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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Aufreinigung von
Reaktionsmischungen, die Polyalkylenglykolmono(meth)acrylate umfassen.
Darüber hinaus beschreibt die vorliegende Erfindung ein
Verfahren zur Herstellung von Polyalkylenglykolmono(meth)acrylaten.
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Polyalkylenglykolmono(meth)acrylate
sind an sich bekannte Monomere, die zur Modifikation vieler Polymere
eingesetzt werden. Ein Verfahren zur Herstellung von Polyalkylenglykolmono(meth)acrylaten
wird beispielsweise in
WO
2005/000929 dargelegt. Gemäß dieser Druckschrift
können die genannten Monomeren durch Umsetzung von Hydroxyalkyl(meth)acrylaten
mit Alkylenoxiden in Gegenwart von Katalysatoren erhalten werden.
Zur Abtrennung des Katalysators kann die Reaktionsmischung mit wässriger
Na
2CO
3-Lösung
versetzt werden. Die so erhaltene Reaktionsmischung umfasst recht
große Mengen an Wasser, welches nicht ohne weiteres vollständig
abgetrennt werden kann. In diesem Zusammenhang ist festzuhalten,
dass die gemäß der Druckschrift
WO 2005/000929 erhaltenen Zusammensetzungen
leicht polymerisieren können. Daher können die
Mischungen beim Erhitzen leicht Gele bilden, die nur schwer abgetrennt
werden können. Der Einsatz von großen Mengen an
Trocknungsmitteln führt zu einer starken Verminderung der
Ausbeuten. Werden geringere Wassermengen eingesetzt, gelingt die
Abtrennung des Katalysators nur sehr unvollständig. Bei
Verwendung von stärkeren Basen, beispielsweise NaOH tritt
eine verstärkte Bildung von Nebenprodukten auf, die nur
sehr schwer aus der Reaktionsmischung abgetrennt werden können.
Dementsprechend ist die Herstellung von besonders hohen Qualitäten,
die sich durch einen geringen Wassergehalt und eine geringe Säurezahl
auszeichnen, mit dem in der Druckschrift
WO 2005/000929 dargelegten Verfahren
sehr unwirtschaftlich. Derartige Monomere werden insbesondere für
spezielle Polymerisationen benötigt, bei denen wasserempfindliche
Reagenzien eingesetzt werden.
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In
Anbetracht des Standes der Technik war es nun Aufgabe der vorliegenden
Erfindung, ein Verfahren zur Aufreinigung von Polyalkylenglykolmono(meth)acrylaten
bereitzustellen, mit dem eine besonders hohe Produktqualität
erhältlich ist, die sich insbesondere durch einen geringen
Wasser- und Säuregehalt auszeichnet. Hierbei sollte das
Produkt möglichst in hohen Ausbeuten und, insgesamt gesehen,
unter geringem Energieverbrauch erhalten werden.
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Darüber
hinaus war es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren
zur Herstellung von Polyalkylenglykolmono(meth)acrylaten zur Verfügung
zu stellen. Diese Verfahren sollten einfach und kostengünstig
durchgeführt werden können.
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Gelöst
werden diese sowie weitere nicht explizit genannte Aufgaben, die
jedoch aus den hierin einleitend diskutierten Zusammenhängen
ohne Weiteres ableitbar oder erschließbar sind, durch ein
Verfahren zur Aufreinigung von Reaktionsmischungen mit allen Merkmalen
des Patentanspruchs 1. Zweckmäßige Abwandlungen
des erfindungsgemäßen Verfahrens werden in den
auf Anspruch 1 rückbezogenen abhängigen Ansprüchen
unter Schutz gestellt. Hinsichtlich eines Verfahrens zur Herstellung
von Polyalkylenglykolmono(meth)acrylaten liefert Anspruch 8 eine
Lösung der zugrunde liegenden Aufgaben.
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Gegenstand
der vorliegenden Erfindung ist dementsprechend ein Verfahren zur
Aufreinigung von Reaktionsmischungen, die BF3 und/oder
mindestens einen BF3-Komplex und mindestens
ein Polyalkylenglykolmono(meth)acrylat umfassen, welches dadurch
gekennzeichnet ist, dass zur Abtrennung des BF3 aus
der Reaktionsmischung kristallwasserhaltiges Na2CO3 zugegeben wird.
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Hierdurch
gelingt es auf nicht vorhersehbare Weise ein Verfahren zur Aufreinigung
von Reaktionsmischungen, die BF3 und/oder
mindestens einen BF3-Komplex und mindestens
ein Polyalkylenglykolmono(meth)acrylat umfassen bereitzustellen,
mit dem eine besonders hohe Produktqualität, die sich insbesondere
durch einen geringen Wasser- und Säuregehalt auszeichnet,
erzielt werden kann. Hierbei kann das Produkt in hohen Ausbeuten
und, insgesamt gesehen, unter geringem Energieverbrauch erhalten
werden.
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Die
Reaktionsmischung der vorliegenden Erfindung umfasst mindestens
ein Polyalkylenglykolmono(meth)acrylat. Unter dem Begriff Polyalkylenglykolmono(meth)acrylat
wird im Rahmen der vorliegenden Erfindung insbesondere ein Monoester
der (Meth)acrylsäure verstanden, der von einem Ether, insbesondere
einem Polyether abgeleitet ist. Der Ausdruck (Meth)acrylsäure
umfasst Methacrylsäure, Acrylsäure und Mischungen
derselben.
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Zu
den Etherverbindungen, von denen der (Meth)acrylsäureester
abgeleitet ist, zählen insbesondere Poly-C2-C4-alkylenglykolverbindungen, die verschiedentlich
auch als Poly-C2-C4-alkylenoxide
oder Poly(oxy-C2-C4-alkylen)verbindungen
bezeichnet werden. Diese Ether weisen üblich wenigstens
2, häufig wenigstens 4 und insbesondere wenigstens 5 und
in der Regel nicht mehr als 500, häufig nicht mehr als
400, z. B. 2 bis 100 und insbesondere 3 bis 50 Wiederholungseinheiten
auf, die von C2-C4-Alkylenglykolen
abgeleitet sind. Diese Verbindungen können linear oder
verzweigt sein.
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Bevorzugte
Polyalkylenglykolmono(meth)acrylate lassen sich durch die allgemeine
Formel (I) beschreiben
worin
R Wasserstoff oder eine Methylgruppe, n die Anzahl der Wiederholungseinheiten
angibt und in der Regel für eine Zahl im Bereich von 2
bis 100, insbesondere im Bereich von 3 bis 50, besonders bevorzugt
im Bereich von 4 bis 15 und ganz besonderes bevorzugt im Bereich
von 5 bis 10 steht, A für C
2-C
4-Alkylen wie 1,2-Ethandiyl, 1,3-Propandiyl,
1,2-Propandiyl, 1,2-Butandiyl oder 1,4-Butandiyl und R
1 für
Wasserstoff steht.
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Von
besonderem Interesse sind insbesondere Polyalkylenglykolmono(meth)acrylate,
die vorzugsweise ein Zahlenmittel des Molekulargewichts im Bereich
von 200 bis 2000 g/mol, besonders bevorzugt im Bereich von 300 bis
1000 g/mol aufweisen, bestimmt über ihre Hydroxylzahl.
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Gemäß einem
besonderen Aspekt der vorliegenden Erfindung umfasst die Reaktionsmischung
bevorzugt Polyethylenmono(meth)acrylat, welches im Mittel etwa 3
bis 10, besonders bevorzugt etwa 4 bis 6 Einheiten umfasst, die
von Ethylenoxid abgeleitet sind. Besonders bevorzugt stellt der
Rest R1 in diesen Verbindungen Wasserstoff,
A ausschließlich 1,2-Ethandiyl und n eine ganze Zahl im
Bereich von 3 bis 10, besonders bevorzugt 4 bis 6 dar.
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Nach
einer weiteren Ausführungsform der vorliegenden Erfindung
umfasst die Reaktionsmischung bevorzugt Polypropylenglycolmono(meth)acrylat,
welches im Mittel etwa 3 bis 10, besonders bevorzugt etwa 4 bis
6 Einheiten umfasst, die von Propylenoxid abgeleitet sind. Besonders
bevorzugt stellt der Rest R1 in diesen Verbindungen
Wasserstoff, A ausschließlich 1,2-Propandiyl und n eine
ganze Zahl im Bereich von 3 bis 10, besonders bevorzugt 4 bis 6
dar.
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Polyalkylenglykolmono(meth)acrylate
können insbesondere durch die Umsetzung von Hydroxyalkyl(meth)acrylaten
mit mindestens einem Alkylenoxid erhalten werden.
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Der
Ausdruck Hydroxyalkyl(meth)acrylate umfasst Hydroxyalkylmethacrylate,
Hydroxyalkylacrylate und Mischungen derselben. Hydroxyalkyl(meth)acrylate
sind in der Fachwelt weithin bekannte Ester der (Meth)acrylsäure,
deren Alkoholrest mindestens eine Hydroxy-Gruppe aufweist. Zu den
bevorzugten Hydroxyalkyl(meth)acrylaten zählen beispielsweise
2-Hydroxyethylmethacrylat, 2-Hydroxyethylacrylat, Hydroxypropylmethacrylat,
insbesondere 2-Hydroxypropylmethacrylat und 3-Hydroxypropylmethacrylat,
und/oder Hydroxypropylacrylat, insbesondere 2-Hydroxypropylacrylat
und 3-Hydroxypropylacrylat. Die zuvor dargelegten Hydroxyalkyl(meth)acrylate
können einzeln oder als Mischung eingesetzt werden.
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Zu
den bevorzugten Alkylenoxiden zählen insbesondere Ethylenoxid,
Propylenoxid und/oder Butylenoxid, wobei diese Verbindungen einzeln
oder in Form von Mischungen eingesetzt werden können.
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Das
Gewichtsverhältnis von Hydroxyalkyl(meth)acrylat zu Alkylenoxid
kann bevorzugt im Bereich von 1:1 bis 1:10, besonders bevorzugt
im Bereich von 1:2 bis 1:3 liegen.
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Gemäß einem
weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung kann das Molverhältnis
von Hydroxyalkyl(meth)acrylat zu Alkylenoxid bevorzugt im Bereich
von 1:1 bis 1:100, besonders bevorzugt im Bereich von 1:2 bis 1:50
und ganz besonders bevorzugt von 1:4 bis 1:15 liegen.
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Die
Reaktionstemperatur bei der Umsetzung des Hydroxyalkyl(meth)acrylats
mit mindestens einem Alkylenoxid kann in einem weiten Bereich liegen.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung erfolgt die Umsetzung vorzugsweise bei
einer Temperatur im Bereich von 30°C bis 90°C,
besonders
bevorzugt im Bereich von 40°C bis 70°C.
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Die
Umsetzung kann bei Über- oder Unterdruck erfolgen. Gemäß einer
besonders zweckmäßigen Abwandlung der vorliegenden
Erfindung kann die Umsetzung des Hydroxyalkyl(meth)acrylats mit
mindestens einem Alkylenoxid bei einem Druck im Bereich von 100
mbar bis 10 bar, vorzugsweise im Bereich von 1000 bis 5000 mbar,
besonders bevorzugt im Bereich von 1500 bis 3000 mbar durchgeführt
werden (absolut).
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Zur
Katalyse der zuvor dargelegten Reaktion wird BF3 oder
mindestens ein BF3-Komplex eingesetzt. Diese
Verbindungen können einzeln oder als Mischung verwendet
werden. Bortrifluorid (BF3) besitzt die CAS-Nummer
7637-07-2. Neben Bortrifluorid können weiterhin BF3-Komplexe, auch BF3-Addukte
genannt, als Katalysator verwendet werden, wie BF3-Methanol,
BF3-Phenol, BF3-Dibutylether,
BF3-Diethylether, BF3-Dimethylether,
BF3-THF (Tetrahydrofuran), BF3-Essigsäure,
BF3-Acetonitril, BF3-Dihydrat
und/oder BF3-Phosphorsaure. Die BF3-Komplexe können einzeln oder als
Mischung eingesetzt werden. Die Menge an Katalysator (BF3 und/oder BF3-Komplex)
kann vorzugsweise im Bereich von 0,1% bis 1%, besonders bevorzugt
im Bereich von 0,5% bis 0,7% liegen, bezogen auf das Gewicht der
Reaktionsmischung. Gemäß einem besonderen Aspekt
kann die Reaktionsmischung 1000 bis 5000 ppm, besonders bevorzugt
ca. 2000 bis 4000 ppm BF3 umfassen.
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Die
Umsetzung des Hydroxyalkyl(meth)acrylats mit mindestens einem Alkylenoxid
kann chargenweise oder kontinuierlich erfolgen, wobei auch so genannte
Semibatch-Verfahren eingesetzt werden können. Das erfindungsgemäße
Verfahren kann in Substanz, d. h. ohne Verwendung eines weiteren
Lösungsmittels durchgeführt werden. Falls gewünscht
kann auch ein inertes Lösungsmittel eingesetzt werden.
Hierzu gehören unter anderem Benzin, Benzol, Toluol, n-Hexan,
Cyclohexan und Methylisobutylketon (MIBK), Methylethylketon (MEK).
Besondere Vorteile, insbesondere hinsichtlich der Aufreinigung der
Produkte sowie der Produktreinheit, können erzielt werden,
falls die eingesetzte Reaktionsmischung mindestens 90 Gew.-% Hydroxyalkyl(meth)acrylate
und Alkylenoxid, besonders bevorzugt mindestens 95 Gew.-% Hydroxyalkyl(meth)acrylate und
Alkylenoxid umfasst. Daher werden gemäß dieser
bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens
nur geringe Mengen, besonders bevorzugt keine Lösungsmittel
eingesetzt.
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Bei
einer besonders zweckmäßigen Varianten der erfindungsgemäßen
Umsetzung werden sämtliche Komponenten, wie beispielsweise
das Hydroxyalkyl(meth)acrylat, das Alkylenoxid und der Katalysator,
gemischt, wonach diese Reaktionsmischung auf mindestens 40°C,
bevorzugt etwa 50 bis 60°C erwärmt wird. Diese
Reaktion kann in Gegenwart von Luftsauerstoff erfolgen, wobei jedoch
Verfahren bevorzugt sind, die unter einer sauerstoffreduzierten
Atmosphäre, beispielsweise einer Stickstoffatmosphäre
durchgeführt werden.
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Die
Reaktionszeiten sind unter anderem von den gewählten Parametern,
wie zum Beispiel Druck und Temperatur, abhängig. Sie liegen
aber im Allgemeinen im Bereich von 2 bis 24 Stunden, bevorzugt von
3 bis 20 Stunden und ganz besonders bevorzugt 4 bis 8 Stunden. Bei
kontinuierlichen Verfahren liegen die Verweilzeiten im Allgemeinen
im Bereich von 5 Minuten bis 14 Stunden, bevorzugt von 10 Minuten
bis 8 Stunden und ganz besonders bevorzugt 15 Minuten bis 1 Stunde.
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Die
Umsetzung der Hydroxyalkyl(meth)acrylate mit mindestens einem Alkylenoxid
erfolgt vorzugsweise in Gegenwart eines Polymerisationsinhibitors.
Diese Verbindungen, wie beispielsweise Hydrochinone, Hydrochinonether,
wie Hydrochinonmonomethylether oder Di-tert-butylbrenzcatechin,
Phenothiazin, 4-Hydroxy-2,2,6,6-tetramethylpiperidin-1-oxyl, Methylenblau
oder sterisch gehinderte Phenole, beispielsweise 2,4-Dimethyl-6-tert-butylphenol,
sind in der Fachwelt weithin bekannt. Diese Verbindungen können
einzeln oder in Form von Mischungen eingesetzt werden und sind im
Allgemeinen kommerziell erhältlich. Für weitere
Details wird auf die gängige Fachliteratur, insbesondere
auf das Römpp-Lexikon Chemie; Herausgeber: J. Falbe,
M. Regitz; Stuttgart, New York; 10. Auflage (1996); Stichwort ”Antioxidantien” und
die an dieser Stelle zitierten Literaturstellen verwiesen.
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Vorzugsweise
werden insbesondere Phenole als Polymerisationsinhibitor eingesetzt.
Besonders überraschende Vorteile können bei Verwendung
von Mischungen erzielt werden, die Hydrochinonmonomethylether und/oder
2,4-Dimethyl-6-tert-butylphenol enthalten. Besonders bevorzugt liegt
das Molverhältnis von Hydrochinonmonomethylether zu 2,4-Dimethyl-6-tert-butylphenol
hierbei im Bereich von 2:1 bis 1:2. Bezogen auf das Gewicht der
gesamten Reaktionsmischung kann der Anteil der Inhibitoren einzeln
oder als Mischung im Allgemeinen 0,01–0,5% (wt/wt) betragen.
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Diese
Polymerisationsinhibitoren können vor oder zu Beginn der
Reaktion in die Reaktionsmischung gegeben werden. Darüber
hinaus können auch Teile der beigefügten Polymerisationsinhibitoren
während der Umsetzung hinzu gegeben werden.
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Vorzugsweise
kann die Reaktion unter Rühren stattfinden, wobei die Rührgeschwindigkeit
besonders bevorzugt im Bereich von 50 bis 2000 Upm, ganz besonders
bevorzugt im Bereich von 100 bis 500 Upm liegen kann.
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Der
pH-Wert kann in einem weiten Bereich liegen. Zweckmäßig
kann die Umsetzung bei einem pH-Wert im Bereich von 0 bis 8, vorzugsweise
2 bis 7 durchgeführt werden, wobei sich dieser Wert anhand einer
mit einem 10 fachen Überschuss mit Wasser gemischten Probe
des Reaktionsmischung gemessen wird.
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Eine
geeignete Anlage zur Durchführung der vorliegenden Umsetzung
kann beispielsweise einen Rührkesselreaktor mit Rührwerk
und Dampfheizung umfassen. Derartige Anlagen sind an sich bekannt
und beispielsweise in Ullmanns Encyclopedia of Industrial
Chemistry (6. Auflage), Verlag Wiley-VCH, Weinheim 2003, Band 10,
Seite 647, beschrieben. Die Größe der
Anlage ist von der herzustellenden Menge an Polyalkylenglykolmono(meth)acrylat
abhängig, wobei das vorliegende Verfahren sowohl im Labormaßstab
als auch in großtechnischem Maßstab durchgeführt
werden kann. Gemäß einem besonderen Aspekt kann
der Rührkesselreaktor dementsprechend ein Kesselvolumen
im Bereich von 1 m3 bis 30 m3,
bevorzugt 3 m3 bis 20 m3 aufweisen.
Das Rührwerk des Reaktorkessels kann insbesondere in Form
eines Ankerrührers, Impellers, Schaufel- oder Inter-MIG-Rührers
ausgestaltet sein.
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Nach
Beendigung der Umsetzung wird zur Abtrennung des Katalysators, insbesondere
des Bortrifluorids und/oder des Bortrifluoridkomplexes zur Reaktionsmischung
Na2CO3 zugegeben,
welches Kristallwasser aufweist, wie zum Beispiel Na2CO3·7H2O oder
Na2CO3·10H2O. Hierbei kann das kristallwasserhaltige
Na2CO3 Additive
enthalten, die ein Verblocken (Aggregieren, Verklumpen) des zugegeben
Natriumcarbonats verhindern. Zu diesen Additiven zählen
insbesondere Natriumphosphate und/oder Silikate, insbesondere Aerosile, die
vorzugsweise eine Korngröße im Bereich von 20 μm
bis 1000 μm und besonders bevorzugt 30 μm bis
200 μm aufweisen.
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Die
Menge an zuzugebendem kristallwasserhaltige Na2CO3 hängt unter anderem von der Menge
und der Art des verwendeten Bortrifluorids ab. Von Interesse sind
insbesondere Verfahren bei denen vorzugsweise 0,1 bis 10 Gew.-%,
besonders bevorzugt 0,2 bis 5 Gew.-% und ganz besonders bevorzugt
1 bis 3 Gew.-% kristallwasserhaltiges Na2CO3 zugegeben wird, bezogen auf das Gesamtgewicht
der Reaktionsmischung.
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Gemäß einem
besonderen Aspekt der vorliegenden Erfindung kann der Gesamtwassergehalt
der Reaktionsmischung beim Abtrennen des Katalysators im Bereich
von 0,1 bis 5%, vorzugsweise 0,2 bis 2%, besonders bevorzugt im
Bereich von 0,9% bis 1,5%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Reaktionsmischung liegen.
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Nach
Zugabe des kristallwasserhaltigen Na2CO3 kann die erhaltene Zusammensetzung für
eine Zeit gemischt werden, um eine Neutralisation des Katalysators,
insbesondere eine Bildung von Natriumboraten bzw. ~fluorboraten
zu erzielen. Nach der Zugabe des kristallwasserhaltigen Natriumcarbonats
kann die Reaktionsmischung filtriert werden, um die entstandenen
Salze abzutrennen. Filtrationsverfahren sind aus dem Stand der Technik
bekannt (W. Gösele, Chr. Alt in Ullmann's Encyclopedia
of Industrial Chemistry, (6. Auflage), Verlag Wiley-VCH, Weinheim
2003, Band 13, Seiten 731 und 746). Überraschende
Vorteile können unter anderem durch Filtrationshilfsmittel
erzielt werden, wobei diese Vorteile besonders außergewöhnlich
durch Verwendung von Magnesiumsilikaten als Filtrationshilfsmittel
gesteigert werden können. Beispielsweise können unter
anderem kontinuierlich betreibbare Filter für eine Anschwemmfiltration verwendet
werden. Die Reaktionszeit, die zwischen der Zugabe von kristallwasserhaltigem
Na2CO3 und dem Filtrieren
vorgesehen sein kann, liegt vorzugsweise im Bereich von 60 bis 360
Minuten, besonders bevorzugt im Bereich von 120 bis 300 Minuten.
Hierbei kann die Temperatur vorzugsweise im Bereich von 50 bis 100°C,
besonders bevorzugt im Bereich von 60 bis 90°C und ganz
besonders bevorzugt im Bereich von 70 bis 80°C liegen.
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Die
zur Abtrennung des Katalysators durchgeführte Neutralisation
kann vorzugsweise in Gegenwart von Sauerstoff, insbesondere Luftsauerstoff
bewirkt werden.
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Zur
weiteren Steigerung der Produktqualität können
niedrig siedende Bestandteile der Reaktionsmischung mit einem Verdampfer
entfernt werden. Der Ausdruck ”Verdampfer” bezeichnet
im Rahmen der vorliegenden Erfindung eine Vorrichtung, die zum Überführen
von niedrig siedenden Bestandteilen in die Gasphase geeignet ist.
Hierzu gehören insbesondere Dünnschichtverdampfer,
wie beispielsweise Fallfilmverdampfer und Verdampfer mit einem rotierenden
Wischersystem, sowie Umlaufverdampfer. Auch Kurzwegverdampfer können
eingesetzt werden. Solche Vorrichtungen sind bekannt (vgl. Ullmanns
Encyclopedia of Industrial Chemistry (6. Auflage), Verlag Wiley-VCH,
Weinheim 2003, Band 36, Seite 505). Niedrig siedende Bestandteile
weisen im Allgemeinen einen Siedepunkt von höchstens 120°C,
besonders bevorzugt höchstens 100°C auf, gemessen
bei Normaldruck (1013 mbar). Zu den niedrig siedenden Bestandteilen,
die in die Gasphase überführt werden können,
gehört insbesondere Wasser, sowie das als Edukt eingesetzte
Alkylenoxid.
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Von
besonderem Interesse sind unter anderem Aufreinigungsverfahren,
bei denen die Temperatur im Verdampfer vorzugsweise im Bereich von
100 bis 150°C, besonders bevorzugt im Bereich von 110 bis
140°C liegt. Der Druck im Verdampfer kann entsprechend
bevorzugt im Bereich von 0,5 bis 100 mbar, besonders bevorzugt im
Bereich von 1 bis 25 mbar und ganz besonders bevorzugt im Bereich
von 2 bis 4 mbar liegen.
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Durch
das vorliegende Verfahren sind überraschend hohe Produktqualitäten
möglich. So kann der Wasseranteil in der aufgereinigten
Reaktionsmischung höchstens 0,3%, besonders bevorzugt höchstens
0,2% und ganz besonders bevorzugt höchstens 0,1%, bezogen
auf das Gewicht der Reaktionsmischung, betragen, bestimmt gemäß der
Karl-Fischer-Methode (DIN EN 14 214). Weiterhin
kann die aufgereinigte Reaktionsmischung eine Säurezahl
von höchstens 1,5 mg KOH/g, besonders bevorzugt höchstens
0,5 mg KOH/g und ganz besonders bevorzugt höchstens 0,1
mg KOH/g aufweisen, gemessen gemäß DIN
EN ISO 2114.
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Nachfolgend
soll die vorliegende Erfindung anhand von Beispielen und Vergleichsbeispielen
erläutert werden, ohne dass hierdurch eine Beschränkung
erfolgen soll.
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Beispiel 1
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400
g Polypropylenglycolmonomethacrylat mit einer mittleren Molmasse
von 409 g/mol, das aus der Herstellung 3,4 g Bortrifluorid-Essigsäurekomplex
enthielt, wurde mit 0,04 g Hydrochinonmonomethylether (entsprechend
200 ppm) und 0,008 g 4-Hydroxy-2,2,6,6-tetramethylpiperidyl-N-oxyl
(entsprechend 20 ppm) versetzt. Anschließend wurden 12
g Natriumcarbonatdekahydrat hinzu gegeben und unter Rühren
und Lufteinleiten 4 h auf 70°C erhitzt. Danach wurde das
Gemisch mit 400 g Methylmethacrylat versetzt, welches aus der Mischung
beginnend bei Normaldruck bis zu einem Druck von 5 mbar und einer
Sumpftemperatur von max. 120°C wieder abdestilliert wurde.
Man kühlte auf Raumtemperatur ab und filtrierte an einer
Filterschicht Seitz K 800. Das Filtrat besaß eine Säurezahl
von 0,1 mg KOH/g und einen Wassergehalt von 0,06% (bestimmt nach
Karl Fischer). Der Methylmethacrylatgehalt betrug 0,18%.
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Beispiel 2
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400
g Polypropylenglycolmonomethacrylat mit einer mittleren Molmasse
von 409, das aus der Herstellung 3,4 g Bortrifluorid-Essigsäurekomplex
enthielt, wurde mit 0,04 g Hydrochinonmonomethylether (entsprechend
200 ppm) und 0,008 g 4-Hydroxy-2,2,6,6-tetramethylpiperidyl-N-oxyl
(entsprechend 20 ppm) versetzt. Anschließend gab man 12
g Natriumcarbonatdekahydrat hinzu und erhitzt unter Rühren
und Lufteinleiten 4 h auf 70°C. Man kühlte auf
Raumtemperatur ab und filtrierte an einer Filterschicht Seitz K
800. Das Filtrat dosierte man in einen Dünnschichtverdampfer
(DS 125 der Fa. Normschliff GmbH, Wertheim), der
mit einer Kolonne versehen war (30 cm lang, Durchmesser 2,5 cm,
gefüllt mit 6 × 6 mm2-Glasraschigringen).
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Bei
130°C Heizmanteltemperatur und einem Druck von 3 mbar zog
man Wasserspuren über Kopf ab. Das Sumpfprodukt besaß eine
Säurezahl von 0,1 mg KOH/g und einen Wassergehalt von 0,04%
(bestimmt nach Karl Fischer).
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Vergleichsbeispiel 1: Verwendung von wasserfreiem
Natriumcarbonat
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400
g Polypropylenglycolmonomethacrylat mit einer mittleren Molmasse
von 409, das aus der Herstellung 3,4 g Bortrifluorid-Essigsäurekomplex
enthielt, wurde mit 0,04 g Hydrochinonmonomethylether (entsprechend
200 ppm) und 0,008 g 4-Hydroxy-2,2,6,6-tetramethylpiperidyl-N-oxyl
(entsprechend 20 ppm) versetzt. Anschließend gab man 5,6
g Wasser hinzu und erhitzt 1 h auf 70°C. Dann fügte
man 12 g wasserfreies Natriumcarbonat hinzu und erhitzt unter Rühren
und Lufteinleiten weitere 4 h auf 70°C. Man kühlt
auf Raumtemperatur ab und filtriert an einer Filterschicht Seitz
K 800. Das Filtrat dosierte man in einen Dünnschichtverdampfer (DS
125 der Fa. Normschliff GmbH, Wertheim), der mit einer
Kolonne versehen ist (30 cm lang, Durchmesser 2,5 cm, gefüllt
mit 6 × 6 mm2-Glasraschigringen).
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Bei
130°C Heizmanteltemperatur und einem Druck von 3 mbar zog
man Wasserspuren über Kopf ab. Das Sumpfprodukt besaß eine
Säurezahl von 1,8 mg KOH/g und einen Wassergehalt von 0,05%
(bestimmt nach Karl Fischer). Die Neutralisation war unvollständig.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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-
Zitierte Patentliteratur
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- - WO 2005/000929 [0002, 0002, 0002]
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
-
- - J. Falbe,
M. Regitz; Stuttgart, New York; 10. Auflage (1996) [0025]
- - Ullmanns Encyclopedia of Industrial Chemistry (6. Auflage),
Verlag Wiley-VCH, Weinheim 2003, Band 10, Seite 647 [0030]
- - W. Gösele, Chr. Alt in Ullmann's Encyclopedia of
Industrial Chemistry, (6. Auflage), Verlag Wiley-VCH, Weinheim 2003,
Band 13, Seiten 731 und 746 [0034]
- - Ullmanns Encyclopedia of Industrial Chemistry (6. Auflage),
Verlag Wiley-VCH, Weinheim 2003, Band 36, Seite 505 [0036]
- - DIN EN 14 214 [0038]
- - DIN EN ISO 2114. [0038]
- - DS 125 der Fa. Normschliff GmbH, Wertheim [0041]
- - DS 125 der Fa. Normschliff GmbH, Wertheim [0043]