-
Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Anzeigen von Informationen
mittels eines in einem Kraftfahrzeug befestigten Displays, bei dem von
einer Benutzerschnittstelleneinrichtung Graphikdaten erzeugt werden,
die zumindest einen Teilbereich des Displays so ansteuern, dass
in einem Bedienzustand Informationen dargestellt werden, die zumindest
einem mittels einer Eingabeeinrichtung ausführbaren Bedienschritt
zugeordnet sind, und in einem Anzeigezustand Informationen dargestellt
werden, die keinen Bedienschritten zugeordnet sind. Ferner wird
ein Eintreten eines Objekts in eine Bedienzone, die einer Eingabeeinrichtung
zugeordnet ist, und ein Verlassen der Bedienzone detektiert. Des Weiteren
betrifft die Erfindung eine Anzeigeeinrichtung für ein
Kraftfahrzeug mit einem in dem Kraftfahrzeug befestigten Display,
einer Eingabeeinrichtung und einem Annhäherungssensor,
mit dem ein Eintreten eines Objekts in eine Bedienzone, die der
Eingabeeinrichtung zugeordnet ist, und ein Verlassen der Bedienzone
detektierbar ist. Die Anzeigeeinrichtung umfasst des Weiteren eine
Benutzerschnittstelleneinrichtung, mit welcher Graphikdaten erzeugbar sind,
die zumindest einen Teilbereich des Displays so ansteuern, dass
in einem Bedienzustand Informationen dargestellt werden, die einem
mittels der Eingabeeinrichtung ausführbaren Bedienschritt
zugeordnet sind, und in einem Anzeigezustand Informationen dargestellt
werden, die keinen Bedienschritten zugeordnet sind. Ein solches
Verfahren und eine solche Anzeigeeinrichtung sind aus der
DE 10 2007 039 445 A1 bekannt.
-
Es
ist wünschenswert, die Informationen im Kraftfahrzeug so
darzustellen, dass sie schnell und intuitiv vom Fahrer aufgenommen
werden können, so dass das Erfassen der dargestellten Informationen nicht
zu einer Ablenkung des Fahrers während der Fahrt führt.
Ferner soll die Bedienung so intuitiv, einfach und schnell durchführbar
sein, dass der Fahrer die Einrichtungen des Fahrzeugs, deren Informationen
von der Anzeigeeinrichtung dargestellt werden, auch während
der Fahrt bedienen kann, selbst wenn von der Anzeigeeinrichtung
gegebenenfalls komplexe hierarchische Strukturen darstellbar sind.
Die Informationsdarstellung und die mit einer Informationsdarstellung
verbundene Bedienung in dem Kraftfahrzeug trägt somit zur
Sicherheit beim Führen des Kraftfahrzeugs bei.
-
Es
ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren und eine
Anzeigeeinrichtung der Eingangs genannten Art bereitzustellen, mit
denen die von der Anzeige unterstützte Bedienung von Einrichtungen
des Kraftfahrzeugs vereinfacht wird.
-
Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren
mit dem Merkmal des Anspruchs 1 und einer Anzeigeeinrichtung mit
den Merkmalen des Anspruchs 10 gelöst. Vorteilhafte Aus-
und Weiterbildungen ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen.
-
Das
erfindungsgemäße Verfahren ist dadurch gekennzeichnet,
dass die Benutzerschnittstelleneinrichtung von dem Bedienzustand
in den Anzeigezustand wechselt, wenn das Objekt die Bedienzone verlässt
und wenn das Objekt nicht innerhalb eines definierten Zeitintervalls
wieder in die Bedienzone eintritt.
-
Bei
bekannten Verfahren wechselt die Benutzerschnittstelleneinrichtung
von dem Bedienzustand in den Anzeigezustand unmittelbar, wenn das Objekt
die Bedienzone verlässt. Bei dem Objekt handelt es sich
vielfach um eine Bedienhand des Fahrers des Kraftfahrzeugs. In diesem
Fall kann es vorkommen, dass der Fahrer seine Bedienhand kurzzeitig aus
der Bedienzone heraus führt, um beispielsweise das Lenkrad
mit beiden Händen anfassen zu können, obwohl der
Bedienvorgang noch nicht abgeschlossen ist. In diesem Fall ist es
nachteilig, wenn die Anzeige unmittelbar in den Anzeigezustand wechselt, wenn
die Bedienhand die Bedienzone verlassen hat. Des Weiteren kann ein
ungewolltes Verlassen der Bedienzone aufgrund von Fahrzeugvibrationen
auftreten.
-
Bei
dem erfindungsgemäßen Verfahren kann der Nutzer
seine Bedienhand nach dem ungewollten Verlassen der Bedienzone oder
nach einer kurzzeitigen Steuerung des Lenkrads mit der Bedienhand wieder
in die Bedienzone einführen, um den Bedienvorgang fortzuführen.
In diesem Fall kommt es bei dem erfindungsgemäßen
Verfahren nicht zu einem ungewollten Wechsel vom Bedienzustand in
den Anzeigezustand. Hierdurch wird der Bedienvorgang für den
Nutzer vereinfacht, da er nicht durch eine zwischenzeitliche Anzeige
im Anzeigezustand möglicherweise verwirrt wird.
-
Der
Bedienzustand und der Anzeigezustand sind bei dem erfindungsgemäßen
Verfahren klar voneinander getrennt. Im Anzeigezustand werden keinerlei
Informationen dargestellt, die mit der Bedienung der laufenden Anwendung
in direktem Zusammenhang stehen. Es werden insbesondere keine Schaltflächen
dargestellt. Im Bedienzustand werden hingegen Informationen dargestellt,
die zumindest einem mittels der Eingabeeinrichtung ausführbaren Bedienschritt
zugeordnet sind. Es werden insbesondere Schaltflächen dargestellt.
Im Bedienzustand können gegebenenfalls weiterhin Informationen
des Anzeigezustands dargestellt werden, denen jedoch aufgrund der
Darstellung der Informationen für den Bedienzustand weniger
Fläche auf dem Display zur Verfügung steht.
-
Unter
einer Schaltfläche wird im Sinne der Erfindung ein Steuerelement
einer graphischen Benutzerschnittstelle verstanden. Eine Schaltfläche
unterscheidet sich von Elementen und Flächen zur reinen
Informationsanzeige, so genannten Anzeigeelementen bzw. Anzeigenflächen,
darin, dass sie auswählbar sind. Bei einer Auswahl einer
Schaltfläche wird eine ihr zugeordnete Funktion ausgeführt.
Die Funktion kann nur zu einer Veränderung der Informationsanzeige
führen. Ferner können über die Schaltflächen
auch Einrichtungen gesteuert werden, deren Bedienung von der Informationsanzeige
unterstützt wird. Die Schaltflächen können
somit herkömmliche mechanische Schalter ersetzen. Die Schaltflächen können
beliebig auf einer frei programmierbaren Anzeigefläche
erzeugt und angezeigt werden. Des Weiteren kann vorgesehen sein,
dass eine Schaltfläche markiert werden kann. In diesem
Fall wird die zugeordnete Funktion noch nicht ausgeführt.
Die markierte Schaltfläche wird jedoch gegenüber
anderen Schaltflächen hervorgehoben dargestellt. Die Markierung
und/oder Auswahl einer Schaltfläche kann mittels einer
Cursorsteuerung oder durch direkte Bedienung einer berührungsempfindlichen
Anzeigefläche erfolgen.
-
Gemäß einer
Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens
wechselt beim Eintreten des Objekts in die Bedienzone die Benutzerschnittstelleneinrichtung
von dem Anzeigezustand in den Bedienzustand. Dies ist eine für
den Benutzer intuitive Vorgehensweise, so dass sie zumeist auch
vom Fahrer ausgeführt werden kann, ohne den Blick vom Fahrgeschehen
abzuwenden. Der Nutzer muss somit keinen gesonderten Bedienschritt
ausführen, um vom Anzeigezustand in den Bedienzustand zu
wechseln. Der Benutzer wird somit erst nach der Annäherung
z. B. seiner Hand an die Eingabeeinrichtung seinen Blick kurzzeitig
auf das Display richten. Er nimmt dann bereits die Informationen
des Bedienzustands wahr und kann auf diese Weise sehr schnell den
gewünschten Bedienschritt ausführen. Danach kann die
Benutzerschnittstelleneinrichtung wieder von dem Bedienzustand in
den Anzeigezustand wechseln, so dass der Benutzer die für
ihn wesentlichen Informationen der Anzeige der Anwendung, die nicht mit
einem Bedienschritt in Verbindung stehen, auf einer großen
Fläche des Displays wahrnehmen kann. Will der Nutzer nämlich
keinen Bedienschritt ausführen, sind Informationen, welche
etwaige Bedienschritte visualisieren, überflüssig.
Sie werden bei dem erfindungsgemäßen Verfahren
im Anzeigezustand nicht angezeigt.
-
Gemäß einer
Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens
wird die Annäherung des Objekts kapazitiv gemessen. Ferner
kann die Annäherung des Objekts mittels Infrarotstrahlung
gemessen werden. Bei dem Objekt handelt es sich insbesondere um
einen Körperteil eines Nutzers, insbesondere seine Hand
oder ein Finger des Nutzers.
-
Gemäß einer
weiteren Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens
werden beim Wechsel vom Anzeigezustand in den Bedienzustand zumindest
ein Teil der angezeigten graphischen Objekte vergrößert
angezeigt. Durch diese Veränderung der Darstellung ist
im Bedienzustand eine leichtere Betätigung von Schaltflächen,
die in Verbindung mit graphischen Objekten dargestellt werden, möglich.
Ferner können graphische Objekte, die für die
Betätigung besonders wichtig sind, leichter erfasst werden. Des
Weiteren kann beim Wechsel vom Anzeigezustand in den Bedienzustand
der Darstellungsmaßstab verändert, insbesondere
vergrößert werden.
-
Der
Bedienzustand betrifft insbesondere die Bedienung einer Anwendung,
deren Anzeige im Anzeigezustand dargestellt wird. Auf diese Weise
kann der Nutzer ohne weiteres eine logische Verbindung zwischen
den möglichen Bedienschritten, die im Bedienzustand visualisiert
werden, zu der Anwendung des Anzeigezustands herstellen.
-
Von
besonderer Bedeutung für das erfindungsgemäße
Verfahren ist die Länge des Zeitintervalls. Zum einen darf
das Zeitintervall nicht zu lang gewählt werden, damit die
Anzeige nicht zu lange im Bedienzustand verbleibt. Zum anderen darf
das Zeitintervall nicht zu kurz gewählt werden, damit ein
ungewollter Wechsel in den Anzeigezustand vermieden wird. Bei der
Festlegung der Länge des Zeitintervalls sind insbesondere
die Gegebenheiten im Kraftfahrzeug zu berücksichtigen.
Das Zeitintervall wird insbesondere auf eine Betätigung
der Eingabeeinrichtung durch den Fahrer des Kraftfahrzeugs abgestimmt.
Es hat sich dabei herausgestellt, dass ein Zeitintervall mit einer
Länge in einem Bereich von einer Sekunde bis sechs Sekunden
sehr gut die speziellen Bedingungen im Kraftfahrzeug berücksichtigt.
Vorteilhafter Weise liegt die Länge des Zeitintervalls
in einem Bereich von zwei Sekunden bis fünf Sekunden. Besonders
bevorzugt ist die Länge des Zeitintervalls fünf Sekunden.
-
Gemäß einer
weiteren Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens
wird die Geschwindigkeit des Fahrzeugs erfasst. In diesem Fall kann
die Länge des Zeitintervalls alternativ in Abhängigkeit von
der Fahrzeuggeschwindigkeit festgelegt werden. Beispielsweise kann
das Zeitintervall bei höheren Fahrzeuggeschwindigkeiten
länger gewählt werden als bei niedrigeren Fahrzeuggeschwindigkeiten.
Bei höheren Fahrzeuggeschwindigkeiten ist es nämlich häufiger
erforderlich, dass der Fahrer während eines Bedienvorgangs
diesen für längere Zeit unterbrechen muss, um
das Lenkrad mit beiden Händen zu steuern, als das dies
bei niedrigeren Fahrzeuggeschwindigkeiten der Fall ist. Außerdem
wird der Fahrer des Kraftfahrzeugs bei höheren Geschwindigkeiten
den Blick seltener vom Fahrgeschehen abwenden, so dass ein späteres
Umschalten in den Anzeigezustand unproblematischer ist.
-
Die
erfindungsgemäße Anzeigeeinrichtung ist dadurch
gekennzeichnet, dass die Benutzerschnittstelleneinrichtung so ausgebildet
ist, dass von dem Bedienzustand in den Anzeigezustand gewechselt
wird, wenn das Objekt die Bedienzone verlässt und wenn
das Objekt nicht innerhalb eines definierten Zeitintervalls wieder
in die Bedienzone eintritt.
-
Die
erfindungsgemäße Anzeigeeinrichtung ist insbesondere
ausgebildet, um die vorstehend genannten Verfahrensschritte teilweise
oder vollständig auszuführen.
-
Die
Benutzerschnittstelleneinrichtung der erfindungsgemäßen
Anzeigeeinrichtung umfasst insbesondere einen Speicher, in welchem
die Länge des Zeitintervalls gespeichert ist. Die gespeicherte
Länge des Zeitintervalls ist z. B. in einem Bereich von
einer Sekunde bis sechs Sekunden, bevorzugt in einem Bereich von
zwei Sekunden bis fünf Sekunden und besonders bevorzugt
ist die gespeicherte Länge des Zeitintervalls fünf
Sekunden.
-
Gemäß einer
Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Anzeigeeinrichtung
ist die Eingabeeinrichtung eine berührungsempfindliche
Oberfläche des Displays. Die Bedienzone wird in diesem
Fall insbesondere von einem Bereich vor dem Display gebildet. Der
Nutzer tritt z. B. mit einem Objekt oder seiner Bedienhand in die
Bedienzone ein, wenn der Abstand zu der berührungsempfindlichen
Oberfläche des Displays einen bestimmten Wert unterschritten
hat.
-
Gemäß einer
weiteren Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Anzeigeeinrichtung
umfasst diese eine Schnittstelle zum Empfang von Daten über
die aktuelle Fahrzeuggeschwindigkeit. Mittels der Benutzerschnittstelleneinrichtung
ist die Länge des Zeitintervalls in diesem Fall in Abhängigkeit
von der Fahrzeuggeschwindigkeit festlegbar. Es besteht insbesondere
ein funktionaler Zusammenhang zwischen der aktuellen Fahrzeug geschwindigkeit
und der Länge des Zeitintervalls, wobei bevorzugt das Zeitintervall
bei höheren Geschwindigkeiten länger ist als bei niedrigeren
Geschwindigkeiten.
-
Die
Erfindung wird nun anhand eines Ausführungsbeispiels mit
Bezug zu den Zeichnungen erläutert.
-
1 zeigt
schematisch ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen
Anzeigeeinrichtung und die Koppelung dieser Anzeigeeinrichtung mit
der Elektronik des Kraftfahrzeugs,
-
die 2A und 2B zeigen
eine Anzeige im Anzeigezustand und eine Anzeige im Bedienzustand,
die von einem Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen
Verfahrens erzeugt wurden,
-
die 3A und 3B zeigen
weitere Anzeigen in einem Anzeigezustand und einem Bedienzustand.
die von dem Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen
Verfahrens erzeugt wurden, und
-
die 4A und 4B zeigen
weitere Anzeigen in einem Anzeigezustand und einem Bedienzustand,
die von dem Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen
Verfahrens erzeugt wurden.
-
Die
Anzeigeeinrichtung umfasst ein Display 1 zur grafischen
Darstellung von Informationen. Bei dem Display 1 kann es
sich um ein Matrix-Display handeln, z. B. ein LCD (liquid crystal
display), insbesondere ein Farbdisplay in TFT-(thin-film transistor)-Technik.
Des Weiteren kann das Display in ein so genanntes twisted nematic-liquid
crystal display (TN-LCD), ein super twisted nematic (STN) display, ein
Doppelschicht-STN, ein FLC (ferroelectric liquid crystal) Display
oder ein SSFLC (surface stabilized ferroelectric liquid crystal)
sein. Dem Display 1 ist eine (nicht gezeigte) Hintergrundbeleuchtung
zugeordnet, die durch eine oder mehrere lichtemittierende Dioden
bereitgestellt werden kann. Das Display 1 ist frei programmierbar,
d. h. es lassen sich beliebige Grafikdaten erzeugen, welche auf
dem Display 1 dargestellt werden.
-
Das
Display 1 ist insbesondere in einem Bereich des Fahrzeugs
befestigt, der zumindest für den Fahrer gut sichtbar ist.
Ist die Bedienung der Einrichtungen des Fahrzeugs direkt mit der
Anordnung des Displays 1 gekoppelt, so dass der Benutzer
z. B. seine Hand oder seinen Finger zumindest in die Nähe des
Displays 1 bringen muss, um Eingaben vorzunehmen, ist das
Display 1 so angeordnet, dass es der Fahrer des Fahrzeugs
leicht mit seiner Hand oder seinem Finger erreichen kann. Beispielsweise
kann das Display 1 in der Mittelkonsole des Fahrzeugs untergebracht
sein.
-
Das
Display 1 ist mit einer Benutzerschnittstelleneinrichtung 2 verbunden,
mit welcher Grafikdaten für auf dem Display 1 darstellbare
grafische Objekte erzeugbar sind. Ferner ist die Benutzerschnittstelleneinrichtung 2 mit
einer Eingabeeinrichtung 4 verbunden, über welche
der Benutzer Einrichtungen des Fahrzeugs, deren Informationen auf
dem Display 1 angezeigt werden, steuern kann.
-
Bei
der Eingabeeinrichtung 4 kann es sich beispielsweise um
eine Einrichtung zum Erfassen und Auswerten einer Geste eines Körperteils
eines Nutzers handeln. Beispielsweise kann die Hand des Benutzers
vor dem Display 1 die Geste ausführen. Dabei wird
die dreidimensionale Position der Hand in einem bestimmten Aufenthaltsbereich
vor dem Display 1 erfasst, ohne dass es erforderlich ist.
dass das Display 1 berührt wird. Der zugelassene
Aufenthaltsbereich hängt von der Anordnung des Displays 1 in dem
Kraftfahrzeug ab. Der Bereich sollte so gewählt sein, dass
der Aufenthalt der Hand eines Benutzers, in diesem Aufenthaltsbereich
eindeutig mit einer Bedienung der Eingabeeinrichtung 4 in
Verbindung gebracht werden kann. Die Grenze des Aufenthaltsbereichs
kann z. B. 40 cm bis 10 cm vor dem Display 1 liegen. Wird
die Hand des Benutzers näher als dieser Schwellwert an
das Display 1 heranbewegt, wird dies von der Eingabeeinrichtung 4 erkannt
und die Annäherung wird als Bedienabsicht interpretiert.
Dies führt dazu, dass das Display 1 vom Anzeigezustand
in einen Bedienzustand wechselt, wie es später erläutert wird.
Die Eingabeeinrichtung 4 detektiert die Position und die
Bewegung der Hand des Benutzers in dem Aufenthaltsbereich. Dabei
werden verschiedene, von der Hand ausgeführte Gesten erkannt
und als Eingaben interpretiert.
-
Die
Eingabeeinrichtung
4 kann z. B. Infrarotlichtquellen und
Infrarotlichtempfänger umfassen, welche das an der Hand
reflektiert Infrarotlicht detektieren. Details einer solchen Eingabeeinrichtung
sind in der
DE 100
58 244 C2 beschrieben, deren diesbezüglicher Offenbarungsgehalt
hiermit in die vorliegende Beschreibung aufgenommen wird. Weitere Eingabeeinrichtungen,
die in Verbindung mit der Anzeigeeinrichtung eingesetzt werden können,
sind in folgenden Veröffentlichungen beschrieben:
DE 103 05 341 A1 und
DE 10 2004 048 956
A1 .
-
Des
Weiteren kann die Position der Hand und deren zeitliche Veränderung
auch mittels eines optischen Systems erfasst werden. Bei diesem
System emittiert eine lichtemittierende Diode z. B. rechteckförmiges
amplitudenmoduliertes Licht. Dieses Licht wird an dem zu detektierenden
Objekt, d. h. der Hand, reflektiert und gelangt nach der Reflexion
zu einer Fotodiode. Eine weitere lichtemittierende Diode emittiert
ebenfalls rechteckför miges amplitudenmoduliertes Licht
zur Fotodiode, welches jedoch um 180° phasenversetzt ist.
Bei der Fotodiode überlagern sich die beiden Lichtsignale
und heben sich auf, falls sie genau die gleiche Amplitude aufweisen.
Falls sich die Signale bei der Fotodiode nicht aufheben, wird die
Lichtemission der zweiten Diode über einen Regelkreis so
geregelt, dass sich das Gesamtempfangssignal wieder zu Null ergänzt. Ändert
sich die Position des Objekts, ändert sich auch der Lichtanteil,
welcher von der ersten lichtemittierenden Diode zur Fotodiode über
die Reflexion an dem Objekt gelangt. Dies bewirkt ein Nachführen
der Intensität der zweiten lichtemittierenden Diode durch
den Regelkreis. Das Regelsignal ist somit ein Maß für
die Reflexion des Lichts, welches von der ersten Diode emittiert
wird, an dem Objekt. Auf diese Weise lässt sich aus dem
Regelsignal ein Signal ableiten, welches für die Position
des Objekts charakteristisch ist.
-
Des
Weiteren kann die Eingabeeinrichtung 4 eine berührungsempfindliche
Folie sein, die auf dem Display 1 vorgesehen ist. Mit der
Folie kann die Position einer Berührung des hinter der
Folie angeordneten Displays 1 detektiert werden. Die Folie
kann z. B. als resistive Touchfolie, kapazitive Touchfolie oder
piezoelektrische Folie ausgebildet sein. Ferner kann die Folie so
ausgebildet sein, dass ein Wärmestrom, der z. B. von dem
Finger eines Benutzers ausgeht, gemessen wird. Aus der zeitlichen
Entwicklung der Berührung der Folie lassen sich verschiedene
Eingaben gewinnen. Beispielsweise kann im einfachsten Fall das Berühren
der Folie bei einer bestimmten Position einem auf dem Display 1 angezeigten
grafischen Objekt zugeordnet werden. Des Weiteren können
Gleitbewegungen des Fingers über die Folie interpretiert
werden. Insbesondere kann der Benutzer auf diese Weise eine Linie
auf dem Display 1 definieren, indem er an einem Punkt die
Folie berührt, zu einem anderen Punkt hin auf der Folie
gleitet und den Finger bei dem anderen Punkt von der Folie wegnimmt.
-
Die
Benutzerschnittstelleneinrichtung 2 ist ferner mit einem
Fahrzeugbus 7 gekoppelt. Über den Fahrzeugbus 7 ist
die Benutzerschnittstelleneinrichtung 2 mit Fahrerassistenzsystemen
des Fahrzeugs verbunden. Die Benutzerschnittstelleneinrichtung 2 erhält über
den Fahrzeugbus 7 Daten dieser Fahrerassistenzsysteme und
bereitet die so auf, dass diese Daten dem Fahrer bzw. den Fahrzeuginsassen über
das Display 1 grafisch dargestellt werden. Die Benutzerschnittstelleneinrichtung 2 erzeugt
hierfür Grafikdaten für auf dem Display 1 darstellbare
Objekte, welche unter anderem die Informationen der Fahrerassistenzsysteme
grafisch darstellen. Ferner ist die Benutzerschnittstelleneinrichtung 2 über
den Fahrzeugbus 7 mit verschiedenen Informations- und Kommunikations-
sowie Unterhaltungseinrichtungen des Fahrzeugs verbunden. Die vielfältigen
Informatio nen dieser Einrichtungen des Fahrzeugs werden in der Benutzerschnittstelleneinrichtung 2 aufbereitet und
in Grafikdaten für eine grafische Darstellung umgewandelt.
-
Wird
die Annäherung eines Objekts nicht von der Eingabeeinrichtung 4 selbst
detektiert, ist ein separater Annäherungssensor 9 vorgesehen,
mit dem eine Annäherung eines Objekts an die Eingabeeinrichtung 4 detektiert
wird. Der Annäherungssensor 9 ist mit der Benutzerschnittstelleneinrichtung 2 verbunden.
Der Annäherungssensor 9 überträgt
an die Benutzerschnittstelleneinrichtung 2 ein Signal,
wenn sich ein Objekt soweit an die Eingabeeinrichtung 2 angenähert
hat, dass ein voreingestellter Schwellwert unterschritten wird.
Der Annäherungssensor 9 definiert eine Bedienzone
vor der Eingabeeinrichtung 4. Wenn die Eingabeeinrichtung 4 als
berührungsempfindliche Oberfläche des Displays 1 ausgebildet ist,
erstreckt sich die Bedienzone in dem Raum vor der berührungsempfindlichen
Oberfläche des Displays 1 bis zu einer bestimmten
Entfernung vor dieser Oberfläche.
-
Des
Weiteren ist die Benutzerschnittstelleneinrichtung 2 mit
einem Speicher 3 verbunden. Der Speicher 3 kann
zum einen Daten speichern, welche die Benutzerschnittstelleneinrichtung 2 zum
Erzeugen von Graphikdaten verwendet, die auf dem Display 1 dargestellt
werden sollen. Zum anderen kann in dem Speicher 3 ein Zeitintervall
gespeichert sein, welches beim Wechsel vom Bedienzustand in den Anzeigezustand
von der Benutzerschnittstelleneinrichtung 2 verwendet wird,
wie es später erläutert wird.
-
Im
Folgenden werden Beispiele für Anzeigen erläutert,
die von einem Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen
Verfahrens mittels der vorstehend beschriebenen Anzeigeeinrichtung
erzeugt werden:
2A zeigt eine Informationsdarstellung
in einem Anzeigezustand, die in Verbindung mit dem Betrieb und der
Steuerung eines Radios des Kraftfahrzeugs von dem erfindungsgemäßen
Verfahren erzeugt wird. Es werden für die verschiedenen
Radiosender, die von dem Radio aktuell empfangen werden können,
graphische Objekte 5 angezeigt. Ein ausgewählter
Radiosender wird dabei im Vordergrund dargestellt. Andere Radiosender
werden im Hintergrund dargestellt. Des Weiteren wird eine Frequenzskala angezeigt.
Ferner wird der ausgewählte Radiosender nochmals alphanumerisch
angezeigt. Des Weiteren gibt es verschiedene Anzeigefelder 5,
die nach einem Wechsel in den Bedienzustand in Schaltflächen
umgewandelt werden.
-
Will
der Nutzer einen anderen Radiosender einstellen, nähert
er sich mit seiner Hand der berührungsempfindlichen Oberfläche
des Displays 1 an. Tritt er in die vor dem Display 1 definierte
Bedienzone ein, wechselt die Informationsdarstellung in den Bedienzustand.
Die Informationsanzeige im Bedienzustand ist in 2B gezeigt.
Die graphischen Objekte 5, die im Anzeigezustand nur der
Informationsdarstellung dienten und die mit keinen Bedienschritten verknüpft
waren, werden zumindest zum Teil in Schaltflächen 6 umgewandelt,
die vom Nutzer betätigt werden können. Die graphischen
Objekte 6 für die Radiosender werden in diesem
Fall im Bedienzustand in einer Reihe in gleicher Größe
nebeneinander dargestellt. Des Weiteren werden die Schaltflächen 6 zum
Teil vergrößert dargestellt, damit sie vom Nutzer
durch die Berührung der berührungsempfindlichen
Oberfläche des Displays 1 leichter ausgewählt werden
können. Ferner werden gegebenenfalls zusätzliche
Schaltflächen 6 dargestellt, die keine Entsprechung
im Anzeigezustand haben.
-
Befindet
sich die Bedienhand des Nutzers in der Bedienzone, kann der Nutzer
beispielsweise einen Bildlauf (Scrollen) durch die möglichen
Radiosender erzeugen. Ferner kann der Nutzer z. B. einen neuen Radiosender
auswählen. Entfernt der Nutzer während dieses
Bedienvorgangs seine Bedienhand aus der Bedienzone, wird in der
Benutzerschnittstelleneinrichtung 2 ein Zähler
gestartet. Mittels des Zählers wird die Zeit gemessen,
die vergangen ist, seit die Bedienhand des Nutzers die Bedienzone
verlassen hat. Erreicht der Zähler die Länge eines
definierten Zeitintervalls, welches in den Speicher 3 gespeichert
ist und tritt die Bedienhand des Nutzers nicht innerhalb dieses
Zeitintervalls wieder in die Bedienzone ein, verändert
die Benutzerschnittstelleneinrichtung 2 die Informationsdarstellung
auf dem Display 1 so, dass die Informationen wieder im
Anzeigezustand dargestellt werden, wie es in 2A gezeigt ist.
Gegebenenfalls wird jedoch ein anderer ausgewählter Radiosender
im Vordergrund dargestellt.
-
Tritt
der Nutzer mit seiner Bedienhand jedoch innerhalb des im Speicher 3 gespeicherten
Zeitintervalls wieder in die Bedienzone ein, verändert
die Benutzerschnittstelleneinrichtung 2 die Informationsdarstellung
nicht. Ferner wird der Zähler dann wieder auf den Wert
Null zurückgesetzt.
-
Im
vorliegenden Ausführungsbeispiel beträgt die Länge
des im Speicher 3 gespeicherten Zeitintervalls fünf
Sekunden. Falls erforderlich, kann jedoch ein anderer Wert für
die Länge des Zeitintervalls im Speicher 3 gespeichert
sein. Ferner kann die Benutzerschnittstelleneinrichtung 2 alternativ
die Länge des Zeitintervalls in Abhängigkeit von
der Fahrzeuggeschwindigkeit berechnen, welche der Benutzerschnittstelleneinrichtung 2 über
den Fahrzeugbus 7 übertragen wird.
-
In
den 3A und 3B ist
ein weiteres Beispiel für die Anzeige von Informationen
im Anzeigezustand (3A) und im Bedienzustand (3B) gezeigt.
Im Anzeigezustand wird eine geographische Karte 7 für
das Navigationssystem des Fahrzeugs dargestellt. Ferner werden unterhalb
der geographischen Karte 7 graphische Objekte 8 dargestellt,
die im Anzeigezustand zwar keinen Bedienschritten zugeordnet sind,
welche aber mögliche Bedienschritte visualisieren, die
im Bedienzustand ausgeführt werden können.
-
Nähert
der Nutzer sich mit einem Objekt, wie z. B. seiner Bedienhand, der
berührungsempfindlichen Oberfläche des Displays 1 an,
wechselt die Informationsdarstellung beim Eintritt in die Bedienzone in
den Bedienzustand, wie er in 3B dargestellt ist.
Der von der geographischen Karte 7 wiedergegebene Ausschnitt
verkleinert sich in diesem Fall. Ferner vergrößern
sich die graphischen Objekte 8 und werden zu Schaltflächen 10,
denen eine bestimmte Funktion für die Bedienung des Navigationssystems zugeordnet
ist.
-
Wie
bereits mit Bezug zu den 2A und 2B beschrieben,
wechselt die Informationsdarstellung wieder in den Anzeigezustand,
wenn das Objekt bzw. die Bedienhand des Nutzers die Bedienzone verlässt
und nicht innerhalb des Zeitintervalls wieder in die Bedienzone
eintritt. Tritt das Objekt bzw. die Bedienhand wieder vor Ablauf
des Zeitintervalls in die Bedienzone ein, wird die Informationsdarstellung
nicht verändert und verbleibt im Bedienzustand.
-
In
den 4A und 4B ist
ein weiteres Beispiel für die Anzeige im Anzeigezustand
(4A) und im Bedienzustand (4B) wiedergegeben.
Im Anzeigezustand werden, wie in 4A gezeigt,
graphische Objekte 11 für Kontaktpersonen angezeigt. Ferner
werden graphische Objekte 12 angezeigt, die im Anzeigezustand
keinen Bedienschritten zugeordnet sind, die jedoch möglichen
Bedienschritten entsprechen.
-
Tritt
der Nutzer mit einem Objekt oder seiner Bedienhand in die Bedienzone
ein, wechselt die Anzeige in den Bedienzustand, wie es in 4B dargestellt
ist. Die graphischen Objekte 11 werden nicht mehr perspektivisch
dargestellt, sondern als jeweils gleichgroße Quadrate.
Ferner werden diese graphischen Objekte in Schaltflächen 13 umgewandelt,
die ein Nutzer betätigen kann, um einen bestimmten Kontakt
auszuwählen und z. B. eine Mobilfunkverbindung zu einer
gespeicherten Telefonnummer dieser Kontaktperson her zustellen. Außerdem
werden verschiedene Schaltflächen 14 zum Bedienen
des Mobiltelefons des Kraftfahrzeugs dargestellt.
-
Wie
bei den vorhergehenden Beispielen wechselt die Benutzerschnittstelleneinrichtung 2 von dem
Bedienzustand zurück in den Anzeigezustand, wenn das Objekt
bzw. die Bedienhand die Bedienzone verlässt und nicht innerhalb
eines definierten Zeitintervalls wieder in die Bedienzone eintritt.
Tritt das Objekt nach dem Verlassen der Bedienzone vor Ablauf des
Zeitintervalls wieder in die Bedienzone ein, bleibt die Informationsdarstellung
unverändert im Bedienzustand.
-
- 1
- Display
- 2
- Benutzerschnittstelleneinrichtung
- 3
- Speicher
- 4
- Eingabeeinrichtung
- 5
- graphisches
Objekt
- 6
- Schaltfläche
- 7
- geographische
Karte
- 8
- graphisches
Objekt
- 9
- Annäherungssensor
- 10
- Schaltfläche
- 11
- graphisches
Objekt
- 12
- graphisches
Objekt
- 13
- Schaltfläche
- 14
- Schaltfläche
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste
der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert
erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information
des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen
Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt
keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- - DE 102007039445
A1 [0001]
- - DE 10058244 C2 [0030]
- - DE 10305341 A1 [0030]
- - DE 102004048956 A1 [0030]