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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben eines Schachtofens,
insbesondere eines Kupolofens, zum Schmelzen von Einsatzmaterial,
wobei der Schachtofen durch Verbrennung eines festen Brennstoffs
beheizt wird und wobei in den Schachtofen ein Injektionsgas eingedüst
wird, welches einen Sauerstoffanteil von mehr als 21% besitzt. Ferner
bezieht sich die Erfindung auf einen Schachtofen, insbesondere Kupolofen,
zum Schmelzen eines Einsatzmaterials, wobei eine Zuleitung für
ein sauerstoffhaltiges Injektionsgas vorgesehen ist, an deren stromabwärtigem
Ende eine Treibdüse angeschlossen ist, wobei eine Injektorwindleitung
in die Zuleitung für das Injektionsgas oder in die Treibdüse
mündet.
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In
einem Kupolofen wird ein Eisensatz, der meist aus Roheisen, Gussbruch,
Stahlschrott und sonstigen Ferrolegierungen besteht, aufgeschmolzen.
Als Brennstoff wird im Kupolofen in der Regel Gießereikoks
eingesetzt, der durch Umsetzung mit Sauerstoff verbrannt wird und
dabei die zum Schmelzen des Eisensatzes notwendigen Energiemengen freisetzt.
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Ursprünglich
wurde der Koks mit Luft als Oxidationsmittel verbrannt. Mittlerweile
gehört jedoch der Einsatz von mit Sauerstoff angereicherter
Luft beim Schmelzen im Kupolofen zum technischen Standard. Der Vorteil
gegenüber der Verwendung von Luft liegt darin, dass höhere
Verbrennungstemperaturen erzeugt werden können und der
Schmelzprozess schneller abläuft.
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Aus
der
EP 0 762 068 A1 ist
ein Verfahren zur Zuführung von Verbrennungsluft in einen
Kupolofen bekannt, bei dem Sauerstoff in den Kupolofen eingedüst
wird und der dabei entstehende Unterdruck ausgenutzt wird, um weitere
Verbrennungsluft in den Kupolofen zu saugen.
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Im
Kupolofen dient der Koks zum einen als Brennstoff, zum anderen zum
Aufkohlen des flüssigen Eisens. Wird die oben beschriebene
Sauerstoffeindüsung eingesetzt, so wird der Koks im Kupolofen durch
den zusätzlichen Sauerstoff schneller verbrannt. Die auf
diese Weise verringerte Koksmenge wirkt sich aber negativ auf die
Aufkohlung des flüssigen Eisens aus.
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Aufgabe
vorliegender Erfindung ist es daher, ein verbessertes Verfahren
zum Betreiben eines Schachtofens der eingangs genannten Art und
einen entsprechenden Schachtofen aufzuzeigen.
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Diese
Aufgabe wird durch ein Verfahren zum Betreiben eines Schachtofens,
insbesondere eines Kupolofens, zum Schmelzen von Einsatzmaterial
gelöst, wobei der Schachtofen durch Verbrennung eines festen
Brennstoffs beheizt wird und wobei in den Schachtofen ein Injektionsgas
eingedüst wird, welches einen Sauerstoffanteil von mehr
als 21% besitzt, und wobei das Verfahren dadurch gekennzeichnet
ist, dass der Schachtofen mittels mindestens eines Brenners beheizt
wird, wobei dem Brenner ein gasförmiger oder flüssiger
Brennstoff und ein gasförmiges Oxidationsmittel, welches
einen Sauerstoffanteil von mehr als 21% aufweist, zugeführt
werden.
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Der
erfindungsgemäße Schachtofen, insbesondere Kupolofen,
zum Schmelzen eines Einsatzmaterials, besitzt eine Zuleitung für
ein sauerstoffhaltiges Injektionsgas, an deren stromabwärtigem
Ende eine Treibdüse angeschlossen ist, wobei eine Injektorwindleitung
in die Zuleitung für das sauerstoffhaltige Gas oder in
die Treibdüse mündet, und wobei der Schachtofen
mindestens einen Brenner aufweist, der mit einer Zuleitung für
ein gasförmiges Oxidationsmittel und einer Zuleitung für
einen flüssigen oder gasförmigen Brennstoff versehen
ist.
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Unter
dem Begriff ”Schachtofen” wird insbesondere ein
Kupolofen verstanden, insbesondere ein Kupolofen zum Schmelzen von
Grauguss und Sphäroguss. Aber auch andere Schachtofenanlagen
zum Schmelzen von anderen metallischen Einsätzen, wie zum
Beispiel Kupfer oder Aluminium, oder auch zum Schmelzen von nichtmetallischen
Materialien, beispielsweise zur Erzeugung von Mineralwolle, können erfindungsgemäß betrieben
werden.
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Der
Begriff ”Einsatzmaterial” soll dementsprechend
metallhaltige und nichtmetallische Chargen umfassen, die einem Schachtofen
zum Schmelzen zugeführt werden. Wie eingangs bereits erwähnt, fällt
hierunter insbesondere der sogenannte Eisensatz oder kalte Satz,
bestehend aus Roheisen, Gussbruch, Stahlschrott und/oder sonstigen eisenhaltigen Zuschlagstoffen.
Je nach Art des Schachtofens sind aber auch kupfer- oder aluminiumhaltige
oder nichtmetallische Chargen als Einsatz denkbar.
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Mit
den Begriffen ”Wind”, ”Restwind” und ”Injektorwind” werden
im Rahmen dieser Anmeldung dem Schachtofen zugeführte sauerstoffhaltige
Gasströme, insbesondere unter erhöhtem Druck zugeführte
Luftströme, verstanden.
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Der
Begriff ”Injektionsgas” bezeichnet einen sauerstoffhaltigen
Gasstrom, der über eine Lanze, ein Rohr, eine Treibdüse
oder ähnliches in den Schachtofen eingebracht wird. Im
Gegensatz zu einem Brenner wird das Injektionsgas ohne Reaktionspartner
dem Schachtofen zugeführt. Das Injektionsgas reagiert erst
mit den im Schachtofen befindlichen festen und flüssigen
Stoffen sowie mit der Atmosphäre im Schachtofen. Es ist
aber auch möglich, das Injektionsgas gemeinsam mit anderen
Stoffen oder Fluiden, mit denen das Injektionsgas unter den in der Lanze
oder Düse herrschenden Bedingungen nicht reagiert, in den
Schachtofen einzuleiten.
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Der
Begriff ”Sauerstoffbrenner” bezeichnet im Folgenden
einen Brenner, der mit einem flüssigen oder gasförmigen
Brennstoff und einem sauerstoffhaltigen Gas betrieben wird, welches
eine Sauerstoffkonzentration von mehr als 21% besitzt. Insbesondere
wird als Oxidationsmittel reiner Sauerstoff bzw. technisch reiner
Sauerstoff oder mit Sauerstoff angereicherte Luft verwendet.
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Erfindungsgemäß wurde
die eingangs beschriebene Technologie der Sauerstoffinjektion in den
Kupolofen dahingehend weiterentwickelt, dass zusätzlich
Sauerstoffbrenner zum Schmelzen eingesetzt werden. Der Einsatz von
Sauerstoffbrennern in Kupolöfen ist zwar an sich bereits
bekannt. So ist beispielsweise in der deutschen Offenlegungsschrift
DE 1 583 213 OS die
Verwendung von Sauerstoff-Brennstoff-Brennern in Schachtöfen
beschrieben. Die erfindungsgemäße Kombination
der beiden jeweils für sich bekannten Techniken zeigt aber überraschende Vorteile.
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Erfindungsgemäß werden
die beiden Technologien der Sauerstoffeindüsung und der
Beheizung mit Brennern in einem Schachtofen kombiniert, wodurch
die jeweiligen Nachteile weitgehend vermieden und eine deutliche
Verbesserung des Schmelzverfahrens erreicht wird. So besteht bei
der reinen Sauerstoffinjektion die Gefahr des zu schnellen Koksabbrandes,
bei der Verwendung von Sauerstoffbrennern können dagegen
die Verbrennungsgase, insbesondere Wasserdampf und Kohlendioxid,
sowie unverbranntes Brenngas einen unerwünschten Kühleffekt
im Schachtofen hervorrufen. Die erfindungsgemäße
Nutzung beider Technologien vermeidet diese Nachteile und erlaubt
eine größere Flexibilität in der Verfahrensführung.
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Erfindungsgemäß kann
der Schmelzvorgang im Schachtofen über die Koksmenge, die
Mengen an flüssigem oder gasförmigem Brennstoff
und die zugeführte Menge an sauerstoffhaltigem Injektionsgas geregelt
werden. Über entsprechende Einstellung dieser Parameter
kann beispielsweise die Stöchiometrie im Schachtofen gesteuert
werden, das heißt, es kann beispielsweise eine reduzierende
oder neutrale Atmosphäre eingestellt werden. Bei den aus dem
Stand der Technik bekannten Schmelzverfahren mit Sauerstoffinjektion
besteht die Gefahr einer zu stark oxidierenden Atmosphäre,
wenn der Schmelzprozess durch Sauerstoffeindüsung beschleunigt wird.
Erfindungsgemäß wird dieser Gefahr dadurch begegnet,
dass die Schmelzleistung nicht nur über die Sauerstoffinjektion,
sondern insbesondere auch über die Brennerleistung gesteuert
wird.
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Über
die Zuführung des sauerstoffhaltigen Injektionsgases kann
die Koksverbrennung und damit die Aufkohlung des schmelzflüssigen
Eisens im Schachtofen optimiert werden. Außerdem werden durch
den zusätzlichen Sauerstoff Sekundärreaktionen
im Schachtofen, beispielsweise endotherme Reaktionen von überschüssigem
Brennstoff mit Bestandteilen der Ofenatmosphäre, beeinflusst.
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Die
zum Schmelzen des Einsatzmaterials notwendige Energie wird nicht
mehr nur über den Koks, sondern zusätzlich über
die Brenner zugeführt. Auf diese Weise kann die Schmelzleistung
optimiert und/oder die Koksmenge reduziert werden.
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Vorzugsweise
wird das Injektionsgas an einer relativ ”kalten” Stelle
in den Schachtofen injiziert. Die Temperatur im Schachtofen ist
von der Höhe abhängig, d. h. auf unterschiedlichen
Höhen herrschen unterschiedliche Temperaturen. Eine ”kalte
Stelle” ist dementsprechend eine Stelle im Schachtofen,
an der die Temperatur niedriger ist als die Durchschnittstemperatur
auf dieser Ofenhöhe.
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Umgekehrt
werden die Brenner vorzugsweise auf ”heiße” Ofenbereiche
gerichtet, an denen die Temperatur höher ist als die Durchschnittstemperatur auf
dieser Ofen- bzw. Schachthöhe.
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Im
Kupolofenbetrieb tritt häufig über den Ofenumfang
eine ungleichmäßige thermische Belastung auf.
Dies ist beispielsweise an einem ungleichmäßigen
Verschleiß der feuerfesten Ofenwandauskleidungen erkennbar.
Von Vorteil werden daher die Brenner und die Zuleitungen für
Injektionsgas in den Schachtofen so angeordnet, dass der Ofen über
seinen gesamten Umfang eine möglichst gleichmäßige thermische
Belastung erfährt.
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Die
Menge und/oder die Strömungsgeschwindigkeit des Injektionsgases
und/oder des Injektorwindes und/oder die Leistung der Brenner werden
von Vorteil in Abhängigkeit von der Temperatur und/oder
dem CO-Gehalt des Gichtgases, d. h. der Verbrennungsgase, des Schachtofens
geregelt. Unterschiedliche Koksqualitäten und unterschiedliche Zusammensetzungen
des in den Schachtofen eingebrachten, zu schmelzenden Einsatzes
beeinflussen die Zusammensetzung des Gichtgases. Durch Analyse des
CO-Gehalts und/oder der Gichtgastemperatur können Rückschlüsse
auf den Verbrennungsprozess und den Schmelzprozess gezogen werden.
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Durch
Variation der Strömungsgeschwindigkeit, des Sauerstoffgehalts
und/oder der Menge des Treibdüsenstroms sowie der Leistung
des oder der Brenner(s) kann der Schmelzprozess stets an die gewünschte
Zielsetzung angepasst werden. Weitere Parameter, die zur Regelung
des Injektionsgases und/oder des oder der Brenner(s) herangezogen werden
können, sind die Schmelzleistung, der Ofendruck und die
Abgasanalyse.
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Die
Steuerung des Schachtofens erfolgt von Vorteil in Abhängigkeit
von einem oder mehreren der folgenden Parameter: Temperatur, Zusammensetzung
oder Analyse des Gicht- oder Abgases, Schmelzparameter, wie beispielsweise
Schmelztemperatur, ofenspezifische Daten, Zusammensetzung bzw. Analyse
der aus dem Schachtofen abgezogenen Schlacke.
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Zuvor
aufgezeichnete Betriebsdaten können hierbei genutzt werden,
um die Brennerleistung und die Sauerstoffzufuhr zum Ofen in Abhängigkeit
von den momentanen Betriebsparametern optimal einzustellen und eine
den technologischen Forderungen entsprechende Verfahrensführung
zu erzielen. Leistungsabweichungen können schnell erkannt
und zugeordnet werden. Durch die Hinterlegung der praktischen Schmelzergebnisse
kann historisch in einer selbst korrigierenden Datenbank die Ofenfahrweise angepasst
werden. Qualitätseinflüsse über zum Beispiel
unterschiedliche Kokseinsätze werden sofort erkannt.
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Erfindungsgemäß wird
dem Schachtofen zur Umsetzung des festen Brennstoffs, beispielsweise des
Koks, eine geregelte Menge Sauerstoff zugeführt. Dies erfolgt
dadurch, dass das Injektionsgas oder -gasgemisch in definierter
Menge und/oder mit definierter Strömungsgeschwindigkeit
dem Schachtofen zugeführt wird.
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Von
Vorteil wird das sauerstoffhaltige Injektionsgas in einer Treibdüse
beschleunigt und ein Injektorwind wird mittels des bei der Beschleunigung
des eingedüsten Gases entstehenden Unterdrucks angesaugt
und mit dem Injektionsgas zu einem Treibdüsenstrom zusammengeführt
und in den Schachtofen geleitet.
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Das
Injektionsgas wird bei dieser Ausführungsform mit hoher
Geschwindigkeit in den Schachtofen geleitet und kann weit in das
Innere des Schachtofens eingeblasen werden und so die Umsetzung
des Kokses gezielt beeinflussen. Zusätzlicher Sauerstoff
wird dem Schachtofen über den Injektorwind zugeführt.
Das Injektionsgas strömt mit hoher Geschwindigkeit aus
der oder den Treibdüsen aus und erzeugt dabei einen Unterdruck,
welcher erfindungsgemäß dazu genutzt wird, den
Injektorwind anzusaugen. Die angesaugte Menge an Injektorwind hängt
zum einen von der Menge und Strömungsgeschwindigkeit des
Injektionsgases ab, kann zum anderen von Vorteil aber auch noch
separat geregelt werden. Das Gemisch aus beschleunigtem Injektionsgas
und angesaugtem Injektorwind bildet einen Treibdüsenstrom,
der dem Verbrennungsprozess im Schachtofen Sauerstoff definiert
zur Verfügung stellt. Vorzugsweise wird dem Schachtofen
weiterer Sauerstoff in Form von Restwind zugeführt. In
der Regel steht hierzu unter Druck befindliche Luft als Restwind zur
Verfügung.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform stammen der Injektorwind
und der Restwind aus derselben Quelle. So ist beispielsweise eine
Windleitung, ein Windring oder eine Windeinrichtung vorgesehen, die
eine bestimmte Menge Heißwind, das heißt unter erhöhtem
Druck stehende heiße Luft, führt. An diese Windleitung
ist zum einen die Injektorwindleitung, zum anderen die Restwindleitung
angeschlossen. Die gesamte zur Verfügung stehende Heißwindmenge
teilt sich entsprechend auf in einen Anteil, der über die
Injektorwindleitung von dem sauerstoffhaltigen Gas angesaugt wird,
und in einen verbleibenden Restwind, der über die Restwindleitung
dem Schachtofen zugeführt wird.
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Es
ist ebenso möglich, eine separate Zufuhr für den
Injektorwind und den Restwind vorzusehen. Zum Beispiel kann der
Schachtofen mit einer ersten Windleitung versehen sein, aus der
der Injektorwind abgezogen wird, und mit einer zweiten Windleitung, aus
der der Restwind entnommen wird. Diese Ausführung ist zwar
technisch aufwändiger zu realisieren als die oben beschriebene
Ausführung mit einer gemeinsamen Windleitung für
Restwind und Injektorwind. Andererseits können aber durch
separate Windleitungen oder Windeinrichtungen für Injektorwind
und Restwind deren Druck- und Temperaturverhältnisse unabhängig
voneinander eingestellt werden, wodurch weitere Freiheitsgrade zur
Steuerung des Verbrennungsprozesses im Schachtofen entstehen. Außerdem
kann als Injektorwind direkt aus der Umgebung angesaugte Luft eingesetzt
werden. Ebenso ist es möglich, mit dem Injektionsgas andere Gase
oder Stoffe anzusaugen und der Verbrennung in dem Schachtofen zuzuführen.
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Vorzugsweise
wird ein Injektionsgas mit einem Sauerstoffgehalt von mehr als 90%,
bevorzugt mehr als 95%, besonders bevorzugt mehr als 99% eingesetzt.
Aber auch mit Sauerstoff angereicherte Luft kann als Injektionsgas
verwendet werden. Das Injektionsgas wird bevorzugt mit hoher Geschwindigkeit
von beispielsweise 100 bis 280 m/s in den Schachtofen eingedüst.
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Vorzugsweise
ist die Zuleitung für das Injektionsgas mit einer Versorgungseinrichtung,
beispielsweise einem Tank, für technisch reinen Sauerstoff verbunden.
Dem technisch reinen Sauerstoff kann über die Injektorwindleitung
eine definierte Luftmenge zugegeben werden, um so den Sauerstoffgehalt
in dem resultierenden Gemisch aus Sauerstoff und Luft einzustellen.
Dieses Gemisch wird in der Treibdüse, vorzugsweise einer
Lavaldüse, beschleunigt und als Treibdüsenstrom
in den Schachtofen eingebracht.
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Besonders
bevorzugt wird der Sauerstoffgehalt des aus der Zusammenführung
von Injektionsgas und Injektorwind resultierenden Treibdüsenstroms
zwischen 25% und 65% gewählt. Über den Sauerstoffgehalt
des Treibdüsenstroms steht ein weiterer Parameter zur Verfügung, über
den die Verbrennung des fossilen Brennstoffs gesteuert werden kann.
So kann beispielsweise durch Erhöhung des Sauerstoffgehalts
die Verbrennung intensiviert werden, das heißt, die Temperatur
der Verbrennungsgase wird erhöht und es wird pro Zeiteinheit
mehr fossiler Brennstoff verbrannt.
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Zum
Beispiel wird technischer Sauerstoff über Lavaldüsen
in eine spezielle Treibdüsenkammer eingetragen. Ein vorab
ausgelegter Anteil der Primärwindmenge wird über
den entstehenden Unterdruck als Injektorwindanteil geregelt angesaugt. Mit
der Einstellung des Injektorwindanteiles über eine Regelklappe
ergeben sich verschiedene Sauerstoffanreicherungen, und entsprechend
hohe Austrittsgeschwindigkeiten in die Schmelzzone. Der verbleibende
Restprimärwind gelangt mit deutlich geringerer Menge und
Geschwindigkeit in den Bereich der Schmelzzone.
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Vorzugsweise
wird Koks als fester Brennstoff eingesetzt. Die Qualität
des Kokses variiert in der Praxis sehr stark, wodurch es regelmäßig
erforderlich wird, die Verbrennungsparameter nachzufahren und anzupassen,
um eine optimale Umsetzung des Kokses und damit einen optimalen
Schmelzprozess zu erreichen. Durch den erfindungsgemäßen
Einsatz der Brenner können Schwankungen in der Koksqualität
leicht kompensiert werden.
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Die
Brenner werden bevorzugt mit Sauerstoff mit einer Reinheit von mehr
als 90%, bevorzugt mehr als 95%, besonders bevorzugt mehr als 99%,
als Oxidationsmittel betrieben.
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Die
Leistung der Brenner kann je nach den Verfahrensbedingungen variiert
werden. Vorzugsweise wird die Brennerleistung so eingestellt, dass
diese zwischen 10% und 50% der gesamten, dem Schachtofen zugeführten
Energie beträgt.
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In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform sind mehrere,
vorzugsweise vier bis zehn, gleichmäßig um den
Umfang des Schachtofens verteilte Winddüsen in den Schachtofen
vorgesehen, die abwechselnd mit einem Brenner beziehungsweise einer Lanze
oder Düse zur Zuführung des Injektionsgases versehen
sind. Unter dem Begriff ”Winddüsen” werden
hierbei Öffnungen in den Wänden des Schachtofens
verstanden, die üblicherweise zur Einführung von
Wind oder Luft in den Schmelzraum dienen, erfindungsgemäß aber
auch mit Brennern bestückt werden können..
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In
einer besonders bevorzugten Ausführung sind die Düsen
für das Injektionsgas als Treibdüsen ausgeführt,
in denen, wie oben erläutert, das Injektionsgas beschleunigt
und ein Injektorwind mittels des bei der Beschleunigung des Injektionsgases
entstehenden Unterdrucks angesaugt wird.
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Die
erfindungsgemäße Kombination von Sauerstoffinjektion
und Brennern in einem Kupolofen hat zahlreiche Vorteile im Vergleich
zu den bisher eingesetzten Verfahren. Die Verbrennung des festen, fossilen
Brennstoffs wird deutlich verbessert und es wird weniger Brennstoff
benötigt. Die Emissionen bzw. Immissionen werden wesentlich
verringert. Qualitätsschwankungen des Brennstoffs, insbesondere
unterschiedlichen Koksqualitäten, kann Rechnung getragen
werden. Die Verbrennung des festen Brennstoffs kann besser geregelt
und so die Stöchiometrie im Schachtofen definiert eingestellt
werden. Durch die Erfindung wird es möglich, gezielt in
den Schmelzprozess von Schachtöfen und Kupolofenanlagen
einzugreifen. Die Wirkungsgrade und Umweltergebnisse werden entscheidend
verbessert. Die erfindungsgemäße Kombination von
Sauerstoffinjektion und Sauerstoffbrennern ermöglicht es,
dem Schachtofen mehr Sauerstoff zuzuführen und gleichzeitig
weniger Koks einsetzen zu müssen.
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Mit
der erfindungsgemäßen Technologie kann mehr Sauerstoff
zum Schmelzen eingesetzt werden, ohne dass die aus dem Stand der
Technik bekannten Nachteile, wie geringeres Aufkohlen oder Abfall
der Eisentemperatur, auftreten. Es hat sich gezeigt, dass die pro
produzierte Tonne Eisen verarbeitete Sauerstoffmenge von 20 bis
40 Nm3/tFe auf 20
bis 80 Nm3/tFe gesteigert
werden kann.
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Die
Erfindung sowie weitere Einzelheiten der Erfindung werden im Folgenden
anhand von dem in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiel
näher erläutert. Hierbei zeigt die Figur einen
Kupolofen im Querschnitt.
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Die
Figur zeigt einen Querschnitt durch einen Kupolofen 1 zum
Einschmelzen von Eisensatz. In bekannter Weise sind um den Umfang
des Kupolofens 1 mehrere Winddüsen 2 verteilt.
In der gezeigten Ausführung sind die Winddüsen 2 abwechselnd
mit einer Sauerstofftreibdüse 3 und einem Sauerstoffbrenner 4 bestückt. Über
die Sauerstofftreibdüsen 3 wird technisch reiner
Sauerstoff mit einer Reinheit von mehr als 95% in den Kupolofen 1 eingedüst.
Die Treibdüsen 3 sind mit dem in der Figur nicht
dargestellten Windring verbunden, aus dem beim Eindüsen
des Sauerstoffs in den Ofen 1 Luft bzw. Wind angesaugt
und ebenfalls in den Kupolofen 1 eingeblasen wird. Die
Sauerstoffbrenner 4 werden mit einem Brenngas, bevorzugt
Erdgas, und Sauerstoff mit einer Reinheit von mehr als 95% betrieben.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - EP 0762068
A1 [0004]
- - DE 1583213 A [0014]