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Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren zum Umhüllen
einer Haarsträhne mit einer Strähnenfolie aus
einem Kunststoffmaterial.
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Von
der Anmelderin der vorliegenden Patentanmeldung wird eine transparente
Strähnenfolie angeboten, die durchgehend transparent ausgeführt
ist. Die transparente Strähnenfolie ist vorzugsweise aus einem
Kunststoffmaterial gebildet, das an einer zu färbenden
Haarsträhne haftet. Aus der deutschen Offenlegungsschrift
DE 40 41 742 A1 sind
ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Farbbehandlung einzelner Haarsträhnen
bekannt, wobei die Haarsträhne mit Hilfe einer Wickelvorrichtung
in das offene Ende eines vorgeformten, jedoch mindestens teilweise
seitlich offenen Schlauchs hineingezogen wird. Der Schlauch wird
dann am offenen Ende um die Haarsträhne herum geschlossen,
fortschreitend von einem Vorrat entnommen und seitlich geschlossen, während
an die Haarsträhne Behandlungsmittel herangeführt
wird. Danach wird ein die Haarsträhne einschließender
Teil des Schlauchs vom Vorrat getrennt und verschlossen.
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Aufgabe
der Erfindung ist es, das Umhüllen einer Haarsträhne
mit einer Strähnenfolie aus einem Kunststoffmaterial zu
vereinfachen.
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Die
Aufgabe ist bei einer Vorrichtung zum Umhüllen einer Haarsträhne
mit einer Strähnenfolie aus einem Kunststoffmaterial dadurch
gelöst, dass die Vorrichtung zwei Anlageflächen
aufweist, von denen mindestens eine beheizbar ist und die aufeinander
zu bewegbar sind, um zwei zwischen den Anlageflächen angeordnete
Strähnenfolienabschnitte miteinander zu verschweißen.
Die Erfindung betrifft im Friseurbereich die Färbung oder
Tönung von Haarsträhnen. Dabei werden die Haarsträhnen
separiert und dann mit der Strähnenfolie umhüllt,
um sie in der Umhüllung einem Haarbehandlungsmittel, insbesondere
einem Färbemittel, auszusetzen. Die Haarsträhnen
werden vorzugsweise vor der Umhüllung oder Ummantelung
mit der Strähnenfolie mit einer Haarfarbe benetzt und danach
mit der Kunststofffolie ummantelt oder umhüllt. Danach
bleiben die umhüllten Haarsträhnen für
eine bestimmte Zeit in der Umhüllung, damit das übrige
Haar nicht mit der Haarfarbe in Berührung kommt. Mit der
erfindungsgemäßen Vorrichtung kann die Strähnenfolie
nach dem Einpacken oder Umhüllen der Haarsträhne
in zwei aufeinander liegenden Strähnenfolienabschnitten
miteinander verschweißt werden, um ein unerwünschtes
Aufgehen oder Lösen der Umhüllung beim Färbevorgang
zu verhindern. Beim Verschweißen werden die beiden aufeinander
liegenden Strähnenfolienabschnitte zwischen den beiden
Anlageflächen eingeklemmt, wobei den Strähnenfolienabschnitten über mindestens
eine beheizbare Anlagefläche Wärme zugeführt
wird, die einen Stoffschluss zwischen den beiden Strähnenfolienabschnitten
bewirkt. Mit Hilfe der erfindungsgemäßen Vorrichtung
kann auf einfache Art und Weise ein stabiler Schlauch geschaffen werden,
der die Haarsträhne umhüllt oder ummantelt. Zum
Einpacken der Haarsträhne können mehrere Strähnenfolien
verwendet werden, die an zwei Längsseiten der Haarsträhne
miteinander verschweißt werden. Vorzugsweise wird jedoch
nur eine Strähnenfolie verwendet, die so um die Haarsträhne herum
gelegt wird, dass zwei Strähnenfolienabschnitte an einer
Längsseite der Haarsträhne aneinander zur Anlage
kommen. In dem Anlagebereich wird die Strähnenfolie dann
in einer durchgehenden Schweißnaht oder in mehreren hintereinander
angeordneten Schweißnähten verschweißt.
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Ein
bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Vorrichtung ist dadurch
gekennzeichnet, dass die Anlageflächen an Backen vorgesehen
sind, von denen mindestens eine relativ zu der anderen Backe bewegbar
ist. In einem voneinander beabstandeten Öffnungszustand
der Vorrichtung sind die Backen voneinander beabstandet, so dass
die beiden aufeinander liegenden oder aneinander anliegenden Strähnenfolienabschnitte
zwischen den beiden Backen positioniert werden können.
Daraufhin können die Backen aufeinander zu bewegt werden,
um die beiden Strähnenfolienabschnitte zwischen den Backen
einzuklemmen und zu verschweißen.
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Ein
weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Vorrichtung
ist dadurch gekennzeichnet, dass eine der Backen eine Anschlagfläche
aufweist, die von der Anlagefläche abgewinkelt ist. Die
Anschlagfläche dient dazu, die Strähnenfolienabschnitte
definiert zwischen den Backen zu positionieren. Durch die Anschlagfläche
wird verhindert, dass die Strähnenfolienabschnitte in unerwünschter
Art und Weise zu weit zwischen den beiden Backen hindurch bewegt
werden. Dadurch kann eine Beeinträchtigung oder Beschädigung
der eingepackten Haarsträhne verhindert werden.
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Ein
weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Vorrichtung
ist dadurch gekennzeichnet, dass beide Anlageflächen beheizbar
sind. Dadurch kann der Schweißvorgang beschleunigt werden.
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Ein
weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Vorrichtung
ist dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung mindestens einen
Griff zum Halten und/oder Betätigen der Vorrichtung aufweist.
Die Vorrichtung ist vorzugsweise so ausgeführt, dass sie mit
nur einer Hand betätigbar ist.
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Ein
weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Vorrichtung
ist dadurch gekennzeichnet, dass die Anlageflächen in Verlängerung
des Griffs und seitlich versetzt zu diesem angeordnet sind. Dadurch
wird ermöglicht, dass mehrere Schweißnähte in
Längsrichtung der Haarsträhne versetzt hintereinander
erzeugt werden können.
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Ein
weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Vorrichtung
ist dadurch gekennzeichnet, dass die Anlageflächen in Quer richtung
eine geringere Ausdehnung als der Griff der Vorrichtung aufweisen.
Dadurch wird das Anbringen von mehreren Schweißnähten
an einer Strähnenfolie in Längsrichtung hintereinander
vereinfacht.
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Ein
weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Vorrichtung
ist dadurch gekennzeichnet, dass die Anlageflächen an Hebeln
vorgesehen sind, die zangenartig schwenkbar miteinander verbunden sind.
Durch die schwenkbare Verbindung wird eine definierte Bewegung der
beiden Backen relativ zueinander ermöglicht.
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Ein
weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Vorrichtung
ist dadurch gekennzeichnet, dass die schwenkbare Verbindung der
Hebel an einem Ende der Vorrichtung angeordnet ist. Die Vorrichtung
kann ähnlich ausgeführt sein wie ein Glätteisen,
das zum Glätten von Haaren verwendet wird.
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Ein
weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Vorrichtung
ist dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung eine Regeleinrichtung
zum Regeln der Temperatur der beheizbaren Anlagefläche umfasst.
Die zum Schweißen benötigte Temperatur hängt
unter anderem von dem verwendeten Kunststoffmaterial und dessen
Dicke ab.
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Bei
einem Verfahren zum Umhüllen einer Haarsträhne
mit einer Strähnenfolie aus einem Kunststoffmaterial, mit
Hilfe einer vorab beschriebenen Vorrichtung, ist die oben angegebene
Aufgabe alternativ oder zusätzlich dadurch gelöst,
dass zwei Strähnenfolienabschnitte der die Haarsträhne
umhüllenden Strähnefolie zwischen den beiden Anlageflächen
miteinander verschweißt werden. Die Erfindung betrifft
auch die Verwendung der vorab beschriebenen Vorrichtung.
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Weitere
Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus
der nachfolgenden Beschreibung, in der unter Bezugnahme auf die Zeichnung
verschiedene Ausführungsbeispiele im Einzelnen beschrieben
sind. Es zeigen:
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1 eine
perspektivische Darstellung einer Vorrichtung gemäß einem
ersten Ausführungsbeispiel mit zwei Hebeln, an denen jeweils
eine Anlagefläche ausgebildet ist;
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2 einen
der Hebel der Vorrichtung aus 1 in der
Draufsicht;
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3 die
Vorrichtung aus 1 in einem geöffneten
Zustand in einer Seitenansicht und
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4 eine
perspektivische Darstellung einer ähnlichen Vorrichtung
wie in 1 gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel.
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In
den 1 bis 3 ist eine Vorrichtung 1 gemäß einem
ersten Ausführungsbeispiel in verschiedenen Ansichten dargestellt.
Bei Vorrichtung 1 handelt es sich um ein zangenartiges
Werkzeug, mit dem zwei aufeinander liegende Strähnenfolienabschnitte
aus einem Kunststoffmaterial entlang einer Schweißnaht
verschweißt werden können.
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Bei
der Strähnenfolie handelt es sich um eine rechteckige transparente
Kunststofffolie. Die Strähnenfolie kann eine Vorfaltlinie
aufweisen und wird so um eine Haarsträhne gelegt, dass
zwei Endabschnitte der Strähnenfolie in Längsrichtung
der Haarsträhne aneinander beziehungsweise aufeinander
liegen. Die aneinander anliegenden beziehungsweise aufeinander liegenden
Strähnenfolienabschnitte werden dann mit Hilfe der erfindungsgemäßen
Vorrichtung 1 verschweißt.
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Die
Vorrichtung 1 umfasst zwei Hebel 4, 5, die
durch ein Schwenklager 8 an einem Ende der Hebel 4, 5 schwenkbar
miteinander verbunden sind. Durch einen Doppelpfeil 9 ist
in 3 angedeutet, dass die beiden Hebel 4, 5 durch
eine ent sprechende Schwenkbewegung um das Schwenklager 8 aufeinander
zu und voneinander weg bewegt werden können. Die Hebel 4, 5 weisen
an ihren dem Schwenklager 8 abgewandten Enden jeweils eine
Anlagefläche 11, 12 auf, die aneinander
zur Anlage kommen, wenn die beiden Hebel 4, 5 aufeinander
zu bewegt werden.
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Die
Anlageflächen 11, 12 sind an jeweils
einer Backe 15, 16 vorgesehen, die einteilig mit
dem jeweiligen Hebel 4, 5 ausgeführt
oder als separate Teile an dem jeweiligen Hebel 4, 5 befestigt
sind. Über die Backen 15, 16 sind die
Anlageflächen 11, 12 beheizbar. Zu diesem
Zweck ist in die Backen 15, 16 beziehungsweise
die Hebel 4, 5 mindestens eine Heizeinrichtung
integriert.
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Darüber
hinaus ist eine Temperaturregeleinrichtung in die Vorrichtung 1,
insbesondere in die Backen 15, 16 beziehungsweise
Hebel 4, 5 integriert. Mit Hilfe der Temperaturregeleinrichtung
kann die Temperatur der Anlageflächen 11, 12 so
eingestellt beziehungsweise geregelt werden, dass zwei aufeinander
liegende Strähnenfolienabschnitte schnell und sicher miteinander
verschweißt werden.
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Die
Vorrichtung 1 kann mit Batterien betrieben werden oder,
wie in 3 gezeigt ist, mit einem Stromanschluss 18 versehen
sein. Die Vorrichtung 1 ist zur Vereinfachung der Handhabung
vorzugsweise relativ zu dem Stromanschluss 18 drehbar ausgeführt.
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Zum
Verschweißen der beiden Folienabschnitte werden diese mit
den Backen 15, 16 so umgriffen, dass die beiden
Folienabschnitte zwischen den beiden Anlageflächen 11, 12 eingeklemmt
beziehungsweise zusammengedrückt werden. In diesem Zustand
werden die Anlageflächen 11, 12 beheizt, um
die beiden Folienabschnitte miteinander zu verschweißen.
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Von
der Anlagefläche 11 der Backe 15 ist eine
Anschlagfläche 20 abgewinkelt, die einen Anschlag
für die Folienabschnitte darstellt. Durch die Anschlagfläche 20 wird
verhindert, dass die Folienabschnitte beim Anlegen der Vorrichtung 1 auf
der der Haarsträhne abgewandten Seite über die
Backen 15, 16 herausragen. Dadurch wird sichergestellt, dass
die Backen 15, 16 beim Verschweißen nicht
zu nahe an der in die Strähnenfolie eingepackten Haarsträhne
angeordnet werden.
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Die
Bereiche der Hebel 4, 5 zwischen dem Schwenklager 8 und
den Anlageflächen 11, 12 beziehungsweise
Backen 15, 16 stellen Griffbereiche dar, an denen
die Vorrichtung 1 mit der Hand umgriffen und betätigt
werden kann. Die Griffbereiche sind, wie man insbesondere in 2 sieht,
quer zur Längsrichtung der Hebel 4, 5 etwa
doppelt so breit wie die zugehörige Anlagefläche 11.
Dadurch wird ermöglicht, dass lange Haarsträhnen
mit entsprechend langen Strähnenfolien durch mehrere Schweißnähte
in Längsrichtung stoffschlüssig miteinander verbunden werden
können.
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In 4 ist
eine ähnliche Vorrichtung 41 wie in 1 perspektivisch
dargestellt. Die Vorrichtung 41 umfasst zwei Hebel 44, 45,
die durch ein Schwenklager 48 an einem Ende der Hebel 44, 45 schwenkbar
miteinander verbunden sind. An den dem Schwenklager 48 abgewandten
Enden der Hebel 44, 45 ist jeweils eine Anlagefläche 51, 52 an
einer Backe 55, 56 ausgebildet. Die Anlageflächen 51, 52 sind,
wie bei dem vorangegangen Ausführungsbeispiel, einzeln
oder zusammen beheizbar. Eine Anschlagfläche 60 ist
von der Anlagefläche 51 der Backe 55 abgewinkelt,
um einen Anschlag für die zu verschweißenden Strähnenfolienabschnitte
zu bilden.
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Bei
dem in 4 dargestellten Ausführungsbeispiel sind
im Unterschied zu dem vorangegangenen Ausführungsbeispiel
die Backen 55, 56 mit den Anlageflächen 51, 52 durch
gekrümmte Bereiche 65, 66 einstückig
mit den Griffbereichen verbunden, die sich zwischen den gekrümmten
Bereichen 65, 66 und dem Schwenklager 48 erstrecken.
Durch die gekrümmten Bereiche 65, 66 werden
die Anlageflächen 51, 52 relativ zu den
Griffberei chen quer zur Längsrichtung der Hebel 44, 45 versetzt.
Dadurch wird das Verschweißen von mehreren Längsabschnitten
einer langen Strähnenfolie mit einer langen Haarsträhne
in mehreren Schritten vereinfacht.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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