zeigt
eine Draufsicht einer beispielhaften Ausführungsform einer
Abschlussplatte des Oberteils des neuen Stanzwerkzeugs.
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FIGURENBESCHREIBUNG
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Die 1–3 zeigen
verschiedene Ansichten einer ersten beispielhaften Ausführungsform eines
neuen Stanzwerkzeugs 1 zum Herstellen von Zuschnitten aus
Karton, Pappe, Schaumstoff oder dergleichen. Das Stanzwerkzeug 1 weist
ein Oberteil 2 (1) und ein Unterteil 3 (2, 3)
auf. Das Oberteil 2 besitzt einen Messerträger 4 mit
mehreren daran angeordneten Stanzmessern 5. Durch die Anzahl,
Anordnung und Geometrie der Stanzmesser 5 werden die in
dem Zuschnitt zu erzeugenden Schnittlinien definiert.
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Im
vorliegenden Beispiel bilden der Messerträger 4 und
die vier in einer quadratischen Konfiguration angeordneten Stanzmesser 5 ein
austauschbares Messermodul 6 mit einer oberen Platte 7 und einer
unteren Platte 8. Die obere Platte 7 besitzt eine größere
Länge und Breite als die untere Platte 8. Die Platten 7, 8 korrespondieren
mit entsprechenden Öffnungen in einer Deckplatte 9 des
Oberteils 2. Die Deckplatte 9 kann selbst auch
modular aus zwei Platten 10, 11 mit den entsprechend
großen Öffnungen aufgebaut sein (siehe insbesondere 6).
In dieser Weise kann das Messermodul 6 einfach mit dem Oberteil 2 verbunden
bzw. von diesem getrennt und ggf. durch ein anderes Messermodul 6 ersetzt
werden. Der Messerträger 4 bzw. das Messermodul 6 weist
weiterhin ein hier zentrisch angeordnetes Auswerferelement 33 auf,
welches in einer Öffnung einer Abschlussplatte 34 angeordnet
ist. Das Auswerferelement 33 ist aus einem elastischen
Material, z. B. Gummi, ausgebildet und dient zum Entfernen des ausgestanzten
Teils aus dem Messerträger 4 am Ende des Stanzvorgangs.
Die Abschlussplatte 34 kann beispielsweise aus Pertinax
oder einem anderen Faserverbundwerkstoff bestehen.
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Das
Unterteil 3 weist eine Stanzplatte 12 auf. Die
Stanzplatte 12 kann als eine einstückige Platte oder
auch in Modulbauweise aus einer Mehrzahl von Platten ausgebildet
sein. In der in den 2 und 3 dargestellten
Ausführungsform des Stanzwerkzeugs 1 weist die
Stanzplatte 12 eine obere Platte 13, eine mittlere
Platte 14 und eine unter Platte 15 auf. Auf der
Oberfläche der oberen Platte 13 ist weiterhin
eine Verstärkungsplatte 16 fest angeordnet. Vorzugsweise
handelt es sich dabei um eine Verstärkungsplatte 16 aus
einem Faserverbundwerkstoff aus Papier, insbesondere Pertinax, die
mittels einer Klebeverbindung mit der oberen Platte 13 fest
verbunden ist. Die Stanzplatte 12 sowie die weiteren Platten 7, 8, 9, 10, 11, 13, 14, 15 bestehen insbesondere
aus Holz, vorzugsweise aus schichtverleimtem Holz. Die Stanzplatte 12 weist
eine – bzw. hier mehrere, genauer gesagt vier – schlitzförmige Öffnungen 17 auf,
deren Ausbildung und Anordnung derart auf die Ausbildung und Anordnung
der Stanzmesser 5 abgestimmt sind, dass die Stanzmesser 5 während des
Stanzhubs in die schlitzförmigen Öffnungen 17 eintreten.
Die schlitzförmigen Öffnungen 17 sind
zumindest im Bereich der oberen Oberfläche der Stanzplatte 12 angeordnet.
In dem in den 2 und 3 dargestellten
Ausführungsbeispiel erstrecken sie sich durch die oberste
Verstärkungsplatte 16 sowie die obere Platte 13.
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In
dem in den 1–3 gezeigten
vergleichsweise einfachen Ausführungsbeispiel des Messerträgers 4 entspricht
die Anordnung der schlitzförmigen Öffnungen 17 somit
der rechteckigen bzw. quadratischen Anordnung der Stanzmesser 5 des
Messerträgers 4. Es wird also ein quadratisches Teil
aus dem flach auf der Stanzplatte 12 aufliegenden Stanzbogen
ausgestanzt. Es sind jedoch beliebige andere und auch weitaus komplexere
Stanzformen möglich.
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Das
Stanzwerkzeug 1 weist weiterhin eine Führungseinrichtung 18 mit
einer Mehrzahl von Führungselementen 19 auf, die
zum selbsttätigen Ausrichten des Oberteils 2 mit
dem Messerträger 4 und dem Stanzmesser 5 relativ
zu den schlitzförmigen Öffnungen 17 in
der Stanzplatte 12 des Unterteils 3 während
des Stanzhubs dienen. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel
sind die Führungselemente 19 als Führungsbolzen 20 und
Führungshülsen 21 ausgebildet. Die Führungsbolzen 20 sind
dabei mittels Schraubverbindungen mit dem Oberteil 2 und
die Führungshülsen 21 in vergleichbarer
Weise mit dem Unterteil 3 verbunden. Die Führungsbolzen 20 und die
Führungshülsen 21 bestehen jeweils aus
Metall und arbeiten im Sinne eines Gleitlagers zusammen. Weiterhin
ist eine Rückstellfeder 22 vorgesehen, die das
Oberteil 2 und das Unterteil 3 so miteinander
verbindet, dass sie am unteren Ende des Stanzhubs durch die Federkraft
in ihre Ausgangsposition zurück verbracht werden. Die Führungseinrichtung 18 kann in
dieser Weise zerstörungsfrei von dem Oberteil 2
bzw.
dem Unterteil 3 getrennt und durch eine andere Führungseinrichtung
bzw. die gewartete oder reparierte Führungseinrichtung
ersetzt werden.
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Weiterhin
sind Anschlagelemente 35 zum Begrenzen der maximalen Öffnungsstellung
des Stanzwerkzeugs 1, d. h. des Abstands zwischen dem Oberteil 2 und
dem Unterteil 3, vorgesehen. Wie in 2 erkennbar
ist, bestehen die Anschlagelemente 35 hier aus Stahlseilen 36,
die durch Bohrungen 37 in den Platten 9 sowie 13, 14, 15 geführt
sind und diese gegen die Federkraft der Rückstellfeder 22 verspannen.
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4 zeigt
eine 3 entsprechende Schnittansicht einer zweiten beispielhaften
Ausführungsform des Stanzwerkzeugs 1, die viele übereinstimmende
Merkmale mit der Ausführungsform des Stanzwerkzeugs 1 der 1–3 besitzt,
so dass auf die oberhalb aufgeführte Beschreibung Bezug genommen
wird. Im Unterschied zu den 1–3 ist
hier der Messerträger 4 nicht als austauschbares
Messermodul ausgebildet. Er ist stattdessen fest in der Deckplatte 9 angeordnet.
Weiterhin ist die Stanzplatte 12 einfacher aufgebaut.
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Die 5 und 6 zeigen
weitere Ausführungsformen des als austauschbares Messermodul 6 ausgebildeten
Messerträgers 4. Es ist erkennbar, wie die Platten 7, 8 in
die Öffnungen der Platten 10, 11 eingesetzt
werden. Die Verbindung erfolgt ohne weitere Befestigungsmittel und
daher auch ohne den Einsatz von Werkzeugen. Das ungewollte Lösen
der Platten 7, 8 aus den Öffnungen der
Platten 10, 11 heraus wird über eine
weitere Platte (nicht dargestellt) verhindert, die in der montierten
Stellung des Stanzwerkzeugs 1 in der Stanze auf der Platte 9 bzw. 11 aufliegt.
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Die 7–12 zeigen
Draufsichten der verschiedenen plattenartigen Bestandteile des Unterteils 3 (7–10)
sowie des Oberteils 2 (11, 12)
bei einer anderen Ausführungsform des Stanzwerkzeugs 1.
Das Stanzwerkzeug 1 bzw. der Messerträger 4 sind
hier deutlich komplexer ausgebildet und dienen nicht zum Ausstanzen
eines einfachen rechteckigen Abschnitts aus dem Stanzbogen, sondern
von vier Abschnitten, die eine Form besitzen, wie sie in 11 erkennbar
ist. Die genaue Ausbildung der schlitzförmigen Öffnungen 17 bzw. das
Zusammenwirken der Platten 13–16 zum
Ausbilden der schlitzförmigen Öffnungen 17 sind
anhand der Figuren erkennbar bzw. werden weiter unterhalb noch genauer
beschrieben.
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Die
in 7 dargestellte untere Platte 15 des Unterteils 3 weist
zwei große Ausnehmungen 23, 24 auf, die
einen Teil einer Staubkammer 25 zur Aufnahme von beim Stanzen
entstehenden Stanzstaubs bilden. Oberhalb der unteren Platte 15 ist
dann die in 8 dargestellte mittlere Platte 14 angeordnet.
Die mittlere Platte 14 weist eine Vielzahl von Ausnehmungen 26 auf.
In diese Ausnehmungen 26 können die Stanzmesser 5 während
des Stanzvorgangs eintreten. Die in 9 dargestellte
obere Platte 13 weist wiederum vergleichsweise große
zusammenhängende Ausnehmungen 27 auf. Die in 10 dargestellte oberste
Verstärkungsplatte 16 weist einen äußeren Teil 28 und
einen inneren Teil 29 auf. Der innere Teil 29 weist
wiederum in diesem Beispiel vier separate Teile auf, die schließlich
so in dem äußeren Teil 28 angebracht
werden, dass sich insgesamt die schlitzförmigen Ausnehmungen 17 ergeben.
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11 zeigt
eine Ansicht der Platte 30 des Oberteils 2 mit
den Ausnehmungen 31 für die Stanzmesser 5.
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12 zeigt
schließlich eine Ansicht der Abschlussplatte 34 des
Auswerferelements 33.
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Die
Betriebsweise des neuen Stanzwerkzeugs 1 ist wie folgt:
Das
Stanzwerkzeug 1 befindet sich zunächst in seiner
Ausgangsstellung, in der der maximale Abstand zwischen dem Oberteil 2 und
dem Unterteil 3 bzw. dem Stanzwerkzeug 4 und der
Stanzplatte 12 vorliegt (siehe 2, 3 und 4).
Die Anschlagelemente 35 sichern diesen maximalen Abstand
gegen eine weitere Öffnung. Zu Beginn des Stanzhubs wird dann
das Oberteil 2 mittels eines üblichen Antriebs der
Stanze (nicht dargestellt) translatorisch in Richtung des Unterteils 3 bewegt,
wobei die Führung des Oberteils 2 relativ zu dem
Unterteil 3 durch die Führungseinrichtung 18 gewährleistet
wird. Im Rahmen dieses ersten Teils der translatorischen Bewegung erfolgt
diese gegen die Federkraft der Rückstellfeder 22.
Der Messerträger 4 mit den Stanzmessern 5 bewegt
sich also auf das Stanzgut (nicht dargestellt) zu, welches flach
auf der Stanzplatte 12 aufliegt. Die Stanzmesser 5 treten
dann von oben in das Stanzgut ein, durch dieses hindurch und schließlich
bis in die schlitzförmigen Öffnungen 17 hinein.
Die Bewegung endet also im Unterschied zum Stand der Technik nicht
auf der Oberfläche des Stanzplatte 12, sondern unterhalb.
In der unteren Totpunktslage des Stanzhubs sind die Stanzmesser 5 mit
ihren Schneiden also teilweise unterhalb der oberen Oberfläche
der Stanzplatte 12 angeordnet. Diese Anordnung wird durch
die schlitzförmigen Öffnungen 17 ermöglicht,
in die die Stanzmesser 5 eingetreten sind. Hierdurch erfolgt
eine verlässliche vollständige Abtrennung des durch
die Stanzung zu erzeugenden Nutzens von dem auszustanzenden Abfall
auch bei dicken, weichen und flexiblen zu stanzenden Materialien,
ohne dass diese komprimiert werden oder im Messerträger 4 hängen
bleiben.
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Nunmehr
schließt sich der zweite Teil des Stanzhubs an, wobei dieser
in der translatorischen Rückbewegung des Stanzmessers 5 bzw.
des Oberteils 2 in seine Ausgangsstellung besteht. Diese translatorische
Rückbewegung benötigt keinen Antrieb, sondern
wird durch die Rückstellkraft der Rückstellfeder 22 bewirkt.
Das ausgestanzte Teil wird dabei durch das elastisch zunächst
komprimierte und sich dann wieder ausdehnende Auswerferelement 33 automatisch
aus dem Messerträger 4 ausgeworfen. Der Stanzstaub
wird nach unten in die Staubkammer 25abgeführt.
Anschließend kann der nächste Stanzvorgang – ggf.
unter Abführung des bisherigen Stanzbogens und Zuführung
eines neuen Stanzbogens – beginnen.
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Aufgrund
der Anordnung und Dimensionierung der schlitzförmigen Öffnungen 17 ist
es also nicht erforderlich, die untere Totpunktslage des Stanzhubs
ganz exakt einzustellen und einzunehmen. Auch wenn die für
die vollständige Abtrennung des Abfalls von dem Nutzen
erforderliche Totpunktslage überschritten wird, findet
keine Beschädigung des Stanzmessers 5 oder der
Stanzplatte 12 statt, da diese nicht miteinander in Kontakt
kommen. Das Stanzgut wird weiterhin nicht in ungewollter Weise komprimiert
und löst sich verlässlich vom Messerträger 4.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Stanzwerkzeug
- 2
- Oberteil
- 3
- Unterteil
- 4
- Messerträger
- 5
- Stanzmesser
- 6
- Messermodul
- 7
- Obere
Platte
- 8
- Untere
Platte
- 9
- Deckplatte
- 10
- Platte
- 11
- Platte
- 12
- Stanzplatte
- 13
- Obere
Platte
- 14
- Mittlere
Platte
- 15
- Untere
Platte
- 16
- Verstärkungsplatte
- 17
- Schlitzförmige Öffnung
- 18
- Führungseinrichtung
- 19
- Führungselement
- 20
- Führungsbolzen
- 21
- Führungshülse
- 22
- Rückstellfeder
- 23
- Ausnehmung
- 24
- Ausnehmung
- 25
- Staubkammer
- 26
- Ausnehmung
- 27
- Ausnehmung
- 28
- Äußerer
Teil
- 29
- Innerer
Teil
- 30
- Platte
- 31
- Ausnehmung
- 32
- Plattenteil
- 33
- Auswerferelement
- 34
- Abschlussplatte
- 35
- Anschlagelemente
- 36
- Stahlseil
- 37
- Bohrung
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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-
Zitierte Patentliteratur
-
- - DE 3928916
C1 [0004]
- - DE 2929015 C2 [0005]
- - DE 3146641 C1 [0005]
- - DE 2831619 A1 [0005]
- - DE 20213236 U1 [0005]