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Die
Erfindung betrifft ein Trainingsgerät mit einer Trittfläche.
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Unter
der großen Zahl unterschiedlicher Trainingsgeräte
finden sich auch Geräte, bei welchen eine Trittplatte eine
nach oben weisende Trittfläche aufweist und zur Ausführung
einer Taumelbewegung gelagert ist.
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Bei
einem aus der
CH 448838 bekannten Körperübungsgerät
ist eine Trittplatte durch einen Achsstummel auf dem Boden abstützbar
und kann mit einer Randkurve auf dem Boden unter Ausführung
einer Taumelbewegung abrollen, indem der mit beiden Beinen auf der
Trittfläche der Trittplatte stehende Benutzer seinen Gewichtsschwerpunkt
verlagert. Der Benutzer kann mit den Händen einen an der Oberseite
der Trittplatte mittig befestigten Halteriemen greifen.
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Ein
aus der
DE 1917740
U1 bekanntes gymnastisches Gerät weist gleichfalls
eine Taumelscheibe auf, welche mittig gegen eine Unterlage abgestützt
ist. Die Höhe der Abstützung kann durch Zwischenscheiben
variiert werden, wodurch die Neigung der Trittfläche gegen
die Vertikale unveränderlich einstellbar ist. Ein vergleichbares
Gerät ist in der
DE 1426843
A1 beschrieben.
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In
der
DE 93 14 308 U1 ist
eine Vorrichtung zum Training von Körperteilen offenbart,
bei welcher eine geneigte Sitzfläche über ein
Lagerelement drehbeweglich auf einem Stützelement gelagert
und durch Körperbewegungen des Benutzers oder motorisch
antreibbar ist. Anstelle der Sitzfläche kann auch eine
Liegefläche, eine Kopf-, Fuß- oder Handaufnahme
vorgesehen sein.
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Die
DE 19648346 C1 zeigt
ein Trainingsgerät mit einer größeren
Trittfläche, auf welcher sich ein Benutzer bewegen kann
und welche von einem Sicherungs geländer umgeben ist, welches
der Benutzer mit den Händen greifen kann, um durch Schwerpunktverlagerung
eine Taumelbewegung des zentral gelagerten Geräts zu bewerten.
Gleichfalls eine große Auflagefläche weist ein
in der
WO 95/31256
A1 beschriebenes Sportgerät auf, auf welchem der
Benutzer eine mehr liegende Position einnimmt. Eine Schwerpunktverlagerung
ist mittels einer auf Rollen auf der Auflagefläche verfahrbare
Fußstütze möglich.
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Taumelscheiben
sind auch für Spielgeräte bekannt. So zeigt beispielsweise
die
DE 10040145 C2 ein
Spielgerät, bei welchem eine Basisplatte eine Trittfläche
für zwei oder mehr Personen bietet, welche eine mittig
von der Trittfläche nach oben ragende Handgriffanordnung
mit Händen fassen. Die
DE 7929240 U1 beschreibt eine Scheibenschaukel,
deren Trittfläche mit einem Geländer umgeben ist
und Platz für mehrere Kinder bietet, welche sich an Haltebügeln
festhalten können.
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Es
zeigt sich, dass die bekannten Trainingsgeräte mit Taumelscheiben
keinen zufriedenstellenden Trainingseffekt bewirken und sogar häufig
den Benutzer zu ungünstigen Körperhaltungen veranlassen.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein einfach aufgebautes und
intuitiv leicht verständliches Trainingsgerät
mit einem hohen Trainingseffekt anzugeben.
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Die
Erfindung ist im unabhängigen Anspruch beschrieben. Die
abhängigen Ansprüche enthalten vorteilhafte Ausgestaltungen
und Weiterbildungen der Erfindung.
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Durch
die Querabstützung des Beckens eines auf der Trittfläche
stehenden Benutzers ist der Beckenbereich des Benutzerkörpers
weitgehend in dem Ge rät fixiert und zur Erzeugung der Taumelbewegung
mittels Gewichtsverlagerung und/oder zur Kompensation der während
der Taumelbewegung der Trittplatte veränderlich auf dem
Körper wirkenden Kräfte werden eine Vielzahl von
Muskeln, insbesondere der Rumpfmuskulatur beansprucht und trainiert, ohne
dass eine Überbeanspruchung auftritt. Insbesondere bei
der bevorzugten Ausführung, bei welcher ohne motorischen
Antrieb die Taumelbewegung der Trittplatte allein durch Schwerpunktverlagerung des
Benutzers erfolgt, ist die Trainingsintensität vorteilhafterweise
vollständig durch den Benutzer selbst beeinflussbar und
der Trainingseffekt besonders hoch. Vorteilhafterweise hat der Benutzer
bei sicherem Halt in dem Gerät beide Arme und Hände
frei und kann z. B. mittels Hanteln weitere Muskelpartien gezielt
zusätzlich trainieren. Insbesondere können Hanteln
dabei auch vorteilhaft zur Schwerpunktverlagerung eingesetzt werden.
Bei der typischen Benutzung des Geräts mit einer periodischen
Bewegung bewegen sich die Halterung und der durch diese bezüglich
des Geräts im wesentlichen festgelegte Beckenbereich des
Benutzers ringförmig um eine vertikale Drehachse der Taumelbewegung.
Die Bewegung ist im einfachsten Fall im wesentlichen kreisförmig,
kann durch Gestaltung der Lagerung oder insbesondere der Abrollbahn
auch gezielt von der Kreisform abweichen, um z. B. unterschiedliche
Beweglichkeiten des menschlichen Körpers in verschiedene Richtungen
zu berücksichtigen. Im folgenden sei der Einfachheit halber
ohne Beschränkung der Allgemeinheit von einer kreisförmigen
Bewegung der Halterung um eine vertikale Drehachse ausgegangen. Die
Abrollbahn ist dann auch als kreisförmig anzunehmen.
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Verschiedene
Arten der Lagerung einer eine Taumelbewegung ausführenden
Platte sind an sich aus dem Stand der Technik bekannt.
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Die
Haltevorrichtung ist in bevorzugter Ausführung für
eine umlaufende Umfassung des auf der Trittfläche stehenden
Benutzerkörpers in dessen Beckenbe reich ausgebildet, wobei
Positionsabweichungen am Benutzerkörper nach oben oder
unten im Regelfall unkritisch sind. Ohne Beschränkung der
Allgemeinheit sei die Haltevorrichtung nachfolgend in einen als
Haltering bezeichneten, die Umfassung des Beckenbereichs bildenden
Teil und einen im wesentlichen starr mit der Trittplatte verbundene
und von der Trittplatte beabstandet den Haltering tragenden, allgemein
als Strebe bezeichneten Teil unterteilt betrachtet, wobei die Strebe
an sich beliebige, auch mehrteilige Form besitzen und auch an mehreren Punkten
mit der Trittplatte verbunden sein kann. Der Haltering der Haltevorrichtung
ist vorteilhafterweise an der Strebe höhenverstellbar gehalten.
In vorteilhafter Ausführung enthält der Haltering
der Haltevorrichtung eine starre Halbschale und/oder einen vorzugsweise
längenverstellbaren Gurt. Zur Anpassung an unterschiedliche
Körpermaße können zusätzliche, austauschbare
Passelemente lösbar im Rücken- und Seitenbereich
der Halbschale vorgesehen sein. Im vorderen Bereich des Halterings
kann eine Druckausgleichseinlage zur flächigen Verteilung
von Fliehkräften vorgesehen sein.
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Der
Haltering kann vorteilhafterweise kippbar an der Strebe gehalten
sein und so die Relativbewegungen des Körpers, die bei
der typischen Benutzung des Geräts auftreten, erleichtern.
In einer Weiterbildung kann der Haltering mit einer begrenzten Querbeweglichkeit
entgegen von rückstellenden, zentrierenden Federkräften
in einem bezüglich der Strebe und der Trittplatte starren
Ringsegment oder dergleichen gehalten sein. Der Haltering kann abschnittsweise
und/oder umlaufend auf der dem Benutzerkörper zugewandten
Seite vorteilhafterweise gepolstert sein.
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Das
Gerät kann in vorteilhafter Weiterbildung eine Sensoreinrichtung
enthalten, welche wenigstens eine Bewegungskenngröße
bei der Benutzung des Geräts erfasst. Bewegungskenngrößen
können beispielsweise Drehgeschwindigkeiten der Taumelbewegung
um eine vertikale Mittelachse, Gesamtzahl von Umdre hungen um die
genannte vertikale Achse in beide entgegen gesetzte Drehrichtungen, auftretende
Fliehkräfte, Neigung der Trittfläche, Beschleunigungen
der Drehung der Taumelbewegung und dergleichen sein. Vorteilhafterweise
kann eine Anzeigevorrichtung zur Darstellung eines oder mehrerer
solcher Bewegungskenngrößen oder eines oder mehrerer
daraus in einer vorzugsweise elektronischen Auswerteeinrichtung
abgeleiteter Parameter vorgesehen sein, wobei in der Auswerteeinrichtung auch
am Benutzerkörper gemessene Werte, wie Herzfrequenz, Atemfrequenz
oder dergleichen berücksichtigt werden können.
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Die
Trittfläche weist vorteilhafterweise einen Durchmesser
von weniger als 80 cm, insbesondere weniger als 60 cm auf, so dass
bei für eine Person ausreichend großer Trittfläche
die Größe der Trittplatte vorteilhaft gering gehalten
werden kann.
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Die
den zentralen Bereich bzw. eine vertikale Achse, um welche die Trittplatte
sich bei der Taumelbewegung dreht, umgebende Abrollbahn kann vorteilhafterweise
einen geringeren Durchmesser besitzen als die Trittplatte und unter
der Trittfläche gegen deren Außenumfang in Richtung
des zentralen Bereichs radial nach innen versetzt angeordnet sein,
so dass die Gefahr des Einklemmens von Gegenständen oder
Körperteilen im Bereich der Abrollbahn reduziert ist. Der
Außenumfang der Trittplatte kann durch eine Manschette
aus weichem Material umgeben und/oder durch einen flexiblen Balg,
z. B. einen Faltenbalg mit der Unterlage verbunden sein, um eine
eventuelle Verletzungsgefahr auch für neben dem Gerät
stehende Personen zu verringern.
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Da
bei der Benutzung des Geräts durch die Haltevorrichtung
ein im Vergleich zu bekannten Taumelscheibengeräten großer
radialer Abstand des Gewichtsschwerpunkts von der vertikalen Drehachse der
Taumelbewegung erzwungen ist, treten bereits bei geringen Drehgeschwindigkeiten
erhebliche Zentrifugalkräfte an der Haltevorrichtung auf,
welche Kippmomente auf die Trittplatte bewirken. Die Trittplatte
ist hierfür vorteilhafterweise in ihrem zentralen Bereich
gegen ein über die gewählte Neigung der Trittfläche
hinausgehendes Abheben von der Unterlage gesichert. In einer ersten
Ausführung ist hierfür der gegebenenfalls veränderliche
Abstand der Trittfläche von der Unterlage fest vorgegeben
und die Trittplatte in vertikaler Richtung nach oben und unten in
der gewählten Position gehalten, so dass die Trittfläche
immer die gewählte Neigung gegen die Vertikale einnimmt,
wobei diese Neigung im allgemeinen Fall wie erwähnt je
nach Winkelstellung der Trittfläche um die vertikale Drehachse
der Taumelbewegung auch variieren kann. In anderer vorteilhafter Ausführung
kann vorgesehen sein, dass die Trittplatte in einer Ruhestellung
eine mittlere Position, insbesondere mit im wesentlichen ebener
Trittfläche einnimmt, in welcher der vertikale Abstand
des zentralen Bereichs der Trittplatte zur Unterlage kleiner ist
als in der Betriebsstellung mit geneigter Trittfläche.
Der Benutzer kann dann in aufrecht stehender Haltung die Trittfläche
betreten und die Haltevorrichtung schließen und danach
durch seitliches Verkippen den zentralen Bereich der Trittplatte
von der Unterlage weiter abheben und die Betriebsstellung des Geräts
herstellen, wobei ein solches Verkippen durch einen gegebenenfalls
einstellbaren Anschlag für die abhebende Bewegung des zentralen
Bereichs begrenzt sein kann.
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Die
Taumelbewegung der Trittplatte kann je nach Art der Lagerung mit
einer Rotation der Trittplatte um eine Mittelachse der Trittplatte
gekoppelt sein, so dass sich die horizontale Blickrichtung des Benutzers
bei mehrfacher Drehung der Taumelbewegung langsam um die Drehachse
der Taumelbewegung dreht. Die Drehgeschwindigkeit einer solchen
Rotation ist typischerweise wesentlich geringer als die Drehgeschwindigkeit
der Taumelbewegung. Wenn eine solche überlagerte Rotation
ganz unterbleiben soll, kann dies durch geeignete Mittel, insbesondere in
der Lageranordnung, über welche die Trittplatte mit der
Unterlage verbunden ist, erfolgen, welche eine solche Eigenrotation
der Trittplatte sperren. Insbesondere kann die Lagerung über
ein Kreuzgelenk erfolgen, welches mit seinen beiden Anschlusswellenabschnitten
drehfest mit der Unterlage bzw. der Trittplatte verbunden ist. In
anderer Ausführung kann ein zwischen Trittplatte und Unterlage
verlaufender Achskörper formschlüssig gegen Verdrehung
gesichert sein.
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Die
Unterlage, an welcher die Trittplatte in ihrem und an der Abrollbahn
abgestützt und im zentralen Bereich gehalten ist, kann
durch eine Bodenfläche gebildet sein. Vorzugsweise ist
eine die Trittplatte im zentralen Bereich haltende und im Bereich
der Abrollbahn abstützende Unterlage als Grundplatte und/oder
als Sockel integraler Teil des Geräts. Eine solche integrierte
Unterlage kann für hohe Standsicherheit des Geräts
auf einem Untergrund, z. B. einer Bodenfläche verankert
oder durch einen ausreichenden Durchmesser, welcher auch durch mehrere
Einzelstreben, die gegebenenfalls teleskopierbar oder schwenkbar
sein können, gegen Umkippen gesichert sein.
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Die
zur Umfassung des Beckenbereichs einer auf der Trittfläche
stehenden Person ausgebildete Haltevorrichtung kann von der Trittplatte
lösbar und/oder durch eine andere, auch an sich im Zusammenhang
mit Taumelscheiben bekannte Einrichtung austauschbar sein, Sonnenschutzeinrichtung
dass die Trittplatte selbst neben der durch die Erfindung ermöglichten
neuen Trainingsart auch auf bekannte Weise benutzt werden kann.
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Die
Erfindung ist nachfolgend anhand bevorzugter Ausführungsbeispiele
unter Bezugnahme auf die Abbildungen noch eingehend veranschaulicht. Dabei
zeigt:
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1 eine
bevorzugte Ausführung in Schrägansicht,
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2 eine
Seitenansicht eines Bewegtteils des Geräts,
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3 das
Bewegtteil in Rückansicht,
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4 eine
Ansicht in Richtung der Flächennormale der Trittfläche,
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5 eine
Seitenansicht eines Geräts in Betriebsstellung,
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6 eine
flexible Halterung des Halterings,
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7 eine
Variante mit aufrechter Ruhestellung,
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8 eine
gefederte Querabstützung,
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9 eine
Variante mit Motorantrieb,
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10 eine
Variante mit nach innen versetzter Laufbahn und Kantenschutz,
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11 einen
quer veränderlichen Haltering,
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12 eine
Draufsicht auf 11,
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13 eine
in der Breite verstellbare Schale eines Halterings,
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14 eine
Person in einem Trainingsgerät
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15 eine
winkelverstellbare Abstützung,
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16 eine
winkelverstellbare Abstützung mit Motorantrieb.
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1 zeigt
eine erste vorteilhafte Ausführung eines erfindungsgemäßen
Trainingsgeräts, bei welchem eine Trittplatte TP über
ein Gelenk TG auf einer Grundplatte GP gehalten ist. Die Trittplatte
TP und die Grundplatte GP seien der Einfachheit halber als ebene
Platten angenommen, ohne dass dies zwingend ist. Die Flächennormale
der Trittplatte TP ist gegen die Flächennormale der Grundplatte
GP geneigt. Die Trittplatte TP ist in dem Gelenk TG in an sich bekannter
Weise so gelagert, dass die Trittplatte TP unter Ausführung
einer Taumelbewegung mit ihrer Außenkante entlang einer
Laufbahn LB auf der Grundplatte GP abrollt. Verschiedene Gelenkanordnungen
und Variationen der Abstützung der Trittplatte gegenüber
einer Unterlage zur Ermöglichung einer Taumelbewegung der
Trittplatte sind an sich aus dem eingangs genannten Stand der Technik
bekannt und seien ohne Beschränkung auf die dargestellte
Ausführungsform nachfolgend als Abwandlungen mit eingeschlossen.
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Mit
der Trittplatte starr verbunden ist eine Strebe ST, welche von der
Trittfläche TF der Trittplatte TP nach oben ragt. An der
Strebe ST nach oben von der Trittplatte TP beabstandet ist über
einen Haltebügel HB eine Halbschale HS befestigt, welche durch
einen Gurt GU auf der dem Haltebügel HB abgewandten Seite
zu einem Haltering HR schließbar ist. Ein Benutzer stellt
sich zur Benutzung des Geräts auf die Trittplatte TP und
lehnt sich bei geöffnetem Gurt GU mit der Körperrückseite
im Beckenbereich in die Halbschale HS. Durch Schließen
des Gurtes GU vor der Vorderseite des Körpers des Benutzers
bilden Halbschale HS und GU einen den Beckenbereich des Benutzers
vollständig und vorzugsweise spielfrei oder mit geringem
Spiel umfassenden Haltering HR. Zur Anpassung an verschiedene Köpermaße
ist die Weite des Halterings mittels des Gurtes GU verstellbar und/oder
die Höhe des Halterings HR über der Trittfläche
TF ist durch Verschieben des Haltebügels HB entlang der
Strebe ST auf unterschiedliche Körpergrößen
einstellbar. Die Einheit aus Trittplatte TP, Strebe ST, Haltebügel
HB und durch Halbschale HS und Gurt GU gebildetem Haltering HR sei
nachfolgend auch als Bewegtteil des Gerätes bezeichnet und
dadurch von der feststehenden Grundplatte oder einer sonstigen ortsfesten
Unterlage unterschieden.
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Der
in der beschriebenen Weise in dem Bewegtteil im Beckenbereich gehaltene
und mit den Füßen auf der Trittfläche
TF aufstehende Benutzer kann insbesondere durch Bewegung des Oberkörpers
relativ zum Beckenbereich den Gesamtschwerpunkt von Benutzerkörper
und Bewegtteil verlagern und so eine Taumelbewegung der Trittplatte
in Gang setzen. Durch die für die fortgesetzte Taumelbewegung
erforderliche ständige Verlagerung des Gesamtschwerpunkts
werden eine Vielzahl von Muskeln des Körpers beansprucht,
wobei auch durch die variierende Gewichtsverteilung die Beinmuskulatur wechselnd
beansprucht und trainiert wird. Der Benutzer hat vorteilhafterweise
die Arme frei und kann mit diesen zusätzlich zur Schwerpunktverlagerung
beitragen, wobei insbesondere auch die Möglichkeit gegeben
ist, dass der Benutzer durch handgehaltene Hanteln und deren variierende
Ausrichtung ein intensives Training der Arm-, Schulter- und Brustmuskulatur
durchführt. Der Benutzer kann hierbei weitgehend selbst
die Traningsintensität bestimmen und variieren.
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Bei
der Taumelbewegung treten bereits bei geringer Umlauffrequenz von
wenigen Umläufen pro Minute der Trittplatte TP entlang
der Laufbahn LB auf der Grundplatte GP Fliehkräfte (Zentrifugalkräfte) auf,
welche ein Kippmoment auf die Trittplatte TP um deren Kantenauflage
auf der Laufbahn LB in dem Sinne bewirken, dass diese Kippmomente
die Trittplatte TP in deren Zentrum ZP von der Grundplatte GP abhebend
gerichtet sind. Die Trittplatte TP ist daher in ih rem Zentrum ZP
gegen ein Abheben von der Grundplatte GP gehalten. Beispielsweise
kann hierfür das Gelenk TG sowohl mit der Grundplatte GP
als auch mit der Trittplatte TP gegen abhebende Relativbewegungen
in Richtung der jeweiligen Flächennormalen fixiert sein.
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Die
Halbschale ist in 1 als den Körper ca.
180° umfassend dargestellt. Der Umfang der Umfassung durch
die Halbschale ist variabel. Auch ist die Halbschale HS nicht als
starr in dem Sinne von gänzlich unverformbar anzusehen.
Die Halbschale kann auch in sich elastisch verformbar und aufweitbar
oder unter Einwirkung des Zuges am Gurt GU verengbar sein. Wesentlich
ist, dass der Körper in alle Richtungen quer zur Flächennormalen
NT der Trittplatte TP abgestützt ist. Als die Flächennormale sei
dabei die Flächennormale auf die von der auf der Laufbahn
LB abrollenden Kurve aufgespannt Fläche bezeichnet, welche
bei ebener Trittplatte gleich der Flächennormalen der Plattenfläche
bzw. der Trittfläche ist. Bei nicht ebener Trittplatte
oder Trittfläche sei die vorstehende Definition der Flächennormalen
gemeint.
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2 zeigt
ein Bewegtteil in Seitenansicht, in welcher das Bewegtteil mit in
der Zeichnung aufrechter Flächennormale NT der Trittfläche
TF der Trittplatte TP ausgerichtet ist. 3 zeigt
eine Darstellung des Bewegtteils nach 2 mit Ansicht
von der auf der Rückseite des Benutzerkörpers
befindlichen Strebe ST und 4 zeigt
eine Ansicht von oben mit Blickrichtung in Richtung der Flächennormale
NT. In dem mit ZP bezeichneten Zentrum der Trittplatte TP sei die
Platte in der in 1 dargestellten Betriebsposition
relativ zur ortsfesten Unterlage gehalten.
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Für
den durch Halbschale HS und Gurt GU gebildeten Haltering sei für
die weitere Beschreibung eine fiktive Mittelebene MH Richtung der
Flächennormale NT auf Höhe des Gurtes GU angenommen.
Die durch den Haltering in dieser fiktiven Ebene MH umgebene Fläche
besitze einen Flächenschwerpunkt, dessen Position durch
die unterbrochene Linie ZH angedeutet ist und welcher gegenüber
der Flächennormale NT über dem Zentrum ZP der
Trittplatte TP zur Strebe ST, also in Richtung der Rückseite
des Benutzerkörpers versetzt ist. Hierdurch kann der unterschiedlichen
Beweglichkeit des Körpers für Rumpfbeugen nach
vorne und nach hinten vorteilhaft Rechnung getragen werden. Der
Haltebügel HB ist über ein Befestigungselement,
beispielsweise eine Sicherungsschraube SS in verschiedenen Höhen über
der Trittfläche TF, in vorgegebenen Stufen oder vorzugsweise
stufenlos, veränderlich festlegbar, so dass die Höhe
des Halterings über der Trittplatte verstellbar und an
verschiedene Körpergrößen anpassbar ist. Die
Strebe ST ist vorteilhafterweise zumindest im Verstellbereich des
Haltebügels gegen die Flächennormale NT geneigt
ausgerichtet in der Weise, dass mit zunehmender Höhe über
der Trittfläche TF der Abstand der Strebe ST von der Flächennormalen
NT zunimmt.
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Das
Bewegtteil ist vorteilhafterweise bezüglich einer die Flächennormale
durch das Zentrum ZP der Trittplatte enthaltenden Symmetrieebene
SE spiegelsymmetrisch aufgebaut.
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In
der Draufsicht auf die Anordnung nach 4 ist der
durch Halbschale HS und Gurt GU gebildete Haltering schematisch
durch eine ovale Linie im Bereich der Mittelebene MH repräsentiert
dargestellt. Aus der Darstellung nach 4 ergibt
sich wiederum anschaulich der Versatz des Flächenschwerpunkts
der durch den Haltering HR umgebenen Fläche gegenüber
der Flächennormale NT durch das Zentrum ZP der Trittplatte
TP nach hinten, d. h. in Richtung der Halbschale bzw. des Haltebügels.
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In 5 ist
ein Trainingsgerät in Betriebsstellung in Seitenansicht
gezeigt. Die als eben angenommene Trittplatte TP schließt
mit der gleichfalls als eben an genommenen Grundplatte GP einen Winkel KW
ein. Dieser Winkel tritt auch auf zwischen der durch das Gelenk
KG gehenden Flächennormale der Grundplatte GP und der Flächennormale
NT der Trittplatte TP. Die Flächennormale NT der Trittplatte
TP läuft bei der Taumelbewegung des Bewegtteils auf dem
Mantel eines sich nach oben erweiternden Kegels um, dessen Spitze
in dem Gelenk KG liegt. Ein solcher Umlauf der Flächennormale
NT ist durch die Kurve TK in 5 angedeutet.
Die Konstruktion des Geräts kann dabei bevorzugt so erfolgen,
dass sich bei der Taumelbewegung des Bewegtteils die Blickrichtung
des Benutzers relativ zur ortsfesten Grundplatte GP nicht ändert.
Mit unterbrochener Linie ist in 5 eine Position
des Halterings eingezeichnet, in welcher das Bewegtteil gegenüber
der mit durchgezogener Linie eingezeichneten Position eine 180° Weiterbewegung
der Taumelbewegung durchgeführt hat. Eine Beibehaltung
der Blickrichtung des Benutzers kann insbesondere durch Ausführung
des Gelenks KG als ein Kreuzgelenk erreicht werden, dessen beide
Gelenkarme jeweils drehfest mit der Grundplatte GP bzw. der Trittplatte
TP verbunden sind.
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In 5 ist
die Strebe als Teleskopstrebe mit einem an der Trittplatte TP befestigten
Teleskop-Innenteil TI und mit einem den Haltebügel HB tragenden
Teleskop-Außenteil TA dargestellt, wobei die beiden Teleskopteile
in Richtung ihrer gemeinsamen Längsachse relativ zueinander
verschiebbar und in verschiedenen Längspositionen zueinander
festlegbar sind, wofür wieder eine Sicherungsschraube SS als
Beispiel eingezeichnet ist.
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6 zeigt
eine vorteilhafte Ausführung der Verbindung der Halbschale
HS mit der Strebe ST über ein in den Haltebügel
HB eingefügtes Gelenk, beispielsweise ein Elastomergelenk
GL, welches in begrenztem Umfang ein Verkippen des Halterings um
eine quer zur genannten Symmetriebene SE verlaufende Kippachse RA
und/oder um eine in der Symmetriebene SE quer zur Flächennor male
NT weitere Kippachse NA erlaubt, was die Bewegung des in dem Haltering
im Beckenbereich gehaltenen Benutzers während der Trainingsphase
begünstigt.
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7 zeigt
eine Ausführung, bei welcher das Bewegtteil eine mit durchgezogener
Linie gezeichnete Ruhestellung einnehmen kann, in welcher die Trittplatte
TP parallel zur Grundplatte GP liegt. Das Bewegtteil kann aus dieser
Ruhestellung durch seitliches Verkippen in beliebiger Richtung in
die mit unterbrochener Linie gezeichnete Betriebsstellung gebracht
werden, in welcher die Trittplatte schräg gegen die Grundplatte
geneigt ist. Die Trittplatte weist eine zentrale Aussparung PA auf,
mittels welcher die Grundplatte beim Verkippen entlang eines mit
der Grundplatte GP verbundenen Haltebolzens ZB gleitet und am erweiterten
Kopf BK des Bolzens ZB anschlägt und gegen weiteres Abheben
von der Grundplatte gesichert ist. Die Unterseite des Bolzenkopfes BK
kann hierfür günstigerweise gerundet ausgeführt sein.
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8 zeigt
eine Variation der Querabstützung des den Beckenbereich
eines Benutzerkörpers umgreifenden Halterings HF, welcher
nach mehreren Seiten über Federn FE elastisch mit relativ
zur Trittplatte festen Fixpunkten FP verbunden ist. Die mehrseitige
Abstützung über Federn ergibt eine schwimmende
Lagerung des Halterings, welche insbesondere Kippbewegung in alle
Richtungen ermöglicht und damit Bewegungen des im Haltering
HR gehaltenen Benutzers begünstigt, die Federn sind so
eingestellt, dass sie nur eine geringe Querbewegung zulassen und
insbesondere ein Anschlag des Halterings an die Fixpunkte FP oder
das Ringsegment vermieden ist. Die Fixpunkte FP können
Teile eines in sich festen Ringsegments sein, welches an dem Haltebügel
HB befestigt ist.
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In 9 ist
eine Ausführungsform skizziert, bei welcher die Taumelbewegung
des Bewegtteils motorisch betrieben ist, wofür das Bewegtteil
in einem Gelenk MG, beispielsweise im inneren Ring einer kardanischen
Aufhängung, gelagert ist und ein von der Trittplatte TP
durch das Gelenk ragender starrer Stutzen GS unterhalb des Gelenks
MG motorisch zu einer Kreisbewegung, beispielsweise über einen
Antriebsarm AG auf einer Antriebswelle AW, welche durch einen Motor
AM angetrieben ist, angeregt ist. Die Antriebsanordnung ist vorteilhafterweise in
einem Gehäuse GM untergebracht, dessen Deckplatte DP auch
eine Laufbahn LM für das Abrollen der Trittplatte TP bilden
kann. Die Grundplatte GP bildet eine breite Abstützbasis.
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10 zeigt
eine Variante, bei welcher in an sich gebräuchlicher Weise
die Trittplatte nicht mit ihrem Außenrand auf der Grundplatte
GP abrollt, sondern eine Laufbahn LI vom Außenrand der
Trittfläche TF in Richtung des Gelenks TG nach innen versetzt angeordnet
und beispielsweise durch die Oberkante eines auf der Grundplatte
GP befestigten Rohrstutzens gebildet ist. Hierdurch wird vermieden,
dass Körperteile des Benutzers oder anderer Personen zwischen
der Kante der Trittplatte und der Grundplatte eingeklemmt werden.
Als weitere Maßnahme gegen Verletzungsgefahren ist in 10 angedeutet, dass
zwischen der Außenberandung der Trittplatte TP einerseits
und der Grundplatte GP andererseits eine umlaufende flexible Hülle,
beispielsweise ein Faltenbalg BA vorgesehen ist.
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11 zeigt
ein Bewegtteil, bei welchem der Haltering HR über der Trittplatte
TP nicht mittels einer einzelnen starren Strebe, sondern mittels
einer verstellbaren mehrteiligen Stützeinrichtung gehalten
ist. Die mehrteilige Stützeinrichtung enthält
im skizzierten Beispiel zwei an seitlich gegenüber liegenden Rändern
der Trittplatte TP in Gelenken, beispielsweise Kugelgelenken, Gabelköpfen
GK oder dergleichen schwenkbar gehaltene Stützen GS, welche
zu einem Halte bügel HB bei dem Haltering HR führen. Eine
dritte Stütze TS ist im wesentlichen in der bereits geschilderten
Symmetrieebene SE hinter dem Haltering angeordnet und im skizzierten
Beispiel längenveränderbar, insbesondere teleskopierbar.
Die dritte Stütze TS sei gleichfalls zumindest in begrenztem
Umfang schwenkbar über einen Gabelkopf GK auf der Trittplatte
TP befestigt. Durch Längenveränderung der dritten
Stütze TS wird der Haltering im wesentlichen horizontal
verschoben und der Flächenschwerpunkt der von dem Haltering
umschlossenen Fläche kann relativ zu der Flächennormale
der Trittplatte TP nach hinten oder vorne verlagert werden. In einer
Weiterbildung können die drei Stützen GS und TS
nicht unmittelbar zum Haltering HR bzw. dem Haltebügel
HB führen, sondern zu einer Strebe, entlang welcher wiederum
der Haltering höhenverstellbar sein kann.
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12 zeigt
eine Draufsicht auf ein Bewegtteil der 11 mit
zusätzlich angedeuteter Grundplatte GP. Die Stützen
GS verlaufen vorteilhafterweise in der in 12 dargestellten
vertikalen Projektion außerhalb der Halbschale HS des Halterings.
Die Gelenke GK sind vorteilhafterweise ganz am Rande der Trittplatte
TP angeordnet. Die übrigen Bezugszeichen entsprechen den
gleichartigen Komponenten der vorangegangenen Ausführungsbeispiele.
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In 13 ist
eine Variante einer Halbschale des Halterings gezeichnet, welche
in der Weite verstellbar ist. Hierfür ist die Halbschale
in einen linken Teil HSL und einen rechten Teil HSR unterteilt,
welche beide relativ zu einer Halteplatte HP, welche an dem Haltebügel
HB kippbar gelagert ist, seitlich verstellbar und mittels Feststellschrauben
SH oder dergleichen in verschiedenen Positionen arretierbar sind.
Für eine gleichmäßige Verstellung der
Weite der Halbschale nach beiden Seiten können die beiden
Hälften HSL und HSR im Bereich der Halteplatte HP für
eine symmetrische Bewegung zwangsgeführt sein.
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14 zeigt
schematisch eine auf der Trittplatte TP stehende Person bei der
Benutzung des Geräts und veranschaulicht die Fixierung
des Benutzerkörpers im Beckenbereich und die Beweglichkeit des
Oberkörpers und der Arme.
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15 zeigt
ein Beispiel für eine Ausführung eines Trainingsgeräts
mit verstellbarem Kippwinkel KW der Trittplatte TP relativ zur Grundplatte
GP. Hierfür ist im in 15 skizzierten
Beispiel auf der Grundplatte GP ein Kreuzgelenk KG befestigt, dessen
relativ zur Grundplatte um zwei orthogonale Achsen schwenkbarer
Gelenkarm als Zahnstange ZS oder als ein ähnliches lineares
Glied mit Positionierstruktur ausgebildet ist. Eine auf der Trittplatte
TP befestigte Gegenstruktur, welche entlang der Zahnstange ZS verschoben
werden kann, ist beispielsweise als Schiebehülse SH ausgeführt.
Mittels nicht explizit mit eingezeichneter Arretierelemente und/oder
drehbarer Gewindeelemente kann die Position der Schiebehülse
SH entlang der Zahnstange ZS in verschiedenen Längspositionen
festgelegt und dadurch der Kippwinkel KW verändert werden.
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In 15 ist
eine Ausführungsform mit nach Art der 45 verstellbarem
Kippwinkel KW skizziert, welche durch einen Antriebsmotor AM nach
Art der 9 antreibbar ist. Die Zahnstange
ZS, welche auf der dem Gelenk GL entgegen gesetzten Seite durch
ein stabförmiges Element GS fortgesetzt ist, ist relativ
zur Deckplatte DP für die Ausführung der Taumelbewegung
in einem Gelenklager GL gehalten, welches mittels eines Flansches
FL an der Deckplatte DP gehalten ist. Im skizzierten Beispiel treibt
der Antriebsmotor AM, welcher vorteilhafterweise durch ein Getriebe
drehzahluntersetzt ist, eine Antriebsscheibe AS, mit welcher das
stabförmige Element GS gekoppelt ist. Je nach Kippwinkel
KW variiert die Ausrichtung des stabförmigen Elements GS
relativ zur Drehachse der Antriebsscheibe AS und der Abstand der
Koppelstelle zwi schen dem Element GS und der Antriebsscheibe AS,
was beispielsweise durch eine schlitzförmige Führung
in der Scheibe AS berücksichtigt sein kann.
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Die
vorstehend und die in den Ansprüchen angegebenen sowie
die den Abbildungen entnehmbaren Merkmale sind sowohl einzeln als
auch in verschiedener Kombination vorteilhaft realisierbar. Die Erfindung
ist nicht auf die beschriebenen Ausführungsbeispiele beschränkt,
sondern im Rahmen fachmännischen Könnens in mancherlei
Weise abwandelbar.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - CH 448838 [0003]
- - DE 1917740 U1 [0004]
- - DE 1426843 A1 [0004]
- - DE 9314308 U1 [0005]
- - DE 19648346 C1 [0006]
- - WO 95/31256 A1 [0006]
- - DE 10040145 C2 [0007]
- - DE 7929240 U1 [0007]