DE102009017323A1 - Repellent wirksames Mittel zur Vergrämung von Wild und Verfahren zur Verwendung dieses Mittels - Google Patents

Repellent wirksames Mittel zur Vergrämung von Wild und Verfahren zur Verwendung dieses Mittels Download PDF

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    • A01AGRICULTURE; FORESTRY; ANIMAL HUSBANDRY; HUNTING; TRAPPING; FISHING
    • A01NPRESERVATION OF BODIES OF HUMANS OR ANIMALS OR PLANTS OR PARTS THEREOF; BIOCIDES, e.g. AS DISINFECTANTS, AS PESTICIDES OR AS HERBICIDES; PEST REPELLANTS OR ATTRACTANTS; PLANT GROWTH REGULATORS
    • A01N37/00Biocides, pest repellants or attractants, or plant growth regulators containing organic compounds containing a carbon atom having three bonds to hetero atoms with at the most two bonds to halogen, e.g. carboxylic acids
    • A01N37/02Saturated carboxylic acids or thio analogues thereof; Derivatives thereof

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Abstract

Zur Vergrämung von Wild sowie zum Schutz von Forstpflanzen vor Verbissschäden wird ein geruchsneutrales Monocarbonsäuresalz vorgeschlagen, welches infolge einer Reaktion mit Bestandteilen der Umgebungsluft zur Freisetzung der eine wildvergrämende Wirkung ausübenden Monocarbonsäure geeignet ist. Das Salz wird vorzugsweise in der Form einer wässrigen Lösung bereitgestellt und an dem jeweiligen Ort auf ein poröses Substrat gleichförmig aufgetragen, wobei die genannte Reaktion unmittelbar einsetzt und eine repellente Wirkung ausübt. Zum Schutz des Anwenders dieses Mittels vor einer vorzeitigen Freisetzung der Säure wird das genannte Salz beispielsweise in gasdichten Verpackungen bereitgestellt und gelangt in dieser Form in den Handel.

Description

  • Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren entsprechend dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Sie bezieht sich ferner auf Verwendungen dieses Mittels entsprechend den Oberbegriffen der Ansprüche 9 und 10.
  • Die Erfindung betrifft wildverscheuchende, repellent wirksame Monocarbonsäuresalze, die durch Reaktion mit Bestandteilen der atmosphärischen Luft Vergrämungsmittel, hier Monocarbonsäuren steuerbar freisetzen, wobei ein hoher und effektiver Vergrämungsgrad erzielbar ist. Die Erfindung betrifft auch die Verwendung und Ausbringung dieser Wirkstoffe.
  • Alljährlich entstehen der Forst- und Landwirtschaft erhebliche Verluste durch Wildschäden. Schätzungen dieser Schäden für die Bundesrepublik Deutschland bewegen sich zwischen 30 bis 50 Mio. EUR. Auch die durch Wild verursachten Schäden im Bereich des Straßenverkehrs sind enorm und bewegen sich bei ca. 15% aller Unfälle.
  • Zur Verhinderung von Wildschäden sind physikalisch-akkustische, mechanisch-physikalische Verfahren, biologische und chemische Methoden grundsätzlich bekannt.
  • Von den drei ersten Verfahrensarten haben sich Einzäunungen, Umhüllungen und Umwicklungen gefährdeter Pflanzenteile sowie die Verwendung verbissschützender Oberflächenbeläge bewährt, die eine repellente Wirkung auf das Wild ausüben. (K. Lemke, Verhüten von Wildschäden, Deutscher Landwirtschaftstag 1977).
  • In der GB 20 2004 014 866 ist z. B. einen Schwarzwildabwehrkoffer beschrieben, der ein Radio über eine Akkustation und ein Funkschaltuhrmodul ein bzw. aus schaltet. Es sind auch andere Tonsignale (Ultraschall) aussendende Apparaturen bekannt.
  • Zu den mechanischen Mitteln zählen beispielsweise im einfachsten Fall Umgrenzungseinrichtungen und Schutzzäune. Die Errichtung von Schutzzäunen ist kostenintensiv und nicht immer erwünscht bzw. möglich, wie z. B. in Gebirgsreegionen.
  • Die zur Verwendung von vor Verbiss schützenden Oberflächenbeläge an den Pflanzen enthalten Aufrauhzusätze wie z. B. Quarz- und Kalksplitt, die ihre Wirkung verstärken. Hauptnachteil dieser Mittel ist ihr zähflüssig-pastöser Zustand, der im Regelfall nur einen manuell aufwendigen und personalkostenintensiven Auftragsvorgang im Streichverfahren zulässt.
  • Die bisher genannten Verfahren sind arbeitsaufwendig und/oder sehr materialintensiv und werden mit unterschiedlichem Erfolg angewendet, so dass man Wildverbissschäden hauptsächlich mit chemischen Präparaten bekämpft.
  • Diese werden entweder auf die von Wildverbiss gefährdeten Pflanzen aufgebracht oder auf dem Boden versprüht bzw. verspritzt. Als chemische Mittel (vgl. R. Wegler, Chemie der Pflanzenschutz- und Schädlingsbekämpfungsmittel, Springer-Verlag Heidelberg, 1970, Band 1) sind eine Reihe von Präparaten bekannt, z. B. Wildverbissmittel auf der Basis von stark riechenden Verbindungen der Art der Steinkohlendestillationsprodukte, wie sie bereits in dem Dokument DE 888 631 beschrieben sind. Genannt sind auch Anthrazenöle, Destillate der Braunkohlen-, Torf-, Holz- und Schieferschwelerei. Es werden weiter schwefelhaltige Verbindungen empfohlen, auch sind Kresol oder Nikotinsulfat genannt. Zum Teil rufen diese Substanzen jedoch Pflanzenschädigungen hervor, wie z. B. Steinkohlen- oder Erdöldestillationsrückstände. Das gilt auch für einige wenige chemisch definierte Vergrämungsmittel wie Naphthalin, Kampher, Dichlorbenzen, Formaldehyd und Ethylmercaptan. Diese Mittel sind jedoch zum Teil auch für Mensch, Tier und Pflanzen giftig. Darüberhinaus verursachen viele solcher Mittel, beispielsweise diejenigen, die Teer oder Teerinhaltsstoffe in isolierter Form enthalten, eine Wachstumsstörung der damit behandelten Pflanzen. Chemische, repellent wirksame Stoffe zur Einschränkung von Wildverbiss ohne Geruchswirkung sind ebenfalls bekannt. Zu Ihnen gehören bestimmte Ritterstoffe, die ebenfalls bei R. Wegler beschrieben sind.
  • Aus der DD 288 972 sind Kalziumhydrogensulfid, Kalziumsulfid und schwefelhaltige Verbindungen in der Form einer wässrigen, spritzfertigen Emulsion oder einer Paste gegen Wildverbiss bei Laub- und Nadelhölzern bekannt.
  • Aus der DD 226 758 sind Vergrämungsmittel bekannt, die gleichzeitig eine fungizide Wirkung bei Pflanzenverletzungen und Pilzinfektionen der verletzten Pflanzenteile besitzen. Sie enthalten Tetramethylthiuramdisulfid und Zink-bis-(Ndiethyldithiocarbamat) oder Zink-bis-(Nethylphenyldithiocarbamate) als Wirkstoff, die in PVA-Dispersionen aufgebracht werden.
  • Die DE 10 2004 058 934 beschreibt natürliche Wildabweisungsmittel wie Tierepithelien, Federn, Fischbestandteile, Säugetierhaare, menschliche Haare, Hunde-, Wolfs- oder Bärenhaare, tierische Ausscheidungsprodukte usw., wobei das eigentliche Ziel der Erfindung ein Langzeit-Bodenverbesserer mit wildabweisender Wirkung ist.
  • Die DE 3441 107 beschreibt wässrige Polymerdispersionen mit mittleren Filmbildetemperaturen von 0 bis 35°C als Wildverbissmittel.
  • Aus der EP-A 1 81 543 ist die Verwendung wässriger Polymer-Dispersionen einer mittleren Filmbildungstemperatur von 0°C bis 35°C als Wildverbissmittel bekannt. Diese Dispersionen werden durch Versprühen auf junge Forstkulturen aufgebracht und bilden nach dem Trocknen einen geruchlosen Belag. Zwar wird erwähnt, dass die aus dem Polymerdispersionen gebildeten Beläge mehrere Jahre wirksam sein sollen. Es liegt jedoch auf der Hand, dass die nach- bzw. neuwachsenden Pflanzentriebe diesen schützenden Belag nicht mehr aufweisen und die Forstkulturen daher schon nach relativ kurzer Zeit wieder im gleichen Ausmaß wie unbehandelte Pflanzen wildgebissgefährdet sind.
  • Allen den oben genannten chemischen Wirkstoffen ist in Ihrer Anwendung gemeinsam, dass diese um ihre gegen Wildverbiss schützende Wirkung zu entwickeln, auf das zu schützende Objekt aufgetragen werden müssen. Jedweder Auftrag und Kontakt an den Pflanzen bedeutet aber gleichzeitig einen Eingriff in ihr natürliches biochemisches Leben.
  • Aus diesem Grunde hat man schon frühzeitig nach Möglichkeiten gesucht, Tiere von den Kultur- und Nutzpflanzen des Waldes fernzuhalten. Dazu nutzt man den in der Tierwelt hoch ausgeprägten Geruchssinn. Das Tier wittert über die Atmosphäre je nach Konzentration und Substanz den repellent wirkenden Stoff bereits in großer Entfernung und nähert sich auf diese Weise den zu schüt-enden Pflanzen nicht. Auf diese Weise lassen sich Duftzäune installieren, die vom Tier gemieden werden. Bekannt ist, dass Duftstoffe, insbesondere solche, die auf Raubtiere wie z. B. Bär, Wolf, Fuchs, Kojote, Luchs oder auf Menschen oder auch deren Ausscheidungen (Urin und Exkremente) hinweisen, hochwirksame Gebietsgrenzen darstellen. Diese Ausscheidungen besitzen ein hochkompliziertes Duftbouquet. Als besonders effektiv haben sich solche Verbindungen erwiesen, die dem tierischen und menschlichen Schweiß entsprechen. Diese den Säugetieren eigenen natürlichen Stoffwechselprodukte haben hohe repellente Wirkung auf Wildverbiss verübende Tiere. Bei den natürlichen Stoffwechselprodukten handelt es sich im Wesentlichen um niedrigmolekulare flüchtige, lineare und verzweigte Monocarbonsäuren. Diese sind synthetisch herstellbar. Prinzipiell sind alle Strukturisomeren der Kettenlängen von C2–C7 geeignet, wobei sich jedoch Kettenlängen von C3–C5 durch eine (selbst für den Menschen) widerliche Penetranz auszeichnen.
  • Diese natürliche, letztlich „angeborene Witterungswahrnehmung von Duftmarken” ist allgemein bekannt und wird in ihrer Kernidee z. B. durch die DE 2 264 312 genutzt. Die in diesem Dokument beschriebene Erfindung verweist aber auch auf die Problematik bei der Anwendung derartig „unangenehmer” Duftstoffe hin, wobei Hersteller und Anwender nur ein durch ein kompliziertes handling in die Lage versetzt werden, mit diesen Wirksubstanzen umzugehen. Die Erfindung beschäftigt sich demzufolge damit, einen speziellen Kunststoffbeutel so zu konstruieren, dass Hersteller und Anwender vor der Anwendung keinen unmittelbaren Kontakt zu den wirksamen Geruchsstoffen bekommen und die Kunststoffbeutel mit Öffnungen so gestaltet sind, dass der Geruch des Vergrämungsmittels später an die Atmosphäre abgegeben wird.
  • In dem Dokument DE-GM 76 11 644 wird die gleiche chemische Verbindungsgruppe benutzt, wobei diese in einen Schaumstoffschwamm eingebracht wird. Um ein Auswaschen bei Regen zu verhindern, wird dieser Duftstoffträger mit einer Haube versehen und auf einen Erdspieß montiert.
  • Auch bei dem Gegenstand des Dokuments DE 3 931 107 wird prinzipiell als Basis die gleiche Wirksubstanz genutzt, wobei man den genannten Monocarbonsäuren Präpolymerschäume, meist auf der Basis von Polyurethan vor dessen Aushärtung zusetzt. Nach der Applizierung der PU-Schäume vor Ort sollen die Schäume die flüchtigen und damit geruchlich wahrnehmbaren niederen Monocarbonsäuren freigeben, um damit das Wild der Umgebung zu vergrämen. Prinzipiell bleibt die zuvor beschriebene Problematik, wenn auch verlagert, bestehen. Auch hier sind die Hersteller und Anwender derartiger Materialien dem Kontakt unmittelbar ausgesetzt, so dass Arbeitsgeräte und beschäumtes Objekt kontaminiert sind und bleiben. Produkt und Verfahren weisen jedoch einen weiteren erheblichen Nachteil auf. Die aktive Wirksubstanz wird in einen geschlossenporigen Schaum eingeschlossen. So zeigt sich, dass die effektive Wirkstoffkonzentration unmittelbar nach der Aushärtung sehr hohe Werte aufweist, um danach immer weiter abzusinken. Nach Temperaturbelastung und Bewitterung strebt die durch Diffusion letztlich verfügbare Wirkstoffmenge nahezu gegen Null.
  • Es ist die Aufgabe der Erfindung, ein gattungsgemäßes, über die Atmosphäre repellent wirksames Vergrämungsmittel aufzufinden, um Pflanzenverbiss durch Wild unter Vermeidung der sich aus dem Umgang mit den niedrigmolekularen, penetrant riechenden Monocarbonsäuren für Hersteller und Anwender ergebenden Nachteile zu verhindern, und zwar unter Nutzung der bekannten hoch effektiven Wirksubstanzen der genannten Verbindungsgruppe.
  • Gelöst ist diese Aufgabe bei einem solchen Mittel durch die Merkmale des Kennzeichnungsteils des Anspruchs 1.
  • Überraschenderweise gelingt die Lösung dieser Aufgabe dadurch, dass man die in Frage kommenden geruchsintensiven Monocarbonsäuren in eine neue, geruchlose Verbindungsgruppe überführt. Die als solche geruchlosen Monoarbonsäuresalze reagieren mit Bestandteilen der Luft, wobei mit Hilfe leicht einstellbarer Pro duktparameter die chemische Reaktion mit der Atmosphäre und damit die repellente Geruchsentwicklung zeitverzögert steuerbar ist. Es entstehen die ursprünglichen und als wirksam erkannten Carbonsäuren. Das Mittel besteht somit in einem Monocarbonsäuesalz, welches durch infolge einer Reaktion mit Bestandteilen der atmosphärischen Luft die wirksamen Monocarbonsäuren steuerbar freisetzt, von denen eine das Wild verscheuchende Wirkung ausgeht, wobei ein hoher und effektiver Vergrämungsgrad erzielbar ist. Als repellent wirksame Monocarbonsäuren eignen sich alle Carbonsäuren mit einer Kettenlänge von C1 bis C18, wobei das zur Salzbildung erforderliche Kation ein- bis vierwertig, vorzugsweise ein- bis zweiwertig und weiter bevorzugt einwertig sein kann.
  • Die Merkmale der Ansprüche 2 bis 4 sind auf weitere Ausgestaltungen dieses Konzepts gerichtet. Die bevorzugte Kettenlänge der einzusetzenden Monocarbonsäuren beträgt hiernach C3 bis C5, wobei auch Gemische unterschiedlicher Monocarbonsäuren, insbesondere solcher mit unterschiedlichen Kettenlängen einsetzbar sind. Sie können als lineare oder verzweigte Isomere genutzt werden.
  • Wesentliche Verbindungen dieser Art sind gemäß den Merkmalen des Anspruchs 5 z. B. Propion-, Butter-, Pentan-, Hexan, Isovalerian-, Isopentan-, Isopropylessig-, Delphin-, 3-Methylbuttersäure usw.
  • Die Merkmale der Ansprüche 6 bis 8 sind auf weitere Konkretisierungen der einzusetzenden Monocarbonsäuresalze gerichtet.
  • Es ist ferner die Aufgabe der Erfindung ein auf die Verwendung dieser erfindungsgemäßen Mittel gerichtetes Verfahren zu konzipieren, welches einfach und effektiv durchführbar ist. Gelöst ist diese Aufgabe alternativ durch die Merkmale der Kennzeichnungsteile der Ansprüche 9 und 10.
  • Das Mittel kann entsprechend den Merkmalen des Anspruchs 9 als Feststoff eingesetzt werden, der mit dem Kohlendioxid der Umgebungsluft reagiert und die genannten Säuren freisetzt.
  • Das Mittel kann entsprechend den Merkmalen der Ansprüche 10 und 11 in einer in einem Lösungsmittel gelösten Form eingesetzt und in dieser Form als Lösung problemlos auf Materialien aufgebracht werden.
  • Wässrige Salzlösungen der beanspruchten Monocarbonsäuresalze setzen Wasserlöslichkeit voraus, so dass Alkali-, Ammonium- und Aminsalze genutzt werden können, wobei insbesondere eine Nutzung von Lithium-, Natrium- und Kaliumsalzen bevorzugt wird.
  • Hinsichtlich der Herstellung leicht zu verarbeitender Salzlösungen ist das Lösungsmittel Wasser angezeigt, obwohl auch Salzlösungen in organischen Lösungsmitteln herstellbar sind.
  • Die erfindungsgemäß repellent wirksamen Monocarbonsäuresalze werden auf poröse Substrate aufgebracht. Aus umwelttechnischen und kommerziellen Gründen wird hierfür bevorzugt eine wässrige Salzlösung genutzt. Nach dem Trocknungsvorgang befindet sich das geruchlose Monocarbonsäuresalz mit hohem und steuerbarem Verteilungsgrad auf dem Substrat. Die aufgetragene Menge/Substratfläche bestimmt den späteren Wirkungsgrad.
  • Die erfindungsgemäße Verwendung der repellent wirksamen Monocarbonsäuresalze setzt eine Reaktion mit der in der Atmosphäre in geringen Mengen vorhandenen Kohlensäure voraus. Die auf dem Substrat in einem bestimmten Verteilungsgrad aufgebrachten Monocarbonsäuresalze bilden mit dem jeweiligem Kation das entsprechende Carbonat, wobei gleichzeitig die stöchiometrische Menge der repellent wirksamen Monocarbonsäure in die Atmosphäre abgegeben wird.
  • Die Freisetzung der repellent wirkenden Monocarbonsäure erfolgt unmittelbar in kohlensäurehaltiger Luft. Unterbindet man den Kontakt, z. B. durch folienverschweißte, luftdichte Verpackungen unterbleibt die Freisetzung der geruchsintensiven Wirksubstanz und gewährleistet so ein sicheres handling.
  • Eine weitere Variante, die Monocarbonsäure freisetzende Reaktion zu unterbinden ist eine Erhöhung der Alkalität über den Neutralpunkt hinaus. Die beginnende Freisetzung ist zwischen wenigen Stunden und mehreren Tagen über die pH-Werteinstellung steuerbar.
  • Die auf Oberflächen, insbesondere porösen Substratoberflächen aufgetragenen Salze können auch in einer wasserdichten aber gasdurchlässigen apparativen Einrichtung am exponierten Ort aktiviert werden.
  • Beispiele:
  • Beispiel 1
  • In einer kühlbaren Glasapparatur, versehen mit einem Rührer, einer Dosiereinrichtung, einem Rückflusskühler und einem Thermometer werden 102,13 g 3-Methylbuttersäure (1 Mol) vorgelegt. In der separaten Dosiereinrichtung befinden sich 100 g 40%ige wässrige Natronlauge (1 Mol). Unter Rühren wird die Natronlaugelösung zugeführt. Die Reaktion ist exotherm und sollte unter Kühlen nicht über 50°C steigen. Am Ende der Reaktion liegt das geruchlose Neutralsalz vor. Die Ausbeute ist 100%.
  • Beispiel 2
  • Durch Zusätze von weiterer NaOH-Lösung 40% werden die resultierenden pH-Werte erhöht. In Beispiel 2a liegt eine pH-Einstellung von 7,5; in Beispiel 2 b eine pH-Einstellung von 8 vor.
  • Beispiel 3
  • Es erfolgt der Auftrag der geruchlosen Salzlösungen auf folgende saugfähige Materialien. Tabelle 1
    Substratoberfläche Absolute Salzmenge g/cm2 Stoff nach Beispiel 1 Geruchsbeginn nach Kontakt mit Luft
    Papier1 0,03 g 1 Std.
    Stoff nach Beispiel 2a
    Filz2 (3 mm dick) 0,01 8 Std.
    0,02 8 Std.
    Stoff nach Beispiel 2b
    0,03 24 Std.
    0,04 24 Std.
    0,05 24 Std.
    Tabelle 2
    Substrat-Materialbeladung Gewichtsprozent Durchschnittswerte
    Blähton3 30%
    Kieselgel4 75%
    YTON-Planbauplatte5 50%
  • In sämtlichen Versuchen auf den unterschiedlichen Substraten nach Beispiel setzt die Freisetzung der repellent wirksamen Vergrämung je nach pH-Einstellung nach 1–24 Std. Luftkontakt ein. Die Substrate besitzen auch noch nach 3 Monaten noch ihre volle Wirksamkeit.
  • Verwendete Rohstoffe:
    • 1 Papier Hersteller: Schleicher & Schüll, Postfach 4, D-37582 Dassel; 589 3 Blauband
    • 2 Filzfabrik Fulda GmbH & Co KG, Frankfurter Straße 62, D-36035 Fulda; Filzstreifen F4542 weiß
    • 3 Blähton Hersteller: Liapor GmbH & Co. KG, D-78609 Tuningen; Liapor 4/8
    • 4 Kieselgel Hersteller: Oker Chemie GmbH, Im Schleeke 77, D-368642 Goslar: Siogel engporig, weiß
    • 5 Xella International GmbH, Franz-Haniel Platz 6–8, D-47119 Duisburg; Planbauplatte
  • ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
  • Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
  • Zitierte Patentliteratur
    • - GB 202004014866 [0006]
    • - DE 888631 [0010]
    • - DD 288972 [0011]
    • - DD 226758 [0012]
    • - DE 102004058934 [0013]
    • - DE 3441107 [0014]
    • - EP 181543 A [0015]
    • - DE 2264312 [0018]
    • - DE 7611644 U [0019]
    • - DE 3931107 [0020]
  • Zitierte Nicht-Patentliteratur
    • - K. Lemke, Verhüten von Wildschäden, Deutscher Landwirtschaftstag 1977 [0005]
    • - R. Wegler, Chemie der Pflanzenschutz- und Schädlingsbekämpfungsmittel, Springer-Verlag Heidelberg, 1970, Band 1 [0010]

Claims (11)

  1. Repellent durch Freisetzung von Monocarbonsäuren wirksames Mittel zur Vergrämung von Wild, gekennzeichnet durch ein Monocarbonsäuresalz, herstellbar durch Umsetzung eines basischen, ein ein- bis vierwertiges Kation umfassenden Stoff mit zumindest einer, eine Kettenlänge von C1 bis C18 aufweisenden gesättigten aliphatischen Monocarbonsäure.
  2. Mittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass eine bevorzugte Kettenlänge zwischen C3 und C 5 liegt.
  3. Mittel nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch eine Verwendung von Gemischen aus Monocarbonsäuren unterschiedlicher Kettenlängen.
  4. Mittel nach einem der Ansprüche 1 bis 3, gekennzeichnet ferner durch lineare oder verzweigte Isomere zumindest einer Monocarbonsäure.
  5. Mittel nach einem der Ansprüche 1 bis 4, gekennzeichnet durch wenigstens eine Monocarbonsäure aus der aus Propion-, Butter-, Pentan-, Hexan-, Isovalerian-, Isopentan-, Isopropylessig-, Delphin-, 3-Methylbuttersäure bestehenden Gruppe.
  6. Mittel nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Monocarbonsäuresalz ein Alkali-, ein Ammonium- oder ein Aminsalz ist.
  7. Mittel nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Alkalisalz ein Lithium-, ein Natrium- oder ein Kalisalz ist.
  8. Mittel nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Monocarbonsäuresalz basisch eingestellt ist.
  9. Verwendung eines Mittels entsprechend einem der Ansprüche 1 bis 8 zur Vergrämung von Wild, dadurch gekennzeichnet, dass dieses als Feststoff eingesetzt wird.
  10. Verwendung eines Mittels entsprechend einem der Ansprüche 1 bis 8 zur Vergrämung von Wild, dadurch gekennzeichnet, dass dieses in einem Lösungsmittel gelöst bereitgestellt wird und in diesem gelösten Zustand auf ein, einer Einwirkung atmosphärischer Luft ausgesetztes Substrat, insbesondere ein poröses Substrat aufgebracht wird.
  11. Verwendung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass als Lösungsmittel ein organisches Lösungsmittel oder Wasser verwendet wird.
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