-
Die
Erfindung betrifft ein Ausstoßwerkzeug zum Bearbeiten von
Werkstücken, insbesondere zum Ausstoßen von schneidstrahlgeschnittenen Werkstücken,
mit zumindest einem Restteil in einer Blechtafel gemäß dem
Oberbegriff des Anspruchs 1.
-
Zur
Bearbeitung von plattenförmigen Materialien, insbesondere
Blechen beziehungsweise Blechtafeln, werden Bearbeitungsmaschinen
eingesetzt, bei denen die Bearbeitung des plattenförmigen Materials
mittels eines Schneidstrahles, vorzugsweise eines Laserstrahls,
erfolgt. Während einer solchen Bearbeitung entstehen unterschiedlich
große Werkstücke und auch Rest- oder Abfallteile.
Diese Rest- oder Abfallteile müssen prozesssicher entsorgt
werden. Sehr große Restteile können beispielsweise durch
eine Klappe im Maschinenbett der Bearbeitungsmaschinen in einen Auffangbehälter
entsorgt werden. Nachdem das Restteil vollständig von dem plattenförmigen
Material beziehungsweise der Blechtafel abgetrennt ist, schwenkt
eine solche Klappe nach unten, so dass das Restteil nach unten wegrutschen
kann. Alternativ kann für große Restteile vorgesehen
sein, dass diese über eine Absaugung oder manuell entnommen
werden können. Sehr kleine Rest- oder Abfallteile können
ebenfalls prozesssicher entsorgt werden, da sich diese problemlos über
eine Absaugung aus der Blechtafel absaugen lassen. Problematisch
ist hingegen die Ausschleusung von mittleren beziehungsweise mittelgroßen
und solchen Restteilen, die eine komplizierte Geometrie aufweisen,
da diese Restteile nicht allein durch die Schwerkraft über
die Klappe entsorgt werden können. Eine Absaugung ist ebenfalls
nicht oder nur bedingt möglich, da diese Restteile sich
verhaken. Darüber hinaus können solche mittleren
Restteile einen asymmetrischen Schwerpunkt aufweisen, so dass diese im
Werkstück beim Absaugen hängen bleiben können.
-
Zur
Entsorgung solcher problematischer Restteile ist deshalb vorgesehen,
dass diese zunächst über einen Mikrosteg beziehungsweise
Mikrojoint zur Blechtafel gehalten werden. Ein solcher Mikrojoint
ist ein kleiner Steg zumeist mit einer Stegbreite zwischen 0,5 mm
bis 1 mm, der das Restteil zur ausgeschnittenen Kontur oder Teilfläche
der Blechtafel fixiert. Anschließend kommen in Abhängigkeit
der Geometrie des Werkstückes, an welchem das Restteil über
den Mikrojoint verbunden ist, ein Ausstoßwerkzeug mit einer
quadratischen Matrize oder ein Ausstoßwerkzeug mit einer
runden Matrize zum Einsatz. Das Ausstoßwerkzeug weist ein
einziges Stanzwerkzeug mit einem Stanzstempel auf, der gegenüber
einem Grundkörper in Richtung auf die Matrize hervorsteht.
Dieser Stanzstempel kann durch manuelle Voreinstellung des Grundkörpers
in vier unterschiedlichen Stanzpositionen positioniert werden. Diesem
Schneidwerkzeug ist eine Matrize mit einer Ausstoßöffnung
zugeordnet, die ein Vielfaches größer als die
Stempelfläche des Stanzstempels ist. Die quadratische Matrize
wird für gerade Konturen an der Teilfläche eingesetzt,
an denen der Mikrojoint angebunden ist. Sofern der Mikrojoint an
einer gekrümmten Kontur der Teilfläche angebunden
ist, wird anstelle der quadratischen Matrize eine runde Matrize
eingesetzt. Das Schneidwerkzeug bleibt gleich.
-
Zum
prozesssicheren Entsorgen ist vorgesehen, dass der Stanzstempel
das Restteil direkt am Mikrojoint aus der Blechtafel durch die Ausstoßöffnung
der Matrize hindurchdrückt, um dieses Restteil prozesssicher
durch die Matrize hindurch zu entsorgen. Diese prozesssichere Entsorgung
weist den Nachteil auf, dass ein Wechsel der Ausstoßwerkzeuge
in Abhängigkeit der Konturen der Teilfläche erforderlich
ist, an denen der Mikrojoint angebunden ist. Darüber hinaus
ist ein Wechsel der Matrizen mit unterschiedlich großen
Ausstoßöffnungen erforderlich, um verschieden
große Restteile durch die Matrize zu entsorgen. Darüber
hinaus bedarf es einer manuellen Voreinstellung der Position des
Stanzstempels für den nachfolgenden Ausstoßprozess.
-
Aus
der
DE 10 2005
005 214 A1 ist des Weiteren ein Mehrfachwerkzeug zum Bearbeiten
von Werkstücken, insbesondere von Blechen, bekannt. Dieses
Mehrfachwerkzeug weist ein Oberwerkzeug mit einer Mehrzahl von Schneidwerkzeugen
mit jeweils einem Stanzstempel unterschiedlicher Form und Größe
auf. Diesem Oberwerkzeug ist ein Unterwerkzeug zugeordnet, welches
eine entsprechende Anzahl von Stanzmatrizen aufweist, die in der
Geometrie auf den jeweils zugeordneten Stanzstempel im Oberwerkzeug
abgestimmt sind. Diese vorbekannten Mehrfachwerkzeuge dienen zur
schneidenden Blechbearbeitung, wobei in Abhängigkeit der
zu schneidenden Kontur Stanzstempel mit gerader oder runder Schneidkante
eingesetzt werden. Solche Mehrfachwerkzeuge ermöglichen
lediglich, dass Restteile, die der Größe der Stanzmatrize
entsprechen, durch die Matrize entsorgt werden können. Größere
verbleibende Restteile in der Blechtafel müssen auf andere
Weise wie vorstehend beschrieben entsorgt werden, wobei wieder das
Problem der prozesssicheren Entsorgung von mittleren Restteilen auftritt.
-
Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Ausstoßwerkzeug
sowie ein Verfahren zum Ausstoßen von Restteilen mit einem
Ausstoßwerkzeug vorzuschlagen, welches eine hohe Flexibilität
beim Ausstoßen von Restteilen aus schneidstrahlgeschnittenen
Werkstücken, insbesondere eine prozesssichere Entsorgung
von einem mit einem Mikrojoint zum plattenförmigen Material
verbundenen Restteil, ermöglicht.
-
Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale
des Anspruchs 1 gelöst. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen
und Weiterbildungen sind in den weiteren Ansprüchen angegeben.
-
Durch
die erfindungsgemäße Ausgestaltung eines Ausstoßwerkzeuges,
bei welchem ein Oberwerkzeug eine Mehrzahl von Schneidwerkzeugen mit
jeweils einem Stanzstempel aufweist, die vorzugsweise eine unterschiedliche
Stempelgröße und Stempelfläche aufweisen,
die aufeinanderfolgend auf einem Umfangskreis in einem Werkzeuggrundkörper vorgesehen
sind, kann ermöglicht werden, dass durch eine einfache
maschinell angetriebene Drehbewegung des Grundkörpers des
Ausstoßwerkzeuges eine geeignete Größe
sowie eine geeignete Geometrie des Stanzstempels ausgewählt
werden kann, um zumindest ein durch einen Schneidstrahl geschnittenes
Restteil, das über einen Mikrojoint zum plattenförmigen
Material verbunden ist, prozesssicher auszustoßen. Durch
die einfache Drehbewegung des Grundkörpers ist eine hohe
Flexibilität in der Auswahl der Stanzgeometrien gegeben.
Aufgrund der Ausgestaltung des Unterwerkzeuges mit einer einzigen
Ausstoßöffnung, welche zumindest eine Gegenschneidkante
aufweist, kann unabhängig der Auswahl des Stanzstempels
immer eine Gegenschneidkante des Unterwerkzeuges zum Abscheren des
Mikrojoints gegenüberliegen. Somit kann mit einem Ausstoßwerkzeug
sowohl eine runde als auch eine gerade Kontur einer geschnittenen
Teilfläche im plattenförmigen Material bearbeitet
werden, bei der der Mikrojoint das Restteil fixiert. Gleichzeitig
weist die einzige Ausstoßöffnung des Unterwerkzeuges eine
hinreichende Größe auf, so dass die kleinen und mittleren
Restteile, welche für die Absaugung zu groß und
für die Entsorgung durch eine Klappe nach unten zu klein
sind, prozesssicher durch die Matrize beziehungsweise das Unterwerkzeug
entsorgt werden können.
-
Nach
einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung
ist vorgesehen, dass die Anzahl der Gegenschneidkanten im Unterwerkzeug
der Anzahl der Stanzstempel im Oberwerkzeug entspricht und die Gegenschneidkanten
auf einer Umhüllenden liegen, welche die radial nach außen
weisenden Schneidkanten den Stanzstempel im Oberwerkzeug umgeben.
Dadurch kann eine verkürzte Einstelldauer für
die Positionie rung des jeweiligen Stanzstempels zur Gegenschneidkante
ermöglicht sein.
-
Nach
einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen,
dass die Längsmittelachse des Stanzstempels des Stanzwerkzeuges
außermittig zur Längsmittelachse seines Führungskörpers
angeordnet ist. Dadurch wird ein vergrößerter
Bearbeitungs- und Ausstoßbereich erzielt. Die Längsmittelachse
des Oberwerkzeuges und die Längsmittelachse des Unterwerkzeuges
liegen in einer gemeinsamen Achse, die während eines Ausstoßprozesses
fix zueinander ausgerichtet bleiben. Somit wird eine Vergrößerung
des Bearbeitungsbereiches gegenüber dem zentrisch zum Führungskörper
angeordneten Stanzstempel geschaffen, wodurch größere
Restteile prozesssicher durch das Unterwerkzeug entsorgt werden
können. Dadurch steigt gleichzeitig auch die Flexibilität.
Aufgrund des begrenzten Außenumfanges solcher Ausstoßwerkzeuge,
der durch den zur Verfügung stehenden Freiraum in einem
Magazin beschränkt ist, kann durch die außermittige
Anordnung bei einem im Übrigen gleichbleibenden Aufbau
des Werkzeuges eine Vergrößerung des Bearbeitungsbereiches
erzielt werden.
-
Nach
einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen,
dass die Gegenschneidkante für einen runden Stanzstempel
tangential zum radial äußersten Schneidkantenabschnitt des
runden Stanzstempels ausgerichtet ist und die Normale der Gegenschneidkante
die Längsmittelachse des Führungskörpers
schneidet. Durch diese Ausgestaltung wird ein Ausstoßprozess
prozesssicher bei einer runden Kontur der bearbeiteten Blechtafel
ermöglicht, an der der Mikrojoint vorgesehen ist.
-
Nach
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen,
dass die Gegenschneidkante für gerade Konturen parallel
zur radial außen liegenden Schneidkante des quadratischen oder
rechteckigen Stanzstempels ausgerichtet ist und dessen Normale die
Längsmittelachse des Führungskörpers
des Schneidwerkzeuges schneidet. Diese Ausgestaltung ermöglicht,
dass Mikrojoints an geraden Konturen der bear beiteten Blechtafel
prozesssicher abgetrennt und ausgestoßen werden können.
-
Nach
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen,
dass die Führungskörper der Schneidwerkzeuge eine
Positioniereinrichtung aufweisen, welche die Führungskörper verdrehsicher
und axial verschiebbar im Werkzeuggrundkörper aufnehmen.
Diese Positioniereinrichtung kann vorzugsweise als eine Nut- und
Federverbindung ausgebildet sein, wodurch der Führungskörper
verdrehsicher zum Werkzeuggrundkörper vorgesehen ist und
gleichzeitig eine Auf- und Abbewegung ermöglicht wird.
Diese Auf- und Abbewegung ist erforderlich, damit immer nur ein
Schneidwerkzeug in einer Arbeitsposition oder Funktionsstellung
vorgesehen ist, wohingegen die weiteren Schneidwerkzeuge in eine
Ruheposition während des Ausstoßprozesses übergeführt
werden können, indem diese in den Werkzeuggrundkörper
eintauchen, sobald diese auf einem Werkstück oder Restteil
auftreffen. Des Weiteren kann bevorzugt als Positioniereinrichtung an
dem Führungskörper eine Abflachung vorgesehen
sein, die mit einem weiteren Führungskörper im Grundkörper
zusammenwirkt. Dadurch wird wiederum eine Verdrehsicherung und gleichzeitig
eine Verschiebbarkeit ermöglicht. Diese Positioniereinrichtung
ist des Weiteren für den lagerichtigen Anbau des Schneidwerkzeuges
von Bedeutung, so dass der Stanzstempel auch radial nach außen
versetzt zur Längsmittelachse des Ausstoßwerkzeuges
im Grundkörper montiert wird.
-
Die
Erfindung wird des Weiteren durch ein Verfahren zum Ausstoßen
von Restteilen mit einem Ausstoßwerkzeug, insbesondere
nach einem der vorstehend beschriebenen Ausführungsformen,
gelöst, bei dem nach dem Schneidprozess zur Bildung der
Teilfläche, zu der über einen Mikrojoint oder
Mikrosteg das Restteil verbunden ist, ein Stanzstempel aus einer
Mehrzahl von Stanzwerkzeugen eines Oberwerkzeuges und eine dazugehörige
Gegenschneidkante eines Unterwerkzeuges ausgewählt wird
und der Stanzstempel und die Gegenschneidkante zum Mikrostegpositioniert
werden, so dass der Mikrosteg durchgetrennt und das Restteil durch
eine Ausstoßöffnung des Unterwerkzeuges abgeführt wird.
Dadurch wird ermöglicht, dass kleinere und mittlere Restteile,
welche bei spielsweise für eine Absaugung zu groß sind
und für die Entsorgung durch eine Klappe nach unten zu
klein sind, prozesssicher durch die Matrize beziehungsweise das
Unterwerkzeug abgeführt und entsorgt werden können.
-
Nach
einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung des Verfahrens ist vorgesehen,
dass der ausgewählte Stanzstempel und die dazugehörige
Gegenschneidkante des Ausstoßwerkzeugs derart zu einer Kontur
der Teilfläche positioniert werden, so dass der durch den
Mikrosteg unterbrochene Konturverlauf der Teilfläche nach
dem Stanzprozess durchgehend ist. Dadurch kann ein absatzfreier
Konturverlauf ermöglicht werden. Dies wird insbesondere
durch die Anpassung in der Geometrie der Stanzstempel ermöglicht.
-
Die
Erfindung sowie weitere vorteilhafte Ausführungsformen
und Weiterbildungen derselben werden im Folgenden anhand der in
den Zeichnungen dargestellten Beispiele näher beschrieben
und erläutert. Die der Beschreibung und den Zeichnungen
zu entnehmenden Merkmale können einzeln für sich oder
zu mehreren in beliebiger Kombination erfindungsgemäß angewandt
werden. Es zeigen:
-
1 eine
perspektivische Darstellung eines erfindungsgemäßen
Ausstoßwerkzeuges bestehend aus einem Oberwerkzeug und
einem Unterwerkzeug,
-
2 eine
perspektivische Teilansicht eines Oberwerkzeuges gemäß 1,
-
3 eine
schematische Schnittdarstellung des Oberwerkzeuges gemäß 1,
-
4 eine
schematische Ansicht von unten auf das Ausstoßwerkzeug
gemäß 1,
-
5 eine
schematische Darstellung einer die Stanzstempel umgebenden Umhüllenden,
-
6 eine
schematische Darstellung einer Positionierung des Ausstoßwerkzeuges
zum schneidstrahlgeschnittenen Werkstück während
einem Ausstoßprozess und
-
7 eine
schematisch vergrößerte Ansicht des Bereichs X
in 6.
-
In
1 ist
ein erfindungsgemäßes Ausstoßwerkzeug
11 in
einer perspektivischen Darstellung gezeigt. Das Ausstoßwerkzeug
11 umfasst
ein Oberwerkzeug
12 und ein Unterwerkzeug
14.
Ein solches Ausstoßwerkzeug
11 kann beispielsweise
bei einer Bearbeitungsmaschine eingesetzt werden, welche in der
DE 10 2005 005 214
A1 in
4 beschrieben ist. Das Oberwerkzeug
12 ist
als Mehrfachwerkzeug ausgebildet und nimmt mehrere Schneidwerkzeuge
16 auf,
die jeweils einen Stanzstempel
17 aufweisen, deren Geometrien
bevorzugt jeweils voneinander abweichen. Die Stanzstempel
17 sind
auf das Unterwerkzeug
14 weisend ausgerichtet.
-
Das
Schneidwerkzeug 16 ist an einem Werkzeuggrundkörper 18 aufgenommen.
Dieser Werkzeuggrundkörper 18 nimmt eine Steuerscheibe 19 auf,
welche beispielsweise in den 2 und 3 näher
dargestellt ist. Diese Steuerscheibe 19 weist an ihrer
Außenseite eine Außenverzahnung 21 auf, um
die Steuerscheibe 19 in ihrer Position relativ zu dem Schneidwerkzeug 16 zu
positionieren. Oberhalb der Steuerscheibe 19 ist ein Einspannzapfen 22 vorgesehen,
der fest mit dem Werkzeuggrundkörper 18, insbesondere
durch eine Schraubverbindung (3), verbunden
ist.
-
Die
Schneidwerkzeuge 16 sind in dem Werkzeuggrundkörper 18 längsverschieblich
aufgenommen. Insbesondere aus 3 geht hervor,
dass das Schneidwerkzeug 16 einen Führungskörper 26 umfasst,
an dessen unteren Ende ein Stanzstempel 17 angeordnet ist.
Gegenüberliegend ist eine umlaufende Schulter 27 vorgesehen, über
die sich ein Schneidwerkzeug 16 am Werkzeuggrundkörper 18 abstützt
und gegen Herausfallen gesichert ist. Die Steuerscheibe 19 positioniert
den links in 3 dar gestellten Stanzstempel
in einer Funktionsstellung 28, wohingegen die übrigen
Stanzstempel 17 in einer Ruhestellung beziehungsweise Nichtarbeitsstellung anordenbar
sind. In der Nichtarbeitsstellung können die Stanzstempel 17 beziehungsweise
Schneidwerkzeuge 16 entlang deren Längsmittelachse 29 nach oben
verschiebbar zum Werkzeuggrundkörper 18 anordenbar
sein. Hierfür ist ein Freiraum 31 zwischen einer
Abdeckung 23 des Einspannzapfens 22 um dem Werkzeuggrundkörper 18 vorgesehen.
-
In
einer nicht dargestellten Ausführungsform des Oberwerkzeugs
sind die Stanzstempel 17 symmetrisch zum Führungskörper 28 vorgesehen,
das heißt, dass eine Längsmittelachse 32 des
Stanzstempels 17 in der Längsmittelachse 29 des
Führungskörpers 26 positioniert ist.
In einem solchen Fall kann eine vollständig umlaufende
Schulter 27 am Führungskörper 26 vorgesehen
sein.
-
Bei
der in den Figuren dargestellten abgewandelten Ausführungsform
ist der Stanzstempel 17 mit seiner Längsmittelachse 32 außermittig
zur Längsmittelachse 29 des Führungskörpers 26 vorgesehen.
Insbesondere ist die Längsmittelachse 32 des Stanzstempels 17 radial
nach außen versetzt zur Längsmittelachse 29 des
Führungskörpers 26 beziehungsweise zur
Längsmittelachse 34 des Oberwerkzeuges 12 angeordnet.
Zur lagerichtigen Positionierung der außermittig angeordneten
Stanzstempel 17 ist bevorzugt zwischen dem Schneidwerkzeug 17 und
dem Werkzeuggrundkörper 18 eine Positioniereinrichtung 36 vorgesehen,
damit eine lagerichtige Anordnung und Aufrechterhaltung der lagerichtigen Anordnung
sichergestellt ist. Beispielsweise ist die Positioniereinrichtung 36 durch
eine Abflachung an einer umlaufenden Schulter 27 des Führungskörpers ausgebildet,
welche an einem Wandabschnitt 37 des Grundkörpers 18 anliegt.
Der Wandabschnitt 37 ist gleich oder größer
als die Hubbewegung des Schneidwerkzeuges 16 ausgebildet.
-
Das
in 1 dargestellte Unterwerkzeug 14 ist als
Stanzmatrize ausgebildet und weist eine Ausstoßöffnung 41 auf.
In diese Ausstoßöffnung 41 können
alle Stanzstempel 17 der Schneidwerkzeuge 16 während
eines Arbeitsprozesses eintauchen.
-
In 4 ist
eine Ansicht von unten auf das Ausstoßwerkzeug 11 gemäß 1 dargestellt.
Diese Ansicht zeigt deutlich die unterschiedlichen Geometrien der
Stanzstempel 17. Gleichzeitig wird die außermittige
Anordnung der Längsmittelachse 32 der Stanzstempel 17 im
Führungskörper 26 ersichtlich. Durch
diese außermittige Anordnung der Stanzstempel 17 gegenüber
einer zentralen Anordnung der Stanzstempel 17 zum Führungskörper 26 wird
der Vorteil eines vergrößerten Bearbeitungsbereiches
erzielt. Die Ausstoßöffnung 41 kann dadurch
größer gestaltet werden, wobei die sonstige Größe
des Ausstoßwerkzeuges nicht verändert wird.
-
Die
Ausstoßöffnung 41 umfasst Gegenschneidkanten 42,
die bevorzugt geradlinig ausgebildet sind. Diese geradlinig ausgebildeten
Gegenschneidkanten sind bevorzugt jeweils einem Schneidwerkzeug 16 zugeordnet.
Somit bemisst sich vorzugsweise die Anzahl der Gegenschneidkante 42 an
der Anzahl der Schneidwerkzeuge 16. Da die Schneidwerkzeuge 16 auf
demselben Umfangskreis 44 liegen, kann unabhängig
der Position eines einzelnen Stanzstempels 17 ein Ausstoßprozess
durchgeführt werden, da zu jeder der beispielsweise fünf
dargestellten Positionen der Gegenschneidkanten 42 ein
beispielsweise quadratischer Stanzstempel 17 zur Durchführung
eines Schneidprozesses positionierbar ist. Durch die Zuordnung von
einer Gegenschneidkante 42 zu einem runden Stanzstempel 17 können
insbesondere runde Konturen von geschnittenen Teilflächen
in der Blechtafel geschnitten werden, in denen die Restteile über
Mikrojoints gehalten sind. Bei einer geradlinig verlaufenden Kontur
einer geschnittenen Teilfläche werden bevorzugt rechteckige
oder quadratische Stanzstempel eingesetzt.
-
Die
Gegenschneidkanten 42 sind Teil einer umlaufenden Ausstoßöffnung 41 des
Unterwerkzeuges 14. Zur Vergrößerung
des Arbeits- und Ausstoßbereiches ist bevorzugt zwischen
zwei benachbarten Gegenschneidkanten 42 eine Ausbuchtung 47 angeordnet,
um auch größere Restteile oder eine möglichst
große Vielfalt von Geometrien an Restteilen prozesssicher
zu entsorgen.
-
Das
in 4 dargestellte Ausstoßwerkzeug 11 weist
beispielsweise gemäß 5 eine Umhüllende 51 auf,
welche alle Schneidwerkzeuge 16 beziehungsweise deren Stanzstempel 17 außen
umgibt. Bevorzugt ist die Umhüllende als Pentagon bei fünf Schneidwerkzeugen 16 ausgebildet.
Die Anzahl der Schneidwerkzeuge 16 bestimmt bevorzugt die
Anzahl der Seitenkanten für die Umhüllende 51.
Dabei ist bevorzugt vorgesehen, dass beispielsweise eine Schneidkante 52 des
quadratischen oder rechteckigförmigen Stempels 17 entlang
einer Seitenkante der Umhüllenden ausgerichtet ist. Bei
Stanzstempeln 17 mit einer runden Geometrie ist ein Berührungspunkt zwischen
der Schneidkante 52 und einer Seitenkante der Umhüllenden
gegeben. Die Seitenkante der Umhüllenden liegt tangential
zur Schneidkante des runden Stanzstempels. Eine solche Auslegung
der Stanzstempel 17 in einem Oberwerkzeug 12 ermöglicht,
dass wahlweise eine Geometrie eines Stanzstempels 17 einer
der in der Ausstoßöffnung 41 angeordneten
Gegenschneidkante 42 zuordenbar ist. Somit wird eine hohe
Flexibilität erzielt. Gleichzeitig wird aus der 5 bei
der Betrachtung der Längsmittelachse 29 der Führungskörper 26 und
dem radial nach außen versetzten Abstand der Längsmittelachsen 32 der
Stanzstempel 17 die Vergrößerung des Bearbeitungsraumes
offensichtlich. Die Anzahl der Schneidwerkzeuge 16 in einem
Oberwerkzeug 12 kann sowohl nur zwei Schneidwerkzeuge 16 als
auch mehrere Schneidwerkzeuge 16 umfassen.
-
Anhand 6 wird
beispielsweise ein Ausstoßprozess mit dem erfindungsgemäßen
Ausstoßwerkzeug 11 näher beschrieben.
Ein plattenförmiges Werkstück, wie beispielsweise
eine Blechtafel 53, ist durch einen Schneidstrahl, insbesondere
einen Laserstrahl, bearbeitet worden. Beispielsweise ist ein Buchstabe
A, der aus zwei Teilflächen 54, 55 besteht, ausgeschnitten
worden. Zur Herstellung der Teilflächen 54, 55 sticht
ein Laserstrahl in ein nach der Bearbeitung verbleibendes Restteil 56 beispielsweise an
der Stelle 58 ein und erzeugt einen Schneidspalt 59 entlang
der vorgesehenen Kontur zur Bildung der jeweiligen Teilflächen 54, 55.
Dabei wird der Schneidprozess derart beendet, dass beispielsweise
ein Mikrojoint oder ein Mikrosteg 57 zwischen der Blechtafel 53 und
dem Restteil 56 verbleibt, wie in 7 dargestellt
ist, welche den Bereich X in 6 vergrößert zeigt.
Das Restteil 56 wird in der dargestellten Po sition zur
Teilfläche 54, 55 positioniert. Anschließend wird
ein Ausstoßwerkzeug 11 dem Mikrojoint 57,
wie in 6 dargestellt, zugeordnet. Ein beispielsweise quadratischer
Stanzstempel 17 wird derart zur Teilfläche 55 positioniert,
dass die dazugehörige Gegenschneidkante 42 deckungsgleich
zur geraden Kontur der Teilfläche 55 liegt, so
dass während dem Ausstoßprozess ein Durchtrennen
des Mikrojoints 57 erfolgt und anschließend gleichzeitig
eine Stirnseite des Stanzstempels 17 ohne wesentliche Verkippung das
Restteil 56 durch die Ausstoßöffnung 41 nach unten
prozesssicher abführt. Dadurch kann gleichzeitig verhindert
werden, dass bei nur leichtem Verkippen des Restteils 56 ein
Verklemmen mit der daran angrenzenden Teilfläche 55 erfolgt.
Analoges gilt beispielsweise für den Ausstoßprozess
des Restteils 56 der Teilfläche 54, für
die beispielsweise ein rechteckförmiger Stanzstempel 17 eingesetzt
wird. Sofern nunmehr für weitere nachfolgende Ausstoßprozesse eine
andere Grundgeometrie des Stanzstempels 17 erforderlich
wäre, kann durch einfache Verdrehung der Steuerscheibe 19 eine
andere Geometrie des Stanzstempels 17 in eine Funktionsstellung 28 zum Einsatz
gebracht werden. Somit kann ohne Werkzeugwechsel eine Ausschleusung
von Restteilen 56 erfolgen, die sowohl über einen
Mikrojoint 57 an einer Geraden als auch einer gekrümmten
Kontur der Teilflächen 54, 55 bis zum
Ausstoßprozess festgelegt sind.
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste
der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert
erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information
des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen
Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt
keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- - DE 102005005214
A1 [0005, 0024]