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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Freigabe eines Öffnungsvorgangs
einer Fahrzeugtür nach
dem Oberbegriff des Patenanspruchs 1, und eine korrespondierende
Verriegelungsvorrichtung für eine
Fahrzeugtür
zur Durchführung
des Verfahrens nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 9 sowie ein
Verriegelungssystem für
ein Fahrzeug, das mindestens eine Fahrzeugtür mit einer solchen Verriegelungsvorrichtung
aufweist.
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Bei
herkömmlichen
Fahrzeugen sind je nach Fahrzeughersteller und Länderausstattung unterschiedliche
Bedienungsarten bekannt, um während der
Fahrt verriegelte Fahrzeugtüren,
die beispielsweise nach dem Anfahren bei Erreichen einer vorgegebenen
Geschwindigkeit verriegelt werden, vom Fahrzeuginnenraum aus wieder
zu öffnen.
So kann eine verriegelte Fahrzeugtür beispielsweise durch ein-
oder zweimaliges Ziehen an einem Innenbetätigungsmittel oder durch Ziehen
eines Sicherungselements und anschließendes Ziehen am Innenbetätigungsmittel
entriegelt werden.
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Bei
Serienfahrzeugen der Anmelderin ist die ”Einmal Ziehen” – Technik
gebräuchlich,
wobei im Zuge der Bedienung ein gewisser Bedienkraftaufwand für das Entriegeln
des Türschlosses,
d. h. für ein
Rückwerfen
des Türschlosses
aufzubringen ist. Dieser Kraftaufwand kann insbesondere bei neuen, direkt
gekoppelten Zentralverriegelungssystemen eine gewisse Einbusse beim
Bedienkomfort bedeuten. Zur Freigabe eines Öffnungsvorgangs einer Fahrzeugtür mit einem
verriegelten Türschloss
wird der Öffnungsvorgang
durch eine Betätigung
eines beweglich gelagerten Innenbetätigungsmittels eingeleitet,
das durch die Betätigung
zwischen einer Ausgangsposition und einer Endposition bewegt werden kann.
Hierbei ist der Zustand des Türschlosses
in Abhängigkeit
von einer aktuellen Betätigungsposition des
Innenbetätigungsmittels
einstellbar. Das Türschloss
weist den verriegelten Zustand beispielsweise auf, wenn sich das
Innenbetätigungsmittel
in der Ausgangsposition befindet. In einer vorgebbaren Zwischenposition
des Innenbetätigungsmittels
weist das Türschloss
einen entriegelten Zustand auf. Zudem weist das Türschloss
einen ausgelösten
Zustand auf, in welchem die Fahrzeugtür zum Öffnen freigegeben ist, wenn
sich das Innenbetätigungsmittel
in der Endposition befindet. Zum Nachführen des Zentralverriegelungssystems,
d. h. zum Entriegeln der Türschlösser der
anderen Fahrzeugtüren,
ist es bekannt, den Zustand eines Türkontaktschalters auszuwerten, über welchen
ein Öffnen
der Fahrertür
erkannt werden kann.
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Aufgabe
der Erfindung ist es, ein Verfahren zur Freigabe eines Öffnungsvorgangs
einer Fahrzeugtür
und eine korrespondierende Verriegelungsvorrichtung für eine Fahrzeugtür zur Durchführung des
Verfahrens sowie ein Verriegelungssystem für ein Fahrzeug anzugeben, welche
den Bedienkomforts an einem Türinnenbetätigungsmittel
bei einem verriegelten Türschloss
verbessern.
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Die
Erfindung löst
diese Aufgabe durch Bereitstellung eines Verfahrens zur Freigabe
eines Öffnungsvorgangs
einer Fahrzeugtür
mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1, und einer Verriegelungsvorrichtung
für eine
Fahrzeugtür
mit den Merkmalen des Patentanspruchs 5, sowie eines Verriegelungssystems
für ein
Fahrzeug mit den Merkmalen des Patentanspruchs 19.
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Vorteilhafte
Ausführungsformen
und Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
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Ein Öffnungsvorgang
einer Fahrzeugtür
mit einem verriegelten Türschloss
wird durch eine Betätigung
eines beweglich gelagerten Innenbetätigungsmittels eingeleitet,
das durch die Betätigung
zwischen einer Ausgangsposition und einer Endposition bewegt werden
kann. Hierbei wird der Zustand des Türschlosses in Abhängigkeit
von einer aktuellen Betätigungsposition
des Innenbetätigungsmittels
eingestellt. Das Türschloss
weist den verriegelten Zustand beispielsweise auf, wenn sich das
Innenbetätigungsmittel
in der Ausgangsposition befindet. Das Türschloss weist beispielsweise
einen entriegelten Zustand auf, wenn sich das Innenbetätigungsmittel
an einer vorgegebenen ersten Betätigungsposition
befindet. Zudem weist das Türschloss
einen ausgelösten
Zustand auf, in welchem die Fahrzeugtür für einen Öffnungsvorgang freigegeben
ist, wenn sich das Innenbetätigungsmittel
in der Endposition befindet. Erfindungsgemäß wird während der Bewegung des Innenbetätigungsmittels
von der Ausgangsposition zur Endposition ein elektronisches Steuersignal
aktiviert, wenn das Innenbetätigungsmittel
eine vorgegebene vor der ersten Betätigungsposition angeordnete Aktivierungsposition
erreicht. Durch das elektronische Steuersignal ist eine automatische
Entriegelung eines verriegelten Türschlosses bewirkbar.
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Eine
erfindungsgemäße Verriegelungsvorrichtung
für eine
Fahrzeugtür
umfasst ein Türschloss und
ein Innenbetätigungsmittel.
Der Öffnungsvorgang
der Fahrzeugtür
ist durch eine Betätigung
des beweglich gelagerten Innenbetätigungsmittels einleitbar,
das durch die Betätigung
zwischen einer Ausgangsposition und einer Endposition bewegbar ist. Erfindungsgemäß aktiviert
eine Auswerte- und Steuereinheit während der Bewegung des Innenbetätigungsmittels
von der Ausgangsposition zur Endposition ein elektronisches Steuersignal
und leitet dieses an ein Zentralverriegelungssystem weiter, wenn
das Innenbetätigungsmittel
eine vorgegebene vor einer ersten Betätigungsposition, die einen
entriegelten Zustand des korrespondierenden Türschlosses repräsentiert,
angeordnete Aktivierungsposition erreicht. Hierbei ist durch das
elektronische Steuersignal eine automatische Entriegelung des verriegelten Türschlosses
durch Aktuatoren des Zentralverriegelungssystems bewirkbar.
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Durch
die automatische Entriegelung des verriegelten Türschlosses wird der Bedienkomfort des
Türinnenbetätigungsmittels
in vorteilhafter Weise verbessert, da der zum Entriegeln des Türschlosses erforderliche
Kraftaufwand im Normalfall nicht vom Benutzer sondern von Aktuatoren
des Zentralverriegelungssystems aufgebracht werden muss. Dadurch ergibt
sich ein harmonischer und komfortabler Bedienkraftverlauf am Innenbetätigungsmittel
bei einer Fahrzeugtür
mit verriegeltem Türschloss.
Somit wird bei Ausführungsformen
der Erfindung das Zentralverriegelungssystem eines Fahrzeugs auch
durch die Türinnenbetätigungsmittel
angesteuert.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
und die erfindungsgemäße Verriegelungsvorrichtung
zur Durchführung
des Verfahrens können
beispielsweise in einem Verriegelungssystem für ein Fahrzeug eingesetzt werden.
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In
Ausgestaltung der Erfindung wird die Aktivierungsposition so gewählt, dass
die automatische Entriegelung des verriegelten Türschlosses beendet ist, bevor
das Innenbetätigungsmittel
eine vorgegebene vor der ersten Betätigungsposition angeordnete zweite
Betätigungsposition
erreicht. In einem Notbetrieb, beispielsweise bei einem Ausfall
der Energieversorgung, kann das verriegelte Türschloss durch das Innenbetätigungsmittel
manuell entriegelt werden, wenn das Innenbetätigungsmittel von der zweiten
Betätigungsposition
zur ersten Betätigungsposition
bewegt wird. Im Normalbetrieb befindet sich das Türschloss
bereits im entriegelten Zustand, wenn das Innenbetätigungsmittel
die zweite Betätigungsposition
erreicht, so dass das Innenbetätigungsmittel in
vorteilhafter Weise ohne zusätzlichen
Kraftaufwand von der zweiten Betätigungsposition
weiter zur ersten Betätigungsposition
bewegt werden kann.
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In
weiterer Ausgestaltung der Erfindung wird das entriegelte Türschloss
durch das Innenbetätigungsmittel
manuell ausgelöst,
wenn das Innenbetätigungsmittel
von der ersten Betätigungsposition
zu einer nach der ersten Betätigungsposition
angeordneten dritten Betätigungsposition
bewegt wird, wobei die Fahrzeugtür
nach der Auslösung
für den Öffnungsvorgang
freigegeben ist.
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In
weiterer Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird vor der
automatischen Entriegelung des verriegelten Türschlosses ein aktueller Fahrzeugzustand
ermittelt. Zur Vermeidung von ungewolltem Entriegeln und zur Vermeidung
von Einbruch in das Fahrzeug wird das verriegelte Türschloss
nur unter bestimmten Bedingungen entriegelt. Die automatische Entriegelung
des verriegelten Türschlosses
wird beispielsweise verhindert, wenn das Türschloss über ein Fernbedienungssignal und/oder
ein Steuersignal eines Keyless-Go-Systems verriegelt wurde. Die
automatische Entriegelung des verriegelten Türschlosses wird beispielsweise
ausgeführt,
wenn das Türschloss über ein
Geschwindigkeitssignal und/oder einen Innenbetätigungsschalter verriegelt
wurde. Zusätzlich
kann vorgesehen werden, dass die automatische Entriegelung des verriegelten
Türschlosses
nur ausgeführt wird,
wenn ein Stillstand des Fahrzeugs und kein Unfall erkannt wurden.
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In
Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Verriegelungsvorrichtung
erkennt die Auswerte- und Steuereinheit
die Aktivierungsposition des Innenbetätigungsmittels beispielsweise über ein
Schaltelement und/oder mindestens einen Positionssensor. Das Schaltelement
und/oder der mindestens eine Positionssensor sind beispielsweise
am Innenbetätigungsmittel
und/oder im Türschloss
und/oder an einem Übertragungsmittel
angeordnet, welches zwischen dem Innenbetätigungsmittel und dem Türschloss
eingeschleift und beispielsweise als Bowdenzug ausgeführt ist.
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In
weiterer Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Verriegelungsvorrichtung
ermittelt beispielsweise das Zentralverriegelungssystem und/oder
die Auswerte- und Steuereinheit vor der automatischen Entriegelung
des Türschlosses
einen aktuellen Fahrzeugzustand. Hierbei verhindert das Zentralverriegelungssystem
die automatische Entriegelung des verriegelten Türschlosses, wenn das Türschloss über ein
Fernbedienungssignal und/oder ein Steuersignal eines Keyless-Go-Systems
verriegelt wurde. Das Zentralverriegelungssystem führt die
automatische Entriegelung des Türschlosses
aus, wenn das Türschloss über ein
Geschwindigkeitssignal und/oder einen Innenbetätigungsschalter verriegelt
wurde. Zusätzlich
kann vorgesehen werden, dass das Zentralverriegelungssystem die
automatische Entriegelung des Türschlosses
nur ausführt,
wenn ein Stillstand des Fahrzeugs und kein Unfall erkannt wurden.
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Vorteilhafte
Ausführungsformen
der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden nachfolgend
beschrieben.
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Dabei
zeigen:
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1 ein
schematisches Blockdiagramm eines Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Fahrzeugverriegelungssystems,
und
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2 zeitabhängige und
wegabhängige
Ablaufdiagramme des erfindungsgemäßen Fahrzeugverriegelungssystems
aus 1.
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Wie
aus 1 ersichtlich ist, umfasst das dargestellte Ausführungsbeispiel
eines erfindungsgemäßen Fahrzeugverriegelungssystems 1 vier Fahrzeugtüren 10, 20, 30, 40,
die jeweils eine erfindungsgemäße Verriegelungsvorrichtung
aufweisen, und ein Zentralverriegelungssystem 5. Wie aus 1 weiter
ersichtlich ist umfasst jede Fahrzeugtür 10, 20, 30, 40 ein
Türschloss 12, 22, 32, 42,
einen Sicherungsknopf 13, 23, 33, 43,
ein Außenbetätigungsmittel 14, 24, 34, 44,
ein Innenbetätigungsmittel 16, 26, 36, 46,
ein Positionserfassungsmittel 17, 27, 37, 47 und
eine Auswerte- und Steuereinheit 18, 28, 38, 48.
Die einzelnen Auswerte- und Steuereinheiten 18, 28, 38, 48 sind,
beispielsweise über
ein Fahrzeugbussystem, mit dem Zentralverriegelungssystem 5 gekoppelt.
Die Türschlösser 12, 22, 32, 42 können im entriegelten
Zustand entweder durch die Außenbetätigungsmittel 14, 24, 34, 44 oder
die Innenbetätigungsmittel 16, 26, 36, 46 ausgelöst werden,
wobei die korrespondierende Fahrzeugtür 10, 20, 30, 40 nach
dem Auslösen
des jeweiligen Türschlosses 12, 22, 32, 42 in Öffnungsrichtung
bewegt werden kann. Um eine der Fahrzeugtüren 10, 20, 30, 40 mit
einem verriegelten Türschloss 12, 22, 32, 42 von
außen öffnen zu
können,
wird das verriegelte Türschloss 12, 22, 32, 42 beispielsweise
in Reaktion auf ein Fernbedienungssignal und/oder ein Steuersignal
von einem Keyless-Go-System von nicht dargestellten Aktuatoren des
Zentralverriegelungssystems 5 automatisch entriegelt. Um
eine der Fahrzeugtüren 10, 20, 30, 40 mit
einem verriegelten Türschloss 12, 22, 32, 42 von innen öffnen zu
können,
wird das verriegelte Türschloss 12, 22, 32, 42 bei
herkömmlichen
Verriegelungsvorrichtungen durch das Innenbetätigungsmittel 16, 26, 36, 46 manuell entriegelt.
Hierzu sind die Innenbetätigungsmittel 16, 26, 36, 46 im
dargestellten Ausführungsbeispiel
als um eine Drehachse schwenkbare Bedienhebel ausgeführt.
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Nachfolgend
wird unter Bezugnahme auf 1 und 2 ein
erfindungsgemäßes Verfahren zur
Freigabe eines Öffnungsvorgangs
einer Fahrzeugtür 10, 20, 30, 40 mit
einem verriegelten Türschloss 12, 22, 32, 42 beschrieben.
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Wie
aus 2 ersichtlich ist, können die beweglich gelagerten
Innenbetätigungsmittel 16, 26, 36, 46 durch
die Betätigung
zwischen einer Ausgangsposition sA und einer
Endposition sE verschwenkt werden. Um eine
durch ein Geschwindigkeitssignal und/oder einen Innenbetätigungsschalter vom
Zentralverriegelungssystem 5 verriegelte Fahrzeugtür 10, 20, 30, 40 öffnen zu
können,
führt das
Innenbetätigungsmittel 16, 26, 36, 46 bei
einer herkömmlichen
Verriegelungsvorrichtung, deren Betätigungsablauf in 2 durch
(6) bezeichnet ist, zwischen der Ausgangsposition sA und einer vorgegebenen Betätigungsposition
s2 bewirkt durch einen bestimmten Bedienkraftaufwand
einen manuellen Vorhub sV0 aus, durch den
das korrespondierende Türschloss 12, 22, 32, 42 auf
einen manuellen Entriegelungsvorgang vorbereitet wird. Zwischen
der vorgegebenen Betätigungsposition
s2 und einer weiteren vorgegebenen Betätigungsposition
s3 führt
das Innenbetätigungsmittel 16, 26, 36, 46 durch
einen erhöhten
Bedienkraftaufwand einen manuellen Entriegelungshub sMEH0 aus,
um das korrespondierende Türschloss 12, 22, 32, 42 bis
zum Erreichen der vorgegebenen Betätigungsposition s3 manuell
zu entriegeln, und den Sicherungsknopf 13, 23, 33, 43 zur
Anzeige des entriegelten Zustands nach oben zu steuern. Zwischen
der vorgegebenen Betätigungsposition
s3 und einer weiteren vorgegebenen Betätigungsposition
s4 führt
das Innenbetätigungsmittel 16, 26, 36, 46 durch
einen bestimmten Bedienkraftaufwand einen manuellen Auslösehub SAH0 aus, um das korrespondierende Türschloss 12, 22, 32, 42 bis
zum Erreichen der vorgegebenen Betätigungsposition s4 manuell
auszulösen.
Zwischen der vorgegebenen Betätigungsposition
s4 und der Endposition sE führt das
Innenbetätigungsmittel 16, 26, 36, 46 durch
einen bestimmten Bedienkraftaufwand einen manuellen Überhub sÜH0 aus.
Nach dem Erreichen der vorgegebenen Betätigungsposition s4 und
dem Auslösen
des Türschlosses 12, 22, 32, 42 kann
die korrespondierende Fahrzeugtür 10, 20, 30, 40 aufgedrückt werden,
d. h. in Öffnungsrichtung
bewegt werden.
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Bei
einer Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Verriegelungsvorrichtung,
deren Betätigungsablauf
in 2 durch (2) bezeichnet ist, führt das
Innenbetätigungsmittel 16, 26, 36, 46 zwischen der
Ausgangsposition sA und der vorgegebenen
Betätigungsposition
s2 bewirkt durch einen bestimmten Bedienkraftaufwand
einen manuellen Vorhub sV1 aus, durch den
das korrespondierende Türschloss 12, 22, 32, 42 auf
den manuellen Entriegelungsvorgang vorbereitet wird. Im Unterschied
zum herkömmlichen Betätigungsablauf
aktiviert die korrespondierende Auswerte- und Steuereinheit 18, 28, 38, 48 ein
elektronisches Steuersignal 3 und leitet das elektronische Schaltsignal 3 an
das Zentralverriegelungssystem 5 weiter, wenn das Innenbetätigungsmittel 16, 26, 36, 46 eine
vorgegebene vor der vorgegebenen Betätigungsposition s2 angeordnete
Aktivierungsposition s1 erreicht. Durch
das elektronische Steuersignal 3 wird zu einem Zeitpunkt
t0 ein Versorgungssignal 4 für eine vorgegebene
Aktivierungszeitspanne tZV an das Zentralverriegelungssystem 5 angelegt.
Das aktivierte Zentralverriegelungssystem 5 entriegelt
während einer
Entriegelungszeitspanne ta bis zu einem
Zeitpunkt t1 über nicht dargestellte Aktuatoren
das korrespondierende verriegelte Türschloss 12, 22, 32, 42 automatisch
und steuert den Sicherungsknopf 13, 23, 33, 43 zur
Anzeige des entriegelten Zustands nach oben. Die Aktivierungsposition
s1 ist so gewählt, dass die automatische
Entriegelung des verriegelten Türschlosses 12, 22, 32, 42 beendet
ist, bevor das Innenbetätigungsmittel 16, 26, 36, 46 die
vorgegebene weitere Betätigungsposition
s2 erreicht. Die jeweilige Auswerte- und
Steuereinheit 18, 28, 38, 48 erkennt die
Aktivierungsposition s1 im dargestellten
Ausführungsbeispiel über ein
zugehöriges
Schaltelement 17, 27, 37, 47,
das beispielsweise am Innenbetätigungsmittel 16, 26, 36, 46 und/oder
im Türschloss 12, 22, 32, 42 und/oder
an einem nicht dargestellten Übertragungsmittel
angeordnet ist, welches beispielsweise als Bowdenzug zwischen dem
Innenbetätigungsmittel 16, 26, 36, 46 und
dem Türschloss 12, 22, 32, 42 eingeschleift
ist. Zusätzlich
oder alternativ kann die jeweilige Auswerte- und Steuereinheit 18, 28, 38, 48 die
Aktivierungsposition s1 über mindestens einen Positionssensor
ermitteln. Daher befindet sich das Türschloss 12, 22, 32, 42 im
Normalbetrieb bereits im entriegelten Zustand, wenn das Innenbetätigungsmittel 16, 26, 36, 46 die
vorgegebene Betätigungsposition
s2 erreicht, so dass das Innenbetätigungsmittel 16, 26, 36, 46 durch
einen manuellen Entriegelungshub sMEH1 ohne
zusätzlichen
Bedienkraftaufwand von der zweiten Betätigungsposition s2 weiter
zu einer weiteren vorgegebenen Betätigungsposition s3 bewegt
werden kann. Nach Erreichen eines Zeitpunkts t2 wird
das Versorgungssignal 4 für das Zentralverriegelungssystem 5 wieder
deaktiviert.
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In
einem Notbetrieb, beispielsweise bei einem Ausfall der Energieversorgung,
kann das verriegelte Türschloss 12, 22, 32, 42 nicht
vorzeitig über das
Zentralverriegelungssystem 5 automatisch entriegelt werden,
so dass sich das Türschloss 12, 22, 32, 42 noch
im verriegelten Zustand befindet, wenn das Innenbetätigungsmittel 16, 26, 36, 46 die
vorgegebenen Betätigungsposition
s2 erreicht. Daher wird das verriegelte
Türschloss 12, 22, 32, 42 im
Notbetrieb analog zum herkömmlichen
Betätigungsablauf durch
das Innenbetätigungsmittel 16, 26, 36, 46 manuell
entriegelt. Im Notbetrieb führt
das Innenbetätigungsmittel 16, 26, 36, 46 zwischen
der vorgegebenen Betätigungsposition
s2 und der Betätigungsposition s3 bewirkt
durch einen erhöhten
Bedienkraftaufwand einen manuellen Entriegelungsvorgang aus, um
das korrespondierende Türschloss 12, 22, 32, 42 bis
zum Erreichen der vorgegebenen Betätigungsposition s3 manuell
zu entriegeln.
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Zwischen
der vorgegebenen Betätigungsposition
s3 und einer weiteren vorgegebenen Betätigungsposition
s4 führt
das Innenbetätigungsmittel 16, 26, 36, 46 analog
zum herkömmlichen
Betätigungsablauf
durch einen bestimmten Bedienkraftaufwand einen manuellen Auslösehub sAH1 aus, um das korrespondierende Türschloss 12, 22, 32, 42 bis
zum Erreichen der vorgegebenen Betätigungsposition s4 manuell
auszulösen.
Zwischen der vorgegebenen Betätigungsposition
s4 und der Endposition sE führt das
Innenbetätigungsmittel 16, 26, 36, 46 durch
einen bestimmten Bedienkraftaufwand einen manuellen Überhub sÜH1 aus.
Nach dem Erreichen der vorgegebenen Betätigungsposition s4 und
dem Auslösen
des Türschlosses 12, 22, 32, 42 kann
die korrespondierende Fahrzeugtür 10, 20, 30, 40 aufgedrückt werden,
d. h. in Öffnungsrichtung
bewegt werden.
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In
weiterer Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens ermitteln das
Zentralverriegelungssystem 5 und/oder die jeweilige Auswerte-
und Steuereinheit 18, 28, 38, 48 vor
der automatischen Entriegelung des verriegelten Türschlosses 12, 22, 32, 42 einen
aktueller Fahrzeugzustand. Zur Vermeidung von ungewolltem Entriegeln
und zur Vermeidung von Einbruch in das Fahrzeug wird das verriegelte
Türschloss 12, 22, 32, 42 nur
unter bestimmten Bedingungen entriegelt. Die automatische Entriegelung
des verriegelten Türschlosses 12, 22, 32, 42 wird
beispielsweise verhindert, wenn das Türschloss 12, 22, 32, 42 über ein
Fernbedienungssignal und/oder ein Steuersignal eines Keyless-Go-Systems
verriegelt wurde. Die automatische Entriegelung des verriegelten
Türschlosses 12, 22, 32, 42 wird
beispielsweise ausgeführt,
wenn das Türschloss 12, 22, 32, 42 über ein
Geschwindigkeitssignal und/oder einen Innenbetätigungsschalter verriegelt wurde.
Zusätzlich
kann vorgesehen werden, dass die automatische Entriegelung des verriegelten
Türschlosses 12, 22, 32, 42 nur
ausgeführt
wird, wenn ein Stillstand des Fahrzeugs und kein Unfall erkannt wurden.
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Ausführungsformen
der Erfindung steuern das Zentralverriegelungssystem 5 frühzeitig
zum Entriegeln des korrespondierenden Türschlosses bei einer normalen
Betätigung
des Innenbetätigungsmittels
an, wobei die Ansteuerung über
mindestens ein Positionserkennungsmittel erfolgt. Die Positionserkennungsmittel
sind so angeordnet, dass die Erzeugung des Steuersignals möglichst
frühzeitig
im Bereich des manuellen Vorhubs des Innenbetätigungsmittels erfolgt.
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- 1
- Fahrzeugverriegelungssystem
- 5
- Zentralverriegelungssystem
- 10,
20, 30, 40
- Fahrzeugtür
- 12,
22, 32, 42
- Türschloss
- 13,
23, 33, 43
- Sicherungsknopf
- 14,
24, 34, 44
- Außenbetätigungsmittel
- 16,
26, 36, 46
- Innenbetätigungsmittel
- 17,
27, 37, 47
- Positionserfassungsmittel
- 18,
28, 38, 48
- Auswerte-
und Steuereinheit
- tZV
- Zentralverriegelungsaktivierungszeitspanne
- ta
- Entriegelungszeitspanne
- t0, t1, t2
- Zeitpunkt
- sV0
- Vorhub
- SMEH0
- manueller
Entriegelungshub
- SAH0
- Auslösehub
- SÜH0
- Überhub
- sV1
- Vorhub
- SMEH1
- manueller
Entriegelungshub
- SAH1
- Auslösehub
- sÜH1
- Überhub
- s1, s2, s3,
s4
- Betätigungsposition
- sA
- Ausgangsposition
- sE
- Endposition
- 6
- herkömmlicher
Betätigungsablauf
- 2
- erfindungsgemäßer Betätigungsablauf
- 3
- Schaltsignal
des Positionserfassungsmittels
- 4
- Versorgungssignal
für das
Zentralverriegelungssystem