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Die
Erfindung betrifft einen Verschluss zum Verriegeln eines Korpuselementes
beispielsweise einer Klappe, Tür, Schublade oder dergleichen,
mit einer Verriegelungsanordnung, die einen Riegel und eine mittels
eines Bedienelementes betätigbare Betätigungseinheit
aufweist, wobei ein Ausgleichselement zur Anpassung auf unterschiedliche
Wandstärken des Korpuselementes vorgesehen ist.
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Ein
derartiger Verschluss ist aus der
EP 1001120 B1 bekannt. Dabei ist an einem
Korpuselement außenseitig ein Teilgehäuse gehalten.
Das Teilgehäuse nimmt als Bedienelement einen knopfartigen
Drücker auf, der in das Teilgehäuse hinein verstellbar
ist. In dem Drücker ist in einer Führung ein Hebel
linear verstellbar in einer Kulissenführung gehalten. Der
Hebel ist um eine Achse schwenkbar an einem Zentrierbund gehalten.
An dem dem Drücker abgewandten Bereich trägt der
Hebel einen Riegel.
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Der
Zentrierbund dient als Durchführung durch einen Durchbruch
des Korpuselementes. Um eine Anpassung auf unterschiedliche Dicken
von Korpuselementen vornehmen zu können, kann der Hebel
in der Kulissenführung stufenlos verschoben werden. Die
Kulissenführung im Drücker ist fertigungstechnisch
aufwändig herzustellen und beeinflusst die Herstellkosten
des als Massengut herzustellenden Verschlusses. Weiterhin wird für
die Kulissenführung Bauraum an der Korpusaußenseite
benötigt, der den Aufbau des Verschlusses außenseitig vergrößert.
Häufig wird gefordert, dass der im Sichtbereich angeordnete
Drücker mit einer Oberflächenbeschichtung versehen
wird (z. B. Galvanisierung, Lackierung etc.). Wenn die Kulissenführung
dabei mitbeschichtet wird, ergibt sich aufgrund der Streuung der
Dicke der Oberflächenbeschichtung keine reproduzierbare
Fertigung der Kulissenführung, was zu Funktionsbeeinträchtigungen
führen kann. Die Abdeckung der Kulissenführung
vor der Beschichtung erfordert einen zusätzlichen Fertigungsaufwand.
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Es
ist Aufgabe der Erfindung, einen Verschluss der eingangs erwähnten
Art mit verbesserter Optik und Funktion bereitzustellen.
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Diese
Aufgabe wird dadurch gelöst, dass die Verriegelungsanordnung
das Ausgleichselement aufweist.
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Das
Ausgleichselement wird mithin in den Bereich der Verriegelungsanordnung
verlegt, so dass insbesondere eine funktionelle Trennung vom Bedienelement
(Drücker) vorgenommen ist. Damit kann außenseitig
an der Korpusvorderseite ein geringeres Bauvolumen verwirklicht
werden. Die Herstellung des Verschlusses wird erheblich vereinfacht.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform der Erfindung kann es vorgesehen
sein, dass das Ausgleichselement von einer Führungsfläche
des Riegels gebildet ist, an der eine Stützfläche
der Betätigungseinheit verstellbar ist, oder dass die Betätigungseinheit
zur Bildung des Ausgleichselements zwei gegeneinander verschiebbare
Bauteile aufweist.
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Die
bauliche Trennung des Riegels von der Betätigungseinheit
ermöglicht es, den Bewegungsablauf des Riegels von dem
der Betätigungseinheit zu trennen, so dass sich der Ent-
und Verriegelungsvorgang besser auslegen lässt. Diese Trennung
wird mit der Anordnung des Ausgleichselements im Trennbereich zwischen
Riegel- und Betätigungseinheit insbesondere dann baulich
einfach ausgenutzt, wenn vorgesehen ist, dass über die
Stützfläche und die Führungsfläche
die Stellkraft zur Verstellung des Riegels aus seiner Verriegelungs-
in seine Entriegelungsposition einbringbar ist. Alternativ kann
auch die Betätigungseinheit eine Auftrennung besitzen.
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Bevorzugter
Weise kann es vorgesehen sein, dass die Betätigungseinheit
und der Riegel gemeinsam über eine Feder in der Verriegelungsposition
vorgespannt gehalten sind. Auf diese Weise wird die lagersichere
Zuordnung von Riegel und Betätigungseinheit einfach gelöst.
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Eine
gegenüber dem Stand der Technik verbesserte Entriegelung
ergibt sich dann, wenn vorgesehen ist, dass der Riegel in einer
Linearführung zumindest aus der Verriegelungsposition heraus
linear verstellbar geführt ist. Ein solcher Verschluss
garantiert eine zuverlässige Funktion auch bei Montagetoleranzen.
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Ein
einfacher Verschlussaufbau wird dadurch erreicht, dass der Riegel
zumindest bereichsweise in einem ersten Teilgehäuse und
das Bedienelement zumindest bereichsweise in einem zweiten Teilgehäuse
angeordnet sind.
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Eine
besonders bevorzugte Erfindungsvariante ist dergestalt, dass ein
oder mehrere Befestigungselemente zum Verbinden des ersten und des zweiten
Teilgehäuses verwendet sind, dass die Befestigungselemente
und ein Teil der Verriegelungsanordnung (die Betätigungseinheit)
innerhalb eines von einer Durchführung umschlossenen Bereichs verlaufen.
Auf diese Weise wird nur ein Durchbruch im Korpuselement erforderlich,
durch den sowohl die Verriegelungsanordnung als auch die Befestigungselemente
hindurchgeführt werden.
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Zur
einfachen Verbindung der beiden Teilgehäuse kann es vorgesehen
sein, dass das oder die Befestigungselement(e) als selbstschneidende Schrauben
ausgebildet und in Schraubaufnahmen des ersten oder zweiten Teilgehäuses
eingeführt und in eingeformte Schraubaufnahmen des zweiten
oder ersten Teilgehäuses eingeschraubt sind.
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Um
ein bzw. beide Teilgehäuse individuell beschichten zu können,
ohne dass dabei die Funktion einzelner Teile der Verriegelungsanordnung
beeinträchtig werden, kann es vorgesehen sein, dass zumindest
ein Teil der Verriegelungsmechanik an einem Einsatz gehalten und/oder
gelagert ist, und dass der Einsatz in dem ersten oder dem zweiten
Teilgehäuse aufgenommen ist.
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Eine
ansprechende Optik ergibt sich dann, wenn der Verschluss dergestalt
ist, dass das erste und das zweite Teilgehäuse eine umlaufende
Seitenwand aufweisen, und dass die Seitenwände unter Zwischenlage
des Korpuselementes außenseitig bündig ineinander übergehen.
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Erfindungsgemäß kann
es vorgesehen sein, dass der Einsatz eine Führungsaufnahme
mit einem Linearführungsabschnitt aufweist, dass das Bedienelement
in der Führungsaufnahme linear verstellbar gehalten ist
und dass der Einsatz eine Lageraufnahme aufweist, in der die Betätigungseinheit
schwenkbar gehalten ist.
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Um
die zuverlässige Funktionsweise des Verschlusses zu garantieren,
ist es vorteilhaft, wenn der Einsatz mittels einer Verdrehsicherung
an dem ersten oder zweiten Teilgehäuse gehalten ist.
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Die
Erfindung wird im Folgenden anhand eines in den Zeichnungen dargestellten
Ausführungsbeispieles dargestellt.
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Es
zeigen:
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1 eine
Explosionsdarstellung eines Verschlusses;
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2 ein
an ein Wandelement angebauter Verschluss gemäß 1 in
Zusammenbaudarstellung und im Vertikalschnitt;
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3 die
Darstellung gemäß 2, jedoch mit
einem Wandelement mit größerer Wandstärke,
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4 die
Darstellung gemäß 2, jedoch in
einem veränderten Betriebszustand und
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5 einen
Horizontalschnitt durch die Darstellung gemäß 2.
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In 1 ist
in der Explosionsdarstellung ein Verschluss dargestellt, der an
einem Wandelement 10 anbaubar ist. In das Wandelement 10,
das beispielsweise eine Tür, Klappe oder die Frontwand
einer Schublade sein kann, ist ein Durchbruch 11 eingebracht,
der als Bohrung ausgebildet sein kann. Das Wandelement 10 ist
vorliegend von einer Glasplatte, vorzugsweise aus Plexiglas gebildet.
Im Bereich der Vorderseite des Wandelementes 10 ist ein erstes
Teilgehäuse 20 gehalten, in dem ein Riegel 30 gehalten
ist. Der Aufbau des Verschlusses wird nachfolgend auch unter Bezugnahme
auf 2 näher erläutert. Das erste
Teilgehäuse 20 weist eine zylindrisch umlaufende
Seitenwand 23 auf, die einseitig mit einer Frontwand 21 abgeschlossen
ist. Auf der gegenüberliegenden Seite bildet die Seitenwand 23 eine
Stützfläche 24, die auf der Vorderseite 12 des Wandelementes 10 um
den Durchbruch 11 herum aufsitzt. Die Seitenwand 23 umschließt
einen Aufnahmeraum. Darin trägt das erste Teilgehäuse 20 eine
Linearführung 25, in die der Riegel 30 eingesetzt ist.
Dabei kann der Riegel 30 zwischen der in 2 gezeigten
Verriegelungsposition und einer Entriegelungsposition (siehe 4)
linear gegen die Vorspannung einer Feder 26 verstellt werden.
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Der
Riegel 30 weist seitliche Führungsflächen 32 auf,
die an der Linearführung 25 geführt sind. Die
Feder 26 stützt sich im Bereich einer Federaufnahme 34 am
Riegel 30 sowie an der Innenseite der Seitenwand 23 ab.
Da die Seitenwand 23 hier konkav gebogen ist, wird die
Feder 26 lagerichtig positioniert.
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Der
Riegel 30 weist eine in Schließrichtung des Wandelementes 10 geneigte
Auflaufschräge 31 auf, die in eine steile Rastflanke übergeht.
Die Rastflanke wird von einem Randbereich des Riegels 30 gebildet,
der eine Öffnung 33 begrenzt. Der Riegel 30 ragt
im Bereich der Aufnahmeschräge 31 in der Verriegelungsstellung
durch eine Durchführung 27 in der Seitenwand 23 (siehe 2).
Im Bereich der Rückseite 13 des Wandelementes 10 ist
ein zweites Teilgehäuse 70 angeordnet. Dieses
weist wieder eine zylindrisch umlaufende Seitenwand 71 auf,
die endseitig mit einer Frontwand 72 abgeschlossen ist.
Die Seitenwand 71 ist seitlich mit einer Ausnehmung 73 versehen.
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In
das zweite Teilgehäuse 70 kann ein Einsatz 50 eingebaut
werden. Der Einsatz 50 besitzt eine Durchführung 51,
die von einem zylindrischen Halter gebildet wird. Der Außendurchmesser
der Durchführung 51 ist an den Innendurchmesser
des Durchbruchs 11 angepasst und sorgt so für
eine zentrierte Verschlussausrichtung. An die Durchführung 51 sind
als Verdrehsicherungen 52 umfangsverteilt Vorsprünge
angeformt.
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Die
Durchführung 51 trägt rückseitig
zwei angeformte Schenkel 53, die eine schlitzförmige
Aufnahme 54 einschließen. In dem Bereich zwischen den
Schenkeln 53 kann eine Betätigungseinheit 40 eingeführt
werden, die zusammen mit dem Riegel 30 eine Verriegelungsanordnung
bildet.
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Die
Betätigungseinheit 40 ist als Hebel mit zwei Hebelarmen 41 und 42 ausgebildet.
Zwischen den Hebelarmen 41 und 43 ist ein Lagerbereich
mit zwei Lagerzapfen 45 angeordnet, die eine gemeinsame
Schwenkachse bilden.
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Der
Hebelarm 41 weist eine Stützfläche 42, der
Hebelarm 43 einen Betätigungsansatz 44 auf.
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Die
Betätigungseinheit 40 kann durch die von der Durchführung 51 umschlossene Öffnung
hindurch geschoben werden, bis die als Rastaufnahmen ausgebildeten
Lageraufnahmen 55 mit den Lagerzapfen 45 verrasten.
In der Montageposition ist dann der Hebelarm 43 zwischen
den Schenkeln 53 gehalten. Der Einsatz 50 kann
nun in den vom zweiten Teilgehäuse 70 umschlossenen
Raum eingeschoben werden. Dabei greifen die Verdrehsicherungen 52 in
entsprechende Ausnehmungen des zweiten Teilgehäuses 70 ein.
Der Einsatz kann dann nicht mehr im zweiten Teilgehäuse 70 gedreht
werden.
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Im
Bereich ihrer freien Enden bilden die Schenkel 53 eine
Führungsaufnahme 56 in deren Linearführungen 56.1 ein
Führungsansatz 63 eines Bedienelementes 60 eingreift.
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Das
Bedienelement 60 weist einen Kopf 61 auf, an den
der Führungsansatz 63 und ein Rastelement 62 angeformt
sind. Das Bedienelement 60 kann durch die Ausnehmung 73 geschoben
werden, wobei der Führungsansatz 63 in die Linearführung 56.1 gelangt
und das Rastelement 62 einen der Schenkel (in 1 den
hinterem (53)) hinterrastet. Dabei hält die Rastung
das Bedienelement 60 unverlierbar, jedoch bleibt es dabei
linear verstellbar.
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Zur
Montage des Verschlusses wird das zweite Teilgehäuse 70 auf
die Rückseite 13 des Wandelementes 10 aufgesetzt,
so dass der Hebelarm 41 durch den Durchbruch 11 ragt.
Die Durchführung 51 zentriert sich an der Wandung
des Durchbruchs 11. Dann wird das erste Teilgehäuse 20 auf
die Vorderseite 12 des Wandelementes 10 aufgesetzt,
wobei der Hebelarm 41 in die Öffnung 33 des
Riegels 30 eingreift. Dabei liegt die Stützfläche 42 des
Hebelarms 41. an einem als Gegenfläche ausgebildeten Ausgleichselement 35 des
Riegels 30 an, wie die 2 zeigt.
Der Betätigungsansatz 44 liegt am Bedienelement 60 an.
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Aufgrund
der Vorspannung der Feder 26 werden Riegel 30,
Betätigungseinheit 40 und Bedienelement 60 in
der in 2 gezeigten Verriegelungsposition gehalten. Zur
abschließenden Verbindung der Teilgehäuse 20, 70 werden
als Schrauben ausgebildete Befestigungselemente 80 durch
Schraubaufnahmen 22 des ersten Teilgehäuses 20 hindurchgeführt
und in als Schraubkanäle ausgebildete Schraubaufnahmen 75 (siehe 5)
eingeschraubt. Dabei werden das erste Teilgehäuse 20 mit
der Stützfläche 24 auf die Vorderseite 12,
das zweite Teilgehäuse 70 mit einer Stützfläche 76 auf
die Rückseite 13 des Wandelementes 10 aufgepresst.
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Während
der Verschluss in 2 an ein Wandelement 10 mit
geringer Wandstärke angebaut ist, wird er gemäß 3 mit
einem dickeren verbaut. Der Wandstärkenunterschied wird
am Ausgleichselement 35 des Riegels eingestellt, wobei
die Stützfläche 42 gegenüber
dem Ausgleichselement 35 verschoben wird.
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Die 4 zeigt
die Entriegelungsstellung des Verschlusses in der Bauvariante gemäß 2. Um
zu dieser Entriegelungsstellung zu gelangen, wird das Bedienelement 60 in
der Linearführung 56.1 nach unten gedrückt.
Hierdurch wirkt das Bedienelement 60 auf den Betätigungsansatz 44 ein
und verschwenkt so die Betätigungseinheit 40.
Dadurch hebt der Hebelarm 41 den Riegel am Ausgleichselement 35 linear
nach oben, wobei die Feder 26 komprimiert wird. Nach der
Entlastung des Bedienelementes 60 kehrt die Anordnung wieder,
unterstützt durch die Feder 26 in die in der 2 gezeigte
Position.
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Zur
Verriegelung ist am Möbel ein Verschlusselement 14 angeordnet.
Dieses hintergreift die Rastflanke des Riegels 30 in der
Verschlussstellung. Beim Schließen des Wandelementes 10 überfährt
die Auflaufschräge 31 das Verschlusselement 14,
wodurch der Riegel 30 nach oben geschoben wird.
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Wie 1 zeigt,
kann auf den Kopf 61 des Bedienelementes 60 eine
Kappe 64 aufgesetzt werden. Diese kann für ein
einheitliches Design die gleiche Oberflächenbeschichtung
wie die beiden Teilgehäuse 20, 70 aufweisen
oder zur Verwirklichung einer „Soff-Touch”-Habtik
aus weichem Material bestehen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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