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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine neue Zunge bzw. ein neues Verschlusssystem
für Schuhe.
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Die
Nachteile des Standes der Technik bei Verschlusssystemen für Schuhe
können
wie folgt dargestellt werden.
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Bestehende
Zungen bzw. Verschlusssysteme berücksichtigen die Anatomie eines
Fußrückens oder eines
Fußes
im Hinblick auf einen kontinuierlichen Formschluss sowie eine gleichmäßige Druckverteilung
in nur unzulänglicher
Weise.
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Darüber hinaus
sind die aus dem Stand der Technik bekannte Verschlusssystemen für Schuhe
umständlich
in der Bedienung und die Komponenten bestehender Verschlusssysteme
sind normalerweise fest in die Systeme integriert, so dass bei eventuellen
Defekten der Komponenten ein weiterer Gebrauch des Schuhs häufig unmöglich ist
und eine Neuanschaffung notwendig wird.
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Der
vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verschlusssystem
für Schuhe
bereitzustellen, durch das die vorstehenden Nachteile des Standes
der Technik behoben werden können
und durch das ein leicht zu bedienendes Verschlusssystemen für Schuhe
bereitgestellt wird, wobei der Schuh ganz aufgeht.
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Darüber hinaus
besteht eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung in der Bereitstellung
einer Zunge für
Schuhe, welche die Bedienbarkeit eines Verschlusssystems für Schuhe
erleichtert.
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Eine
zusätzliche
Aufgabe der Erfindung besteht in der Bereitstellung einer Zunge
für Schuhe,
die einen guten Formschluss sowie eine gleichmäßige Druckverteilung am Fuß gewährleistet.
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Diese
und weitere der nachstehenden Beschreibung zu entnehmenden Aufgaben
werden durch eine Zunge gemäß Anspruch
1 bzw. durch ein Verschlusssystem gemäß Anspruch 12 gelöst, das
eine Zunge gemäß Anspruch
1 aufweist.
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Vorteilhafte
Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
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Die
vorliegende Erfindung richtet sich in einen ersten Aspekt auf eine
Zunge für
Schuhe, die eine Grundstruktur, eine Haltevorrichtung und eine Polsterung
einschließt.
Die Grundstruktur ist aus einem im Wesentlichen unelastischen Material
hergestellt und weist eine von einem Fuß abgewandte Oberseite und
eine dem Fuß zugewandte
Unterseite auf. Die Haltevorrichtung ist an der Oberseite der Grundstruktur
positioniert und derart ausgebildet, dass sie mindestens ein Zugelement
fixierbar aufnehmen kann. Die Polsterung ist an der Unterseite der
Grundstruktur vorgesehen. Prinzipiell wird dadurch eine zweilagige
Zunge gebildet. Eine mehrlagige Ausgestaltung der Zunge mit weiteren
Elementen als Polsterung oder in anderer Funktion ist ebenfalls
denkbar.
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In
einer Ausführungsform
kann die Haltevorrichtung für
eine Schnur bzw. ein Zugelement an einer vorbestimmten Stelle an
der Oberseite der Grundstruktur angebracht sein.
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In
einer anderen Ausführungsform
kann ein Kanal an der Oberseite der Grundstruktur bereitgestellt sein.
In dieser Ausführungsform
kann die Haltevorrichtung im Kanal angeordnet sein. Ferner kann
der Kanal Mittel zur Aufnahme der Haltevorrichtung aufweisen. Alternativ
dazu kann die Haltevorrichtung Mittel zur Aufnahme im Kanal aufweisen.
Eine Kombination der erwähnten
Mittel zur Aufnahme ist ebenfalls möglich. Ferner gestatten die
Mittel zur Aufnahme eine in definierten Abständen verstellbare Positionierung
der Haltevorrichtung im Kanal. Alternativ kann eine stufenlos verstellbare
Positionierung der Haltevorrichtung im Kanal bereitgestellt sein.
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In
einer anderen Ausführungsform
kann die verstellbare Positionierung der Haltevorrichtung an einer beliebigen
Stelle im Kanal in geeigneten Abständen, vorzugsweise in Abständen von
2,5 mm erfolgen.
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In
einer anderen Ausführungsform
schließt
die Haltevorrichtung mindestens einen Tanka ein. Wie hierin verwendet,
ist ein Tanka eine Art von Verschluss, mit einem drehbar gelagertem
Hebel, mit welchen ein Zugelement, wie ein Band oder eine Schnur,
in der Haltevorrichtung eingeklemmt und somit fixiert werden kann. Alternativ
zu Tankas schließt
die Haltevorrichtung mindestens eine Aufnahme für Greifarme ein. Die Verwendung
von einem Klemmdeckel, Dreisteg oder Äquivalenten Vorrichtungen ist
ebenfalls denkbar, solange damit ein Zugelement in der Haltevorrichtung
zweckmäßig fixiert
und freigegeben werden kann. Auch ist die Verwendung von Tankas,
wie herkömmlich
definiert, denkbar, wobei ein herkömmlicher Tanka eine meist längliche, rechteckige
Vorrichtung mit einem Loch für
das durchzuführende
Zugelement ist, das darin mittels Druck auf einen quer durch das
Loch geführten
gefederten Bolzen fixiert oder freigegeben werden kann. Die Verwendung von
runden herkömmlichen
Tankas ist ebenfallsdenkbar.
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Erfindungsgemäß kann die
Polsterung derart ausgestaltet sein, dass ein Hohlraum entsteht.
Beispielsweise kann die Polsterung der Zunge nur an den Seiten erfolgen,
so dass der Hohlraum in der Mitte der Zunge entsteht. Ferner kann
der Verlauf des Hohlraums einem Fußrücken folgen.
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In
einer anderen Ausführungsform
kann in der Zunge eine Vielzahl von Perforationen bereitgestellt sein.
Ferner kann die Vielzahl von Perforationen insbesondere oberhalb
des Hohlraums bereitgestellt sein. Diese Perforationen bewirken,
dass Wasserdampf sehr leicht entweichen kann, wodurch eine nachhaltige
Verbesserung des Fußklimas
möglich
ist.
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In
einer anderen Ausführungsform
können
in der Grundstruktur eine Eintrittsöffnung und eine Austrittsöffnung zur
Durchführung
eines Zugelements derart vorgesehen sein, dass das Zugelement zwischen
der Eintrittsöffnung
und der Austrittsöffnung
an der Unterseite der Grundstruktur und im Hohlraum durchgeführt werden
kann.
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In
einer anderen Ausführungsform
kann die Zunge linksseitig und rechtsseitig gemäß der Anatomie eines Fußrückens vorgeformt
sein.
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In
den vorstehenden Ausführungsformen
gemäß dem ersten
Aspekt der Erfindung kann die Zunge eine eingliedrige Struktur oder
eine mehrgliedrige Struktur aufweisen.
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In
den vorstehenden Ausführungsformen
gemäß dem ersten
Aspekt der Erfindung kann das im Wesentlichen unelastische Material
der Grundstruktur ein Kunststoff sein. Als Kunststoff ist insbesondere
gespritztes Polyurethan bevorzugt. Durch die Verwendung eines im
Wesentlichen unelastischen Materials für die Grundstruktur der Zunge
kann in der späteren
Verwendung der Zunge als Teil des Verschlusssystems ein Formschluss
entlang des gesamten Abschnitts der Zunge von distal nach proximal
sichergestellt werden. Dadurch ist eine entscheidende Verbesserung
einer Paßform
der Zunge bzw. des die Zunge einschließenden Verschlusssystems möglich. Ferner
kann dadurch eine gleichmäßige Druckverteilung
im Verlauf der gesamten Zunge erzielt werden. Wie vorstehend erwähnt, kann
die Zunge durch die anatomische Nachbildung des Fußrückens exakt
am Fußrücken aufliegen.
Durch die Ausgestaltung der Zunge kann ein Verrutschen minimiert oder
vollständig
verhindert werden, wodurch eine zusätzliche Verbesserung der Paßform möglich ist.
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Die
vorliegende Erfindung richtet sich in einem zweiten Aspekt auf ein
Verschlusssystem für
Schuhe, das eine Zunge, mindestens ein Zugelement und Führungselemente
einschließt.
Die Zunge ist gemäß dem vorstehenden
ersten Aspekt der Erfindung ausgestaltet. Die Führungselemente für das mindestens
eine Zugelement sind an mindestens einer Seite des Schuhschafts
bereitgestellt. In diese Führungselemente
greift das mindestens eine Zugelement oberhalb der Zunge ein. Ferner
ist das mindestens eine Zugelement in der Haltevorrichtung gemäß dem vorstehenden
ersten Aspekt der Erfindung fixierbar aufgenommen.
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Das
mindestens eine Zugelement kann aus folgendem ausgewählt sein:
Bänder,
Schnüre
und Greifarme. Die Führungselemente
können
aus folgendem ausgewählt
sein: Ösen,
Haken und Schienen.
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In
einer Ausführungsform
kann die Haltevorrichtung an einer vorbestimmten Stelle am proximalen Ende
der Zunge angebracht sein. Die Haltevorrichtung kann ferner zwei
Tankas, wie vorstehend beschrieben, einschließen. Die Polsterung kann derart
ausgestaltet sein, dass ein Hohlraum entsteht. In der Grundstruktur können eine
Eintrittsöffnung
und eine Austrittsöffnung zur
Durchführung
eines Zugelements derart vorgesehen sein, dass das Zugelement zwischen
der Eintrittsöffnung
und der Austrittsöffnung
an der Unterseite der Grundstruktur und im Hohlraum durchgeführt werden
kann. Zwei Zugelemente in Form von Schnüren können derart vorgesehen sein,
dass eine zweigeteilte bzw. zweizonige Schnürung entsteht, bei der die
distale Schnur im Wesentlichen oberhalb des distalen Abschnitts
der Zunge verläuft
und die proximale Schnur im Wesentlichen oberhalb des proximalen
Abschnitts der Zunge verläuft.
Die distale Schnur kann zur Überbrückung des
Abschnitts der proximalen Schnur in die Eintrittsöffnung eingeführt, an
der Unterseite der Zunge und im Hohlraum durchgeführt und
nach Überbrückung des
Abschnitts der proximalen Schnur aus der Austrittsöffnung ausgeführt werden.
Durch diese zweigeteilte bzw. zweizonige Schnürung kann ein kontinuierlicher
Formschluss von distal nach proximal sichergestellt werden.
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In
einer anderen Ausführungsform
können
die Führungselemente
als Ösen
und/oder Haken ausgebildet sein. Ferner können die proximalen Führungselemente
in einem Abstand von etwa 1,5 cm in distaler Richtung von der Haltevorrichtung
angebracht sein. Die proximalen Führungselemente können mit
der Haltevorrichtung nicht auf gleiche Höhe gesetzt werden. Bei diesem
Abstand von etwa 1,5 cm kann eine gleichmäßige Zugspannung gewährleistet
werden.
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In
einer anderen Ausführungsform
kann die Haltevorrichtung im Kanal angeordnet sein. Ferner können zwei
Führungselemente
in Form von Schienen am linken und rechten Schuhschaft von proximal
nach distal verlaufen und in proximalen und distalen Aufnahmen angeordnet
sein.
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In
einer anderen Ausführungsform
können
an den proximalen und/oder distalen Aufnahmen Stellvorrichtungen
zum Verstellen der Stellung mindestens einer der beiden Schienen
vorgesehen sein.
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In
einer anderen Ausführungsform
kann als proximale Aufnahme jeweils eine Kassette dienen. Ferner kann
die Kassette eine oder mehrere Einkerbungen zum Fixieren der Schiene
einschließen.
Die Einkerbungen können
im Durchmesser der Schienen bereitgestellt sein. Beispielsweise
können
jeweils 2 bis 3 Einkerbungen in einer Kassette vorgesehen sein.
Somit können
die Schienen beispielsweise in 2 bis 3 Positionen bzw. Stellungen
fixiert und der Winkel zwischen den Schienen vergrößert bzw.
verkleinert werden. Durch diese vorteilhafte Ausgestaltung kann
eine unterschiedliche anatomische Beschaffenheit von Füßen berücksichtigt werden.
Beispielsweise kann bei einem sehr starken Fuß in der Regel die zur Mitte
hin letzte Stellung der Schienen verwendet werden.
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In
einer anderen Ausführungsform
kann als distale Aufnahme ein flexibles Element dienen, das wahlweise
in sämtliche
Richtungen verformt werden kann. Das flexible Element kann eine
Stellschraube einschließen
und wahlweise zweiteilig bereitgestellt sein. Ferner kann das flexible
Element die Schienen miteinander verbinden, indem es beispielsweise
eine Rundung macht. Durch die Stellschraube ist es möglich, die
Stellung der beiden Schienen beispielsweise im Verhältnis zueinander
zu verstellen. Die Schienen können
mittels der Stellschraube beispielsweise parallel zueinander verlaufend
oder von proximal nach distal in einem spitzen Winkel zusammenlaufend
eingestellt werden.
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In
einer anderen Ausführungsform
können
zwei Zugelemente in Form von Schnüren derart vorgesehen sein,
dass eine ziehharmonikaförmige
Schnürung
entsteht, bei der die Position der beiden Schnüre oberhalb der Zunge an den
beiden Schienen mittels der Bewegung der Haltevorrichtung in proximaler
und/oder distaler Richtung eingestellt werden kann. Je weiter die
Haltevorrichtung von distal nach proximal verschoben wird, umso
mehr kann das Verschlusssystem und damit der Schuh geschlossen werden.
Ferner ist es bevorzugt, dass die Schnüre selbst in ihrer Länge beliebig
eingestellt werden können.
Somit kann auch in dieser Ausführungsform
ein kontinuierlicher Formschluss von distal nach proximal sichergestellt
werden.
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In
einer anderen Ausführungsform
können
zwei Zugelemente in Form von Greifarmen derart vorgesehen sein,
dass ein Mechanismus entsteht, bei dem die Position der beiden Greifarme
oberhalb der Zunge an den beiden Schienen mittels der Bewegung der
Haltevorrichtung in proximaler und/oder distaler Richtung eingestellt
werden kann. Je weiter die Haltevorrichtung von distal nach proximal
verschoben wird, umso mehr kann das Verschlusssystem und damit der
Schuh geschlossen werden. Somit kann auch in dieser Ausführungsform
ein kontinuierlicher Formschluss von distal nach proximal sichergestellt
werden.
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In
den vorstehenden Ausführungsformen
gemäß dem zweiten
Aspekt der Erfindung kann im Falle von Bändern und/oder Schnüren als
Zugelemente eine feste Verbindung des Zugelements mit denn Schuhschaft mittels
einer Verankerung an einer vorbestimmten Position vorgesehen sein.
Ferner kann die Verankerung wahlweise verstellbar sein.
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Die
vorliegende Erfindung richtet sich in einem dritten Aspekt auf die
Zunge für
Schuhe gemäß dem ersten
Aspekt bzw. auf das Verschlusssystem für Schuhe gemäß dem zweiten
Aspekt, wobei sämtliche
Komponenten der Zunge bzw. des Verschlusssystems ausgetauscht werden
können.
Somit kann bei eventuellen Defekten der erfindungsgemäßen Komponenten
ein weiterer Gebrauch des Schuhs sichergestellt werden. Ferner ist
es vorgesehen, dass der Austausch bestimmter Komponenten durch den
Benutzer selbst vorgenommen werden kann.
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Es
folgt eine detaillierte Beschreibung der Erfindung anhand von bevorzugten
Ausführungsformen
sowie der beigefügten
Zeichnungen. Darin zeigen:
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1 eine
schematische Darstellung einer Ausführungsform einer Zunge gemäß der vorliegenden
Erfindung;
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2 eine
schematische Darstellung einer Ausführungsform eines Verschlusssystems
gemäß der vorliegenden
Erfindung;
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3 eine
schematische Darstellung einer weiteren Ausführungsform eines Verschlusssystems
gemäß der vorliegenden
Erfindung;
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4 eine
schematische Darstellung einer noch weiteren Ausführungsform
eines Verschlusssystems gemäß der vorliegenden
Erfindung;
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5A eine
schematische Darstellung eines einzelnen Tankas mit einem drehbar
gelagerten Hebel, mit dem ein Zugelement, wie ein Band oder eine
Schnur, in der Haltevorrichtung eingeklemmt und somit fixiert werden
kann;
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5B eine
schematische Darstellung eines Doppel-Tankas mit einem zur 5A analogen
Mechanismus der Hebel;
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6 eine
schematische Darstellung einer Zunge mit einer zweigliedrigen Struktur;
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7A eine
schematische Darstellung einer noch weiteren Ausführungsform
eines Verschlusssystems gemäß der vorliegenden
Erfindung; und
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7B eine
schematische Darstellung einer noch weiteren Ausführungsform
eines Verschlusssystems gemäß der vorliegenden
Erfindung.
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Bezug
nehmend auf 1 ist eine schematische Darstellung
einer Ausführungsform
einer hier zur Längsachse
symmetrisch ausgebildeten Zunge 1 gemäß der vorliegenden Erfindung
gezeigt. Vorzugsweise ist die Zunge 1 mit demselben Material überzogen
wie der Schuh. Die Zunge 1 ist mit einer Grundstruktur 2 und
einer Polsterung 4 gezeigt. Eine Haltevorrichtung ist hier
zur besseren Sichtbarkeit der Grundstruktur 2 nicht gezeigt.
Die Grundstruktur 2 ist aus gespritztem Polyurethan, einem
im Wesentlichen unelastischen bzw. steifen Kunststoff, hergestellt.
Durch dieses Material wird sichergestellt, dass bei Schliessen des
Verschlusssystems die Zunge über
die gesamte Kontaktfläche
formschlüssig
am Fuß aufliegen
kann. Ferner ist die von einem Fuß abgewandte Oberseite der
Grundstruktur 2 zu sehen. Die dem Fuß zugewandte Unterseite ist
in 1 nicht sichtbar. Die Polsterung 4 ist
an der Unterseite der Grundstruktur 2 in einem schmalen
Bereich gezeigt. Ein Kanal 5 ist an der Oberseite der Grundstruktur 2 gezeigt.
Im Kanal 5 sind Mittel zur Aufnahme der hier nicht gezeigten
Haltevorrichtung dargestellt. Die gezeigten Mittel zur Aufnahme
gestatten eine in definierten Abständen verstellbare Positionierung
der Haltevorrichtung im Kanal 5. Die verstellbare Positionierung
entspricht hier etwa Abständen
von 2,5 mm. Die Polsterung 4 ist hier derart ausgestaltet,
dass ein Hohlraum 8 entsteht. Hier ist die Polsterung 4 der
Zunge 1 nur an den Seiten erfolgt, so dass der Hohlraum 8 in
der Mitte der Zunge 1 entsteht. Ferner ist eine Vielzahl
von Perforationen 9 gezeigt. Die Vielzahl von Perforationen 9 ist hier
oberhalb des Hohlraums 8 ausgebildet. Diese Perforationen 9 bewirken,
dass Wasserdampf sehr leicht entweichen kann, wodurch eine nachhaltige
Verbesserung des Fußklimas
möglich
ist. Die Zunge 1 ist hier als eine eingliedrige Struktur
dargestellt. Eine Zunge mit einer zweigliedrigen Struktur ist in
der 6 dargestellt, wobei die Zweigliedrigkeit mit
einer scharnierartigen Ausbildung 21 an der Schnittstelle
zwischen Fußrücken und
Schienbein realisiert wird. Die in dieser Figur gezeigte zweigliedrige
Zunge ist mit einer zweigeteilten bzw. zweizonigen Schnürung (vgl. 2)
dargestellt, die nachstehend erläutert
wird. Die Verwendung einer zweigliedrigen Struktur soll jedoch nicht
auf die gezeigte Ausführungsform
mit der zweizonigen Schnürung
eingeschränkt
sein, sondern kann auch mit anderen Ausführungsformen verwendet werden,
die nachstehend erläutert
werden. Eine derartige zweigliedrige Zunge ist vorzugsweise für knöchelbedeckendes
Schuhwerk vorgesehen.
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Wie
bereits vorstehend erwähnt,
kann durch die Verwendung von gespritztem Polyurethan für die Grundstruktur 2 der
Zunge 1 in der späteren
Verwendung der Zunge 1 als Teil des Verschlusssystems ein Formschluss
entlang des gesamten Abschnitts der Zunge 1 von distal
nach proximal sichergestellt werden. Dadurch ist eine entscheidende
Verbesserung einer Paßform
der Zunge bzw. des Verschlusssystems möglich. Ferner kann dadurch
eine gleichmäßige Druckverteilung
im Verlauf der gesamten Zunge erzielt werden.
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Bezug
nehmend auf 2 ist eine schematische Darstellung
einer Ausführungsform
eines Verschlusssystems gemäß der vorliegenden
Erfindung gezeigt. Das Verschlusssystem 12 ist mit einer
Zunge 1 gezeigt. Die Haltevorrichtung 3 (gestrichelter
Kasten) ist am proximalen Ende der Zunge 1 mittig dargestellt. Hier
enthält
die Haltevorrichtung 3 einen Doppel-Tanka 6. Die
bevorzugt eingesetzten Tankas sind in den 5A und 5B dargestellt.
Die 5A zeigt einen einzelnen Tanka 6, der
mit einem drehbar gelagerten Hebel 22 versehen ist, mit
dem ein Zugelement 13, wie ein Band oder eine Schnur, in
der Haltevorrichtung 3 eingeklemmt und somit fixiert werden
kann. Die 5B zeigt einen Doppel-Tanka
mit einem zur 5A analogen Mechanismus der
Hebel. Der Doppel-Tanka enthält
zwei nebeneinander angeordnete drehbar gelagerte Hebel 22,
die voneinander unabhängig
bedient werden können.
Doppel-Tankas werden vorzugsweise bei einer zweizonigen Schnürung verwendet.
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In
der Grundstruktur 2 sind eine Eintrittsöffnung 10 und eine
Austrittsöffnung 11 zur
Durchführung
einer distalen Schnur 13d dargestellt, die zwischen der
Eintrittsöffnung 10 und
der Austrittsöffnung 11 an
der Unterseite der Grundstruktur 2 (gestrichelte Linie)
und im Hohlraum 8 (nicht gezeigt) durchgeführt wird.
Ferner ist eine proximale Schnur 13p gezeigt, so dass eine
zweigeteilte bzw. zweizonige Schnürung entsteht, bei der die distale
Schnur 13d im Wesentlichen oberhalb des distalen Abschnitts
der Zunge 1 verläuft
und die proximale Schnur 13p im Wesentlichen oberhalb des
proximalen Abschnitts der Zunge 1 verläuft. Die distale Schnur 13d überbrückt somit
den Abschnitt der proximalen Schnur 13p. Die distale Schnur 13d und
die proximale Schnur 13p sind in jeweils einem der Tankas 6 eingeführt. Ferner
sind Ösen 14 links und
rechts vom Schuhschaft S dargestellt, in die die Schnüre 13 eingeführt sind.
Die proximalen Ösen 14p sind
in einem Abstand von etwa 1,5 cm in distaler Richtung von der Haltevorrichtung 3 angebracht,
um bei diesem Abstand eine gleichmäßige Zugspannung zu bewirken.
Ferner sind die Schnüre 13 in
einer festen Verbindung mit dem Schuhschaft S mittels einer jeweiligen
Verankerung 20 dargestellt. Durch diese zweigeteilte bzw.
zweizonige Schnürung
wird ein kontinuierlicher Formschluss von distal nach proximal sichergestellt.
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Bezug
nehmend auf 3 ist eine schematische Darstellung
einer weiteren Ausführungsform
eines Verschlusssystems gemäß der vorliegenden
Erfindung gezeigt. Das Verschlusssystem 12 ist mit einer
Zunge 1 gezeigt. Die Haltevorrichtung 3 (gestrichelter
Kasten) ist in der Mitte der Zunge 1 im Kanal 5 dargestellt.
Hier enthält
die Haltevorrichtung 3 einen einzigen Tanka 6.
Im Kanal 5 sind Mittel zur Aufnahme der Haltevorrichtung 3 dargestellt.
Die gezeigten Mittel zur Aufnahme gestatten eine in definierten
Abständen
verstellbare Positionierung der Haltevorrichtung 3 im Kanal 5.
Die verstellbare Positionierung entspricht auch hier etwa Abständen von
2,5 mm. Ferner sind zwei Schienen 14 am linken und rechten
Schuhschaft (nicht gezeigt) dargestellt, die von proximal nach distal
verlaufen und jeweils in proximalen und distalen Aufnahmen angeordnet sind.
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Hier
sind als proximale Aufnahme eine linke und rechte Kassette 15 dargestellt.
Die Kassetten 15 besitzen jeweils zwei Einkerbungen 16 zum
Fixieren der Schienen 14. Hier sind die Einkerbungen 15 im
Wesentlichen im Durchmesser der Schienen 14 dargestellt.
Somit können
die Schienen 14 jeweils in 2 Positionen bzw. Stellungen
fixiert und der Winkel zwischen den Schienen 14 vergrößert bzw.
verkleinert werden.
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Wie
bereits vorstehend erwähnt,
kann durch diese vorteilhafte Ausgestaltung eine unterschiedliche anatomische
Beschaffenheit von Füßen berücksichtigt
werden. Ferner ist hier als distale Aufnahme ein flexibles Element 17 dargestellt,
das in sämtliche
Richtungen verformbar ist. Das flexible Element 17 ist
für den
Abrollvorgang des Fußes
beim Gehen vorteilhaft. Das flexible Element 17 besitzt
eine Stellschraube 18 und wird von der Stellschraube 18 mittig
zweigeteilt. Hier verbindet das flexible Element 17 die
Schienen 14 miteinander, indem es eine Rundung macht. Durch
die Stellschraube 18 ist hier die Stellung der beiden Schienen 14 im
Verhältnis
zueinander so eingestellt, dass sie von proximal nach distal in
einem spitzen Winkel zusammenlaufen. Ferner sind zwei Schnüre 13 derart
angeordnet, dass eine ziehharmonikaförmige Schnürung entsteht, bei der die
Position der beiden Schnüre 13 oberhalb
der Zunge 1 an den beiden Schienen 14 mittels
der Bewegung der Haltevorrichtung 3 in proximaler und/oder
distaler Richtung eingestellt wird. Je weiter die Haltevorrichtung 3 von
distal nach proximal verschoben wird, umso mehr wird das Verschlusssystem 12 und
damit der Schuh geschlossen. Ferner sind die beiden Schnüre 13 im
Tanka 6 eingeführt.
Außerdem
sind hier die Schnüre 13 selbst
in ihrer Länge
einstellbar. Ferner sind die Schnüre 13 in einer festen
Verbindung mit dem Schuhschaft mittels einer jeweiligen Verankerung 20 dargestellt.
Wie bereits vorstehend erwähnt,
wird somit auch in dieser Ausführungsform
ein kontinuierlicher Formschluss von distal nach proximal sichergestellt.
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Bezug
nehmend auf 4 ist eine schematische Darstellung
einer weiteren Ausführungsform
eines Verschlusssystems gemäß der vorliegenden
Erfindung gezeigt. Das Verschlusssystem 12 ist mit einer
Zunge 1 gezeigt. Die Haltevorrichtung 3 (gestrichelter
Kasten) ist in der Mitte der Zunge 1 im Kanal 5 dargestellt.
Hier enthält
die Haltevorrichtung 3 jeweils eine Aufnahme 7 für einen
Greifarm. Im Kanal 5 sind Mittel zur Aufnahme der Haltevorrichtung 3 dargestellt.
Die gezeigten Mittel zur Aufnahme gestatten eine in definierten
Abständen verstellbare
Positionierung der Haltevorrichtung 3 im Kanal 5.
Die verstellbare Positionierung entspricht auch hier etwa Abständen von
2,5 mm. Ferner sind zwei Schienen 14 am linken und rechten
Schuhschaft (nicht gezeigt) dargestellt, die von proximal nach distal
verlaufen und jeweils in proximalen und distalen Aufnahmen angeordnet
sind. Hier sind als proximale Aufnahme eine linke und rechte Kassette 15 dargestellt.
Die Kassetten 15 besitzen jeweils zwei Einkerbungen 16 zum
Fixieren der Schienen 14. Hier sind die Einkerbungen 15 im Wesentlichen
im Durchmesser der Schienen 14 dargestellt. Somit können die
Schienen 14 jeweils in 2 Positionen bzw. Stellungen fixiert
und der Winkel zwischen den Schienen 14 vergrößert bzw.
verkleinert werden. Wie bereits vorstehend erwähnt, kann durch diese vorteilhafte
Ausgestaltung eine unterschiedliche anatomische Beschaffenheit von
Füßen berücksichtigt
werden. Ferner ist hier als distale Aufnahme ein flexibles Element 17 dargestellt,
das in sämtliche
Richtungen verformbar ist. Das flexible Element 17 besitzt
eine Stellschraube 18 und wird von der Stellschraube 18 mittig
zweigeteilt. Hier verbindet das flexible Element 17 die
Schienen 14 miteinander, indem es eine Rundung macht. Durch
die Stellschraube 18 ist hier die Stellung der beiden Schienen 14 im
Verhältnis
zueinander so eingestellt, dass sie von proximal nach distal in
einem spitzen Winkel zusammenlaufen. Ferner sind zwei Greifarme 19 derart
angeordnet, dass ein Mechanismus entsteht, bei dem die Position
der beiden Greifarme 19 oberhalb der Zunge 1 an
den beiden Schienen 14 mittels der Bewegung der Haltevorrichtung 3 in
proximaler und/oder distaler Richtung eingestellt wird. Je weiter
die Haltevorrichtung 3 von distal nach proximal verschoben
wird, umso mehr wird das Verschlusssystem 12 und damit
der Schuh geschlossen. Wie bereits vorstehend erwähnt, wird
somit auch in dieser Ausführungsform
ein kontinuierlicher Formschluss von distal nach proximal sichergestellt.
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Bezug
nehmend auf 7A und 7B sind
schematische Darstellungen von noch weiteren Ausführungsformen
eines Verschlusssystems gemäß der vorliegenden
Erfindung gezeigt, in denen die gezeigten Varianten mit einer eingliedrigen
oder zweigliedrigen Zunge verwendet werden können. Diese Varianten eignen sich
wegen einer leichteren Handhabung insbesondere für Kinderschuhe. 7A verwendet
eine eingliedrige Zunge, die bei sog. Low-Cut-Schuhen verwendbar
ist. 7B verwendet eine zweigliedrige Zunge, die bei knöchelbedeckenden
Schuhen vorteilhaft ist, wobei der Tanka 6 bei dieser Variante
in dem Kanal 5 ein wenig nach oben und nach unten verschoben
werden kann. Bei beiden Varianten der 7A und 7B können die
Schnüre 13 an
dem distalen Ende bzw. unten am Schaft durch eine Fixierung 23 miteinander
fest verbunden sein. Ferner kann die Fixierung 23 selbst
mit dem Schuhschaft fest verbunden sein. Die Fixierung 23 kann zwei
miteinander verschraubte Mettall- oder Kunststoff-Plättchen einschließen, an
denen die Schnüre 13 angebracht
sind. Ein entsprechend ausgebildeter Tanka ist als Fixierung 23 ebenfalls
möglich.
Bei beiden Varianten der 7A und 7B können die
Schnüre 13 an
dem proximalen Ende mit einer Griffhilfe 24 versehen sein.
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Die
durch die vorliegende Erfindung erzielten Vorteile können wie
folgt zusammengefasst werden:
- – Durch
die Ausgestaltung der erfindungsgemäße Zunge wird die Bedienbarkeit
des Verschlusssystems erleichtert.
- – Durch
die erfindungsgemäße Ausgestaltung
der Zunge hinsichtlich Material und Form sowie durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung
des Verschlusssystems können
ein kontinuierlicher Formschluss sowie eine gleichmäßige Druckverteilung
entlang des gesamten Abschnitts der Zunge von distal nach proximal sichergestellt
werden.
- – Durch
die Bereitstellung von erfindungsgemäßen Perforationen, die vorzugsweise
oberhalb des Hohlraums vorgesehen sind, kann Wasserdampf sehr leicht
entweichen und das Fußklima
nachhaltig verbessert werden.
- – Durch
die Bereitstellung von austauschbaren Komponenten der Zunge bzw.
des Verschlusssystems kann bei eventuellen Defekten der erfindungsgemäßen Komponenten
ein weiterer Gebrauch des Schuhs sichergestellt werden.
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Somit
wird durch die vorliegende Erfindung ein leicht realisierbares,
kostengünstiges
und ressourcenschonendes Verschlusssystem für Schuhe mit einem ausgezeichneten
und kontinuierlichen Formschluss sowie einer gleichmäßigen Druckverteilung
bereitgestellt. Bezugszeichenliste
1 | Zunge |
2 | Grundstruktur |
3 | Haltevorrichtung |
4 | Polsterung |
5 | Kanal |
6 | Tanka |
7 | Aufnahme
für Greifarm |
8 | Hohlraum |
9 | Perforationen |
10 | Eintrittsöffnung |
11 | Austrittsöffnung |
12 | Verschlusssystem |
13 | Zugelement/Schnur |
13p | proximale Schnur |
13d | distale Schnur |
14 | Führungselement/Öse/Schiene |
14p | proximale Öse |
15 | proximale Aufnahme/Kassette |
16 | Einkerbungen |
17 | flexibles Element |
18 | Stellschraube |
19 | Greifarm |
20 | Verankerung |
21 | scharnierartige Ausbildung |
22 | drehbar gelagerter Hebel |
23 | Fixierung |
24 | Griffhilfe |
S | Schuhschaft |