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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung
eines Schmucksteines, bei welchem der Schmuckstein aus mehreren Schichten
aufgebaut wird und wenigstens eine Schicht menschliches und/oder
tierisches Material, insbesondere Zellen, eingeschlossen aufweist,
sowie auf einen mit einem derartigen Verfahren hergestellten Schmuckstein
und ein Schmuckstück,
welches einen derartigen Schmuckstein enthält.
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Schmucksteine,
entweder natürliche
oder synthetische, werden schon seit urdenklichen Zeiten für die Herstellung
von Schmuckstücken
verwendet. Ein bekanntes Verfahren zur synthetischen Herstellung
von Schmucksteinen ist es, beispielsweise aus Kohlenstoff unter
Verwendung von sehr hohen Drücken
Diamanten herzustellen. In letzter Zeit hat es sich darüber hinaus
immer mehr durchgesetzt, beispielsweise aus der Asche von verstorbenen
Menschen oder Tieren künstliche
Diamanten zu erzeugen, welche dann als Erinnerungsstücke in ein Schmuckstück integriert
werden können
oder auch als solche aufbewahrt werden können. Derartige Verfahren zur
Herstellung von Diamanten aus der Asche von Verstorbenen, sei es
Menschen oder Tiere, sind einerseits aus ethischen Gründen zu
hinterfragen und andererseits mit sehr hohen Kosten verbunden. Weiters
ist zu bedenken, daß die
Asche einer herkömmlichen
Einäscherung
für derartige
Zwecke nicht geeignet ist und daß das Verfahren speziell geführt werden
muß, um überhaupt
Kohlenstoff zu erzielen, welcher für ein derartiges Verfahren
eingesetzt werden kann. Aufgrund der hohen Kosten und der bestehenden,
ethischen Bedenken konnten sich derartige Verfahren nicht durchsetzen.
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Es
ist ein Ziel der vorliegenden Erfindung, einen Schmuckstein herzustellen,
in welchem in wenigstens einer Schicht menschliches und/oder tierisches
Material eingeschlossen ist, gegen welches keine ethischen Bedenken
bestehen, und welches Verfahren schnell, einfach und mit geringen
Kosten durchgeführt
werden kann.
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Zur
Lösung
dieser Aufgabe wird das erfindungsgemäße Verfahren so geführt, daß menschliche
oder tierische Zellen in ein klares, durchsichtiges Kunststoffmaterial
luftdicht eingeschlossen, insbesondere eingegossen, werden, daß das Kunststoffmaterial
mit einer Deckschicht aus Glas, insbesondere geschliffenem Glas,
verklebt wird und daß auf
der von der Deckschicht abgewandte Seite des Kunststoffmaterials
eine Glasscheibe, insbesondere eine verspiegelte Glasscheibe, aufgeklebt
wird. Indem menschliche und/oder tierische Zellen in ein klares, durchsichtiges
Kunststoffmaterial luftdicht eingeschlossen, insbesondere eingegossen,
werden, kann mit beispielsweise lediglich einem oder mehreren Haaren,
einem Fellstückchen
oder dgl. das Auslan gen gefunden werden. Darüber hinaus gelingt es, indem
das Kunststoffmaterial mit einer Deckschicht aus Glas, insbesondere
geschliffenem Glas, versehen wird, einen Schmuckstein herzustellen,
welcher aufgrund der glänzend
ausgebildeten Deckschicht einem geschliffenen Edelstein oder Halbedelstein
sehr ähnlich
sieht, ohne daß die
aufwendigen und kostenintensiven Verfahren, wie sie zur Herstellung
von beispielsweise Diamanten erforderlich sind, eingesetzt werden
müssen.
Dadurch, daß auf
der von der Deckschicht abgewandten Seite des Kunststoffmaterials zusätzlich eine
verspiegelte Glasscheibe bzw. ein Spiegel aufgeklebt wird, gelingt
es, dem so hergestellten Stein weiteren Glanz und Volumen zu verleihen,
so daß er
einem natürlich
vorkommenden Edelstein, welcher Einschlüsse aufweist, sehr stark ähnelt.
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Weitere,
besondere Effekte können
dadurch erzielt werden, daß das
Verfahren so geführt
wird, daß die
menschlichen und/oder tierischen Zellen vor ihrem Einschluß in das
Kunststoffmaterial einer Aufschlußbehandlung, insbesondere einem
Auflösen, unterworfen
werden. Indem die menschlichen und/oder tierischen Zellen vor ihrem
Einschluß in
das Kunststoffmaterial einer Aufschlußbehandlung, insbesondere einem
Auflösen,
oder auch einem Suspendieren unterworfen werden, gelingt es, durch
Einsatz von geringsten Mengen an Zellmaterial, beliebig geformte
Einschlüsse
in dem Schmuckstein herzustellen, welche sowohl in Form als auch
Volumen beliebig variiert werden können.
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Indem
das Verfahren so geführt
wird, daß die menschlichen
und/oder tierischen Zellen zusätzlich einer
Färbebehandlung
unterworfen werden, kann weiters neben der Ähnlichkeit zu einem natürlich vorkommenden
Edelstein mit Einschlüssen
auch der Effekt erzielt werden, daß sich die Einschlüsse von
dem Stein deutlich sowohl farblich als auch strukturell abheben,
wie dies beispielsweise bei natürlich vorkommendem
Bernstein häufig
der Fall ist, und daß aufgrund
der Tatsache, daß die
menschlichen und/oder tierischen Zellen beliebig in das Kunststoffmaterial eingebracht
werden können,
auch beliebige Formen der Einschlüsse erzielt werden können, so
daß neben
Farbeffekten auch optische und/oder geometrische Effekte, wie beispielsweise
figürliche
Darstellungen, erzielt werden können.
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Indem
das Verfahren so geführt
wird, daß die menschlichen
und/oder tierischen Zellen in Polymethylmethacrylat eingegossen
werden, gelingt es, mit einem gängigen,
gießfähigen, zur
Verfügung
stehenden Kunststoff die in dem Schmuckstein enthaltende Kunststoffschicht
herzustellen, in welcher die menschlichen und/oder tierischen Zellen
eingeschlossen sind und zusätzlich
kann ein klarer und durchsichtiger Kunststoffkern des Schmucksteins einfach
und rasch hergestellt werden.
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Indem,
wie dies einer bevorzugten Weiterbildung der vorliegenden Erfindung
entspricht, das Polymethylmethacrylat vor dem Gießen einer
Färbebehandlung
unterworfen wird, gelingt es zusätzlich,
die Ähnlichkeit
mit natürlich
vorkommenden Edelsteinen bzw. Halbedelsteinen zu verstärken, indem
beispielsweise eine grüne
Farbe, wie für
Smaragde, oder eine gelbe Farbe, wie bei Bernstein bzw. Citrin oder
dgl., gewählt
wird.
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Um
den Stein insgesamt größer bzw.
voluminöser
erscheinen zu lassen und auch die Ähnlichkeit mit natürlichen
Schmucksteinen weiter zu erhöhen, wird
das erfindungsgemäße Verfahren
bevorzugt so weitergebildet, daß die
Glasscheibe mit einer farbigen oder Silberverspiegelung eingesetzt
wird. Durch Einsatz einer farbigen Verspiegelung kann die Ähnlichkeit
mit natürlichen
Edelsteinen weiter vergrößert werden
und darüber
hinaus können
die Farbeffekte weiter verbessert werden.
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Die
vorliegende Erfindung zielt weiterhin auf einen Schmuckstein ab,
welcher eine lange Lebensdauer besitzt sowie Schlag- bzw. Kratzbeständigkeit aufweist
und beliebige optische Effekte erzielen läßt.
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Zur
Lösung
dieser Aufgabe ist der Schmuckstein, welcher aus einem mehrschichtigen
Aufbau besteht, wobei er in wenigstens eine Schicht menschliches
und/oder tierisches Material eingeschlossen aufweist, im wesentlichen
dadurch gekennzeichnet, daß der
Schmuckstein in einem durchsichtigen Kunststoffmaterial menschliche
und/oder tierische Zellen eingeschlossen aufweist, zusätzlich eine
Deckschicht aus insbesondere geschliffenem Glas sowie auf der von
der Deckschicht abgewandten Seite des Schmucksteines eine Glasscheibe,
insbesondere verspiegelte Glasscheibe, aufweist. Indem der Schmuckstein
in einem durchsichtigen Kunststoffmaterial menschliche und/oder
tierische Zellen eingeschlossen aufweist, kann ein Schmuckstein
zur Verfügung
gestellt werden, welcher beispielsweise Andenken an Menschen oder
Tiere enthält,
wie beispielsweise Haare bzw. Haarteilchen, Hautschüppchen oder
dgl., und zusätzlich
durch das Vorhandensein einer Deckschicht aus Glas, insbesondere
geschliffenem Glas, eine Wirkung, welche einem natürlich vorkommenden
Edelstein sehr stark ähnelt,
erzielt werden kann. Das Vorsehen einer verspiegelten Glasscheibe
auf der von der Deckschicht abgewandten Seite verstärkt die Ähnlichkeit
mit einem natürlich
oder synthetisch hergestellten Schmuckstein, wie einem Diamanten,
Saphir, Rubin oder dgl., wobei, falls vor allem Ähnlichkeiten mit farbigen Edelsteinen
bzw. Halbedelsteinen erzielt werden sollen, sowohl das Glas als
auch die Kunststoffschicht entweder jeweils einzeln oder alle Schichten gemeinsam
gefärbt
eingesetzt werden können.
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Zur
Erzielung von beliebigen Effekten und um die Einschlüsse in dem
Schmuckstein deutlicher hervorzuheben, wird der erfindungsgemäße Schmuckstein
bevorzugt so eingesetzt, daß die menschlichen
und/oder tierischen Zellen und/oder das menschliche und/oder tierische
Material, weiche(s) in dem Schmuckstein enthalten ist (sind), eingefärbt bzw.
gefärbt
ist (sind). Das Einfärben
des menschlichen und/oder tierischen Materials kann hiebei entweder
direkt an dem festen Material vorgenommen werden, indem beispielsweise
Haare oder Hautzellen pulverisiert und anschließend gefärbt werden, oder an dem flüssigen,
aufgelösten
oder suspendierten Material, wobei lediglich die Flüssigkeit
gefärbt
wird, in welchem Fall beliebige Effekte durch den Einschluß erzielt
werden können.
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Indem
auf der Rückseite
bzw. auf der von der Deckschicht abgewandten Seite des Schmucksteines
eine verspiegelte Glasscheibe bzw. ein Spiegel, welche(r) farbig
oder mit Silber verspiegelt ist, aufgebracht wird, gelingt es, den
Eindruck eines großen Volumens
des Steins zu erwecken, und darüber
hinaus wird der Glanz bzw. das Feuer des Steins weiter erhöht.
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Derartige
Schmucksteine können,
wie dies der vorliegenden Erfindung entspricht, in Schmuckstücken eingesetzt
werden, wobei gemäß der vorliegenden
Erfindung ein derartiges Schmuckstück im wesentlichen dadurch
gekennzeichnet ist, daß der wenigstens
eine Schmuckstein in einer ringförmig ausgebildeten
Fassung aufgenommen ist. Durch Einsatz einer ringförmig ausgebildeten
Fassung für
den Schmuckstein gelingt es, den Effekt bzw. die Wirkung des Schmucksteins
weiter zu unterstreichen, wobei es sich als besonders günstig erwiesen
hat, die Unterseite des Schmucksteines so weit wie möglich frei zu
halten bzw. die Fassung so auszubilden, daß sie die Unterseite des Schmucksteines
so wenig wie möglich übergreift,
um den Glanz bzw. das Feuer des Schmucksteines so wenig wie möglich durch
die Fassung zu beeinträchtigen.
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Die
Erfindung wird nachfolgend anhand von in der beiliegenden Zeichnung
schematisch dargestellten Ausführungsbeispielen
näher erläutert. In dieser
zeigen:
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1 einen
Schnitt durch einen erfindungsgemäßen Schmuckstein mit zwei Deckschichten
aus Glas;
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2 einen
Schnitt durch einen erfindungsgemäßen Schmuckstein mit einer
Deckschicht aus Glas und einer von der Deckschicht abgewandten, verspiegelten
Glasschicht; und
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3 eine
Ansicht durch einen erfindungsgemäßen Schmuckstein, auf welchem
eine Deckschicht aus geschliffenem Glas sowie eine Spiegelschicht
auf seiner Unterseite aufgebracht ist.
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In 1 ist
mit 1 ein Schmuckstein bezeichnet, welcher einen dreischichtigen
Aufbau aufweist, wobei die mittlere Schicht 2 aus Kunststoff,
insbesondere gegossenem Polymethylmethacrylat, besteht. In der Kunststoffschicht 2 ist
ein Einschluß 3 enthalten,
welcher aus menschlichen und/oder tierischen Zellen besteht, wobei
im vorliegenden Fall die menschlichen und/oder tierischen Zellen
einen gefärbten
Einschluß 3 in
der Kunststoffschicht 2 ausbilden.
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Die
Deckschicht 4 ebenso wie die von der Deckschicht 4 abgewandte
Grundschicht 5 des Schmucksteines 1 sind hiebei
aus Glasschichten ausgebildet, welche unsichtbar mit dem Kunststoff 2 verklebt
sind, so daß der
gesamte Stein 1 in der Draufsicht als ganzer Glasstein
erscheint und eine beständige,
insbesondere kratzfeste Oberfläche
aufweist.
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In 2 ist
wiederum ein Schmuckstein 1 dargestellt, dessen Kunststoffkern 2 einen
Einschluß 3 aufweist,
wobei auch hier der Einschluß 3 durch Eingießen von
gefärbten,
menschlichen und/oder tierischen Zellen in den Kunststoff 2 erzielt
wurde.
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Bei
der Darstellung gemäß 2 ist
wiederum eine Deckschicht 4 vorgesehen, welche wiederum
aus einer Glasschicht besteht.
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Die
von der Deckschicht 4 abgewandte Schicht 5 ist
im Fall der Darstellung gemäß 2 wiederum
aus einer Glasschicht 5 gebildet, wobei abweichend von
der Darstellung gemäß 1 eine
verspiegelte Glasschicht 5 eingesetzt wurde, wodurch der
Effekt eines größeren Volumens
und eines höheren
Glanzes des Steins 1 erzielt wurde.
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Die
Darstellung gemäß 3 zeigt
wiederum einen Stein 1, in dessen Kunststoffschicht 2 ein Einschluß 3 aus
menschlichen und/oder tierischen Zellen eingegossen ist, wobei in 3 die
Deckschicht 4 aus geschliffenem Glas gebildet ist, wodurch
die Wirkung eines Edelsteins, insbesondere eines geschliffenen Edelsteins
erzielt wird. Die von der Deckschicht 4 abgewandte Schicht 5 ist
wiederum als verspiegelte Glasschicht ausgebildet, so daß insgesamt
der Eindruck eines großvolumigen,
hell glänzenden
Edelsteins erzielt wird.
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Selbstverständlich kann
jede der Schichten 2, 4 und 5 als auch
der Einschluß 3 aus
menschlichem und/oder tierischem Material für sich gesehen allein gefärbt sein
oder alle Schichten gefärbt
ausgebildet sein, wobei nicht unbedingt sämtliche Schichten die gleiche
Farbstellung aufweisen müssen,
so daß weitere
changierende Effekte erzielt werden können und insbesondere der Eindruck
eines Edelsteins, welcher natürliche
Einschlüsse
aufweist, erzielt werden kann.