-
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Feinschneiden/Normalstanzen von Rohlingen aus einem Metallband sowie zum mehrstufigen Bearbeiten der Rohlinge mittels Schneid- und Bearbeitungswerkzeugen, wobei die ausgestanzten Rohlinge beidseitig des Metallbandes jeweils von mindestens einem Transferöffnungen aufweisenden Drehschieber den verschiedenen Bearbeitungswerkzeugen zugeführt werden.
-
Eine derartige Vorrichtung ist bereits grundsätzlich aus der
EP 2 842 654 B1 bekannt, welche den Titel „Vorrichtung und Verfahren zum Transfer von Werkstücken in und aus einem Werkzeug“ aufweist.
-
Die Vorrichtung zum Feinschneiden von Rohlingen gemäß des Standes der Technik weist jedoch den grundsätzlichen Nachteil auf, dass die Gesamtbaugröße der Vorrichtung, insbesondere, wenn sie zahlreiche Bearbeitungswerkzeuge für den Rohling aufweist, sehr groß ist.
-
Die Aufgabe der Erfindung besteht deshalb darin, eine neue Vorrichtung zum Feinschneiden/Normalstanzen von Rohlingen aus einem Metallband sowie zum mehrstufigen Bearbeiten der Rohlinge mittels Schneid- und Bearbeitungswerkzeugen zu schaffen, mit der auf möglichst kleinem Raum und somit mit geringer Baugröße der Vorrichtung eine größere Anzahl von Schneid- und Bearbeitungswerkzeugen einsetzbar sind.
-
Die Lösung der Aufgabe ergibt sich aus den Merkmalen des Patentanspruches 1 der folgendermaßen lautet:
- Vorrichtung zum Feinschneiden/Normalstanzen von Rohlingen aus einem Metallband sowie zum mehrstufigen Bearbeiten der Rohlinge mittels Schneid- und Bearbeitungswerkzeugen, wobei die ausgestanzten Rohlinge beidseitig des Metallbandes jeweils von mindestens einem Transferöffnungen aufweisenden Drehschieber den verschiedenen Bearbeitungswerkzeugen zugeführt werden, dadurch gekennzeichnet, dass beidseitig des Metallbandes jeweils mindestens zwei beabstandete, angetriebene Drehschieber mit jeweils einer Mehrzahl von Transferöffnungen angeordnet sind, wobei zwei Transferöffnungen unterschiedlicher Drehschieber sich schneidende Bewegungsbahnen aufweisen, wobei die Schnittstelle der Bewegungsbahnen der Übergabeposition des bearbeiteten Rohlings / Werkstücks entspricht.
-
Die erfindungsgemäße Vorrichtung weist den wesentlichen Vorteil auf, dass nicht nur durch den Einsatz von mindestens zwei beabstandet angetriebenen Drehschiebern, sondern noch wesentlicher durch die sich schneidenden Bewegungsbahnen der unterschiedlichen Transferöffnungen der Drehschieber auf sehr kleinem Raum eine große Anzahl von Schneid- und Bearbeitungswerkzeugen positioniert werden können, wobei sich zugleich die Gesamtbaugröße der Vorrichtung nicht vergrößert.
-
Vorteilhafterweise ist es sogar möglich, eine größere Anzahl von Schneid- und Bearbeitungswerkzeugen zum Normalstanzen oder Feinschneiden in einer geringeren Gesamtbaugröße der Vorrichtung anzuordnen, um „zweidimensionale“ Werkstücke herzustellen.
-
Unter „Normalstanzen“ ist die Herstellung von Bauteilen mit Hilfe einer Presse und einem Schneidwerkzeug ohne Verwendung einer Gegenkraft / Ringzackenkraft zu verstehen.
-
Der Begriff „Feinschneiden“ hingegen beschreibt die Herstellung von Bauteilen mit Hilfe einer Presse und einem Schneidwerkzeug mit Verwendung einer Gegenkraft mit oder ohne Ringzacke, aber mit Niederhalterkraft.
-
Nachfolgend werden die Werkzeuge unabhängig von dem Bearbeitungsverfahren „Normalstanzen“ oder „Feinschneiden“ als Stanzwerkzeuge bezeichnet.
-
Unter dem Begriff „zweidimensionales“ Werkstück ist in dieser Anmeldung zu verstehen, dass die Abmessungen des Werkstücks nach der Bearbeitung innerhalb der Kontur des Drehschiebers liegen. Im Gegensatz dazu ist unter dem Begriff „dreidimensionales“ Werkstück ein Werkstück zu verstehen, dessen Abmessungen sich zumindest teilweise außerhalb der Kontur eines Drehschiebers erstrecken.
-
Bei einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung sind darüber hinaus die mindestens zwei Drehschieber vertikal beweglich in der Vorrichtung angeordnet. Folglich wird es auf besonders vorteilhafte Weise möglich, nicht nur Rohlinge zu bearbeiten, die auch nach der Bearbeitung komplett in die Kontur der Drehschieber eintauchen, sondern auch Rohlinge herzustellen, welche deutlich über die Kontur der Drehschieber hinausragen.
-
Aufgrund der vertikalen Bewegung der Drehschieber wird der Einsatzbereich der erfindungsgemäßen Vorrichtung deutlich größer, was sich auf die Herstellungskosten jedes einzelnen Werkstückes positiv auswirkt.
-
Grundsätzlich ist es auch möglich, dass beidseitig benachbart des Metallbandes auch drei Drehschieber kooperieren, wobei auch hier dann jeweils die Transferöffnungen der Drehschieber sich schneidende Bewegungsbahnen aufweisen. Der Vorteil dieser Anordnung besteht darin, dass auf relativ kleinem Raum somit noch mehr Schneid- und Bearbeitungswerkzeuge in der Gesamtvorrichtung angeordnet werden können.
-
Weitere Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den nachfolgenden Unteransprüchen sowie aus der Beschreibung mehrerer Ausführungsbeispiele. Es zeigen:
- 1 eine perspektivische, schematische Gesamtansicht einer ersten Ausführungsform der Vorrichtung aus Ober- und Unterwerkzeug,
- 2 eine perspektivische, schematische Ansicht des Oberwerkzeugs,
- 3 eine perspektivische, schematische Ansicht des Unterwerkzeugs einschließlich Metallband,
- 4 eine schematische Darstellung einer ersten Ausführungsform der Vorrichtung mit zwei Drehschiebern,
- 5 bis 6c schematische Darstellung der ersten Bearbeitungsstation eines Rohlings in einer zweiten Ausführungsform mit zwei Drehschiebern in der Draufsicht und als Schnittdarstellung,
- 7 bis 20 schematische Darstellungen der einzelnen, weiteren Stationen des Rohlings / teilbearbeiteten Werkstücks in der zweiten Ausführungsform der Vorrichtung mit zwei Drehschiebern in der Draufsicht,
- 21 Darstellung eines fertigen „zweidimensionalen“ Werkstücks, welches mit einer Vorrichtung gemäß 4 gefertigt worden ist,
- 22 perspektivische, schematische Darstellung einer dritten Ausführungsform der Vorrichtung mit drei Drehschiebern und einem Metallband,
- 23 bis 40 Darstellung der einzelnen Positionen eines beispielhaften Rohlings / teilbearbeiteten Werkstücks beim Durchlauf durch eine Vorrichtung mit drei Drehschiebern gemäß 22 bis 44 in Draufsicht,
- 41 schematische Darstellung einer vierten Ausführungsform der einer Vorrichtung eines mit zwei vertikal unterschiedlich beweglichen Drehschiebern und
- 42 bis 44 Darstellung von fertigen „dreidimensionalen“ Werkstücken, die mit einer Vorrichtung gemäß 5 bis 20a gefertigt worden sind.
-
In den Figuren ist die erfindungsgemäße Vorrichtung zum Feinstanzen/Normalstanzen insgesamt mit dem Bezugszeichen 10 versehen.
-
Die 1 zeigt eine perspektivische Gesamtansicht einer ersten Ausführung der Vorrichtung 10. Die Vorrichtung 10 besteht aus einem Oberwerkzeug 11 und einem Unterwerkzeug 12, welches ein Metallband 13 aufnimmt. Das sich in Richtung eines Pfeils T bewegende Metallband 13 weist Stanzlöcher SL auf.
-
Das Oberwerkzeug 11 besteht aus einer Grundplatte 14 und einer nachgeordneten Zwischenplatte 15. Zwischen der Grundplatte 14 und der Zwischenplatte 15 weist das Oberwerkzeug 11 Führungssäulen 17 auf, welche durch die Zwischenplatte 15 geführt sind, um mit Führungsbuchsen 30 des Unterwerkzeugs 12 zu kooperieren.
-
Zudem zeigt die 1 Aktivelemente F des Oberwerkzeugs 11, welche endseitig Schneid- und Bearbeitungswerkzeuge 21 ausbilden, welche in 2 im Detail dargestellt sind.
-
Das Unterwerkzeug 12 besteht aus einer Basisplatte 29 mit den Führungsbuchsen 30. Im geschlossenen Zustand der Vorrichtung 10 greifen die Führungssäulen 17 des Oberwerkzeugs 11 in die Führungsbuchsen 30 des Unterwerkzeugs 12 ein.
-
Auf der Basisplatte 29 sind zudem zwei identisch ausgestaltete Matritzenaufnahmen 31 angeordnet, wobei in der 1 lediglich eine Matrizenaufnahme 31 zu erkennen ist. Die zweite Matrizenaufnahme 31 ist um einen nicht dargestellten Mittelpunkt um 180° gedreht (siehe Blackbox BX2 in 3) auf der gegenüberliegenden Seite des Metallbandes 13 angeordnet.
-
Die Matritzenaufnahmen 31 bilden eine Aussparung für die Anordnung einer Rutsche 32 aus, über welche die fertigen Werkstücke W aus der Vorrichtung 10 ausgeschleust werden.
-
In der 2 ist das Oberwerkzeug 11 im Detail perspektivisch von unten dargestellt. An der Zwischenplatte 15 sind Führungsplatten 16 und 19 mit Aktivelementen des Oberteils angeordnet. Zudem sind zwei Streifenführungselementen 18 an der Grundplatte 14 befestigt, welche der Führung des nicht dargestellten Metallbandes 13 dienen. Die Führungsplatte 19 weist zwei erste Stanzwerkzeuge 20 auf. Diese Stanzwerkzeuge 20 dienen dazu aus dem in 1 dargestellten Metallband 13 die Rohlinge R herauszuarbeiten.
-
Oberhalb der Zwischenplatte 15 sind die mit Druckbolzen D (siehe 1) zu bewegende Führungsplatten 16 und 19 mit Schneid- und Bearbeitungswerkzeugen 21 versehen. Bei den vorgenannten Bearbeitungswerkzeugen 21 handelt es sich um Lochwerkzeuge 22, ein Prägewerkzeuge 23, zweite Stanzwerkzeuge 24, dritte Stanzwerkzeuge 25, Kantenprägewerkzeuge 26, Schriftprägewerkzeuge 27 und Ausstoßer 28.
-
Auf der anderen Seite des Metallbandes 13 ist eine Blackbox BX1 dargestellt. Diese Blackbox BX1 ist ein Platzhalter für eine zweite Führungsplatte 16, die ausgehend von der vorgenannten ersten Führungsplatte 16 und die Bearbeitungswerkzeuge 21 um 180° um eine nicht dargestellte Mittelachse der Vorrichtung 10 gedreht angeordnet ist.
-
Die 3 zeigt das Unterwerkzeug 12 perspektivisch von oben im Detail. In der 3 ist die Anordnung der Matritzenaufnahme 31 zu erkennen.
-
Ein erster Drehschieber 33 und ein größerer, zweiter Drehschieber 34 sind über in 4 dargestellte Drehbolzeneinheiten 36, 37 drehbar in der Matritzenaufnahme 31 angeordnet, wobei die beiden Drehschieber 33, 34 gemeinsam angetrieben sind.
-
Die Drehschieber 33 und 34 weisen jeweils Transferöffnungen 35 auf, welche der Aufnahme der Rohlinge R / teilbearbeiteten Werkstücke W dienen. Der erste Drehschieber 33 weist drei Transferöffnungen 35.1 bis 35.3 und der zweite Drehschieber 34 drei Transferöffnungen 35 4. bis 35.7 auf. Aus der Transferöffnung 35.7 wird das fertige Werkstück W in Richtung des Pfeiles C aus der Vorrichtung 10 entfernt.
-
Die Transferöffnungen 35.1 bis 35.7 der Drehschieber 33, 34 sind mit nicht dargestellten Klemmgreifern versehen, welche die Rohlinge R beziehungsweise die Werkstücke W während des Transportes innerhalb der Vorrichtung fest in der jeweiligen Transferöffnung 35.1 bis 35.7 halten, sodass sie sicher in den Drehschiebern 33, 34 transportiert werden können.
-
In den Transferöffnungen 35.1 bis 35.7 sind jeweils beispielhaft die teilbearbeiteten Werkstücke W dargestellt.
-
Die teilbearbeiteten Werkstücke W wurden bereits mittels der Werkzeuge 22 bis 27 bearbeitet. Die Bearbeitung der teilbearbeiteten Werkstücke W mit den Werkzeugen 22 bis 27 findet jeweils beim Zusammenfahren des Oberwerkzeugs 11 und Unterwerkzeugs 12 statt. Dazu werden jeweils die Aktivelemente F des Oberwerkzeugs 11 (siehe 2) mit ihrem freien Enden, welche als Werkzeuge 22 bis 27 ausgebildet sind, auf die auf den Auswerfereinheiten 38 lagernden Rohlingen R / teilbearbeiteten Werkstücken W gepresst, sodass diese entsprechend der Werkzeuge 22 bis 27 bearbeitet werden.
-
Unterhalb der Transferöffnung 35.1 liegt das Werkstück W22 , welches mittels Werkzeug 22 bearbeitet worden ist. Folgend ist das teilbearbeiten Werkstück W23 unterhalb der Transferöffnung 35.2 angeordnet, welches mittels der Prägewerkzeuge 23 vorhergehend geprägt worden ist.
-
Unterhalb der Transferöffnung 35.3 ist das teilbearbeitete Werkstück W24 angeordnet, welches mittels des zweiten Stanzwerkzeugs 24 hergestellt worden ist.
-
Unter der Transferöffnung 35.4 wird das teilbearbeitete Werkstück W25 gezeigt, welches mittels des dritten Stanzwerkzeug 25 vom W24 in das teilbearbeitete Werkstück W25 umgeformt worden ist.
-
Des Weiteren liegt unterhalb der Transferöffnung 35.5 das teilbearbeitete Werkstück W26 , welches durch das Kantenprägewerkzeug 26 bereits umgeformt worden ist.
-
Unter der Transferöffnung 35.6 liegt das mit dem Schriftprägewerkzeug 27 umgearbeitete Werkstück W26 .
-
Schlussendlich wird das fertige Werkstück W27 in die Transferöffnung 35.7 überführt, sodass das fertige Werkstück W27 mittels des in der 2 dargestellten Ausstoßers 28 aus der Vorrichtung 10 ausgeschleust wird.
-
Auf nicht dargestellte Weise sind in der Matritzenaufnahme 31 Auswerfereinheiten 38.1 bis 38.8 angeordnet, auf welchen der Rohling R / teilbearbeitete Werkstück W22 bis W27 während der Bearbeitung angeordnet ist.
-
Die 4 zeigt die schematische Darstellung einer ersten Ausführungsform der Vorrichtung 10 mit dem ersten Drehschieber 33 und dem zweiten Drehschieber 34, welche gemeinsam angetrieben und immer innerhalb einer gemeinsamen Ebenen bewegt werden.
-
Der Einfachheit halber sind das Oberwerkzeug 11 und Unterwerkzeug 12 in der 4 nicht dargestellt.
-
Der erste Drehschieber 33 ist auf der Drehbolzeneinheit 36 und der zweite Drehschieber 34 auf der Drehbolzeneinheit 37 befestigt. Der erste Drehschieber 33 bildet die Transferöffnungen 35.1 bis 35. 3 und der zweite Drehschieber 34 die Transferöffnungen 35. 4 bis 35.7 aus.
-
Anhand der gestrichelten Linie L ist die Bewegungsbahn der nicht dargestellten Rohlinge R / teilbearbeiteten Werkstücke W von dem ersten Drehschieber 33 auf den zweiten Drehschieber 34 und aus der Vorrichtung 10 hinaus (siehe 20) schematisch dargestellt.
-
Die 21 zeigt das fertige, „zweidimensionale“ Werkstück W27 , welches gelocht, geprägt, zweimal gestanzt, kantengeprägt von unten und von oben und schriftgeprägt worden ist.
-
In den 5 bis 20 ist eine zweite Ausführungsform der Vorrichtung 10 dargestellt. Der Einfachheit halber ist der Bewegungsablauf nur eines Rohlings R / Werkstücks W rein schematisch abgebildet, wobei tatsächlich während des Betriebs der Vorrichtung 10 alle Transferöffnungen 35.1 bis 35.7 der Drehschieber 33, 34 mit einem Rohling R / teilbearbeiteten Werkstück W belegt sind, sodass insgesamt immer 14 Rohlinge / teilbearbeitete Werkstücke W gleichzeitig hergestellt werden können.
-
Die 5 bis 20 zeigen verschiedene Stellungen der Drehschieber 33 und 34 in Draufsicht einschließlich eines Rohlings R / teilbearbeiteten Werkstücks W, während die 5a und 6a die zugehörigen Schnittdarstellungen gemäß Schnittlinien Va bis Via zeigen. In den 5b, 6b und 6c sind jeweils Zwischenpositionen zwischen den 5 und 7 gezeigt.
-
In der 5 und 5a befinden sich die Drehschieber 33, 34 in einer Ausgangsstellung A1 . Der Rohling R ist bereits aus dem Metallband 13 gestanzt worden und befindet sich, wie in 5a zu sehen, auf einer Auswerfereinheit 38.1 in einer Ebene H-1 . Das Metallband 13 und die Drehschieber 33, 34 sind in einer Ebene Ho angeordnet.
-
Die 5b zeigt, dass der Rohling R weiterhin auf der Auswerfereinheit 38.1 in einer Ebene H-1 liegt. Das Metallband 13 ist hingegen in die Ebene H1 verfahren worden, sodass zwischen dem Rohling R und dem Metallband 13 ein Freiraum entsteht. Die Drehschieber 33 und 34 verbleiben weiterhin in der Ausgangsstellung A1 in der Ebene Ho.
-
In der Betriebssituation zwischen der 5b und 6 / 6a wurde das Oberwerkzeug 11, an welchem das Metallband 13 geführt ist, in die Offenstellung verfahren, sodass das Metallband 13 sich nun in einer Ebene H2 befindet.
-
Die 6 bis 6c zeigen die Abholstellung A2 . Die Drehschieber 33, 34 sind in der 6 und 6a weiterhin in der Ebene Ho angeordnet. Allerdings wurde der Drehschieber 33 nun über den Rohling R, welcher noch auf der Auswerfereinheit 38.1 in der Ebene H-1 liegt, in Richtung P1 bewegt. Parallel zu der Drehbewegung des ersten Drehschiebers 33 wurde der zweite Drehschieber 34 in Richtung P2 gegen den Uhrzeigersinn verfahren, sodass der erste Drehschieber 33 ausreichend Freiraum zur entgegengesetzten Bewegung in Richtung P1 hat.
-
Anschließend, wie in 6b dargestellt, ist die Auswerfereinheit 38.1 in die Ebene Ho verfahren worden, sodass der Rohling R nun auch in der Ebene Ho liegt. Die Übergabe des Rohling R von der Auswerfereinheit 38.1 in die Transferöffnung 35.1 des Drehschiebers 33 ist in Zusammenschau der 6b und 6c zu betrachten. Der Rohling R wird von der Auswerfereinheit 38.1, beispielsweise mittels nicht dargestelltem Federelement, in die Transferöffnung 35.1 des Drehschiebers 33 übergeben, welcher ebenfalls in der Ebene Ho liegt.
-
Nach der Übergabe in die Transferöffnung 35.1, in welcher der Rohling R nun klemmend gehalten wird, wird der Drehschieber 33 vertikal in die Ebene H1 verfahren und aus der Abholstellung A2 in eine nächste Bearbeitungsposition verlagert, in welcher der Rohling R nun auf die nächste Auswerfereinheit 38.2 in der Ebene Ho, wie in 7 dargestellt, verlagert und zum Werkstück W22 umgearbeitet wird.
-
Der Ablauf von der Bearbeitung des Rohlings R bzw. des teilbearbeiteten Werkstücks W22 bis hin zum Werkstück W27 in 19, anhand des Wechsels von der Ausgangsstellung A1 zur Abholstellung A2 des Metallbandes 13, der Drehschieber 33, 34 und des Werkstücks W, erfolgt entsprechend des vorbeschriebenen Ablaufes gemäß der 5 bis 6c.
-
In der 11 ist zudem die Übergabe des Werkstücks W24 von dem Drehschieber 33 auf den Drehschieber 34 gezeigt. Die Transferöffnungen 35.3 des Drehschiebers 33 und Transferöffnung 35.4 des Drehschiebers 34 weisen sich schneidende Bewegungsbahnen B auf. Die jeweiligen Bewegungsbahnen sind anhand der gepunkteten Linie B dargestellt. In dieser Übergabeposition überschneiden sich die vollständig überlappenden Bewegungsbahnen B die Transferöffnungen 35.3. des Drehschieber 33 und die Transferöffnung 35.4.3 des Drehschiebers 34. Das bedeutet, dass das bearbeitete Werkstück W24 von der Transferöffnung 35.3 des erste Drehschieber 33 in die Übergabeposition auf einer nicht dargestellten Auswerfereinheit abgelegt worden ist.
-
Nachdem sich der Drehschieber 33 von dieser Übergabeposition entfernt hat, wird der zweite Drehschieber 34 mit der Transferöffnung 35.4 in die Übergabeposition verfahren, um das teilbearbeitete Werkstück W24 mit der Transferöffnung 35.4 von der vorhergehend beschriebenen Auswerfereinheit aufzunehmen, um das Werkstück W24 zur nächsten Bearbeitungsposition weiter zu transportieren.
-
Letztendlich zeigt die 20 den Auswurf des fertigen Werkstücks W27 aus der Vorrichtung 10 anhand des nicht dargestellten Ausstoßers 28 in Richtung C.
-
Diese spezielle Anordnung und das Zusammenwirken der Drehschieber 33, 34 ermöglicht, dass auf möglichst kleinem Raum und somit geringer Baugröße der Vorrichtung eine größere Anzahl von Schneid- und Bearbeitungswerkzeugen angeordnet und eingesetzt werden kann.
-
Zudem ist es aufgrund der vertikalen Beweglichkeit der Drehschieber 33, 34 möglich, „dreidimensionale“ Werkstücke W herzustellen, welche teilweise außerhalb der Kontur der jeweiligen Drehschieber 33, 34 bearbeitet und transportiert werden können. Beispielhafte Werkstücke W sind im Detail in den 42 bis 44 abgebildet.
-
In der 22 ist eine schematische Darstellung einer dritten Ausführungsform der Vorrichtung 10 mit drei Drehschiebern 39, 40, 41, welche gemeinsam angetrieben und immer in gemeinsamer Ebene angeordnet sind, dargestellt. Die Drehschieber 39, 40, 41 sind auf nicht dargestellten Drehbolzeneinheiten angeordnet, welche jeweils die Drehbewegung der Drehschieber 39, 40 und 41 ermöglichen.
-
Die Drehschieber 39, 40 und 41 sind jeweils mit Transferöffnungen 42 zur Aufnahme von Rohlingen R / teilbearbeiteten Werkstücken W versehen. Der Drehschieber 39 bildet zwei Transferöffnungen 42.1 und 42.2, der zweite Drehschieber 40 zwei Transferöffnungen 42.3 und 42.4 und der dritte Drehschieber 41 vier Transferöffnungen 42.5 bis 42.8. aus.
-
Die gestrichelte Linie L zeigt schematisch die Bewegungsbahn des Rohlings R / teilbearbeiteten Werkstücks W vom ersten Drehschieber 39 bis zum dritten Drehschieber 41 und aus der Vorrichtung 10, wie anhand des Pfeiles C dargestellt, hinaus.
-
Die 23 bis 40 zeigen die einzelnen Bearbeitungs- und Abholstellungen des Rohlings R / teilbearbeiteten Werkstücks W, welches von dem ersten Drehschieber 33 bis zum dritten Drehschieber 39 innerhalb der Vorrichtung 10 bewegt wird.
-
In der 23 ist die Ausgangsstellung A1 der jeweiligen Drehschieber 39, 40 und 41 in Bezug auf das Metallband 13 dargestellt.
-
In den 24 bis 40 ist die jeweilige Drehrichtung der Drehschieber 39, 40 und 41 anhand der Richtungspfeile P1 bis P3 dargestellt.
-
Die 23 bis 40 zeigen die Bewegungsbahn des Rohlings R / teilbearbeiteten Werkstücks vom Metallband 13 bis hin zum Auswurf aus der Vorrichtung 10 mittels der Drehschieber 39, 40 und 41. In jeder Zwischenpositionen wird der Rohling R / das teilbearbeitete Werkstück W mittels acht unterschiedlichen Werkzeugen bearbeitet. Der Einfachheit halber wurde ein Rohling R / ein Werkstück W in allen 23 bis 40 undifferenziert als Rohling R dargestellt, obwohl dieser auch schrittweise durch Werkzeuge bearbeitet und zu einem in ein Werkstück W umgeformt worden ist.
-
Die 27 und 31 zeigen die jeweilige Übergabepositionen des Rohlings R / der teilbearbeiteten Werkstücke W auf den jeweiligen, nachfolgenden Drehschieber 40, 41. In 27 ist im Detail die Übergabe des teilbearbeiteten Werkstücks W vom ersten Drehschieber 39 zum zweiten Drehschieber 40 dargestellt. Die jeweiligen Bewegungsbahnen sind anhand der gepunkteten Linie B dargestellt. In dieser Übergabeposition überschneiden sich die vollständig überlappenden Bewegungsbahnen die Transferöffnungen 42.2 des Drehschieber 39 und die Transferöffnung 42.3 des Drehschiebers 40. Das bedeutet, dass der Rohling R / das bearbeitete Werkstück W von der Transferöffnung 42.2 des ersten Drehschiebers 39 in die Übergabeposition auf einer nicht dargestellten Auswerfereinheit abgelegt worden ist.
-
Nachdem sich der Drehschieber 39 von dieser Übergabeposition entfernt hat, wurde der zweite Drehschieber 40 mit der Transferöffnung 42.3 in die Übergabeposition verfahren, um den Rohling / das teilbearbeitete Werkstück W mit der Transferöffnung 42.3 von der vorhergehend beschriebenen Auswerfereinheit aufzunehmen, um das Werkstück W zur nächsten Bearbeitungsposition weiter zu transportieren.
-
Die 31 zeigt eine Übergabe des teilbearbeiteten Werkstücks W vom zweiten Drehschieber 40 auf den dritten Drehschieber 41, wobei sich die Bewegungsbahnen der Transferöffnung 42.4 des zweiten Drehschiebers 40 und der Transferöffnung 42.5 des dritten Drehschiebers 41 auch hier vollständig überlappen, wie bereits in der 27 beschrieben.
-
In der 40 wird das fertige Werkstück W mittels des in 2 dargestellten Ausstoßer 28 aus dem dritten Drehschieber 41 ausgeschleust.
-
Die 41 zeigt die schematische Darstellung einer vierten Ausführungsform der Vorrichtung 10 mit zwei unterschiedlich vertikal beweglichen Drehschiebern 43, 44. Die Drehschieber 43, 44 bilden die Transferöffnungen 45.1 bis 45.7 aus.
-
In der 41 ist dargestellt, dass die jeweiligen Drehschieber 43, 44 in unterschiedlichen Ebenen angeordnet sind. Die beiden Drehschieber 43, 44 sind mittels nicht dargestellter Drehbolzeneinheit drehbeweglich ausgebildet. Die Richtungspfeile P4 und P5 zeigen die jeweiligen Bewegungsrichtungen der Drehschieber 43, 44, wobei ein Pfeil V die Bewegungsrichtung des Metallbandes 13 zeigt.
-
Selbstverständlich ist es auch möglich, dass beispielsweise die drei Drehschieber 39, 40, 41 gemäß 22 bis 40 unterschiedlich vertikal beweglich angeordnet sind.
-
Die 42 bis 44 zeigen beispielshafte Werkstücke W, welches mit der Vorrichtung gemäß 5 bis 20 hergestellt worden sind.
-
Insgesamt ermöglicht die erfindungsgemäße Vorrichtung 10 zum Feinschneiden/Normalstanzen bei gleichbleibender Bauraumgröße die Anordnung einer Vielzahl von Schneid- und Bearbeitungswerkzeugen 21. Zudem ist ein universeller Einsatz zur Herstellung von „zwei- und dreidimensionalen“ Werkstücken W möglich.
-
Bezugszeichenliste
-
- 10.
- Vorrichtung
- 11.
- Oberwerkzeug
- 12.
- Unterwerkzeug
- 13.
- Metallband
- 14.
- Grundplatte
- 15.
- Zwischenplatte
- 16.
- Führungsplatte mit Aktivelementen des Oberteils
- 17.
- Führungssäule
- 18.
- Streifenführungselement
- 19.
- Führungsplatte mit Aktivelementen des Oberteils
- 20.
- erstes Stanzwerkzeug
- 21.
- Bearbeitungswerkzeug
- 22.
- Lochwerkzeug
- 23.
- Prägewerkzeug
- 24.
- zweites Stanzwerkzeug
- 25.
- drittes Stanzwerkzeug
- 26.
- Kantenprägewerkzeug
- 27.
- Schriftprägewerkzeug
- 28.
- Ausstoßer
- 29.
- Basisplatte
- 30.
- Führungsbuchsen
- 31.
- Matritzenaufnahme mit Aktivelementen des Unterteils
- 32.
- Rutsche
- 33.
- erster Drehschieber der ersten und zweiten Ausführungsform
- 34.
- zweiter Drehschieber der ersten und zweiten Ausführungsform
- 35.1 - 35.7
- Transferöffnung der Drehschieber 33, 34
- 36.
- Drehbolzeneinheit von 33
- 37.
- Drehbolzeneinheit von 34
- 38.1 bis 38.7
- Auswerfereinheit
- 39.
- erster Drehschieber gemäß dritter Ausführungsform
- 40.
- zweiter Drehschieber gemäß dritter Ausführungsform
- 41.
- dritter Drehschieber gemäß dritter Ausführungsform
- 42.1 bis 42.8
- Transferöffnung der Drehschieber 39 bis 41
- 43.
- erster Drehschieber gemäß vierter Ausführungsform
- 44.
- zweiter Drehschieber gemäß vierter Ausführungsform
- 45.1 bis 45.7
- Transferöffnungen der Drehschieber 43, 44
- A1 =
- Ausgangsstellung
- A2 =
- Abholstellung
- B =
- Bewegungsbahn
- BX1 =
- Blackbox in 11
- BX2 =
- Blackbox in 12
- C =
- Richtungspfeil des Abtransports
- D =
- Druckbolzen
- F =
- Aktivelement des Oberteils
- L =
- Bewegungsbahn
- H-1 =
- Ebene der Auswerfereinheit 38, Rohling R / teilbearbeitete Werkstükke W22 bis W27
- H0 =
- Ebene der Auswerfereinheit 38, Drehschieber 33, 34, Metallband 13, Rohling R / teilbearbeitete Werkstücke W22 bis W27
- H1 =
- Ebene der Drehschieber 33, 34 und Metallband 13
- H2 =
- Ebene des Metallbandes 13
- O =
- Oberseite
- P1 =
- Richtungspfeil von 33
- P2 =
- Richtungspfeil von 34
- P3 =
- Richtungspfeil von 39
- P4 =
- Richtungspfeil von 43
- P5 =
- Richtungspfeil von 44
- R=
- Rohling
- SL=
- Stanzloch
- T =
- Bewegungsrichtung von 13
- V =
- Bewegungspfeil
- W =
- Werkstück
- W22 =
- gelochtes Werkstück
- W23 =
- geprägtes Werkstück
- W24 =
- gestanztes Werkstück
- W25 =
- nochmals gestanztes Werkstück
- W26 =
- kantengeprägtes Werkzeug
- W27 =
- schriftgeprägtes, fertiges Werkstück
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-