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Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren zur Ausbildung
einer Kontur in einem Kartenkörper für einen tragbaren
Datenträger, insbesondere für eine Chipkarte.
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Zur
Herstellung von Kartenkörpern für tragbare Datenträger
werden heutzutage Einzelkartenstanzmaschinen verwendet, welche mit
entsprechenden Stempel-Matrize-Werkzeugen bzw. Kerbmessern Außenkonturen
in den Kartenkörper formen. Die Herstellung solcher Werkzeuge
ist dabei zeitaufwändig und mit hohen Kosten verbunden.
Ferner kann mit solchen Werkzeugen nicht jede beliebige Außenkontur
gefertigt werden. Aufgrund der Tatsache, dass immer öfter
von dem üblichen ID1-Format abweichende Sonderformate für
Chipkarten gewünscht werden, besteht das Bedürfnis
einer preiswerten und flexiblen Herstellung von Kartenkörpern
mit beliebigen Außenkonturen.
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Aus
der Druckschrift
EP
0 665 081 B1 ist eine Etikettentrommelstanzmaschine bekannt,
bei der ein um die Trommel der Maschine herum gebogenes Stanzblech
mit Schneidkanten zum Ausstanzen von Etiketten aus Etikettenmaterial
verwendet wird. Das Stanzblech wird dabei in einem Fotoätzprozess
hergestellt, bei dem in dem Blech über Ätzen ein Stanzsteg
in einem Bereich ausgebildet wird, auf dem ätzfestes Material
in der Form von einem belichteten Fotoresist aufgebracht ist. Über
eine entsprechende Nachbearbeitung durch Fräsen können
dann geeignete Schneidkanten an dem Stanzsteg zum Ausstanzen der
Etiketten ausgebildet werden.
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In
dem Dokument
EP 0 321
590 A2 ist ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Herstellung
eines Stanzwerkzeugs in der Form eines Stanzblechs beschrieben,
wobei ein durch Ätzen erzeugter Grat auf dem Stanzblech
durch Hämmern und Schaben zur Ausbildung einer Schneidkante
nachbearbeitet wird. Die dort beschriebenen Stanzbleche dienen zum Ausstanzen
von dünnen Papierbahnen bzw. Kunststofffolien und werden
z. B. in Etikettenschneidgeräten verwendet.
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Aufgabe
der Erfindung ist es, eine Vorrichtung und ein Verfahren zur Ausbildung
einer Kontur in einem Kartenkörper für einen tragbaren
Datenträger zu schaffen, mit denen einfach und kostengünstig
beliebige Kartenformate hergestellt werden können.
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Diese
Aufgabe wird durch die Vorrichtung gemäß Patentanspruch
1 bzw. das Verfahren gemäß Patentanspruch 14 gelöst.
Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen
definiert.
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Die
erfindungsgemäße Vorrichtung umfasst ein an einer
ersten Aufnahme angeordnetes erstes Stanz- bzw. Schneidblech mit
einer Schneidkante, deren Verlauf der in dem Kartenkörper
auszubildenden Kontur entspricht, und ein gegenüber dem
ersten Stanzblech an einer zweiten Aufnahme ausgebildetes Widerlager.
Der Verlauf der ersten und auch der weiter unten beschriebenen zweiten
Schneidkante kann dabei kontinuierlich sein. Jedoch kann die Schneidkante
gegebenenfalls auch aus einer Vielzahl von miteinander verbundenen
und/oder getrennten Abschnitten bestehen, beispielsweise kann der Verlauf
gezackt oder sternförmig sein.
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Die
erfindungsgemäße Vorrichtung ist derart ausgestaltet,
dass das erste Stanzblech und das Widerlager mittels der Vorrichtung
derart gegeneinander gedrückt werden können, dass
durch die Schneidkante des ersten Stanzblechs die Kontur gemäß dem
Verlauf der Schneidkante aus einem zwischen Stanzblech und Widerlager
angeordneten Kartenkörper ausgestanzt wird und/oder in
einem zwischen Stanzblech und Widerlager angeordneten Kartenkörper
eingekerbt wird. Der Begriff des Stanzblechs ist somit weit zu verstehen
und umfasst solche Bleche, mit denen ein Stanzen oder gegebenenfalls auch
nur ein Einkerben bewirkt werden kann.
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Die
Erfindung beruht auf der Erkenntnis, dass sich Stanzbleche, welche
aus dem Stand der Technik z. B. zur Herstellung von Etiketten bzw.
dünnen Folien bekannt sind, auch bei der Herstellung von
Kartenkörpern für tragbare Datenträger
einsetzen lassen. Da die Herstellung solcher Stanzbleche im Vergleich
zu Stempel-Matrizen-Werkzeugen bzw. Kerb-Werkzeugen wesentlich günstiger
ist, wird hierdurch die Möglichkeit einer einfachen und
preiswerten Herstellung von Kartenkörpern mit beliebigen Konturen
geschaffen.
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In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform umfasst die
Vorrichtung zusätzlich zu dem ersten Stanzblech auch ein
zweites Stanz- bzw. Schneidblech. Dabei ist das zweite Stanzblech
als Teil des Widerlagers an der zweiten Aufnahme angeordnet. Auch
dieses Stanzblech umfasst eine Schneidkante, wobei der Verlauf dieser
Schneidkante spiegelverkehrt zu dem Verlauf der gegenüberliegenden
Schneidkante des ersten Stanzblechs ist. Hierdurch werden auf den
gegenüberliegenden Seiten eines zwischen dem ersten und
zweiten Stanzblech angeordneten Kartenkörpers beim Gegeneinanderdrücken
des ersten und zweiten Stanzblechs übereinander liegende
Konturen durch die Schneidkanten ausgebildet. Die Fertigung der
Konturen wird auf diese Weise besonders effizient, da bei der Ausbildung
der Konturen weniger Druck ausgeübt werden muss.
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In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist das erste
Stanzblech sowie das gegenüberliegende Widerlager eben
ausgestaltet, wodurch mittels der Vorrichtung gleichmäßiger
Druck auf den Kartenkörper zur Ausbildung der Kontur ausgeübt wird.
Sofern die Vorrichtung ein zweites Stanzblech enthält,
ist auch dieses Stanzblech vorzugsweise eben ausgebildet.
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In
einer weiteren, bevorzugten Variante der erfindungsgemäßen
Vorrichtung ist das erste und/oder zweite Stanzblech an der ersten
und/oder zweiten Aufnahme austauschbar, insbesondere über Magnetkraft,
befestigt. Diese Variante hat den besonderen Vorteil, dass auf einfache
Weise die Stanzbleche zur Ausbildung von neuen Konturen ausgewechselt
werden können. Hierdurch wird eine flexible Fertigung von
beliebigen Konturen in dem Kartenkörper ermöglicht.
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Vorzugsweise
ist in der ersten und/oder zweiten Aufnahme der Vorrichtung ein
Magnetbett, insbesondere ein ebenes Magnetbett, vorgesehen, an dem
das erste und/oder zweite Stanzblech über ein durch das
Magnetbett generiertes Magnetfeld gehalten wird. Vorzugsweise wird
dabei die Magnetkraft durch einen Permanentmagneten in dem Magnetbett erzeugt.
Gegebenenfalls kann jedoch auch ein Elektromagnet zur Generierung
des Magnetfelds verwendet werden.
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Wie
bereits oben erwähnt, können an sich bekannte
Stanzbleche auch bei der Herstellung von Kartenkörpern
für tragbare Datenträger eingesetzt werden. Vorzugsweise
kommen dabei als erstes bzw. zweites Stanzblech geätzte
Bleche zum Einsatz, auf denen mittels eines Ätzprozesses
der Verlauf der Schneidkanten ausgebildet wurde. Solche Stanzbleche
sind insbesondere in den eingangs erwähnten Druckschriften
EP 0 665 081 B1 und
EP 0 321 590 A2 beschrieben.
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Die
Schneidkante des ersten bzw. des zweiten Stanzblechs ist vorzugsweise überfräst
und/oder geschliffen und/oder gehämmert und/oder einsatzgehärtet.
Auf diese Weise können besonders scharfe Schneidkanten
generiert werden.
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In
einer weiteren, bevorzugten Ausführungsform der Erfindung
ist die Schneidkante des ersten und/oder zweiten Stanzblechs im
Querschnitt dreiecksförmig mit zwei geneigten Schnittflächen
ausgestaltet, wobei die Schnittflächen jeweils in einem Schnittwinkel
zu der Ebene verlaufen, welche senkrecht auf dem Querschnitt der
Schneidkante und der Ebene des ersten und/oder zweiten Stanzblechs
im Bereich der Schneidkante steht. Als Werte für die Schnittwinkel
haben sich insbesondere Winkel zwischen 10° und 50° als
praktikabel erwiesen.
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Die
Höhe der Schneidkante des ersten und/oder zweiten Stanzblechs
bzw. deren Dicke kann in geeigneter Weise in Abhängigkeit
von der Dicke des Kartenkörpers bzw. davon eingestellt
werden, ob die Kontur lediglich eingekerbt oder sogleich eingestanzt
werden soll. Vorzugsweise liegt die Höhe der Schneidkante
des ersten und/oder zweiten Stanzblechs zwischen 100 μm
und 350 μm, wohingegen die Dicke des ersten und/oder zweiten
Stanzblechs an den Stellen, an denen keine Schneidkante ausgebildet
ist, vorzugsweise im Bereich von 100 μm bis 500 μm,
insbesondere bei 300 μm, liegt.
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Um
eine geeignete Ausrichtung des ersten bzw. zweiten Stanzblechs auf
der erfindungsgemäßen Vorrichtung zu gewährleisten,
werden in einer bevorzugten Variante das erste und/oder das zweite Stanzblech über
einen oder mehrere Pins in der ersten und/oder zweiten Aufnahme
ausgerichtet.
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In
einer weiteren Variante der Erfindung ist die Vorrichtung derart
ausgestaltet, dass zwischen dem ersten Stanzblech und dem Widerlager
ein Kartenkörper in der Form eines Kartenbogens und/oder ein
Kartenkörper in der Form einer vorgeformten Karte, insbesondere
im ID1-Format, positionierbar ist. Auf diese Weise kann eine flexible
Konturgebung für bereits vorgeformte Karten und/oder für
Kartenmaterial in der Form von größeren Kartenbögen
geschaffen werden.
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Neben
der oben beschriebenen Vorrichtung betrifft die Erfindung ferner
ein Verfahren zur Ausbildung einer Kontur in einem Kartenkörper
für einen tragbaren Datenträger, insbesondere
für eine Chipkarte, wobei in diesem Verfahren die oben
beschriebene erfindungsgemäße Vorrichtung verwendet
wird. Dabei wird der Kartenkörper zwischen dem ersten Stanzblech
und dem Widerlager angeordnet und anschließend werden das
erste Stanzblech und das Widerlager derart gegeneinander gedrückt,
dass durch die Schneidkante des ersten Stanzblechs die Kontur aus
dem Kartenkörper ausgestanzt wird und/oder in den Kartenkörper
eingekerbt wird. Im Falle, dass lediglich eine Einkerbung der Kontur
in dem Kartenkörper erfolgt, wird in einer bevorzugten
Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens in einem
Folgeschritt der durch die Kontur gebildete Bereich des Kartenkörpers
heraus gebrochen, wobei hierzu entsprechende Vorrichtungen aus dem
Stand der Technik bekannt sind.
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Ausführungsbeispiele
der Erfindung werden nachfolgend anhand der beigefügten
Figuren detailliert beschrieben.
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Es
zeigen:
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1 eine
schematische Darstellung einer Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Vorrichtung in teilweise geschnittener Seitenansicht;
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2A bis 2C Darstellungen
in Draufsicht und Schnittansicht der in der Vorrichtung der 1 verwendeten
Stanzbleche;
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3A und 3B Draufsichten
auf abgewandelte Ausführungsformen von in der erfindungsgemäßen
Vorrichtung verwendbaren Stanzblechen;
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4 eine
geschnittene Teilansicht von zwei in einer Ausführungsform
der Erfindung verwendeten gegenüberliegenden Stanzblechen
im Bereich der Schneidkante; und
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5 eine
vergrößerte Schnittansicht im Bereich der Schneidkante
eines in einer Ausführungsform der Erfindung verwendeten
Stanzblechs.
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1 zeigt
in teilweise geschnittener Seitenansicht eine Ausführungsform
einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Ausbildung
einer Kontur in einem Kartenkörper. Die Vorrichtung wird
insgesamt mit Bezugszeichen 1 bezeichnet und umfasst eine
obere Werkzeugaufnahme 2, welche in vertikaler Richtung in
entsprechenden Führungen 3 geführt ist.
Zwischen den beiden Führungen 3 ist gegenüber
der Aufnahme 2 eine weitere untere Werkzeugaufnahme 4 vorgesehen.
An der oberen Aufnahme 2 ist ein Magnetbett 5 befestigt
(z. B. eingeklebt), welches in Schnittdarstellung wiedergegeben
ist und einen Permanentmagneten umfasst. Analog umfasst auch die
untere Aufnahme 4 ein Magnetbett 6 in der Form
eines Permanentmagneten, welches auch in die Aufnahme eingeklebt
sein kann.
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An
der Unterseite des Magnetbetts 5 liegt ein Stanzblech 7 an,
auf dem eine Schneidkante 7a ausgebildet ist, welche aus Übersichtlichkeitsgründen nur
an einer Stelle auf dem Stanzblech wiedergegeben ist. Die Ausgestaltung
der Schneidkante wird weiter unten noch näher beschrieben.
Das Stanzblech 7 wird dabei über die durch den
Permanentmagneten des Magnetbetts 5 erzeugte Magnetkraft
an dem Magnetbett gehalten. An dem Magnetbett 6 der unteren
Aufnahme 4, welches ebenfalls in Schnittdarstellung wiedergegeben
ist, wird ebenfalls über die Magnetkraft des Permanentmagneten
ein Stanzblech 8 mit einer entsprechenden Schneidkante 8a gehalten,
wobei diese Schneidkante aus Übersichtlichkeitsgründen
auch nur an einer Stelle im Schnitt dargestellt ist. Der Verlauf
der Schneidkante 8a korrespondiert mit dem Verlauf der
Schneidkante 7a, d. h. auf dem Blech 8 verläuft
die Schneidkante 8a spiegelverkehrt zur Schneidkante 7a auf
dem Blech 7.
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Die
Vorrichtung gemäß 1 weist
(nicht gezeigte) Druckmittel auf, mit denen die obere Aufnahme in
vertikaler Richtung nach unten und oben bewegt werden kann. Im Betrieb
der Vorrichtung wird dabei ein entsprechender Kartenkörper 9,
der in 1 in Schnittdarstellung wiedergegeben ist, zwischen
den beiden Stanzblechen 7 und 8 angeordnet. Der
Kartenkörper 9 ist dabei für Chipkarten
vorgesehen und besteht aus einem entsprechenden Kunststoff, wie
z. B. Epoxidharz. Er wurde mit hinlänglich aus dem Stand
der Technik bekannten Verfahren, z. B. mit einem Laminationsverfahren,
hergestellt. In dem Beispiel der 1 ist der
Kartenkörper im bekannten ID1-Format ausgebildet, welches
ein standardisiertes Format ist, welches häufig für
Chipkarten verwendet wird. Es besteht jedoch auch die Möglichkeit,
dass der Kartenkörper der Vorrichtung 1 in der Form
eines Kartenbogens zugeführt wird.
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Durch
Druck der beiden Stanzbleche 7 und 8 gegeneinander
wird die dem Verlauf der Schneidkante 7a bzw. 8a entsprechende
Kontur in den Kartenkörper 9 gedrückt. Über
die Größe des Drucks, mit dem die obere Aufnahme 2 nach
unten drückt, wird die Tiefe des Eindrucks der Kontur in
den Kartenkörper bestimmt. Es besteht dabei die Möglichkeit,
dass die Kontur direkt aus dem Kartenkörper herausgestanzt
wird, wobei in diesem Fall die Dicke des Kartenkörpers
geringer als die Gesamthöhe der beiden Schneidkanten 7a und 8a ist.
Ferner kann die Kontur auch nur in den Kartenkörper eingekerbt
werden, wobei die Kontur in diesem Fall in einem Folgeschritt mit einer
geeigneten Vorrichtung aus dem Kartenkörper ausgebrochen
wird.
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Mit
der Vorrichtung gemäß 1 können
beliebige, sonderformatige Außenkonturen in einem Kartenkörper
für Chipkarten ausgebildet werden. Dabei können
die Stanzbleche 7 und 8 von dem Magnetbett gelöst
werden und durch andere Stanzbleche ausgetauscht werden, um hierdurch
verschiedenartige Sonderformate zu fertigen. Um bei einem Austausch
der Stanzbleche eine geeignete Zuordnung der Schneidkanten der Stanzbleche
zueinander zu erreichen, sind in jedem der Magnetbetten 5 und 6 vorzugsweise
mehrere Pins (insbesondere jeweils zwei Pins) eingelassen, auf welche
die Stanzbleche aufgefädelt werden. Hierdurch wird auf
einfache Weise die richtige Orientierung und Lagegenauigkeit der Stanzbleche 7 und 8 gewährleistet.
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Die
beiden Stanzbleche
7 und
8 sind mit aus dem Stand
der Technik bekannten Verfahren gefertigt. Insbesondere können
die in den eingangs erwähnten Druckschriften
EP 0 665 081 B1 und
EP 0 321 590 A2 beschriebenen
Verfahren zur Herstellung der Stanzbleche verwendet werden. Dabei
wird der Verlauf der Schneidkante zunächst in einem ätztechnischen
Prozess auf dem entsprechenden Blech dadurch ausgebildet, dass ein
Fotolack gemäß der zu erzeugenden Kontur auf dem
Blech aufgebracht wird, wobei nach dessen Belichten ein ätzfestes
Fotoresist verbleibt, so dass nach dem Ätzprozess ein entsprechender
Stanzsteg ausgebildet ist. Dieser kann durch weitere Verarbeitungsschritte,
z. B. Fräsen oder Hämmern, in eine scharfe Schneidkante umgewandelt
werden.
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2A zeigt
schematisch in Draufsicht eine mögliche Ausgestaltung des
Stanzblechs 7 mit entsprechender Schneidkante 7a.
Gemäß 2A ist der
Verlauf der Schneidkante 7a elliptisch, wobei die Länge
L der Ellipse bei maximal 80 mm und die Breite B der Ellipse bei
maximal 50 mm liegt. In 2B ist
das zu Stanzblech 7 korrespondierende Stanzblech 8 für
die untere Aufnahme 4 wiedergegeben, welches die gleiche
elliptische Schneidkante 8a enthält, so dass beim
Zusammendrücken der beiden Stanzbleche gegeneinander eine
elliptische Außenkontur in dem Kartenkörper auf
der Ober- und Unterseite eingekerbt wird bzw. diese Kontur ausgestanzt. 2C zeigt
zur Verdeutlichung nochmals eine Schnittansicht entlang der Linie
A-A für das Stanzblech 8 der 2B.
Man erkennt dabei insbesondere, dass die Schneidkante 8a im
Querschnitt eine dreiecksförmige Grundform aufweist.
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In 3A und 3B ist
zur Verdeutlichung nochmals eine Abwandlung von zwei Stanzblechen 7 und 8 mit
einem sternförmigen Verlauf der Schneidkanten 7a bzw. 8a wiedergegeben.
Man erkennt aus den beiden Figuren, dass die Konturen gemäß den Schneidkanten
auf den Stanzblechen spiegelverkehrt zueinander ausgebildet sind,
so dass nach dem Zusammendrücken der beiden Stanzbleche
die hierdurch ausgebildeten Sternformen auf der Oberseite und der
Unterseite des Kartenkörpers 9 genau übereinander
liegen.
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4 zeigt
nochmals in geschnittener Detailansicht die beiden in der Vorrichtung
der 1 gegenüber liegend zueinander angeordneten
Stanzbleche 7 und 8 in Schnittansicht im Bereich
der Schneidkanten 7a bzw. 7b. Es wird dabei ersichtlich,
dass die Schneidkanten jeweils einen dreiecksförmigen Querschnitt
mit geneigten, aufeinander zulaufenden Schnittflächen 701 und 702 bzw. 801 und 802 aufweisen.
Die beiden dreiecksförmigen Querschnitte sind dabei für
beide Stanzbleche identisch.
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5 verdeutlicht
nochmals in einer vergrößerten Ansicht am Beispiel
des Stanzblechs 8 die möglichen geometrischen
Abmessungen der Schneidkante des Blechs. Insbesondere erkennt man
dabei den Schnittwinkel α der Schnittfläche 802 gegenüber
der vertikalen V sowie den Schnittwinkel β der Schnittfläche 801 gegenüber
der vertikalen V. Die Winkel α und β liegen zweckmäßig
in dem Bereich zwischen 10° und 50° und sind im
Beispiel der 5 gleich groß. Insbesondere
können die Schnittwinkel α und β z. B.
bei 15°, 25°, 30°, 35° oder
40° liegen. Wo technisch sinnvoll, können die
Winkel α und β auch kleiner als 10° gewählt
werden. Es besteht weiter die Möglichkeit, dass die Schnittwinkel α und β unterschiedlich
ausgestaltet sind. Beispielsweise kann der Schnittwinkel α bei
35° oder 40° liegen, wohingegen der Schnittwinkel β bei
15° liegt.
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In 5 ist
ferner die Dicke D des Stanzblechs B im Bereich ohne Schneidkante
sowie die Höhe H der Schneidkante angedeutet. Die Höhe
H und die Dicke D liegen dabei im Bereich von einigen 100 μm.
Vorzugsweise ist die Höhe H kleiner oder gleich 350 μm
und die Dicke D liegt bei 300 μm. Die Dicke D kann gegebenenfalls
auch größer sein. Das Stanzblech gemäß 5 ist
dabei ätztechnisch aus einem Blech hergestellt, dessen
ursprüngliche Dicke bei bis zu 3 mm liegen kann.
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Die
im Vorangegangenen beschriebene Vorrichtung weist gegenüber
herkömmlichen Vorrichtungen zum Einkerben bzw. Ausstanzen
von Konturen in Kartenkörpern mehrere Vorteile auf. Insbesondere kann
die Vorrichtung die Abwandlung einer herkömmlichen Einzelkartenstanzmaschine
sein, bei der zur Ausbildung der Konturen anstatt eines Stempel-Matrize-
bzw. Kerb-Werkzeugs nunmehr Schneid- bzw. Stanzbleche verwendet
werden, welche in den Aufnahmen der herkömmlichen Einzelkartenstanzmaschine
angeordnet werden. Hierzu wird die herkömmliche Stanzvorrichtung
derart umgerüstet, dass in deren Aufnahmen Magnetbetten
vorgesehen werden, an denen die Stanzbleche mittels Magnetkraft
gehalten werden. Die Umrüstung der herkömmlichen
Stanzvorrichtung auf Magnetbetten wird einmalig durchgeführt.
Für verschiedene, herzustellende Außenkonturen
können dann die Stanzbleche aufgrund der lösbaren
magnetischen Befestigung an den Magnetbetten geeignet ausgetauscht
werden.
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Die
in der oben beschriebenen Vorrichtung verwendeten Stanzbleche wurden
bis dato vornehmlich in der Verpackungsindustrie eingesetzt, um über die
Stanzbleche perforierte Aufkleber, Faltkanten für Kartonagen
und ähnliche Produkte herzustellen. Die Herstellung erfolgt
meist über die Integration der Stanzbleche in Offset-Druck-Maschinen.
Erfindungsgemäß werden solche Stanzbleche nunmehr
auch bei der Herstellung von Kartenkörpern für
Chipkarten eingesetzt. Durch die Möglichkeit des Austauschs der
Stanzbleche kann dabei schnell auf neue Anforderungen hinsichtlich
der Form der Stanzung bzw. Kerbung in dem Kartenkörper
reagiert werden.
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Die
Fertigung der oben beschriebenen Stanzbleche ist im Gegensatz zu
den derzeit verwendeten Stempel-Matrize-Werkzeugen bzw. Kerb-Werkzeugen
wesentlich einfacher, so dass die Kosten für die Herstellung
von neuen Konturen geringer sind. Insbesondere müssen für
neue Konturen lediglich die neuen, preisgünstigen Stanzbleche
in der Vorrichtung ausgetauscht werden. Darüber hinaus besteht
der Vorteil, dass die Stanzbleche gegebenenfalls auch zwischen verschiedenen
Produktionsstandorten mit gleichartigen Stanzvorrichtungen ausgetauscht
werden können, so dass unabhängig vom Produktionsstandort
in geeigneter Weise die gleichen Konturen gefertigt werden können.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - EP 0665081
B1 [0003, 0014, 0033]
- - EP 0321590 A2 [0004, 0014, 0033]